Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 31: Ich bin froh, dass du bei mir bist ---------------------------------------------- Lebenslinien Kapitel 31 Autor: Herzfinster Anmerkung: Das Lied in dieser Fanfic heißt "Du allein" und ist aus "Starlight Express" (Ein Duett zwischen Pearl und Rusty ganz am Schluss) - unrealistisch, dass sie das kennen, aber das Lied ist halt schön ^^ Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ "Sasuke?" Als Naruto an diesem Morgen aufgewachte, war Sasuke verschwunden. Er suchte ihn überall, hatte ihn jedoch noch nicht gefunden. Es blieb nur noch das Hauptzelt. "Sasuke, bist du hier?" Narutos Blick schweifte durch den Zuschauerraum, doch er konnte niemanden sehen. "Hier oben!" kam da die Antwort und Naruto riss den Blick nach oben. Oben auf der Plattform des Hochseils saß der gesuchte Junge. "Und ich such dich überall...", erwiderte Naruto und klettere zu ihm hoch, setzte sich neben Sasuke. Eine Weile schwiegen beide, dann brach Naruto die Stille zwischen ihnen. "Willst du mir erzählen, was passiert ist?" Sasuke sah ihn fragend an. "Ich meine... Nachdem du den Spiegel berührt hattest... Wo warst du die ganze Zeit?" Sasuke senkte den Blick und seufzte leise. "Weißt du, was der Spiegel tut, Naruto?" "Er... hat uns in eine andere Welt gebracht... Obwohl sie unserer ähnelt, ist doch einiges anders..." "Es gibt viele solcher Welten, tausende." Narutos Augen weiteten sich erstaunt. "Ich... Ich hab die ganze Zeit versucht, wieder nach hause zu kommen, aber... ich bin immer wieder in einer anderen Welt gelandet, eine schlimmer als die andere... In einigen war ich - oder eher mein dortiges Ich - gar nicht mehr am Leben, oder... Soviel Leid, Naruto... Wie eine Kette aus Alpträumen...." Sasukes Stimme war immer leiser geworden, während er sprach. Vorsichtig griff Naruto aus und legte die Hand auf die Schulter seines Freundes. Sasuke ergriff die Hand und drückte sie. "Naruto? Glaubst du, wir können überhaupt wieder nach hause?" "Wie meinst du das? Wir finden den ,Weg'..." Sasuke schüttelte den Kopf. "Nein, ich... Wir haben so einiges erlebt in letzter Zeit und... Machen wir uns nichts vor: wir sind nicht mehr die Selben!" Naruto rutschte etwas näher an seinen Freund heran. "Das habe ich schon gemerkt. Du bist anders, Sasuke... Ich... erkenne dich kaum wieder." Sasuke lächelte bitter. "So? Vielleicht gut so..." "Wie?" Er schloss die Augen. "Ich... Ich war ein ziemliches Arschloch, in der Vergangenheit." Naruto schwieg, legte den Kopf schief. "So würde ich das nicht sagen..." "Du pflegtest ,Bastard' zu sagen, aber das spielt keine Rolle... Was ich sagen will ist, dass ich mich... euch gegenüber meist nicht besonders... nett verhalten habe - Ach, mal ehrlich: Ich hab euch behandelt wie Dreck!" Naruto erwiderte nichts. Sasuke atmete tief durch. "Dabei... Dabei kann ich mich glücklich schätzen euch und mein Leben, wie es ist, zu haben... Es könnte so viel schlimmer sein... Es tut mir leid." Naruto zog Sasuke an der Schulter zurück, so dass er ihn ansehen musste. "Soll ich dir mal was sagen? Dreifach ist der Schritt der Zeit, zögernd kommt die Zukunft hergezogen, pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, ewig still steht die Vergangenheit. Was passiert ist, ist passiert und was war, das war. Ich finde es jetzt viel wichtiger, dass wir wieder nach hause kommen." Sasuke einen Moment lang war sprachlos, dann lächelte er. Offenbar hatten sie beide einiges gelernt in der Zwischenzeit. "Ja, da hast du Recht. Aber es gibt Einiges, was ich noch nicht ganz verstehe..." "Was?" Sasuke veränderte seine Sitzposition etwas. "In der ersten Welt, in welche ich kam, sagte man mir, dass immer nur eine Version einer Persönlichkeit in einer Welt existieren kann und die andere sich... auflöst." Naruto zog verwundert die Augenbrauen hoch. "Oh..." "Ja, deswegen... Wie lange bist du schon hier? Ich meine... Der andere Naruto müsste doch..." "Es gibt keinen." Sasuke hielt inne. "Wie?" "Hikaru hat das gesagt", erwiderte Naruto. "Sie kennt keinen Uzumaki Naruto und Kiséki auch nicht... Es gibt ihn nicht." Sasuke überlegte kurz. "Es hier ist vieles anders als bei uns...", fuhr sein Freund fort. "Kakashi-sensei, Iruka-sensei... der