Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 141: Kreuzung --------------------- Lebenslinien Kapitel 141 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ "Au! Verdammt...!" Naruto duckte sich, doch er hatte sich bereits den Kopf an dem harten Fels gestoßen. Das leuchtende Dreieck stellte sich als Felsspalte heraus, gerade groß genug, damit der Spiegel hinein passte. Grelles Sonnenlicht strömte herein und blendete sie. Sasuke tastete sich die wenigen Schritte bis zum Eingang an der schrägen Felswand entlang. Stärker hätte der Kontrast zur vorigen Welt nicht sein können. Als sich seine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, erkannte er eine blühende Frühlingslandschaft. Über eine kaum zu überschauende Fläche breiteten sich Reisfelder zu beiden Seiten eines Flusses aus, wie Treppenstufen angeordnet in ordentlichen Reihen. Der Felsen, welcher den Spiegel verbarg, bildete die Grenze zwischen einem hohen Gebirge und einem mit roten Blumen vollkommen bedeckten Plateau. Sasuke trat zwischen all die Blumen und drehte sich einmal im Kreis. Solche Blumen hatte er noch nie gesehen. Sie pulsierten richtig in ihrer leuchtenden Farbenpracht. Sie wuchsen so hoch, dass er nur anhand ihrer Bewegungen erkennen konnte, dass Pakkun ihm wohl gefolgt war und nun zwischen ihnen umherlief. "Sieht aus, als würde es doch noch eine schöne Heimreise werden", unterbrach Naruto seine Gedanken. Er zog seine Weste und Jacke aus und genoss sichtlich das Sonnenlicht auf seinem Gesicht. "Das ist doch viel besser..." Sasuke senkte den Blick. Naruto hatte Recht. Wenn der Kartenmacher richtig lag, dann war dies die letzte Welt vor ihrer eigenen. Ihre letzte Station also. "Und? Wie geht es jetzt weiter?" Narutos Laune war um mehrere Stockwerke gestiegen und er grinste Sasuke auf die ihm eigene unnachahmliche Art an. "Na?" "Ähm..." Naruto musterte sein Gegenüber. Irgendetwas schien nicht zu stimmen. "Was denn?" Doch Sasuke schüttelte nur den Kopf und ging zurück zum Spiegel. Naruto folgte ihm, blieb jedoch vor dem Eingang zur Felsspalte stehen. "Und?" "Der Spiegel ist nicht unser Portal", rief Sasuke und trat wieder ins Sonnenlicht hinaus, "Wir müssen es wieder suchen gehen." Naruto zuckte mit den Schultern. "Wäre auch zu leicht gewesen... Und in welche Richtung müssen wir gehen?" Es schien ihm, als zögere Sasuke, bevor er das Gerät erneut berührte. Der grüne Pfeil pendelte kurz von links nach rechts, dann hielt er inne und wies auf die andere Seite des Tales. Naruto ließ seinen Blick die imaginäre Linie bis zum Horizont entlang wandern. "Hoffentlich müssen wir nicht so weit laufen... Ich hab keine Lust mehr, stundenlang zu gehen." Nun tauchte auch Pakkun wieder aus dem Blumenmeer auf. "Dort unten ist ein Dorf. Sicher können wir dort ein wenig rasten", meinte er und Naruto nickte. "Gute Idee. Oder, Sasuke?" Der andere Junge erwiderte nichts, sondern schlug schweigend den Weg hinunter ins Tal ein. Naruto fühlte sich ignoriert. "Hey..." Mit schnellen Schritten schloss er zu Sasuke auf. "Was ist denn los? Ich bin auch müde. Wir latschen immerhin schon seit Stunden durch die Gegend. Aber das ist doch kein Grund..." "Naruto..." Sasuke blieb stehen und sah seinen Freund ernst an. "Lass mich einfach in Frieden." Das verschlug Naruto glatt die Sprache. Ärger und Empörung mischten sich in seinem Bauch. "Sag ma..." Was sollte das denn jetzt? "Denkst du, weil wir fast zuhause sind, musst du wieder dein altes Benehmen an den Tag legen?" Doch Sasuke ging einfach weiter ohne Naruto Beachtung zu schenken. Enttäuscht blickte sein Freund ihm nach. "Und ich dachte wirklich, du hättest dich geändert... Eigentlich dachte ich, ich könnte einen Freund wieder nach hause zurückholen." Sasuke blieb stehen. "Du Idiot, das ist es doch gar nicht..." "Was dann?" Manchmal pisste Ihn Sasukes Art so unbeschreiblich an. Dennoch bemühte sich Naruto, möglichst ruhig zu bleiben. Sasuke drehte sich jetzt halb zu ihm um und Naruto konnte an dem Ausdruck auf seinem Gesicht erkennen, dass es hier um etwas Ernsteres ging, als um Teenager-Launenhaftigkeit. "Jetzt spuck's schon aus", forderte er, doch Sasuke sah ihn nur weiter schweigend an. Pakkun lief zwischen Narutos Beinen hindurch und setzte sich zwischen die beiden Jungen auf den Boden. "Ich bin dafür, dass ihr dies schnell bereinigt, damit wir unseren Weg fortsetzen können." "Du misch dich mal nicht ein!", blaffte Naruto ihn an, wandte sich dann aber wieder dem anderen Shinobi zu und machte eine auffordernde Handbewegung. Sasuke ärgerte sich über Narutos