Deep Feelings von Ryoko-san (~~~Eine tiefe Liebe mit hohen Hindernissen~~~) ================================================================================ Kapitel 1: Wieso...? -------------------- 'Sag mal, hast du's mal bald???' Ein lautes, nervendes Klopfen war an der Tür zu vernehmen, als Mikuro dabei war, sich ordentlich zu rasieren. Warum musste sein Bruder auch gerade jetzt ins Bad, wo er doch vor fünf Minuten lauthals gemeint hatte, dass Kamaru in zehn Minuten ins Bad könne. Aber wer hatte ihm wieder mal nicht zugehört? Es ging ihm langsam auf den Geist, wie Kamaru ihn behandelte. Er missachtete jede seiner selbstaufgestellten Regeln bezüglich der Dauer des Aufenthaltes in seinem Zimmer, der Verhaltensweisen in seinem Zimmer, der Nichts-anfassen-Regel in seinem Zimmer... Und er war unhöflich und ein Weiberheld, da er dauernd eine neue mit nach Hause brachte, wie es schien. 'Miki, ich hau die Tür ein!! Scheiß auf deine Katzenwäsche und lass mich rein!! Ich muss zur Arbeit und du hast noch 'ne ganze Stunde Zeit, die du im Bad verbringen willst!? Komm, mach auf, Kleiner!!', schrie Kamaru hörbar gereizt. Mikuro grinste ins sich hinein mit einem Achja?-Ausdruck auf dem Gesicht und zuckte zusammen, als Kamaru erneut gegen die Tür klopfte und er plötzlich ein resignierendes Seufzen vernahm, worauf ein leises Schluchzen zu hören war. Mikuro blickte starr zur Tür. Das macht er extraaaaaaaa!!, schrie eine Stimme in Mikuros Kopf. Er konnte es nicht ertragen, wenn jemand weinte, und erst recht nicht sein Bruder. Da wurde er immer weich wie Butter, was seinem Ego ganz und garnicht gefiel... Mist, wieso war er auch nur so leicht kleinzukriegen?? Er tappte langsam zur Tür, drehte den Schlüssel um und als er die Türklinke auch nur ein Stück heruntergedrückt hatte, wurde er zu Boden geworfen und ein warmes Etwas lag auf ihm, presste seine Lippen auf Mikuros. Dieser kniff die Augen zusammen und versuchte, seinen Bruder von ihm zu schupsen. Wieso war er nur so pervers veranlagt, seinen Bruder so ironisch zu lieben? Dieser kuss war nicht ehrlich gemeint, sondern diente eher, um Mikuro zu Ärgern, was Kamaru auch gleich bewies, indem er aufgrinste und sich neckisch die Lippen leckte. 'Dankeschön, Bruderherz. Ich schaff es immer wieder, dich weichzukriegen, ne?' Errötet starrte Mikuro seinen Bruder, der sich von ihm löste und nach der Zahnpastatube griff, an und wünschte sich nichts mehr, als das Kamaru sich endlich in Luft auflösen möge. 'W...was sollen diese Küsse, he?? Wieso küsst du mich dauernd, wann es dir passt?? Ich bin dein Bruder, bin hetero und hasse dich, du Mistkerl!', schnaubte Mikuro wütend, noch roter. 'Es gefällt mir überhaupt nicht, auch wenn ich weiß, dass du gerade das erreichen und mich ärgern willst, aber... lass es endlich!!' Seine Stimme wurde gegen Ende seiner Rede immer leiser und er sah zu Boden. Immer war er das Opfer. Er hatte nicht die Kraft, sich gegen seinen vier jahre älteren Bruder zur Wehr zu setzen. Er hatte aber auch keine Lust mehr, sich so herumschubsen zu lassen, wie es Kamaru gefiel... 'Ach, Schatz', sagte Kamaru mitfühlend und hob Mikuros Kinn hoch, schaute ihm in die Augen. 'Du kannst mir einfach nichts anhaben, das weißt du. Ich habe dich in der Hand, du bist mein. Ganz allein mein!', grinste er schließlich hinterlistig und streifte Mikuros Lippen nocheinmal kurz, bevor er sich wieder umwand, um sich die Zähne zu putzen. Mikuro schäumte vor Wut und stürmte in sein Zimmer, 'Bist du schwul?' mehr ausrufend, als fragend, zu seinem Bruder hinterherrufend. Er knallte die Tür hinter sich ins Schloss und stampfte heftig auf den Boden, der dumpf nachgab. Wieso...? Er spielte nur mit Mikuro... Aber... warum war er so gemein zu ihm? Er hatte ihm nie auch nur einen Kratzer zugefügt; Kamaru Mikuro umso mehr. Er benutzte ihn, schickte ihn vor, wenn ihm etwas nicht geheuer war, befahl ihm die unmöglichsten Dinge (nicht das, was ihr jetzt vielleicht denkt...-///- SO pervers ist Kamaru auch nicht! ;>), machte ihn vor anderen lächerlich und war auf der anderen Seite wieder so lieb und zärtlich. Einmal war Mikuro von ihren Eltern aufs übelste ausgeschimpft worden, weil er eine 3- in der Mathearbeit mit nach Hause gebracht hatte. Damals fand er seine Note wirklich gut, aber als er so zurechtgewiesen worden war, flüchtete er sich in die schützenden Arme seines Bruders, der ihn mit sich aufs Bett zerrte und ihn tröstete, bis sie eingeschlafen waren. Damals war er noch nicht so... pervers, wie heute. Würde er sich heute in seines Bruders Arme flüchten, würde dieser ihm wahrscheinlich den Atem rauben mit seiner ekligen Küsserei... War er denn schwul oder tat er nur so, um ihn zu ärgern?? Diese Frage hatte ihn beschäftigt, seid Kamaru ihn das erste mal so 'berührt' hatte... Es war garnicht solange her, vielleicht gerade mal drei Monate, da war seine Familie auf der Geburtstagsparty ihrer beider Tante eingeladen. Das Fest selber war sehr angenehm und er hatte sich prima mit seinem Cousin Takaro unterhalten, bis Kamaru die beiden zu sich rief. Er hatte auf einer Schiffschaukel im Garten gesessen und ein Glas Wein in der Hand gehabt. Hier draußen waren keine Gäste gewesen, es war ziemlich frisch, was typisch für den anfänglichen Frühling war. Die drei saßen also auf der Schaukel und Kamaru und Takaro redeten unverständliches Zeug von wegen, Küssen würde süchtig machen und so... Mikuro beteiligte sich nicht an der Diskussion, sondern schaute lieber verträumt und etwas müde in den Sternenhimmel... Moment! Seit wann hatte er Alkohol getrunken? Er roch es ganz deutlich... Wein?!, war das letzte Wort, was ihm durch den Kopf ging, als er im Nacken gepackt und herumgezogen wurde und Kamaru ihn küsste. Mikuro rieß die Augen auf, dann biss er seinem Bruder auf die Unterlippe und stieß ihn von sich. Wie konnte er ihn nur vor seinem Cousin und der Verwandtschaft küssen? Kamaru erklärte ihm lässig, er habe mit Takaro nur gewettet, dass er sich trauen würde, seinen eigenen Bruder zu küssen, wenn schon nicht seinen Cousin und kein Verwandter hätte im Haus etwas mitbekommen. Die beiden hatten sich danach halb krankgelacht, während Mikuro nur mit hochrotem Kopf und Tränen in den Augen daneben gestanden hatte. Er war doch keine Puppe, kein Spielzeug!! Wieso ließ er sich so behandeln? Diese Erinnerung ließ ihn aufschluchzen und er presste sein Gesicht in die Kissen auf seinem Bett. Kamaru hatte ihm seinen ersten Kuss genommen... Oh Gott, jetzt benahm er sich schon wie ein pubertäres Mädchen, dessen erster Kuss ja heilig war und sie ihm nur ihrem Traumprinzen schenken würde. Aber Kamaru war weiß Gott nicht Mikuros Traumprinz. Er war nicht schwul... Aber so richtig hetero war er doch auch nicht!? Schließlich hatte er noch kein Mädchen, was sich bis jetzt für ihn interessiert hatte, an sich rangelassen, weil er sich nach dem ersten Date immer dachte: 'Ich will etwas anderes, etwas besseres...' Nur hatte er bis heute nicht rausgefunden, was genau er denn 'anderes, besseres' suchte. Ein Mädchen machte ihn nicht glücklich, aber ob dies ein Junge tat? Vielleicht stand er ja auf ältere Frauen, wobei er an seine jüngste Cousine Kisuna, die 30 war, denken musste und er schüttelte sich vor Grauen. Nein, das war es auch nicht. Keine Frauen!! Andererseits... ihm lief ein Schauer über den Rücken. 'Ja, ok...', murmelte er gedankenverloren zu sich selbst,'Ich habe die Küsse ja irgendwie genossen.' So dramatisch, ungewollt, erregend... Aber... Er kniff die Augen zusammen und schniefte aufeinmal laut auf. Wieso er..? Würde man ihn seiner Gedanken verachten? Würde sein Bruder nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen? Aber... er brauchte jemanden; jemanden, an den er sich anschmiegen konnte, jemandes, den er bei den Dates mit den Mädchen nicht gefunden hatte... Jemanden, der ihm allein gehörte. Einen jungen Mann. 