vierte Hokage... Sie alle gibt es hier nicht..." Sasuke nickte. "Dann ist ja klar, wieso es hier keinen Naruto gibt... Wenn der Vater nicht existiert kann der Sohn ja nicht geboren werden..." "WAS?" Sasuke hielt inne. Erst jetzt wurde ihm klar, was er da gerade gesagt hatte. Naruto packte ihn bei den Schultern. "WAS hast du da gerade gesagt, Sasuke?" "Ich... In einer der anderen Welten war das so. Da lebte der vierte Hokage noch, weil der Kyuubi nie aufgetaucht war und Naruto war sein Sohn, doch da der Kyuubi Konoha nie angegriffen hatte, war der auch nicht in ihm versiegelt und er war ein ganz normaler Shinobi, zusammen mit Sasuke und Sakura im Team, die ein Pärchen waren, aber Sasuke war tot und Itachi das Clanoberhaupt und..." Sasuke hatte die Informationen so schnell runtergerattert, dass er heftig nach Luft schnappen musste. Naruto starrte ihn fassungslos an. "Ah... Du meinst... ich... bin...? Der Hokage... der vierte Hokage... war mein Vater?" Sasuke nickte. "Ja, das ist ziemlich sicher." Naruto blieb der Mund offen stehen. Sein Blick wanderte ganz langsam nach unten. "Ich bin..." Mit einem Mal gefror sein Gesicht zu einer ausdruckslosen Maske. "Du weißt, von dem Kyuubi? Das er..." "Das er in dir ist, ja." Schweigen. "Sasuke... Ich bin das nicht! Ich bin nicht der Kyuubi!" "Ich weiß. Du kannst es gar nicht sein. Ich war in einer Welt, in der hatte der Kyubi die Kontrolle über Naruto hatte - dieses Monster könntest du gar nicht sein..." Naruto lächelte bitter. Die Loyalität seines Kameraden freute ihn. "Danke." Sasuke nickte. "Ich... Schon gut." "Aber... Sasuke? Du sagtest, es kann in einer Welt nur eine Version einer Person geben, oder?" "Ja." "Wieso bist du dann noch hier?" "Man hat mir Nanozyten injiziert. Die sorgen dafür, dass die Phasenverschiebung nicht spüre..." Naruto schwieg einen Moment. "Hä?" Sasuke grinste. "Im Klartext: Ich habe winzige Maschinen im Blut, die mich am Leben halten." "Ah... Maschinen?" "Ja, sie sind zu klein, um sie zu sehen, aber... Vielleicht kann ich sie irgendwie auf dich übertragen, nur... Wie?" "Ah..." Sasuke überlegte einige Zeit, doch ihm fiel keine Lösung ein. Einfach trinken konnte Naruto sein Blut ja nicht, die Magensäure hätte die Nanomaschinen sehr wahrscheinlich aufgelöst... "Können wir das nicht später regeln?" bat Naruto, dem das ganze irgendwie zu hoch war. Sasuke nickte. Ihm fiel einfach nichts ein... Sein Blick fiel plötzlich auf das Trapez, welches an der Seite der Plattform festgebunden war. "Sag mal... Wie hast du eigentlich so schnell gelernt, so gut am Trapez zu sein?" Naruto folgte seinem Blick mit den Augen. "Ach das... Das ist eigentlich ganz einfach." Er stand auf und machte das Trapez los, nahm die Stange in die Hände. "Willst du mal versuchen?" "Nein, danke", erwiderte Sasuke rasch und hob abwehrend die Hände. Naruto grinste. "Ach komm, das macht Spaß! Und außerdem haben die da unten für die Proben ein Netz gespannt..." Sasuke verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. "Nein, lieber nicht." "Hm... Dann versuch es doch mal auf dem Hochseil! Hoshi ist ein Genie darin." Sasukes Blick wanderte über seine Schulter zu dem Drahtseil. "Hab ich gesehen, aber..." "Ach komm! Das haben wir doch in der Akademie trainiert!" Er schob Sasuke über die Plattform bis sie vor dem Seil standen. "Aber nicht so hoch!" widersprach Sasuke. "Hast du etwa Aaaangst? Bist du ein Feigling? Nah?" Sasuke verzog das Gesicht. Eigentlich war er nicht der Typ, der viel auf solches Gerede gab, aber das ging jedoch doch zu weit! "Ts!" Er schob Narutos Hände weg. "Zweifelst du an meiner Männlichkeit? Unsinn!" Naruto grinste nur, als Sasuke langsam - ganz langsam - einen Schritt auf das Seil tat, welches unter seinem Gewicht leise knarrte. Ganz vorsichtig verlagerte er sein Gewicht auf das Seil, hob dann das andere Bein an um es nach vorn zu bringen. Einen Moment lang schwankte er, bis er seinen Schwerpunkt richtig ausbalanciert hatte. Vorsichtig setzte er den zweiten Fuß vor den ersten und breitete die Arme aus. Sein Blick wanderte ganz langsam nach unten. Er stand hier, hoch über der Manege, auf einem dünnen Seil... So hoch oben... Er konnte sich nicht erinnern, dass ihm jemals die Höhe so nervös