Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 47: Allein und ausgeliefert ----------------------------------- Lebenslinien Kapitel 47 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Mit einem waghalsigen Sprung über den Rand des Abgrunds hinweg rettete Naruto sich vor der Attacke des Jägers. Mit größter Mühe bekam er eines der zerrissenen Kabel zu fassen, die hier überall herumhingen und wickelte es sich rasch ein paar Mal um das Handgelenk. Scheiße! Er war zwar gerettet, doch jetzt hing er hier mitten in der Luft wie ein Pendel – die perfekte Zielscheibe! Verdammt… Der Jäger würde ihn grillen! Und tatsächlich fixierte ihn die schwarze Gestalt mit dem Blick. Dieses Mal konnte Naruto genau sehen, wie die Flügel aus seinem Rücken wuchsen. Lange streben, die sich dann wie die dünnen Flugmembranen eines Schmetterlings entfalteten… Mit einem einzigen Flügelschlag hob der Jäger ab und steuerte direkt auf den blonden Jungen zu. Verzweifelt warf Naruto mehrere Kunai und Shuriken nach dem Jäger, doch die Klingen prallten nur klirrend am Körper des Wesens ab. Eilig schwang sich der Shinobi nach oben und kletterte das Kabel hoch. Der Jäger umkreiste ihn, als würde er auf etwas lauern. "Sasuke, verdammt… Wo steckst du? Das wär echt der perfekte Zeitpunkt für Hilfe…!" Der Jäger breitete die Arme aus, spreizte seine Finger… Gleich würde er sich auf ihn stürzen und Naruto zerfetzen… Seine Hände begannen über das glatte Kabel zu rutschen. Nein… Er wollte nicht sterben! Nicht hier – nicht so… Der Jäger ließ sich kurz tiefer sinken – dann schnellte er nach oben. Naruto schloss die Augen – da zerriss ein geller, nicht menschlicher Schrei die Luft. Der Junge zog scharf die Luft ein und konnte nur noch sehen, wie der Jäger wie ein welkes Blatt in die Tiefe trudelte, zusammen mit einer schwarzen Gestalt. "Neji…?" Naruto konnte hören, dass der Kampf weiterhing, doch sie waren aus seinem Blickfeld verschwunden. Nur mit Mühe gelang es ihm schließlich das Kabel hochzuklettern. Er musste so schnell wie möglich da runter…! Mit geschickten Sprüngen von Vorsprung zu Vorsprung, von Rohr zu Kabel und von Wand zu Wand nahm Naruto die Verfolgung auf. Seit ihrem Gespräch hatte er Sakura nicht wiedergesehen. Niemanden hatte er seit dem gesehen. Sasuke war mal wieder von aller Welt isoliert. Dieses Mal würde er sich nicht befreien können. Kiba hatte nicht gelogen. Die Handschellen hinderten ihn wirklich daran ein einziges Ninjutsu einzusetzen. Jedes Mal, wenn er auch nur versuchte ein wenig Chakra zu sammeln, lösten sie einen grässlichen beißenden Schmerz aus, irgendwo tief in seinem Kopf… Das war wirklich eine miese Art ihn außer Gefecht zu setzen. Jetzt konnte er sich nicht einmal mehr ausruhen. Seine Schultern und Arme schmerzten von dem stundenlangen Ausharren mit erhobenen Händen. Wieder einmal dachte er an Naruto, an Konoha und die gemeinsame Zeit mit Team 7. Naruto, Sakura und Kakashi-sensei… Mit ihnen hatte er mehr Zeit verbracht als mit irgendjemandem sonst seit… er seine Familie nicht mehr hatte. Doch er würde sie wahrscheinlich ohnehin nicht wiedersehen… Keuchend blieb Naruto stehen, stütze sich erschöpft mit einer Hand an der Wand neben sich ab. Blut lief ihm in die Augen und alles wurde unscharf. Er war so müde… So entsetzlich müde… Der Kampf gegen den Jäger hatte ihn