He's just a job von Siva-Blanque (Kai's Bodyguard) ================================================================================ Kapitel 1: Vollcrash in den Job ------------------------------- so da bin ich mal mit etwas ganz anderem hehe... hab irgendwie mal Abwechslung bebraucht, naja lest es vielleicht gefällt es euch ja ^^ Es war Sommer und so war es auch schon früh um 7 Uhr hell und die Sonne schien bis jetzt noch angenehm warm herunter. Normalerweise war um diese Uhrzeit wunderschönes Vogelgezwitscher zu hören, nicht jedoch auf dem Schulgelände der Westchester High. Die himmlische Morgenruhe störten laute Motorengeräusche, die von den Parkplätzen der Schüler kamen. Wie jeden Morgen hatten sich die gleichen vier Autos protzig in die Mitte des großen Parkplatzes gestellt und ließen einer nach dem anderen die Motoren aufheulen, nur um fest zu stellen, welcher am lautesten war. Das war die alltägliche, morgendliche Zeremonie. Nachdem sich mal wieder herausgestellt hatte, dass der schwarze Truck Marke Dodge am lautesten war, sprang sein Besitzer auch schon selbstbewusst lächelnd aus diesem. Er war groß, seine Haut dunkel und schwarze Dreadlocks gingen ihn bis zur Schulter, die er lässig mit einem Haarband aus dem Gesicht hielt. "War ja klar, das eure Snobkarren wie immer nichts zu melden haben!" sagte er belustigt. Nun taten die anderen Drei es ihm gleich und stiegen ebenfalls aus ihren Autos. Ein Blaugrauhaariger, der aus einem silbernen Mustang ausgestiegen war, schritt grinsend auf ihn zu. "Dafür lass ich dich bei einem Rennen meilenweit hinter mir, Bob!", sagte er siegessicher und gab dem Schwarzen einen Handschlag, der kurz darauf in einer brüderlichen Umarmung endete. "Wir werden noch sehen, wer hier wen hinter sich lässt, Jungs!", kam es von einem Schwarzhaarigen mit bernsteinfarbigen Augen. Auch er grinste, als er sich zu den anderen beiden gesellte. Nun stieg auch die letzte Person aus einen knallroten Mazda, und dessen Haare waren ebenso rot wie der Lack seines Autos. Mit einen zufriedenen Blick ging er zu seinen Freunden. "Genau, denn ich werde gewinnen, Ray!", sagte der Rothaarige und setzte ein herausforderndes Lächeln auf. Der Schwarzhaarige, dessen Name Ray war, seufzte und lehnte sich gegen Bob's Truck. "Mir soll’s egal sein wer gewinnt. Hauptsache, es ist nicht diese Missgeburt Shiro", sagte er und rümpfte dabei abfällig die Nase. Auf den Namen Shiro schien Bob nicht sonderlich gut zu sprechen zu sein, denn augenblicklich war sein Gesicht wutverzerrt und er fing an, eine unsichtbare Person zu würgen. "Also ich sag euch, wenn ich den mal in die Finger krieg, ramm ich den so in den Boden, dass der auf der anderen Seite der Erde wieder rauskommt. Dann steck ich ihn in ein Reißwolf und fahr mit meinen Truck solange über die Überreste das nur noch Brei übrig bleibt. Diesen vermisch ich dann mit Sprengstoff und...“ Während Bob weiter seine Mordpläne schmiedete, wendeten sich die anderen Drei wieder ihrem Gespräch zu. "Der ist wohl immer noch ganz schön sauer, dass Shiro ihm die Freundin ausgespannt hat...", erwähnte der Rothaarige mit einem besorgtem Blick. "Keine Ahnung, was er mit der Schlampe überhaupt wollte, soll er doch froh sein, dass er sie los ist!", erwiderte der Blaugrauhaarige mit Abneigung in seiner Stimme, schien aber dennoch desinteressiert an dem Thema, da er sich lässig auf die Motorhaube seines Mustangs setzte, die Händen in den Taschen vergraben. Ray lächelte, das war typisch für seinen besten Freund. "Sag mal, an deiner Seite hab ich auch schon lang keine weibliche Begleitung mehr gesehen. Was ist los, Kai?" Der Blaugrauhaarige schaute Ray kurz verwirrt an, schloss dann allerdings die Augen. "Die sind mir alle zu langweilig, sehen alle gleich aus und labern alle denselben Scheiß", sagte er tonlos und sah in eine andere Richtung. Das war das Zeichen, dass Ray keine weiteren Fragen stellen sollte, das kannte er bereits von Kai. Also wendete er sich an den Rothaarigen. "Was ist mit dir, Tala? Schon neue Eroberungen?", fragte Ray neugierig. Tala verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Klar, die kleine Blonde, ne´ Stufe unter uns", sagte er harmlos, wobei Ray jedoch die Augen aufriss. "Aber doch nicht etwa Clair? Die kleine Schwester von Shiro?", fragte er erschrocken. Tala grinste fies. "Genau die!", antwortete er stolz und nickte. Plötzlich hörte hinter ihnen das Mordplangemurmel auf. Bob ging auf Tala zu, schob dabei Ray beiseite und starrte Tala ungläubig an. "Du hast die Schwester von diesem Breihirn flachgelegt? Aldeeer! Reife Leistung, mann...komm, ich lad dich auf´n Bier ein!", rief Bob begeistert. "Bin ich denn auch eingeladen?" ertönte eine zornige Stimme hinter ihnen. Ray, Bob und Tala drehten sich erschrocken um, während Kai nur resigniert in die Richtung des Neuankömmlings schaute. Bob bekam erneut einen Wutanfall. "Shiro! Du mieses --“, presste er wütend heraus, wurde jedoch von Tala unterbrochen, der ihn sachte beiseite schob und mit einem herausfordernden Lächeln auf Shiro zuging. "Na sieh mal einer an, die Idiotenbande und der Oberidiot höchstpersönlich! Wie kommen wir zu der Ehre?" fragte er belustigt. Die schwarzen Augen seines Gegenübers musterten ihn wütend, Tala jedoch lächelte ihn weiterhin an. Shiros Gesichtszüge glätteten sich wieder und sein Gesichtsausdruck wies nur noch Kälte auf. "Fass meine Schwester nicht an, sonst werd ich dafür sorgen, dass du niemanden mehr beglücken kannst!", sagte er monoton, aber die Drohung fand sich in seinen Augen wieder. Er ging ein paar Schritte an Tala vorbei und blieb vor Kai stehen. "Samstag. 23 Uhr. Central Avenue. Sei pünktlich, Hiwatari!", sagte er kurz und knapp. Kai nickte abweisend und darauf hin drehte sich Shiro wieder um. "Bye, ihr Looser", sagte er mit einem schäbigen Grinsen im Vorbeigehen. Doch noch bevor Bob, Tala oder Ray etwas erwidern konnten, hörten sie ein merkwürdiges Motorengeräusch, das immer näher kam. Verwirrt schauten sie sich um und plötzlich kam ein schwarzes Motorrad auf den Parkplatz gerast. Aber es war nicht allein, keine Sekunde später kam ein Blaues hinterher. Beide Motorräder rasten wie wild auf dem Parkplatz hin und her und erst jetzt erkannte man, das dies wahrscheinlich eine Verfolgungsjagd war. sie sahen, wie das schwarze Motorrad auf einmal auf eines der anderen Autos zu hielt. Doch es stoppte nicht wie erwartet vor dem Auto, die Person darauf riss ihre Maschine hoch und landete genau auf der Motorhaube des BMWs und landete keine Sekunde später wieder auf dem Boden. "Verdammte Scheiße, MEIN AUTO!", schrie Shiro und rannte sofort darauf zu, seine Idiotenbande ihm hinterher. "Tja, das wird wohl nix mehr mit dem Rennen, Kai", griente Bob über beide Ohren und musste einen Lachanfall unterdrücken, während die anderen dem Schauspiel weiter zuschauten. Das blaue Motorrad hatte sich trotz der Aktion des Schwarzen nicht abschütteln lassen und verfolgte es weiter. Daraufhin hielt das Schwarze mit quietschenden Reifen. Die Person stieg ab und wartete darauf, dass es die andere ihr gleich tat. Die Person, die auf dem schwarzen Motorrad gesessen hatte, trug schwarze, lederne Motorradkleidung und einen schwarzen Helm. Die andere Person trug blau-schwarz gemischt. Beide waren nun abgestiegen und es entbrannte ein Kampf, wobei beide Parteien anscheinend Kampfsporterfahrungen hatten. Man konnte nicht wirklich erkennen, wer genau im Vorteil lag, da nur ein Gemenge aus Händen und Füßen zu erkennen war. Doch dann, ohne jede Vorwarnung, packte der blaue Fahrer den schwarzen und warf ihn über die Schulter. Der schwarze Fahrer rollte noch einige Meter und blieb nur kurz vor Talas Füßen liegen. Im ersten Moment wirkte er bewusstlos. Das schien der andere Fahrer auch bemerkt zu haben, denn kam langsam auf sie zugeschritten und holte dabei eine Waffe heraus. Tala wich vor Schreck zurück und die Person im blauen Anzug wollte schon schießen, als der schwarze Fahrer ruckartig aufstand, mit einem Tritt die Waffe wegschlug und den blauen Fahrer mit einer Reihe von Schlägen und einem abschließenden Handkantenschlag in den Nacken bewusstlos schlug. Doch noch bevor der schwarze Motorradfahrer irgendetwas tun konnte, kam ein wutentbrannter Shiro auf ihn zugerannt. "Du Wahnsinniger hast mein Auto schrottreif gemacht!", schrie er verärgert. Der Motorradfahrer drehte sich zu ihm um und nahm den Helm ab. Shiro stockte der Atem und die anderen rissen überrascht die Augen auf, selbst Kai traute seinen Augen nicht. Lange blaue Haare mit silbernen Strähnen fielen auf den Rücken dieser Person herab und zwei kristallblaue Augen starrten Shiro an. Erst jetzt begann jeder von ihn den Körper dieser Person genau zu mustern. Der Körper war schlank, etwas zierlich und hatte weibliche Rundungen. Shiro brachte kein Wort heraus, also übernahm dieses merkwürdige Mädchen das Sprechen. "Hier, wende dich an diese Nummer, wegen deinem Auto." Ihre Stimme klang ruhig und sie zog einen kleinen Zettel aus ihrer Tasche und gab ihn Shiro, der immer noch stocksteif da stand. Dann wandte sich das Mädchen um, schaute sich ihre anderen Zuschauer an und an einem blieb ihr Blick haften. An dem Blaugrauhaarigen. Sie lächelte. "Sorry wegen der kleinen Störung", sagte sie und deutete beiläufig auf den Körper des anderen Fahrers. "Aber der war mir noch wegen ´ner kleinen Sache böse", sagte sie grinsend und etwas sarkastisch fügte sie in Gedanken hinzu: Das blauhaarige Mädchen schwang sich den anderen Fahrer über die Schulter, legte ihn dann auf ihrer Maschine ab, setzte sich den Helm wieder auf und das Motorengeräusch erklang erneut. "Also dann, see ya all later!", sagte sie und hob eine Hand zum Abschied, bevor das Motorrad vom Schulhof verschwand. Die Jungs starrten ihr noch immer total verwirrt hinterher. Das Mädchen raste gerade die Hauptstraße runter und führte ein Gespräch über ein eingebautes Funktelefon in ihrem Helm. "Ich habe Kai Hiwatari ausfindig gemacht. Dagger von dem Drogenfall funkte mir jedoch kurzzeitig dazwischen. Musste daher Mission kurzfristig abbrechen. Bringe Dagger ins Hauptquartier und hoffe auf keine weiteren Zwischenfälle. Over." Kapitel 2: Womit hab ich das verdient??? ---------------------------------------- so leute, danke schon mal für die lieben kommis!!! *euch drück* also "sprechen" #über Funk# (meine dämlichen einwürfe) Kurze Zeit später hatte die Klingel zum Schulbeginn geläutet, die Jungs hatten sich aus ihrer Starre befreit und waren in ihre jeweiligen Klassenzimmer gegangen. Kai und Bob hatten wie jeden Freitag Morgen eine Doppelstunde Geschichte und wie jedes Mal war es zum Einschlafen. Das mit dem Schlafen klappte jedoch nicht so ganz, da die Ruhe von einer grässlichen, quietschenden, fast sogar hysterisch klingenden Frauenstimme unterbrochen wurde und die Schüler am Stundenende das Zimmer mit Kopfschmerzen verließen. Nur einer ließ sich davon wie immer nicht stören. Bob. Er schlief quer auf dem Tisch und schien wohl gerade von Essen oder den neuen Chromfelgen zu träumen, denn der Sabber lief ihm schon sintflutartig aus den Mundwinkeln. Kai schmunzelte. . Er selbst hatte sich zurück gelehnt und lieber seine Zeit damit verbracht, aus dem Fenster zu sehen, anstatt dieser Krähe da vorne zu zuhören, was eigentlich unvermeidlich war, denn ihre Stimme war einfach nicht überhörbar. Seufzend tippte er mit dem Radiergummiende des Bleistifts immer wieder auf das leere Blatt vor ihm. Er wünschte sich nichts mehr, als hier heraus zu kommen, und stützte sich gelangweilt auf seine Handinnenfläche auf. Plötzlich klopfte es und riss ihn aus seinen Tagträumen. Wie er, wandten sich auch alle anderen Schüler, bis auf Bob, etwas überrascht zur Tür. Die Krähe ging zur Tür und öffnete diese einen schmalen Spalt, tauschte mit ihrem Gegenüber einige Sätze aus und nickte. Dann lief sie wieder nach vorn und setzte ihr vogelscheuchenartiges Lächeln auf. Die Person, mit der sie gesprochen hatte, konnte man nicht sehen, denn diese war verdeckt durch einen Wandabschnitt. Wieder begann die Krähe zu sprechen: "Meine Lieben, ich darf euch mit Freude mitteilen, dass Sie ab heute eine neue Mitschülerin haben!" Ein Raunen ging durch die Klasse und nach einer bittenden Handbewegung seitens der Lehrerin kam die Person herein. Kai traute seinen Augen nicht, das war das blauhaarige Mädchen vom Parkplatz! Er konnte seinen Gedanken nicht zu Ende führen, denn ein ohrenbetäubendes Quietschen, das von einem zurückgeschobenen Stuhl stammte, ertönte. "DAS IST DIE VERRÜCKTE, DIE SHIRO'S KARRE PLATT GEMACHT HAT!", platzte es aus Bob heraus, der aus seinem Dornröschenschlaf erwacht war. Alle starrten das Mädchen irritiert an und ein Tuscheln folgte. Lain lächelte verlegen, rollte jedoch ein wenig mit den Augen. Die Lehrerin machte eine abweisende Geste und es war wieder ruhig. "Schön, dass Sie uns auch wieder mit ihrer Aufmerksamkeit beehren, Mr. Costa. Aber wären Sie bitte so gütig und setzen sich wieder?" erwiderte sie befehlsgewohnt Bobs Ausbruch und Bob folgte ihrer Anweisung. Danach widmete die Krähe ihre Aufmerksamkeit wieder dem merkwürdigen Mädchen. "Also, wenn ich vorstellen darf, das ist Lain Kahn," begann sie und Lain bestätigte es mit einem schüchternen Lächeln. "Lain ist kürzlich erst aus Osaka hierher gezogen, also wird sie sich noch eingewöhnen müssen, es wäre nett, wenn sich einer von euch etwas um sie kümmern würde." Auch dies klang eher nach einem Befehl als nach einer Bitte, aber das störte den männlichen Anteil der Klasse nicht im Geringsten, denn jeder von ihnen brannte geradezu darauf, ihr die Schule zu zeigen und danach womöglich noch etwas ganz...Anderes. Nur einer hielt sich da zurück, Kai. Er konnte nicht leugnen, dass sie nicht gerade wie ein Mauerblümchen aussah, aber er war nicht der Typ, der sich davon beeindrucken ließ. Erst jetzt bemerkte er, dass er sie die ganze Zeit anstarrte. ... , dachte er desinteressiert. "So Ms. Kahn, Sie können sich jetzt auf ihren Platz begeben, es ist der letzte Tisch an der Fensterseite, hinter Mr. Hiwatari", sagte sie mit ihrer nervenden Stimme und deutete auf den hintersten Platz. Kai stutzte. Er stockte. Er verprügelte sich in Gedanken selbst. Lain schlenderte durch die Tische und Kai bemerkte, dass er sie nicht allein anstarrte. Allerdings wunderte es ihn auch nicht, schließlich war sie kein Mädchen, das sich verstecken musste. Sie hatte wie am Morgen offene Haare, die ihr wellig bis zur Hüfte gingen, den Motorradanzug hatte sie gegen eine sehr enganliegende, dunkle Jeanshose und ein weißes ebenfalls enganliegendes Shirt getauscht. Auch der Krähe entgingen die Blicke nicht, die ihre jungen Männer dem Hinterteil der neuen Schülerin zu warfen. "Ms. Kahn! Die Schulordnung verlangt übrigens eine Schuluniform! Ich nehme an ihnen wurde dieses Detail bei der Anmeldung verschwiegen", sagte sie ermahnend, mit ihrem durchdringenden Blick eines blutlüsternen Geiers. Lain glaubte sich verhört zu haben, langsam drehte sie sich um. "Wie bitte?", fragte sie nach. "Eine Schuluniform! Besorgen Sie sich eine!", wiederholte die Krähe auffordernd. Tatsächlich, als Lain sich im Klassenzimmer umsah, konnte sie die Schuluniformen sehen. dachte sie und versank innerlich in einem tiefen Loch der Frustration. "Ja, natürlich!", erwiderte Lain laut, mit einem selbstsicheren Lächeln im Gesicht, und setzte sich auf den ihr zugewiesenen Platz. Die Hinteransicht von Kais Kopf war wirklich nicht sehr spannend und ihr gingen diese ständigen schüchternen Blicke, die ihr einige der Jungs zu warfen, ganz schön auf die Nerven. Zudem wusste sie, dass sie, nachdem das hier überstanden war, erst mal ein Aspirin brauchen würde. , dachte sie verzweifelt und stieß etwas Luft aus. "Ms. KAHN! Haben sie meine Frage nicht verstanden?", erhob sich die Stimme der Lehrerin. Lain schaute etwas verwirrt. "Ähh was?", fragte sie nach und realisierte erst jetzt, dass sie wohl geträumt hatte. Kai hob eine Augenbraue. Die Krähe musterte Lain kurz, aber eindringlich, entschied sich dann jedoch, die Frage zu wiederholen. "Ich habe Sie gefragt, wann sich das römische Kaiserreich im Zusammenhang der Völkerwanderung aufgelöst hat!" Dabei schaute sie mit diesen Geieraugen über ihren Brillenrand. Lain hob eine Augenbraue. Sie fühlte sich irgendwie verarscht wegen der Frage, aber sie war ja hier schließlich nicht auf einer Privatschule, sondern an einer staatlichen. Eigentlich war es auch nicht wirklich eine Privatschule, die sie früher besucht hatte, sondern eine Drillschule in der der Stoff im Schnelldurchlauf gepaukt wurde. "Im 5. Jahrhundert nach Christus", antwortete Lain etwas gelangweilt und die Krähe gab ihr ein Nicken zur Bestätigung. Lain zog es von da an vor, doch zu zuhören, bevor diese Frau sie noch einmal fragte. Dann kam endlich die Erlösung, es klingelte zur Pause, aber mit einem Blick auf ihren Stundenplan musste Lain mit Schrecken feststellen, dass sie noch eine weitere Stunde in dieser Hölle verbringen musste. Und ob das nicht schon genug war, war die Klingel nur das Startzeichen für die Hyänen von Schülern, die sich sogleich um Lains Tisch tummelten. Nur einer schien sich nichts aus ihr zu machen und das war ihr 'Job'. Aber ihr war das erst mal ganz recht, denn sie wollte zunächst im Hintergrund bleiben. Sie wusste nicht genau, wie oft sie nach einem Date gefragt wurde und hatte es aufgegeben auf die Fragen zu antworten, sie lächelte nur still vor sich hin und nickte ab und zu. Doch plötzlich wurden die Schüler grob beiseite geschoben und ein großer, muskulöser Schwarzer drängte sich durch, Lain erkannte ihn sofort von heute Morgen wieder. Er stützte sich an ihrem Tisch ab und grinste breit. "Das war der Hammer, was du heute mit dem BMW angestellt hast! Mal ganz zu schweigen von dem komischen Kerl da, den du vermöbelt hast! Also, ich bin Bob!", sagte er und reichte ihr die Hand. Lain nahm lächelnd entgegen. "Freut mich, Lain!", sagte sie selbst noch mal, obwohl es unnötig war, ihren Namen zu wiederholen. Bobs Blick glitt rüber zu Kai, der mit dem Rücken zu beiden saß. Er lächelte kurz. "Und dieser äußerst liebenswerte Bursche hier ist Kai!", sagte er, packte Kais Stuhllehne und zog sie herunter. Kai kippte nach hinten weg, krachte mit der Stuhllehne gegen Lains Tischkante und flog mit dem Oberkörper rückwärts auf ihren Tisch. Lain starrte überrascht runter in Kais ebenso überraschtes Gesicht. Sie waren nur wenige Zentimeter vom Gesicht des jeweils anderen entfernt. Kai versank für einen Moment in ihren kristallblauen Augen und sie in seinen Rubinroten. "Hi!", sagte sie leise, fast sogar flüsternd. "Hi!...", erwiderte er ebenso leise. Doch plötzlich wurden beide von dem erneuten Aufschrillen der Klingel unterbrochen und Kai schwang sich mit einem Ruck wieder nach vorne. Bob grinste noch einmal breit, "Also dann, bis später!", und zwinkerte Lain noch kurz zu. Kai drehte sich mit einem vernichtenden Blick zu Bob um. "Bob, du Arsch!", rief er ihm noch zu und rieb sich den schmerzenden Hinterkopf. Die Stunde begann genauso langweilig wie die letzte geendet hatte und es sah auch nicht nach Besserung aus. Mitten in der Stunde vernahm Lain plötzlich ein Knacken und Rauschen im rechten Ohr. , war ihr schlussfolgernder Gedanke. Das störte sie nicht weiter, aber ohne jede Vorwarnung ertönte ein unerträglich hoher Ton in ihrem Ohr und sie sprang geschockt auf. "HEILIGE MARIA MUTTER GOTTES!", schrie sie und wollte JD schon alle möglichen Flüche an den Kopf werfen, als sie feststellen musste, dass sämtliche Gesichter zu ihr gewandt waren und sie verwundert ansahen. Lain lächelte verlegen. "Ist das nicht ein schönes Wetter heute?“, versuchte sie sich herauszureden, merkte jedoch schnell, dass das nicht so recht funktionierte. "Ich...ähhhm geh mal eben das WC aufsuchen." Mit einem letzten Lächeln verließ sie fluchtartig die Klasse. Draußen angekommen atmete sie erst mal auf und stampfte dann wütend in Richtung Toilette. "JD, ich bring dich für diese Nummer um! Musste das sein?" #Sorry Lain, aber ich hatte ziemlich schlechten Empfang. Wie läuft´s?#, ertönte JD's Stimme aus dem Funkstecker in Lain's rechtem Ohr. Sie seufzte. "Miserable...nicht nur das mir Dagger vorhin dazwischen gefunkt hat und ich noch ´ne Showeinlage vor dem Hiwatari-Jungen einlegen musste, nein jetzt halten die mich auch noch für total verrückt! Hast du übrigens schon die Suzuki von Dagger abholen lassen?" #Ja, die ist hier...schon irgendwelche Hinweise auf den Killer?#, fragte er nach. Lain seufzte erneut, öffnete die Tür zu den Toiletten, ging in eine Kabine und ließ sich auf dem geschlossenen Klodeckel nieder. "Nein, keine Anzeichen...aber ich glaube, ich werde mich in Hiwataris Freundeskreis einschleichen, um so besser ein Auge auf ihn werfen zu können..." Es entstand eine Pause, aber Lain dachte sich schon, dass JD nickte, denn hin und wieder vergaß er dass sie sich nicht sehen konnten. #Klingt gut. Ich denke mal, dass du jetzt Informationen über seine Freunde haben willst!?#, stellte er fest, nur zu gut kannte er ihre Absichten. Lains Lippen umspielte ein Lächeln, sie kannten sich einfach zu gut. "Du hast es erfasst, aber bis jetzt hab ich nur einen Namen, Bob Costa... Du weißt schon, das Übliche. Adresse, Vorlieben, was er hasst, wann er auf die Toilette geht...einfach Alles!" #All right!... Ach ähm, der Chef will dich noch mal sprechen!#, sagte er nebenbei und Lain hörte schon das Tippen auf seinem Laptop. Ihre Augen weiteten sich. "Der CHEF?", prustete es aus ihr heraus "Der ist doch nicht immer noch sauer wegen dem kleinen Kratzer an seinem Mercedes, oder?", fragte sie hoffnungsvoll. JD war geschockt. #Kleiner Kratzer? LAIN! Du hast dir sein Auto für ´ne Mission 'ausgeborgt' und hast es auf einem Schrottplatz stehen gelassen, der Mercedes ist anschließend in der Schrottpresse gelandet und der Chef kann ihn nun in seiner Westentasche mit sich rumtragen!#, sagte er aufgebracht. Lain zog eine Schnute. "Das du auch immer so übertreiben musst...", erwiderte sie kleinlaut. JD seufzte hörbar. #Sag mal, kannst du dich noch an den Porsche erinnern, den er davor hatte? Den hast du mit ´ner Ladung Sprengstoff hoch gehen lassen!# "Da war ja schließlich auch ´ne Wanze (also nicht das Tier ^^) dran...", verteidigte sie sich. #Die hätte man auch suchen können!#, mahnte er sie. Lain schmollte. "Das hätte zu lang gedauert! Sprengen ging nun mal schneller!" Sie grinste. JD stieß hilflos die Luft aus. #Ich geb´s auf! Der Chef will dich sprechen!#, sagte er resignierend. Ihr stockte der Atem. "Nein! JD! Den alten Knacker kannst du mir nicht antun!", rief sie. #Welchen alten Knacker meinen Sie, Agent Kahn?#, ertönte nun eine tiefe, metallisch klingende Männerstimme. Lain war kurz vor einem Herzinfarkt. "Chef! Ich meine meinen Lehrer!", redete sie sich heraus. #Haben Sie den Jungen, Kahn?#, fragte er, um sicher zu gehen. "Positiv, Sir!", antwortete sie und schluckte. #Ähm Kahn, können Sie mir erklären, warum bei uns vorhin ein Anruf eingegangen ist, in dem mir ein gewisser Shiro Takana mitteilte, dass ein Motorradfahrer mit einer schwarzen Ninja Kawasaki auf die Motorhaube seines BMWs gesprungen ist und diese nun vollkommen zertrümmert ist?# Seine Stimme klang sehr drohend. Erneut schluckte Lain schwer. "Na ja, da war diese Sache mit Dagger...und..." Eigentlich wollte sie sich noch eine Ausrede einfallen lassen, der Chef fuhr ihr jedoch über den Mund. #Schon gut, lassen wir das... Sie bleiben wie eine Klette an Hiwatari, lassen Sie ihn keine Sekunde aus den Augen!#, sagte er beschwichtigend und gleichzeitig mahnend. Lain war etwas irritiert, eigentlich hatte sie fest mit einem Wutausbruch gerechnet, doch sie war froh, dass ihr dies wohl erspart geblieben war. "Ja, Sir", antwortete sie schließlich. #Ach und eins noch, Kahn...#, begann er mit ruhigem Ton. #FALLS DAS NOCH EINMAL PASSIEREN SOLLTE, FLIEGEN SIE HIER ACHTKANTIG RAUS UND KÖNNEN IN ZUKUNFT BEI DER VERKEHRSPOLIZEI ARBEITEN! SCHLUSS! AUS! ENDE! FINITO! HABEN SIE MICH VERSTANDEN KAHN?#, brüllte er voller Wut. Lain war während des Wutausbruchs zusammengezuckt und in ihren Ohren klingelte es nur noch. "Ja, Sir, ich habe Sie verstanden!", antwortete sie leicht missmutig. #Gut, ich gebe ihnen dann Daniels zurück!#, sagte er noch, bevor sich JDs Stimme zurück meldete. #Jup, der Alte ist noch sauer auf dich!#, sagte er schlussfolgernd bezüglich des Wutausbruches. Lain rollte mit den Augen. "Ja, das hab ich gehört", erwiderte sie und hielt sich dabei das schmerzende Ohr. Lain stand wieder auf, denn langsam wurde es Zeit, dass sie wieder in den Klassenraum zurück ging. Sie öffnete die Tür und musste mit Schrecken feststellen, dass sie wohl zwei Zuhörer hatte, denn zwei Mädchen, um einiges jünger als Lain, schauten sie sichtlich verwundert an. , dachte sie genervt. "Was 'n? Noch nie Selbstgespräche auf´m Klo geführt? Regt den Kreislauf an, solltet ihr auch mal probieren!" sagte sie gereizt und verließ das WC. #Was war denn-#, weiter kam er nicht, denn Lain unterbrach ihn. "Frag nicht!" Als Lain wieder auf dem Rückweg in den Klassenraum war, fiel ihr eine Pinnwand auf, die im Flur hing und sie entschloss sich, diese mal anzusehen. Sie ging die Zettel durch. Da waren zahlreiche Jobanfragen, Werbung, Partyinformationen und an einem blieb ihr Blick haften und sie las noch einmal die Überschrift 'Suche Mitbewohner- Kai Hiwatari'. Sie grinste über beide Ohren. "JD? Unser 'Job' sucht einen Mitbewohner! Verschaff mir den Platz!". Kapitel 3: Einzug! ------------------ Der schrille Ton der Klingel kündigte die Pause an und die Schüler waren sichtlich froh, das Klassenzimmer verlassen zu können. Lain rieb sich ihre schmerzende Stirn, sie hasste diese Frau jetzt schon. Lain packte gerade ihre Sachen zusammen, als sie eine kräftige Hand auf ihrer Schulter spürte. Sie drehte sich um und fand Bob vor, der mal wieder bis über beide Ohren grinste. "Hey, sag mal, hast du nicht Lust uns zur Pause zu begleiten? Dann können wir dir ein bisschen die Schule zeigen!", sagte er und das Grinsen wurde sogar noch ein wenig breiter. Lain warf ein kurzen Blick auf Kai, der wortlos neben Bob stand und nickte anschließend. "Gerne." Ihr war es sehr unangenehm über den Pausenhof zu laufen, denn ständig starrten ihr irgendwelche Kerle hinterher und sie verspürte große Lust, denen mal ihre Rechte vorzustellen. Schließlich kamen sie bei einer Bank an und der Schwarzhaarige, ebenfalls von heute Morgen, schien dort auf seine Freunde zu warten. Als er im Schlepptau seiner Freunde die Blauhaarige erblickte, sah er etwas verwundert aus. Aber Bob marschierte gleich voraus. "Jo Ray, was gibt es? Sieh mal, wer heute in unsere Klasse gekommen ist!", sagte er grinsend und zeigte dabei auf Lain, die nur schüchtern lächelte. Ray grinste nun ebenfalls. "Na guck mal einer an, das Mädchen das Autos platt macht!", sagte er mit leichtem Spott. "Wer Shiros Karre platt macht, ist unser Freund! Hi, ich bin Ray!", ergänzte er dann und lächelte freundlich. Lain gab das Lächeln zurück und stellte sich ebenfalls vor. "Lain." Bob wendete sich interessiert zu Lain. "Du sag mal, was genau war das denn heute Morgen? Weswegen war dir der Typ denn böse?", fragte er und auch Kai horchte auf. Lain schluckte. "Ach das, ähm...war ein Ex-Freund, er wollte wohl die Trennung nicht ganz wahr haben...hehe", sie lächelte unsicher. Auch die Jungs schluckten bei dem Gedanken, dass sie ihren Ex einfach so verprügelte. Ray meldete sich als Erster wieder zu Wort. "Und da verprügelst du ihn einfach so? Ich meine, ist das nicht etwas hart? Und woher kannst du das überhaupt?", fragte er verunsichert. Lain fühlte sich ertappt. Wie sie diesen Job doch manchmal hasste... Aber dennoch: eine Mission, die man ihr gab, die erledigte sie auch. Sie versuchte so locker und neutral zu wirken, wie es nur ging. "Ach, na ja...er ist fremd gegangen und außerdem hab ich gar nicht getroffen. Ich war früher mal ein paar Monate in Selbstverteidigung, aber ich hab eigentlich schon alles verlernt. Es sah nur so spektakulär aus...", endete sie mit einem unschuldigen Grinsen. Kurzes Schweigen trat ein, aber das wurde von dem Rothaarigen unterbrochen, der auf die vier zugelaufen kam und wofür Lain in diesem Moment sehr dankbar war. Sein Blick fand sofort Lain und es legte sich ein verschmitztes Lächeln auf seine Lippen. "Na hallo, dich kenn ich do-", weiter kam er nicht, denn plötzlich legte sich eine große Hand auf sein Gesicht und anschließend vernahm man nur ein ersticktes Murmeln und kurz das Wort "Wichser" wie Lain zumindest vermutete. Es war Bobs Hand, die den Anmachversuch des Rothaarigen unterbrochen hatte- "Vergiss es Tala, an sie machst du dich nicht ran! Jemand, der Shiros Rostlaube crasht, wird nicht einfach von dir ins Bett geschleppt!", sagte Bob drohend und nahm langsam die Hand wieder von Talas Gesicht. Tala sah ihn wutentbrannt an. "Sag mal, hast du sie noch alle?", schrie er und wollte Bob schon an den Hals gehen, als Ray dazwischen ging. "Bleib ruhig Tala! Oder willst du etwa, dass dich das weibliche Geschlecht für einen Schläger hält?", beruhigte er ihn. Tala warf Bob noch einen vernichtenden Blick zu und wandte sich erneut mit einem ‚Gentlemenlächeln’ zu Lain. "Hi, ich bin Tala. Und mit wem habe ich das Vergnügen?" Lain reichte ihm lächelnd die Hand. , hätte sie am liebsten geantwortet, aber ihr blieb ja nichts anderes übrig. "Lain", stellte sie sich erneut vor. Kai hatte sich inzwischen auf einer Bank nieder gelassen. Er wusste jetzt schon, dass Lain ganz oben auf Talas Liste stand. Tala richtete dann jedoch seine Aufmerksamkeit auf Ray. "Das werdet ihr mir nicht glauben. Als ich gerade auf dem Klo war, hat da so ein Kerl Selbstgespräche geführt! Ich sag euch, diese Schule wird immer verrückter..." Der Schultag hatte sich seinem Ende geneigt; Lain hatte sich von den anderen verabschiedet und war anschließend zur Sekretärin gegangen, um sich die Schuluniform zu besorgen, von der die Krähe gesprochen hatte. Danach machte sie sich auf den Weg zum Parkplatz, auf dem sie ihre heißgeliebte Kawasaki abgestellt hatte. #Hey Lain, alles klar du hast den Platz!#, meldete sich J.D. plötzlich aus Lains rechtem Ohr. Vor einigen Jahren hatte sie sich immer erschrocken, wenn er das tat, aber sie hatte sich mittlerweile daran gewöhnt. Ein siegessicheres Grinsen umspielte ihre Lippen. "Etwas anderes hab ich von dir auch nicht erwartet. Was hast du ihm gesagt?", fragte sie interessiert. Sie war gespannt darauf, was er Kai wohl aufgetischt hatte. #Ich hab gesagt, dass ich von der Studentenhilfe bin und einer meiner Studenten schnellstmöglich einen Unterbringungsplatz braucht. Er hat sofort zugesagt ohne sich nach dem Namen zu erkundigen und er erwartet dich um 19 Uhr#, endete er stolz. "Gut, ich hol dann nur noch meine Sachen und mach mich dann auf den Weg. Gib mir mal die Adresse durch!", sagte sie und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war kurz vor 19 Uhr und Kai wartete ungeduldig auf seinen neuen Mitbewohner. Er wollte noch mit Ray einen Trinken gehen, schließlich war heute Freitag, also hoffte er, dass der Kerl nicht zu spät kam. Doch wie zur Bestätigung klingelte es an seiner Tür, er stand von dem Sofa auf, auf dem er sich niedergelassen hatte, und ging zur Tür. Als er diese öffnete, blieb ihm schon zum dritten Mal am heutigen Tag jedes Wort im Halse stecken. Denn niemand anderes als die neue Mitschülerin Lain Kahn stand dort vor seiner mit einem Koffer in den Händen und lächelte ihn freundlich aus ihren kristallblauen Augen an. "Was? Du? Du bist mein neuer Mitbewohner?", fragte er stockend und ungläubig. Lain sah ihn ebenfalls überrascht an. "Also, wenn das Bakerstreet 21, Wohnung 7a ist, dann ja...Zufälle gibt’s...", sie lächelte schüchtern, um ihre Aussage zu verstärken. Kai konnte es immer noch nicht fassen. "Eigentlich dachte ich, dass du ein Kerl bist...", brachte er abwesend heraus. "Oh." Lain wich etwas enttäuscht zurück. "Also, ich kann auch wieder gehen...", sagte sie traurig. Kai befreite sich wieder aus seiner Starre und seufzte. "Nein, ist schon okay. Komm rein!", sagte er ausdruckslos und öffnete die Tür weiter, sodass sie eintreten konnte. Lain lächelte dankbar und kam seiner Aufforderung nach. Sie musste staunen, die Wohnung war ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Der Flur war recht lang und man trat anschließend ins Wohnzimmer, das relativ groß war. Eine große und eine mittlere schwarze Ledercouch standen im rechten Winkel nebeneinander, daneben ein Sessel derselben Garnitur, davor stand ein großer Fernseher mit DVD-Player und rechts daneben eine moderne HiFi-Anlage. Rechts vom Flur ausgehend ging die Küche ab, die in einer auffälligen Kombination aus den Farben rot, silber und schwarz gehalten war; ein protziger, amerikanischer, silberner Kühlschrank fiel dabei besonders ins Auge. Lain schmunzelte. Küche und Wohnraum trennte eine Bar mit hohen Barhockern. Kai stoppte und Lain stellte ihren Koffer ab. "Wie du siehst, sind hier Wohnzimmer und Küche. Komm, ich zeige dir das Bad und dein Zimmer...", sagte er kühl. Das Bad war weiß-blau, hatte eine große Dusche und eine ebenfalls große Wanne. Anschließend gingen sie in einen anderen Flur und Kai blieb vor zwei gegenüberliegenden Türen stehen. Er deutete auf die linke Tür und öffnete sie. "Das hier ist dein Zimmer", sagte er monoton. Lain stutzte. Das Zimmer war vollkommen weiß, gleich gegenüber der Tür war ein großes Fenster, darunter war ein großes Futonbett. Auf der rechten Seite stand ein relativ großer Schreibtisch mit Drehstuhl und einigen Regalen, auf der linken Seite befand sich ein großer Kleiderschrank. Es sah recht wohnlich aus und nach der weißen Farbe der Wände zu urteilen, war es dem Besitzer völlig selbst überlassen den Raum zu gestalten. "Und das hier..", Kai deutete auf die rechte Tür, "ist mein Zimmer", sagte er wieder in dieser kalten, genervten Tonlage. Die Tür zu seinem Zimmer öffnete er allerdings nicht. Das wunderte Lain allerdings nicht im geringsten, er war schließlich auch nicht der Typ, der vor seiner Eingangstür einen 'Herzlich Willkommen' Fußabtreter liegen hatte. Kai ging wieder in Richtung Wohnzimmer und Lain folgte ihm. Er ging zu einem Kleiderständer, nahm sich seine schwarze Lederjacke und zog sie über. "Ich muss noch mal weg, du kannst ja schon mal deine Sachen auspacken oder so", sagte er und schnappte sich einen Schlüssel, der auf dem Tresen lag. "Hier ist dein Schlüssel", ergänzte er und warf Lain noch im gleichen Moment besagten Schlüssel zu. Sie fing ihn mühelos mit der linken Hand auf. Kai wollte sich schon umdrehen, als Lain auf ihn zuging. "Äh, warte mal. Ich hab da noch ne Frage- Aaah-", schrie sie, denn sie war gerade über ihren eigenen Koffer gefallen und stolperte auf Kai zu, der sie aber noch im letzten Moment auffing. Leicht benommen schaute sie zu ihm hoch und lächelte verlegen. "Tut mir Leid, ich bin manchmal etwas tollpatschig", entschuldigte sie sich und stützte sich auf seinem Oberkörper ab. Kai hob eine Augenbraue und half ihr hoch. "Schon gut, was wolltest du denn fragen?" fragte er abweisend. Lain strich sich eine Strähne hinter das Ohr. "Ach, ich wollte bloß wissen, ob die Parkplätze in der Tiefgarage zugewiesen sind oder ob man sich die aussuchen kann", sagte sie, erneut verlegen. Ungläubig schaute er sie an. "Die sind zugewiesen, die Nummer der Wohnung steht auf dem jeweiligen Parkplatz. War das alles?", fragte er genervt. Lain nickte. "Ja." Kai zog seine Jacke zurecht. "Ok, dann bis später", sagte er tonlos und verschwand aus der Wohnungstür. Lain wartete noch, bis sie das Einschnappen der Tür hörte. #Lain, du bist so ein Miststück!#, hörte man JD lachen, denn er hat die Geschehnisse über den Funkstecker in Lains Ohr mitverfolgt. #Ich nehme an, das du ihm eine Wanze unter gejubelt hast?#, fragte er, um seine Theorie bestätigen zu lassen. Lain lächelte hinterlistig. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich über meinen eigenen Koffer stolpere. Aber du hast nicht ganz Recht, ich hab einen Soundbug an seinem Kragen befestigt. So weiß ich, wo er ist und kann auch noch die Gespräche verfolgen, die er führt", sagte Lain stolz. #So, aber jetzt kommen wir mal zu den geschäftlichen Dingen!#, meinte JD ernst. Lain musste wieder lächeln. "Du weißt aber auch immer, was mein nächster Schritt ist!", sagte sie leicht vorwurfsvoll. #Deswegen sind wir Partner!#, erwiderte er belustigt. Lain nickte und sah sich anschließend im Wohnzimmer um. "Okay, ich will Überwachungskameras außerhalb der Wohnung, im Eingangsbereich mit Reichweite in den Flur, eine in der Küche, eine weitere im Wohnzimmer-" JD unterbrach sie: #und eine in Hiwataris Schlafzimmer#, ergänzte er. "Genau!... Hey! Nein! JD, du Sau!", schrie sie ihn an und JD lachte ausgiebig am anderen Ende. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, fragte er: #Und wie sieht’s mit Waffen aus? Was brauchst du?# Lain schien nicht lange überlegen zu müssen. "Du weißt schon, ein bisschen von allem." JD schüttelte den Kopf. #Ich glaube nicht, dass der Chef einverstanden ist, wenn du gleich ne ganze Waffenkammer einrichten lässt!