'Scha~hatz, verkriech dich nicht! Fährst du mich nun zur Arbeit oder muss ich von der Polizei angehalten werden, weil ich keinen Führerschein habe, aber mein jüngerer Bruder? Bloß, weil der wegen einem kleinen Kuss eingeschnappt ist????', ertönter Kamarus theatralische Stimme. Kapitel 2: Ein heiße Fahrt... ----------------------------- Nach einer ausgiebigen Diskussion über die Badezimmerverteilungsregeln, wer wann darin sein könne und was passieren würde, wenn dies wer missachten würde, saßen sie nun zusammen in Mikuros blauem Audi auf dem Weg zu Kamarus Arbeit, der eine Ausbildung als Verlagskaufmann in Tokyo machte. Er versuchte während der Fahrt nicht allzu sehr auf seinen jetzt schweigenden Bruder zu achten. Aufeinmal ist er still aber eben noch so einen Aufstand machen? Er rollte innerlich mit den Augen und schmunzelte. Als er aber kurz zu seinem Bruder, der auf dem Beifahrersitz saß, rübersah, traute er seinen Augen nicht: Kamaru war eingenickt. Tja, sogar ein Kama-nii-san kann mal schlafen, kaum zu glauben. Sonst redete er sich den Mund fusslig und konnte Mikuro nicht in Ruhe lassen, aber jetzt war er einfach nach der lauten Diskussion eingepennt... 'Irgendwie... süß...', murmelte Mikuro vor sich hin. Plötzlich breitete sich auf Kamarus Gesicht ein Gribnsen aus, obwohl er die Augen geschlossen hatte und prustete in sich hinein, bevor er lauthals auflachte und seinem Bruder mit glänzenden Augen näher kam. Mikuro erschrak so heftig, dass er einen kurzen, aber heftigen Schlenker auf der Autobahnauffahrt hinlegte und rot anlief. 'KAMARU!! Du Idiot!!', schrie er zur Straße hin gewand seinen Bruder an, der an seinem Ärmel zupfte und mädchenhaft giggelte. 'Ach, mein Schätzchen... Du findest mich also süß, ja?? Ich habe es ganz genau gehört... Von diesen süßen-', Mikuro schlug sofort Kamarus Finger von seinen Lippen weg und schnaubte gereizt und immer noch tomatenrot. 'Ach, sei doch kein Spielverderber, mein Süßer...', umschmeichelte er seinen Bruder. Mikuro atmete ungleichmäßig ein und aus und öffnete den Mund: 'Wenn du mich noch einmal verarschst geschweige denn mir irgendwelche Kosenamen zu geben, dass schmeiß ich dich hier auf der Autobahn raus und du darfst zur Arbeit trampen, klar!?' Kamaru war sichtlich etwas erschrocken über den plötzlichen Ausraster seines Bruders, forderte es aber dennoch heraus. Er drängte sich näher zu ihm und schwieg. Mikuro bekam das in seiner Wut nicht ganz mit und bemerkt es erst, als er einen warmen Hauch an seine Hals spürte und wie darauf ein paar Lippen sich zärtlich an ihn pressten. Er zwinkerte, wie, als wolle er dies nur als bösen Traum wahrhaben, aber musste eingestehen, dass es ihm gefiel... Sogar sehr... Sanft arbeiteten sich die Lippen weiter nach oben an sein Ohr und dann spürte Mikuro ein drittes Etwas: Kamarus Zunge neckte ihn zwischen den Lippen an seinem Ohrläppchen und Mikuro entfuhr ein leiser Seufzer, meckerte aber gleich wieder stotternd:'Ka-Kamaru, lass das! Ich hab's dir gesagt, wenn du nciht aufhörst, dann...ah-' Kamarus Zunge wand sich seinen Weg in Mikuros Ohrmuschel, in der er besonders empfindlich zu sein schien und kitzelte ihn vorsichtig am Gehöreingang. 'Kamaru...!!', rief er verzweifelt und nahm eine Hand vom Lenkrad, um ihn wegzudrängen. Aber er wurde so kraftlos und geschmeidig von der Liebkosung seines Ohres, dass er aufgab und sich nur halbwegs auf die Straße konzentrierte. Warum nur...? Schon wieder hatte sein Bruder ihn in der Hand und er konnte sich nicht wehren... Mein Gott,warum fühlte es sich aber auch nur zu gut an? Er war einfach zu empfindlich. Typisch Jungfrau... Ja, er gab es zu, er hatte noch mit keinem Mädchen geschlafen, was aber auch nicht verwunderlich war; er interessierte sich nicht für Frauen. Trotzdem hatte ihn noch niemand so berührt wie sein Bruder es gerade getan hatte, da Kamaru sich nun zurücklehnte und gegen die Windschutzscheibe tippte, auf ein Gebäude vor ihnen. 'Da vorne kannst du anhalten, reingehen kann ich allein.' Er grinste seinen aufschreckenden Bruder an. War er wirklich gerade in Ekstase geraten? Hatte Kamaru ihn wirklich einmal scharf gemacht? Wow... Obwohl er doch immer so abweisend war... Aber jetzt war erstmal weiter Arbeiten angesagt und als Mikuro am besagten Parkplatz anhielt, schwang Kamaru die Tür auf, setzte einen Fuß ins Freie und schnappte sich seinen Rucksack von der Rückbank, hielt inne vor Mikuros Gesicht, der mit hochrotem Kopf dasaß und ihn ebenfalls musterte. 'Was?',maulte Mikuro ihn an und wich etwas zurück. Wollte Kamaru nach der Vorstelung etwa noch einen Abschiedskuss, bloß, weil man, wenn man direkt neben Mikuro saß und Aussicht auf die Pedale hatte, eindeutig die Erregung zwischen seinen Beinen sah!? Nein, sein Bruder sollte bloß nicht denken, dass er etwas von ihm wolle. Auf keinen Fall!! Niemals! 'Verschwinde endlich, Kamaru. Mach die Tür zu, es ist kalt und die Heizung heizt umsonst!' Kamaru verzog missgelaunt das Gesicht und schlug die Tür zu. Huch, was war das denn jetzt? War er eingeschnappt und dachte sich, Mikuro würde nicht mehr ohne ihn auskommen, also am Abend hechelnd angelaufen kommen? Von wegen... So war es bis heute nicht und so wird es nie sein, das er etwas von ihm wollte. Er würde eh wieder verarscht werden, wie bisher. Oh Gott...Was, wenn er ihn gerade wieder nur reingelegt hatte und jetzt mit den anderen Kollegen über das Geschehene tratschen und sich lustig machen würde? Er konnte es sich vorstellen... 'Wisst ihr was? Ich habe ihn flachgelegt!! Meinen Bruder! Er hat sich flachlegen lassen, eben, im Auto!! Geil, wa??', hörte er ihn schon maßlos übertreiben. 'Seht doch mal runter, er steht sogar noch da und muss sich erholen', ging es Mikuro durch den Kopf und sofort trat er auf's Gaspedal und musste schnell in die nächsten Gänge wechseln, bis er außer Sichtweite des Bürogebäudes war. Natürlich war das schon sehr übertrieben gedacht, aber wer weiß...? Bei dem, was sein Bruder sich in der Vergangenheit schon alles geleistet hatte auf Kosten Mikuros, dachte er bestimmt nicht allzu falsch. Kapitel 3: Ein schwerer Tag --------------------------- Das Auto endlich um 8:10 Uhr sicher auf dem Schulparkplatz geparkt, schlurfte Mikuro zu seiner Schule. Heute hingen die Prüfungsergebnisse des letzten Highschooljahres aus und er war sich eigentlich seiner Sache so sicher gewesen, hatte unendlich für nichts und wieder nichts geübt, wie es ihm nach den Prüfungen vor einem Monat gegangen war. Eigentlich war er kein schlechter Schüler. Gutes Mittelmaß konnte man ihn nennen. Aber wenn er jetzt versagte, war es aus... Er müsste alles wiederholen und seine Eltern würden stinksauer sein... Wenn sie schon wie damals bei einer 3- ausrasteten, was würden sie sagen, wenn ihr Sohn die Abschlussprüfungen nicht geschafft hatte und somit nicht nahtlos an die Uni überwechselte?? Würden sie ihn dann rausschmeißen? Ihm sein Zimmer wegnehmen, sodass er mit Kamaru in einem Raum wohnen müsse? Wie er seine Eltern einschätzte, waren sie in solchen Fällen riguros. Nein- das durfte nicht sein!! Mit Kamaru...? Niemals! Sofort wieder errötend bei dem Gedanken, was vorhin im Auto abgegangen war, setzte er einen Schritt zu und sprintete die Treppen rauf zum Eingang der Schule. Das wäre doch wohl gelacht, würde er den Abschluss nicht packen! Gehetzt lief er durch das Foyer und kam schließlich vor den Prüfungsaushängen zum Halt. Wie nicht anders zu erwarten, war er nicht der einzige, der Bammel vor den Ergebnissen hatte. eine wahe Menschentraube drückte sich stetig nach vorne, das auch ja jeder endlich sehen könne, ob er nun bestanden hatte...oder nicht. Das war es, was Mikuro dachte, als er sich endlich nach vorne durchgerungen hatte. War das möglich?? Er hatte nicht bestanden...? Nein!!!! Das war nicht war, das war...einfach UNMÖGLICH!!!! Er traute seinen Augen kaum und ordnete sich nocheinml, das Grauenbrett anzusehen... Er stand unter 'Nicht bestanden'... Sein Name war dort aufgelistet... Mikuro Nameiki, 3-b, 19 Jahre Er musste weg, sofort. Diese Blamage war sein Verdienst und er schämte sich vollends dafür. Bloß keinem mehr unter die Augen treten zu müssen, war seine Absicht, als er panisch nach dem Autoschlüssel in seiner Hosentasche kramte, aufschloss und sich mit verschränkten Armen über das Lenkrad warf, den Kopf reinsinken ließ in die schützende Höhle, die seine Arme nun bildeten, dass ihn auch ja niemand sah. Warum immer er...? Alle Ungerechtigkeit ließ man an ihm aus... Wie sollte er jetzt seinen Eltern gegenübertreten, die sehnlichst auf eine Berichterstattung warteten und ihren Sohn feiern wollten, ihn zu seinem Abschluss beglückwünschen wollten...? Sie