hatte werden lassen wie in diesem Moment. Doch irgendwie... war es auch ein seltsam euphorisches Gefühl... Ganz vorsichtig machte er noch einen Schritt nach vorn, dann noch einen. Er war vielleicht einen halben Meter von der Plattform hinter sich entfernt, dennoch fühlte er sich, als schwebe er vollkommen losgelöst weit weg von allem, was ihn halten konnte... Plötzlich flog ein Schatten über ihn hinweg, und Naruto landete vor ihm auf dem Seil. Sasukes Herz setzte für einen winzigen Augenblick aus, in dem er glaubte, durch die Erschütterung den Halt zu verlieren. Absolut reglos stand er da, starrte Naruto an, der nur triumphierend grinste. "Siehst du? Es ist ganz einfach!" Er kam hüpfenderweise auf ihn zu und schlug die Hände auf Sasukes Schultern. Reflexartig riss Sasuke die Arme nach vorn - und wurde ein Opfer der Schwerkraft. Mit einem heiseren Schrei landete er im Sicherheitsnetz, während Naruto oben auf dem Seil stand und lachte. "Guten Flug gehabt?" rief er und sprang hinterher. Sasuke konnte sich gerade noch auf die Seite werfen, bevor er auf ihm landen konnte. Naruto wurde von dem Netz wieder ein Stück nach oben geschleudert und landete auf den Füßen. "Na? Hast du in den ganzen Welten, in denen du warst, auch so nen Spaß gehabt?" Sasuke stand auf, ein wenig unsicher schwankend. "Nicht so viel, wie ich gern hätte...", erwiderte er und bemühte sich, auf dem Netz das Gleichgewicht zu halten. Naruto schnaufte und verschränkte die Arme. "War ja klar, dass die Luschen das nicht hinbekommen so gut drauf zu sein, wie wir!" Sasuke wusste nicht, ob er jetzt mehr über Narutos Gesicht, oder seine Aussage lachen sollte. "Die ,Luschen' haben sich auch überreden lassen, ein Theaterstück aufzuführen, um Geld für die Akademie zu sammeln...." Naruto sah ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und Interesse an. "Echt? Krass..." "Tja... Wenigstens hat nur Theater, und kein Konzert..." Naruto hielt einen Moment lang nachdenklich inne. "Ich stell mir grad den ,Konoha-Jugendchor' vor..." "Ah... Du meine Güte..." Naruto grinste. "Jaaah... Stell dir das mal vor: Wir Ge-nin auf der Bühne und singen..." Sasuke zog eine Augenbraue hoch. Was für eine Vorstellung... Naruto kicherte und - Sasuke konnte es gar nicht fassen - stimmte er ein Lied an: "Du allein gibst mir Kraft zu leben, und die Welt ist wunderschön, wenn wir zusammen sind... Nie zuvor war mir so klar: Nur du allein gibst mir Kraft zu leben, nimm mich, halt mich, führ mich, spür mich und versteh mich, denn ich weiß es jetzt genau..." Sasuke grinste, blickte einen Moment zu Boden, und fuhr dann fort: "Ganz genau... Hier bin ich, suche dich. Jeder Tag ohne dich ist ohne Hoffnung. Doch mit dir wird's endlich hell in mir. Du bist das Licht in meinem Leben. Du allein gibst mir Kraft zu leben und die Welt ist wunderschön, wenn wir zusammen sind. Du allein kannst mein Leben bewegen..." Beide fingen gleichzeitig an zu lachen. "Was für ein Unsinn!" rief Sasuke und schüttelte den Kopf. Er versuchte wieder aus dem Netz herauszuklettern, doch Naruto lies sich hineinfallen. Mit einigen Schwierigkeiten schaffte Sasuke es wieder in die Manege, froh, wieder auf festem Boden zu stehen. "Wo wir gerade davon reden... Wir sollten vielleicht wieder nach hause zurückkehren..." Naruto nickte und setzte sich auf. "Du hast Recht, wir sollten wieder nach hause, aber..." "Aber du willst nicht einfach gehen, nicht wahr?" Wieder nickte er. "Ich gehöre nicht hier her", fuhr er fort. "Aber... Trotzdem fühle ich..." "Ich weiß", meinte Sasuke. "Da ist eine... Verbundenheit mit diesen Menschen - auch wenn man sie nicht kennt, oder genau weiß... Trotzdem ist es da, dieses Gefühl." Er senkte den Blick. Mit einem leichten Windhauch landete Naruto neben ihm. "Willst du sofort aufbrechen?" "Auf ein paar Stunden kommt es sicher nicht an, doch..." "Dann..." "Dann?" Naruto schwieg einen Moment. "Vielleicht ist es besser, wenn wir sofort gehen. Dann..." "Ist es leichter?" Er nickte. Eine Hand legte sich auf Narutos Schulter und drückte sie leicht. "Ich bin froh, dass du bei mir bist", flüsterte Sasuke. Naruto hob den Kopf und sah ihn an, lächelte dann leicht. "Komm, Sasuke." TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)