#, sagte er stirnrunzelnd. Lain rümpfte die Nase und verdrehte die Augen. "Ja okay...ein paar Handfeuerwaffen wie Browning, Baretta, Glock. Ähm... dann will ich noch ein Sturmgewehr, eine MP5 SMG, die hat einen ziemlich guten Schalldämpfer, und dann noch einen Raketenwerfer. ... Eine Rauchbombe wäre auch nicht schlecht. Ich glaube, das wäre alles." Sie hörte zwar auf aufzuzählen, überlegte aber trotzdem, ob sie nicht etwas vergessen hatte. JD blieb der Mund offen, aber genauso und nicht anders kannte er Lain. #Lain! Du ziehst nicht in den Krieg, du passt bloß auf den Jungen auf!#, sagte er und versuchte darauf hinzuweisen, dass sie keinen Raketenwerfer brauche. Lain schien das jedoch nicht wirklich zu stören. "Du weißt, ich bin immer bestens vorbereitet...und eine Machete könnte ich eigentlich auch noch gebrauchen!", beendete sie. JD seufzte. #Schon klar, ich besorg dir die Sachen. Wann sollen wir kommen und das alles einbauen?# Lain überlegte kurz. "Am Montag in der Schulzeit würde passen", antwortete sie ihm, schaute auf ihre Armbanduhr und drückte auf einen Knopf. Das Ziffernblatt klappte nach oben und ein ebenso großer, dunkler Bildschirm erschien, auf dem die Umrisse von Straßen und Häusern erkennbar waren und dazu ein blauer leuchtender Punkt, der Kai darstellte. Lain runzelte die Stirn. "So wie es aussieht, ist Hiwatari in einer Kneipe. Ich werde mal das Geschehen mitverfolgen oder besser gesagt mithören." #Okay, ich melde mich dann nachher noch mal, viel Spaß beim Zuhören! Later!#, verabschiedete sich JD. "Over and out", entgegnete Lain, nahm ihren Funkstecker aus dem Ohr, drückte erneut einen Knopf und steckte ihn wieder hinein. Keine Sekunde später waren die Stimmen von Kai und Ray hörbar. Kai und Ray trafen sich in ihrer Stammkneipe 'Club Shad', in dem sie wie jeden Freitag ein Bier tranken. "Das ist nicht dein Ernst!", prustete Ray. "Lain ist deine neue Mitbewohnerin? Zufälle gibt’s!", sagte Ray ungläubig. "Ja, ich war auch sehr überrascht", antwortete Kai wortkarg. "Tala würde dich beneiden! Und der Rest der Männerwelt da draußen im Übrigen auch!", sagte er und nippte an seinem Bier. Kai hob nur resignierend eine Augenbraue. "Mal sehen, solange sie mich nicht nervt..." Ray lehnte sich etwas zurück in den Stuhl. "Also, bis jetzt scheint sie doch ganz nett zu sein. Mal abgesehen von ihrem Äußeren... also wenn ich mit ihr zusammen wohnen würde, ich könnte nachts nicht mehr schlafen," sagte er in einem schwärmenden Ton. Kai lächelte. "Na ja, sie kommt mir irgendwie etwas komisch vor. Der Typ da wollte sie abknallen...und das sollte ihr Ex-Freund sein? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen", endete stirnrunzelnd. Ray stellte sein Glas wieder ab und nickte leicht. "Ja ich weiß, was du meinst, aber ich finde wir sollten uns da nicht einmischen...", antwortete er, klang jedoch ebenfalls etwas misstrauisch. Aber schnell setzte er wieder ein breites Grinsen auf und erhob sein Glas. "Tja, dann hoffe ich mal auf gute Nächte für dich und deinen kleinen Freund!" Kai schüttelte bloß den Kopf. "Klein?" Kapitel 4: Trouble ------------------ hier erstmal ein fettes Sorry, das es solange gedauert hat ^^ aber da die schule wieder angefangen hat gibt es ja wieder viel zu tun -.- und noch nen fettes Danke an die lieben Kommischreiber!!!! *euchallemalganzfestdrück* nun viel spaß bei der ff ^^ Die Kirchenglocke auf dem großen Platz schlug mittlerweile zum zweiten mal und kündigte den früh angebrochenen Samstag an und zum ersten mal an diesem Morgen, auch wenn man es noch Nacht hätte nennen können, erleuchteten die großen Augen eines Mustangs das Parkhaus der Bakerstreet. Mit schnellen und schnittigen Bewegungen suchte sich dieser seinen rechtmäßigen Parkplatz, das Heulen des Motors verstummte kurz darauf und Kai stieg aus dem silbernen Gefährt. Er schloss das wertvolle Prachtstück ab und prüfte noch mal die Tür um sicher zu gehen. Mit großen Schritten und gesenktem Kopf machte er sich auf den Weg zu seiner Wohnung. Vor seiner Tür hielt er noch mal inne und gähnte ausgiebig, diesmal war es später geworden, weil sich Bob und Tala später auch noch dazu gesellt hatten und diese beiden konnten wirklich jeden in Partystimmung bringen. Er schloss auf, hielt ein weiteres mal inne, fragte sich ob er sie in seiner Wohnung vorfinden würde, was sie zu ihm sagen würde, was er zu ihr sagen würde oder schläft sie vielleicht schon? Kai trat in die Wohnung, warf seine Jacke unzerremoniel auf einen Barhocker und schaute sich im dunklen Wohnraum um, er tastete erst gar nicht nach dem Lichtschalter, er brauchte kein Licht um sich zurecht zu finden. Es wirkte unberührt, fast einsam, wie immer wenn er nach Hause kam. Immer war es still. Keiner der ihn begrüsste. Er seufzte auf und setzte seine großen Schritte fort um schnellstmöglich in sein Zimmer zu kommen, dem einzigsten Zimmer in dem er sich wirklich wohl fühlte. Als er schon fast den Wohnraum durchquert hatte, blieb er abrupt stehen und lauschte aufmerksam. es hörte sich an als ob jemand atmete, flach und gleichmäßig. Zögernd ging er ein paar Schritte auf die schwarze Couch zu und irritiert blieb er stehen als er erkannte von wo diese Atemgeräusche kamen. Lain lag zusammen gerollt wie eine Katze auf der lederenen Couch und schlief scheinbar tief und fest. Noch für einige Sekunden blieb Kai stehen und starrte sie einfach nur an, beobachtete wie sich ihr Körper hob und senkte mit jedem Atemzug den sie machte und wie ihr blau-silber schimmernede Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht gefallen sind, sich im leichten Wind ihres Atems wiegten. Gefangen von ihrem Anblick kniete er sich zu ihr runter, streckte eine Hand nach ihr aus, doch kurz vor ihrem Gesicht stoppte er. Sein Blick immer noch unverwandt auf ihre zierliche Gestalt gerichtet. Er schien zu überlegen und einer seiner Gedanken schien ihn zurück aus seiner Traumewelt zu bringen, denn plötzlich zog er erschrocken die Hand zurück. Auch wenn seine Bewegung lautlos war, reichte dies aus um Lain's geübten Sinne zu signalisieren, das sie nicht allein war. Müde öffntete sie die Augen und stütze ihren Oberkörper träge auf. Stille trat ein, während sie ihn mit halb geöffneten, müden Augen ansah, starrte er sie mit weit aufgerissenen an. Lain rieb sich schläfrig die Augen "Was ist?" fragte sie verwirrt. Die Frage schien wie ein Glockenschlage, der ihn aus seiner Erstarrung befreite und keine Sekunde später setzte er wieder seine undurchdringliche, kalte Fassade auf. "Ich wollte dir bloß sagen, das du auch ein Zimmer zum schlafen hast. Also solltetst du es auch benutzen." sagte er monoton und richtete sich wieder auf. Lain lächelte verlegen "Ohh ja, tut mir Leid..." sagte sie schüchtern und stand etwas wacklig auf "Ich ähmm geh dann ins Zimmer und ähmm schlafe.." fügte sie hinzu und deutete in Richtung Zimmer. Kai sah ihr nach und folgte ihr darauf, nur das er nach einem kurzen "Nacht.." welches nur am Rande wahr zu nehmen war, in sein Zimmer ging und sich schlafen legte. #Lain, der Chef hat kürzlich erfahren das Voltaire vor hat in zwei Monaten nach Japan zu kommen! Es ist also gut möglich das er den Killer schon früher angagiert hat, du solltest die Augen offen halten....äähh Lain? Bist du da? Lain??? LAIN?????????# schrie J.D. ins Mikro, nachdem sich Lain nicht gemeldet hatte. Denn diese hatte bis eben noch seelenruhig geschlafen. Doch mit einem Mal schlug sie die Augen auf und in diesen stand purer Schock und ob das nicht genug wäre, fiel sie mit einem Schrei aus dem Bett. Sie hatte wie üblich zu nah an der Bettkante geschlafen. "Oh mein GOTT, J.D.!!! Hast du nen Knall? Ich hab noch geschlafen!!!" erwiederte sie sauer und rieb sich ihr schmerzendes Hinterteil. #Ja das hab ich fest gestellt...wie auch immer, Voltaire kommt in zwei Wochen, pass auf den Jungen auf! Ich bin mir sicher das er die ganze Sache noch vor seinem Auftreten hoch gehen lässt# wiederholte er sich ernst. Lain wirkte nachdenklich "Hmm, sag mal kannst du mir alle Daten über die derzeitigen Auftragskiller schicken?" fragte sie ihn und lief ungeduldig in ihrem Zimmer herum. Sie riskierte einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr, diese zeigte 9.00 Uhr. Sie seufzte, normalerweise stand sie nicht so spät auf, auch das war eines der Dinge auf das sie jahrelang gedrillt wurde. Aber es gehörte zu ihrem Job und diesen liebte sie über alles. Ja, man konnte schon sagen das dies der einzigste Grund war in dem sie das Wort 'Liebe' benutzte. #Kein Problem, das wird aber eine sehr lange Liste, wenn du verstehst! Ich geb dir dann einfach eine CD mit der Liste, sobald wir bei dir das Computersysthem installiert haben.# sagte er abwesend und Lain konnte wieder das Tippen auf seinem Laptop hören. "Ja ist gut. So ich geh jetzt erstmal frühstücken. Ist das Training heute um dieselbe Zeit wie letztens?" fragte sie und streckte sich. #Was?... Ach so, ja um dieselbe, aber du hast den Raum heut für dich allein, wenn ich mich nicht irre.... ich erstell dir jetzt erstmal die Liste. Bis später dann...# verabschiedete er sich nebenbei und Lain wusste das er schon wieder ganz auf die Arbeit konzentriert war. Sie lächelte "Alles klar, bis später! " erwiederte sie ihm fröhlich. Lain streckte sich noch mal ausgiebig und ging dann aus ihrem Zimmer, schon als sie die Tür öffnete war der wunderbare Duft von Cappucino zu vernehmen. Sie tastete sich zum Wohnraum vor und sah Kai der gerade in der offenen Küche rum hantierte. Er stand mit dem Rücken zu ihr, sie näherte sich ihm von hinten und sah ihm über die Schulter um zu sehen was er dort macht. Er goss sich gerade das kochend, heiße Wasser in eine Tasse. "Mooorgeen" trällerte sie ihm fröhlich ins Ohr, worauf er in sich zusammen fuhr vor Schreck, doch dieser wurde von einem gällend, lauten Schmerzensschrei abgelöst. Denn Kai hatte sich das heiße Wasser über seine Hose geschüttet als er sich erschrak. "OH FUCK....SHIT!!!" presste er durch zusammen gebissenen Zähnen hervor, hüpfte wie ein aufgeschrecktes Hühnchen in der Küche hin und her und hielt sich dabei seine empfindlichste Stelle. Lain hielt sich vor Schreck die Hand vor dem Mund "Oh Gott, das tut..mir ..ja..so..leid!" stammelte sie peinlich berührt "Warte ich hol dir schnell was...." sagte sie und ging in schnellen Schritten zum Kühlschrank, riss die Tür auf und fand auch schon was sie gesucht hatte. Sie nahm einige Eiswürfel aus der Form und schloss die Tür mit einem Tritt. Leider war kein Kühlkissen da und sie konnte auch nicht so schnell ein Handtuch ausfindig machen, in welches sie die Eiswürfel hätte einwickeln können. Also marschierte sie kurzerhand auf Kai zu und schob ihn in Richtung Stuhl "Setz dich!" befahl sie und drückte ihn runter auf den Stuhl. "A-aber.." protestierte er kleinlaut, denn er konnte kaum reden vor Schmerzen. Doch dann sog er scharf die Luft ein, als Lain ihre Hand mit den Eiswürfeln auf seine empfindsame Stelle drückte. Er verkrampfte für einige Zeit, doch nach einer Weile entspannte er sich wieder und die Kühlung tat dann sogar gut. Lain kniete sich derweilen vor ihn hin und beobachtete seine Reaktionen. "Besser?" fragte sie hoffnungsvoll. Kai schluckte und nickte langsam mit dem Kopf. "Das...ähmm tut mir wirklich Leid.." sagte sie und lächelte verlegen zu ihm auf. Gerade wollte Kai etwas erwiedern, doch wurde er unterbrochen von einer lauten tiefen Stimme "JO KAI, wir haben uns mal so gedacht, das wir deinen neuen Mitbewohner mal so richtig feiern!" verkündigte Bob, der gerade aus der Tür getreten war, dicht gefolgt von Ray und Tala. "Also, wo ist sie de---" Bob brach mitten im Satz ab, als er Kai auf dem Stuhl sitzen sah, Lain vor ihm knieend und die Hand auf seine Männlichkeit gelegt. Ihm fiel wortwörtlich die Kinnlade bis zum Anschlag runter. Ray und Tala sahen beide ebenfalls nur geschockt drein und Kai und Lain entgegneten ihnen nur verwirrte Blicke. "Also..ich.ähh..wir...ähmm..aääh..hmmm..sorry ...ahhhm..Störung...ähhhhhhh Tschüss!" brachte Bob stotternd heraus, ihm blieb die Spucke weg und zum ersten Mal in seinem Leben wusste er nicht was er sagen sollte, also schnappte er kurzerhand Ray und Tala und verschwand so schnell aus der Wohnung das nur noch eine Staubwolke von ihm übrig blieb. Kai und Lain sahen sich irritiert an, doch von einer auf die andere Sekunde weiteten sich Lain's Augen vor Schock, denn mittler Weile war das Eis geschmolzen und sie spürte die leichte Beule unter ihrer Hand in seiner Hose. Sie lief schlagartig rot an und ihr Blick wanderte unbeholfen nach unten, Kai's Blick folgte ihrem und auf seinem Gesicht breitete sich augenblicklich schamesröte aus. Sie versuchte sich zu beherrschen um nicht gleich wegzurennen und holte einmal tief Luft "Das...tut mir Leid..." stotterte sie und stand wieder auf. Kai sah beschämt zur Seite und stand ebenfalls auf "Ich geh mich umziehen.." sagte er monoton und ging in sein Zimmer. dachte er ärgerlich und hielt sich die Stirn, als ob er davon jeden Moment Kopfschmerzen bekommen könnte. Das Frühstück verlief schweigend, noch nicht einmal flüchtige Blicke wurden ausgetauscht, stattdessen starrte Kai nur völlig emotionslos auf sein Essen und Lain machte sich Vorwürfe, das sie ihren Schützling beinahe etwas weggebrannt hätte. Während beide so ihren Gedanken nach hingen, klingelte es an der Tür. "Kommt rein." sagte Kai abwesend, denn er wusste schon wer vor der Tür stand. Langsam öffnete sich die Tür und Ray's Kopf schob sich durch den Spalt, als ober er erst sehen wollte ob die Luft rein ist. Als er feststellen musste das die beiden bloß Frühstück aßen, setzte er sein Ray-like Lächeln auf und trat mit Tala und Bob im Gespann ein. Als Bob Kai's kalten und teilnahmslosen Blick bemerkte, hielt er gleich schützend die Hände vor sich "Hey, nicht das ihr jetzt denkt, das uns das irgendwie schocken würde... also wir haben nichts gegen..ähhhmm das was ihr auch immer macht..." sagte Bob und versuchte so überzeugend wie möglich zu klingen. Tala hingegen sagte nichts und sah etwas beleidigt zur Seite, sein Plan Lain nach einem Date zu fragen, hatte sich somit wohl erledigt. Ray bemerkte plötzlich wie Kai's Augenbraue gefährlich zuckte, er konnte schon den nächsten Schritt voraussehen und er sollte recht behalten. Kai presste sauer seine Zähne aufeinander und ein knirschendes Geräusch entstand. Lain beobachtete die Situation ebenfalls und sprang dann von ihrem Stuhl auf "Nein, nein das ist überhaupt nicht so wie ihr denkt...wir hatten bloß einen kleinen Unfall mit heißem Wasser...also da war überhaupt nichts" dabei fuchtelte sie abwehrend mit ihren Händen herum. Ein Moment der Stille trat ein und sie wollte einfach nur im Erdboden versinken. Doch schlagartig trat ein Grinsen auf Tala's Gesicht "Achso, na dann...wir haben auch erst gar nicht in diese Richtung gedacht." sagte er ruhig, doch innerlich führte er einen Freudentanz auf. Die anderen Beiden nickten versöhnlich. Kai seufzte genervt, er hatte Tala's Absicht natürlich sofort erkannt "Also weswegen seid ihr nun her gekommen?" fragte er und stand auf, nur um dannach die Arme vor der Brust zu verschränken. Ray wirkte zunächst verwirrt, schien sich jedoch dann wieder zu erinnern "Wir wollten Lain nur noch mal Willkommen heißen und fragen ob du noch mal mit in die Werkstadt kommst um dein Wagen für das Rennen heute Nacht zu checken. Ich hab nämlich gehört das Shiro schon wieder einen neuen Untersatz hat, also steht das Rennen.". Kai nickte "´Klar ich komm gleich mit euch mit..." sagte er knapp und griff schon nach seiner Jacke. "Hey, sag mal Lain, hast du nicht auch Lust mit zu kommen?" fragte Bob. Lain war gerade beschäftigt die Teller in die Spüllmaschiene zu stellen und schaute sich verwundert um "Tut mir Leid, das geht nicht..ich hab heut Training" entschuldigte sie sich und stellte die Gläser in die Maschien, wofür sie sich allerdings tief bücken musste. Erst jetzt achteten die Jungs wirklich darauf was sie an hatte und es verschlug ihnen die Sprache, sie trug gerade mal eine schwarze Hotpants und ein dünnes, weißes Trägershirt. Diese Sachen umschmeichelten nicht nur ihren gut trainierten Körper, sie betonten auch noch die Rundungen an den richtigen Stellen. Selbst Kai starrte sie an und Tala's Mund wollte sich nicht mehr von selbst schliessen, weshalb Ray nachhalf. Lain jedoch bekam davon nichts mit, da sie immer noch mit dem Rücken zu den Jungs stand. Bob fand zuerst seine Sprache wieder "Training? Was machst du denn?" fragte er um sich und die anderen auf andere Gedanken zu bringen. Lain überlegte kurz, drehte sich aber dann zu den Jungs um "Ich ähhmm mach Yoga!" sagte sie schnell. "Na dann kommst du einfach mit zum Rennen! Ich kann dich mit nehmen! Es beginnt erst um 23.00 Uhr also hast du noch genug Zeit um die Dinge zu machen, die du noch erledigen musst." schlug Tala vor, mit Hintergedanken natürlich. Lain schien noch einmal kurz zu überlegen, nickte dann aber fröhlich "Gut, ok!" stimmte sie zu. Ray lächelte zustimmend "Alles klar wir kommen dann gegen 22.00 wieder!". Dannach verabschiedeten sich die Jungs, während Kai, wie nicht anders zu erwarten nur stumm an ihr vorbei lief. Wieder wartete Lain auf das einschnappen der Tür, sie hatte während des Gesprächs mit den Jungs gehört wie J.D. wieder den Kontakt hergestellt hatte. "Kannst du einen Wagen schicken, der für ein paar Stunden auf Hiwatari aufpasst, dann kann ich zum Training." fragte sie. #Kein Problem, ich schick zwei Jungs von der B-Klasse. Schliesslích musst du ja fit sein für den Job! Willst du noch Schiessübungen machen?# fragte er nebenbei. Lain grübelte kurz "Hmm ja klar, kannst du mir fünf Übungsgegner vorbei schicken? Aber nicht sone Luschen wie letztens!" sagte sie ermahnend. #Logo, ich such dir ein paar Harte raus.Later!# verabschiedete er sich. Auch Lain beendete das Gespräch "Over". Gegen Abend, war Lain wieder zurück und ging gerade die Treppen hinauf zur Wohnung. Sie trug ihre schwarze Motoradkleidung und hatte ihr Haar zu einem Zopf gebunden. Sie sah erschöpft aus und auch einige der Haarsträhnen klebten ihr schweißnass im Gesicht. Aber das war sie gewohnt, ihr Training war schon immer sehr hart gewesen und nichts desto trotz liebte sie es. Sie liebte es sich bis zu letzt auszupowern, ihre Stärke zu beweisen, sich selbst an die Grenzen zu treiben und am Ende das Gefühl kaum mehr stehen zu können, denn dann hatte sie das Gefühl etwas geleistet zu haben. Bei einem Auftrag war es ihr egal ob sie verletzt wurde, aber beim Training hasste sie es, denn eine Verletzung zeigte Schwäche. dieses Wort hasste sie so sehr. Sie griff sich nachdenklich an die Schulter. Heute hatte sie sich verletzt. Nicht schwer, für ihren Begriff war es sogar nichts. Sie hatte heute beim Übungsschiessen eine Kugel ab bekommen, aber sie hatte eine Schutzweste an, jedoch prangte an dieser Stelle nun ein großer Bluterguss und er schmerzte. Müde kam sie an der Wohnungstür an und öffnete diese. Drinnen entledigte sie sich erstmal der schweren Lederjacke und machte sich dann daran die Verschlüsse der Schutzweste zu öffenen. Doch plötzlich hörte sie hinter sich ein Knacken, sie stoppte, drehte sich nicht um, sondern fuhr langsam mit ihrer Hand zu ihrer Waffe, die am Gürtel befestigt war, sie umschloss den Griff und entsicherte die Waffe. "Hey Lain! Wo warst du denn so lange???" ertönte eine Frage aus dem Wohnzimmer. Sie erkannte die Stimme sofort, es war Tala's. Sie fuhr erschrocken zusammen . Schnell nahm sie wieder ihre Jacke an sich um die Waffe darunter zu verbergen. Dann drehte sie sich um und setzte ein Lächeln auf "Ach ich hatte noch ein paar Besorgungen zu machen. Aber was macht ihr denn schon hier?" sagte sie und blickte fragend in die Runde. Kai hatte sich auf die Zweiercouch gelegt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt, er schien sie zu ignorieren. Bob und Ray saßen auf den Boden vorm Fernseher und spielten irgendein Autorennen. Tala saß auf dem Sessel und schaute beiden dabei zu. Bob drehte sich halb um, ohne allerdings den Blick ganz vom Spiel abzuwenden "Wir waren schon eher fertig als gedacht, also sind wir noch mal beim Chinamann vorbei gefahren, wir haben dir auch was mit gebracht, steht auf dem Thresen.....Ahhhhhhhh du Mistsau hast mich von der Straße gedrängt!!!" fluchte er als er das Manöver von Ray bemerkte. "Na warte.." drohte er und schubste Ray von der Seite, sodass dieser seitlich auf den Boden fiel. "Ey, das war unfair man!!!" schrie er und rappelte sich wieder auf. "So ist das Leben, gewöhn dich lieber dran, Milchbubi!" wehrte sich Bob, worauf Ray vor Zorn rot anlief. "Ich zeig dir gleich mal WER hier der Milchbubi ist!!!" entgegnete er ihm sauer. Lain belächelte die ganze Situation nur, wurde aber keine Sekunde später von Tala wieder aus ihren Gedanken gerissen. "Sag mal, ist das was du da trägst eine Schutz-----" weiter jedoch kam er nicht, denn Lain fuhr ihm sofort über den Mund. "Das, das ist eine Weste für Yoga, sie hält die schlechten Energien ab, die von der Umwelt ausgehen.." sagte sie schnell und hoffte das man ihr das abkaufen würde. Innerlich verfluchte sie J.D., das er ihr nicht Bescheid gesagt hatte das die Bande schon wieder zurück war. Tala hob eine Augenbraue und auch Kai runzelte die Stirn, beide taten es dann aber als Mädchenkram ab, den sie ehe nicht verstehen würden. Um sich aus der ganzen Situation zu retten beschloss Lain erstmal duschen zu gehen "Ich geh dann duschen..." sagte sie lächelnd und verschwand auch schon in ihrem Zimmer um die Sachen zu wechseln. Tala liess sich das Wort 'duschen' noch einmal auf der Zunge zergehen und schaute dann verträumt in eine andere Richtung. Nach einer halben Stunde kam Lain wieder aus dem Bad, frisch geduscht und neu bekleidet. Sie trug eine enge, blaue Jeans und ein schwarzes Shirt, sia achtete darauf das, Shirt nicht schulterfrei war wegen dem Bluterguss. Ihre Haare liess sie auch wieder offen. Als sie ins Wohnzimmer ging war sie gerade dabei einen Ohrring in ihr Ohr zu stecken, als ihr dieses verfluchte Ding runterfiel. Es war ein kleiner Diamantstecker. Sofort liess sie sich auf den Boden fallen und tastete den Boden ab. Tala beobachtete die Szene und ging zu ihr um beim Suchen zu helfen. Er wurde auch schnell fündig und hob den Stecker auf "Ist er das?" fragte er und hielt ihr den Stecker hin. Lain sah auf "Ja das ist er---" wollte sie sagen, doch dann weiteten sich ihre Augen, als sie sah das der Stecker anfing rot zu blinken. "DUCKEN!!!!" schrie sie, sprang zu Tala und riss ihn zu Boden. Tala liess den Stecker los und keine Sekunde später explodierte er. Es war nur eine sehr kleine Explosion, hinterliess allerdings Brandspuren auf dem Pakett. Die andern Drei sprangen geschockt auf und liefen die paar Schritte zu Lain und Tala. "WAS ZUR HÖLLE WAR DAS???" schrie Bob, der mit weit aufgerissenen Augen auf den Brandfleck starrte. dachte Lain und war mächtig stolz darauf wieder in ein Fettnäpfchen getreten zu sein. Dieser Auftrag brachte ihr anscheinend gar kein Glück. Erst jetzt bemerkte sie das sie noch immer auf Tala lag, der schien allerdings diese Nähe zu geniessen und liess seine Hand ausversehen hinunter zu ihrer Hüfte gleiten. Lain befreite sich sofort aus seiner 'Umarmung' und richtete sich auf. "Das hab ich aus einem Scherzartikelladen, war im Sonderangebot...ich hab gedacht das wäre mir irgendwann mal nützlich...hehe" sagte sie verlegen und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Stille trat ein, sie spürte regelrecht die entgeisterten Gesichter. "Für was denn? Um nächstes Mal deinen Ex-freund weg zu sprengen???" fragte Kai sarkastisch. Lain's Ausdruck wurde etwas bedrückt "Tut mir Leid, den Schaden ersetz ich natürlich..". Sie wusste schon gar nicht mehr wie oft sie eigentlich an diesem Tag sich schon entschuldigt hatte. Mit jeder weiteren Sekunde begann sie den Auftrag mehr und mehr zu hassen. Sie hasste dieses Versteckspiel, am liebsten ging sie offen mit gezückter Waffe auf die Person zu und knallte sie einfach ab. Kai knurrte leise und liess sich zurück auf die Couch sinken. Ray trat einen Schritt zu Lain heran "Nimm ihm das nicht übel, er tut sich sehr schwer mit unbekannten Menschen, aber im Grunde ist er wirklich nett. Gib ihm noch ein bisschen Zeit." sagte er beschwichtigend, wrauf Lain nickte. Bob sah auf die Uhr "Leute, ich denke wir sollten langsam los!". Kapitel 5: Race --------------- So allem voran erstmal ein richtig fettes Dankeschön für die lieben kommis!!!! *euchalletotalzerdrücktvomknuddeln* und hier Vorhang frei für nächste kap! 5. Mit schnellen, schnittigen Bewegungen nahm der rote Mazda mit glänzender Geschmeidigkeit jede Kurve. Tala, der Fahrer des Prachtstücks und dessen Haare ebenso rot waren wie der Lack seines Autos, blickte nur halb konzentiert auf die Straße, denn immer wieder flüchteten seine Augen zum Objekt seiner Begierde. Das Blauhaarige Mädchen schien diesen Blick nicht wirklich zu bemerken und hatte ihrerseits den Blick auf die Straße gerichtet. Tala hatte ihr angeboten mit ihm mit zu fahren, da Kai schon eiligen Schrittes in die Tiefgarage gegangen war, hatte Lain das Angebot angenommen. Es war fast wie eine Sucht und Tala konnte nicht anders als ihr nachgeben. Immer wieder liess er seine Augen auf Lain's Antlitz ruhen. Ihn beschäftigte nicht nur ihr atemberaubende Schönheit, sondern auch ihre geschmeidigen Bewegungen, die Art wie sie jemanden ansah, wie sie sprach und vorallem ihr geheimnisvoller, verrückter Charakter. Ihr Gang so kontrolliert, kein Schwanken, kein zögern. Ihre Augen, so durchdringlich fixierend, kalt, versteckend. Ihre Stimme engelsgleich, vorsichtig, herrausfordernd. Man konnte es förmlich spüren wenn man in ihrer Nähe war.... sie hatte ein Geheimnis. Lain sah konzentriert in die ferne Dunkelheit der Nacht und ging in Gedanken noch einmal durch ob sie auch an alles gedacht hatte, ob sie genug Vorbereitungen getroffen hatte. Sie empfand alles für abgehakt und drehte sich dann zu Tala "Du, sag mal wo findet dieses Rennen denn überhaupt statt?" fragte sie nachdenklich. Tala aus seinen Gedanken heraus gerissen schaute sie etwas irritiert an, liess sich ihre Frage noch einmal durch den Kopf gehen und antwortete schliesslich "Etwas ausserhalb der Stadt. In der Central Avenue, dort befindet sich ein ausgedienter Sportflugzeugplatz. Die Strecke ist ideal um dort Rennen auszutragen und gut feiern kann man da auch!" sagte er mit einem breitem Grinsen auf dem Gesicht. Lain nickte verstehend. Für den Rest der Fahrt schwiegen sie. Lain empfand diese Stille angenehm, doch für Tala war es einfach erdrückend. Es war nicht so das er nichts sagen wollte, er konnte es einfach nicht und das war unnormal, denn sonst hatte er wirklich alles angebaggert was nicht bei drei auf den Bäumen war. Aber bei diesem Mädchen fielen dem großen Frauenaufreißer die Worte. Er verstand es nicht und er konnte sich dieses Mädchen einfach nicht erklären, obwohl er eigentlich als der Frauenversteher überhaupt galt. Eines war allerdings sicher, dieses Mädchen war anders. Tala wusste einfach nicht wo er sie einordnen sollte, auf der einen Seite war sie schüchtern und ziemlich tollpatschig, aber wenn sie lief, sprach oder einfach nur da saß wie jetzt, strahlte sie eine furchterregende Überlegenheit aus. Er spürte es schon in jeden seiner Glieder,er wollte sie haben, nein, er musste sie haben. Keine 10 minuten später kamen sie an, erst fuhren sie durch ein offenes, hohes Maschendrahttor, vorbei an dem alten Tower und schliesslich reihte er sich neben Bob's und Ray's Auto an der Seite der Fahrbahn ein. Kai's Auto stand schon startbereit mitten auf der Straße und gleich daneben, wie Lain vermutete, das Auto von diesem Shiro und wie nicht anders zu erwarten, ein schwarzer Bmw. Tala hatte nicht übertrieben als er sagte das man hier gut feiern könnte. Die Kofferräume von einigen Auto's standen offen und aus denen dröhnte harter Bass und noch zu vernehmende Musik obwohl die unter dem Bass sehr litt. Viele hatten sich Bassrollen oder Kästen einbauen lassen, zudem wurde die Dunkelheit nicht nur von den Scheinwerfern der Autos erhellt sondern auch noch von den verschieden farbigen Lichtern unter den Autos. Lain staunte nicht schlecht, sie hatte nicht erwartet das so viele hier sein würden, aber anscheinend war das hier ein beliebter Treffpunkt um zu feiern, aufzuzeigen und Rennen zu fahren. Jedenfalls herrschte eine sehr ausgelichene Stimmung und der Alkehol war auch nicht begrenzt. Viele standen um die Autos herum und stiessen mit einer Flasche Bier an. Während die weiblichen Wesen größtenteils zur Vorzeige auf den Motorhauben saßen, präsentierte der Männliche Anteil die Leistungskraft seines Motors. Lain erwischte sich bei dem Gedanken J.D. bescheid zu sagen und diese illegale Party zu beenden, aber eigentlich war das nun nicht ihr Job, also konnte sie auch ausgelassen mit feiern ohne natürlich Hiwatari aus den Augen zu verlieren. Tala und Lain gesellten sich zu Bob, Ray und Kai, die zwischen den Autos standen und sich unterhielten. Bob beäugte Tala erstmal eindringlich und wollte schon ansetzen als dieser ihm dazwischen funkte. "Hey! Ich hab sie nicht angerührt, also schau mich nicht so schief an!!!" verteidigte er sich. Bob beliess es bei einem ungläubigen Nicken und bot beiden stattdessen ein Bier an. "Lain, warst du schön öfter bei Rennen?" fragte Ray der sich von dem Gespräch mit Kai abgewendet hatte. Ohne groß zu überlegen antwortete sie gleich "Nein das ist das erste Mal! Ganz schön aufregend!" sagte sie grinsend. fügte sie in Gedanken hinzu. Ray lächelte "Na dann kannst du dich glücklich schätzen denn heute schaust du einem richtigen Profi zu! Stimmts Kai?" sagt er und stupste Kai in die Seite. Kai wiederrum murmelte irgendetwas unverständliches und sah mal wieder so desinteressiert aus wie eh und je. dachte Lain und lächelte über diesen Gedanken. "HIWATARI! Bereit zu verlieren?" sagte eine Stimme hinter der Gruppe laut und hatte den Namen Hiwatari dabei verächtlich ausgesprochen. Durch Bob's Gemütsveränderung zu einem Wutanfall liess sich schnell darauf schliessen, das es Shiro war. "Na warte, du mieses.." knurrte Bob wurde doch mit Bedacht von Kai beiseite geschoben. "Glaubst du etwa das du bessere Chancen hast, nur weil du eine neue Klapperkiste hast?" fragte Kai kalt, jedoch mit einem Hauch Überlegenheit. Shiro grinste belustigt "Sagen wir es mal so, du bist zu alt um dich später bei deiner Mama auszuheulen!" sagte er herrausfordernd. Plötzlich wandelte sich Kai's Gesichtsausdruck, anstatt die übliche Coolness und Eiswürfelfassade zogen sich nun tiefe Wutfalten durch seine Stirn. Er trat einen Schritt zu Shiro heran und hob seine Faust. Shiro hingegen blieb gelassen und nickte kurz in seine Richtung. Augenblicklich trat ein großer, breitkreuziger Glatzkopf hinter Shiro hervor, liess im Gehen die Knochen knacken, holte aus und wollte seine Faust mitten in Kai's Gesicht platzieren. Kai trat schnell ein Schritt zurück und ging in Abwehrstellung, doch der Schlag traf nicht die verschränkten Arme vor seinem Gesicht wie erwartet. Stattdessen stand Lain vor ihm mit dem Gsicht zu ihm gewandt und den rechten Arm zu einen 90° Winkel haltend. Den Schlag hatte sie mit dem nach oben angewinkelten Unterarm abgehalten. Die Jungs starrten wortlos das Blid das sich ihnen da bot an und der Fakt das diese riesige, bullige Faust von diesem dünnen, Mädchenunterarm aufgehalten wurde, machte das Ganze unfassbar. Lain wiederrum zeigte nicht die geringste Gefühlsregung. Ihr Gesicht schien wie versteinert und ihre Augen starrten kalt geradeaus in Kai's Augen. Kurz senkte sie ihren Kopf, schloss für einen Moment die Augen, drehte ihren Kopf seitlich um aus den Augenwinkeln zu Shiro zu schauen. Dann öffnete sie wieder die Augen und diesmal war es Shiro, der die Fassung für einen kurzen Augenblick verlor. Lain's Pupillen waren zu schmalen Opalen geschrumpft und fixierten ihn wie eine Beute. Auch das Blau in ihren Augen hatte sich in ein helles Blau verändert und hüllten jeden in eine Eiseskälte. "Ich glaube nicht das dies weder ein passender Zeitpunkt, noch der richtige Anlass ist um auf diese Weise einen Konflikt auszutragen." sagte sie mit ruhiger, gelassener Stimme, die durchaus eine Drohung zu liess. Sie senkte langsam wieder den Arm und der Glatzkopf wich einen Schritt zurück, dann drehte sie sich vollends um "Schliesslich gibt es doch dazu das Rennen, oder nicht?" fragte sie und grinste, sodass ihre Eckzähne sichtbar wurden. Shiro stiess verächtlich die Luft aus "Noch mal Glück gehabt Hiwatari, deine kleine Freundin hat dir gerade deinen Arsch gerettet!" sagte er und sah noch einmal prüfend zu Lain. Kai knurrte "Sie ist nicht meine Freundin!" und stellte sich wieder aufrecht hin. Über Shiro's Gesicht huschte ein schmieriges Lächeln "Na wenn das so ist, würde es dir ja sicher auch nichts ausmachen wenn ich mir sie nehme." Genau in diesem Moment brannte eine Sicherung bei Lain durch, doch noch ehe sie auf irgendeine Art und Weise reagieren konnte, spürte sie, wie sie am Arm gepackt wurde und zurück gezogen wurde und zwar direkt an die Seite von Tala. Lain schaute sich verwirrt um, doch auf Tala's Gesicht war nur ein siegessicheres Lächeln zu erkennen "Hast du denn gar keine Manieren? Eine Lady nimmt man sich nicht, man bittet sie!" ermahnte er. Shiro schüttelte langsam verneinend den Kopf "Tse, wenn ich um alles bitten würde, wäre ich am Ende noch genauso ein Looser wie ihr es seid. Ich bekomme immer was ich will!" versprach er. Daraufhin ging er die paar Schritte zu Lain und blieb nur wenige cm vor ihr stehen. Er musterte sie mit seinen schwarzen Augen, sah ihr eindringlich in die Augen und legte seine Hand an ihr Kinn. Lain liess es mit sich geschehen dachte sie verzweifelt. Tala trieb dies zur Weißglut und auch Bob und Ray blieben nicht unberührt. Gerade wollten sie diesem Spiel ein Ende bereiten, doch Kai kam ihnen zuvor. Er packte Shiro's Arm und schubste ihn zurück "Fass sie nicht an!!!" drohte er unter zusammen gepressten Zähnen hervor. Nun trat auch Ray vor "Und falls du es wagen solltest, kannst du dich auf was gefasst machen! Also geh dahin wo du herkommst!" sagte er und stellte sich schützend vor Lain. "Wusste gar nicht das es hier in der Nähe eine Müllkippe gibt!" kam es von Bob breit grinsend und auch er stellte sich vor Lain. Tala setzte ebenso ein herausforderndes Lächeln auf "Keine Angst ich werd dir einen Freiflugschein verpassen!". In diesem Moment trat Shiro's 'Idiotenbande', wie sie von Tala genannt wurde, hervor und machte sich bereit jedes Gesicht der Jungs gründlich zu polieren. Doch Shiro hob entschieden die "Nein, das wird nicht nötig sein. Wie die Lady schon sagte, dazu gibt es ja die Rennen." wies er sie ab. Diese nickten zögernd und stellten sich wieder hin. Kai nickte und verstand es als Zeichen dass, das Rennen jetzt beginnen würde. Also ging er mit Shiro zu den Autos, die schon bereit auf der Straße standen. Sie warfen sich noch einmal verachtende Blicke zu, ehe sie einstiegen. Die anderen stellten sich an den Straßenrand um das Rennen zu verfolgen. Die Motoren beider Autos heulten laut auf und gaben somit auch allen anderen das Zeichen, dass, das Rennen beginnen würde. Der Rand der Straße füllte sich schnell und ein lautes Johlen ging durch die Reihen. Ein blondes Mädchen in Minirock trat in die Mitte der Straße und hob die Arme. Kai lehnte sich tief zurück in den ledernen Sitz, schaute kalt nach vorne und festigte den Griff um das Lenkrad. Noch einige Sekunden vergingen, dann schnellten die Arme der Blondiene runter und ein ohrenbetäubendes Reifenquietschen erklang. Der Mustang und der Bmw hinterliessen eine rauchende Spur und einen Geruch von Verschmorten zurück. Der Mustang konnte eindeutig schneller beschleunigen, aber schon nach wenigen Sekunden zeigte sich das der Bmw auf langen Strecken um einiges schneller war. So klebte zwar Kai an am Heck von dem Bmw, doch Shiro behielt die Nase vorn. Die Rennbahn erstreckte sich um den ganzen Platz, sodass es dort endete wo das Rennen begonnen hatte. Viele grölten und feuerten ihren Favoriten an, wobei Bob versuchte alle Rufe, die Shiro galten zu übertönen. Lain verfolgte das ganze Schauspiel interessiert. Auf der halben Strecke sah es immer noch nicht dannach aus, das Kai Shiro überholen könnte. Während Tala langsam uruhig wurde, lächelte Ray nur still vor sich hin. Er kannte seinen Freund und wusste das dieser auf jedenfall noch etwas im Petto hatte. Nach dem dreiviertel der Strecke musste Shiro in einer Kurve abbremsen und genau diese Chance nutzte Kai. Da sein Mustang schneller beschleunigte, überholte er Shiro. Nur kurze Zeit später merkte er jedoch das Shiro wieder Anstalten machte ihn zu überholen. Ein tückes Lächeln huschte über sein Gesicht und er wechselte in einem Zug rüber auf Shiro's Seite und bremste ihn aus. "FUCK!" schrie Shiro und trat noch im letzten Moment die Bremse durch. Der Mustang beschleunigte wieder und fuhr nach den letzten Paar hundert Metern über die Ziellinie. Die Menge jubelte, Bob machte einen Strike und Ray eilte sofort zu Kai, lehnte sich an den Mustang und wartete darauf das Kai ausstieg. Als Kai die Tür hinter sich schloss, lehnte er sich ebenfalls mit dem Rücken an den Mustang. "Für einen