würden ihn verdammen!! So eine Schande würde ihr Heim nicht betreten dürfen... Die Ehre der Familie stand doch auf dem Spiel, wie ihr Vater Kamaru und ihm immer gepredigt hatte, bis die beiden genervt jedes Wörtchen auswendig mitsprechen konnten. Ein schrecklich prüde Familie hatte er da... Ganz klischeehaft Japanisch halt... Und Mikuro fand es zum Kotzen. Sein Bruder war der Ältere, das wunderkind, wa salles perfekt konnte, alles zu Gold werden lies, wenn er es nur ansah... Auch das war ein Grund, weshalb er seinen Bruder hasste. Er war der Engel von beiden, so seine Eltern. Er hatte es so satt, ständig angemeckert, benutzt, als verlogen und faul, egoistisch und der-ewige-Single beshcimpft zu werden. Von Wut und Verzweiflung gepackt, drehte er den Schlüssel in der Zündung um und fuhr eine Weile ziellos umher. Dort ein paar Häuser, hier welche... Komisch, wo kam das satte Grün auf einmal her? In Gedanken versunken schaute er aufeinmal auf und sah sich ind er Landschaft um. Ein Park? Hier, in Tokyo? Und so groß? Musste wohl eine Straße hinter Harajuku und die Grünanlage des Yoyogi-Parks sein... Wenigstens weit genug von allem Bekannten weg... Er stellte den Wagen an der linken Straßenseite ab udn schlenderte etwas über die Wiesen, wo ein hier und da ein paar Leute saßen und ihn ansahen, als er an ihnen vorbeistreifte. Er wollte etwas Ruhe haben, etwas für sich sein... Daher fing er an etwas zu joggen. Sport und Natur waren das Größte für Mikuro. An der frischen Luft einen klaren Kopf bekommen war ein wunderbares Gefühl... Nur heute wollte das nicht so recht funktionieren... Er lief und lief, ihm schlug die frische Frühlingsbrise ins Gesicht, Sonnenstrahlen wärmten sein kaltes Gesicht, aber nichts brachte ihn auf andere Gedanken als das er seinen Abschluss nicht gepackt hatte. Es war zum verrücktwerden. Er schüttelte den Kopf und wurde langsamer, bis er nur noch den Kieselweg langschlurfte, wie es sein gewohnter Gang war. Betrübt schaute er den leuten zu, wie sie ausgelassen lachten und flirteten. Er würde sicher niemals einen Partner finden, wenn er keinen Abschluss hatte. 'Quark', ermahnte er sich selber. Wer achtete denn heute schon noch auf den Bildungsabschluss? In seine quälenden Gedanken vertieft, hörte er nicht, wie ihn eine ihm vertraute Stimme von weit hinten auf einem anderen Kieselweg rief und nach keiner Reaktion der gemeinten Person quer über die Grünanlage lief. 'Mikiiiiiiiiii!', hörte nun auch der Angesprochene Mikuro, drehte sich um und erkannte seinen Bruder Kamaru auf ihn zukommen. 'Shit', murmelte er fluchend und begann zu rennen, wie, als ginge es um sein Leben. Wenn Kamaru es vor ihren Eltern herausbekäme, wo auf der Liste in der Schule Mikuros Name stand, wäre er gelieferter als geliefert, weil dann sicher das Argument käme, was seine Mutter ihm immer hämisch und kalt gesagt hatte, als er über seinen Abschluss gesprochen hatte: 'Wage es ja nicht, nach den Abschlussergebnissen nicht direkt nach Hause zu kommen. Es wird weder gefeiert noch kannst du dich verstecken!' Er kniff die Augen zusammen und bog nach links in den verwilderten Waldteil des Parks ab, wo er mehr schlecht als recht laufen konnte, um seinen ihm folgenden Bruder aus dem Weg zu gehen. Nach einer Viertelstunde und keinem Lebenszeichen mehr von Kamaru, ließ er sich erschöpft an einem kleinen, wildbewachsenen Teich auf alle Viere nieder ins Gras und atmete schwer keuchend ein und aus. Na, Kamaru hatte er wohl glücklicherweise abhängen können. Zufrieden mit seiner Kondition ließ er sich auf den Rücken plumpsen und lächelte das erste Mal an diesem gottverdammt beschissenen Tag ein wenig. Er war seinem nervigen Bruder entwischt... Eine Träne bahnte sich den Weg aus seinem Auge und das Schnaufen glich nun eher kurzen, schniefenden Tönen, worauf bald ein nicht überhörbares Schluchzen zu vernehmen war. Immer war er stark gewesen, hatte sich keine Trauer ansehen lassen, aber heute überkam es ihn und er konnte diese Gefühle nicht stoppen, nicht zurückhalten, nicht daran hindern, die Tränen einfach fließen zu lassen, bis es gut war. 'Oh Gott, konnte Miki schon immer so schnell laufen?', presste Kamaru an einen Baum gestützt und um Luft ringend hervor. Er war so schnell gelaufen, wie er konnte, hatte Mikuro aber trotzdem nicht einholen können und war nun außer Atem. Die kalte Frühlingsluft brannte in seiner Lunge und er lehnte sich mit dem Rücken erschöpft an den Baum. Als er den Hügel runtersah, entdeckte er einen kleinen Teich und seine Augen weiteten sich, als er seinen Bruder dort liegen sah, der die Arme über den Kopf gezogen hatte und sein Gesicht bedeckte. Was war nur los mit ihm? Wieso war er nicht in der Schule? Und wieso war er vor ihm weggelaufen...? Etwas wegen dem, was heute morgen im Auto passiert war? Nein, sein kleiner Miki würde doch nicht wegen so einer Lapalie von der Schule weg und im Wald sein! 'Tja, um das herauszufinden...', sagte er zu sich selber und lief gekonnt leise den Abhang hinunter, bis er ein paar Meter vor dem schniefenden Mikuro zum Stehen kam. Wieso lag er da auf dem Boden und heulte? Hatte Kamaru ihn so erschreckt? Das hatte ganz sicher einen anderen Grund... Mikuro schniefte in seine Ärmel und verstand die Welt nicht mehr... Immer er... Das ging ihm solange durch den Kopf, bis er eine warme Hand auf seinem Kopf spürte und Kamarus Stimme 'Schatz, was hast du?' sagen hörte. Er schreckte erschrocken zusammen und fuhr herum. 'Kama-? Was machst du hier??', fragte er hellauf, worauf sich seine Miene wieder weinerlich verzog und er zwischen Schluchzern hervorbrachte: 'Was willst du von einem Versager wie mir, der den Abschluss nicht gepackt hat...?' Kapitel 4: Das Geständnis ------------------------- Kamaru blickte verwirrt auf seinen heulenden Bruder nieder und schüttelte leicht den Kopf, er verstand nicht ganz. 'Was laberst du da für'n Mist? Die Prüfungsergebnisse hängen-' '-Seid heute aus, ja!!', jaulte Mikuro übertrieben auf. Kamaru schnalzte mitleidig mit der Zunge und nahm seinen Bruder in die Arme. Ja, da war er große klasse drin; jemanden zu trösten war eine seiner größten Stärken. Das spürte Mikuro und griff nach seiner Jacke, um sich daran festzukrallen. Er wollte jetzt nicht allein sein. Niemand sollte ihn jetzt für irgendetwas beschuldigen. Er wollte nur noch in den Armen gehalten und getröstet werden. Jemand sollte sich endlich mal seiner Sorgen und Ängste annehmen... Irgendjemand... In diesem Fall kam ihm Kamaru ganz recht und er weinte an dessen Brust seine Trauer und seine Verzweiflung heraus, während Kamaru weder irgendetwas sagte noch Anstalten machte, ihn wohin auch immer mitzunehmen, geschweige denn, ihn derart auszufragen, dass es schon fast wieder an Kebbelei grenzte. Kamaru hielt ihn sicher und warm in seinen Armen, flüsterte, nachdem nur noch ab zu ein wehleidiges Hicksen und Schluchzen von Mikuro zu hören war, Dinge wie 'Ganz ruhig' oder 'Keine Sorge, das wird schon' in seine Haare und strich ihm über den Arm. Sein Bruder hatte entweder nicht bestanden oder er war weeeeeeeeit unten auf der Liste angesiedelt und mit seinem Ergebniss kein Stück zufrieden. Nach zehn Minuten hörte man endlich einen Versuch Mikuros, zu sprechen, worauf er sich aber leicht verschluckte und nochmal anfing. Mit zitternder Stimme sprach er: 'Ich... Mam und Dad werden mich umbringen, Nii-san...! Ich... habe die Prüfung... ich habe sie voll verhauen! Ich bin ein totaler Versager! Sei werden mich sicher rauswerfen oder schlimmeres!!', fing er wieder verzweifelt an zu Schluchzen. 'Nanana, Miki... Sei werden garnichts machen; kein Haar werden sie dir krümmen. Ich beschütze dich, Ehrenwort!', lächelte er ihn sanft an. Mikuro schaute ihn etwas ungläubig, aber dennoch dankbar an. Ja,ja, in manchen Fällen ist ein großer Bruder schon was praktisches... Moment mal, er war 19! Und schließlich kein Baby mehr, trotzdem ließ er sich von seinem älteren Bruder beschützen? Das... war ihm jetzt sowas von *piep*-egal... Er seufzte resignierend und lehnte sich wieder an Kamarus Brust, schnurrte vor sich hin, während Kamaru ihn übermütig knuddelte. 