alle Kraft gekostet. Nur mit knapper Not war er diesem Biest entkommen… Es nützte nichts. Naruto brauchte eine Pause. Sonst würde er wahrscheinlich einfach tot umfallen. Er ließ sich geschwächt auf einem dicken Rohr nieder, schloss die Augen und sank gegen die kalte, stählerne Wand… Als Naruto wieder zu sich kam, fühlte er sich schon viel besser. Er musste lange geschlafen haben… Doch weder Späher noch Jäger hatten ihn gefunden. Desorientiert sah er sich um. Alles war still, so als ob es Nacht wäre. Sein Blick wanderte nach oben, doch über sich konnte er nur die breite Schlucht erkennen, die die vier Elemente der Gebäudekonstruktion teilte. Diese Welt war so trostlos. Alles sah gleich aus, nichts lebte, und selbst die Lebendigen wirkten irgendwie tot… Und jetzt hatte er auch noch Neji verloren. Er war allein. Der Mistkerl hatte sich selbst in die Luft gesprengt um den Jäger auszuschalten. Und jetzt war er allein… Naruto konnte ihn noch vor sich sehen, in alle Einzelteile zerlegt wie eine zerbrochene Puppe. Neji war wirklich kein Mensch gewesen. Die leere Hülle hatte nicht einmal geblutet… Nein, sie war ähnlich beschaffen wie die Körper der Jäger, aus Metall und Plastik… Naruto senkte den Blick auf seine Hände, die er auf die Knie gelegt hatte. Er war allein. Sasuke war irgendwo in diesem Labyrinth – wenn er noch lebte – Neji war von den Jägern zerrissen worden und den Weg in die Siedlung würde er auch niemals wieder finden. Er war allein – Nein, schlimmer – er war entsetzlich einsam… Grelles Licht blendete ihn plötzlich ganz entsetzlich und riss Sasuke aus seinen Träumen. Träume von Zuhause, von Freunden und Familie… Die plötzliche Helligkeit stach in seine Augen und es dauerte einen Moment bis er erkannte, wer da vor ihm stand. Es waren Sakura, Tsunade und Shikamaru. Die blonde Frau trug ein knöchellanges weißes Kleid mit langen Armen das die Schultern völlig frei ließ. Ihr langes Haar hatte sie auf traditionelle Art hochgesteckt. Sie musterte ihn interessiert doch schweigend. Und da fiel Sasuke wieder ein, dass er noch immer so an der Wand stand, wie Kiba ihn dort zurückgelassen hatte. Halbnackt und von der Peitsche gezeichnet. Er senkte den Blick, doch die Anwesenden schienen weder überrascht ihn so zu sehen noch erschüttert. "Uchiha Sasuke…", sagte Tsunade ruhig, "Deine Strafe hast du erhalten, wie ich sehe…" Shikamaru grinste hinter ihrem Rücken still in sich hinein. "Was habt ihr mit mir vor?", fragte der junge Shinobi ohne sie anzusehen. "Wir werden dich vorerst hierbehalten", antwortete sie, "Der Rat hat noch nicht entschieden, wie mit dir verfahren werden soll." Sakura schien ein wenig nervös zu sein. Die ganze Zeit über biss sie sich auf die Lippen und spielte unruhig mit ihren Fingern. Sasuke hob den Blick. "Werdet ihr mich töten?" "Wenn es erforderlich ist…", war die schlichte Antwort. Tsunade trat vor und löste mit einer einzigen Handbewegung Sasukes Fesseln. Stöhnend fiel der Junge zu Boden. "Wenn du kooperierst, lassen wir dich vielleicht am Leben. Doch dann musst du uns alles erzählen, was du weißt." Sie gab Shikamaru ein Zeichen und dieser trat vor. Mit einem leisen Klicken schloss sich ein Halsband um Sasukes Kehle, welches von dem gleichen glänzenden Material wie die Handschellen war. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)