Moment hast du mich an deinen Fähigkeiten zweifeln lassen..." sagte Ray und grinste dabei leicht. Kai stiess etwas Luft aus "Ich dachte, ich sollte die Spannung etwas heben." antwortete er mit dem selben Grinsen. Auch Bob gesellte sich dazu, schlug mit Kai ein und nahm ihn kurz darauf in den Schwitzkasten um ihn mit der Faust über den Kopf zu reiben "Kai du bist nen echter Teufelskerl!" sagte er und liess ihn wieder los und Kai rieb sich seinen Hinterkopf. "Dann sollte er lieber aufpassen das er nicht in die Hölle kommt..." sagte Lain mit einem Lächeln auf den Lippen, die sich inzwischen mit Tala dazu gesellt hatte. Ein herausforderndes Lächeln überspielte seine Lippen "Keine Angst, das ist genau mein Territorium." erwiederte er. Hinter ihnen verstummte der Motor des Bmw. Lässig wie immer stieg sein Besitzer aus, doch auf seinem Gesicht war weder Wut noch eine andere Stimmung zu erkennen die auf schlechte Laune schliessen liess, stattdessen war sogar ein Ansatz eines Lächelns zu erkennen. War er nun ein guter Verlierer oder wollte er damit nur seine Schwäche überspielen? Bob juckte es natürlich schon in den Fingern ihm die Niederlage unter die Nase zu reiben "Also wer ist jetzt hier der Looser?". Shiro registrierte dies zwar mit einem abweisenden Schmunzeln, ignorierte aber Bob und trat zu Kai vor "Dieses Rennen hab ich zwar verloren, aber das Spiel gehört mir und der Preis ist heiß." sagte er herrausfordernd, dann wendete er sich zu Lain "Wir sehn uns.." zwinkerte ihr zu und verschwand dann zu seinen Leuten, die auf der anderen Straßenseite standen. Bob schaute ihm irritiert hinterher "Welches Spiel meint der Spinner?". Kai schaute zu Lain musterte sie kurz und antwortete schliesslich "Keine Ahnung.". Aber er wusste ganz genau was Shiro meinte und er wusste auch das er diesem "Spiel" nicht gewillt war zu zustimmen. Ray zuckte mit den Schultern "Los, lasst uns endlich feiern!" forderte er auf und die Gruppe stimmte mit einem 'Yeah' zu. Bob schmiss noch eine Runde Bier und die Stimmung wurde von Minute zu Minute ausgelassener. Ray zeigte ein paar Jungs aus seiner Schule den neuen Sportlüfter, den er sich in seine Viper eingebaut hatte. Bob diskutierte mit einem anderen Truckbesitzer über die neusten Felgen auf dem Markt und wie gut sie sich für einen Dodge eignen. Tala unterhielt sich, wie nicht anders zu erwarten, mit ein paar Mädchen. So standen die beiden, Lain und Kai, also alleine da. Kai lehnte weiter mit geschlossenen Augen desinteressiert am Auto und schien Lain gar nicht zu beachten. Lain erwischte sich dabei wie sie den Hiwatari Jungen für einige Zeit beobachtete und musste zugeben das dieser Kerl im großen und ganzen wirklich die Ruhe weg hatte. Aber in diesem Bezug konnte sie sich absolut nicht erklären warum er dann bei Shiro's Spruch, das er zu alt sei um sich bei seiner Mutter auszuheulen, so ausgetickt ist. Lag es vielleicht daran das er keine Eltern mehr hatte? Lain runzelte die Stirn Ihr Blick wich ab und streifte durch die Menge. Das war wieder eine dieser Angewohnheiten, die der Beruf an ihr prägte. Sie musste immer die Kontrolle haben, einen Überblick über die Lage, immer vorbereitet sein, immer einsatzbar...immer auf Distanz. Etwas anderes als ihr Beruf existierte für sie nicht. "Hey Lain, sag mal, kann ich dich um einen Tanz bitten?" fragte Tala, der auf einmal mitten vor ihrem Gesicht aufgetaucht war und sie aus ihren Gedanken riss. Lain wich vor Schreck einen Schritt zurück . "Ähh nein, lieber nicht, ich kann nicht tanzen.." sagte sie und hielt abwehrend die Hände hoch. Tala hob eine Augenbraue "Ach komm schon, ich brings dir bei!" nahm Lain's Hand ehe sie noch etwas erwidern konnte und schleifte sie hinter sich her zu einer tanzenden Gruppe. Kai schüttelte nur den Kopf über Tala's vorauszusehendes Verhalten. Lain wehrte sich nicht mehr und beschloss zu der Hip Hop musik, die aus dem offenen Kofferraum eines Honda drang, zu tanzen. Natürlich konnte sie tanzen, wie sonst sollte sie sich nach einem harten Tag abreagieren. Schon nach den ersten Hüftschwüngen, taktisch abgestimmt zu dem Sound der Musik, musste auch Tala feststellen das diesem Mädchen der Rythmus im Blut lag. Nachdem sie eine Weile auseinander getanzt hatten, wagte es Tala ihr näher zu kommen. Er griff ihr von hinten um die Hüfte und schmiegte sich an sie. Im ersten Moment musste Lain noch gegen den Impuls ihm die Eíngeweide rauszuprügeln ankämpfen, liess sich dann aber darauf ein und lehnte sich gegen seinen Oberkörper. Nun begann ihr kleines Spiel und wieder ging es darum die Kontrolle zu behalten und alles auszureizen. Ihr Hüftschwung verstärkte sich und ging bewusst in die leicht reizbare, männliche Zone. Tala sprang darauf an, zog sie noch näher an sich, verstärkte mit der einen Hand den Griff um ihre Hüfte und legte den anderen Arm um ihre Schulter. Nach einer Weile vergrub er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, seine Knie waren weich geworden denn es kostete ihm viel Mühe sich im Zaum zu halten. Die Lust die sie in ihm freisetzte, drohte jeden Moment auszubrechen. schoss es ihm durch den Kopf. Ihm wurde immer wärmer und das kam nicht nur vom Tanzen, eine gewaltige Hitzewelle stieg von seinem Unterleib auf. Der Geruch ihrer Haut benebelte seine Sinne, mit jedem Basschlag und den darauffolgenden Schwung gegen sein Becken konnte er das Impulsieren seines besten Stücks spüren und es machte ihn wahnsinnig. Lain spürte den immer schneller werdenden Atem von Tala auf ihrer Haut, sie spürte wie sie ihn an seine Grenzen trieb. Aber hingeben würde sie sich ihm nicht. Sie befreite sich aus seinem Griff und drehte sich zu ihm um. Doch noch im gleichen Atemzug legte er seinen Arm um ihre Taille und riss sie an sich. Lain sichtlich überrascht hielt sich an ihm fest um nicht zu stolpern. Tala drückte ihr Becken an seine Lenden und riskierte einen Blick auf ihr Dekolltee. Eins war klar, dieses Mädchen brauchte keinen Push-up. Ihm fiel auf das ihr ganzer Körper von einem dünnen Schweißfilm bedeckt war, denn die Haut glänzte im schwachen Licht. Erneut stieg eine Hitzewelle in ihm auf und er musste sich beherrschen sie nicht gleich hier auf der Tanzfläche zu nehmen. Obwohl man das auch schon Sex auf der Tanzfläche nennen konnte. Lain hatte schon lange die Beule in seiner Hose gespürt, jedoch machte sie es nicht im geringsten an. Sie behielt die Kontrolle, aber es machte ihr Spaß Tala aus der Reserve zu locken. Tala beugte sich etwas zu ihr runter dachte sie und machte einen gekonnten Move um auszuweichen. Sie schaute ihm über die Schulter und in diesen Moment stockte ihr der Atem. Sie tanzte zwar noch weiter aber geistlich hielt sie inne und starrte auf einen Kerl der gerade dabei war hinter dem Tower zu verschwinden. schoss es ihr durch den Kopf und drückte sich von Tala weg, welcher sie verwirrt ansah. "Ich bin gleich wieder da..." sagte sie abweisend und war schon weit entfernt mit ihren Gedanken. Sie schob sich an ihm vorbei und verschwand dann auch schon in der Menge. Im Schutze der Dunkelheit lief sie an der Wand des Towers entlang und blieb an einer Ecke stehen. Sie ging langsam in die Knie, zog den Hosenschlag am rechten Bein hoch und holte eine Handfeuerwaffe, Marke Sig Sauer, hervor. Ein anderes Versteck war bei diesem Outfit nicht möglich. Langsam richtete sie sich wieder auf, entsicherte die Waffe und schaute vorsichtig um die Ecke. Tatsächlich, nur einige Meter entfernt stand Manson, ebenfalls mit einer Waffe in der Hand und war gerade dabei einen Schalldämpfer auf den Schaft zu stecken. Als er fertig war, verstaute er die Waffe unauffällig in der Innentasche seiner Jacke und ging in Lain's Richtung. Lain drückte sich an die Wand und verstärkte den Griff um ihre Waffe. In dem Moment als Manson an der Ecke ankam, spürte er den kalten Lauf einer Waffen an seiner Schläfe. Er wagte es nicht sich umzudrehen um denjenigen in die Augen zu sehen. "Lange nicht gesehen Manson." begrüßte Lain ihn mit monotoner Stimme. Manson zuckte zusammen als er die Stimme hörte "K-Kahn..." stotterte er ängstlich. Ein fieses Grinsen legte sich auf ihre Lippen "Erfasst. Du wurdest gesucht Manson, warst so plötzlich verschwunden. Aber wie ich sehe bist du ja wieder voll dabei, nach deiner sechs-monatigen Ruhephase. Wer ist es denn diesmal?" ihre Stimme klang kalt und bedrohlich. Manson schluckte "I- Ich weiss nicht wovon d-du sprichst" versucht er sich raus zur reden. Augenblicklich legten sie seichte Wutfalten auf Lain's Stirn und ihre Augen leuchteten gefährlich auf. Sie packte Manson am Kragen, drückte ihn an die Hauswand und drückte ihren Ellbogen an seine Gurgel, worauf er röchelte und hustete. "Treib keine Spielchen mit mir, Wichser!" knurrte sie unter zusammen gebissenen Zähnen. Manson versuchte den Kopf zu schütteln, dies erwies sich unter Atemnot jedoch als sehr schwierig. Ihre Augen blitzten wütend auf, dann riss sie die Jacke auf und zog die Waffe aus der Innentasche "Und das hier ist wohl um Lauchtraketen abzuschiessen?" fragte sie sarkastisch. Sie nahm die Waffe an sich, und den Ellbogen runter, jedoch nur um ihre Hand um sein Kinn zu schliessen "Also sag mir wer dein Auftraggeber ist und wen du umbringen sollst! Oder willst du, das ich dir dein Kiefer breche???" hauchte sie drohend und verstärkte den Griff um sein Kiefer, Manson schüttelte verneinend den Kopf "D-Das kann ich nicht!". Lain fixierte ihn mit ihren eiskalten Augen und drückte nun so stark zu, das ihre Gelenke weiß hervortraten. "Ah-AHHH" schrie er vor Schmerzen "Ok......". Lain lockerte etwas den Griff. Ihm trat schon Angstschweiß auf die Stirn "Son Typ, aus der Autoszene will das einen gewissen Lee Whyman umbringe, weil der ihn angeblich um fünf Riesen beschissen hat!" sagte er schnell. Lain sah ihn prüfend an . "Und das ist auch wirklich alles?" zischte sie und verstärkte erneut den Griff um sein Kiefer. "Ahhhhhhhhh -JA AHHH" brachte er unter Schmerzen hervor. Ein zufriedenens Grinsen zierte ihre Lippen und sie liess von ihm ab. Dann drehte sie sich von ihm weg und wollte schon gehen als sie noch einmal inne hielt. "Ach Manson?" fragte sie und dreht sich zu ihm um, wartete allerdings nicht auf seine Antwort, sondern drehte sich im Halbkreis und trat ihm mit voller Wucht ins Gesicht, sodass er reglos zu Boden fiel. "Du glaubst doch nicht wirklich, das du hier noch irgendjemanden umbringen wirst." sagte sie überlegen zu dem auf den Boden liegenden. Nach einiger Zeit hatte es Tala aufgegeben zu warten und er ging zu den anderen rüber, die sich auch wieder alle zusammen gefunden hatten. Ray schaute verwundert zu Tala "Sag mal, wo hast du denn Lain gelassen?". Tala zuckte mit den Schultern "Ich hab keine Ahnung, sie sagte nur zu mir das sie gleich zurück kommt und dann war sie weg.." sagte er unwissend, doch schnell stahl sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht "Aber eines sag ich euch, die Frau kann tanzen! WOW! Mir ging da echt fast einer ab!" schmachtete er und stützte sich an Bob's Schulter ab "Die hats echt in sich, es hat mich noch nie eine so heiß gemacht! Ich schwöre mein Ding ist mindestens zwei mal so groß als sonst geworden!!!". Kai und Ray rissen erstaunt die Augen auf, bob hingegen zitterte. "Und das sagst du uns jetzt wenn du deine Hand auf meiner Schulter zu liegen hast?!" meinte er angewiedert. Aufs Stichwort nahm Tala sofort die Hand weg und Bob sank zu Boden. "Boah ist das schwul!!! Ich bin für mein Leben gezeichneeeeeeeeeet! wuaah!" jammerte er und fing an zu schluchzen. Zum selben Zeitpunkt kam Lain dazu und auf ihrem Gesicht zeichneten sich lauter Fragezeichen ab "Ähh, hab ich irgenwas verpasst?" Die Jungs erschraken und winkten schnell ab "Nein, nein nichts passiert!" sagten sie im Chor. Ray räusperte sich und versuchte die Schamesröte aus seinem Gesicht zu vertreiben "Es ist schon spät, ich denke wir sollten gehen..." schlug er vor und der Rest nickte zur Bestätigung. Kai riskierte einen Seitenblick zu Lain "Diesmal kannst du bei mir mit fahren, immerhin wohnen wir ja zusammen." sagte er kalt. Lain erwiederte ein kurzes "Ja". Dann verabschiedeten sie sich voneinander wobei Tala allerdings beleidigt reagierte, weil er Lain eigentlich fahren wollte. Im Auto war es still, nur im Hintergrund lief leise Musik. Lain fiel gleich auf das Kai viel ruhiger fuhr als Tala. Seine ganze Art war wohl sehr ruhig, allerdings nicht ausgeglichen und das brachte sie wieder auf den einen Gedanken den sie erst verworfen hatte. Wieso reagierte er auf Shiro's Spruch so empfindlich? Sie sah ihn vorsichtig von der Seite an fragte sie sich in Gedanken. Lain stutzte und wunderte sich über sich selbst, wo kam denn aufeinmal ihre plötzliche Neugierde her? Aber das war ihr jetzt egal, sie musste diese Frage jetzt unbedingt stellen. "Es geht mich zwar nichts an, aber..." fing sie an und Kai horchte auf "aber, warum hast du so sauer reagiert, als dich Shiro vorhin auf deine Mutter angesprochen hat?" fragte sie und es lag ein wenig Hoffnung in ihrer Stimme das er ihr antworten würde. Für einen Moment herrschte Schweigen. Kai sah sie kurz an und richtete dann seinen Blick wieder auf die Straße. "Du hast Recht.." er pausierte kurz "es geht dich nichts an." beendete er kalt. Für den Rest der Fahrt war es still. Kapitel 6: Strange ------------------ Gelangweilt beobachtete Lain, durch das Fenster des chinesischen Resturants, die Passanten die ausserhalb die Straße entlang liefen. Sie hatte sich dazu breit schlagen lassen mitzukommen. Aber mitkommen musste sie ja sowieso, da sie den Hiwatarijungen im Auge behalten musste.Sie seufzte. Genau der sass ihr mit seinem typisch kalten, ausdruckslosen Gesichtsausdruck gegenüber und schien wie eh und je genervt von der Welt. Eigentlich war es ja ganz schön in dem Resturant, das sich Wong Palace nannte. Es war im typischen chinesischen Stil eingerichtet, so war es hauptsächlich in rot und gold gehalten, viele Drachenskulpturen und Girlanden schmückten es. Im Hintergrund lief beruhigende, traditionelle Musik, diese war jedoch nicht mehr so gut wahr zu nehmen, da zur Mittagszeit das Resturant sehr voll war und dementsprechend laut wurden die verschiedensten Gespräche geführt. Ray, Bob und Tala werteten das Rennen des gestrigen Abends aus und machten sich folglich über Shiro lustig, woran Bob besonders gefallen fand. Neben Kai sass Ray, an der Spitze sass Bob und wie sollte es anders sein, neben ihr hatte sich Tala gesetzt. Das Gespräch wurde kurz unterbrochen da einer der Kellner an den Tisch getreten war, er brachte die Getränke und die Karten. Zunächst stellte er mit einer resignierenden Geste die Colas hin, welche die Jungs bestellt hatten und zuletzt, mit einem mehr als freundlichen Lächeln, stellte er den Apfelsaft hin, den Lain bestellt hatte. Sie persönlich stand nicht so auf das süße Zeug. Tala warf dem jungen Kellner, welcher nicht älter war als er selbst, noch einen mörderischen Blick zu, ehe sich der Kellner wieder hektisch den nächsten Gästen widmen konnte. Lain nahm sich die Karte vor, als sie merkte das sie dies als einzigste tat. Verwundert schaute sie die anderen an "Wisst ihr denn schon was ihr nehmt?" fragte sie. Ray setzte sein Ray-like grinsen auf und antwortete "Klar, wir gehen hier fast immer essen." "Jup, daher kennen wir die Karte in und auswendig!" ergänzte Bob mit einem breiten Grinsen. Lain hob die Augenbrauen und klappte die Karte wieder zu "Aha und was empfehlen mir die Herren?" fragte sie mit einem leicht verführerischen Klang in ihrer Stimme. Tala sprang sofort darauf an und setzte ein Gentlemen Lächeln der extra Klasse auf "Peking Ente süß sauer mit Reis oder gebratenen Nudeln. Das ist das beste!". Ray schüttelte den Kopf "Ach Tala, du unwissender!" seufzte er "Das beste chinesische Gericht ist immer noch, Tentakel eingeweicht in Marinade mit Shrimps eingelegt in Chilischoten und Reis!" schwärmte er bei der Vorstellung während die anderen angewidert das Gesicht verzogen. "Boah Ray, man sieht es dir vielleicht nicht an, aber du bist echt so pervers! Das is' ja schon widerlich!" bemerkte Bob, der den Eindruck machte als ob er gleich einen Eimer bräuchte. "Aber wie auch immer, das beste ist immer noch alles zusammen und zwar auf der Jumboplatte Deluxe!" ergänzte er mit einem gewissen Glitzern in seinen Augen. Lain wirkte unsicher, sie wusste nicht so recht ob sie sich auf eines dieser Gerichte einlassen sollte, also wendete sie sich an Kai "Was nimmst du denn, Kai?" fragte sie freundlich. Kai notierte ihre Frage halbherzig mit einem kurzen Aufschauen und liess sich einen Moment Zeit mit der Antwort "Leber auf chinesische Art." antwortete er knapp. Wenn Lain nicht eine so gute Selbstbeherrschung hätte, wäre ihr Kopf jetzt wahrscheinlich mit einem lauten Krachen auf den Tisch gefallen. Stattdessen winkte sie ab "Also nichts gegen eure Geschmäcker Jungs, aber ich glaub ich nehm einfach ein paar Frühlingsrollen." sagte sie entschuldigend. Die Jungs nickten, einschliesslich Kai und sagten einstimmig "Ja, das schmeckt wirklich gut!". dachte Lain über das einstimmige Urteil das die Vier fällten. Wie zur Bestätigung trat der Kellner wieder heran "Haben sie schon gewählt?" fragte er höflich und lächelte dabei eingehend Lain an. Tala bemerkte dies und unterbrach ihn in seiner Tätigkeit "Allerdings, einmal die Nummer 14, 3, 27, 31 und die 5." zählte er die gewählten Speisen auf und warf ihm erneut einen scharfen Blick zu. Schliesslich machte sich niemand an die Frau ran, die er wollte. Der junge Kellner jedoch liess sich nicht davon abhalten und wendete sich sogar noch einmal an Lain "Sonst noch irgendwelche Wünsche, Senôrita? Vielleicht einen Pflaumenwein auf Kosten des Hauses?" fragte er zuvorkommend. Lain lächelte verlegen "Nein Danke...". Der junge lächelte, das er dies zur Kenntnis genommen hatte und drehte sich um zu gehen. An Tala's Schläfe fing eine Ader gefährlich an zu pochen "Wir sind hier in einem Chinaresturant und nicht in Spanien! Idiot!" knurrte er, was der Kellner jedoch nicht wahr nahm. Bob schaute ihm verwundert hinterher "Ich sage euch, in den 3 Jahren in denen wir hier schon essen gehen, haben wir hier nicht einmal etwas umsonst bekommen.". Noch ehe jemand irgendwas erwiedern konnte fing ein Handy an zu klingeln. Für einen Moment hielt jeder inne und horchte ob es das eigene war, schliesslich begann Lain sich zu regen und realisierte das es ihres war. Sie zog es aus ihrer Hosentasche und schaute kurz auf das Display überlegte sie und zog die Stirn etwas in Falten dachte sie noch, ehe sie sich aus einem Impuls heraus aus der Gruppe entfernen wollte um mit J.D. in ruhe zu reden. Doch als sie sich zur Seite drehte bemerkte sie das Tala im Weg sass und ihr somit den ausgang versperrte, also entschied sie sich für eine andere Lösung und drückte die 'Annehmentaste'. "да?какой быть он похожий?" (Ja? Was ist los?) fragte sie auf russisch und senkte den Blick und konnte somit die überraschten Gesichter von Tala und Kai nicht sehen. Eine Pause von J.D. folgte, daraufhin das sie russisch redete schlussfolgerte er das sie nicht allein war. #Hör zu Lain, Sergeant Kanahan will mit dir sprechen, er ist in der anderen Leitung." antwortete er in der Muttersprache, da ihn die anderen ja sowieso nichjt hören konnten. Lain rollte genervt mit den Augen " собственная личность понимать." (Ich verstehe.) sagte sie knapp und ihre Stimme klang nun harsch und aggressiv, was wahrscheinlich am russischen Akzent lag. Tala und Kai tauschten sich Blicke aus und beobachteten interessiert Lain, während Bob und Ray nur verwirrt dasassen und absolut nichts verstanden. "ты canst этот убить сага , грамматический определенный член тот же самый собственная личность нет радость имущество в его к говорить!" (Du kannst diesem Wichser sagen, das ich keine Lust habe mit ihm zu reden!) erwiderte sie in einer stark hörbaren aggressiven Tonlage. Tala und sogar Kai rissen erstaunt die Augen auf, sie hatten keine derartige Wortwahl von ihr erwartet. Von J.D. war zunächst nur ein 'Mmh' zu hören, welches sie als Ok deutete. #Du, sag mal, spricht der Hiwatarisprössling nicht auch russisch?# fragte er plötzlich und Lain war wie fest gefroren. Ihr fiel es wie Schuppen von den Augen und langsam hob sie den Kopf. An seinen Gesichtszügen konnte sie lesen, das er sie sehr wohl verstand und mit Schrecken musste sie auch noch feststellen das es Tala ebenfalls tat. dachte sie und verprügelte sich in Gedanken selbst. "Merde!" sagte sie verärgert. #Ohhh nein, kein Französisch! Vergiss es!# unterbrach er sie sofort als er merkte das Lain in Französisch wechseln wollte. Lain lehnte sich etwas zurück und versuchte es unauffällig wirken zu lassen, das sie nun so plötzlich in eine andere Sprache wechselte. "Está bem." (Gut.) sagte sie nun in Brasilanisch und wartete J.D.'s Reaktion ab. Kai und Tala schauten misstrauisch und zugleich verwundert über den plötzlichen Sprachwechsel zu Lain. Sie jedoch, tat so als würde sie es nicht bemerken und konzentrierte sich voll und ganz auf das Gespräch mit JD. #Achso, dann gibt es heute übrigends noch ein Meeting für die Special Agents.# sagte er nebenbei und kannte jetzt schon die Begeisterund die ihn ihrerseits erwarten würde. "Quando é o encontro?" (Wann ist das Meeting?) fragte sie gelangweilt, dennoch klang ihre Stimme verführerisch und melodisch wenn sie Brasilanisch sprach. #Um 19 Uhr.# erwiderte er unmittelbar. "De acordo" (Einverstanden.) bestätigte sie ihm. #Der Sergeant sagt es ist wichtig das er mit dir spricht.# meldete er sich genervt zurück. Der Sergeant war ein hartnäckiger Mann, allerdings genauso nervig und trieb einen mit seiner strikten Militärart schon mal in den Wahnsinn. Es gab zwar keinen sehr großen Unterschied zwischen ihm und ihrem Chef. Trotzdem war sie froh ihren Chef zu haben, denn er fuhr die besseren Autos. "Tá bem, liga ele." (Nagut, stell ihn durch.) seufzte sie schliesslich. Sie hörte noch durch ein Klicken wie er auf die andere Leitung schaltete und meldete sich dann "agente Kahn aqui." (Agent Kahn hier.). #Kahn! Das ist ja ein Wunder das ich sie auch mal erreiche!# warf ihr die harsche Stimme des Sergeant vor und noch bevor sie etwas zu ihrer Verteidigung sagen konnte fuhr er fort #Passen sie auf, ich habe einen Auftrag der Klasse A in den Rocky Mountains für Sie. Es geht darum einen Doppelagenten aufzudecken und ein Waffenlager sicher zu stellen!# beendete er. Sie überlegte sie fühlte wie ihr das Adrenalin in die Adern schoss. Aber dann sah sie auf zu Kai und plötzlich hatte sie das Gefühl als ob sie ihn im Stich lassen würde. Sie liess einige Sekunden verstreichen in denen sie Kai in die Augen sah und fasste einen Entschluss. Das tat sie niemals, sie beendete jeden Auftrag den sie bekam, egal wie schwer er war und das machte sie zu einem Profi. "No momento estou pela ordem da organisacao japonesa." (Ich bin momentan im Auftrag der japanischen Organisation.) sagte sie und verneinte somit das Angebot. Im Hintergrund konnte sie das Murmeln von J.D. hören, der dem Sergeant mittels einer Telefonkonferrenz übersetzte und machte daher eine kurze Pause. "Trata-me injustamente, mas no momento nao estou desponível para nenhuma ordem nacional." (Es tut mir Leid, aber ich bin derzeit für keinen staatlichen Auftrag verfügbar.) fuhr sie sich entschuldigend fort. Wieder entstand eine kurze Pause in der J.D. übersetzte, dann hörte sie das ärgerliche Grummeln des Sergeants. #Nun gut Agent Kahn, das verstehen wir. Aufwiederhören.# sagte er abschliessend. Lain nickte und verabschiedete sich ebenfalls "adeus." (Tschüss.). Sie drückte die 'Auflegentaste' und steckte das Handy wieder ein. Dannach schaute sie in die mehr als erstaunte Runde und erst jetzt fiel ihr auf das die Gespräche der Jungs seit Anfang ihres Telefongesprächs verstummt waren. Sie lächelte unsicher. "собственная личность wusste не грамматический определенный член ты Русский говорить!" (Ich wusste gar nicht das du russisch sprichst!) grinste Kai sie herausfordernd an. Lain hielt seinem prüfenden Blick stand und antwortete in einem gleichgültigen Ton "Tja Sachen gibts." Tala indessen schaute sie etwas misstrauisch von der Seite an. Sie wusste ganz genau das er und Kai sie verstanden und deswegen hatte sie die Sprache gewechselt. Aber vielleicht war es ihr auch unangenehm und sie wollte nicht verstanden werden. Irgendetwas in der Art wird es schon gewesen sein, nichts weltbewegendes. Es machte ihm sowieso viel mehr Spaß sich vorzustellen wie sie ihm schmutzige Dinge auf einer anderen Sprache ins Ohr flüstert. "Was war das denn für eine Sprache eben?" fragte Ray interressiert. Lain lächelte "Das war Brasiliansch." Er zog beeindruckt die Augenbrauen hoch. "Und mit wem hast du da gesprochen?" fragte nun auch Bob. "Oh das war meine russische Oma und mein brasilianischer Opa.Sie ziehen es vor in ihrer Muttersprache zu reden." log sie und ihr wurde bewusst, das sie theoretisch ihren "Opa" einen kleinkarierten Wichser genannt hatte. Dennoch schüttelte sie den Gedanken schnell wieder ab. Daraufhin nickten sie verstehend. #Russische Oma, huh?!# ertönte es von J.D. aus dem Funkstecker im rechten Ohr. Das war mal wieder typisch J.D., war irgendwie klar das er ihr das mit der Oma übel nehmen würde. Das ticken der Uhr war das einzigste Geräusch das in Lain's stillem Zimmer ertönte und liess sie stetig rauf schauen. Sie zeigte 17 Uhr an. Es war also noch genug Zeit bis sie zu diesem Meeting musste, deshalb vertrieb sie sich die Zeit mit der Reinigung ihrer Sig Sauer. Eine Handfeuerwaffe die sie seit einem Jahr besass, seit dem Anfang ihrer 'Special-Agent' Karriere. Sie hatte ihr bis jetzt immer gute Dienste erwiesen und war etwas wie ein Talisman für sie geworden. Sie lächelte. Eine Waffe als Glücksbringer, welch Ironie. Aber genau das war sie und auch ihre Kawasaki liebte sie über alles, sie gehörten zu ihr. Die Kawasaki und die Waffe, waren die Dinge die sie auszeichneten, die etwas über ihre Person aussagten, durch die sie sich geborgen fühlte. Für manche, nein, für alle anderen Menschen wäre dies so absurd wie Weihnachten im Juli. Deswegen verstanden sie auch nicht, sie verstanden nicht warum ihr diese zwei Dinge soviel wert waren, warum sie ihren Job liebte, warum sie in ständiger Gefahr lebte, warum es kein Problem war für sie zu töten. Töten, Die einfachste Sache der Welt, möchte man meinen wenn man den Unterschied kannte. Schwarz und Weiß. Gut und Böse. Mehr brauchte sie nicht wissen. Der 'Böse' wurde getötet, der Gute beschützt. Ganz einfach, kein Problem. Facetten sah sie nicht, durfte sie nicht.Würde sie darüber nachdenken ob es einen Grund, einen tieferen Sinn hatte warum jemand so handelte wie er es tat, würde sie Zeit verlieren. Zeit, die anderen das Leben kostete. So war nun mal das Leben, so war die Politik. Viele würden es als engstirniges Verhalten sehen, das sie nicht das sah was hinter den Kulissen ablief, sondern sich nur für das interressierte was sich vorne auf der Bühne abspielte. Aber so wurde sie gedrillt und ausgebildet. Sie tat nur das was ihrem Auftrag entsprach, nicht mehr und auch nicht weniger. Es war für sie so normal, wie für andere der Kaffee am Morgen. Es gab nie etwas anderes für sie, ihr Lebensweg stand schon immer fest. Statt einer Rassel lagen Waffen in ihrer Wiege, statt Eltern hatte sie Trainer und statt einem normalen Zuhause hatte sie die Welt. Sie reiste viel von dem Tag an, an dem sie laufen konnte, wurde an den verschiedensten Orten trainiert, ein Shaolinkloster in China, ein Lager im tiefsten Winter Russlands, ein Überlebenstraining im Dschungel Brasiliens, eine Militärstation in Amerika und noch viele andere. Sie blieb immer solange dort bis sie das konnte was von ihr verlangt wurde. Das beherrschen verschiedener Sprachen, das fahren eines Motorads, Kampfsportarten, der Umgang mit allen möglichen Waffen, fahren eines Bootes oder das fliegen eines Flugzeuges, all das gehörte zu ihrer Grundausstattung. Sie war die Elite. Sie brauchte kein Zuhause. Sie hatte das was sie wollte. Aber stimmte das denn wirklich? Oder dachte sie nur so weil sie nichts anderes kannte. Es war ja eigentlich auch egal, sie hatte es sowieso nicht zu entscheiden. Das bewies ihr das kleine Tatoo, in Form eines Geheimcodes, an ihrer Achillesferse. Diese war eine der schwächsten und verwundbarsten Stelle des Körpers. Schon wieder Ironie. Sie war eine der besten, das hatte man ihr schon oft genug gesagt, aber dieses Tatoo sagte doch praktisch aus das sie irgendwann zum scheitern verurteilt war. Ja, so wie der Sohn des Peleus, Achilles, aus der griechischen Mythologie. Die Menschen huldigten ihn als unbesiegbaren Helden, tja und dann passierte das mit seiner Sehne. Wo war er dann hin, der große Held? Mit sieben hatte sie sich mal getraut zu fragen was dieser Code eigentlich bedeutete. Identifizierungscode sagten sie, falls man verletzt ist oder tot. Eine Art Brechmarke (auch als Hundemarke bekannt) wie sie in Kriegen benutzt wurde. Nein, sie lebte ganz und gar nicht wie die anderen. Sie war nicht wie die anderen. Sie gehörte dem Staat. Wenn sie starb störte es niemanden, niemand erinnerte sich an sie, sie war nur eine verlorene Waffe, denn offiziel existierte sie nicht einmal. dachte sie mit einem traurigen Lächeln. Aber eigentlich konnte sie stolz darauf sein, das zu sein was sie ist, schliesslich befreite sie die Welt von irgendwelchem Ungeziefer. Ausserdem sollte sie sich nicht solche Gedanken machen, sie würden sie schwach machen und Schwäche war ziemlich schlecht für die Arbeit. Sie atmete schwer aus, riskierte einen erneuten Blick zur Uhr, stand auf und legte ihre Waffe vorsichtig unter das Kopfkissen. Dann fuhr sie sich noch einmal müde durch ihr Haar und ging aus dem Zimmer. Im Wohnzimmer sah sie Kai mit dem Rücken zu ihr auf der Couch sitzen. Er war wohl sehr vertieft in das was er auch immer dort tat, oder er ignorierte sie einfach. Da ihr langweilig war schlich sie sich von hinten an ihn heran und beugte sich über die Rückenlehne der Couch und ein Stück über seine Schulter. Sie hob die Augenbrauen, anscheinend starrte er auf ein Blatt. dachte sie und konnte sich schwach daran erinner das Ray etwas von Prüfungen beim Chinesen erwähnt hatte. Dann fiel es ihr endgültig ein, es war ja das Abschlussjahr und da wurden folglich auch die Prüfungen geschrieben und darauf mussten sie sich langsam vorbereiten. "Was'n los, festgestarrt?" fragte sie und das wieder genau neben seinem Ohr, obwohl sie eigentlich schon vom letzten hätte lernen müssen. Kai riss die Augen auf, schmiss vor Schreck den Hefter in die Höhe, griff im gleichen Atemzug nach hinten, packte Lain's Schulter, riss sie über die Rückenlehne auf die Couch und beugte sich über sie. Lain schaute ihn etwas trotzig an und sagte "Keine schlechte Reaktion.". Für einen Moment schaute er sie noch irritiert an bevor er wieder von ihr abliess "Tss, deine eigene Schuld. Du sollst dich nicht so an mich heran schleichen, das hab ich dir schon mal gesagt." sagte er knapp und betonte es als ob er mit einem kleinen Kind sprach. Dann wendete er sich wieder seinem Hefter zu, den er zuvor vom Boden aufgehoben hatte. Ihre Augen blitzten gefährlich, normalerweise liess sie nicht so mit sich umgehen, aber dennoch schluckte sie es kommentarlos runter. Lain richtete sich wieder auf "Was lernst du da?" fragte sie, obwohl es sie nicht wirklich interressierte, aber ihr war langweilig und den Hiwatari besser kennenzulernen half nur ihrem Auftrag. Er seufzte "Geschichte..." murmelte er und der Unterton der seine Stimme begleitete sagte soviel wie 'Nerv nicht.'. Sie zog die Stirn in Falten, Ok das war genug. Tarnung hin oder her! Das würde sie sich von so einer kleinen aufgeblasenen, arroganten Schabe nicht gefallen lassen. Nicht in diesen Leben und in keinem folgenden. Sie setzte ein gleichgültigen Ausdruck auf und sah in eine andere Richtung " Ist wohl nicht so deine Stärke was?" fragte sie provozierend. Genervt sah er auf dachte und man sah deutlich das ihm dieses Kommentar gegen den Strich ging. Sie lächelte zufrieden und setzte dazu an weiter zu sticheln "Immerhin starrst du jetzt schon die ganze Zeit auf eine Stelle...". Er sah sie erschrocken und ertaunt zugleich an. Sie registrierte dies und rückte ein Stück näher zu ihm, dann deutete sie mit dem Finger auf den oberen Teil des Blattes und genau auf den zweiten Stichpunkt. Er verfolgte ihre Geste und musste feststellen das sie genau ins schwarze getroffen hatte. Doch dann verdunkelten sich seine Augen "Und wenn schon..." antwortete er beleidigt. Lain schaute sich das Blatt etwas genauer an und erkannte das es sich um den zweiten Weltkrieg handelte, es aber dabei stark um die Amerikanische Geschichte ging. Das war leicht, sie hatte damals die ganze Militärgeschichte lernen müssen. Ihr wurde jetzt noch schlecht wenn sie daran dachte. "Naja wenn du willst kann ich dir ja dabei helfen." sagte sie gespielt zuvorkommend und grinste frech. Er sah sie kurz an und senkte dann den Blick wieder auf den Hefter "Nein Danke." sagte er wieder genervt. Lain stiess etwas Luft aus "Deine Sache.." sagte sie und stand wieder auf um in die Küche zu gehen. Sie holte sich etwas zu trinken, schnappte sich eine Zeitung, setzte sich auf einen der Barhocker und blätterte lustlos in der Zeitung rum. Ungefähr 10 minuten vergingen, dann hörte sie hinter sich ein grummeln und leises Fluchen "Ok, dann helf mir!" sagte er schliesslich und mit der Situation sichtlich überfordert. Lain jedoch machte nicht die geringste Regung und liess nur ein abwesendes "Hmm?" ertönen und schien völlig vertieft in die Zeitung. Kai's Augenbraue begann gefrährlich zu zuckenund er sagte etwas, was er selbst nich von sich erwartet hatte "Bitte!" presste er unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Wie auf Knopfdruck drehte sie sich um und grinste erfolgreich "Na sie mal einer an, der große Hiwatari braucht Hilfe." höhnte sie, ging zur Couch und setzte sich. Für einen Moment sahen sie sich beide prüfend in die Augen und ohne den Blick abzuwenden griff sie nach dem Hefter. Schliesslich trat wieder die gewohnte Kälte in seine Augen, er gab ein 'Tss' von sich, lehnte sich tief in das schwarze Leder und wartete ab was Lain tat. Sie überflog noch einmal das Blatt und klappte dann den Hefter wieder zu " Ok... Wie wird die Attacke 1938 auf die jüdischen Häuser, Läden und Synagogen genannt?" fragte sie. Er sah sie verwirrt an "Das weiss ich doch nicht! Du sollst mich nicht fragen, du sollst es mir beibringen!" antwortete er patzig. Sie seufzte dachte sie "Wie stellst du dir das vor? Das ich es dir mit einem Hammer einhämmer?" fragte sie ihn sarkastisch "Du wirst schon mit mir arbeiten müssen.." erklärte sie ihm und gab ihm die Antwort "Es war die Kristallnacht.Sie wurde so genannt da hauptsächlich die Scheiben der Gebäude eingeschlagen wurden." fügte sie mit sanfter Stimme hinzu. Sie legte kurz ihren Zeigefinger an ihr Kinn, überlegte und sah ihn dann wieder geradewegs in die Augen "Nächste Frage. Wie wurde Hitlers faschistische Regierung genannt?". Er sah ihr in die Augen und wusste nicht was es war, aber er war so plötzlich gefesselt von ihnen. Dieses tiefe unergründlich Blau und die silberen Punkte die dazwischen glitzerten, wie Diamanten mitten in ihre Augen gesetzt. Aus der Ferne drang sanft ihre Stimme an sein Ohr und es war ob er aus einem tiefen Traum erwacht war. "Hey?! Hörst du mir zu?" fragte sie ihn vorwurfsvoll. "Ja" erwiderte er genervt und war immer noch unsicher was mit ihm einen Moment zuvor los war. Lain zo misstrauisch die Brauen zusammen "Wie wärs wenn du mir dann antwortest?!" . Ein einziges Fragezeichen bildete sich auf seinem Gesicht "Hää?" stahl sie aus seinem Mund und er hatte die Frage noch nicht einmal mitbekommen. Sie ballte ihre Hand zu einer Faust und versuchte mit dem Gedanken wieder runterzukommen. "Pass auf, die faschistische Regierung von Hitler wurde 'Drittes Reich' genannt" sagte sie ihm wieder vor. "Drittes Reich.." murmelte er für sich als Wiederholung. Sie stellte sie nächste Frage "Wie nannte man die deutsche Air Force?" Diesmal schien er zu überlegen "Luftwaffe?" fragte er. Lain hatte ein undefinerbaren Blick "Sicher?" hakte sie nach. "Sind wir hier bei 'Wer wird Millionär' oder was?!" stellte er die Gegenfragen monoton. Sie jedoch fixierte ihn "Anrworte!" befahl sie schon fast. Diesmal blitzten sein Augen gefährlich auf. Provokation? Das konnte sie haben. "Ja! Ich bin mir sicher!". Plötzlich lächelte sie "Das ist richtig!". Überrascht sah er sie an "Dann müsste ich ja jetzt theoretisch einen Belohnung bekommen." . Diesmal war es an Lain irritiert zu schauen, doch dann umspielte wieder dieses fiese lächeln ihre Lippen "Stimmt du hast recht, zum Beispiel einen Denkanstoss!" sagte sie in einem fiel zu netten Ton und schnippste ihm noch im gleichen Moment hart gegen die Stirn. Er kniff die Augen zu und rieb sich nach einem kurzen 'Au!' die Stirn. "Spinnst du?!" warf er ihr sauer vor, doch er hörte sie nur kichern und das brachte sein Blut zum kochen. "Glaubst du wirklich so ein schlechter Schüler wie du, kriegt auch noch eine Belohnung?!" fragte sie sarkastisch. schoss es ihm durch den Kopf. Das sagte keiner zu ihm und kam dann auch noch ungeschoren davon "Na warte" knurrte er und stand auf. Im gleichen Moment stand auch sie auf und trat einen Schritt zurück "Uuhhh will der große Kai mir jetzt etwa drohen? Ich hab ja solche Angst!" heuchelte sie und konnte nicht anders als lachen. Schon mit der ersten Bewegung die er machte, sprang sie in zwei Sätzen auf die andere Couch nahm einen Kissen und warf es Kai mitten ins Gesicht, dann grinste sie breit und hob siegreich einen Arm "Ohh YEAH 1:0 für mich!" rief sie und verschränkte die Arme dannach. Er stand da und konnte es nicht glauben, dieses Mädchen hatte ihm doch tatsächlich gerade ein Kissen ins Gesicht geschmissen! Wie konnte sie es wagen.... "Das bedeutet Krieg!" knurrte er erneut. Erst schaute sie verwundert, dann beugte sie sich aber ein Stück runter zu ihm und tat das, was noch nie jemand zu ihm gemacht hatte. .......Sie streckte ihm die Zunge heraus...... In diesem Moment platzte ihm der Kragen und er sprang ebenfalls auf die Couch. Doch sie sprang auf den Sessel und dann wieder auf die andere Couch und er hinterher. Dann sprang sie kurz auf den Boden von da aus wieder auf die Couch, auf den Sessel, auf die andere Couch und so ging das einige Runden. Doch dann änderte er plötzlich die Richtung und wollte sie frontal greifen, sie hüpfte jedoch schnell auf die schmale Rückenlehne und somit aus dem Weg. Daraufhin verlor Kai das Gleichgewicht und flog der länge nach hin. Lain stieg von der Lehne hinab auf das Sitzpolster und wartete kurz ab ob er sich etwas ernstes getan hatte, doch auf sein Fluchen hinzudeuten war dem nicht so. Hinter sich hörte er ein Kichern, dann flogte ein Prusten und schliesslich konnte sie sich nicht mehr halten und lachte laut los. "GOTT hast du blöd ausgesehen!!!!" rief sie laut lachend, deutete mit der einen Hand auf ihn und hielt sich mit der anderen ihren Bauch. Sie lachte ihn doch tatsächlich aus. Das war endgültig genug für sein Ego, er stand auf, war mit einem Satz bei der Couch und warf sie um. So lage sie da, er über ihr und ihre Hände über ihren Kopf ins Leder drückend. Sie war ihm völlig ausgeliefert und das einzigste was sie tat war lachen. Nahm sie ihn nicht ernst? Alle anderen Mädchen lagen ihm zu Füßen, er konnte jede haben die er wollte. Doch sie, Lain, sie war anders, sie lachte ihn aus, provozierte ihn, nahm ihn nicht einmal für voll. Anfangs kam sie ihm vor wie jedes andere Mädchen, obwohl sie da auch nichts von ihm wollte, doch jetzt hatte sie sich schlagartig verändert gegenüber ihm, anscheinend liess sie sich einfach nichts gefallen. Aber was war mit ihm los? Seit wann liess er sich so aus der Ruhe bringen?Wie schaffte sie es nur ihn so zu provozieren? "Hey, wie nannte man 1938 die Attacke auf jüdische Gebäude?" fragte sie und ihre Lachattacke ebbte allmählich ab. "Kristallnacht." antwortete er schneller als er ihre Frage realisieren konnte und wunderte sich selbst darüber. Sie lächelte "Geht doch." Er war wie fest gefroren, was war das aufeinmal, warum liess er sich so von ihr beeinflussen? Lain drehte ihren Kopf seitlich und sah auf die Uhr des DvDplayers schoss es ihr durch den Kopf und stiess mit einer geschickten Hüftdrehung Kai von sich, sodass er auf den Boden fiel, allerdings hatte er immer noch ihre Handgelenke fest im Griff und riss sie somit mit sich. Er landete auf dem Rücken, sie sass auf seinen Lenden und den Oberkörper nach vorne gebeugt, da er sie an den Handgelenken festhielt. "Stellungswechsel oder was?" fragte er provozierend. Plötzlich fühlte sie wie ihr Magen etwas verkrampfte, sie fühlte sich angegriffen und erst jetzt wurde ihr wieder klar das sie eine solche Nähe nicht mochte und schon gar nicht duldete. Sie befreite sich von ihm und stand auf "Nein ich muss nochmal weg." sagte sie tonlos, drehte sich um und verschwand in ihr Zimmer, dann kam sie wieder, zog sich ihre Jacke an und ging aus der Tür. Kai sass immer noch auf dem Boden und versuchte die ganze Situation zu begreifen. Warum entzog sie sich so schlagartig? Kapitel 7: Where she belongs.. ------------------------------ so, leute... es ist 3 uhr morgends und ich bin völlig im Ars...naja ihr wisst schon, diesmal hab ich mich extra ins zeug gelegt um dieses kapitel endlich hinter mich zu bringen....ich glaub das ist das nis jetzt längste kappi... genauso lange kommis erwarte ich....lol.... scherz ich bin schon froh wenn ihr die ff lest... aber bevor ich noch an übermüdung sterbe, danke ich euch noch ma für die lieben kommis... so, aber jetzt geh ich ins bett...hm aber irgendwas hab ich doch vergessen...ach ja das kappi muss ich noch einfügen -.