'Du bist ja sowas von süß, mein Schatz!! Was bekomme ich denn dafür, dass ich dich vor unseren bösen, bösen Elllis beschütze? Bitte etwas unvergessbares, ja??' Er klimperte Mikuro süßlich mit den Wimpern an und jaulte wie ein Welpe, der etwas wollte. Oh man, da hatte Mikuro sich ja wieder was eingehandelt. Alles war besser, als von seinen Eltern bestraft zu werden, aber... Was Kamaru von ihm verlangte, schrie ganz nach etwas Unerlaubtem, oder zumindest moralisch Falschem...! Das konnte ja was werden... ~~~~~~ Als Kamaru den Schlüssel im Schloss umdrehte, presste Mikuro dessen Hand noch mehr, der hinter Kamaru auf der Eingangstreppe stand und an seiner Hand kaute. Er hatte eindeutig Schiss, seinen Eltern zu beichten, was schief gelaufen war. Kamaru drehte sich zu ihm um, lächelte beruhigend und schon klackte die Tür und schwang auf. Im Wohnzimmer war leise Radiomusik zu hören und noch leisere Stimmen kamen aus dem Wintergarten, wo allem Anschein nach die Eltern sitzen mussten. Die beiden zogen sich die Schuhe und die Jacken aus und waren froh über die angenehmen Wärme, die im inneren des Hauses Einzug behielt. 'Ich will dieses Haus nicht verlassen', sagte Mikuro mit gesenktem Kopf und zupfte seinem Bruder am Ärmel. Dieser aber schob ihn schon Richtung Wintergarten und Mikuro wedelte aufgebracht mit den Armen. Er hatte sich noch garnicht richitg seine Worte überlegt, mit denen er es den Eltern milde hätte beibringen können. Nun war es zu spät. Kamaru hatte ihn mit einem Satz nach vorn geschubst, sodass Mikuro mit dem Becken gegen die Tischkante donnerte, vor Schmerz auffluchte und somit die Aufmerksamkeit der Eltern auf ihn zog. Er war vom Wintergarten aus direkt zu erkennen, als seine Mutter erschrocken aufsprang und auf ihn zukam. 'Mikuro? Was machst du denn hier? Und...' Sie erblickte ebenfalls Kamaru, der die Arme in die Hüften gestemmt hatte und seine Mutter kühl ansah. Wehe, sie tat seinem Miki etwas an...! 'Schatz, komm mal bitte', sagte sie ruhig zu ihrem Mann gewand und sah erneut unsicher zwischen Kamaru und Mikuro hin und her. Was hatten die Jungs vor? Einen Aufstand? Wollten sie ausziehen und heiraten? Oder etwa... 'Jungs, warum seid ihr hier? Kamaru, was ist mit der Arbeit? Mikuro, wieso sitzt du nicht im Unterricht?', fragte er gebieterisch über seine Brillengläser hinaus und musterte die beiden scharf. 'Ich habe gerade Mittagspause, Dad', war das einzige, was Kamaru sagte, bevor er wieder schwieg und somit Mikuro sprechen lassen wollte. Vorsichtshalber, weil seine Eltern ihn sonstwie angreifen könnten, ging er zu seinem Bruder und stellte sich neben ihn; legte seine Hand beruhigend und beschützend auf seinen Rücken. Als Mikuro zögerte, ergriff seine Mutter wieder das Wort. 'Mikuro, heute hängen doch die Prüfungsergebnisse in der Schule aus. Wieso bist du dann zuhause? Hast du schon nachgesehen? Und?' Sie schaute ihren jüngsten Sohn fragend an, der sofort bei ihrer Tonart Tränen in den Augen bekam. Wieso war sie so streng? Zum Glück hielt ihr Vater sich immer etwas im Hintergrund, wenn seine Frau mal wieder anfing, rumzukeifen, was auch jetzt der Fall war: 'Mikuro, ich habe dich was gefragt! Wieso um Himmelwillen stehst du hier vor mir, anstatt in der Schule zu sitzen? Was willst du uns sagen? Raus damit!', tobte sie aus unerfindlichen Gründen. 'Mam!!', ermahnte sie Kamaru, der Mikuro nun in den Arm nahm. 'Lass ihm doch mal die Gelegenheit, sich zu sammeln, und seine Gedanken in Worte zu fassen!! Mein Gott, raste nicht immer direkt aus, wenn man mal nciht so schnell denkt, wie die ehrenwerte Faru Mutter...', motzte er lautstark und -KALTSCH- handelte er sich eine saftige Ohrfeige von seiner Mutter ein, die jetzt vor Wut schäumte. 'Nicht in diesem Ton, mein Lieber, klar?', keifte sie ihn an. Kamaru wich erschrocken zurück und fasste sich an die Wange. 'Mama, warum hast du Nii-san...', schluchzte er aufgewühlt. So hatte er seine Mutter noch nie erlebt. Sie ar schon oft -SEHR oft- derart in Rage gekommen, aber das sie handgreiflich wurde... Nein, das kannte er nicht von ihr, wo sie doch imemr strikt gegen Gewalt in der Erziehung von Kindern gewesen war. Nun, das WAR wohl einmal... 'Aber, Namie, du kannst doch-', zögerte der Vater und wurde direkt mit einem schneidenden Blick von seiner Faru zum Schweigen gebracht. 'Erzähl du mir bloß nichts von Erziehung, mein Lieber!! Du hast nie, NIE auch nur einen Handschlag für deine beiden Jungs getan. Immer die anderen, jaja... ich hab langsam echt die Schnauze voll davon, Tasuki!!', fuhr sie ihn wütend an. Ohoh... Mikuro verstand langsam, weshalb seine Mutter heute mehr als sonst so aufgebracht war... Die stille, friedliche Atmosphäre zwischen seinen Eltern war nichts als Tarnung, wohinter ein zerbrechlicher Glasbau drohte, zu zerbersten, sobald auch nur ein Riss das Glas durchdrang. Das hatte er nicht gewollt... War es wieder seine Schuld gewesen? Er war es ja gewohnt, alles kaputt zu machen und dafür beschuldigt zu werden... 'Mama...', fing Mikuro an. Seine Mutter drehte sich schnaubend zu ihm um und wartete ungeduldig auf die folgenden Worte. 'Mama, ich... ich habe... meine Abschlussprüfung... n... ni...', er atmete tief und pfeifend ein. '...nicht bestanden', endete er seufzend. Das war's!!! Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und der Puls raste nur so um die Wette mit seiner Atmung und seinen wirren Gedanken im Kopf. Er hatte es ausgesprcohen und wagte nun einen Blick in das Gesicht seiner -sicher rasenden- Mutter. 'Mama?', rief er bestürzt, als sie aus dem Wohnzimmer lief und die Schlafzimmertüre zuschlug. Hatte er da etwa gerade Tränen gesehen? Das war das völlige Gegenteil von der Reaktion, die er erwartet hatte. Sollte sie nicht toben, schreien und ihn zur Sau machen? Wieso weinte sie denn aufeinmal. Sein Vater seufzte genervt auf, massierte sich die Stirn und folgte seiner Frau ins Schlafzimmer. Stille. Kamaru betrachtete seinen starr zur Tür blickenden Bruder und lachte ironisch. 'Was ein Theater', rief er aus, sodass seine Eltern ihn auch ja hören konnten. 'Miki, sie...-' '-Ist enttäuscht. Nii-san, so war sie noch nie. Ich...' Tränen fluteten seine Augen und flossen haltlos über seine Wangen. Er war es schuld. SCHON WIEDER!! Kapitel 5: Endlich (?) allein ----------------------------- 'Nii-san...', schniefte Mikuro laut in den Ramen seines Bruders. Kamaru hatte ihn mit in sein Zimmer genommen und sie saßen gegen die Wand gelehnt auf seinem Bett. Er musste seinen Miki unter allen Umständen trösten und das so gut, wie möglich. Schützend legte er einen Arm um Mikuro und strich über seine weichen Haare. 'Keine Sorge, Schatz. Sei ist nicht...' Er stockte. Natürlich war es auch zum großen Teil Mikuros Verdienst, dass ihre Mutter so unten war, aber... Konnte er ihm das wirklich verklickern, wo Kamaru ihm doch versprochen hatte, ihn zu trösten? Nein... Er wollte jetzt nicht mehr reden... Trost Teil 2 war an der Reihe... 'Mikuro, hör auf zu weinen, bitte.' Doch es half nicht sonderlich viel, denn Tränen traten immer wieder aus Mikuros zugekniffenen Augen und tropften auf seine Hand. Er konnte nicht aufhören, sich Vorwürfe zu machen... Erst, als er merkte, wie sich Kamaru irgendwie nach unten beugte, machte er einen Versuch und öffnete seine Augen, um zu sehen, als er auch schon zwei warme Lippen auf den seinen spürte und die Augen vor Überraschung wieder schloss. Sollte er den Kuss erwiedern? Nein, wenn sein Eltern reinkamen und sie erwischten... Dann wäre es endgültig aus!! Andererseits... wenn er Schritte auf dem Flur hörte, konnte er sich immer noch schnell von seinem Bruder lösen... Und es gefiel ihm auf eine merkwürdige Art und Weise, so etwas zu spüren... Er löste die Verkrampfung in seinem Gesicht und erwiderte die zärtliche Berührung leicht... Sein Bruder wusste wirklich, was er tat, denn er beließ es nicht nur bei dem einfachen Mund-auf-Mund-pressen, als er feststellte, das Mikuro es zulies, geküsst zu werden, und küsste ihn immer wieder und es war das schönste Gefühl, was Mikuro jemals gefühlt hatte. In seinem Bauch tummelten sich tausende Flatterteile (ihm fiel grad der Ausdruck für 'Schmetterling' nicht ein...) und er schnappte nun auch nach den Lippen seines Bruders. Wieso schmeckten sie so lecker nach Vanille, Erdbeer, Schokolade... Und überhaupt so süß?? Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu... Sie taten hier etwas völlig unmoralisches und ihm war es sowas von egal... Ihn konnte nichts mehr schockieren... Von Leidenschaft richtig angetan, verknotete sich schließlich ihre Zungen auf halbem Wege und führten ein siegloses Duell. Kamaru presste mit einer Hand seinen Bruder an sich und streichelte mit der anderen über seine Schulter... Diese wunderbare, beruhigende Wärme, die zwischen den beiden entstanden war, wurde ruckartig auseinandergerissen, als Mikuro leise Schritte auf den Fliesen von Hausschuhen hörte und sich auf den Schreibtischstuhl warf. Er atmete stockend, war knallrot im Gesicht und versuchte natürlich, diese Anzeichen zu verbergen, als sein Vater die Tür öffnete, und sie beide ansah. Natürlich bemerkte er die kaum übersehbaren Merkmale an Mikuro. 'Ist dir nicht gut, Junge?', fragte er Mikuro, dabei auf ihn zugehend. Mikuro schluckte, und hatte -trotz aller Panik- die passende Ausrede parat. 'J-ja, mir ist irgendwie schwindelig... Ich...habe sicher...' 'Fieber, auf jeden Fall', ergänzte ihn sein Vater, der sich zu ihm runtergebeugt und ihm das Gesicht gefühlt hatte. Zum Glück hatte Mikuro heute einen schlabbrigen Pullover, der ihm über die Hüftgen ging an, sonst hätte man totsicher seine Erregung gesehen, was SEHR peinlich hätte werden können... Aber jetzt, als er ins Bett ging, und sein Vater das Licht ausschaltete, hatte er endlich einmal Gelegenheit, über alles nachzudenken. Dieser Tag war... Horror gewesen. Nein- das eben war das schönste, was er je erlebt hatte! Das zu leugnen... unmöglich! Leider beschäftigte diese Art von Gedanken ihn so sehr und viel mehr, als das er am gleichen abend, als er aufstand, da er nicht mehr nachdenken wollte, noch wusste, was seine Mutter derart in Rage und Traurigkeit gebracht hatte. Als er in die Küche trat, erschrack er fast, dass die restliche Familie gemiensam am Tisch saß, zu Abend aß und sich anschwieg. 'Ah...', machte Mikuro nur und alle drei sahen ihn sofort überrascht an. 'Mikuro, es tut mir leid...', sagte seine Mutter gleich und sprang von ihrem Stuhl auf. Mikuro wich einen Schritt zurück, da er nicht genau wusste, was sie meinte, es ihm aber direkt wieder einfiel, als er in ihr besorgtes Gesicht sah. 'Verzeih mir, dass ich heute morgen so ausgerastet bin... Aber...' Sie senkte ihren Kopf und setzte sich wieder. 'Ihr habt sicher gemerkt, dass euer Vater und ich ein paar...naja, Probleme haben in letzter Zeit. Wir wollen erstmal abwarten, und haben uns entschlossen, über das Wochenende wegzufahren, um über unsere Zukunft zu reden. Ist das ok für euch, mal für ein paar Tage allein zu sein?' An dieser Stelle hätte Kamaru jetzt sicher einen Kommentar wie 'Hey, klar doch, Mamchen! Wir werden das Haus schon stehenlassen!' abgegeben und Mikuro dabei ironisch zugezwinkert, aber selbst ER war von dem Ernst der Situation sichtlich angeschlagen. Was hatten seine Eltern ihm denn schon alles erzählt und Mikuro selbst verheimlicht? Wie lang hatte er geschlafen, dass er nichts mitbekommen hatte...? Und seid wann hatten sich seine Eltern einmal nicht wie sonst verhalten? Es war ihm ein Rätsel, was schnell zu lösen war: er kam nie aus seinem Zimmer raus. Er bemerkte nichts. Das gesamte Geschehen der Familie spielte sich nämlich im Erdgeschoss ab, und sein Zimmer lag im Dachgeschoss, d.h. er hatte seine eigene Etage und bekam vo eventuellem Trouble nichts mit, solange er nicht aus seinem Loch kam. Ja, er kam sich dumm vor, nur Zuhause zu hocken, während alle anderen seiner Altersklasse in Discos, zum Karaoke und Vergnügungspark gingen, neue Leute kennenlernten und sich anderweitig 'vergnügten'... Warum gab es niemanden wie ihn? Aber das war gerade sein geringstes Problem! Seine Eltern durchliefen eine Krise, die, wenn sich nichts änderte und sich über das Wochenende, wenn sie wegwollten, alles noch verschlimmerte, nicht mehr zu stoppen wäre, was... naja, wäre es denn so schlimm? Sie hatten ihn nie sonderlich gut behandelt... Immer Kamaru vorgezogen, der aber stets auf brüderliche Gleichwertigkeit gesetzt hatte... Er hing also nur an seinem Bruder... Nach zwei Tagen waren ihre Eltern endlich weg. Mikuro hatte nochmal ein ernstes Gespräch mit seiner Mutter geführt wegen seinem vergeigten Abschluss und sie hatte ihm verziehen und ihm geraten, es nächstes Mal besser zu machen. Man hatte auch gemerkt, dass sie zurzeit keinen Nerv für großartige Diskussionen hatte, nach dem Ausbruch an dem einen Morgen. Kamaru flezte sich genießerisch auf's Sofa, schnappte sich die Fernbedienung und schmatzte lautstark seine Nudeln. Das konnte ja was werden... Mehrere Tage mit seinem Bruder alleine... Mikuro beobachtete ihn im Türrahmen vom Wohnzimmer lehnen. 'Wehe, du lässt jetzt die Sau raus, sodass wir nachher mit dem Aufräumen nicht mehr hinterher kommen. Ich hab keinen Bock, dass sich Oka-san wieder aufregt. Die Beziehung zu Dad soll nicht noch mehr anknacksen...! Klar?', fragte er lauter, da sein Bruder nicht reagierte, sondern genüsslich eine Spaghetti nach der anderen in sich sog... 'Ja,klar wie Kloßbrühe', sagte der Angesprochene nach einer Stillepause, wo nur der TV zu hören gewesen war und Mikuro längst aufgegeben hatte, das sein Bruder einmal vernünftig würde. Er schaute erleichtert auf und setzte sich schließlich neben Kamaru auf den Sessel. 'Aber willst du jetzt die ganze Zeit fernsehen?? Mir wäre, lieber wir würden die ruhige Zeit nutzen, um zusammen-' Huch, wieso war Kamaru denn plötzlich so nah bei ihm und grinste ihn so seltsam...schelmisch an? '-zu knutschen? Zu schlafen???', fragte er in einem verführerisch klingenden Ton und beugte sich -die Nudeln auf dem Tisch abgestellt- zu seinem jüngeren Bruder. Kapitel 6: Nanu nana, wer ist denn da? -------------------------------------- Waaaaaas???', kreischte Mikuro überrascht und beschämt. Er kraxelte rücklinks über den Sessel, zumindest versuchte er es, denn Kamaru zog ihn an seiner Jeans zurück auf den Sessel, wo er fast noch wegen dem Rückfall runtergeknallt wäre, hätte Kamaru ihn nicht gefasst und zu sich gezogen. 'Du kannst mir nicht enfliehen, mein Süßer...', hauchte er ihm ins Ohr und knabberte genüßlich an seinem Hals. 'N-nicht!',sagte Mikuro mit erregter Stimme, und versuchte ihn von sich zu drücken, aber alle Kraft schien aus seinem Körper gewichen zu sein. 'Kamaru!! Hör auf-!! Bist du...' Kamaru hielt inne und fragte leise: 'Bin ich was?' Mikuro schluckte und ihm lag auf der Zunge, was er sich schon sooft selbst gefragt hatte... Aber jetzt hielt er es nicht mehr aus und musste ihn fragen, ob es nur ein Spiel war oder... 'Bist du schwul?' Kamaru schwieg und wich ein Stück zurück, sodass er seinen Bruder ansehen konnte. 'Mikuro... Du weißt, dass ich oft Mädchen mit nach Hause gebracht habe... Und sicherlich konntest du in diesen Nächten kaum schlafen, weil wir so laut waren...' Mikuro schaute beschämt nach unten und nickte leicht. 'Du musst wissen, auch wenn es so aussah, als wäre ich glücklich, auch wenn ich so laut war, als wäre ich im siebten Himmel... Nichts hat mich bis jetzt so zufrieden gestellt, als wenn ich mit dir zusammen war. Mädchen...sind für mich elider in ihrem gesamten Wesen ein Buch mit sieben Siegeln und ich habe gedacht, ich lüfte deren Geheinmnis, je mehr, öfter und inniger ich mit einem Mädchen zusammen bin, aber geholfen hat es nichts... Am Ende waren sie wütend, wegen Dingen, die sie missverstanden hatten oder nicht verstehen wollten. Und dann haben wir uns getrennt. Seither schaut mich kein weibliches Wesen mehr auf der Arbiet an.' So endete Kamaru, aber Mikuro hob fragend den Kopf. 'Wieso... haben wir nichts von deinen Trennungen mitbekommen? Du hast nie etwas erzählt, nie hast du geweint oder sowas... Warst du denn froh, als sie weg waren?' Er legte den Kopf schief und betrachtete seinen Bruder. Diese Seite kannte er bis jetzt garnicht an seinem Bruder. Er hatte während dieser Erzählung ziemlich schlecht ausgesehen, geradezu traurig hatte er Mikuro alles 'gebeichtet'. Dann war er also nicht der einzige, der Probleme mit Frauen hatte... Gerade keimte in ihm Hoffnung auf, dass sein Bruder und er sich 'zusammentun' könnten, aber genau das war ja das Problem... Er war sein Bruder! 