Verhalten. Er sah jedoch ein, dass er daran nicht unschuldig war. Und auch, dass es an ihm war, die Situation aufzulösen. Er würde es ihm so oder so sagen müssen. Es war ohnehin gleich, was Naruto darüber denken würde. So oder so würde er ihn nicht von seinem Vorhaben abhalten oder ihn gar aufhalten können. "Ich werde nicht mit dir nach Konoha zurückkehren", sagte Sasuke ebenso bestimmt wie direkt. Sein Blick ging in weite Ferne. Einen Moment lang war es still zwischen ihnen. Pakkun horchte auf, sagte jedoch nichts. "Du willst nicht mit zurück nach hause", rekapitulierte Naruto schließlich und wusste nicht wohin mit seinen Händen. "Ich kann nicht zurück", erwiderte Sasuke und drehte sich jetzt ganz in Narutos Richtung. Der blonde Junge schüttelte den Kopf. "Ich verstehe das nicht." Er machte eine kurze Pause. "Wirklich, Sasuke – weshalb? Erklär es mir!" Naruto konnte nicht mehr still stehen. Er lief ziellos von links nach rechts und blieb immer wieder stehen, so als hätte er keine Orientierung. "Ich kann nicht zurückgehen, bevor ich nicht weiß, was damals wirklich passiert ist", erklärte sich Sasuke. "Und dann?" Naruto blieb stehen und sah ihn durchdringend an. "Und was willst du dann tun?" "Das weiß ich nicht." "Oh, aber ich weiß es." Naruto kam auf ihn zu und blieb so dicht vor ihm stehen, dass Sasuke zurücktreten musste um nicht mit ihm zusammenzustoßen. "Du wirst zornig werden", sagte er und begegnete Sasukes Blick ebenso verständnislos wie wissend, "Es ist gleich, welche Antwort dein Bruder dir gibt – wenn er das überhaupt tut – du wirst wütend darüber sein und nach einem Verantwortlichen für all das suchen. Das ist nämlich die einfachste Lösung und die, die du immer gewählt hast!" "Halt den Mund!" "Was denn?" Naruto trat einen Schritt zurück und zuckte mit den Schultern. "Ist es nicht so? Das kannst du nicht abstreiten, Sasuke. So bist du immer mit dem Mist umgegangen, der dir passiert ist. Sobald du dich angegriffen fühlst, schlägst du zurück! Hauptsache draufgehauen!" "Hey!", unterbrach Sasuke ihn, "Jetzt tu mal nicht so, als wüsstest du alles über mich." Naruto verschränkte die Arme vor der Brust. "Also schön... Du gehst fort – suchst deinen Bruder oder was auch immer, gehst vielleicht dabei drauf, riskierst, dass dir dein Rang als Shinobi von Konoha aberkannt wird... Und ich?" Jetzt wirkte Sasuke irritiert. "Was?" Erneut hob Naruto die Schultern und sah Sasuke fragend und äußerst erwartungsvoll an. "Ich bin losgezogen um dich zu finden. Ich habe es Sakura-chan versprochen. 'Ich bringe ihn zurück, ganz bestimmt', habe ich zu ihr gesagt." Sasuke senkte den Blick. "Glaubst du, ich kann ihr noch in die Augen sehen, wenn ich ohne dich wieder nach Konoha zurückkehre?" "Ich habe dich nicht darum gebeten, mir zu folgen." Naruto blickte zum Himmel hinauf. "Darum geht es gar nicht und das weißt du auch." Sasuke schüttelte den Kopf. "Das ist meine Entscheidung. Denkst du, du kannst mich aufhalten?" "Oh, fordere mich nicht heraus, Sasuke...!" Naruto meinte das durchaus ernst. Sasuke verdrehte die Augen. "Ach, ich bitte dich..." Jetzt schien Naruto etwas klar zu werden. "Dir ist das wirklich alles egal... Sakura-chan, Kakashi-sensei... Das interessiert dich alles überhaupt nicht..." Sasuke schwieg dazu. "Also gut..." Naruto nickte verstehend und trat ein paar Schritte vor. Genau vor Sasuke blieb er stehen. Einen Moment lang sah er ihm in die Augen, dann lächelte er ohne jede Gefühlsregung. "Mach doch, was du willst." Naruto zuckte mit den Schultern und wandte sich von seinem Kameraden ab. Sasuke blickte ihm nach, wie Naruto den Weg ins Tal hinab ging. Gleich blieb er stehen und kam zurückgerannt. Und dann ging diese Diskussion wieder von vorn los. Er verschränkte die Arme vor der Brust und wartete. Vielleicht hätte er einfach abhauen sollen, ohne etwas zu sagen. Widererwarten blieb Naruto jedoch nicht stehen. Als Sasuke aufblickte, war er beinah schon zwischen den Reisfeldern verschwunden. Mit einem Gefühl der Unsicherheit nahm er dies zur Kenntnis, blieb jedoch an Ort und Stelle stehen. Pakkun musterte ihn nachdenklich. "Ich will dir ja nicht reinreden, aber...", setzte der Hund an, doch der Junge unterbrach ihn. "Dann lass es auch." Pakkun gab ein widerwilliges Brummen von sich. Er stand auf, schüttelte sich und lief dann Naruto hinterher. Sasuke wartete noch einige Minuten, dann kehrte er zurück zu den roten Blumen. Der Berg hatte ja schließlich noch eine andere Seite, auf der man hinabsteigen konnte. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)