-° naja viel spaß und gute nacht... Schnellen schrittes ging sie durch die finstere Halle der Tiefgarage, die durch die spärlichen Lichter ein weing erhellt wurde. Eigentlich hatte sie nicht vor sich zu beeilen, aber irgendwas trieb sie voran und lies sie schneller gehen. Es war dieses ungewohnte Gefühl, sie fühlte sich vertraut und sogar etwas geborgen. Sie hatte gelacht, ja dieser Abend mit Kai hatte ihr Spaß gemacht. Auch wenn sie es nicht zugeben würde, aber es machte ihr Angst. Sie durfte sich weder vertraut noch geborgen fühlen, all das würde ihre Arbeit behindern. dachte sie, setzte ihren schwarzen Helm auf und bestieg ihre Ninja Kawasaki. Mit lautem Motor und einer geschnittenen Kurve fuhr sie aus der Tiefgarage. Ihr blaues Haar wehte im Fahrtwind und ihre kristallblauen Augen konzentrierten sich auf den Straßenverkehr. Plötzlich nahm sie etwas wahr "JD?" fragte sie. Einge sekunden später meldete er sich zurück #Was gibt's Lain?# erkundigte er sich. "Mussten es denn wirklch drei sein?" fragte sie nach mit einem zufriedenen Lächeln. JD brauchte einen kurzen Moment um zu verstehen was sie meinte #Du hast sie also alle drei Agenten bemerkt?! Hatte ich auch nicht anders erwartet.# sagte er. . Sie grinste "Klar, aber das war auch nicht schwer, denn sie hatten alle drei den gleichen kontollierten, aufmerksam, schweifenden Blick. Der Geschäftsmann der Zeitung gelesen hat, hielt die Zeitung verkehrt herum. Die Frau die mit ihrem Hund Gassi war, trug eine Handfeuerwaffe in der Innentasche ihrer Jacke, die Linien zeichneten sich nämlich ab. Aber am auffälligsten, war der Typ im blauen Arbeitsoverrall, der unter dem Mercedes lag um den zu reparieren. Denn der trug schwarz, lederne, italienische Schuhe, keiner würde sich die mit Motoröl einsauen wollen!" beendete sie die Aufzählung. Am anderen Ende hörte man JD seufzen # Ich versteh echt nicht wie du das alles immer mitkriegst! Jedenfalls solltest du mal ein bisschen mehr Gas geben, das Meeting fängt gleich an.# erinnerte er sie. "Ja, bleib locker und lehn dich zurück. Ich bin schon rechtzeitig da. Bis gleich." beschwichtigte sie ihn. Sie fuhr noch eine viertel Stunde bis in die Stadtmitte, dann hielt sie vor einem riesigen Gebäude das fast nur aus verdunkelten Fentsern bestand. Sie parkte zwar im Halteverbot, jedoch machte ihr das nichts aus, denn es würde keiner wagen ihr Motorad abzuschleppen. Sie schritt auf den großen Eingangsbereich zu, welcher ebenfalls aus verdunkelten Glastüren bestand. Um es genauer zu sagen bestand das ganze Gebäude aus Panzerglas. Vor dem Eingang waren, jeweils auf der rechten und linken Seite, zwei breitkreuzige Männer im schwarzen Anzug und Funkausstattung postiert. Beide hielten vollausgewachsene Manchester Terrier an der Leine. Beide Hunde saßen stocksteif, wie eine Statue vor ihren Besitzern, die ebenfalls nicht die geringste Regung zeigten und deren Augen von einer schwarzen Sonnenbrille verdeckt wurden. Als Lain kurz vorm Eingang war sprangen die Terrier wie auf Knopfdruck auf, fingen jedoch nicht an zu knurren oder zu bellen, sondern wedelten freudig mit dem Schwanz und tänzelten ungeduldig auf einer Stelle. Ein schmales Lächeln umspielte Lain's Lippen. Die schwarzgekleideten Besitzer gaben dem Zerren ihrer Hunde nach und liessen sie an Lain heran. Sie kniete sich zu den Tieren runter und kraulte beiden hinter den Ohren "Hey Mohammad, na Ali..." begrüsste sie die beiden erfreuten Terrier. Einer der Besitzer seufzte "Kahn, du hast die beiden total verdorben. Sobald sie dich sehen mutieren sie vom Killer zum Schmusetier:" warf er ihr vor. Lain notierte den Vorwurf mit einem schmalen Lächeln "Du meinst so wie ihr beiden." erwiderte sie zweideutig, stand auf, ging an den beiden vorbei und ergänzte "Ach Jungs, ihr solltet die Sonnenbrillen langsam absetzen, es wird schon dunkel, sonst könnt ihr noch nicht mal einen Kerl erkennen, der eine Leuchtschrifttafel mit 'Mafiosi' um den Hals hängen hat. Sie betrat das Gebäude, einen Augenblick mussten sich die Augen vom Dämmerzustand draussen an das grelle Licht gewöhnen, welches von dem schwarzen Marmorboden zurück reflektiert wurde. In der Mitte der Halle war eine kreisförmige Reception, in der eine Empfangsdame saß. Im vorderen Bereich waren auf der linken und rechten Seite Sitzgelegenheiten, die aus jeweils 4 weißen Couche, aufgestellt zu einem Viereck, bestanden. Im hinteren Bereich befanden sich vier gläserne Fahrstühle, die bis in die obersten Stockwerke, des 47 stöckigen Hauses fuhren. In jeder Ecke und jeder Nische, egal wohin man sah, waren Überwachungskameras und wie schon am Eingang, breitkreuzige Wachmänner. Vorbei an der Empfangsdame, die sie nicht eiter beachtete, ging sie auf den dritten der vier Fahrstühle zu. Sie betrat ihn und die Tür schloss sich fast augenblicklich. Gezielt wählte sie das Stockwerk 45 und es ertönte eine Frauenstimme aus dem Lautsprecher des Fahrstuhls. #Sie haben Stockwerk 45 gewählt. Diese Einrichtung ist nur für Special Agents der höchsten Stufe zugänglich. Wir bitten um einen Moment Geduld für die Sicherheitsüberprüfung.# sagte die Stimme monoton aber höflich. Lain blieb still stehen, sie kannte diesen Prozess schon zur Genüge. Keinen Augenblick später wurde sie in blaues Licht gehüllt und ein Laser scannte ihren Körper. Zuletzt scannte er ihre Augen und verschwand. Erneut ertönte die Frauenstimme #Registriert Special Agent Kahn. Wir wünschen ihnen eine gute Fahrt.#. Dann fuhr der Fahrstuhl in die oberen Stockwerke. Nach einigen Minuten hielt der Fahrstuhl an und die Tür öffnete sich. Sie trat in den Flur und an den Seiten befanden sich wieder zwei statuenhafte Männer, jedoch diesmal in Armeekleidung und ausgerüstet mit einem Maschienengwehr. Ohne ein Wort ging sie an ihnen vorbei auf eine Doppeltür zu. Vor dieser blieb sie stehen und drückte ihre flache Hand auf ein Display, welches an der Wand angebracht war. Das Display leuchtete Grün auf und die Tür öffnete sich. Sie betrat eine art Vorraum, in dem sich eine am Schreibtisch sitzende Sekretärin befand. Auch diesen Raum durchschritt sie ohne Wortwechsel und wieder blieb sie vor der nächsten Doppeltür stehen. Ein kleiner blauer Laser trat aus der Wand und scannte den Identifizierungscode an ihrer Achillesferse. Die Tür öffnete sich und sie betrat den Raum, der das eigentliche Ziel war. Der Raum war riesig, die Nordseite vollkommen von den verdunkelten Fenstern durchzogen. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer Konferrenztisch,der, der Tafelrunde gilch und an dem mindestens 40 Personen platz hatten. Erhellt wurde der Raum durch Spotlights die, die Form eines Sterns und eines A's bildeten. Dieses Symbol stand für 'International Special Agents'. In der Mitte des Konferrenztisches befand sich eine kreisförmige Metallplatte, die Hologramme herstellte. An den restlichen Wänden hingen überdimensionale Flachbildschirme, deren Betätigung vom Platz des Chefs ausgeführt wurde. Lain liess ihren Blick durch den Raum schweifen, an den Tisch für 40 Personen befanden sich gerade mal verteilt 5 Personen. Darunter, in einem großen schwarzen Ledersessel ihr Chef, der wie üblich einen schwarzen Anzug trug und dessen schneeweiße Haare ordentlich nach hinten gekämmt waren. Er musterte sie grimmig mit seinen vom Alter grau gewordenen Augen. Ein Stück entfernt auf der linken Seite saß jemand der ihr ebenfall gut bekannt war. Sawara, so hiess er, er hatte den typischen dreitagebart, seine braunen Haare standen heute etwas wirr und er wirkte auch gestresster als sonst. Immer wieder zog er nervös an seiner Zigarette und starrte mit seinen traurig wirkenden Augen ins Leere. Seine markanten Gesichtszüge verrieten nichts von seinem Zustand. Ihr Blick durchwanderte weiter den Raum und traf schliesslich auf zwei Personen die auf der rechten Seite saßen. Diese beiden kannte sie auch, obwohl sie lieber das Gegenteil behaupten würde. Zum einen saß dort ein schwarzhaariger Kerl mit Zopf und schwarzer Sonnebrille und schwarzen Ledermantel. Er machte den Eindruck als ob er aus einem Science Fiction Film stammt. Er schien sie zu ignorieren. Sein Name war Steed Mecury. Die Beschreibung arrogantes Arschloch traf es ziemlich genau. Er war immer noch nicht darüber hinweg, das sie die bessere war. Neben ihm saß sein Partner, ein grünhaariger Gnom der niemals seinen Laptop aus den Augen verlor und dessen einzigste Befriedigung seine rechte Hand war, wie sie ihn beschrieb. Ein ganzes Stück davon entfernt saß JD, dem seine dunkelbraunen Haare wie üblich zu Berge standen und wie immer befand sich auf seiner Nase die blaugetönte Sonnenbrille mit den Mondförmigen Gläsern. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hembd, dessen Ärmel T-shirt kurz waren. Er grinste sie breit an und sie setzte sich neben ihn, und legte dannach die Beine überschlagend auf den Tisch, was durch durch die Motorradschuhe ein dumpfen Geräuschl ergab. Die Nasenflügel des Chefs zuckten kurz über diese Sittenwiedrigkeit, ignorierte es aber dann, stattdessen baute sich der alte Mann von 60 Jahren auf. Seine Stimme klang metallisch und vom Alter mitgenommen "Sie sind zu spät Kahn." tadelte er sie. Lain nickte, sagte jedoch nichts weiter, da sie merkte das er fortfahren wollte. "Es gibt mehrere Punkte, die ich mit ihnen als Special Agents höchster Stufe besprechen will: Einer ist die Vorstellung der neuesten Waffe, der Multifunktional R.P. Creston. Ein anderer Punkt auf der Liste ist die Bedrohung durch den Bund internationaler Staatsverbrecher...." Lain hörte nur halb zu, ihre Gedanken schweiften ab und sie sah zu dem leeren Platz neben Sawara. Der Chef folgte ihrem Blick "Und der letzte Punkt, mit dem ich heute aber beginnen möchte ist Agent Max Tate." seine Stimme verlor den aggressiven Unterton. Lain fuhr erschrocken hoch und fixierte ihren Chef. Der weißhaarige Mann holte etwas Luft, doch sein Gesicht glich einer kalten Steinmauer "Agent Tate kam bei einem Auftrag der Klasse A in Moskau ums Leben. Einzelheiten werden später bekannt gegeben. Er wurde unter dem Namen James Brown auf einem bürgerlichen Friedhof beerdigt." sagte er in seiner metallisch tonlosen Stimme. Lain's Augen starrten erschrocken ins Leere Ihre Hände fingen an zu zittern, sie konnte nicht glauben das ihr Kollege, nein, sogar ein Freund tot war. Max war wie sie, auch er hatte das gleiche Schicksal. Sie konnte sich noch daran erinnern wie sie früher zusammen trainiert hatten. Er war abgesehen von JD die einzigste Person dem sie vertraute und er sollte tot sein??? Das war nicht möglich! Er und sie waren doch die besten Agenten. Verzweifelt schaute sie sich um JD unterdrückte jegliche Emotionen, Sawara starrte weiterhin ins Leere und Steed lächelte. Sie hörte wie der Chef zu dem nächsten Punkt überging. Kraftlos liess sie sich in den Stuhl zurücksinken. Was hatte sie auch anderes erwartet. Sarkastisch stiess sie die Luft aus. Keinen interressierte es, aber sie wusste es ja, hatte es ja schon längst selbst erkannt . Es erschreckte sie nicht wirklich, so war nun mal der Lauf der Dinge, dennoch, sie konnte es sich nicht erklären, es traf sie. Sie hatte schon oft Kollegen verloren, doch diesmal war es anders, es tat weh. Weinen, das wäre zuviel verlangt. Sie hatte es nie gelernt, nie getan. Es war ein Zeichen der Schwäche. Sie formte ihre Hände zu Fäusten, sodass die Nägel schmerzhaft ins Fleisch drückten. Sie tat das was von einem Profi verlangt wurde, das was sie schon seit ihrer Geburt machte, sie unterdrückte jegliche Emotionen, schloss sie weg. Die Wut jedoch blieb. redete sie sich ein. Sie sah zu wie der Chef aus einem in leder gebundenen Koffer eine verchromte Langwaffe rausholte "Das.." so begann er "ist die Multifunctional R.P. Creston!" verkündete er stolz und holte im Anschluss einige verschiedene Patronen heraus. "Mit ihr können normale Patronen abgefeuert werden, Giftpfeile, Betäubungspfeile, Scheintotpfeile und Wahrheitsserum. Zudem ist ein integrierter Raketenwerfer, eine Wärmesuchrakete, ein Nachtsichtgerät, eine Zielvorichtung und ein Laserschußgerät enthalten." beendete er und sah wie ein kleiner Junge, der es kaum erwarten konnte mit seinem neuen Spielzeug zu spielen. Normalerweise wäre Lain begeistert gewesen und hätte sie ihm sofort aus der Hand gerissen, allerdings hielt der Zorn der in ihr brodelte sie davon ab, sie wusste das sie sich dringend abreagieren musste. Sie hörte dem Vorttrag über das Bündnis der internationalen Staatsverbrecher nur halb zu. Ab und zu wurden Bilder von Staatsmännern und Mafiosies auf den großen Flachbildschirmen gezeigt oder das Hologram zeigte verschiedene Orte wo der Hauptsitz vermutet wurde. Das Meeting schien endlos zu sein und die Wut schien sich immer mehr aufzustauen. Seit langer Zeit hatte sie dieses Gefühl wieder ihrem Zorn einfach mal freiem Lauf zu lassen. Sie hörte wie der Chef sagte "Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit und nun wenden sie sich bitte ihrem jeweiligem Auftrag zu." verabschiedete er sich. Noch ehe Lain es wirklich realisieren konnte stand sie auf, sie konnte es kaum erwarten aus diesem Gebäude rauszukommen. JD. bemerkte ihre übereilte Handlung und konnte sich schon denken das sie dringend Dampf ablassen musste. Er kannte seine Partnerin viel zu gut, er wusste das der Tod von Max sie mitgenommen hatte, aber er wusste auch das sie es nicht zu einer Schwäche ausarten lassen würde. Sie würde auf irgendetwas einschlagen und dann wäre das Thema erledigt. Sie würde nie zulassen das ihr Gefühle bei der Erledigung eines Auftrags im Weg stehen würden. Wenn es um einen Auftrag ging war sie eiskalt. "Du kannst den Trainingsraum nutzen, wenn du willst." schlug er ihr vor und steckte beim aufstehen sein Hände in die Hosentaschen. Lain sah ihn einen Moment irritert an, doch dann verzog sie trotzig das Gesicht "Du hast mich schon wieder durchschaut..." erwiderte sie und anschliessend wirkte sie etwas traurig und senkte den Blick "Nein Danke, ich werd mir irgenwas anderes suchen..." verneinte sie, hob blötzlich wieder den Blick und die Traurigkeit schien verschwunden "Vergiss morgen nicht Vorichtungen für die Kameras und für die Waffen zu installieren, ja?!" erinnerte sie ihn. JD nickte "Schon klar, aber du solltest mit unserem Schützling nicht so viel flirten." sagte er nebenbei und ein teuflisches Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. Lain, die schon im Gehen war drehte sich empört um "ICH FLIRTE NICHT MIT IHM!!!" schrie sie und ihr fiel ein das JD ja immer alles mitbekam . Der Chef schaute sie durchdringlich an und wollte mit seiner kratzenden Stimme schon mit einer Standpauke anfangen, doch Lain war schneller und eilte aus dem Raum, dicht gefolgt von JD. Sie hörten nur noch wie ihnen der Chef wütend hinterher rief "KAHN, DANIELS!!!! WAGEN SIE ES NICHT WEGZULAUFEN! ICH HABE ÜBERALL MEINE MÄNNER!!!" schrie er wie ein wild gewordener Stier. Ja, ein Stier eignete sich wohl als bester Vergleich. JD und Lain beachteten es nicht weiter und traten aus den Vorraum raus in den Flur, wo sie auch schon erwartet wurden. Steed Mecury stand an der gegenüberliegenden Wand mit den Armen vor der Brust verschränkt "Scheint dich ja ganz schön mitgenommen zu haben der Tod von diesem Versager Tate.." sagte er in seiner arroganten belustigenden Stimme, die typisch für ihn war. "...ich hab es ja schon immer gesagt ein Job wie dieser ist nichts für kleine Mädchen wie dich." ergänzte er und stiess sich von der Wand ab. JD verzog ärgerlich das Gesicht "Du solltest nicht mehr aus einem Güllewagen trinken, dann würdest du auch nicht mehr soviel Scheiße labern!". Daraufhin lachte Steed kurz "Das muss ich mir von keinem Typen erzählen lassen, der Befehle von einer Frau ausführt." Lain ging nicht auf die Reizung ein und sagte stattedessen monoton "Ich befehle nicht. Wir sind Partner.". Steed lächelte nur spöttisch und ging auf Lain zu, umschloss mit seiner Hand ihr Kinn und zog sie näher an sich heran. Sie liess es mit sich geschehen und ihre Miene war kalt und starr. Sein Grinsen wurde etwas breiter und selbstsicherer "Tss... du solltest lieber zuhause am Herd stehen und für irgendjemanden deine Beine breit machen. So ein hübsches Gesicht gehört einfach nicht hierher." sagte er schmierig. Lain's Augen blitzten gefährlich auf, sie hasste es wenn man sie so behandelte. Sie hasste Sexismus. Als Frau musste sich immer beweisen, wenn die Männer den Auftrag ohne weiteres bekamen musste sie sich erst beweisen das sie auch dafür geeignet war. Nun war das zwar nicht mehr der Fall, denn die meisten waren von ihren Leistungen überzeugt, aber solche Leute wie Steed regten sie immer noch auf. Plötzlich grinste sie, was ein Warnzeichen war und JD ging ein Stück beiseite "Yo, check this out!" sagte sie, holte mit der Faust aus und noch ehe Steed blocken konnte traf sie ihm ins Gesicht und er fiel nach kurzem taumeln rückwärts zu Boden. Sie schaute noch kurz auf ihn herab "Komm endlich drüber weg..." sagte sie herablassend, drehte sich um und ging. JD bückte sich breitgrinsend zu Steed runter "Weisst du, das ist der Grund warum Lain besser ist als du, sie lässt sich nicht von Gefühlen lenken. Dein Neid auf sie behindert dich bei der Arbeit und mit deinem Sexismus kommst du bei Frauen auch nicht weiter.Spring endlich über deinen eigenen Schatten und nerv uns nicht andauernd damit. Ach übrigends, der Auftrag den du in den Rocky Mountains bekommen hast, den hast du nur bekommen weil Lain ihn abgelehnt hat!" sagte er und rieb ihm letzteres ordentlich unter die Nase, dann stand er auf und wollte schon zum gehen ansetzten "Ich flüster dir mal was, du hast gerade was von einem 'kleinen Mädchen' auf die Schnauze bekommen.". Steed hielt sich das schmerzende Nasenbein "Ach halt die Schnauze..." knurrte er. JD grinste noch breiter und ging dann ebenfalls. Tiefe Nacht war inzwischen eingebrochen, sie schätzte die Zeit auf 22. Uhr. Lain fuhr verkehrgemäß die Straßen der Innenstadt entlang, das tat sie selten, normalerweise verging kein Monat in denen sie mindestens sieben mal geblitzt wurde. Aber sie konnte sich das erlauben, zwar gefiel das ihrem Chef auch nicht, denn er musste es ja bezahlen, aber er liess sie gewähren schliesslich konnte er ja nicht einschätzen wann sie hinter jemanden hinter her und wann nicht und jemanden einholen konnte man ja nur durch schnelles fahren. Das Motorrad war nun mal ihre Freiheit und diese lebte sie aus, denn es war die einzigste Freiheit. Sie kam an einer Ampel zum Stehen, die rote Leuchte, welche das stoppen sigalisierte spiegelte sich auf dem nassen Straßenbelag wieder. Es hatte angefangen zu regnen und sie fror. Kein wunder es war schon anfang Oktober und bald musste sie auf ein Auto umsteigen. Sie seuftze, sie mochte das Auto fahren nicht. Im Auto kam sie sich immer eingesperrt vor, aber auf ihrer Kawasaki war sie frei. Die Ampel schaltet um, zuerst auf gelb dann auf grün. Sie gab gas und wollte geradeaus weiterfahren, als ein heller Schrei aus der entgegengesetzten Richtung an ihr Ohr drang. schoss es ihr durch den Kopf. Sie wendete und fuhr langsam die Straße entlang, immer wieder schaute sie in die schmalen, dunklen Gassen die sich zwischen den 6-7 stöckigen Häusern drängten. Das Schreien hatte aufgehört, sie biss sich auf ihre Unterlippe, doch dann hörte sich ein Wimmern. Augenblicklich stoppte sie und stieg vom Motorrad ab. Das Wimmern führte sie in eine dunkle Gasse, sie nahm ihren Helm ab, musste sich aber kurz dannach die Hand vor Mund und Nase halten. Es stank fürchterlich. Der Geruch erinnerte sie an etwas verwesendes. Wahrscheinlich ein Hund oder eine Katze, wohlmöglich sogar ein Mensch. Erst jetzt fiel ihr ein das sie in dem schlimmsten Viertel der Innenstadt war und wie sollte es anders sein, kannte sie diesen Teil der Stadt natürlich am besten. Ein totes Tier oder eine Menschenleiche war hier das normalste der Welt. Hier kämpfte doch jeder ums Leben. Leben wäre vielleicht noch zu hoch gegriffen. Wenn man vom Leben sprach, dann sprach man doch von einem Platz zum Wohnen, ausreichend zu essen und ärtztliche Hilfe wenn man sie brauch. Nein, das hier war kein Leben, es war eher ein existieren. Die flehenden Laute die aus der Kehle der Frau drangen wurden stärker. Sie konnte die Silhouetten zweier Gestalten erkennen, eine die an die Hauswand gedrückt wurde, wahrscheinlich die Frau und die andere die sie an die Wand drückte, höchst wahrscheinlich ein Mann der sich an jemanden vergriff der schwächer war als er selbst. Entweder wollte er ihr Geld oder er wollte sie vergewaltigen. Ganz gleich, sie würde sich abreagieren können. Sie lächelte zufrieden bei dem Gedanken. Einige Meter vor ihnen blieb sie stehen und erkannte das sie einigermaßen richtig gelegen hatte. Die Frau jedoch war keine Frau, sondern ein Mädchen das nicht älter war als 16. Sie war in sehr aufreizenden Sachen gekleidet, man musste nicht dazu sagen wie sie sich ihr Geld verdiente. Der Mann hielt ihr drohend ein Messer an die Kehle, jedoch arbeitete er nicht nach dem 'entweder oder' Prinzip, sondern wollte beides, den Sex und das erarbeitete Geld von dem armen Ding. Lain schätzte ihn auf mitte zwanzig, die ältermachenden Jahre die dieses harte existieren mit sich führte hatte sie schon abgezogen. Er trug Sachen die noch nicht mal mehr die Wohlfahrt angenommen hätte. Lain räusperte sich, das Mädchen traute sich kaum in ihre Richtung zu sehen, dennoch war ein Hoffnungsschimmer in ihren verweinten Augen zu erkennen. Der Typ der sie bdrohte drehte wütend seinen Kopf in ihre Richtung "Verpiss dich, oder du bist als nächstes dran." zischte er sie durch seine verfaulten Zähne an. Im Gegenzug gab sie ein spöttisches Geräusch von sich und nahm es als schlechten Scherz hin. Sie überlegte sich, den Kerl einfach zu erschiessen, doch diesen Gedanken verwarf sie gleich wieder. Zu einfach. Ausserdem war ihr ihre Waffe viel zu Schade. Der Kerl schien ungeduldig zu werden, er riss das Mädchen von der Wand weg, drückte sie als Schutzschild an sich und hielt ihr erneut das Messer an den Hals. "Keinen Schritt näher oder ich...." drohte er ihr. Doch Lain lachte "Oder was? Wirst sie töten? Ach komm sei doch ehrlich, das hattest du sowieso vor. Ob sie jetzt stirbt oder erst später macht nur einen Unterschied, wenn sie jetzt stirbt wird sie nicht erst durch deine ekelhaften Pranken betatscht." kam es von ihr zurück. Der Kerl sah sie irritiert an, hoffte jedoch bei ihr den gesunden Menschenverstand zu finden, den nicht einmal er besaß und bedrohte das hilflose, jammernde Wesen weiter. Sie ging schnurgerade, den Helm immer noch in der Hand haltend auf die Täter-Opfer beziehung zu. Als ob der schlechtriechende Typ seine Drohung war machen wollte, oder einfach nur zeigen wollte das er keine Angst hatte, versenkte es das Messer ein Hauch in die zarte Haut des Mädchens. Worauf ein Blutstropfen sich seinen Weg den Hals hinunter bahnte. Keine Miene verziehend schritt sie weiter auf die beiden zu und sah in den Augen des Mannes den steigenden Stressfaktor. Sie wusste das er gleich dem Mädchen die Kehle durchschneiden würde und nun war es an ihr schneller zu Handeln. In einem Satz stand sie unmittelbar vor ihm und dem Mädchen und hielt das, wie sie feststellen musste, Küchenmesser zwischen zwei Fingern und Daumen Er versuchte verzweifelt das Messer in den Hals des Mädchen zu rammen, doch das Messer wollte sich nicht bewegen. Er versuchte es ruckartig, doch die Hand seiner Gegnerin hatte sich ganz um die Klinge gelegt und schmale Blutbahnen liefen die Handinnenseite hinunter. Ihr Gesicht verzog sich in keinster Weise schmerzhaft, es blieb ausdruckslos bis einer Spur von Hohn. Mit einem kräftigen Ruck hatte sie das Messer ganz in der Hand und schmiss es angewidert in die nächste Tonne, ohne sich von der Stelle bewegt zu haben. Er sah sie entgeistert an und das Mädchen betrachtete sie als Ritter in der Not. Sie entriss das Mädchen aus seinen Fängen und schob es hinter sich "Verschwinde." sagte sie tonlos. Sie schaute Lain fassungslos an, nickte, stotterte ein Danke und rannte. Für einen Moment schien der Kerl wie in Trance, wachte dann aber auf und wollte sie angreifen. Lain brauchte nur einen Schritt um auszuweichen, schlug ihn mit der Handkante in den Nacken, worauf er sich nach vorne beugte, rammte ihm ihr Knie in den Magen und schloss mit einem ordentlichen Schlag auf den Rücken ab. Vor Schmerz keuchend ging er zu Boden und blieb liegen. Lain zog wütend das Gesicht in Falten, der Typ hatte nicht gerade dazu bei getragen ihre Aggression abzubauen. Sie sah auf die Innenseite ihrer rechten Hand dachte sie als sie den blutenden Einschnitt sah der durch den Handschuh ging. Für einen Moment dachte sie an ihren verstorbenen Kollegen, sah sein lächelndes Gesicht. Ihr Augen blitzten auf und ihre Hand zitterte, sie zog den Handschuh ab, drehte sich um und schlug mit der bloßen Faust auf die rauhe Steinwand "VERDAMMT!" schrie sie wütend, ignorierte das taube Gefühl, welches von ihrer Hand stammte. Sie senkte die Hand wieder, Blut tropfte auf den Boden, doch sie starrte weiter die Wand an. Wie sie es doch hasste wenn sie ihre Wut nicht kontrollieren konnte. Sie wendete sich wieder dem zu Boden gegangenen Typen zu, sah verachtend auf ihn herab und trat ihm ins Gesicht. Er spuckte Blut, sie beachtete es nicht weiter und ging. Sie wusste das er sich nun jedesmal an sie erinnern würde wenn er Suppe zu sich nahm, denn etwas anderes konnte er sicher nicht mehr mit größter Wahrscheinlichkeit hatte sie ihm die obere, sowieso schon verfaulte Zahnreihe rausgeschlagen. Sie musste zurück, immerhin musste sie die Wachposten noch ablösen, die sich wahrscheinlich grad ihren Allerwertesten abfroren. Sie schloss die Wohnungstür auf, drinnen begegnete ihr vollkommene Dunkelheit. dachte sie sich, dann konnte sie davon ausgehen das Hiwatari schon schlief. Sie zog sich die schwere Motorradjacke aus, dann schlüpfte sie aus den Stiefeln und zog den linken Handschuh aus. Zuerst führte sie ihr Weg in die dunkle Küche, holte sich ein paar Papiertücher und ging dannach ins Wohnzimmer um sich auf der Couch nierderzulassen. Sie setzte sich, aber es fühlte sich ungewohnt hart an, diesen Fakt jedoch ignorierte sie fürs erste und wickelte sich die Papiertücher um die blutende Hand. Das Weiß färbte sich unmittelbar dannach in rot, aber auch das ignorierte sie, stattdessen lehnte sie sich zurück und versuchte einen Moment der Ruhe zu finden. Doch es wollte ihr nicht gelingen, denn die Couch saß sich sehr unbequem. Mit dem Verdacht vielleicht doch auf etwas zu sitzen, tastete sie neben sich den Platz ab und tatsächlich sie griff etwas. In der völlig schwarzen Dunkelheit konnte sie absolut nicht sagen was es war, es fühlte sich zunächst lang und weich an und irgendein Stoff war drum. Sie runzelte die Stirn und spürte wie sich die Konsistenz von dem 'Ding' in ihrer Hand veränderte, es wurde größer und härter. Aber was war das, sie konnte sich absolut keinen Gegenstand ausmalen auf dem diese Beschreibung zutraf und dann hörte sie etwas, was ihr das Blut in den Adern gefrieren liess. Jemand stöhnte. Sie riss vor Schock die Augen auf, nahm die Hand weg und tastete fast panisch ein Stück höher. Sie fühlte etwas flaches und hartes, sie strich mit den Fingerkuppen entlang und spürte Haut. Ihr Verdacht bestätigte sich mit jeder Sekunde, denn da waren Muskeln, eindeutig ein Sixpack und zurückzuführen mit dem was sie als erstes in der Hand hielt, saß sie hier eindeutig auf einem Mann. Sie schluckte schwer. Sehr schwer. Plötzlich sprang sie panisch auf und den einzigsten Gedanken den sie fassen konnte war . Doch sie hatte sich wohl mit der Einbiegung in den Flur etwas verschätzt, den was folgte war ein.... Krach Bumm Schepper Stille trat ein, doch sie blieb nicht lange und wurde von einem leisen grummeln und fluchen unterbrochen. Das Tischlicht neben der Couch wurde angeknipst und in dem spärlichen Licht wurde das Gesicht von einem müden Kai erkennbar. Verschlafen suchte er nach dem Auslöser des Lärms und stand auf. Er war gerade mal mit einer schwarzen Boxershorts bekleidet und stellte somit seinen prachtvoll durchtrainierten Körper zur Schau. Das was er dortsah verschlug selbst ihm die Sprache und holte ihn sicher ins Stadium des Wachseins zurück. Nun konnte man sich auch die Geräusche erklären, Lain ist mit einem lauten Krachen gegen die Wand gerannt, fiel zu Boden und ein Bild das an der Wand hing tat es ihr mit einem lauten Scheppern gleich. Kai schaute ihr zu wie sie sich gerade wieder aufrappelte "Äh was genau machst du da?" fragte er sie unsicher. Lain fluchte "Na nach was sieht es denn aus? Ich teste wieviel deine Wand aushalten kann!" gab sie sarkastisch zurück und stand ihm nun einige Meter entfernt gegenüber. Er sah sie ungläubig an "Für mich sieht das eher aus wieder der klassische Fall des nicht gefundenen Lichtschalters!" Sie wollte gerade etwas erwidern, als ihr Blick unweigerlich auf seine Shorts fiel. Sein bestes Stück straffte den dünnen Stoff so sehr, das man fast glaubte sie würde jeden Augenblick reissen. Selbst Lain war erstaunt und das einzigste was sie in diesem Moment rausbringen konnte war "Wow". Kai grinste fies "Was denn, so beeidruckt von meinem Körper?" fragte er sie arrogant. Anhand dieser Aussage war dann klar das er ihren Blick nicht verfolgt hatte. Auf der Stelle wurde sie knallrot und senkte ihren Blick "Sicherlich nicht." verneinte sie. Kai kam näher und sein Grinsen schien breiter zu werden "Und warum wirst du dann so rot?" fragte er sie mit sanft, verführerisch klingender Stimme. Er hatte einen Nerv getroffen und das liess sie natürlich nicht auf sich sitzen, sie drehte sich mit ausdrucksloser Miene zu ihm um und setzte ihren Zeigefinger an seine Brust, fuhr mit der Fingerkuppe über seinen Bauch an dem sich die Muskeln vom SixPack abzeichneten und zog anschliessend am Bund der Shorts um sie kurz darauf wieder zurück schnipsen zulassen. "Weil du wohl gerade einen Hormonüberschuss hast." antwortete sie ihm ebenfalls mit einer sanft, verführerisch klingenden Stimme. Erst schaute er sie verwirrt an, sah aber dann an sich herunter und begriff was sie meinte. Nun war es an ihm rot zu werden und ein leuchterndes rot als dieses hatte wohl noch kein Mensch zu Gesicht bekommen. Kai, wie er nun mal war, versuchte sich nichts anmerken zu lassen, murmelte etwas von duschen gehen und verschwand im Bad. Daraufhin ging Lain mit einem 2:0 ins Bett. Der Unterricht an dem viel zu früh angebrochenen Tag verlief kläglich. Die Steigerung von Langweile traf es jedenfalls ziemlich gut. Ein paar mal musste sie sich mit der Fage abgeben was mit ihrer Hand passiert ist. Sie hatte dann gesagt das sie in eine Glasscherbe gefasst hätte. Die Hand hatte sie noch in der Nacht zuvor ordentlich verbunden um eine Entzündung der Wunde zu vermeiden. Der Vorfall der letzten Nacht blieb weiterhin unbeachtet, nur manchmal vergriff sich Lain etwas in den Wörtern und erwähnte mal in Geografie den Kartenständer, wobei sie das Wort Ständer besonders betonte und Kai's Augenbraue gefährlich zuckte, doch sie tat dann ganz unschuldig. Die Schulstunden neigten sich dem Ende und nennenswerte Vorfälle blieben aus. So verliess die Gruppe, bestehend aus vier Jungs und einem Mädchen, die Schule und gingen zum Parkplatz. Nicht erwartend blieb Lain stehen, Tala blieb ein paar Schritte vor ihr stehen und folgte ihrem Blick. Unweit entfernt von seinem eigenen Auto stand ein Auto das er noch nie zuvor gesehen hatte es war ein blau silberner Pontiac. . Lain erkannte das Auto sofort und auch die Person, die daran lehnte. Der dreitage Bart, die wirren braunen Haare, der abgetragene Anzug und das nervöse Ziehen an der Zigarette. Eindeutig Sawara und scheinbar wartete er auf sie. Ohne ein wort zu sagen ging sie auf ihn zu und liess die anderen verwundert hinter sich stehen. Sawara schaute vom Boden auf und auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln, doch seine fahlen braunen Augen schauten traurig. Das taten sie schon immer, jedenfalls seit sie ihn kannte, egal welche Gefühle er hatte, seine Augen schauten immer traurig. "Hi, Lain, wie gehts?" begrüßte er sie und seine Stimme klang erleichtert. Sie nickte stumm. Er lächelte schwach, zog an seiner Zigarette und schaute in die Ferne. "Entschludige, ich weiß das du gerade mitten in einem Auftrag bist.." fing er an und seine traurigen Augen erfassten die Jungs die weit genug aus der Hörweite standen "aber Max hatte mich mal gebeten dir seinen Wagen zu geben, falls es mal nicht so klappte." beendete er und verriet den Grund seines Auftretens. Lain's Gesichtausdruck blieb hart und sie warf einen scheuen Blick auf das Auto, sie hatte sofort erkannt das es Max seines war "Ich will es nicht, behalt du es." erwiderte sie monoton. Das schwache Lächeln aus Sawara's Gesicht verschwand und er sah wieder auf den Boden. Lain beobachtete ihn, er wirkte viel älter als ein 29 jähriger Mann, jenes Leben das einmal in seinen Augen war ist verblasst. Er zog ein weiteres mal an seiner Zigarette "In Moskau haben sie ihn drangekriegt, Beretta 4 zoll, 7 Schüsse in den Rücken, auf der Stelle tot, er hatte noch nicht einmal genug Zeit sich umzudrehen um zu sehen wer ihn erschoss." erzählte er ihr mit leiser ermüdeter Stimme. Lain verkrampfte die Hand "Habt ihr ihn?" fragte sie ruhig. Er bliess den Rauch in die Luft und schaute zu wie dieser in die Höhe stieg und sich auflöste "Nein er ist uns entwischt. Wir vermuten das er sich schon längst nicht mehr in Modkau aufhält..." antwortete er schliesslich. Sie nickte und beide schwiegen. Nach einer wie es schien unendlichen Stille ergriff Lain das Wort "Und was wirst du jetzt machen?" fragte sie und schaute in den strahlend blauen Himmel. Wieder bildete sich ein schmales Lächeln auf seinen Lippen "Heute Abend geht mein Flug nach Moskau, werd wohl da nochmal nach Hinweisen suchen, schätze ich...." sagte er fast ratlos. Erneut trat betretende Stille ein, doch dann hob er seinen Blick und musterte Lain mit seinen traurigen Augen. "Dieser Job nimmt viel Energie, für meinen Geschmack zuviel...." fing er an und bemerkte Lain's unverständlichen Gesichtsausdruck, er lächelte bedrückt "für dich ist es noch zu früh um zu verstehen, aber bald kommt auch deine Zeit..." sagte er müde. Lain verstand nicht. Dann fiel ihm ihre Verletzung auf und er nahm ihre Hand in beide Hände, sie zuckte erst, zog die Hand aber nicht weg "Wie Max, er hat auch immer gegen eine Wand geschlagen wenn er wütend war." sagte er und seine Stimme nahm für einen Moment einen heiteren Ton an, bei dieser Erinnerung. Er sah ihr mit seinen erblassten Augen in ihre kristallblauen "Gefühle zu haben, bedeutet nicht schwach zu sein. Schliess sie nicht weg, sonst sind sie es für immer...." sagte er und Traurigkeit und Ermüdung schwangen wieder in seiner Stimme. Lain schwieg sie wusste nicht was sie sagen sollte und sie verstand auch nicht was er meinte. Dann holte er etwas aus seiner Tasche, drehte ihre Hand zur Innenseite, legte es hinein und schloss ihre Hand mit sanften Druck. "Mach nicht den gleichen Fehler wie Max und ich..." sagte er leise und in seinen Augen flackerte der Schmerz auf. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und sah sie noch einmal kurz eingehend an, warf den Zigarettenstummel auf den Boden und trat ihn aus. Dann steckte er seine Hände in die Hosentaschen, drehte sich um und ging. Lain schaute ihm kurz nach, drückte fester die Hand um das zusammen, was er ihr gegeben hatte und ging schliesslich auf die Jungs zu. Diese erwarteten sie schon und bombadierten sie mit Fragen, ausgenommen von Kai. Sie antwortete 'ein Bekannter' und sagte schliesslich knapp "Ich fahre mit dem Auto nach Hause.". Sie verlor kein weiteres Wort und ging zurück zum Auto. Sie betrachtete es kurz und stieg ein, was Auto's anging, hatte Max einen ausserordentlich guten Geschmack und besonders was die Waffen und Innenausstattung betraf. Es hatte schwarz-blaue Sportsitze, Sportlenkrad, das beste Soundsysthem auf dem Markt und all die extra Wünsche die ein Agent so haben könnte. Sie startete den Motor und keine Sekunde später durchfuhr sie ein Markerschütternder Schreck. Die Bassanlage war so hochgedreht das es Lebende sofort ins Grab beförderte und Tote wieder zum Leben erweckte. Selbst den Jungs fielen die Kinnladen runter, so einen lauten Bass hatten selbst ihre Autos nicht. "Also diese Karre muss ich mir mal aus der Nähe ansehen!" verkündete Ray. Die übrigen nickten stumm. Lain machte eine gefährliche Wendung und war schon mit quietschenden Reifen verschwunden. Im Auto fluchte sie vor sich hin . In der Wohnung angekommen überpfrüfte sie schnell die Ausrichtung der Kameras, bevor Kai ankam. Es war alles so wie sie es wollte, eine vor der Haustür, eine mit reichweite in den Flur, eine in der Küche und eine im Wohnzimmer. Alle unauffällig in die Wand integriert. "Perfekt" murmelte sie grinsend. #Was erwartest du, schliesslich hab ich sie auch installiert.# meldete sich stolz JD aus dem Funkstecker. Sie nickte lächelnd und ging in ihr Zimmer. "Du hast ganze Arbei geleistet!" sagte sie erstaunt zu dem Anblick der sich ihr bot. Gegenüber von ihrem Bett befand sich nun ein großer silberner Fernseher mit Dvdplayer, an der rechten Wand stand ein merkwürdig aussehender Schreibtisch und sonst war nichts zu sehen. "Was für ein Sichheitssysthem steckt hier drin?" fragte sie ihn neugierig. #Es ist Passwortgeschützt, du musst nur das richtige Wort in den Raum sagen. Rate doch mal!# ertönte seine Stimme. Sie schien zu überlegen und lief etwas im Raum umher "Hm International Special Agent?" fragte sie in den Raum hinein, doch nichts geschah. Sie hörte JD lachen #Sowas einfaches doch nicht#. Lain rollte mit den Augen "Ninja Kawasaki?" fragte sie erneut, nichts geschah. Sie knurrte "Sig Sauer?" es geschah wieder nichts und JD freute sich über ihre ratlosigkeit. "Was weiss ich, Hasenfurz?" fragte sie verbittert und hörte JD schon auf den Boden klopfen vor Lachen. Daraufhin fluchte sie und liess sich auf den Boden plumpsen "Heilige Maria Mutter Gottes!" und dann geschah es. Plötzlich schob sich die Madratzte des Bettes beiseite und offenbarte einen hellblau beleuchteten Kasten in dem sich verschiedenste Ausrüstungen vom Klettern bis zum Tauchen bafanden. Hinter ihr an der linken Wand schob sich ein Stück der Wand hoch und eine Vitriene mit den unterschiedlichsten Lang und Kurzwaffen wurde sichtbar, gleich daneben eine weitere Vitriene mit verschiedenen Messer, Kunais und Wurfsternen. Über dem Bett öffnete sich dann noch eine kleine mit der Multifunktional R.P. Creston und der Monition enthalten. Alle waren ebenfalls mit blauem Licht beleuchtet. Aber das war noch nicht alles, der Fernseher ging an und zeigte in unterschiedlicher Reihenfolge die Bilder der Kameras, dann erhob sich aus dem merkwürdigen Schreibtisch vier Platten, drei formten angewinkelt den Monitor und die letzte blieb als Tastatur. Stumm formte sie mit ihren Lippen das Wort Wow "Du hast dich mal wieder selbst übertroffen!" sagte sie überwältigt "Aber muss das Passwort unbedingt mein Fluchspruch sein?" fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. #Hey keiner ausser dir benutzt das!# verteidigte er sich #Ich hab dir übrigends die Daten schon rübergeschickt.# informierte er sie. "Danke, ich werde sie dann gleich mal durchgehen." sagte sie und setzte sich an den Computer. Lain arbeitete fast den ganzen Abend an den Dateien der in Frage kommenden Auftragskiller, alllerdings hatte sich nichts ergeben. Sie konnte den Computer auch unabhängig benutzen und liess so das andere Zeug sicherheitshalber wieder in den Wänden verschwinden. Da Kai selbst noch genug zu tun hatte musste sie für den heutigen nicht ausserhalb der Wohnung auf ihn achten und konnte sich so in Ruhe ihren Forschungen widmen. Die Worte jedoch die Sawara am Nachmittag zu ihr gesagt hatte, kreisten immer wieder in ihren Gedankengängen umher und dabei wusste sie noch nicht einmal was er damit gemeint hatte. Schliesslich hatte sie es aufgeben und sich erschöpft in ihr Bett gelegt. Mittlerweile war es schon nach Mitternacht als sie unsanft aus ihrem Schlaf geweckt wurde. JD's Stimme drang immer wieder in ihren Kopf "Lain!" rief er immer wieder laut, sodass er sie auch weckte. Sie blinzelte verschlafen mit den Augen und hielt sich die noch immer vom Computer schmerzende Stirn "Was ist denn los?" fragte sie schleppend. Er ignorierte ihren Zustand "Das Flugzeug nach Moskau in dem sich Sawara befand ist abgestürtzt! Er ist tot!". Kapitel 8: Stray ---------------- hi meine liebsten Leser ^^ bin mit dem kap endlich fertig...puh allerdings versuch ich noch ein Halloween Special rauszubringen, mal sehn ob ich es noch schaffe ^^ ein fettes dank für eure geilen kommis, hab mich total gefreut, bin glatt vom stuhl gefallen ^^ kein scherz aber nun hal ich euch nich länger auf ... 8.Stray #Das Flugzeug nach Moskau, in dem sich Sawara befand, ist abgestürtzt! Er ist Tod...# Scheinbar endlos hallten diese Worte in ihrem Bewusstsein wider, immer wieder nicht abnehmend prägten sie sich ein, liessen sie realisieren, liessen sie fühlen. Jegliche Farbe schien aus ihren Augen gewichen zu sein, die Pupillen waren zu kleinen, zitternden Punkten geschrumpft. Sie hatte sich mittlerweile aufgerichtet und ihre Finger krallten sich verkrampft in die samtige Bettwäsche. Glauben? Nein, das konnte sie nicht. Das Gegenteil hoffen? Unmöglich. Ein Traum, das war die Erklärung. Die Erklärung für den stechenden Schmerz, für den Schock, für die Gefühle. Das war der einfachste Weg sich aus dieser Situation zu retten, allerdings gewährte er nur einige Sekunden. Sekunden in denen sie Gefühle zuliess, sie aber als Fantasie abtat. Sie hörte wie JD besorgt ihren Namen sagte und ihn wiederholte. So war das nun mal.... nur die besten Ãœberlebten. #Lain, hast du verstanden was ich dir gerade gesagt habe?# vergewisserte er sich. Sie hörte seine Worte, wachte aus ihrem Sekundentraum auf und versuchte alles auf gewohnte Art und Weise zu verdrängen. Schmerz, den sie fühlte. Trauer, die sie nie zuliess. Wut, die sie ewig zu kontrollieren versuchte. Verzweiflung, die nicht existierte. Was übrig blieb, war eine innerlich tote, gehorsame Hülle. "Ja, Sawara ist tot...." antortete sie schliesslich monoton schien aber weit weg mit ihren Gedanken. JD atmete schwer aus #An den Triebwerken waren Sprengladungen in Form von einem Gasgemisch angebracht. Die Triebwerke überhitzen sich dadurch, fingen Feuer und explodierten. Der Jet ist in 10.000 metern über den Stillen Ozean abgestürtzt.#. Ein unsicheres Lächeln umspielte ihre Lippen "Stiller Ozean..." wiederholte sie spöttisch. fügte sie in Gedanken hinzu. JD pausierte, ihr abwesendes Verhalten irritierte ihn etwas, dennoch fuhr er fort "Wahrscheinlich hatte da jemand Angst, das Sawara Tate's Arbeit fortfährt. Ursprünglich war Tate an einem Ãœbergelaufenen V-Mann dran. (Ein V-Mann ist ein Agent der sich unter Verbrecher mischt um an Informationen zu kommen.) Wir nehmen an das es Kontakte zwischen der russischen Mafia und der japanischen Mafia gibt, ausserdem konnte keiner ausser den Special-Agents und dem Kommitee vom Flug wissen. Das bedeutet, das wir mit einem Maulwurf rechnen.# beendete er die Mutmassungen warnend. Es blieb einen Moment still, JD dachte schon das die Verbindung abgebrochen sei, doch letzendlich meldete sich Lain's Stimme wieder "Damit hätte Sawara rechnen müssen..." sagte sie gleichgültig "Dieser Auftrag geht mich nichts an und interressiert mich auch nicht..." sagte sie bissig kalt, aber immer noch weit entfernt mit ihren Gedanken. Er schluckte und verstand die Reaktion seiner Partnerin einfach nicht #Lain, du scheinst nicht zu verstehen, was ich dir versuche zu sagen ist, das hier irgendjemand Jagd auf die Special Agents macht!# sagte er eindringlicher. Ein Geräusch von Hohn stahl sich aus ihrer Kehle "Du solltest aufhören überall Verschwörungen zu sehen. Stattdessen finde lieber mehr Fakten über Voltaire raus." sagte sie abschliessend, nahm den Stecker aus ihrem Ohr und schaltete ihn aus. Sie seufzte, legte vorsichtig die empfindliche Technik auf dem Nachttisch ab und ging langsam zu ihrem Fenster. Sie öffnete das große Fenster, sofort kam ihr die frostige Luft der Nacht entgegen. Sie atmete den frischen Sauerstoff tief ein, obwohl die Kälte etwas im Hals schmerzte. Mit gefühlslosen Augen starrte sie hinaus in den dunklen, bewölkten Nachthimmel. Bewölkt, das traf auch auf sie zu. Wolken waren nichts anderes als eine Fassade die etwas versteckten und durch Regen, Schnee, Blitz und Donner von der Wirklichkeit ablenkten. Oft, jedoch war der Wille und der Verstand stärker als das Herz. Der Verstand suchte die günstigste und klügste Lösung heraus und der Wille setzte diese um. So geschah es das eine Mauer um das Herz erbaut wurde. Eine Mauer die allem trotzen sollte, die der Lösung etwas anhaben konnte. Eine Mauer die erbaut wurde um das viel zu schwache und angreifbare Herz zu schützen. Eines, jedoch wurde von dem Erbauer schon seit an Beginn der Zeit vergessen......... .....jede Mauer war einmal dazu verurteilt zu bröckeln. Viele hatten es vorgemacht wie die Chinesische Mauer dessen größter Feind die Zeit war, die Mauer die einst Deutschland trennte und durch den menschlichen Willen zu Fall gebracht wurde, oder die arabische Mauer die durch Hoffnungen und Träume dahingeht. Es war ein Fakt, das sie nicht ewig stehen blieb. Die Frage die sich stellte war: Wie lange würde es dauern bis die Mauer um Lain's Herz zu bröckeln begann? Eine Frage, dessen Antwort viel Kraft kostete. Lain lächelte betrübt "Du lagst falsch, Sawara. Gefühle machen schwach, sieh doch was aus dir geworden ist..." flüsterte sie in die Nacht hinaus. Er lag da, geborgen und ganz in ihren Fängen. Er überliess ihr die Kontrolle, konnte nicht anders, war benebelt von dem frischen Lilien Duft, war Gefangener ihrer sanften, beruhigenden Stimme. Er spürte ihre seidene Haut auf seiner eigenen, wie ihre Hände immer wieder nach Halt suchend über seinen Körper strichen. Seine rubinroten Augen suchten nach ihren kristallblauen. Er fand sie auf ihn herabschauend und fühlte den Druck ihres Körpers auf seinen Lenden. Das blaue Haar verdeckte die wunderschönen Rundungen ihres Oberköpers. Er legte seine Hand in ihren Nacken, wollte das schöne weiche Haar wegstreichen, allerdings beugte sich das zierliche Geschöpf runter, küsste manchmal zart, manchmal beißend seinen Hals, vermied jedoch seine fordernden Lippen. Seine warmen Hände strichen ihre empfindlichen Seiten entlang, ein schmales Lächeln bildete sich auf ihren vollen Lippen und diese liessen sich kurz darauf auf seiner musukolösen Brust nieder. Ein wohliges Stöhnen entronn seiner Kehle und die Augen schlossen sich sanft mit einen lustvollen aufflammen des rubinrots in Genuss. Ihre Lippen hinterliessen ein heiße Spur und arbeiteten sich den Weg nach unten, knapp unter dem Bauchnabel verweilten sie. Er zog scharf die Luft ein, spürte die sanften, leichten Brührungen an seinen Lenden. Sie wanderte den Weg wieder zurück, widmete sich zart knabbernd seinem Ohrläppchen. Der heiße Atem auf seiner feuchten Haut liess seinen Körper pulsieren, gab seinen Trieben nach. Der männliche Körper legte die Hände um ihre Hüften und zog sie besitzergreifend zu sich herunter. Die heißen Körper schmiegten sich aneinander, als ob sie schon immer eins waren. Doch der weibliche Körper entzog sich ihm, küsste erneut seinen Hals. Seine Muskeln spannten sich an, als sie ihm mit ihrer heiseren Stimme ins Ohr hauchte. "Sag es mir..." forderte sie ihn auf. Er konnte sich schon längst nicht mehr konzentrieren, sie hatte ihm doch schon lange den Verstand geraubt. Dennoch zwang er sich ihrer Aufforderung nachzukommen. Er schlang seine Arme um sie, drückte sie an sich und presste seine hungrigen Lippen auf die ihre, nur um einen Moment später wieder von ihnen abzulassen. "Ich will dich!" hauchte er einvernehmlich, riss die Augen auf und richtete sich in seinem Bett auf. Trübes Licht, des abnehmenden Mondes durchschien das Fenster und einige Möbelstücke in dem gewohnten Zimmer nahmen Form an. Der junge Mann mit den rubinroten Augen erkannte das es seines war. Sein Atem war noch immer unregelmäßig und auf seiner Haut hatten sich Schweißtropfen gebildet. Langsam begann er die Szenerie zu begreifen und konnte das lustvolle 'Erlebnis' in die Abteilung Traum einordnen. Das Blut kochte immer noch von Lust angetrieben in seinen Adern, doch der Schock der eintrat als er sich diesem Traum bewusste wurde, liess es gefrieren. Verwirrt strich er sich mit seiner Hand den Schweiß von der Stirn, denn was ihn noch mehr schockierte war, das er von IHR geträumt hatte. Normalerweise träumte er ja sowieso nicht davon, ein Hiwatari hatte das nicht nötig. Also, was zur Hölle hatte sie in diesem Zusammenhang in seinen Träumen zu suchen? Er fuhr sich verzweifelnd durch seine Haare. Was stellte dieses Mädchen nur mit ihm an? Erst diese Sache am Sonntagabend, als er ihr quer durchs Wohnzimmer hinterher gehechtet ist und jetzt das... Er erkannte sich selbst nicht wieder... Und dabei war sie doch gerademal Freitag eingezogen und heute war, er schaute kurz zur digitalen Anzeige seiner Uhr die auf dem Nachttisch stand und 01.17 anzeigte, also waren die ersten frühen Stunden eines Dienstags angebrochen. Er stöhnte genervt auf, nicht nur das sich sein Verhalten innerhalb von ein paar Tagen änderte, nein, er wachte auch noch mitten in der Nacht wegen ihr auf. Er seufzte, das half alles nichts und so beschloss er, sich erstmal ein Glas Wasser zu holen. Kai strich die Decke beiseite, stand auf und schleppte sich, wiedermal nur mit einer Short bekleidet, zur Tür. Er öffnete sie und trat in den dunklen Flur hinaus. Doch noch bevor er seinen Weg fortsetzen konnte, stiess er in der absoluten Finsternis gegen irgendetwas, verlor den Halt, stolperte einige Schritte nach vorn und drückte das Etwas an die Wand. Erst ein schmerzhaftes Stöhnen liess ihn erraten gegen was er da gerannt war. Das war wohl der Nachteil wenn sich zwei Zimmer in so einem schmalen Flur genau gegenüber lagen. Er fühlte ihre schmalen Schulter in seinen Händen, die er wohl unwillkürlich gegriffen hatte, zudem konnte er ihren warmen Atem an seinen Lippen spüren. Kai machte keine Anstalten sich wegzudrücken, lehnte halb an ihr und halb an der Wand. Plötzlich erhellte das grelle Licht den Flur und Kai musste einige Male blinzeln um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Lain hatte den Lichtschalter, der sich gleich neben ihr an der Wand befand betätigt. Seine rubinroten Augen starrten in ihre kristallblauen Augen in denen er gerade nur Verwirrung lesen konnte. Er bemerkte wie nahe sie sich wirklich waren, nicht mal ein cm hätte gefehlt und die Lippen der beiden hätten sich berührt. Stille herrschte zwischen beiden, kein Laut vermochte zu erklingen, es herrschte eine unerklärliche Spannung die nur durch das aufeinandertreffen von rot und blau ausgelöst wurde. "Ich will dich..." flüsterte er leise und sein Mund formte diese Worte ohne seine Einwilligung. Lain riss die Augen auf "Bitte WAS?!" entgegnete sie ungläubig. Kai selbst schien nicht zu glauben was er da gerade von sich gab und sah sie entgeistert an noch im selben Augenblick jedoch schien er sich wieder zu besinnen und der kalte, gleichgültige Ausdruck kehrte wieder in sein Gesicht zurück. Er drückte sich von ihr weg und ging ein paar Schritte zurück um Platz zwischen sich und ihr zu schaffen "Ich will dich.... nicht von der Wand abkratzen denn das gibt Flecken, also stell dich wieder ordentlich hin." redete er sich gereizt heraus. Auf Lain's Gesicht war ein riesiges Fragezeichen zu erkennen, dennoch entschied sie sich dafür es nicht weiter zu hinterfragen. Kai musterte sie und stellte fest das Lain ganz normale Sachen trug, eine dunkelblaue Jeans und einen enganliegenden schwarzen Pulli "Willst du nochmal weg?" fragte er sie. Ihre Augen verdunkelten sich und sie nahm eine abweisende Haltung ein "Ich hab etwas im Auto vergessen..." antwortete sie ihm kurz angebunden und wendete sich zum gehen. Kai legte die Stirn in Falten "Und das kann nicht bis zum Morgen warten?" hakte er nach. Sie griff nach ihrer Jacke, erwiderte nichts und ging aus der Wohnungstür. Er schaute ihr nach "Wie auch immer, is mir egal..." murmelte er genervt. Der Russe holte sich sein Glas Wasser, welches er fast durch diesen Vorfall vergessen hatte und ging dann zurück in sein Zimmer. In mehreren Zügen hatte er die kalte Flüssigkeit ausgetrunken, daraufhin legte er sich wieder in sein Bett und starrte hinauf zur Decke, die eigentlich keine Decke war sondern ein Fenster, das in sie eingebaut wurde. Genau über sein Bett war das viereckige Fenster das ihm den Einblick in den schwarzen Nachthimmel ermöglichte. Heute konnte er nicht die Sterne sehen, die sonst in Massen da oben waren, nein, heute war der Himmel Wolken verhangen. Dieses Fenster war der Grund warum er dieses Zimmer so gerne hatte, wenn er hinaus schaute fühlte er sich frei. Frei von Druck, der ihm mit der Ãœbernahme der Familienfirma hinterlassen wurde. Es waren keine zwei Jahre mehr und dann würde er sein Erbe antreten müssen. Bei dem Gedanken wurde ihm schlecht. Er sollte also die Verantwortung für etwas haben was einst sein Vater und seine Mutter unter so strenger Hand geführt hatten. Jeder erwartete natürlich das er dies ganauso gut machte, wenn nicht sogar besser, aber niemanden interessierte es ob er das überhaupt wollte. Ob das überhaupt der Weg war den er einschlagen wollte. Welch Ironie, mit dem Tod seiner Eltern wurde ihm eine Bürde aufgetragen, die er ohne Demonstration erfüllen musste. Mit ihrem Tod wurde er in einen Käfig gesteckt, dem er niemals entkommen sollte um seine Bestimmung zu erfüllen. Ein Leben im Chefsessel des Hiwatari Firmenimperiums. Verachtend rollte er die Augen, immerhin brauchte er keine Angst zu haben arbeitslos zu werden. Das war jetzt schon elf Jahre her, seitdem ihm seine Eltern alleine liessen. Sieben Jahr war er alt, was folgte war der Aufenthalt in einer Eliteschule in Russland, geleitet von einem gewissen Boris. Er hasste es dort, aber sie haben ihm damals den nötigen Ehrgeiz, die Skrupellosigkeit und die Kälte eingebleut, die ein Geschäftsmann seines Ranges einmal bräuchte. Egal was sie verlangten, er machte es, nicht nur um schnellstmöglichst die wunderbare Stille des Alleinseins zu geniessen, nein, auch um den Schreien und Schlägen zu flüchten, die ihn noch heute so zahlreich zeichneten. Mit 15 holten ihn die damals so engen Freunde seiner Eltern wieder nach Japan. Die konnte er genauso wenig leiden, sie stanken nach Geld und waren so eingebildet das sie zu blind waren um das Leid zu sehen, welches ihre Firmen in den armen Ländern durch Kinderarbeit anrichteten. Wenigstens konnte er sich so eine eigene Wohnung nehmen und war gut versorgt durch den Betrag der ihm monatlich vom Geld, das seine 'tollen' Eltern ihm ebenfalls hinterlassen hatten, überwiesen wurde. Sein Leben wurde also von Menschen bestimmt die er mal mehr, mal weniger kannte und trotzdem nahmen sie sich alle das selbe heraus, sie meinten ihn so zu modellieren wie sie wollten. Für die war er doch nichts weiter als eine art Tonfigur, die später einmal, wenn sie es richtig ausnutzten, ihren eigenen Firmen sehr viel Geld machte. Doch da würde er nicht mitmachen, den Gefallen würde er ihnen nicht tun, sie würden schon sehen was sie davon hatten ihn zu einem eiskalten Geschäftsmann auszubilden. Ein triumphierendes Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. dachte er zufrieden. Aber wenn er ehrlich war, war das einzigste echte in seinem Leben die Jungs, die er auch wagte Freunde zu nennen. Sie lenkten ihn von der Zukunft ab, die ihn bald erwarten würde, sie waren diejenigen die seine Interessen teilten. Sie waren diejenigen denen er sich vielleicht auch irgendwann einmal anvertraute. Vertrauen aufzubauen war inzwischen fast zu einer unüberwindlichen Aufgabe geworden, viel zu viele Dinge aus seiner Vergangenheit prägten ihn und liessen es unmöglich erscheinen. Was sollte er machen, so war er eben nunmal. Daran konnte man nichts ändern, wahrscheinlich auch wenn man wollte. Kai hob eine Augenbraue, eigentlich hatte er sich doch schon ein bisschen verändert, warum sonst hätte er sich so merkwürdig gegenüber ihr verhalten. Da war Sie schon wieder, andauernd kreisten seine Gedanken um sie, er hatte sich auch öfter ertappt wie er in den letzten Minuten aufgehorcht hat, weil er dachte ihre Schritte gehört zu haben. Doch jedesmal hatter er sich getäuscht, sie war noch nicht zurück. Es konnte ihm eigentlich auch egal sein, was interressierte es ihn wo sie hin ging und wann sie wieder zurück war, das ging ihm doch am Allerwertesten vorbei. "Is mir doch egal..." sagte er und es klang als ob er versuchte sich selbst zu überzeugen. Vor nicht allzu kurzer Zeit schlug die große Kirchenglocke 06:00 Uhr und kündigte den, noch in schwarz gehüllten, früh angebrochenen Arbeitstag an. Das bedeutete man musste das warme, gemütliche Bett für etwas verlassen das man eh nicht gerne tat und es nur machte weil man musste. Wenn dieser Fakt schon nicht unbedingt auf die arbeitende Bevölkerung zutraf, so traf es mit sicherheit auf die Schüler zu. Während also mehr als die Hälfte der Bevölkerung in den Kampf des selbst Ãœberwindens verwickelt waren, standen manch andere erst vor ihrer Haustür und waren im Begriff mit dem Schlüssel die Tür in ihr Heim zu öffnen. Der Teil auf den das zutraf nannte sich überwiegend Schichtarbeiter, aber unter ihnen war auch jemand der sich davon total ausgrenzte. Es war ein Mädchen, eine junge Frau möchte man meinen, die nun müde und ausgepowered vor der Wohnung Nummer 7a stand und die Tür aufschloss. Sie gähnte herzhaft und trat in die stille Wohnung ein, beiläufig schmiss sie die lederne Jacke auf den Ständer, zog die Stiefel aus und streckte sich. Ihr erster Stopp würde die Dusche sein, schlafen konnte sie nicht mehr schliesslich musste sie Hiwatari zur Schule begleiten, welche in nicht mal eineinhalb Stunde beginnen würde. Ausserdem stank sie schrecklich nach Zigarettenqualm und Schweiß, da war eine Dusche also bitter nötig. Kein Wunder sie hatte knapp fünf Stunden in einem stickigen, verrauchten Club zugebracht. Es waren fünf Partien Billard, drei Dartspiele, sieben Kämpfe und zwei Whisky, die sie hinter sich hatte. 'Knock down' nannte sich der Club, er befand sich nicht nur in dem übelsten Viertel der Stadt, er machte seinem Namen auch alle Ehre, was auch nicht weiter überraschend war, schliesslich traf sich dort der Abschaum. Von kleinen Taschendieben, Autoschiebern bis Mafiabosse der unteren Klasse. Alle gingen sie ein und aus und sie war meistens mitten drin. Den Club schliessen und diese Gauner festnehmen? Nein, daran dachte sie nicht im entferntesten, wieso auch, es war unmöglich Kriminalität dieser Art zu unterbinden, ausserdem war sie kein Bulle sondern jemand der sich um die großen Fische im Teich kümmerte. Obwohl sie zwar diese Menschen verachtete, zog sie diesen Club jeden anderen vor. Vielleicht lag es daran das sie selbst jemand war der Regeln und Vorschriften verabscheute, aber vielleicht war die ausgelassene Atmosphäre der Grund. Egal, welcher es war, eins stand fest, sie fühlte sich dort wohl. Wahrscheinlich lag es daran das es so eng mit ihrem Arbeitsfeld verbunden war oder das sie unter ihresgleichen war. Sie war unter Menschen die den Tod kannten, unter Menschen die der Waffe unter ihrem Kopfkissen am meisten Vertrauen schenkten. Doch Heute, war es anders, heute war Ablenkung der einzigste Grund. Normalerweise hatte sie nur zwei, höchsten drei Kämpfe als Training für zwischendurch. Diese Kämpfe wurden in dem sogenannten Käfig bestritten, Regeln gab es keine, entweder es gab ein K.O. durch Ohnmacht bzw. Tod oder der Gegner gab auf. Jeder der wollte konnte in den Ring steigen und per Losverfahren wurde dann entschieden wer gegen wen kämpft. Diesmal hatte sie ein Schwergewicht als letzten ihrer sieben Gegner, der Kerl war ganz schön zäh gewesen, so musste sie ihn mit einen Oberarmbruch zum aufgeben zwingen. Ihr schmerzten die Gelenke noch immer von dieser Anstrengung, es war nicht gerade leicht den Arm von diesem durchtrinierten Büffel zu brechen. Immerhin konnte sie die überschüssige Energie los werden und diese art Entspannung tat unendlich gut. Sie ging ins Bad, entledigte sich ihren verrauchten Sachen und stieg in die Dusche. Lain stellte das Wasser auf warm und genoss das es wie ein warmer Sommerregen auf sie herrunter prasselte. Es war ein so befreiendes Gefühl, aber leider schweiften dabei auch schnell die Gedanken ab und liessen sich meistens dort nieder wo man sie nicht haben wollte, geschweige denn gebrauchen. Sie sollte nicht verschont bleiben und wurde wieder mit dem Tod ihrer Kollegen konfrontiert. Schon im nächsten Moment wich die Entspannung und der trübe Ausdruck in ihren Augen kehrte zurück, der das kristallblau in ein tristes wandelte. Erschöpft mit ausgestrecktem Arm und gesenkten Kopf stütze sie sich an der weiß-blau befliesten Wand ab. Ihre andere Hand wanderte zum Temperaturregler und drehte das kalte Wasser auf, ohne zucken liess sie das eiskalte Wasser über ihren Körper fliessen. Das einzigste was sie wollte war ihre Gefühle mit dem Wasser hinfort spülen.......aber ob es funktionierte wusste sie selbst nicht, dennoch hoffte sie es. Bevor sie wieder aus der Dusche stieg, säuberte sie erst noch die Wunde ihrer rechten Hand, die Zeuge des vorgestrigen Wutausbruchs war. Die Schwellung war zurückgegangen, aber die Schnittwunde in ihrer Handinnenseite die ihr durch das Küchenmesser zugefügt wurde klaffte immer noch schmerzhaft. dachte sie mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen. Eine Narbe mehr, kein Highlight, es würde eine von vielen sein. Einige Kämpfe zeichneten sich an ihrem Körper ab, mal waren die Beweise verblasst und kaum sichtbar, andere jedoch waren so gut erkennbar das der Schmerz groß gewesen sein muss. Mit einem Handtuch um ihren Körper gewickelt verliess sie das Bad, lief durch den dunklen Flur und ging in ihr Zimmer. Nachdem sie sich abgetrocknet und ihre langen blauen Haare geföhnt hatte zog sie sich die Schuluniform, die sie den Tag zuvor gewaschen hatte weil sie nach Mottenkugeln stank, an. Die Uniform bestand aus einem schwarz-grünkariertem Rock der bis zur Mitte der Oberschenkel ging, aus einer weißen Bluse mit grüner Krawatte, einem Schwarzen Blazer und knielangen, schwarzen Stiefeln. Das sich das Grün mit ihren blauen Haaren biss musste man nicht dazu sagen. Mit Schrecken musste sie jedoch noch etwas feststellen, was ihr so ganz und gar nicht in den Kragen passte, sie hatte die Uniform einlaufen lassen..... Der Rock war zu einem extrem kurzen Mini geschrumpft und die Bluse straffte nun so sehr, das die Knöpfe zu gefährlichen Geschossen wurden. Sie gab es zu .....sie war zu doof zum waschen.....was soll's jeder Mensch hat doch seine Fehler. Mit einem Schulterzucken verliess sie ihr Zimmer und ging in die Küche um noch etwas zu essen. Kai saß mit Zeitung und Kaffee in der Hand schon an der Bar und schien sie nicht zu bemerken, oder nicht bemerken zu wollen. "Morgen." sagte sie gespielt fröhlich, nahm sich ebenfalls eine Tasse Kaffe und setzte sich neben ihn an die Bar. Ohne den Blick von der Zeitung abzuwenden, ignorierte er ihren morgendlichen Gruß und sprach sie direkt auf das an was ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf ging "Und gefunden was du im Auto vergessen hast?" fragte er abwesend und es war offentsichtlich das er wusste wann sie zurück gekommen war. Lain liess sich nicht irritieren und ging auf sein kleines Spiel ein "Ja, es war unter dem Sitz." log sie absichtlich. Nun sah er von der Zeitung auf, musterte sie kurz und fragte sich warum sie log, obwohl sie wusste das er ganz genau wusste das sie log. Das war schon etwas verwirrend. Er wendete sich wieder ab und ging die Sportseite durch "Nächstes mal solltest du bei 30° waschen...." erwähnte er nebenbei, ehe er wieder zu seiner Tasse griff. Ihre Augenbraue zuckte dachte sie und überlegte einfach mal versehentlich die Tasse heißen Kaffee über seine Hose zu kippen, aber leider musste sie ihn ja noch um etwas bitten. Also lächelte sie süß "Ja, das weiss ich jetzt auch ... ach ähm kannst du mich vielleicht mit in die Schule nehmen, da steht doch noch mein Motorrad?" Sie nahm das Murren seinerseits als ein Ja entgegen. Es war immer noch dunkel als Kai und Lain auf dem Schulgelände mit dem dazu gehörigem Parkplatz ankamen und die Jungs, Ray, Bob und Tala warteten schon. Zitternd stieg Lain aus dem Auto "Sagt mal ist das so üblich an eurer Schule das diese Uniform auch bei dieser Jahreszeit getragen wird?" beschwerte sie sich. Kein Wunder es waren mittlerweile nur 3°C draussen, also absolut kein Wetter für Röcke. Tala's Blick blieb den ersten Moment an der verkürzten Uniform haften bis er sich wieder besann und sein Gentlemen Lächeln aufsetzte "Für draußen bekommen wir immer noch einen Wintermantel, aber dieses Jahr scheint sich die Lieferung zu verspäten.." sagte er, zog seinen schwarzen Blazer aus und hängte ihn um ihre Schulter "Das du nicht mehr so frierst.." ergänzte er charmant. Lain lächelte verlegen und bedankte sich, während Bob mit den Augen rollte, Ray vor sich hin grinste und Kai die Lage gekonnt ignorierte. Die Stunden gingen langsam vorüber und Lain konnte nicht sagen was sie mehr störte, die Langweile die sie hier absitzen musste oder die gierigen männlichen Blicke, die ihr viel zu enges Oberteil mit sich brachte. Sie verfluchte sich dafür das sie nicht waschen konnte, denn eine heftige Standpauke von der Krähe hatte ihr das auch noch eingebracht. Immerhin waren nun die letzten beiden Stunden angebrochen, die einen Lichtblick zu liessen. Sport. Ein paar Mädchen, dessen Namen sie sich nicht gemerkt hatte zogen sie mit in die Mädchenumkleide, zum Glück, denn fast wäre sie aus Gewohnheit Kai gefolgt. Die Sportlehrerin, eine stämmige Frau mittleren Alters im Jogging Anzug und mit strengem Zopf, gab ihr die Sportuniform, die sie mit seufzen entgegen nahm. Wie nicht anders zu erwarten war, bestand die Uniform aus einer grünen Hotpants, Turnschuhen und einem weißen Trägershirt. Lain folgte den anderen Mädchen in die Halle und bemerkte das sie durch ein ziehbares Netz in zwei große Abschnitte eingeteilt war, einer für die Jungs und einer für die Mädchen. Sie schaute sich um, auf ihrer Seite standen verschiedene Geräte von Stufenbarren, Reck bis zum Balken. Anscheinend war gerade Geräteturnen dran und das verbesserte ihre Stimmung nicht gerade. Auf der anderen Seite sah sie wie die Jungs sich mit Basketball bällen aufwärmten. Kai und Ray spielten im Paar abwechseln Defense und Offense und das gleiche tat Bob mit Tala. Es war schnell zu bemerken das es Bob's und Kai's Element war, Kai machte einen Dreier und Bob hatte geslammt. "Kahn, sie können ihre Spannereien ein andermal fortsetzen! Los ab ans Reck!" befahl ihr die maskulin klingende Stimme der Sportlehrerin, dessen Name Mrs.Meylor war. Lain lächelte, allerdings verflog das Lächeln sofort als sie in das grimmige Gesicht von der Lehrerin sah. Also ging sie zum Reck, die Stange war sehr hoch angesetzt, trotz ihrer eigenen angemessenen Größe müsste sie ranspringen. Sie fragte sich sowieso für was genau diese Stange gut war, sie kam zu den Entschluss das sie wohl für Klimmzüge war. Sie sprang ran und machte eifrig einen nach den anderen. Nach einer weile bemerkte sie die verwunderten Blicke der Mädchen, aber auch die Jungs schauten schon verblüfft rüber und deren Sportlehrer, der einem General glich hatte Mühe die Kinnlade vom Boden abzukratzen. Selbst die meisten seiner Jungs schafften soviele Klimmzüge nicht und immerhin hing sie schon seit guten fünf Minuten an der Stange. "KAHN!" schrie die Stimme von Mrs.Meylor "Was zur Hölle machen sie da?!" fragte sie sauer. Lain stoppte und schaute irritiert runter "Wie, etwa nur mit einer Hand?" fragte sie, nahm den rechten Arm weg, legte die linke Hand auf den rechten Oberarm und zog sich mit den rechten Arm wieder hoch. Mrs.Meylos schaute wie ein Auto kam jedoch schnell wieder zur Besinnung "Verdammt Kahn, du sollst hier keine Klimmzüge machen sondern verschiedene Rollen am Reck!" belehrte sie. Fragezeichen bildeten sich auf ihrem Gesicht, sie hatte keine Ahnung was die Frau von ihr wollte. Sie war nie auf einer High School und hatte somit auch keine Ahnung was eigentlich wie ablief. Meylor bekam ihre Unsicherheit mit und schüttelte verzweifelnd den Kopf "Versuch dich am Balken...." sagte sie und deutete auf die Balken hinter ihr. Lain ging rüber und schaute sich erstmal ein anderes Mädchen an die darauf herumturnte. Sie machte verschiedene Figuren darauf und ging verschiedene Gangarten. Allmählich verstand Lain das Systhem und stieg selbst auf einen der Balken. Sie ahmte die Kür des anderen Mädchens nach, so schwer war es nicht sie hatte ein gutes Gleichgewicht und war es gewohnt etwas gezeigt zu bekommen und es dannach fast perfekt wiederzugeben. Selbst die Sportlehrerin musste zugeben das es elegant aussah. Aber sie war nicht die einzigste Zuschauerin, auch Tala hatte sich umgewandt und schaute schwärmend in ihre Richtung. Sie machte den nächsten Schritt, rutschte mit dem Fuß vom Balken ab und fiel runter. Verlegen stand sie wieder auf "Ich kann das nicht so gut, bin wohl zu tollpatschig..." entschuldigte sie sich bei Mrs. Meylor. Tala starrte immer noch in ihre Richtung, hatte aber die Stirn in Falten gezogen dachte er ungläubig. "Hey Tala, dein Move!" rief Bob und warf ihm den Ball zu. Er fing ihn auf, wandte noch einmal den Blick zu ihr und begann zu dribbeln. Geschickt