'Warum sollte ich es erzählen? Mam und Dad hätten dann sicher nachgefragt, was ich denn nun wollte und Mam hätte sich besonders darüber aufgeregt, dass ich die Mädchen nur zu meinem Spaß benutzt hätte und sie nachher wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen hätte... Aber... ich konnte ihnen doch nicht sagen, dass du der einzige bist, der mich im Endeffekt wirklich akzeptiert und interessiert! Ja, Mikuro... ich glaube, ich bin schwul.' Mit einem Seufzer schaute er seinen Bruder geknickt an, welcher knallrot wurde. Er konnte ja nicht ahnen... Kamaru war wirklich schwu!? Und er war... in ihn, Mikuro, verknallt?? Das haute ihn irgendwie um... Es war also kein Spiel gewesen... Aber zur Sicherheit... 'Du... bist in mich... verliebt? Versteh ich das jetzt richtig??', fragte er Kamaru vorsichtig und wurde wieder rot bis über beide Ohren. 'Ähm... ja, ich glaube schon...', antwortete dieser etwas beschämt. Mikuro fühlte sich gerade, als steckte ihm ein dicker Knubbel im Hals, der nicht rutschen wollte. Hatte sein Bruder ihm gerade real seine Liebe gestanden? Oh Gott... Er musste hier weg! Nein, er wollte bleiben und mit Kamaru reden! Nein, doch, nein, doch... Er blieb starr sitzen. 'Und du, Miki...?', hörte er seinen Bruder leise fragen und schnellte mit dem Kopf hoch. 'W-wie, ich? Äh...' er blickte verzweifelt um sich, in der Hoffnung, irgendwo würde sich ein Loch auftun, in das er flüchten konnte. Er wusste selbst nicht, ob er etwas für seinen Bruder empfand oder es einfach nur als himmlisch aufregend abtat, geküsst und berührt zu werden, egal von wem... Nein, egal war es ihm nicht... Sicher nicht. Aber er musste ihm sagen, wie es die Wahrheit war. 'Ich... weiß es nicht. Ich liebe es, wie du mich küsst und berührst... Aber ob ich dich liebe...? Keine Ahnung... Du bist mein Bruder, wir sind seid unserer Geburt an Tag und Nacht zusammen gewesen... Ich kann nicht zwischen Bruder- und aufrichtiger Liebe unterscheiden im Moment, fürchte ich. Tut mir leid...', endete er selbstmitleidig und wollte sich umdrehen, um aufzustehen, aber Kamaru packte ihn am Handgelenk, zog ihn zu sich herunter und küsste ihn innig. Mikuro lies sich auf die Couch unter ihn zerren und presste sich an ihn. Da war es wieder... Dieses Gefühl, als würde er auf Wolke 7 schweben. 'Miki... Ich... werde dich spüren lassen, ob du mich liebst, ja...?', brachte Kamaru atemlos zwischen den Küssen hervor, nahm Mikuro auf den Arm, ohne eine Antwort abzuwarten und trug ihn in sein Zimmer. Bevor Mikuro die Worte von eben verstanden und in sein Gehirn hatte einordnen können, spürte er auch schon Kamarus heiße Zunge auf seinem kalten Bauch und schreckte auf. 'Ka-Kamaru!? Was wird das?? Was machst du??', fragte er panisch. 'Ich lasse dich deine wahren Gefühle spüren', sprach er und seine Zunge bahnte sich den Weg weiter nach oben zu seiner Brust, wo er Mikuros Hemd nach hochgezogen hatte und mit der anderen Hand über seine Seite strich. Das ging Mikuro eindeutig zu schnell. Wie sollte er denn so herausfinden, ob er ihn lieben würde?? Sex würde die Sache auch nicht weniger kompliziert machen, eher noch mehr...! Er war noch Jungfrau, wofür er sich zwar etwas schämte, aber er wollte diese Unbeflecktheit nicht einfach so hergeben... Noch nicht, besser gesagt... 'Kamaru...Ich, ah-', stöhnte er auf, als Kamaru über seinen Schritt strich und wieder zu ihm hochrobbte, um ihn zu küssen. Es gefiel ihm, keine Frage! Nur... Es war nicht gut, wären die beide zusammen, oder?? Es war unmoralisch, aber... Was sollte es schon? Sie müssten es halt nur geheimhalten, das konnte doch nicht so schwierig sein, oder? Kamaru strich immer wieder über Mikuros empfindliche Stelle, bis dieser sich seiner Hand entgegen bewegte und nach ihr verlangte... 'Kamaru, hör nicht auf...', keuchte er, als Kamaru inne hielt und ihn angrinste. Irgendwie belustigte ihn das lustverhangene Gesicht von Mikuro und es erstaunte ihn, wie hart dieser schon war, trotz der relativ wenigen Reibung. Da er seinem Bruder einfach keine Bitte abschlagen konnte, rutschte er wieder herunter, diesmal bis zu seinem Gesäß und machte die Hose geschickt auf, bis er freie Aussicht auf Mikuros Erregung hatte, die nach Erlösung suchte. Wie lange wollte er dies schon mit seinem Bruder machen?? Ihn befriedigen, mit ihm so zusammen zu sein...? 'Kamaru!!', flehte Mikuro und drückte den Kopf seines Bruders sanft herunter. Er sollte endlich weitermachen, sonst würde er noch verrückt werden, ganz bestimmt!! 'Keine Sorge, mein Schatz...', sagte Kamaru und versank in seinem Schoss, schloss seinen Mund zart um Mikuros Glied und spielte mit der Zunge im inneren daran. 'Oh Gott!!', stöhnte Mikuro laut auf und krallte sich in das Bettlaken, bäumte sich auf, als Kamaru anfing, auf und ab zu gleiten und dabei über seine Eichel zu reiben. Wenn das nicht noch schöner war, als Küssen... Wenn er sich selbst befriedigte, kam er zwar auch, aber der Weg dahin war nicht annähend so wunderbar, wie ihn jetzt Kamaru in die unendlichen Höhen trieb. Doch, wie es sein muss, klingelte es in diesem Moment an der Haustüre und Mikuro fuhr hoch. 'W-wer ist das??', fragte er hektisch, löste sich von seinem Bruder, stand auf und schloss rasch seine Hose. Kamaru beeindruckte das Klingeln ziemlich wenig und er verstand nicht, wie sein Bruder aufeinmal hatte aufhören können, verwöhnt zu werden. 'Miki, bleib hier!! Das ist doch jetzt voll unwichtig, wer da klingelt! Wir tun so, als wären wir nicht da! Bleib hi-' Doch kaum hatte Mikuro sich zurecht gemacht und seine Haare durchgekämmt, lief er aus dem Zimmer und wartete gespannt an der Haustür, wer da wohl im Treppenhaus hochkäme. 'Mikiiiiii!', schrie Kamaru genervt, erhob sich und ging schlurfend in den Flur. 'Wieso hast du... Wer ist das?', rief er entgeistert, als er seinen Mikuro plötzlich in den Armen eines anderen jungen Mannes erblickte, der glücklich lächelte. Der Fremde schloss die Haustür und ließ Mikuro frei. 'Bonjour, Kama-chan!', sagte er fröhlich und reichte ihm die Hand. Kamaru schaute ihn nur verdutzt an, nicht fähig, das eben Geschehene zu verarbeiten. Dieser fremde Typ hatte... Miki umarmt. Und Mikuro hatte ziemlich verdutzt aus der Wäsche geguckt. 'Kamaru, das ist... Benjamin aus Frankreich. Erinnerst du dich noch an meinen Brieffreund?? Tja...' Mikuro lächelte etwas nervös und sah abwechselnd auf Kamaru und seinen Brieffreund Benjamin. 'B-Ben-, wer?? Wer ist der Kerl?? Was soll das? Wieso taucht er grad heute auf und wieso wusste ich nix davon?? Wielang bleibt er? Miki, wir müssen mal reden! Komm mit!', beschloss er nach einer kurzen Atmepause und zog seinen Bruder in sein Zimmer, schloss die Tür. Mikuro beförderte er unsanft auf sein Bett und stemmte sich mit den Armen zu beiden Seiten über ihn. 'Ka-Kamaru, er...', begann Mikuro etwas zittrig. 'Nee, nix 'Kamaru'! Wieso wusste ich nichts von seinem Besuch?? Und wieso ist es so eindeutig, dass er schwul ist und dich will, he?' Kamaru sträubte sich sehr gegen den ungebetenen Gast, der die Harmonie und Zweisamkeit der Brüder zerstörte, was Mikuro gleich zu spüren bekmam und er unruhig im Zimmer hin und her blickte. 'Tut mir leid, Bruder... Aber... Ich hatte es in der ganzen Aufregung der letzten Tage auch vollkommen vergessen... Ich wollte es ja erzählen! Er... bleibt eine Woche hier...', endete Mikuro kleinlaut. 'Eine Woche!?', rief Kamaru enttäuscht und verärgert und schluckte bitter. Er wollte nicht unhöflich sein; der Franzose war schließlich ihr Gast, aber... der würde sich sicher an seinen Miki ranmachen!! Das durfte nicht sein! Auf keinen Fall!! 'Miki...', begann Kamaru und näherte sich dem Gesicht seines Bruders, der gleich wieder errötete. 'Ich... will dich nicht an ihn verlieren, hörst du? Er soll dir ja nicht zu nahe kommen und wehe, er vernascht dich! Ich bin direkt nebenan und höre alles!! Bitte ruf mich, wenn er etwas gegen deinen Willen tun sollte, ja?? Du weißt ja... Du bist mein!!', sagte er bestimmend und küsste Mikuro so hart, dass er ihm aus Versehen auf die Lippe biss, aber sich nicht weiter darum kümmerte, sondern seinen Bruder nur barsch weiterküsste und ihn fest an den Handgelenken packte, sodass diese schon schmerzten... 'Kamaru!!', rief Mikuro wütend und riss sich von seinem Bruder los. 'Lass mich endlich!! Er will nichts von mir!! Und hör auf, so krankhaft eifersüchtig zu sein!! Wenn du so weitermachst... Ich habe nie gesagt, dass ich dich auch liebe! Weißt du eigentlich, dass du mich nie gut behandelt hast?? Aber jetzt aufeinmal... Du spinnst doch!! Und lass uns in Ruhe!' Oioioi... So wütend war er ja noch nie gewesen... Schnaufend rauschte er aus dem Zimmer und lächelte seinen Gast, der inzwischen in der Wohnung rumgelaufen und auf Entdeckungsreise gegangen war, an und setzte sich auf die Couch. 'Sorry... My brother... It's so embarrasing!', entschuldigte er sich beschämt. 'No bother!', strahlte Benjamin ihn an und setzte sich neben ihn hin. Sein französischer Akzent war irgendwie süß, bemerkte Mikuro in ihrem Gespräch, in dem sich die zwei über die vergangenen Jahre Brieffreundschaft unterhielten und sie verstanden sich noch besser, als nur in den Briefen, die sie über mehr als 3 Jahre ausgetauscht hatten. Ab und zu war Kamaru wegen Durst oder Hunger aus seinem Zimmer gekommen und beim ersten Mal war er sogar ins Wohnzimmer getappst und hatte sich bei Benjamin wegen seines Verhaltens entschuldigt. Der hatte ihm lächelnd verziehen und die zwei hatten sich nochmal richtig begrüßt. Als Benjamin ihn zu einer Umarmung zu sich runtergezogen hatte, fing er von Mikuro einen vielsagenden Blick ein, der soviel wie 'Jaja, jetzt kommst du wieder an' bedeutete. Er löst sich aus der herzlichen Umarmung des Franzosen und ging zurück in sein Zimmer, wo er sich auf sein Bett flezte und an die Decke starrte. Sein Süßer war ja vorhin richtig abgegangen... Er war noch nicht bereit für eine richtige Beziehung mit seinem Bruder, das hatte er sehr wohl verdeutlicht. Wie Mikuro ohne weiteres den Liebkosungen seines Bruders entflohen war, obwohl er kurz vor dem Höhepunkt gewesen zu sein schien und ihn nachher so angeschrien hatte... Da war ihm ganz schön flau im Magen, wenn sein Geliebter sich nun gegen ihn wenden würde... Das würde er nicht verkraften!! Nicht schon wieder... Kapitel 7: Böse --------------- Es war schon dunkel, als Kamaru aufwachte. Er musste wohl in seinem dämmernden Raum eingenickt sein. Doch etwas ließ ihn aufhorchen. Es war so... still in der Wohnung. Aufgeregt spurtete er zur Tür und riss diese auf, horchte. Nichts. Alles war fast dunkel. Es musste ungefähr 21 Uhr sein... So schätzte Kamaru mit seiner innerern Uhr um die Wetter, bis ihm die Digitalarmbanduhr 9.32 PM anzeigte. Er atmete leise und schlich sich an Mikuros Tür heran, aus der er nur ein paar Laute vernahm. Es hörte sich an... Er musste sich unwillkürlich vorstellen, wie der hübsche Franzose auf seinem Bruder lag und sie sich innig küssten, voller Leidenschaft, sich ihre gegenseitige Zuneigung zwischen heißen Küssen zuflüsterten und daneben auch noch... Nein!! Das durfte nicht sein! Wahrscheinlich spielte ihm seine Fantasie einen Streich, aber er schlug innerlich vor, erstmal nur durch das Schlüsselloch zu schauen... Kamaru schluckte und beugte sich hinunter zu dem hellen Schlüsselloch. Als er durchsah, atmete er erleichtert auf und stellte fest, dass Benjamin weder auf Mikuro lag noch, dass die beiden sich bei heißen Küssen zusammen befanden. Ganz im Gegenteil: die beiden saßen angespannt vor dem PC und spielten ein Baller-Spiel, bei dem sie sich gegenseitig versuchten, abzuknallen, was dann immer wieder in Gelächter ausartete, worauf direkt wieder Spannung folgte. 'Kiddies', flüsterte er amüsiert zu sich selbst und rollte die Augen. Nach kurzem Überlegen, ob er die zwei stören und sich dazugesellen sollte, entschied er, etwas gegen sein Magenknurren zu machen und schwang sich schließlich mit einem Teller Ramen auf die Wohnzimmercouch und zapte durch die Kanäle... Seine Gedanken schweiften allerdings immer wieder zu dem Streit von heute Nachmittag ab, als Mikuro so wütend von dannen gerauscht war und ihn seitdem nicht mehr angesprochen hatte. War er denn wirklich zu weit gegangen? War es falsch gewesen, ihn voreilig als sein Eigentum zu betrachten? Aber er liebte ihn nunmal und wollte unter allen Umständen, dass diese Liebe erwidert wurde. Nocheinmal, wie vor einem Jahr, als er eine heimliche Affäre gehabt hatte, wollte er sich nicht so beschissen fühlen. Damals er hatte sich in den Fußballkapitän seiner Schule verliebt, mit dem er auch nach kurzem zusammenkam, aber eine böse Überraschung erlebte, als dieser ihm immer mehr aus dem Weg ging und Kamaru ihn plötzlich vor einem Spiel mit der Englischlehrerin in einer äußerst delikaten Situation erwischt hatte. Natürlich hatte sein Schwarm ihm versucht, die Sache zu erklären, aber es hatte nichts genützt, sodass dieser ihm am Schluss nur noch eines gesagt hatte: 'Ich bin und war nie dein Eigentum. Du hast dich kaum um mich gekümmert; bist immer bei deinen Freunden rumgehangen und deinem dummen Bruder...!' Und dann war er abgedampft. So endete Kamarus erste Liebe. Dann schwor er sich, niemals mehr mit einem Jungen zusammen sein zu wollen und probierte es mit Mädchen... Was ja allerdings auch fehlschlug! Er seufzte und schmunzelte leicht. Pech war schon ein Wort, was seine Persönlichkeit nur zu gut beschrieb. Aufeinmal hörte er einen Schrei und ein dumpfes Geräusch und er stürzte sofort zu Mikuros Zimmer, dessen Tür er mit einem 'Was ist los!?' aufriss. Aber statt seiner heißen Kussszene, die er in seinen Vorstellungen unterbrochen hätte, sah er nur, wie Mikuro vom Stuhl gefallen war und peinlich lachte. Er war knallrot und Kamaru wusste, dass das nicht vom Hinfallen kam... Was hatte dieser Benjamin gemacht...? Doch dieser lächelte nur etwas ungläubig und half seinem Freund wieder auf die Beine. 'Ok?', fragte er Mikuro, welcher nickte und dann zur Tür sah, wo Kamaru mit klopfendem Herzen stand. Oh Gott, wieso sah sein Bruder nur so... niedlich aus!? Besonders, wenn er so rot war... Und sexy dazu... Aber seine Gedanken und sein verträumtes Starren wurden durch Mikuro unterbrochen, welcher auf ihn zukam und ihm die Zunge rausstreckte. 'Wa-!?', machte Kamaru, packte Mikuros Hände, die gerade die Türe zumachen wollten und zog ihn zu sich. Das war doch eindeutig... 'Alkohol?', fragte er ungläubig und sah zum Computertisch, auf dem eine fast leere Flasche Wein und zwei ebenso leere Gläser standen. 'Mikuro, wer hat euch das erlaubt? Was soll das!? Willst du dich um den Verstand saufen?', mahnte er seinen lallenden Bruder laitstark an und stapfte zum Tisch, wo er die Flasche genauer betrachtete. Das war kein Wein, das war... Wodka!! Er fuhr herum und war ziemlich enttäuscht von seinem Kleinen. Was sollte das aufeinmal? Er trank doch sonst nie! Und dann gleich noch ein so starkes Gesöff? Aber auch Benjamin war ziemlich angeheitert und brabbelte wild drauf los, als er Kamaru sah... Allerdings auf Französisch, wovon Kamaru kein Wort verstand. Dann wurde er von dem Franzosen ohne Vorwarnung rücklings auf Mikuros Bett geworfen und heftig geknuddelt. 'Äh... Miki, bitte...', würgte er zwischen den Attacken hervor. 'Helf...Urgh, helf mir-' Doch er kam nicht weiter. Benjamin hatte ihm die Zunge in den Hals gesteckt und so gefasst, dass Kamaru sich nicht losreißen konnte und hilflos dem gekonnten Zungenspiel ausgeliefert war. Eigentlich war es ganz witzig und interessant, mal so überrumpelt zu werden, aber Benjamin schmeckte so sehr nach Alkohol, dass Kamaru nach frischer Luft rang. Er hielt die Augen zusammengekniffen und hoffte inständig, dass Benjamin bald mal erschöpft war, was auch kurzerhand der Fall war, als er endlich kühle Luft auf seinem erhitzten Gesicht spürte und der Franzose von ihm ließ. Dachte Kamaru. Denn Mikuro hatte seinen Freund zur Seite gedrängt und machte es sich nun auf seinem Bruder bequem. Nach der Länge drängte er sich gegen den Körper seines Bruders, der sofort auf ihn reagierte, was Mikuro in diesem Zustand aber nicht störte. 'Duuu... warst soooo fies ssu mir, Bruda... Dass... war escht fies, weissu? Isch glaub, du brauchs 'ne Stra... Stra... Strafe!', endete Mikuro belustigt und setzte sich auf den Schoß seines Bruders. Kamaru stützte sich an der Wand hoch und saß nun einigermaßen aufrecht. 'Miki, lass es lieber... Du wirst es bereuen... Lass...' Er kam nicht weiter, da es einfach zu erregend war, wie Mikuro anfing, sich auf ihm zu bewegen. Er stützte sich gegen seine Brust und versuchte, weiterzureden, aber Mikuro ließ ihm keine Chance und zog ihn zu einem nach Alkohol schmeckenden Kuss nach oben. Ihre beiden Zungen verhakten sich ineinandner und ließen wieder voneinander ab, als beide in voller Ekstase aufstöhnten, und Mikuro wieder von Kamaru abließ, sich neben ihn setzte. 