dribbelte er an ein paar Spieler der gegnerischen Mannschaft vorbei, passte zu Bob, lief sich aus der Defense frei, platzierte sich unter den Korb und wartete auf Bob's Pass. Dieser spielte den Ball gerade durch Ray's Beine, versuchte sich zur Drei-Punkte Linie vorzuarbeiten, sah sich kurz nach einer Chance zum Werfen um, setzte zu einem gewagten Wurf auf den Korb an. Degradierte diesen Move als ein Täuschungsmanöver und passte direkt zu Tala, doch noch bevor Tala den Ball auch nur berühren konnte sprang Kai dazwischen und schlug den Ball aus der Fluglinie. Der Ball hatte so eine Wucht drauf das er bis unter das Netz rollte. Lain, die den Jungs zugesehen hatte, hob den Ball auf und ging am Rand des Netzes auf die Seite der Jungs. Kai kam ihr entgegen um den Basketball zu holen und hatte wie immer ein ausdruckloses Gesicht. Lain spielte den Ball zwischen den Händen hin und her "Na bereit für ein 3:0?" fragte sie und sah ihn mit einem auffordernen Grinsen an. Er antwortete nicht und hielt stattdessen die Hand hin, das sie ihm den Ball gibt. Sie jedoch machte keine Anstallten, begann auf einer Stelle zu dribbeln und sah ihm herausfordernd in die Augen. Kai liess die Hand wieder sinken und nun war er es der grinste. Sie nahm diese Geste als Startpfiff und dribbelte an ihm vorbei, allerdings hatte sie nicht mit seiner Schnelligkeit gerechnet, denn er war fast im gleichen Moment wieder vor ihr. Sie änderte ihre Strategie, wandte sich um sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand und er ihr nicht den Ball aus der Hand schlagen konnte. Sie spielte sehr nah am Boden, weil Kai größer war als sie wurde es für ihn nur noch schwieriger an den Ball ranzukommen, ausserdem lenkte es ihn ab wie sie mit ihrem Hintern vor ihm her tänzelte. Lain drückte sich mit ihrem Rücken an seinen Oberkörper und schob ihn in Richtung Korb ohne das sie aufhörte zu dribbeln, während er sich gegen sie lehnte um sie am fortkommen zu hindern. In einem günstigen Moment drehte sie sich plötzlich von ihm weg und rannte los. Der Druckverlust liess sein Gleichgewicht schwinden und er stakste einen Schritt nach vorne, doch dies hielt ihn nicht mal für eine Sekunde auf und er heftete sich gleich wieder an ihre Ferse. Sie bemerkte wie er zu ihr aufschloss und legte noch einen Zahn zu, sprang kurz vorm Korb ab und wollte den Ball slammen, doch noch bevor der Ball mit einem Swush durchs Netz ging, sprang Kai ebenfalls ab und schlug den Ball weg. So hingen beide am Ring des Korbes, der schon gefährlich stark dem Gewicht der beiden nachgab. Kai grinste erfolgreich in ihr verdutztes Gesicht "Gleichstand, ein Korb zählt zwei Punkte..." sagte er und liess los. Lain knurrte leise "Arschloch..." und liess dann ebenfalls los. "KAAAHN!! BEWEG DEINEN KLEINEN ARSCH SOFORT WIEDER RÃœBER!!!" brüllte die Stimme von Meylor. Lain und auch alle anderen zuckten gewaltig zusammen dachte sie trotzig und ging wieder zu den Mädchen. Sport war zuende und mit geschulterten Taschen machten sich die Jungs und Lain auf zum Parkplatz. "Alter Lain, respekt! Ich hätte echt nicht gedacht das du Dunken kannst! Hast du gespielt?" fragte Bob begeistert. Lain schüttelte den Kopf "Nein, nur in meiner Freizeit..." antwortete sie Wahrheitsgemäß. Sie spielte öfter mit JD wenn es die Umstände zuliessen. Tala runzelte die Stirn "Aber irgendwas musst du doch gemacht haben, ich meine, die Klimmzüge alleine schüttelt man doch nicht eben so aus dem Ärmel." hakte er nach. Sie sah ihn überrascht an schoss es ihr durch den und überlegte was sie sagen könnte "Ich ähh hab Fitness gemacht...du weisst schon Ausdauer und Krafttrainig..." log sie. Tala nickte, das hörte sich eigentlich ganz plausibel an. Ray legte die Hände auf Lain's und Tala's Schultern und drängte seinen Kopf dazwischen "Hey, dieses Wochenende ist Halloween....schon ne Idee was wir machen?" fragte er breitgrinsend. "PARTY bei Tala!!!!" rief Bob sofort. Tala machte zwar erst den Eindruck als ober Bob am liebsten Hals umdrehen will, schien aber dann doch zu überlegen "Ist gar nicht mal so schlecht die Idee...Meine Eltern sind auf Geschäftsreise und wir hätten das ganze Haus für uns, das bedeutet ihr könnt bei mir pennen und wir können ordenlich einen hinter die Binde kippen, weil keiner fahren muss.". Ray schloss sich ihm an "Klar! Dann bestellen wir noch was vom Chinesen und Pizza und leihen uns noch ein paar Horrorstreifen aus und schon is der Abend perfekt." ergänzte er jubelnd.. "So machen wir's!" stimmte Bob mit ein "Wie siehts aus Kai?" fragte er den blaugrauhaarigen Russen. Kai nickte "Bin dabei.." murmelte er. "Lain?" fragte er die letzte im Bunde. "Klar!" erwiderte sie fröhlich. Plötzlich blieb Kai stehen und starrte auf seinen Mustang "Leute, ich will die Stimmung ja nicht ruinieren, aber es sieht nicht so aus als ob wir heute noch irgendwohin fahren könnten..." sagte er sauer und wies auf die Platten der vier Auto's hin. Geschockt starrten sie auf ihre Autos gingen aber dann schnellen Schrittes auf ihres zu und überzeugten sich selbst von den Platten, welchen jedes einzelne Rad hatte. "Verdammte Scheiße!!!!" schrie Tala und trat gegen das Luftleere Objekt. Kai zog ärgerlich die Stirn in Falten "Da hat uns irgendjemand die Reifen aufgeschlitzt...." presste er zwischen den Zähnen heraus. Bob ballte beide Hände zu Fäusten "Wenn ich diesen Wichser erwische........." drohte er wütend. Auch Ray biss sich wütend auf die Unterlippe "Jungs, ich schlage vor das wir die Wagen erstmal abschleppen lassen, das hat jetzt keinen Sinn sich darüber aufzuregen..." sagte er und versuchte die Gemüter zu beschwichtigen. Tala trat noch einmal wütend gegen den Reifen und verschränkte daraufhin seine Arme vor der Brust. Lain ging sofort zu ihrem Motorrad das weiter weg geparkt war und prüfte ihre Räder, allerdings waren ihre unberührt und ging daraufhin wieder zu den Jungs. Ray sah sie kommen "Wie siehts bei dir aus?" fragte er gleich. "Alles in Ordnung.." antwortete sie erleichtert. Kai telefonierte derweil mit dem Abschleppdienst und legte kurze Zeit später wieder auf. "Gut, sie kommen die Auto's holen und bringen sie gleich zur Reperatur..." verkündete er. Tala lehnte sich gegen sein Mazda "Gut, die Frage ist jetzt nur wie kommen wir nach Hause?" seufzte er. "Kein Problem, ich hol euch mit meinem ab." schlug Lain vor. Die Jungs sahen sie kurz irritiert an willigten aber dann mit einem Nicken ein. Hinter ihnen ertönte Gelächter "Was ist denn los? Sagt bloß ihr habt einen Platten?" wurde rethorisch gefragt. Sie drehten sich um und wie nicht anders zu erwarten stand dort Shiro mit seiner 'Idiotenbande' und anscheinend schienen die sich gut über die Misere zu amüsieren. Bob wurde durch die Wut schon ganz weiß im Gesicht, was eigentlich unmöglich war, denn schliesslich war er ein Schwarzer. Zähne knirschend wandte sich auch Tala zu Shiro "Das warst doch garantiert du...du Wichser....."sagte er wütend. Shiro lachte laut "Komm runter Looser, sonst platzt dein Kopf noch vor lauter heißer Luft, so wie es dein Reifen taten...." antwortete er spöttisch. In diesem Moment riss der Geduldsfaden bei Tala und er schritt Ausdrücke spuckend auf ihn zu, doch noch bevor Tala ihn in irgend einer weise schlagen konnte hielt Ray ihn davon ab. Mit einem höhnischen Lächeln ignorierte Shiro ihn und ging locker auf Lain zu, er legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich heran "Warum verabschiedest du dich nicht endlich von diesen Loosern und kommst zu einem richtigen Mann, zu mir." häuchelte er voller Arroganz. Sie starrte in seine gefährlich flackernden, schwarzen Augen, legte die Hände in seinen Nacken und lächelte verführerisch. Kai war schon drauf und dran dazwischen zu gehen doch etwas hielt ihn davon ab, es war nicht sein Stolz sondern die Gewissheit das gleich etwas passieren wird. Er sollte Recht behalten, Lain schmiegte sich noch mehr an Shiro heran "Tut mir Leid, aber ich steh nicht auf impotente Männer." entschuldigte sie sich zucksüß. Shiro verstand nicht was sie meinte, doch an dem sollte es nicht fehlen und sie half ihm auf die Sprünge. Sie rammte ihm mit voller Wucht ihr Knie in seine empfindlichste Stelle. Er schrie vor Schmerz laut und liess sich auf sein Knie fallen. Die Hände auf die Stelle gepresst krümmte er seinen Oberkörper "Verdammte Schlampe..." keuchte er. Lain riss die Augen auf, niemand sagte soetwas zu ihr, aber vorallem machte sie es wütend. Schliesslich war es seine eigene Schuld wenn er so mit ihr umging. Sie beugte sich zu ihm runter und nahm diesmal sein Kinn in ihre Hand und richtete seinen Kopf so hin, das er ihr in die Augen sah "Noch so ein Ding und du kannst dich Wallach nennen, verstanden?" sagte sie gefährlich leise und ihre eiskalten Augen musterten ihn eingehend. Sie stand wieder auf und lächelte als ob nichts gewesen wäre "Ich geh dann mal das Auto holen, bis gleich!" rief sie fröhlich, stieg auf ihr Motorrad, setzte sich den Helm auf und brauste los. Ray, Tala, Bob und Kai schauten ihr nach als ob sie gerade Elvis persönlich begegnet wären. Shiro's bedauernswerter Anblick war zwar göttlich, dennoch konnten sie nur allzu gut nach vollziehen welche Qualen er durchlitt. Aber er hatte es ja verdient. "Ey, wieso darf sie ihn zu einem männlichen Krüppel machen, aber ich darf ihm noch nicht mal die Fresse polieren?!" fragte Tala, der zuvor von Ray aufgehalten wurde. Ray zuckte mit den Schulter "Naja das was sie getan hat war Notwehr...." antwortete er verblüfft. Bob hatte sich inzwischen zu Shiro gestellt und lachte ihn aus, während Kai teilnahmslos gegen sein Auto lehnte. Die Idiotenbande hob ihren Anführer vom Boden auf und machte sich dann angeschlagen aus dem Staub. Nach einer viertel Stunde des Wartens bog Lain mit ihrem blau-silberen Pontiac in den Parkplatz ein. Mit einer scharfen Bremsung hielt sie vor den Jungs an, die Flügeltüren öffneten sich und sie stieg aus, klappte ihren Sitz nach vorne, sodass hinten eingestiegen werden konnte. Mit scharf geprüftem Auge, besahen sich die Vier den Wagen einmal genauer. "Wow, wo hast du denn das Prachtstück her?" fragte Ray der sich gerade mit den Chromfelgen beschäftigte. Ihre Augen wurden etwas trüb, allerdings liess sie sich nichts anmerken "Von einem Bekannten, aber ich hab ihn nur vorrübergehend..." antwortete sie. "Achso.." erwiderte er verstehend. Ray, Bob und Tala stiegen hinten ein und Kai setzte sich nach vorne zu ihr. Sie sagte nur noch "Anschnallem." und schon hämmerte sie aufs Gaspedal. Die Reifen quietschten und der Wagen beschleunigte von Null auf Hundert. Die Jungs wurden in die Sitze hinein gedrückt und bekamen fast einen Herzkasper. Kai krallte sich sogar in seine Armlehne hinein. Schon in der Ausfahrt hupte sauer ein anderes Auto "Lain, du hast gerade der Krähe die Vorfahrt genommen!" sagte er geschockt. Sie schluckte schwer bei dem Gedanken an die nächste Standpauke "Huch...". Tala, Bob und Ray sahen sich gegenseitig verängstigt an und zweifelten daran ob es eine so gute Idee war mit ihr zu fahren. Der Wagen schlängelte sich mit hoher Geschwindigkeit durch die Innenstadt. Der Pontiac nahm jede Lücke die auch nur annähernd passte. Ok, man musste zugeben das Lain's 'Fahrweise' schon sehr, naja ungewöhnlich war. Sie raste auf eine belebte Kreuzung, desses Ampel gerade von Grün auf Rot schaltete, allerdings machte sie keine Anstalten in irgend einer weise abzubremsen. Ray und Tala hielten sich an Bob fest, der in der Mitte saß "ES IST ROOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOT!" brüllten alle drei schon mit Angsttränen in den Augen. Gefolgt von einem Orchester aus Hupen rauschte sie durch die Kreuzung. Tala hielt sich die Hände vor die Augen "Sagt mir Bescheid wenn es vorbei ist!!!" wimmerte er. Ray hyperventilierte schon "Ja, falls wir dann noch leben...." jammerte er. Bob war bleich und hielt sich eine Hand vor dem Mund "Wisst ihr noch was es heute zum Mittag in der Kantine gab? Denn ich glaub ich seh es gleich ein zweites mal..." murmelte er kränklich. Selbst Kai's Gesicht spiegelte die reinste Panik wider "Sag mal, wo hast du deinen Führerschein gemacht?" fragte er sarkastisch. Sie sah von der Straße weg und schaute ihn perplex an "Führerschein?" fragte sie und es hörte sich so an, als ob sie noch nie davon gehört hat. "WAS?" stiessen alle Vier gleichzeitig aus. Lain verzog beleidigt das Gesicht "War doch nur ein Scherz...". Keiner konnte lachen, denn irgendwie wollte dem niemand glauben. Kai realisierte das sie ihn immer noch ansah "Schau auf die Straße!!!!!" sagte er vollkommen gestresst. Sie drehte sich nicht zur Straße und sah ihn weiterhin an. Sie starrte mit ihren kristallblauen Augen in seine rubinroten "Vertraust du mir etwa nicht?" fragte sie leise. Kai schaute sie verwirrt an. Sekunden vergingen in denen sich die Beiden anstarrten und auf der Rückbank wurden schon die letzten Gebete ausgesprochen, als der Pontiac urplötzlich an der nächsten Kreuzung anhielt und ein Bus an ihnen vorbeifuhr, den sie sonst voll erwischt hätten. Kai sah unglubig auf den Bus, Lain grinste "Anscheinend nicht..." beantwortete sie sich selbst die Frage. Tala nahm die Hände weg "Ist es vorbei? Haben wir es überstanden?" fragte er hoffend. Bob schien inzwischen grün angelaufen "Ich sag euch, jede Achterbahn ist ein Witz hier gegen!" stellte er professionell fest. Doch zu früh gefreut, Lain hämmerte erneut aufs Gaspedal und die Fahrt ging weiter. Links..Rechts, Links rechts, wieder links, nein halt rechts, links, rechts, rechts, links...geschnittene Kurve, Ampel!, Pfeiler, rechts, Links ...OMAAA! gerad noch gut gegangen, rechts waaah Laterne..rechts, links, links ...rekts, lichts, Ampel! Moment mal rekts, lichts??? Ohh man selbst ich als Autorin komm hier nicht mehr mit, puhh Schweiß von der Stirn wisch. Während auf der Rückbank Tränenbäche geheult wurden über das ach so kurze Leben, hatte sich Kai vorne an ihre rasante Fahrweise schon einigermaßen gewöhnt. Sie fuhr zwar wie eine Sau, aber sie wusste genau was sie macht. Plötzlich ertönte ein Geräusch im Auto das dem klnigeln eines Handy's glich. Lain's Augen fixierten sich schnell auf den Ãœbeltäter, eine eingebaute Funkstation im Amaturenboard und noch im selben Moment drückte sie durch einen Off knopf denjenigen weg, der sie erreichen wollte. Kai wunderte sich warum sie nicht abgenommen hatte, entschied sich aber nicht zu fragen. Ausserdem sollte der Ruhezustand nicht von Dauer sein, nur eine Minute später versuchte es der Anrufer erneut. Augenblick drückte sie wieder auf die Off taste, aber das klingeln verschwand nicht wie beim ersten mal. Immer wieder drückte sie unruhig die Taste, schliesslich hörte es auf, aber nicht so wie erwartet. Plötzlich meldete sich eine männliche Stimme. #Lain, ich weiss das du da bist... melde dich.# forderte die junge, männliche Stimme auf. Das Auto bremste aufeinmal ab und fuhr nun vorschriftsmässig die Straße entlang, allerdings tat Lain dies eher unbewusst denn sie starrte fast schon panisch auf das Funkgerät. schoss es ihr durch den Kopf und versuchte weiterhin JD auszuschalten. JD atmete am anderen Ende schwer aus #Hör zu Lain, du kannst mich nicht auschalten, ich habe diesen Vorgang gesperrt....bitte rede mit mir# flehte er. Sie schwieg, denn wenn sie jetzt etwas sagen würde, könnte der ganze Auftrag auffliegen. Die vier Jungs beobachteten sie interessiert, die Anspannung war ihr vom Gesicht abzulesen. JD seuftzte, vielleicht hatte er seine Partnerin falsch eingeschätzt und sie war doch nicht so eiskalt #Es tut mir Leid, vielleicht hätte ich dich mit der Nachricht nicht so überrennen sollen....sorry# entschludigte er sich #wenn es dir hilft es ist Abschnitt 5, reihe 28....# ergänzte er mit Sorge in seiner Stimme. Er pausierte #Ich ähmm hab da übrigends noch ein paar Info's über Volt-------# weiter kam er nicht, denn Lain reagierte blitzschnell in diesem Moment. Sie riss den Funkapparat mit samt Kabelsalat raus und schmiss es noch im selben Atemzug aus dem Fenster. Sie atmete unregelmäßig ein und aus, fast wäre was schief gegangen und nur langsam beruhigte sie sich. Ray fand als erster seine Sprache wieder "Was zum Henker war das?" fragte er und wunderte sich ob er das eben auch wirklich gesehen hatte. Lain lächelte unruhig "Ach ich fand das Systhem war veraltet..."redete sie sich heraus und wartete erst gar nicht auf die Frage wer das überhaupt war "ein Bekannter der Familie hat nur angerufen." ergänzte sie gleich darauf. Zwei Tage später, einem Donnerstag Nachmittag, befand sie sich an einem Ort an dem sie nie sein wollte. Sie war auf dem bürgerlichen Friedhof, Abschnitt 5, Reihe 28. Sie stand vor dem Grab von Jack und James Brown, auch besser bekannt als Max Tate und Sawara. Starr sah sie auf den kalten Betonstein runter unter dem nun ihre Kollegen liegen sollen. Es war ein Wunder das sie überhaupt gekommen ist, sie hatte es eigentlich gar nicht vorgehabt, was würde es denn bringen? Trotzdem trieb sie etwas hierher, vielleicht war es der Grund das sie den beiden noch etwas sagen wollte...ja vielleicht...aber vielleicht auch was anderes, wer weiss das schon. Es lagen keine Blumen auf dem Grab gebettet, wer hätte auch welche bringen sollen? In diesem Geschäft hatte man keine Freunde oder Familie. Es gab niemanden der ihnen nach trauerte, sich geschweige denn an sie erinnert. Diese Art Beruf war der Inbegriff des Alleinseins. Man lebte allein, man starb allein und den letzten Weg ging man auch allein. Niemand hatte sie auf ihren letzten Weg begleitet, keine Angehörigen, keine Trauernden. Mit kalten Fingern zog sie ihren Mantel enger um die zierliche Gestalt. Die Bäume liessen trauernd ihre gelb gefärbten Blätter fallen. Die Blätter tanzten raschelnd im Wind, führten einen Tanz zur Ehre der Toten auf. Sie ging in die Knie, strich das vom Wind verwehte Haar aus ihrem Gesicht, bohrte ein Loch mit ihrem Finger in die Erde und legte eine goldene Patronenhülse hinein. Mit starrem, fixierten Blick richtete sie sich wieder auf "Idioten..." sagte ihre zitternde Stimme. Mit versteinerte Miene ging sie den Kiesweg zurück und neben ihr her tanzten die gelben Blätter. Asche zu Asche.....Staub zu Staub Träume und Hoffnung... so etwas existiert in dieser Welt nicht! Die Dunkelheit braucht kein Licht. Was jetzt ist, ist Wahrheit Wer das nicht versteht, sollte diese Welt besser verlassen... Kapitel 9: Halloween Special/ Chaos pur --------------------------------------- so meine lieben, ihr habt wieder so tolle kommentare geschrieben, das ich mich extra angestrengt hab gas kapi heute noch rauszubringen ^^ viel spaß^^ *gruselige lache* 9. Helloween Special Es war Freitagnachmittag, um es genauer zu sagen war heute der Tag wo sie bei Tala ihre kleine, intime Halloween Party feierten. Lain war in ihrem Zimmer und packte die nötigen Sachen, die man für eine Übernachtung brauchte zusammen in eine kleine Tasche. Darin befanden sich bis jetzt ihre schwarze Hotpants, ein hellblaues T-shirt, Zahnbürste und Paste und frische Sachen für den nächsten Tag. Sie stellte die schon fast fertig gepackte Tasche vom Bett herunter und lauschte kurz. Nachdem sie nichts verdächtiges hören konnte sagte sie klar und deutlich "Heilige Maria Mutter Gottes.". Die blaubeleuchteten Fächer in den Wänden schoben sich auf, das Bett klappte auf, der Fernseher ging an und zeigte die Überwachungsbilder und zum Schluß klappte auch der Computer wieder aus dem Schreibtisch. Sie ging überlegend an den Regalen vorbei und sah dabei aus als ob sie nur nach einem geeignetem Outfit suchte. "Hmm was brauch ich denn...." murmelte sie leise vor sich . Ihre Sig Sauer hätte sie wie immer bei, dennoch stöberte sie nach geeignten Waffen oder anderen nützlichen Dingen, die brauchbar für einen eventuellen Einsatz sein könnten. Sie nahm aus einer der Vitrienen einen Dolch, zog ihn aus der dazu gehörigen Scheide und hielt ihn mit prüfenden Blick ins Licht, dann fuhr sie sachte mit der Fingerkuppe über die Klinge, als sich ein Bluttropfen auf der Kuppe bildete leckte sie diesen ab und nickte zufrieden. Sie steckte Dolch wieder zurück in die Scheide und legte ihn in die Tasche, dann nahm sie aus einer anderen Vitriene ein kleines schwarzes Kästchen und öffnete es um den Inhalt zu überprüfen. In Dem Käschen befand sich ein Soundbug, sie schloss es wieder und legte es auch in die Tasche. Nachdem sie den Reisverschluß der Tasche zuzog setzte sie sich noch einmal an den Computer um die Daten durchzugehen, die sie von JD zugeschickt bekam. Leise murmelte sie einige Fakten vor sich hin "Zusammenarbeit mit der russischen Mafia wird vermutet......kann mit keinem der Mordfälle in Verbindung gebracht werden.........Beziehung zum Tate Fall wird ausgeschlossen......" sie hob die Augenbrauen "Beziehung zum Tate Fall wird ausgeschlossen?" wiederholte sie ungläubig "Könnte da denn eine Verbindung bestehen?" fragte sie sich selbst "Immerhin ist Voltaire ein bedeutender Mann in Rußland, ehrlich gesagt würde es mich nicht wundern wenn er der Pate persönlich ist...." überlegte sie grinsend. Plötzlich klopfte es an ihrer Tür "Hey, bis du soweit? Wir müssen los..." sagte Kai ungeduldig. Lain wandte sich zur Tür sagte leise, aber deutlich "End" und die Beweise ihrer Agenten Existenz verschwanden wieder. Sie sprang auf schnappte sich ihre Tasche, riss die Tür auf sah in Kai's perplexes Gesicht "Bin fertig!" verkündete sie lächelnd. Beide zogen sich ihre Jacken an, Kai seine schwarze Lederjacke und Lain einen warmen, schwarzen Mantel. Sie fuhren zusammen in Kai's Mustang, der inzwischen wieder fit war und gleich Winterreifen bekommen hatte, erstmal zu Wall-mart, einem riesigen 'Supermarkt' bei dem es einfach alles gab. Sie trafen sich dort mit Tala, Ray und Bob um noch einige Besorgungen für den Abend zu machen. Wie immer war die Stimmung der beiden im Auto distanziert und es herrschte Schweigen. Selbst Tote sprachen mehr, aber so spielte nur leise die Musik vor sich hin. Kai hatte seinen Blick vollkommen auf den Verkehr konzentriert und Lain schaute zu wie der Himmel langsam golden wurde. Langsam wurde selbst ihr die Stille unangenehm und sie wendete sich zu Kai "Wie lange kennst du Ray, Bob und Tala eigentlich schon?" fragte sie interessiert. Der Russe liess etwas Zeit verstreichen ehe er antwortete "Seit der 9. Klasse." sagte er knapp. Lain wusste zwar schon das er sehr wortkarg war, aber da spuckte ja selbst ein Anrufbeantworter mehr Informationen aus, aber sie liess sich nicht abschrecken und hoffte auf mehr nützliches Material für ihre Ermittlungen "Warum wohnst du eigentlich nicht bei ---" weiter jedoch kam sie nicht denn er unterbrach sie. Sein Gesicht nahm genervte und aggressive Züge an "Weil meine Eltern tot sind...." beantwortete er ihre Frage. Irritiert sah sie ihn, sie wusste das seine Eltern tot sind und deswegen hatte sie nie vorgehabt dannach zu fragen "Nein, das meinte ich nicht...ich wollte fragen, warum du nicht mit Ray, Bob oder Tala zusammen wohnst...." berichtigte sie und schaute dennoch mitfühlend "Aber es tut mir Leid...". Kai's Augen wurden kalt und seine Wut schien sich zu steigern "Brauch es dir nicht...du verstehst sowieso nicht wie es ist..." sagte er verurteilend bissig. Lain zuckte kurz und für einen Moment waren ihre Augen vollkommen leer "Du hast Recht, ich hab keine Ahnung wie es ist....." erwiderte sie monoton und wendete ihr Gesicht ausdruckslos zum Fenster. Wie konnte er sie nur so verurteilen, er kannte sie doch nicht mal. Aber sollte es sie denn kümmern wie er über sie denkt? Nein, das sollte es nicht und das tat es auch nicht. Er sah zwar das er sie irgendwie getroffen hatte, aber nachfragen das wollte er nicht. Es war einfach nicht seine Art und doch fühlte er sich unwohl. Vielleicht verstand sie es ja doch, aber konnte denn überhaupt jemand ihn verstehen, konnte es überhaupt jemanden geben der das Gleiche wie er durchgemacht hat? Nein, dieser Gedanke war absurd, jemand wie sie konnte ihn nie verstehen. Jemand der so unbefangen Lachen konnte, würde es niemals. Ihre Fassade schien perfekt, er sah es nicht, wollte es wahrscheinlich noch nicht einmal sehen, er tat ihr unsicheres, gespieltes Lachen als unbefangen und natürlich ab. Er veruteilte sie und machte keine Anstalten an ihrer Oberfläche zu kratzen, übersah alle wichtigen Indizien. Diese beiden Menschen, die nicht einmal bemerkten das sie sich so ähnlich waren, behaupteten doch tatsächlich voneinander das sie sich niemals verstehen würden. Dabei glichen sie sich doch so sehr, beide hatten sich eine Fassade aus Lügen aufgebaut. Jeden Tag den sie lebten logen sie sich selbst an, eine Lüge, dass ihnen nichts weh tut, eine Lüge, dass sie nicht einsam sind, eine Lüge, dass sie nicht verzweifeln, eine Lüge, dass sie nicht traurig sind, ...Lügen, weil sie Leben möchten... Der silberne Mustang bog in den Kundenparkplatz von Wallmart ein, verminderte seine Geschwindigkeit und hielt nach einem Platz nahe dem Eingang ausschau. Er parkte unfern vom Eingang, beide stiegen aus und zwängten sich mit ein paar anderen Menschen hinein. Allein im Eingangsbereich wurde man schon von Produktreklame und herbstlicher Halloweendekoration erdrückt. Überall waren künstliche Kürbise aufgestellt, traditionelle Monster standen daneben und regten die Fantasie des Kunden an und aus den Ecken trat ab und zu schrilles Hexengelächter wenn ein Kind auf den Knopf einer solch automatischen Hexe drückte. "Mama, ich möchte dieses Jahr unbedingt als Catwoman gehen!" bettelte ein kleines Mädchen, die aufmerksamkeit erregend am Mantel ihrer Mutter zog. Die Frau hockte sich zum dem kleinen Mädchen hin und streichelte ihr über den Kopf "Gut, dann ist es dieses Jahr Catwoman, mein Engel." willigte sie mit einem mütterlich, herzlichen Lächeln der Bitte ihrer Tochter ein. Lain war stehen geblieben und beobachtete die Szene zwischen Mutter und Tochter. Wie in Trance sah sie wie die Frau ihr Kind an die Hand nahm und aus dem Laden ging. Kai wandte sich um "Was ist, kommst du?" fragte er genervt und deutete auf die anderen drei Jungs die nur einige Meter entfernt auf sie warteten. Es dauerte einen Moment bis sie realisierte was Kai gesagt hatte, dann schreckte sie hoch "J-Ja....bin schon da..." meinte sie noch etwas benommen und ging mit Kai zu dem Chinesen, Russen und Amerikaner. Die Jungs begrüßten sich wie übllich mit einem brüderlichen Händedruck und auch Lain begrüßten sie auf die gleiche Weise, noch am Tag zuvor hatte Ray ihn ihr gezeigt. "Also wir brauchen einen Kasten Bier, einen Kasten gemischt mit Pop's (Pop's sind alle möglichen süßen sprudelgetränke, cola, fanta usw.) ein paar Packungen Chips und Popcorn für die Microwelle..."zählte Tala auf. Die anderen nickten. "Was ist mit den Filmen?" fragte Ray nach. Ohne zu überlegen erwiderte Tala gleich "Die können wir in der Videothek nebenan ausleihen...". Bob klatschte in die Hände "Gut dann lasst uns rein gehen!" forderte er ungeduldig auf. Die Gruppe durchquerte gerade den Sicherheitsbereich, als zwei stämmige Männer der Security auf sie zukamen. Beide blieben sie vor Lain stehen und weisten sich mit ihrer Marke aus. "Es tut mir Leid, aber ich muss sie aufgrund des Verdachtes auf unerlaubten Waffenbesitzes vorläufig festnehmen.." sagte der Rechte der beiden mit einer tiefen, kratzigen Stimme ohne eine Miene zu verziehen. Verwirrt blieben die Jungs stehen und Lain riss geschockt die Augen auf "Was..?" war alles was sie rausbrachte, denn alles kreiste kreuz und quer wie ein Verkehrschaos in ihrem Kopf umher und drohte zusammenzubrechen. Aber dann wurde es ihr mit einem Schlag bewusst . Sie lächelte unsicher "Das muss ein Missvertändnis sein..." versuchte sie sich herauszureden. Wie es Tala's Art war stellte er sich sofort schützend vor Lain "Hey, ist das eure Art Kunden zu behandeln?" beschwerte er sich sauer. Der Securityman auf der linken Seite hatte eine Glatze und schob ihn leicht aber bestimmend zur Seite "Entschuldigen sie mein Herr, aber sie sollten Abstand halten." sagte er höflich. Bob schaute ratlos zwischen Lain und den beiden Typen hin und her "Ey man was soll der Scheiß?". "Echt mal haben sie nichts besseres zu tun? Oder ist das hier versteckte Kamera?" fragte Ray sarkastisch sich den anderen beiden anschliessend. Kai sah entgeistert aus, schliesslich befreite auch er sich aus seiner Starre "Ich glaube das sie hier sinnlos ihre Zeit verschwenden..." sagte er monoton. Diesmal wendete sich die andere Security um "Wir möchten Sie bitten sich herrauszuhalten." ermahnte er höflich und wendete sich abermals zu Lain um "Nehmen Sie die Hände hoch und spreizen Sie die Beine!" befahl er. Lain tat wie ihr befohlen "Sie wissen nicht was sie tun...Ich bin ein Agent der ISA (International Special Agents).." flüsterte sie sodass es nur die Typen vom Security hörten. Daraufhin lachten aber beide nur spöttisch ."Ja natürlich..." engegnete der mit der tiefen Stimme und klopfte sie oben beginnend ab. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, wahrscheinlich wussten diese Ignoranten noch nicht einmal das es die ISA gibt, geschweige denn was sie bedeutet. An ihrem rechten Schienbein blieb die Hand kurz auf einer verräterischen Stelle liegen, aber dann schob er das Hosenbein der Jeans hoch und zum Vorschein kam ihre Chromblitzende Sig Sauer, die er im nächsten Moment triumphieren hoch hielt. Der Glatzkopf handelte schnell, nahm ihre Hände hinter ihren Rücken und legte ihr Handschellen an. Völlig schockiert standen die Jungs einige Meter entfernt und waren absolut Bewegungsunfähig, noch nicht mal ein Wort brachten sie über die Lippen. Lain sah Kai's entgeistertes, aber auch entäuschtes und vorallem verwirrtes Gesicht. Sie wusste zwar das sie so gut wie aufgeflogen war, aber es musste doch noch eine Chance bestehen wie sie sich aus der ganzen Misere retten konnte "Die Waffe ist nicht echt, es ist bloß eine Atrappe!" versuchte sie verzweifelt. Der mit derGlatze führte sie ab und drückte sie zu einer Nebentür, hinter sich wahrscheinlich der Sicherheitsbereich befand "Das werden wir schon noch klärem..." sagte er genervt und öffnete die Tür. Der Beamte mit der tiefen Stímme wendete sich noch einmal an die Jungs "Sie warten hier bitte, wir werden dann noch einmal mit ihnen reden müssen." sagte er abschliessend und folgte seinem Kollegen. Hinter der Tür befand sich ein dunkler, enger Gang, dann öffnete er eine weitere Tür und sie traten in einen einen kleinen, ebenfalls spärlich beleuchteten Raum in dem sich ein Tisch mit vier Stühlen und ein Telefon befand. Sie blieben stehen. "Setzen." befahl er. Lain kam den nicht nach und er wurde ungeduldig "Setzen!" wiederholte er mit nachdruck. Aber sie reagierte wieder nicht und drehte sich stattdessen zu ihm, etwas fiel klimpernd zu Boden. Es waren die Handschellen. Ihre Augen waren eiskalt und voll Zorn, blitzschnell trat sie einen Schritt an den Mann heran, ihre Hände schnellten hoch und sie drückte ihn am Kragen packend gegen eine Wand. "Sie IDIOT!" schrie sie sauer und dem Mann war eindeutig die überraschung ins Gesicht geschrieben. Die Tür öffnete sich ein weiteres mal und die Security mit der tiefen Stimme trat ein "Was ist hier los?" fragte er alamiert und bemerkte kurz darauf das sich Lain von den Handschellen gelöst hatte "Wie zum....." fragte er ungläubig. Lain sah worauf er hinaus wollte "Ihr beide seid wohl noch nicht lange bei der Security was? Man trägt sein Schlüsselbund nicht am Gürtel..." klärte sie die beiden auf und hielt den Bund hoch. "Verdammt nochmal wissen Sie eigentlich was Sie hier angerichtet haben? Ich hab ihnen doch schon gesagt das ich von der ISA bin!!! Sie haben mir mitten in einen Undercover Fall reingefunkt!!! Wegen ihnen bin ich jetzt wahrscheinlich aufgeflogen!!!" schrie sie hysterisch. Die beiden Männer versuchten sich nicht davon beeindrucken zu lassen "Wenn das so ist, können Sie sich doch mit Sicherheit ausweisen." forderte der glatzköpfige sie auf.. Gestresst liess sie von ihm ab und liess sich mit einem entnervten Stöhnen auf den Stuhl sinken "Wie dumm sind Sie eigentlich??? Glauben sie wirklich das ich bei einem Undercover Auftrag eine Marke bei mir trage? Das wäre ja wohl das dümmste was man machen könnte..." sagte sie verzweifelnd. Mit einem Handwink deutete sie auf das Telefon "Rufen sie die Zentrale an und fragen sie nach Agent Kahn..." meinte sie und stütze den Kopf auf ihrer Handflächeninnenseite auf. Nach kurzem zögern ging der Glatzkopf zum Telefon und wählte die Nummer, es dauerte einen Moment ehe jemand ran ging "Guten Abend, hier ist Securitybeamter Miller von Wallmart. Wir haben hier einen Vorfall bei dem wir eine Waffenträgerin festnahmen und diese behauptet jetzt sie wäre Agentin Kahn von ISA...." er wartete einen Moment weil die Frau ihn in eine andere Abteilung durchstellte, von da aus wurde er noch weitere vier male in eine andere Abteilung durchgestellt bis er beim Obermacker Chef höchstpersönlich landete, denn nur er, das kommitee und die Special Agents wussten über die wesentlichen Daten und Fakten dieser Organisation bescheid. Der Glatzkopf wiederholte sich ein weiteres mal und er hörte ein zustimmendes Murren des alten Mannes. Eine kurze Pause trat ein. #HABEN SIE LADENDIEB SECURITY DEN VERSTAND VERLOREN MEINEN BESTEN AGENTEN WÄHREND EINES AUFTRAGES FESTZUNEHMEN???# brüllte der Alte völlig ausser sich, sodass es selbst Lain und der Typ mit der tiefen Stimme hören konnten. Der Glatzkopf hielt den Hörer sofort eine Armlänge von sich weg und Lain konnte sich nur zu gut vorstellen wie ihm die Ohren klingelten. Anscheinend wusste das der Chef selbst auch und schrie Lain an #UND SIE, KAHN, SEHEN SIE ZU DAS SIE DAS WIEDER IN ORDNUNG BRINGEN!!!# brüllte er orkanmässig durch den Hörer das einem die Haare zu Berge standen. Ohne den Glatzkopf auch nur zu Wort kommen zu lassen war ein heftiges Aufschlagen des Hörers zu hören und das darauf folgende Tut-geräusch. Mit Schüttelfrost in den Händen legte dann auch der Glatzkopf auf und tauschte sich bedrückende Blicke mit seinem Kollegen aus. Lain zuckte mit den Schultern und machte eine Geste, die soviel bedeuten sollte wie 'Tja, selbst Schuld.'. "Aber wir haben doch nur unseren Job gemacht..." versuchte sich der mit der tiefen Stimme zu retten, weil er um seinen Job bangte. Sie rollte mit den Augen "Das versteh ich natürlich, aber dank ihnen sitz ich tief in der Scheiße und sie werden mir helfen da wieder rauszukommen." sagte sie und ein fieses Grinsen bildete sich auf ihrem Gesicht "Achso, wie wäre es mit einer kleinen Entschädigung?" sagte sie und ein gewisses Gletzern trat in ihre Augen. Die beiden Security's schluckte schwer und konnten schon ahnen was sie wollte, aber dennoch willigten sie mit einem sehr zögerlichen Nicken ein. Dann wendete sich Lain von ihnen ab und betätigte den Funkstecker in ihrem rechten Ohr "JD? Ich brauch deine Hilfe...." . Ungeduldig tigerte Tala vor der des Sicherheitsbereiches, Kai lehnte teilnahmslos mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand, Bob saß auf einer Bank und spielte angespannt irgendein Spiel auf seinem Hand und Ray saß gleich neben ihn, hatte ebenfalls die Arme vor der Brust verschränkt und schloss die Augen, er machte den Eindruck als ob er meditierte. Keiner sprach ein Wort, denn keiner wusste was er von dieser Situation halten sollte. Mit wem hatten sie es hier zu tun? Das sie eine Waffe bei sich trug war einfach unfassbar. War sie vielleicht Schwerverbrecherin? Eine Mörderin? Oder hatte sie die nur zur Verteidigung bei? Vielleicht betrieb sie ja Schiesssport? All das waren Fragen die in ihren Köpfen herum schwirrten und verzweifelt nach Antworten suchten. Die Tür öffnete sich und das Geräusch von Schritten zog sofort die Aufmerksamkeit auf sie. Zuerst traten die beiden, schon bekannten Männer von der Security heraus, dicht gefolgt von Lain die keine Handschellen mehr trug. Mit erwartungsvollen Blick ging Tala auf die Drei zu, auch Bob und Ray standen von der Bank auf und Kai drückte sich von der Wand weg. "Was ist nun?" fragte Tala ohne jegliches zögern. Der Glatzkopf setzte eine entschuldigende Miene auf und kratze sich am Hinterkopf "Entschuldigen Sie vielmals, wir hatten es hier wirklich nur mit einem Missverständnis zu tun. Die Waffe war nur eine Atrappe. Wir haben die Dame zu unrecht festgenommen." entgegnete er höflich. Die Anspannung floh sichbar aus ihren Gesichtern und Erleichterung machte sich breit. Lain räusperte sich und der mit der tiefen Stimme schien sich noch an etwas zu erinnern. "Als Entschädigung erstatten wir ihren Einkauf bei Wallmart frei..." sagte er daraufhin und Lain grinste. Tala runzelte die Stirn "Das will ich aber auch annehmen, nachdem sie uns solche Probleme bereitet haben." sagte er ärgerlich. Bob und Ray grinsten breit über das ganze Gesicht und dachten daran das sie mehr als nur ein Einkaufswagen brauchen werden. Die beiden stämmigen Männer verbeugten sich entschuldigend "Wir bitten um Entschuldigung und wünschen Ihnen einen guten Aufenthalt in Wallmart..." sagten sie im Chor höflich und verabschiedeten sich. Lain strich sich verlegen ein blauen Haarsträhne zurück "Tut mir echt Leid für die Unannehmlichkeit....". Ray lächelte verzeihend "Ach ist doch nicht schlimm, immerhin brauchen wir dadurch nichts zu bezahlen...." meinte er. Bob machte ein nachdenkliches Gesicht "Aber warum schleppst du eine Atrappe mit rum?" fragte er und die anderen horchten auf. Lain fühlte sich ertappte, überlegte krampfhaft nach einer Ausrede und sah sich nach Rettung umschauend zum Eingang. Erleichtert atmete sie auf als, sie einen Mann im khaki farbenen Mantel, schrägliegender scwarzer Regisseurmütze und einer schwarzen Sonnenbrille, deren Gläser klein und rund waren sah. Sein sonst so wirres und strubeliges Haar wurde streng nach hinten zu einem kleinen Zopf gebunden und ein Schnauzer zierte sein Gesicht der ihn älter aussiehen liess. Mit einem strahlenden Lächeln und weiß blitzenden Zähnen kam er auf die kleine Gruppe zu "Ahhh il mio fidanzatino!!!" (Meine Liebste.) begrüßter er Lain auf Italienisch und umarmte sie herzlich "Wie 'abe ich diche vermisste!!!" sagte er in einem starken Akzent. Lain hatte noch nicht mal zeit zu antworten, da drehte er sich auch schon zu den nun völlig verwirrten Jungs "Ahhh unde dasse müsse deine neue Amico seine ehh?". Bob hob eine Augenbraue "Wer is'n der Irre." fragte er an sie gerichtet und deutete auf den italienisch quatschenden Typ mit dem Schnauzer. "Ähh...Das ist..." fing sie an und schaute hilfesuchend zu dem Italiener. Dieser begriff sofort "Meine Name ist Marciello! Spreche mit weiche 'C'. Ihr können mich aber auch Marc nenne. Freut mich, freut mich..." sprach er wie am laufenden Band und schüttelte jede einzelne Hand, während die Jungs es völlig verdattert mit sich geschehen liessen. Dann wendete er sich wieder an Lain " So Laine, Bella... 