'Nein... Miki... Noch... nicht...', keuchte Kamaru, der sehnlichst -und wie es schien: vergeblich- auf die Erlösung wartete... Er schaute seinen Bruder erwartungsvoll neben sich an, doch dieser schmiegte sich kuschelig an ihn und war eingeschlafen. Ein leises Schnarchen war nun von beiden Seiten zu hören. Benjamin war doch tatsächlich schon im Traumland, während Mikuro Kamaru an den Rand des Wahnsinns, aber nicht darüber hinaus getrieben hatte. Kamaru dachte enttäuscht über dieses Erlebnis nach und als seine Erregung nach einer Minute immer noch nicht abklingen wollte, beschloss er, selbst Hand anzulegen und hoffte, dass jetzt keiner der beiden aufwachte und ihn erwischen würde... Er musste an die eben gefühlten Wellen der Lust denken... Wenn sein Bruder das doch auch in nüchterndem Zustand mit ihm machen würde und sie nichts anhätten... Er stand auf und wusch sich die Hände im Badezimmer. Was war nur mit ihm los...? Er hatte sich doch mit Mikuro gestritten... Oder der sich mit ihm... Und jetzt das? Hatte er ihn ausgenutzt? Oder...!? Er konnte nicht mehr denken. Jetzt nur noch ins Bett und das Gehirn ausschalten, damit ihm keine seltsamen Gedanken kamen... ~~~~ Moment... War das heute Nacht wirklich passiert?? Nein, sicher nicht... Nein, NEIN!! Mikuro saß schweißüberströmt im Bett und keuchte leise. Durch die Rolläden drang nur dämmriges Licht, dass in Streifen Muster in sein Zimemr warf und genau auf Mikuros bleiches Gesicht trafen. Er krallte seine Hände in die Decke und lehnte sich gegen die kühle Wand. Er konnte sich nur noch wage an letzte Nacht erinnern... Da waren Benjamin und er... Sie hatten ein Shooter-Game gespielt, was er mitgebracht hatte und nach einer Weile hatte dieser eine Flasche Wodka, den seine Familie wohl selber herstellt, aus seinen Sachen hervorgekramt. Erst wollte Mikuro nichts davon, da er eigentlich kein großer Trinker war, aber irgendwie... wollte er es mal ausprobieren und testen, wie weit er gehen könne... Vor Lachen und Lullen fiel er dann vom Stuhl und Benjamin ist irgendwie aufgestanden... Dann... Ja, dann? Er konnte sich nur noch daran erinnern, mit Sicherheit seinen Bruder in seinem Zimmer gesehen zu haben und dass Benjamin ihn auf dem Bett... Hatte er mit ihm geschlafen?? Oder ihn nur geküsst?? Er wusste es einfach nicht mehr, aber der Gedanke allein, dass etwas schlimmeres als Knutschen passiert sein könnte, machte ihn unsicher, wenn nicht sogar wütend. Hatte Kamaru ihm nicht seine Liebe gestanden? Er war doch eifersüchtig gewesen, das merkte man... Aber ihn jetzt zu fragen... Nachdem er ihm eindeutig gesagt hatte, dass er höchstwahrscheinlich doch nicht an seinem Bruder interessiert war? Nein, soweit kam es noch! Das ließ sein Stolz dann doch nicht zu. Er schaute hinunter auf den leise atmenden Benjamin. Es war soviel passiert in den letzten Tagen... Warum gerade er?? Was sollte das? War nun alle Welt gegen ihn...? Mikuro seufzte resignierend, schwang sich aus dem Bett und streckte sich. Und kaum, dass er sich versah, wurde er an den beiden Handgelenken gen Boden gezogen und stolperte über Benjamins Beine, sein Gesicht hielt genau über dem Benjamins an. "Bonjour Miki...", flüsterte dieser und schwang Mikuro neben sich, kuschelte sich an ihn. "Good morning", antwortete dieser perplex und wurde etwas rot um die Nase, als er Benjamins männlich-markantes Gesicht so nah vor seinem sah. Der junge Mann hatte kaum Hautunreinheiten, um den Mund taten sich Bartstoppeln auf und seine Lippen waren leicht geöffnet... Plötzlich kam Mikuro die Idee: er könnte so tun, als wenn er sich unsterblich in Benjamin verknallt hätte, um seinem Bruder eins auszuwischen. Sozusagen als Strafe dafür, dass er ihn dauernd angemacht hatte und so penetrant an ihm hing. Aber würde das keine zu große Bestrafung sein...? Nachher würde Kamaru ihn nicht mehr mögen und er würde sich wen anderes suchen als ihn... Aber würde Mikuro das glücklich machen? Oder empfand er auch mehr als nur 'Bruderliebe' für ihn? Egal, was daran falsch war, er wollte es einfach ausprobieren. Konnte es in seinem Leben noch schlimmer kommen, als es nicht schon war? Er setzte also alles... Ab heute, für eine Woche lang, die Benjamin bei ihnen war. Kamaru war inzwischen vom morgendlichen Joggen heimgekehrt und saß Müslikauend am Küchentisch. Er blätterte durch die Tageszeitung und warf ein paar Mal den Blick zur Küchentür, als ob er erwartete, Mikuro wäre von seiner Rückkehr erwacht und würde in die Küche kommen. Aber seine Hoffnung war vergebens. Stattdessen hörte er in einem ruhigen Moment ein leises Kichern und Quitschen, woraufhin er sofort aufhorchte und mucksmäuschenstill wurde. Das waren eindeutig 2 Personen, die nicht gerade stritten bzw. eine normale Konversation zu führen schienen. Er erhob sich und tappste leise zu Mikuros Zimmer. Etwas schlecht fühlte er sich ja schon, seinen Bruder ein zweites Mal zu belauschen, aber... Man kann nie vorsichtig genug sein! Seine Zweifel bewahrheiteten sich dieses mal sogar, als er anklopfte und sofort die Tür öffnete. Mikuro lag mit verwuschelten Haaren und hochrotem Kopf in einer Decke mit Benjamin verwickelt am Boden und grinste schelmisch zur Tür, wo sein Bruder wie angenagelt stand und fassungslos auf die beiden niederstarrte. Wenn da wieder Alkohol mit im Spiel war, würde er alle Taschen von Benjamin durchsuchen und den Fund endgültig entsorgen. Das wurde ihm doch langsam zu blöd... Aber so früh am morgen trank doch keiner!? Egal! Sein Bruder schien nicht ganz bei Sinnen und er ging auf die beiden zu, im Begriff, sie auseinanderzureißen, aber bevor das geschehen konnte, zog Mikuro Benjamins Gesicht zu sich und küsste ihn zärtlich. Kamaru stockte in der Bewegung und schluckte. War das jetzt Mikis Ernst? Küsste er diesen Benjamin aus Liebe? Oder nur, um ihn, Kamaru, zu provozieren? "Kama-chan?", kam es von Benjamin, der ihn nur mit den Augen fixieren konnte, da Mikuro ihn noch immer stürmisch küsste und nicht weglassen wollte, wie es aussah. "Could you leave, please? We wanna be... alone. You know what I mean...", grinste er und wandte sich dann wieder seiner Klette zu. Kamarus Atme ging stoßweise, er bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle. Wollten die beiden hier jetzt wirklich...? In seiner Wohnung?? Seinem Zuhause...? Liebte Mikuro diesen Franzosen wirklich so sehr, dass er Kamaru wirklich hintergehen wollte?? Das war doch nicht möglich... Doch, das war es, wie es schien. Benjamin bäumte sich auf und Mikuro, der unter ihm lag, warf seinen stöhnend seinen Kopf nach hinten und krallte sich an Benjamins starken Oberarmen fest. Was Kamaru nicht sah, war, dass die beiden Shorts anhatten (die Decke war über ihnen) und den Sex nur vortäuschten. Benjamin 'stieß' immer wieder 'zu' und Mikuro bewegte sich rhythmisch dazu, wodurch alles täuschend echt aussah. Dann hörte man nur noch die Zimmertür zuschlagen und als Mikuro aufsah, war Kamaru verschwunden. Benjamin hörte auf und ließ Mikuro sich aufrechtsetzen. Beide sahen sich an und Benjamin grinste siegessicher auf Mikuro herunter, der weniger angetan von der Reaktion Kamarus war, als erwartet. Sein Bruder tat ihm aufeinmal richtig leid, aber... er wollte es durchziehen und gab einen höhepunktartigen Schrei von sich, damit Kamaru auch ja mitbekam, was dort gerade passieren würde. Benjamin tat es ihm nach und stöhnte sehnsüchtig... Das würde Kamaru für's erste den Rest geben, dachte Mikuro bei sich und zog sich an. "Hungry?", fragte er Benjamin, der ihn grinsend ansah und nickte. Die beiden kamen angezogen in die Küche und löffelten Müsli. Doch so richtig schmecken tat es Mikuro nicht. Wieso machte er sich nun solche Vorwürfe wegen dem eben? Er hatte es sich doch gründlich überlegt und alles mit Benjamin abgesprochen, der zwar tatsächlich schwul war, aber dessen Freund in Frankreich auf seine baldige Rückkehr wartete. Warum zweifelte er plötzlich so an seinem Vorhaben? Er durfte doch kein Mitleid zeigen! Das hatte sein Bruder nur verdient!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)