'aste für miche die Requisite???" fragte er sie. Es dauerte einen Moment ehe sie begriff, aber dann gab sie ihm die Sig Sauer. Er besah sie sich aus allen Pepektiven und lächelte wieder breit, sodass seine weißen Zähne blitzen "Ahh du 'aste mir wie immer beste Atrappe besorgt!!!" sagte er zufrieden und drehte sich erneut um zu den Jungs "Signora Lain 'atte miche gestern angerufe, sagte das sie Requisite füre meine Filme 'at und sagte das sie in diese Laden geht. Da 'ab iche gedachte, Marciello, du kannste dich in diese Lade gleich treffe. Iche mache nämlich große, große italienische Filme! Grande pellicola!!!" sagte er melodisch und unterstütze mit Gesten der Übertreibung. Wieder wendete er sich an Lain und liess keine Zeit das auch nur irgendjemand was sagen konnte. Er nahm ihre Hand in seine Hände und gab ihr einen Handkuss "Il mio catnip.."(Meine Schöne) schwärmte er "Iche musse wieder los. Grande pellicola wartet niche..." sagte er mit einer übertreibenden Geste, dann streichelte er ihr über die Wange und kniff ihr rein, wie es Oma's bei kleinen Kindern taten "Ach ehhh, Bella du biste so schön geworde..." meinte er noch ehe er sich wieder zu den Jungs drehte "Unde es 'atte miche wirklich gefreute euch kennesulerne..."verabschiedete er sich mit aufwendigem Händedruck, blieb bei Tala als letztes stehen und klatschte ihm leicht gegen die Wange "Junge! Due biste so blass! Du musste essen Pastaa!!! Pasta bringte Farbe und Lebe in den Körper! Machte grande fuerto uomo!" (großer starker Mann) sagte er und machte dabei dieses typische italienische Zeichen, wo Zeige- und Mittelfinger auf die Daumenkuppe gelegt werden. "Arrivederci, Ciao il mio amico!!!" rief er und ging großen Schrittes schliesslich. Mit einem verlegenden Lächeln wandte sich Lain zu den Jungs "Wie siehts aus? Wollen wir endlich gehen?" fragte sie. Ein sehr langsames Nicken folgte und jeder schien erstmal wieder Herr seiner Sinne werden zu müssen drehten sich aber dann um zum gehen, um endlich in das Innere des Einkaufparadieses zu gelangen, bis auf Tala der wie in Trance stehen geblieben war "Pasta???" murmelte er sich selbst fragend, schüttelte kurz den Kopf und schloss dann zu den anderen auf. Im Gehen drehte sich Lain noch einmal und sah das der 'Italiener' stehen geblieben war und ihnen nachschaute, mit den Mund formte sie das Wort 'Danke' und richtete sich wieder nach vorne. Nicht mal eine Sekunde später meldete sich JD's Stimme aus dem Funkstecker #Keine Problemo!# sagte er scherzend in dem Italienischen Akzent #Pass auf ich leg dir deine Waffe unter den Beifahrersitz in Hiwatari's Auto. Bis später# ergänzte er ohne Akzent. Lain musste über seine Vorstellung schmunzeln dachte sie vorwurfsvoll. Die Gruppe schlenderte durch die vielen Ailen, sie waren gerade in dem Abschnitt für Getränke. Kästen der verschiedensten Alkehol Produkte stapelten sich fast bis unter die Decke. Bisher hatten sie in den zwei Einkaufwagen, welche von Ray und Bob geschoben wurden, Sodagetränke und jetzt wollten sie zwei Kästen Becks Bier holen. Natürlich nahmen sie das teure, immerhin brauchten sie ja nichts zu bezahlen. Bob grinste heraufordernd Ray an "Becks gibt's erst am Ende des Ganges, wetten ich bin schneller da!" reizte er ihn Ray grinste fies "Das glaubst aber auch nur du...." sagte er und nahm die Herausforderung an. Daraufhin nahmen beide mit den Körben Schwung, sprang ab und stützen sich auf den Einkaufswagen ab, die mit nicht zu unterschätzender Gesschwindigkeit schwankend durch den Gang rasten. Es kam wie es kommen musste, sie konnten die Körbe nicht aufhalten und rauschten ungebremst in die anschliessende Sportabteilung und mit einem lauten Krachen fuhren beide gegen ein riesen Behälter voller unterschiedlicher Bälle und wurden in den Behälter kopfüber rein geschleudert. Während Lain sich kaum halten konnte vor lachen, schlugen Tala und Kai die Hände über den Kopf zusammen. Kai holte mit einem seufzen zwei Kästen Becks und stellte sie in die nun total verbeulten Körbe. Kopfschüttelnd ging die drei dann an den schmerzhaft stöhnenden Bob und Ray vorbei. "Kennen wir die?" fragte Tala rethorisch. "Nö." antworteten Kai und Lain im Chor. Nach einer halben Stunde des rumirrens hatten sie endlich alles zusammen und standen an der Kasse. Bob und Tala legten die Waren auf das Band und Kai, Ray und Lain verpackten sie in die Tüten. Die Kassiererin hatte schon Bescheid bekommen, das dieser Einkauf eine Entschädigung war und verlangte somit auch kein Geld. "Wir haben eine Sonderaktion zu Halloween und bieten ein Kürbis als Kundengeschenk an, möchten sie einen?" fragte die Frau freundlich "Ja!" platzte es sofort aus Bob raus. Tala legte die Stirn in Falten "Was willst du mit nem Kürbis?" fragte er. "Hmm" er schien zu überlegen "Hmm keine Ahnung, nen Kürbis kann man doch essen oder? Vielleicht können wir ja irgendwas draus kochen..." schlug er vor. Tala fuhr sich durch die Haare "Alter, du bringst noch nicht mal Wasser zum kochen, wie willst du dann aus diesem Ding irgedwas genießbares machen?!!" warf er ihm vor. Bob stutze "Na meinste nich das der in die Microwelle passt?" ... In diesem Moment entgleisten all deren Gesichtszüge die diesen Satz gehört haben. Die Kolonne bestehend aus einem roten Mazda, einem schwarzen Dodge Truck, einer dunkelblauen Viper und einem silbernen Mustang hielt vor einem großen, weißen Neubauhaus. Mit Tüten und ihrer Tasche in den Händen stieg Lain aus, sie musste zugeben das dieses Haus sie beeindruckte, es war zwar eine Neubaute hatte aber etwas von einem Alten Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert. Tala öffnete die Hausür und liess die Vier eintreten. Zuerst trat man in einen Flur, in den die Jungs ohne das Tala ein Wort sagte ihre Taschen hinwarfen, Lain stellte ihre dann ebenfalls hin. Am Ende des Flures führte zur linken Seite eine breite, gebogene Treppe in den zweiten Stock und geradeaus war ein großer gebogener Durchgang der ins Wohnzimmer führte. Durch den gingen sie auch, das Wohnzimmer war nicht weniger protzig als es Kai's war. Nur mit ausnahme das dieses hier um einiges größer war, einen Kamin hatte, hauptsächlich in weiß gehalten wurde, ein Bärenfell am zu liegen hatte und ein flachen Wohnzimmer Glastisch hatter der zwischen zwei Sofa und einem Sessel stand. Sie durchquerten das Wohnzimmer und betraten die Küche die durch eine Schiebetür vom Wohnzimmer getrennt werden konnte, dort stellten sie dann die Tüten mit dem einkauf ab und Ray stellte ein paar Bier in den großen, typisch amerikanischen Kühlschrank. Tala wendete sich zu den anderen Jungs "Ihr wisst ja wo alles ist, ich führe Lain mal eben rum." sagte der Russe, fasste ihre Hand und ging wieder ins Wohnzimmer. "Aber lass deine Briefmarkensammlung aus!!!" rief Bob mit einem Unterton hinterher. Daraufhin murmelte der Russe irgendwas unverständliches, widmete sich dann aber vollends Lain "Wie du gesehen hast ist das hier das Wohnzimmer...., das kleine Bad befindet sich gleich rechts neben den Eingang und das große ist oben...komm mit ich zeig es dir." sagte er und deutete nach oben. Lain liess sich von ihm die Treppe hinauführen und diese endete dann in einem großen, breiten Gang. Er ging ein Stück mit ihr den Gang entlang und öffnete schliesslich eine Doppeltür aus schwerem Eichenholz, ein Bad im indischen Stil mit warmen Rottönen erschien. "Also hier ist das Bad..." sagte er und schloss die Tür wieder "Und mein Zimmer ist das am Ende des Ganges links...." erklärte er und nahm erneut ihre Hand um sie dort hin zu führen. Er öffnete die Tür und kam nicht drum rum erstaunt zu sein, sein Zimmer war überwiegend in Rotschwarz gehalten und war richtig ordentlich. Ein großes Futonbett stand vor einem resen Fenster. Auf der rechten Seite befand sich ein Kleiderschrank und eine stilvolle Couch, Auf der linken stand eine Schreibttisch mit Computer und einigen Schulunterlagen darauf verteilt, daneben bfand sich eine HiFi- anlage und direkt gegenüber vom stand ein Fernseher. An den Wänden hingen einige Poster verschiedener Auto's und neben dem Bett stand ein Vogelkäfig mit einem rotblauen Papagei drinnen. Interssiert ging Lain auf das Tier zu "Wie heißt er? Kann er sprechen?" fragte sie neugierig. Der Russe lächelte "Sein Name ist Coco- Ford.". Lain hob eine Augenbraue "Coco-Ford...?" wiederholte sie. Tala lachte "Ja, seine Name sollte eigentlich Coco sein, aber Ford ist sein Lieblingswort." erklärte er ihr und beugte sich dann zu dem Vogel "Sag Lain doch mal Hallo, Coco!" foprderte er den Papagei auf. Coco legte erst sein Kopf schief und dann erklang seine kratzige Stimme "Hallo Lain! Wie geht es dir? krah" krächzte er. "Danke gut..." antwortete sie lachend. Aber anstatt die Klappen zu halten plapperte Coco munter drauf los "Lain hat einen tollen Arsch, krah, Lain hat ein geiles Fahrgestell, krah...ich möchte zugern mal mit Lain ---" doch weiter kam das kleine Biest nicht, Tala hatte den Käfig geöffnet und hielt ihm den Schnabel zu, worauf sich Coco mächtig wehrte. Der Russe war knallrot angelaufen, sodass er nun perfekt in die Zimmereinrichtung passte und Lain schaute verwundert den Vogel an. "Keine Ahnung woher er das hat...." entschuldigte er sich bei ihr "Ich hab dir doch gesagt du sollst nicht so viel Fernsehen schauen!" belehrte er den Papagei. "Ähh vielleicht sollten wir wieder runter gehen, es gibt hier ehe nichts mehr interessantes..." meinte er und mit einem letzten bösen Blick auf das veräterische, kleine Biste, führte er Lain raus in den Flur. Sie gingen zurück zur Treppe, doch dann fiel Lain ein Zimmer auf dessen Tür ein Spalt offen war und ein Blick auf an der Wand hägende Schwerter wurde ermöglicht. Sie blieb stehen "Was ist das für ein Raum?" fragte sie neugierig. Der rothaarige stiess mit der Fußspitze die Tür ganz auf "Das ist der Hobbyraum von meinem Dad, er sammelt antike Waffen...". Da Lain selbst ein begehrter Waffensammler war, liess sie es sich nicht und trat ins Zimmer, während Tala am Türrahmen lehnte. Völlig in ihrem Element machte sie eine große Runde durch das Zimmer und strich mit den Fingerkuppen entlang der Vitrienen. Dann fiel ihre Aufmerksamkeit auf ein an der Wand hängendes Samurai Schwert dessen Klinge unnormal lang war. Ihre kindlich Neugier trieb sie dazu an es anzufassen, aber in dem Moment als sie es schon berührte schrie Tala warend "Nein! Nicht anfassen!!!". Doch es war zu spät, das Schwert löst sich von der Halterung und drohte auf sie herabzustürzen, er riss sie noch im letzten Moment an sich und beide fielen zu Boden. Das schwere Schwert kam scheppernd nur knapp neben ihnen auf. Obwohl die Gefahr schon überstanden war drückte er, der auf den Boden lag, sie, die auf ihn lag, noch immer stark an sich und legt schützend die Hand auf ihren Hinterkopf. "Die Halterung von diesem ist lose..." sagte er etwas schwerer atmend. Lain hatte sich total versteift und traute sich nicht auch nur eine Bewegung zu machen, wie ein kleines Kind lag sie in seinen Armen. Das war das erstemal in ihrem Leben das sie gerettet worden war. Es war das erste mal das jemand eine Verletzung für sie riskierte und dann diese feste, bestimmende Umarmung. Sie fühlte sich auf irgendeine weise gut, aber sie wusste es war falsch, also drückte sich sachte von ihm weg. "Danke" flüsterte sie als sich die Augen der beiden trafen. Tala lächelte warm "Jetzt sind wir quitt, schliesslich hast du mir vor dieser komischen Ohrringbombe schon das Leben gerettet..." sagte er und musste ei dieser Erinnerung schmunzeln. Ein seichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, sie bemerkte nicht das seine Hand immer noch auf ihrem Hinterkopf lad und so zog er sie mit sanften Druck zu sich runter. Sie sah zwar das sich ihre Gesichter immer näher kamen, aber sie war noch viel zu versteift um sich dagegen zu wehren. Die Erkenntnis das sie 'gerettet' wurde traf sie schwerer als gedacht, immerhin hatte sie hier den Auftrag als Bodyguard. Mit allem wollte sie sich dagegen wehren mit ihrem Verstand, mit ihrer Seele, ja selbst mit ihrem Herz, das normalerweise gar nichts zu melden hatte. Aber sie konnte es einfach nicht. Kurz bevor sich die Lippen der beiden berührten, drehte jedoch der Wind und das Schicksal stand wieder auf ihrer Seite. Von unten aus der Küche kamen Schreie "ALTER, DU KANNST IHN DOCH NICHT EINFACH VON OBEN ERSTECHEN!" ertönte Ray Stimme. "NA WIE SOLL ICH DENN SONST DIE GANZE MASSE DA RAUS HOLEN, HUH???" verteidigte sich Bob. Lain alamierte Reflexe liessen sie sofort hochschrecken und anschliessend aufspringen. Gedanklich Bob und Ray verfluchend rappelte sich auch Tala auf. Beide gingen sie wieder runter um den Grund der Schreie zu erfahren. Bob saß am Küchentisch und hüllte gerade den, letztendlich doch noch angenommenen Kürbis aus und Ray schaute ihm kopfschüttelnd dabei zu. Der rothaarige Russe stöhnte genervt auf und verliess die Küche. Wegen diesem scheiss Kürbis wurde er als unterbrochen? Lain setzt sich zu Bob der gerade dabei war die Augen, Nase und Mund auszuschneiden. Dann nahme er den Kürbis in beide Hände und betrachtete stolz sein Werk "Ey das sieht Kai voll ähnlich!" stelle er fest und noch im selben Moment drang Kai's Stimme aus dem Wohnzimmer "Was ist mit mir?" fragte er. "Och nichts..." log Bob. Grübeln beugte sich Ray über Bob und betrachtete sich den Kürbis genauer "Findest du? Ich glaub der hat mehr Ähnlichkeit mit Tala...Die Augen sind die gleichen.." fachsimpelte er und merkte nicht wie der Russe wieder die Küche betrat um sich ein Bier zu holen. Der sprang auf den Vergleich an "Was das DING soll aussehen wie ich???? Na warte...." drohte er zwischen den Zähnen heraus. In Ray's Augen stand die pure Angst "Ich mach nen Abgang." sagte er schnell und rannte, er rannte um sein Leben. Tala schnappte sich das Messer, welches Bob für den Kürbis benutzt hatte und hechtete dem Chinesen hinter her. Schulterzuckend gingen Lain und Bob ins Wohnzimmer in dem die Hetzjagd fortgesetzt wurde und ein seelenruhiger Kai gerade am Telefon Pizza bestellte. Ray sprang über das Sofa auf dem Kai saß und Tala sofort hinterher. "Hey bleib gefälligst stehen wenn ich dich umbringen will!!!" rief der Russe ihm hinterher. "Ich denk ja gar nicht dran!" antwortete der Chinese mit einem Schulterblick. "Dann bleib wenigstens stehen damit ich dir deinen Schwanz abschneiden kann!" knurrte er. .... In diesem Augenblick wurde alles stehen und liegen gelassen, Kai, Bob und Lain starrten entsetzt Tala an, selbst Ray stoppte und sah ihn entgeistert an. Tala bemerkte die entsetzten Blicke und rollte mit den Augen "Ich mein den Zopf..." verbesserte er sich. Die Gesichter nahmen erleichterte Züge an und es folgte ein "Achso.." und die Jagd ging genauso lautstark weiter, wie sie angefangen hatte. Bob stellte den Fernseher an und schaltete auf irgendeinen Musiksender. Nach einer Viertelstunde des Rennens liess sich Tala auf die Couch sinken und Ray wollte sich auf dem Sessel niederlassen, doch plötzlich war ein Fauchen zu hören und kurz darauf ein Schmerzensschrei von Ray. Er stand kerzengrade "Nehmt dieses Ding von mir!" jaulte er und drehte sich um, an seinem Allerwertesten hatte sich eine fette, graue Katze festgebissen. Tala seufzte und hakte die Katze aus dem Jeansstoff aus, setzte sie auf den Boden und sie ging dann eingeschnappt und hochnäsig auf ihren Platz im Sessel. "Ich hab dir doch schon tausend mal gesagt das Madame Louis niemand auf den Sessel lässt ausser meine Mutter...am liebsten würde ich dieses Vieh dem Nachbarshund zum Fraß geben, aber dann würde meine Mutter mich der Nachbarstochter wie ein Stück Fleisch vorwerfen..." erklärte er und sah grimmig die Besitzeinehmende Katze an. Es dauerte nicht lange und die Pizza kam an, dann wurde zu Bier und Pizza Karten gespielt. Sie spielten unterschiedliche Spiele, mal Romey, mal Skat und dann sogar Poker. Die Siegerquote war unterschiedlich, doch die meisten Siege heimste Kai ein, dicht gefolgt von Ray und Lain und das Schlusslicht bildete Tala und Bob. Erst um Mitternacht begannen sie sich die ausgeliehenen Filme anzuschauen, auf der einen Couch saßen Tala, Kai und in der Mitte Lain, direkt gegenüber auf der anderen saß Ray, Bob hatte es sich dem Bärenfell bequem gemacht und Madame Louis lag sich nicht stören lassend auf dem Sessel. Erster in der Reihe der Horrors war 'Texas Chainsaw Massacre', dann folgte 'Hannibal', nächster war 'They' . Lain jedoch zeigt allerdings nicht die gewünschte reaktion die sich Tala von einem Mädchen erwartet hatte. Sie saß zwar interessiert aber seelenruhig neben ihn auf der Couch und lachte einige Male als Menschen abgeschlachtet wurden, weil sie fand das es unrealistisch aussah. Selbst er und Kai sind einige male érschrocken zusammen gezuckt, von Bob und Ray war nicht die Rede, ihre Schreie hörten sich an wie die von kleinen Mädchen. Als dann auch 'They' zuende war legte Tala die vorletzte Dvd ein, 'Signs'. (Grusel, ich liebe diesen Film) "Worum gehts in diesen Film?" fragte Lain. "Ich glaub um Aliens..." antwortete Ray. Ihr stockte der Atem, und sie riss die Augen weit auf "A-L-I-E-N-S???" wiederholte sie mit zittriger Stimme und betonte jeden Buchstaben einzeln. Kai drehte sich fies grinsend zu Lain, er roch den Braten "Sag bloß, du hast Angst?" fragte er reizend. Lain schüttelte den Kopf und stand auf "Nee nee, ich bin müde ich glaub ich geh schlafen.." redete sie sich heraus. Doch Kai liess sich nicht beirren drückte sie zurück in das Polster "Oh nein, du bleibst schön hier! Das lass ich mit doch nicht entgehen." sagte er und hielt sie fest. Ein gefährliches Glitzern trat in ihre Augen "Zwing mich nicht dir weh zu tun!" drohte sie. Sein Grinsen wurde breiter, und der Geduldsfaden riss, sie wollte ihn gerade ohnmmächtig schlagen, als auch noch Tala dazwischen ging und sie ebenfalls ins Polster drückte. "Du kannst uns doch jetzt nicht einfach verlassen..." hauchte er. Lain erkannte das sie hier wohl in der Minderheit war und entschied sich dafür sitzen zu bleiben. Denn sie würde hier nicht rauskommen ohne die Jungs ernsthaft zu verletzten. Also verschränkte sie schmollen die Arme vor Brust und Kai und Tala liessen über ihren Erfolg grinsend von ihr ab. "Wenn es dir hilft kannst du meine Hand drücken.." bot der rothaarige Russe ihr an. Lain lehnte entschieden ab "Nein,,,das schaff ich auch so..." Der Film begann und zum Glück verlief der Anfang so ab das die Aliens nur zu hören und nichts zu sehen waren, dennoch zitterte sie am ganzen Leib. Aber als sich der Film fortsetzte und ein Amateurvideo von einer Mexikanisch Geburtstagsfeier gezeigt wurde, worauf der Alien nur für eine Millisekunde zu erkennen war, brach die Urangst in ihr aus. Vor Schock griff sie nicht nur Tala's Hand, sondern packte Kai's seine noch gleich dazu und schrie. Aber sie schrie nicht alleine, die beiden Russen taten es mindestens genauso laut wie sie, aller nicht wegen dem Schrecken, sondern weil sie ihnen fast die Hand brach. Bob drehte sich um und schmiss Tala seine Plastik Popcornschüssel an den Kopf "Ey hier wollen welche den Film verstehen!" meckerte er. Ray schloss sich dem Amerikaner an "Echt mal.." und schmiss Kai seine leere Coladose an den Kopf. Lain kicherte "Jetzt seht ihr was, ihr davon hab..." sagte sie schadenfroh. Aber sie sollte auch nicht verschont bleiben, der Film ging weiter und wurde immer schlimmer. Sie bekam immer wieder Angstzustände und dann folgte die Szene als die Aliens ins Haus eindrangen und wieder wurde die primitive Urangst in ihr geweckt. Sie schrie und noch im gleichen Atemzug schmiss sie sich dem völlig überraschten Kai an den Hals und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Sie machte keine Anstalten sich von ihm zu lösen, zum dieser Folter schauen wollte sie auf keinen Fall. Tala sah ennttäuscht zu beiden rüber, und scheinbar hatte Kai keine Ahnung was er machen sollte, denn er saß nur stocksteif da und tat nichts. Er hätte gewusst was er gemacht hätte. "Ist es vorbei?" wimmerte sie. "Ja" antwortete der dunkelhaarige Russe kühl. Hoffend drehte sie sich um, doch genau jetzt trat wieder ein Alien auf die Blidfläche. Was folgte war ein heller Schrei von ihr und dann ein laut krachendes Geräusch. Aus Rache hatte sie kurzerhand Kai von der Couch geschmissen. Jeder Schrecken endete einmal und so tat es auch dieser Film. Tala legte den letzten der Filme ein, ein klassischer Dracula. Es war inzwischen schon 5 uhr morgends, und die Lider wurden schwerer und langsam schlief jeder ein. Im Schlaf lehnte sich unbewusst Tala und Kai auf die Schulter von Lain und wenn man diesen Fakt wusste freute man sich umso mehr wenn sie nach wenigen Stunden wieder aufwachten. Kapitel 10: Chromosom V ----------------------- es tut mir sooo leid das es solang gedauert hat, aber diese kapitel war sehr schwierig zu schreiben und ich mir auch ein konzept überlegen musste um es einigermaßen glaubhaft rüber zu bekommen -.- ich hoffe es gefällt euch^^ ich hab mich wieder riesig über eure tollen kommis gefreut!!! 10.Chromosom V Schwache Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die riesigen Terassenfenster, sie schienen zaghaft in das Wohnzimmer, wollten sanft die schlafenden Menschen wecken. Der Chinese lag ruhig atmend und ausgestreckt auf der Couch, er hatte die Arme stützend hinter dem Kopf verschränkt und nicht mal eine Hallogenlampe hätte ihn wecken können. Der schwarze Amerikaner lag nach wie vor auf dem Bärenfell und hielt ein Kissen besitzergreifend fest. Madam Louis hatte die Gunst der Stunde genutzt und verliess den Sessel um das Katzenklo aufzusuchen. Die beiden Russen mit den unterschiedlichen Gemütern lehnten noch immer an der Schulter des Mädchen, dessen Nationalität selbst für sie unbekannt war. Ihr ausdrucksloses Gesicht richtete sich nach unten, ihre Finger hatten sich in die dünne Wolldecke gekrallt, die auf ihrem Schoß lag. Ihr Atem war schwer und unregelmäßiger als es für sie üblich war, hörte man sie sonst doch noch nicht mal atmen. Der rothaarige Russe mit dem heißen Gemüt lächelte im Schlaf und träumte wohl gerade einen Traum, von dem er sich wünschte das er war werden würde. Der andere Russe, dessen Gemüt einem Eisschrank glich, schlief so ruhig wie er es schon lange nicht mehr getan hatte. Zwischen Zeige- und Mittelfinger hielt er eine ihrer blaufarbenen, seidenen Haarsträhnen und spielte unbewusst mit ihr. Scheinbar zeigten die warm kitzelnden Sonnenstrahlen ihre erste Wirkung und das Leben kehrte zurück in den pausierenden Körper. Seine Nase rümpfte sich etwas, das war das erste Zeichen , dass er langsam aber sicher aufwachte, denn während des Schlafes war der Geruchssinn ausgeschaltet. Er nahm den frischen Duft von Lilien war, es erinnerte ihn an ein Blumenwiese, aber das war nicht das einzigste, leises Murmeln drang an sein Ohr und brachte ihn endgültig in das Stadium der Wachheit zurück. Er blinzelte verschlafen und das erste was er wahr nahm war die Wärme die von einem anderen Körper ausging. Sein Blick ging ,von seiner Haltung aus, nach unten und er sah auf einen weiblich geformten Oberkörper hinab. Er brauchte einen Moment zu realisieren in welcher Situation er sich befand, mit einem leichten Rotschimmer wendete er seinen Blick und bemerkte dann das Tala in der gleichen Position lag, wie er sich befand. Angespannt richtete er nun seinen Blick nach oben und hoffte das sie noch nicht wach war. Er hatte Glück und atmete erleichtert auf, als er in ihr schlafendes Gesicht sah. Augenblicklich schob er sich sanft von ihr weg. Jetzt wusste er auch woher das Gemurmel kam, welches sich ständig wiederholte. Lain's Mund war etwas geöffnet und mit schwacher, leiser Stimme stahlen sich Worte über ihre Lippen. Sie sprach im Schlaf. Der blau-grauhaarige Russe horchte auf und versuchte etwas zu verstehen. "Num....mer 77....13..5..9....... " murmelte sie und Kai runzelte irritiert die Stirn. "77....13...5..9..." wiederholte sie. "Al...le to..t, ganz al....lein, al...le to...t " sagt sie und wiederholte es immer wieder. "77....13...5...9". Wahrscheinlich hatte sie einen Alptraum, dachte er sich, aber diese Zahlen die sie ständig wiederholte verwirrten ihn ein bisschen. Dennoch entschied er sich dazu sie aus ihrem fesselnden Schlaf zu befreien. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und noch bevor der Russe sie mit Worten aus dem Traum weisen konnte, riss sie plötzlich mit einem scharfen Atemzug ihre Augen auf. Kai zuckte augenblicklich zusammen vor Schreck. Das Blau ihrer Augen war so eisig wie nie zuvor und ihre Pupillen waren zu kleinen, zitternden Punkten geschrumpft, die scheinbar ins Nichts starrten. Der Russe brauchte einen Moment "Hey Lain....?" fragte er verunsichert. Die Pupillen schienen langsam wieder ihre ursprüngliche Größe anzunehmen und auch das Leben, welches völlig aus ihrem Körper gewichen schien, kehrte wieder zurück. In der nächsten Sekunde schaute sie hilflos ins Leere und musste wohl erstmal ihre Gedanken wieder ordnen. "Lain?" fragte Kai noch einmal. Langsam dreht sie ihren Kopf in seine Richtung und als sie ihn ansah war es so als sie ihm das erste mal begegnet wäre. Erst nach einigen Sekunden wich der rätselhafte Ausdruck in ihren blauen Augen. "Kai..." flüsterte sie. Seine rubinroten Augen musterten ihr merkwürdiges Verhalten. Sie liess ihren Blick durch das Zimmer schweifen und nur langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Sie stand etwas behäbig auf, ohne dabei rücksicht auf den schlafenden Tala zu nehmen, den sie wohl nicht mal bemerkt hatte. Nachdem die Kopfstütze des rothaarigen Russen verschwunden war, lehnte er sich an die Schulter des anderen Russen. Dieser registrierte das nur halbherzig und verfolgte die zaghaften Schritte des blauhaarigen Mädchens. Es bildete sich ein schelmisches Grinsen auf den Lippen von Tala, er kuschelte sich an Kai ran und umarmte ihn großzügig im Schlaf. Das umarmte Opfer riss panisch die Augen auf und blickte hektisch zu dem nun leise stöhnendem Tala. "Mmhh" drang es aus seinem geschlossenen Mund, er schien einen sehr lebhaften Traum zu haben. Kai fühlte sich mehr und mehr bedrängt und wollte sich aus der ungewollten Lage befreien, doch der Mißbrauch seines Körpers sollte weitergehen. Tala tastete blind mit seinen Händen, schließlich vergrub er die eine Hand im Haaransatz seines Gegenübers und mit der anderen umschloss er sanft das Kinn. Das nächste was kam würde eine Erinnerung werden die sich in ihr Gedächtnis einbrennen würde und noch nicht ein mal durch Alzheimer zu löschen wäre. Im folgenden Moment zog Tala Kai's Gesicht zu sich heran und die letzten cm die sie voneinander trennten überbrückte er mit seinen Lippen die er sanft, dennoch fordernd auf die seines Gegenübers drückte. Kai erstarrte, seine Gliedmasen schienen so unbeweglich wie die einer Statue, nicht ein Atemzug wagte er zu machen. Seine Innerstes schrie dannach Tala eine runter zuhauen, doch dieser Alptraum war so unglaublich und Horrormäßig, als das er wahr sein konnte. Der Rothaarige wurde fordernder und kehrte scheinbar in das Stadium des Wachseins zurück "Du solltest dich mal wieder rasieren..." flüsterte er zärtlich, doch noch im selben Zeitpunkt schien er kapieren was er da gerade gesagte hatte. Er behielt die Augen geschlossen, tastete zögernd das Gesicht ab und blieb für eine Sekunde ganz versteift sitzen. Dann drückte er sich langsam, aber sicher weg. Der junge Russe machte keine Anstallten die Augen zu öffnen, stattdessen atmete er einige male tief durch und bereitete sich darauf vor mit dem Schlimmsten zu rechnen. Letztendlich wagte er es, zögernd öffnete er die Augen und starrte völlig entsetzt in keine kristallblauen Augen, sondern in rubinrote die ihn gleichermaßen entsetzt ansahen. Die Lippen des Rothaarigen fingen an zu zittern, er konnte ihn nicht mehr unterdrücken, den Schrei des Horrors. Dieser dröhnte markerschütternd durch das ganze Haus, allerdings schien sich keiner der noch schlafenden Gäste daran zu stören. Am ganzen Körper zitternd stand er auf "AHGH ich werde VERGEWALTIGT!!!!" schrie er wieder, drehte sich um und rannte zu Bob, der wie gehabt moch immer auf dem Bärenfell lag und vor sich hin schnarchte. "BOOOOB!!!" rief er jammernd und schüttelte den Schlafenden grob "Ich hab es schon immer gewusst!!!! Kai kommt vom anderen Ufer!!!!! Das ist der Grund warum er schon solange kein Date mehr hatte!!!!!! Ich hab es immer gewusst!!!!!!!!! Hörst du???? BOOOB????!!!" heulte er weiter und setzte immer mehr Kraft ein um den Amerikaner aufzuwecken "Er hat mich vergewaltigt!!!! Helf miiiir..........du bist meine letzte Hoffnung!!!" jammerte er ein letztes mal wie ein kleines Kind., als Bob seine riesige Hand auf sein Gesicht drückte, um das Jammern nicht mehr ertragen zu müssen. "Alter!!! Geh zur Selbsthilfegruppe, oder was weiss ich, aber lass mich mit diesem Scheiss in Ruhe!!! Ich will pennen!!! Aller klar?!" drohte er wutentbrannt. Tala nickte und Bob liess wieder von ihm ab und kuschelte sich erneut ins Bärenfell. Kai's Augenbraue zuckte gefährlich und die Wut in ihm begann zu kochen, er war kurz davor Tala an die Gurgel zu springen, denn die einzigste Person die hier 'vergewaltigt' wurde war immerhin er! Ja er und niemand anderes! Wieso ging denn niemand auf ihn ein? (<< ey jetzt bemitleide dich mal nicht selbst..). Hilfe suchend wendete sich der rotharrige Russe an den Chinesen, der sich auch noch im Land der Träume befand "Ray, alter Freund! Bitte du musst mir helfen!!! Kai ist ein Perverser!!! Er hat es auf mich abgesehen..." sagte er verzweifelnd. Ray rieb sich verschlafen die Augen "Wer is pervers?" murmelte er die Frage. Nun ging es endgültig mit Kai durch, das war eindeutig zuviel für ihn. Ja er gab es zu, er fühlte sich in seiner Männlichkeit verletzt. "Sag mal....HAST DU SIE NOCH ALLE?!?" schrie er wütend "Ich hab dich noch nicht mal angefasst!!!! Du hast mich geküsst!!! Du bist der Perverse und ich bin das OPFER!" verteidigte er sich lautstark. Tala und Ray schauten irritiert zu ihm. "Siehst du wie es mit ihm durchgeht? Er wird schon total hysterisch, als nächstes kommt noch dieser Handwink..." sagte Tala leise, mißtrauisch und mit vorgehaltener Hand zu Ray. Der bernsteinäugige Chinese nickte "Ja, das sind immer die ersten Anzeichen...meinst du wir sollten ihm dann eine Peitsche zu Weihnachten schenken?" fragte er ebenfalls mit vorgehaltener Hand. Kai's Hände bildeten sich zu Fäusten, sodass seine Gelenke weiß hervortraten. Schliesslich schlug er die Hände über dem Kopf zusammen und fing sich an die Haare zu raufen "Gott...bin ich denn hier nur unter Idioten?!" knurrte er und drehte den Jungs den Rücken zu um ins Bad zu gehen. Tala erschrak "Jetzt geht er bestimmt ins Bad um sich einen runterzuholen!" sagte verdächtigend. Doch noch ehe Ray antworten konnte, riss Kai's Geduldsfaden, was eigentlich nur sehr selten passierte "NEIN!!! Ich geh ins Bad um zu kotzen!!! Irgendwie muss ich ja deine ekelhaften Bakterien von meinem Mund ab bekommen!" sagte er bissig. In den Augen des anderen Russen funkelte Wut auf "Waaaaaaaas????? Na warte!!!!!" drohte er. Aus Bob's Richtung kam ein genervtes Seufzen "Ey Mädels, könnt ihr mal aufhören euch so anzuzicken?! Das geht mir ganz schön auf den Sack....., ausserdem haben wir weiblichen Besuch da, also ein bisschen mehr Manieren,ja?!" grummelte er. Ensetzt sahen sich die drei Jungs an. Den Fakt das Lain da war hatten sie völlig vergessen. Sie hatte sich auch auf keine Weise bemerkbar gemacht, obwohl sie nur einige meter weg stand. Die Augen ruhten nun auf ihr. Sie stand mit dem Rücken zu den Jungs, hatte sich mit den Händen an der Wand abgestützt und ihr Gesicht war nach unten gerichtet. "Wel..cher ist......heu..te?? " fragte sie schwer atmend. Der Szene die Tala veranstaltete schenkte sie keine weitere Beachtung, unter anderen Umständen hätte sie Kai's Lage vielleicht lustig gefunden, aber momentan hatte sie nicht die Kraft. Es war als ob ihr Körper brennen würde, so heiß fühlte er sich an. All ihre Kräften schienen aus ihr zu weichen und ihre Organe waren dabei zu versagen. War es denn schon wieder soweit? Brauchte sie es denn schon wieder? Nein, das konnte nicht sein...., sie hatte doch erst vor ein einhalb Monaten ....es war unmöglich. Aber warum traten sie dann auf, diese Erscheinungen? Ratlose Blicke gingen durch die Runde "Der erste November...." antwortete schliesslich Ray. Ihre Hände verkrampften sich, suchten hilflos nach Halt an der Wand "Verdammt...." sagte sie schwach, ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch. Es war ein Kampf in ihr entstanden den sie hoffnungslos verlieren würde, sie kämpfte angestrengt gegen die eintretende Ohnmacht. Sie wusste das sie gegen das Versagen ihres Körpers keine Chance hatte, schon zu oft hatte sie es erlebt, aber normalerweise war sie immer darauf vorbereitet. Alle zwei Monate brauchte sie es, in den letzten Jahren hatte sie keine Probleme mehr mit dieser art Schwäche, dadurch das sie es früh genug nahm konnte sie die Erscheinungen verhindern. Jedoch hatte sie nicht erwartet das es einen halben Monat zu früh kommen würde, was zur Hölle war passiert? Sie hatte keine Ahnung. Aber sie wusste eines, das Mittel das sie brauchte lag in einen der versteckten Fächer in ihrem Zimmer in Kai's Wohnung. Bewusst war ihr jedoch eines, sie würde es nicht einmal bis zur Haustür schaffen. In dem Moment, in dem sie die Wand loslassen würde, würde die Ohnmacht sie ergreifen. Wie sie es hasste so machtlos zu sein, Sie war ausgeliefert und das schlimmste daran, sie konnte nichts dagegen tun als zu spüren wie ihr Körper schwächer und schwächer wurde. "Lain, alles in Ordnung?" fragte Tala besorgt. Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung, ihr Gesicht war von Erschöpfung gezeichnet, ihre sonst so ausdrucksvollen Augen wirkten trist. Plötzlich verdunkelten sich ihre Augen und sahen ins Leere. Sie begann zu schwanken. Es dauerte einiges Sekunden bevor die Jungs die Situation realisierten und begriffen. Kai hechtete zu ihr rüber, als er bemerkte das sie fallen würde. Kurz bevor sie aufschlug fing er sie auf und lag nun leblos in seinen Armen. Zur gleichen Zeit kamen die anderen angelaufen, selbst Bob war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen. "Was ist mit ihr passiert?" fragte er alamiert. "Keine Ahnung....sie ist plötzlich umgekippt..." antwortete Tala. Ray zeigte auf die Couch "Schnell leg sie hin..." forderte er Kai auf. Der Russe legte sie vorsichtig auf das Polster und schlug im nächsten Moment etwas gegen ihre Wangen, jedoch blieb es ohne Reaktion. Dann beugte er sich über sie und blieb so einen Moment "Sie atment nicht...." stellte er fest, nachdem er weder Atemgeräusche noch Atembewegungen wahr nahm. Angst bildete sich auf den Gesichtern von Ray, Tala und Bob. Der kühle Russe versuchte Herr der Situation zu bleiben und legte Lain nun auf den Boden, um erste Hilfe zu leisten, denn dafür brauchte er festen Untergrund. Er fasste sie an Kinn und Stirn und legte so den Kopf vorsichtig nach hinten, um erstmal die Atemwege frei zu machen. Dann fühlte er sorgfältig den Puls an beiden Seiten des Halses nacheinander. Geschockt sah er zu den anderen auf und bewegte langsam verneinend den Kopf. Tala machte auf dem Absatz kehrt und rannte zum Telefon Ray liess sich neben Kai fallen und legte seine Hand auf ihren Brustkorb, dann suchte er den Druckpunkt des Brustbeinen, legte die Hände übereinander, streckte die Arme und nickte um Kai zu signalisieren das sie anfangen konnten. Der blau-grauhaarige Russe öffnete ihren Mund um sie zweimal beatmen zu können. Doch als er ihr Lippen minimal berührte risses erneut ihre Augen auf und es war wieder das gleiche stechende Eisblau, das er vor wenigen Minuten schon einmal gesehen hatte. Dann merkte er nur noch wie er durch einen gewaltigen Druck nach hinten geschubst wurde und nun rücklings auf dem Boden lag. Ray tat es ihm gleich und Tala liess das Telefon fallen, welches er gerade geholt hatte. Lain hatte die beiden Jungs aus Reflex von sich weggestossen, war noch im selben Moment aufgesprungen und brachte erstmal einige Meter Platz zwischen sich und den Jungs. Ängstlich und verwirrt schaute sie sich um, sie realisierte das es böoß diese Jungs waren und unter ihnen war der Junge auf den sie aufpassen musste. Ja so war es. sie konnte es sich selbst nicht erklären, normalerweise hätte dieser Anfall länger anhalten , nein, normalerweise hätte es diesen Anfall gar nicht geben dürfen. dachte sie und fasste sich benommen an die Stirn, so ein Schwindelgefühl machte sich in ihrem Kopf breit. Sie war zu schnell aufgestanden. "Lain! Geht es dir gut?" platzte es aus Bob raus. Sie nickte angestrengt und liess sich auf die Couch fallen "Ja, alles bestens...nur ein kleiner Schwächeanfall, kein großes Ding....". Es waren nur wenige Schritte von der Wohnungstür in ihr Zimmer, doch sie kamen ihr vor wie der Weg nach Cold Mountain. Mit absoluter Kontrolle über ihren Körper hatte sie es geschafft einen weiteren Anfall zu verhindern und die Gegebenheit das es ihr schlecht ging zu vertuschen. Sie hatten bei Tala noch gefrühstückt und waren dann aufgebrochen, nachdem sich der rothaarige Russe noch ein paar mal versicherte das es ihr auch wirklich gut ginge. Natürlich hatte sie ihn angelogen, sie hätte ihm niemal die wirklichen Umstände dieses Anfalles verraten können, zumal ihr keiner geglaubt hätte. Es war ein Undercover Auftrag, da war Lügen vorprogrammiert. Allgemein war ihr Job eine Lüge, eine Verleugnung, eine Aufrechterhaltung der Struktur, ein Dienst des Staates ohne Wissen des Volkes. Ja, sie musste lügen, lügen um das Netz aufrecht zu erhalten. Das eigene Wohl dabei zuberücksichtigen, das würde ihr nicht im Traum einfallen. Das einzigste was wichtig war , war den Befehl auszuführen und das so gut wie nur möglich. Es war ein gefährliches Leben, nichts für einen normalen Mensch, nein, in diesem Job durfte man kein Herz haben, hier war nur rationales und routiniertes Denken wichtig. Aber nicht nur die Aufträge machten dieses Leben so gefährlich, sondern auch die Informationen die ein Agent ihrer Klasse hatte. Informationen war die Nahrung des Sieges, viele Länder brannten darauf das Wissen über die Vorgehensweisen, Waffen und Standpunkte zu bekommen, welches ein Special Agent hatte. Würde es mal zu einer Situation kommen in der es heißen würde 'Wissen gegen Leben' dann war die Antwort klar... Sie müsste ihr Leben geben, entweder durch ihr eigene Hand oder durch die des Feindes. Es wäre egal, in jedem Falle würde sie sterben. So war nun mal das Systhem, so war die Politik. Sie betrat ermüdet ihr Zimmer, schloss sorgfältig die Tür hinter sich und lauschte noch einmal. "Heilige Maria Mutter Gottes" sagte sie matt, nachdem sie sich versichert hatte das sie alleine im Zimmer war. Erneut gingen die Fächer ihres geheimen Leben auf und zielgerichtet ging sie auf eines der blaubeleuchteten Wandfächer zu. Sie entnahm dem Regal eine weiße Schachtel und beäugte diese noch einmal mit gemischten Gefühlen. Schliesslich festigte sich der Griff um die Schachtel und sie setzte sich langsam auf ihr Bett, liess mit dem Wort "End" wieder alle Beweise verschwinden und öfnnete bedächtig die Schachtel. In weißem Polster eingebettet kam eine Spritze und daneben eine Injektionskapsel zum Vorschein. Sie entnahm beide Dinge, stach mit der Nadel in die Kapsel und zog den, für sie Lebenswichtigen Inhalt in die Spritze. Dann setzte sie die Nadel an ihren linken Arm an. Sie hielt einen Moment inne, ehe sie die Nadel routiniert in ihre Haut zu ihrer Ader hineinführte. Sie drückte den Inhalt in ihren Körper, sodass er direkt in die Blutbahn gelang. Sie zog die Spritze wieder heraus, legte sie wieder in die Schachtel, verstaute diese dann im Nachttisch und liess sich in ihr Bett zurücksinken. Sie wusste was jetzt kommen würde, Schmerz..... Schmerz der kein Erbarmen zeigte, den sie aber schon als zu gut kannte. In ihrem Körper begann wieder ein bitteres Feuer zu brennen, das den Schweiß auf ihre Stirn trieb. Mit halb geöffneten Augen starrte sie hoch zur Decke und verfluchte sich innerlich das sie in diesen Momenten so angreifbar war. Langsam begannen sich die Muskeln des blauhaarigem Mädchens zu verkrampfen und ihre Hände umklammerten Hilfe suchend den Stoff der Bettdecke. Die Atemzüge wurden immer abgehackter und unregelmäßiger. Sie fühlte sich als ob jede Faser ihres Körpers reißen würde, die Schmerzen wurden fast unerträglich und spannten den Geduldsfaden bis zum aüssersten. Ihre Gestalt wölbte sich und begann sich zu winden, unter Anstrengungen versuchte sie ihren Mund geschlossen zu halten, sodass kein Zeichen dieses grausamen Zustandes nach Außen dringen konnte. Mit einem letzten aufwölben ihres Körpers ebbte der Schmerz ab. Ihr Körper hatte die Injektion angenommen und kam nun langsam zu seinem Ausgangsstadium der absoluten Leistungsfähigkeit zurück. Der Sckweiß auf ihrer Stirn kühlte ab und ihr Organismus beruhigte sich. Noch einige Minuten blieb sie so liegen, doch sie wusste das sie sich jetzt keine Erholung gönnen konnte, so etwas wie heute durfte auf gar keinen Fall noch einmal passieren. Sie hatte Glück das niemand angegriffen hatte, denn unter diesen Umständen hätte sie Hiwatari nicht beschützen können. Sie musste sicher gehen das dies nicht noch mal so unerwartet passieren könnte und dafür musste sie zu der Person, die mehr über ihren Körper wusste als sie selbst. Sie stand auf, zog sich ihre Motorradjacke über und setzte sich den Funkstecker ins Ohr "JD???" fragte sie gleich darauf. Nach kurzer zeit des Wartens meldete sich seine Stimme "Was ist los?". Sie holte kurz Luft "Ich muss mit Dr. Hewlett sprechen, es ist nichts ernstes, aber könntest du solange ich weg bin Hiwatari unter Beobachtung lassen?" fragte sie. Sie hörte JD tippen "Kein Problem...ich schicke ein paar vorbei..." sagte er abschliessend. Lain nickte zufrieden, obwohl sie wusste das er es nicht sehen konnte "Danke, Over.." sagte sie und beendete das Gespräch. Dann ging sie aus dem Zimmer, durchquerte den Flur und blieb im Wohnzimmer stehen, um Kai bescheid zu sagen. Der Russe lag gelangweilt auf dem Sofa und zappte sich durch das TV-programm. "Ich geh nochmal für eine Stunde weg.."sagte sie nebenbei, rechnete mit keiner Antwort seinerseits und ging Richtung Haustür. "Was bedeutet die Zahl 771359?" fragte er und ignorierte, das was sie zuvor gesagt hatte. Lain blieb stehen und drehte sich irritiert um "Was?" fragte sie unsicher. Kai hob seinen Kopf von der Lehne und sah sie an "771359.......was ist das?" wiederholte er. Sie senkte den Blick und blieb stumm, ihr kam diese Zahl merkwürdigerweise bekannt vor, aber aus irgendeinen Grund konnte sie sie nicht zu ordnen. Rtlos sah sie dem Russen in die Augen "Ich....ich weiss es nicht..." gab sie ehrlich zu "Warum fragst du?" ergänzte sie. Einen Moment musterte er sie noch und versuchte zu erkennen ob sie die Wahrheit gesagt hatte "Du hast im Schlaf gesprochen..."antwortete er und widmete sich wieder dem Ferseher. Entsetzt riss sie die Augen auf, was er allerdings nicht sehen konnte da er mit dem Rücken zu ihr saß "Wa-Was..hab ich denn noch gesagt?" stotterte sie und versuchte ihren Puls wieder zu normalisieren, der aus Angst gestiegen war Er hörte die Angst die in ihrer Stimme mit schwang "Nichts weiter...du hast wahrscheinlich nur schlecht geträumt..." beschwichtigte er. Jedoch wirkte sich ein Wort so aus, als ob man ihr ein Messer mitten ins Herz stach hallte es in ihren Gedanken wieder. Das konnte nicht sein! Sie träumte nie, in ihrem ganzen Leben hatte sie keinen Traum gehabt. Bei diesem Gedanken wurde ihr schlecht. Was passierte bloß mit ihr? Am liebsten wollte sie es als schlechten Scherz abtun, jedoch kamen die fahlen Erinnerungen an diesen 'Traum' zurück. Es waren Fetzen die den Tod von Max, Sawara, JD und ........ihr......zeigten. Sie fühlte wie ihre Knie weich wurden. Was hatte das zu bedeuten? Der Schrecken verweilte in ihren Augen, aber wieder einmal siegte das rationale Denken, sie wusste das sie unbedingt die Kontrolle behalten musste, nur so war es möglich den Auftrag auszuführen. Sie ignorierte jeden einzelnen Gedanken der irgendeine Gefühlregung zuliess, ihr Gesicht verwandelte sich in die steinerne Fassade zurück. "Bis dann..." sagte sie knapp monoton und verschwand aus der Tür. Kai sah noch einmal misstrauisch zur Tür, aus der das blauhaarige Mädchen gerade verschwunden war. Letztendlich konnte er seine Neugierde nicht zurückhalten und fragte sie dannach, aber anscheinend wusste sie es selber nicht oder wollte es ihm vielleicht auch nicht sagen. Es behagt ihm ganz und gar nicht sie nicht einschätzen zu können, in ihrem Handeln war sie unberechenbar, man wusste nie was als nächstes kommt, gerade wenn alles ruhig war passierte irgendwas. Normalerweise war es einer seiner leichtesten Übungen eine Person durch ihr Handeln einschätzen zu können, sie aber widersprach dem total. War es das, weshalb er soviel über sie nach dachte? Hatte er sich etwa unnbewusste die Aufgabe gegeben dieses Rätsel lösen das sie umgab? Ihre Art faszinierte ihn so sehr, wie es noch keine tat und dabei kannten sie sich erst seit ein paar Wochen. er konnte es sich nicht erklären, aber da war etwas zwischen ihnen was einen normalen Umgang verhinderte. Eine Kluft die tief ins Unbekannte reichte und es nicht ermöglichte sie zu überqueren ohne etwas auszulösen das ein fatales Ende haben könnte. Er bemerkte wie er immer noch die Tür anstarrt und schüttlete angenervt seinen Kopf "Was beschäftige ich mich mit so einem Mist..." meckerte er sich selbst an und richtete agestrendt seine Aufmerksamkeit auf den Fernseher. Angetrieben von der Unwissenheit ging sie schnellen Schrittes durch die Gänge der International Special Agency, welches als Bürogebäude getarnt war. Ihr Weg führte sie durch eine Panzerglas Doppeltür, welche zusätzlich von zwei Männern in Armeeanzügen bewacht wurde. Sie legte ihre Hand auf das Glas der Doppeltür, blaues Licht umfasste jede ihrer Fingerkuppen und den Handballen. Sie liess von der Tür ab und auf dem Glas erschien durch eine Monitorfunktion in blauer Schrift 'Agent Kahn Please Enter'. Die Doppeltür schob sich zur Seite und sie betrat den Gang dahinter der durch sein grelles weiß und dem Schallgeräusch bei jedem Schritt an ein Krankenhaus erinnerte. Zur rechten Seite gingen viele Türen ab dessen Schilder auf Laboren hinwiesen. Sei es Bio- oder Chemielabor. Noch zwei weitere Gänge dauerte es bevor sie an ihrem Ziel angekommen war, sie stoppte vor einer Tür, die sich in ihrer Farbe nicht von der Wand abhob, auf einem Schild neben der Tür stand 'Dr.Hewlett'. Sie klopfte und wartete auf Antwort, nur einige Sekunden später kam ein "Herein" aus dem Inneren des Raumes. Lain drückte die Klinke runter und betrat den Raum. Schon mit dem ersten Atemzug trat der bissige Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase, der den ganzen Raum füllte. Auch das Zimmer selbst war weitgehend in weiß gehalten, Regale und Arbeitsplatten befanden sich auf der rechten Seite des Raumes und waren überfüllt mit den unterschiedlichsten medizinischen Utensilien. Darunter befanden Antibiotika die es noch nicht mal auf den Markt gab, Dopingmittel, Nahrungszusätze und ganz normale Medizin die auch für den Hausgebrauch war. Auf der Arbeitsfläche standen neu gezüchtete Pflanzenkreuzungen der Tochtergeneration und eine Reihe von Arbeitsmitteln. Geradezu stand eine Liege für Patienten und gleich daneben eine Stehlampe mit einstellbaren Kopf um einen besseren Blick auf den Patienten zu bekommen. Auf der ganzen linken Seite führte ein riesiger Schreibtisch entlang, auf dem ein reinstes Chaos herrschte. Dort standen zwei Monitore, DNA-Analysegeräte, Erbsubstanz-entschlüsseler, Mikroskope, Blutampullen und eine ganze Menge Papierkram. In einer Ecke stand noch ein Skelett und an den Wänden hingen diverse Plakate die, die Anatomie des Menschen erklärten. "Agent Kahn! Ich bin überrascht sie schon zu sehen, ich habe gedacht wir würden uns erst zur nächsten Grunduntersuchung sehen..." ertönte eine vom harten Job gezeichnete, dennoch sanft klingende weibliche Stimme. Lain schaute zu einer Frau die auf einem Drehstuhl saß und ihr den Rücken zu wandte. Irritiert starrte sie den Rücken der Frau an "Woher---" wollte sie fragen, doch die Frau unterbrach sie. "Du weisst doch, in diesem Gebäude gibt es keine Ecke die nicht überwachte wird." sagte sie und deutete auf einen Flachbildschirm der noch zusätzlich auf dem Schreibtisch stand und die Panzerglas Doppeltür zeigte, durch die sie gerade erst gekommen war. Sie nickte verstehend, anscheinend war sie heute einfach nicht sie selbst. Die Frau von der nur Hinteransicht zu sehen war, hatte kastanienfarbene Haare, die sie unordentlich mit einer Spange hochgesteckte hatte und trug einen weißen Kittel. Ganz von ihrer Arbeit eingenommen rollte sie mit den Füßen tippelnd, an denen sie unbequeme, schwarze Hackenschuhe trug, an dem langen Schreibtisch entlang, stoppte am Computer, wo ihre Finger über die Tastatur flogen, rollte wieder zur anderen Seite und schaute durchs Mikroskop, wendete sich einem Papierstapel zu, suchte und brachte ihn weiter durcheinander, zog irgendwo ein Blatt aus der Mitte, studierte es kurz, rollte zurück zum Computer und gab die Daten ein. "Setz dich, ich bin gleich bei dir..." sagte sie nebenbei und deutete mit einem Handwink auf die Liege. Lain nickte erneut und nahm auf der weiß gepolsterten Liege platz. Noch einige Minuten sah sie dem rollenden 'Schauspiel' zu, schliesslich erhob sich die Frau und widmete sich Lain. Sie war schlank und der offene Kittel zeigte eine rosane Bluse und ein weißen, knielangen Rock. Ihr ovales Gesicht wurde von einigen Srähnen umrahmt, die wohl während der Arbeit hinausgefallen waren und nun durch eine routinierte Handbewegung immer wieder hinters Ohr gestrichen wurden. Ihr Alter, etwa mitte 40, war ihr an einzelnen grauen Strähnen im braunen Haar, aber auch an den feinen Falten um die Mundwinkel, auf der Stirn und den Lachfalten um die Augen herum anzusehen. Sie trug eine Sehhilfe, dessen Gestell anscheinen schon etwas ausdgeleiert war, denn sie rutsche immer wieder das Nasenbein hinunter, sodass ihre Rehbraunen Augen über den Brillenrand schauten. "Also, was ist der Grund ihres plötzlichen Besuches Kahn?" fragte sie freundlich und vergrub ihre Hände in den Taschen ihres Kittels. Lain fixierte die Ärztin mit ihrem Blick "Ich hatte heute einen Anfall..." sagte sie knapp und wartete auf die Reaktion seitens Dr.Hewlett. Die Doktorin legte nachdenklich einen Finger an ihr Kinn "Das ist einen halben Monat zu früh.."stellte sie fest "Aber die Injektion wirkte wie immer?" hakte sie nach. Ein langsames Nicken folgte von dem blauhaarigen Mädchen "Soweit ich das beurteilen kann, ja." ergänzte sie. Dr. Hewlett machte ein nachdenkliches "Hmm" und liess sich einiges durch den Kopf gehen "Du hast keine anderen Medikamente bekommen, richtig?" fragte sie. Die Agentin verneinte "Nein. Es ist jetzt wichtig für mich zu wissen ob das noch einmal passieren könnte, denn das nächste mal könnte ich nicht so ein Glück haben wie diesmal...der Auftrag darf nicht durch sowas einer Gefahr ausgesetzt werden." sagte tonlos. Die Ärztin starrte die junge Frau für einen Moment an. Sie kannte Lain schon seit sie ein Baby war, aber diese Kaltblütigkeit, vorallem gegenüber ihrer eigenen Gesundheit schockierte sie jedesmal. "Ich kann dir noch nicht genau sagen woran es liegen mag das der Anfall einen halben Monat zu früh kommt, um genaueres feststellen zu können muss ich dir erstmal Blut abnehmen." antwortete sie und ging gleich rüber zu den Regalen. Aus einem nahm sie Spritze und drei Ampullen, dann band sie Lain den linken Arm ab und setzte mit Ruhe und Gelassenheit die Nadel an. Das blauhaarige Mädchen zeigte währenddessen keine Emotionen und schaute zu wie nach und nach ihr Blut in die Röhrchen floss. Dr. Hewlett zog die Nadel wieder raus, tupfte die Stelle ab und klebte ein Pflaster darauf. Lain schaute ihr zu wie sie zunächst etwas Blut auf die Glasplätchen tropfte und es sich dann unter dem Mikroskop ansah. Nur einige Sekunden vergingen als sie etwas entsetzt zurückwich, dann stellte sie die Räder noch präziser ein und schaute erneute durch. Diesmal dauerte es länger bis sie das nächste mal zurückwich, sie stand hektisch auf, ging wieder rüber zum Regal und holte eine kleine Flasche mit einer merkwürdig aussehenden Flüssigkeit enthalten. Diese Flüssigkait fügte sie dann Lain's Blut hinzu und beobachtete das Geschehen wieder durch das Mikroskop. Die junge Agentin sah wie sich die Ärztin auf die Lippe biss "Ist etwas nicht in ordnung?" fragte sie alarmiert nach. Dr. Hewlett schrak auf, strich sich ein Strähne hinter die Ohren und rückte ihre Brille zurecht "Wa...Was? ...Nein...nein, alles bestens. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Es ist bloß eine Wachstums bedingte Erscheinung. Du hast jetzt dein Wachstum beendet und die Gene müssen sich nun einem veränderten Muster anpassen. Das wird sich in den nächsten Monaten wieder normalisieren, aber du solltest dir sicherheitshalber die nächste Injektion in 45 Tagen geben." und beendete mit einem Lächeln. "Gut..." stimmte sie ein wenig misstrauisch ein, schwang sich auf die Füße und zog ihre Jacke wieder an, die sie zuvor ausgezogen hatte. Gerade als sie die Türklinke berührte blieb sie noch einmal stehen und sah sich mit einem ratlosen Blick um "Wissen Sie was die Zahlen 7..7..1..3..5..9 bedeuten?" fragte sie bevor sie realisieren konnte was sie sagte, sie wusste nicht was es war, aber irgendetwas trieb diese Zahl in ihr Bewusstsein. Sie fand es selbst idiotisch. Dr. Hewlett hörte plötzlich auf mit dem umfüllen des Blutes in ein paar Reagenzgläser, für einen Moment starrte sie ins Leere, schweifte dann rüber zu Lain und dort blieben ihre Augen für einige Zeit haften. "Wie kommst du darauf?" fragte sie schliesslich verwundert. Lain senkte den Blick, sie fühlte sich dumm und kindisch, wegen einer simplen Nummer die in einem Traum vorkommen war machte sie solch einen Aufstand. "Es ist nur das diese Zahlen in meinem Traum vorkamen und ich dachte......." fing sie an, aber entschied sich dann doch es dabei zubelassen "ach ist ja auch egal......Aufwiedersehen Dr. Hewlett..." verabschiedete sie sich, doch noch bevor sie aus der Tür treten konnte, hielt sie die Ärztin zurück. "Du hast geträumt?" fragte sie mit ruhiger Stimme. Sie drehte sich vollends zu ihr um "Ja..." antwortete sie zögernd "Das ist nicht gut, oder?" fragte sie besorgt. Dr. Hewlett schaute sie eingehend über ihren Brillenrand an, dann bildete sich ein schmales Lächeln um ihre Mundwinkel, die wieder ihr vorangeschrittenes Alter zeigten "Mach dir keine Sorgen, träumen ist etwas ganz normales, selbst für dich." beruhigte sie die verwirrte Agentin. Lain sah die ältere Frau noch einige Sekunden an, nickte verstehend und verschwand aus der Tür. Das Lächeln der Frau löste sich mit dem schliessen der Tür auf, ein undefinierbarer Blick lag auf der Stelle wo noch vor kurzem Lain gestanden hatte. Sie stand ruckartig auf, schnappte sich einen Alu-koffer und legte Blutproben, die sie ihr gerade eben abgenommen hatte hinein und zusätzliche Proben von den letzten Grunduntersuchungen. Sie schloss den Koffer, stellte sich in die Mitte des Raumes und sagte deutlich "Die Akten, bitte.". Gleich neben ihr hob sich der Boden an und ein zylinder förmiges, schwarzes Ding fuhr hoch. "Kahn." sagte sie ebenso deutlich und das Ding, welches die Akten beinhaltete drehte sich, schliesslich öffnete sich ein Schlitz in der Oberfläche und die Akte nach der verlangt wurde kam heraus. Die Ärztin nahm die Unterlage, klemmte sie unter ihrem Arm und verliess in großen, zügigen Schritten den Raum. Der schnelle Gang hallte im Flur wider. Vor dem Biolabortorium stoppte sie, schloss die Tür auf, trat in einen Voraum , der als Schleuse diente und gab ihren Code in einen Identifizierungscomputer ein. Die luftdicht, geschlossene Tür schob sich zur Seite auf, als der Code durch grünes Licht akzeptiert wurde. Grelles Licht strahlte ihr entgegen, welches sie allerdings schon gewohnt war, durch die unzähligen Stunden, die sie hier oft verbracht hatte. Durch den Raum war eine klare Linie von Gerätschaften gezogen, dessen Definitionen und Fachausdrücke nur eine Hand voll Menschen kannten und diese Menschen wiederum arbeiteten für die ISA. Dr.Hewlett war eine von ihnen. Sie ging zu einem großen, runden Tisch, dessen Oberfläche an einen schwarzen Spiegel erinnerte und stellte ihre mitgebrachten Utensilien darauf ab. Hastig öffnete sie den Koffer, entnahm drei Röhrchen, ging zu einer kleineren Maschiene und setzte eines in ein Vorichtung, dann srückte sie einen Knopf und das Blut wurde in das innere der Maschiene aufgenommen, welche darauf begann zu vibrieren. Dannach ging sie mit den anderen beiden Butproben, welche eine neue und eine alte war, zu einem überdimensionalen Mikroskop. Mit einer Pipette träufelte sie die beiden Proben auf zwei Glasplättchen und schob sie dann unter die Linse, schaute kurz durch, drehte sich ruckartig um, ging zu dem schwarz gespiegelten Tisch, nahm die Akte und ging zu einem Computer über dessen Tastatur ihre Finger zu fliegen schienen. Auf dem Flachbildschirm erschien ein Frontalfoto von Lain, daneben wesentliche Daten und Fakten. Sie tippte weiter und nur eine Sekunde später erschien ein Karyogramm, eine geordnete Darstellung der einzelnen Chromosomen einer Zelle. Sortiert werden alle Chromosomen einer Zelle nach morphplogischen Gesichtspunkten, das heisst nach Größe, Centromerlage und Bandenmuster. Für gewöhnlich hat ein Mensch 46 Chromosomen, 22 autosome Paare und zwei geschlechtsgebundene Chromosomen. Doch auf diesem, von einem Mikroskop fotografierten Bild befanden sich 48 Chromosomen. Also ein Paar mehr und dieses ähnelte weder dem für den Menschen typischen X- oder Y-Chromosom, sondern einem V. Dr. Hewlett studierte aufmerksam ihre älteren Aufzeichnungen, bis hier hin entsprach es dem gewollten Muster. Dieses zusätzliche Paar war für Lain völlig normal. In medizinischer Hinsicht würde man vielleicht von einer fehlerhaften Segregation sprechen, einer gestörten Aufspaltung von Genotypen in aufeinanderfolgenden Generationen. Die Krankheiten die daraus folgten waren allgemein bekannt, eine sehr häufig auftretende war das Down-Syndrom, welches Muskelschwäche, Intelligenzminderung und Herzfehler verursachte. Doch das 23zigste Paar war keineswegs eine fehlerhafte Aufspaltung, nein, es war eher eine gewollte Integrierung. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, obwohl es schon 18 Jahre her war, erschien es ihr wie gestern. Damals war sie noch die Assistentin des großartigen Wissenschaftlers für Gentechnik Dr. Brightman, als das Projekt vorgestellte wurde das den Einsatz vom Mensch als Waffe revolutionieren sollte und die Geburt der ISA bedeutete. Sie versank in Gedanken und erinnerte sich daran was vor 18 Jahren der Anfang und heute schon die harte Realität war. Die Reise in die Vergangheit ging in das gleiche Gebäude in dem später der Sitz der ISA sein würde, sie führte in einen nur allzu bekannten Raum für die heutigen Special Agents, noch war er nicht mit den technischen Geräten ausgestattet, die für ihn fast zwei Jahrzehnte später auszeichnent waren, dennoch war es dem normalen Bürger weit voraus. Eine fast voll besetzte Tafelrunde schmückte die Mitte des Raumes, viele faltendurchzogene und nur wenig junge Gesichter richteten ihre Aufmerksamkeit auf einen kleinen, alten Mann, dessen weißer Kittel viel zu groß für seine Statur war. Die vom Alter weiß gewordenen Haare standen ihm wirr und kraus vom Kopf, seine grauen Augen wirkten wie diese eines Maulwurfes durch die Brillengläser, die einem Flaschenboden gleich kamen. Er stellte sich an ein Pult, wodurch er noch kleiner wirkte, da er nur knapp über den Rand schauen konnte. Mit Aufregung, die man ihm deutlich ansehen konnte, ordnete er den Stapel an Papier der vor ihm lag, wobei er diesen nur noch mehr durcheinander brachte. Schliesslich räusperte er sich "Meine Herrschaften, ich fühle mich äusserst geehrt sie heute hier so zahlreich begrüßen zu dürfen..." sagte er mit viel Respekt in seiner angerauhten Stimme und pausierte kurz "...besonders freut es mich das auch der Vorsitzende der JCA (Japanese Crime Agency) Mr.Grayham anwesend ist." sagte er und ein Lächeln bildete sich auf seinen schmalen Lippen. Der angesprochene, ein Mann von stattlicher Größe in seinen frühen 40gern mit einigen grauen Strähnen in seinen schwarzen Haaren, nickte dem Doktor wortlos zu und seine Mimik glich der einer kalten Mauer. "Wenn ich mich ihnen noch einmal vorstellen darf, ich bin Dr. Brightman und meine bezaubernde Asisstentin hier..." sagte er in einem schwärmenden Ton und zeigte auf eine junge Brünette, die einige Strähnen schüchtern hinters Ohr strich "..ist Dr. Hewlett...". Dann kam er wieder vor das Pult und schlug die Hände ineinander "Und nun, meine Herren.....lehnen Sie sich zurück, lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf und stellen sie sich folgendes vor....." begann er in einer mysteriös klingenden Stimme "stellen sie sich einen Agent vor dessen Sinne doppelt so scharf sind wie die eines normalen Menschen. Die Augen eines Adlers, das Gehör einer Fledermaus, das Tastgefühl einer Spinne, der Geschmackssinn besser als der eines Meisterkochs, die Nase eines Hundes und dazu die Kraft und Geschmeidigkeit einer Raubkatze...... . Meine Herren! Stellen Sie sich einen Agenten vor der alles perfekt erlernt das Sie von ihm verlangen. Gehen sie mit ihrer Vorstellungskraft über die Grenzen und dann sehen Sie ihn vor sich..... den neuen Special Agent von Morgen, der dem Namen 'Special' ein für alle mal gerecht wird!!!" beendete er mit viel Begeisterung in seiner Stimme. Ein kurzer Applaus folgte "Wie genau stellen Sie sich vor das zu realisieren?" ertönte eine Stimme aus der Runde, die einem sehr schlanken Mann gehörte, der für die Ausbildung von Agenten zuständig war. Dr. Brightman lachte kurz auf "Ich verstehe ihr voreilige Neugierde Mr.???" stockte er kurz und schielte auf das Namensschildchen "Mr.Thomas....immerhin würden sie in ihrem Arbeitsbereich dann nicht mehr soviel zu tun haben..". Ein fast ersticktes Lachen ging durch die Reihen und die meisten Gesichter blieben starr, darauf wartend das Projekt vorgestellt zu bekommen. "Das 20.Jahrhundert war durch spektakuläre Durchbrüche in der Physik und der Chemie bestimmt.Wir sind in die in dieLage gekommen, die Materie zu verändern. Das 21.Jahrhundert wird das Jahrhundert der Biowissenschaften werden. Meine Herrschaften, heute kann ich sagen das der Glaube das 'die Gentechnik noch in den Kinderschuhen stecke' ein absoluter Irrtum ist! Denn wir sind in der Lage das Leben selbst zu manipulieren!!!" drang seine Stimme schallend durch den Raum und hob die Arme um seine Aussage zu unterstützen. Ungläubig blieb der Atem eines jeden aus und ein angeregtes Tuscheln ging durch die Runde. Ein gebräunter Mann, der aus einem südlicheren Land stammte, zupfte sich nachdenklich an seinem tief schwarzen Bart "Aber ist nicht ein Mißbrauch des vom Menschen angeeigneten Wissen, an einem Menschen zu basteln als ob man ihn aus einem Katalog bestellen? Würde dies nicht gegen die ethischen Maßstäbe verstoßen?". Zustimmendes Raunen folgte dem Argument. Wieder huschte ein Lächeln über das Gesicht des Wissenschaftlers "Ich hab mir schon gedacht das Sie diese Frage stellen. Die Ethik, meine Herren, ist die Lehre vom sittlichen oder moralischen Wollen und Handeln des Menschen. Sie soll Antworten finden auf die Fragen: Was ist gut? Was soll ich tun? Wie soll ich mich verhalten?Wie sind Handlungen zu bewerten? Aber eigentlich werden unsere Entscheidungen von unseren eigenen Interessen geprägt. Die Frage ist also nicht, ob die Gentechnik 'gut oder schlecht' ist. Allgemein bekannt sind die drei folgenden Aussagen 'Gut ist etwas dadurch, dass es unser Wissen vermehrt' sagt die Universität, die Industrie hingegen ist der Meinung 'Gut ist etwas dadurch, dass es Gewinn bringt' aber viel wichtiger ist die Aussage der Menschen 'Gut ist etwas dadurch, dass es der Menschheit nützt'. Und genau hier ist der springende Punkt, Herrschaften, ein Agent mit den Eigenschaften das er 30 Männer gleichzeitig ersetzen kann kommt zum ersten Mal den Sinnbild eines Helden gleich. Er kann das Volk vor Terrorismus bewahren und überlegen sie erst welche Macht sie dann in den Händen halten!" sprach er mit voller Begeisterung eines Kindes. Ein lautes Knallen unterbrach die Rede von Dr. Brightman, Mr. Grayham der Vorsitzende der JCA war aufgestanden und stützte sich nun mit seinen großen Händen auf der Tischplatte ab, seine Augenbrauen hatten sich wütend zusammen gezogen und ein Schatten lag unter seinen Augen "Ein Held ist niemand wegen seiner Körperkraft, Schnelligkeit oder seinen Sinnen. Ein Held ist jemand der ohne Rücksichtnahme auf sich selbst aufrichtige Entscheidungen trifft zum Wohl anderer Menschen!" donnerte seine tiefe Stimme durch den Raum. Der Doktor schien zunächst etwas irritiert, fasste sich jedoch wieder schnell "Das, Mr. Grayham, ist trainierbar..." sagte er tonlos. Ein zorniges Funkeln trat in die Augen des Mannes "Sie sind also der Meinung das man einen Menschen der von Geburt an einen eigenen Willen besitzt und den er frei einsetzen kann zu einer willenlosen, befehlsausführenden Maschiene machen kann? Dessen rationales Denken und Handeln immer über den gefühlsbedingten Entscheidungen steht?" fragte er skeptisch. Ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht des alten Mannes "Nicht nur das, wenn man einen Säugling von Anfang an auf das Leben eines Agenten abrichtet kann man es schaffen jegliche Gefühlsregungen tief im Unterbewusstsein einzuschliessen oder gar zu elemenieren! Sie müssten sich also nie wieder Sorgen das ein Agent seine eigenen Entscheidungen trifft oder durch Gefühle abgelenkt wird. Aber nun, meine Herren, möchte ich ihnen die Kurzfassung des Projektes 'Chromosom V' vorstellen." begann er und Mr. Grayham setzte sich wieder mit einem misstrauischen Blick. "Dr.Hewlett?" forderte Dr. Brightman sie auf und die junge Frau nickte hastig, sie gab etwas in den vor ihr stehenden Laptop ein und einige Sekunden später erschien auf der Leinwand ein spiralförmiges Gebilde. Der alte Mann zeigte darauf "Das ist ein DNA-Doppelstrang, dieser ist durch Genabschnitte aufgebaut, die die Erbanlagen enthalten, die später für die ganze Entwicklung unseres Organismus verantwortlich sind. Ein Chromosom ist ein langer, kontinuierlicher DNA-Doppelstrang. Es gibt die autosomen, körperlichen, und gonosomen, geschlechtlichen Chromosomen die ein Mensch besitzen kann und nun, meine Herren stellen sie sich ein weiteres vor das all die zusätzlichen Funktionen beinhaltet, die ich ihnen im vorhergehenden genannt habe." sagte er und deutete auf das nächste Bild an der Leinwand, das keine Doppelhelix mehr anzeigte, sondern nun noch eine zusätzliche Base anzeigte, die sich genau in der Mitte der normalen Basenpaare befand. "Hier sehen sie die in schwarzer Farbe gekennzeichnete, Variable-Base, sie beinhaltet Erbanlagen, die aus den verschiedenen Tieren herausgefiltert wurden. Die Variable-Base wird nur auf einigen Abschnitten der DNA angewendet. Diese Abschnitte sind dann das Chromosom V. Mit Hilfe 'molukularer Scheren wird der Strang an ganz spezifischen Positionen durchtrennt, ganze Teile herausgeschnitten und Chromosom V mittels 'molekularer Klebstoffe eingefügt. Dies hat nun zur Folge das der Körper die zugefügten Erbanlangen annimmt und die Fähigkeiten zu entwickeln beginnt. Allerdings kann dieser Eingriff nur im Säuglingalter durchgeführt werden, da der Körper erst dann beginnt sein 'Programm' abzuarbeiten." beendete er und wartete auf die Reaktionen seiner Zuhörer. Die Runde liess erstmal das Gesagte auf sich einwirken und so herrschte Stille in dem großen Raum bis sich schliesslich erneut die donnernde Stimme des JCA Vorsitzenden erhob. "Wie sieht es Gefahren und Risiken aus?" fragte er ohne große Überlegung. Dr. Brightman nickte verstehend "Es wäre keine Wissenschaft, Mr.Grayham, wenn keine Risiken bestehen würden. Dieser Schritt kann nicht bei jedem Menschen erfolgen, denn nicht jeder Organismus hält den anfangsgebundenen Komplikationen stand. Es erfordert einen Körper und überdurchschnittliches Immunsythem das sich dem Chromosom V anpassen kann, denn wenn er das nicht kann stösst das Immunsysthem die körpereigenen Zellen ab, in denen das Chromosom enthalten ist und zerstört sich dadurch selbst. Aber auch wenn der Körper diesen Anforderungen entspricht ist eine Injektion, die alle zwei Monate verabreicht werden muss erforderlich. Diese Injektion enthält Stoffe die das Chromosom für die Aufrechterhaltung benötigt, wird diese Injektion nicht verabreicht fällt der ganze Organismus in sich zusammen...". Ein bedenkliches Murmeln ging durch die Runde. Der Doktor versuchte noch ein letztes Mal die Begeisterung zu erwecken "Denken Sie daran, meine Herren, zum ersten mal in der Geschichte gelingt es uns einen Krieger zu schaffen der alles dagewesene übertrifft!!!". Die Männer fingen an zu klatschen und es wuchs zu einem tobenden Applause heran. Oh ja, es war als wäre es erst gestern gewesen, die braunhaarige Frau strich sich eine heraugefallene Strähne aus dem von feinen Falten durchzogenem Gesicht. Dr. Brightman starb drei Monate nach der Projektvorstellung an einem Herzinfakt, ein großer Rückschlag hätte man meinen müssen, aber es lief alles so wie er es geplant hatte. Sie hatten 10 Säuglinge aus allen Teilen der Länder ausfindig, auf denen die Anforderungen zu trafen. Sieben von ihnen starben, drei hatten es überlebt und entwickelten die Fähigkeiten die ihnen eingesetzt wurden. Ihnen wurden die Namen Max Tate, Lain Kahn und Steed Mercury gegeben. Es war so wie der Doktor es vorrausgesagt hatte, ihre Sinne wurden übermenschlich scharf, ihr Kraft und Schnelligkeit nahm rapide zu und die Abrichtung zu einer Maschiene gelang. Am besten jedoch schlug diese Art Therapie an dem einzigen weiblichen Versuchsobjekt an, es hatte sich durch gesetzt das sie weitgehend fast ganz und gar ohne eigenen Willen handelte. Ja, es war alles perfekt gelaufen, jedenfalls bis genau vor einer halben Stunde, als die Agentin mit den besten Ergebnissen bei ihr auftauchte. Die gealterte Frau starrte auf ein Video das die Zellen von Lain Kahn anzeigte. Ihre Pupillen zitterten ungläubig während sie auf die Bilder starrte. Das Video zeigte wie die weißen Blutkörperchen sich sehr langsam gegen die Zellen, die das Chromosom V enthielten zu wehren begann. So wie es aussah schien ihr Immunsysthem das fremde Chromosom nicht mehr länger zu akzeptieren. Allerdings wehrte sich ihr Körper nur sehr schleichend und daher war kaum eine Veränderung zu bemerken, ausgenommen das Agent Kahn nun in kürzeren Abständen eine Injektion brauchte. Erschöpft stützte sie ihr Stirn auf der Hand ab. Wie war das nur möglich? Zunächst hatte sie gedacht das es vielleicht an einer fehlerhaften Injektion lag, aber das hatte sie kontrolliert, es war alles wie immer. Wie kam es plötzlich zu dieser Abstoßreaktion? Sie musste die Ursache schnell finden, um noch rechtzeitig etwas entwickeln zu können, das den Zustand ihres Körpers wieder normalisieren könnte. Aber etwas was ihr noch zusätzlich Sorgen bereitete, war ein Fakt über den sie unbedingt mit ihren Chef reden musste. Mit eiligen Schritten verliess sie das Labor und machte sich auf zum Fahrstuhl um in den letzten Stock, der Chefetage zu kommen. Wie immer wurde erst die Sicherheitsprozedur durchgeführt und wurde sie mit einem blauen Laser gescannt. Der Fahrstuhl fuhr hoch und öffnete sich, als er aufging betrat man gleich einen riesigen Raum in dem gerade mal ein gläserne Schreibtisch mit Computer und schwarzen Chefsessel stand. Dahinter stand mit den Rücken zugewandt ein stämmiger, alter Mann im schwarzen Anzug und weißen Haaren, der sich gelangweilt mit den Händen hinterm Rücken verschränkt die Stadt aus den verdunkelten Fenstern anschaute. "Dr.Hewlett! Wie komme ich zu der Ehre?" fragte er ohne sich umgedreht zu haben. Die Frau erschrak etwas "Es geht um Agent Kahn, Sir." fing sie an. Ein Seufzen war von dem weißhaarigem Mann zu hören "Hat sie etwa schon wieder mein Auto schrottreif gefahren?!" fragte mit leichter Aggression in der Stimme. Auf den Lippen des Doktors bildete sich ein schmales Lächeln "Nein Sir, ich befürchte das sich Körper selbst zerstört, er beginnt das Chromosom abzustossen..." sagte sie leise. Plötzlich fuhr der Chef erschrocken herum und für einen Moment glich sein Gesicht nicht der einer kalten Mauer "WAS? Wie ist das möglich?" fragte er alamiert. Sie erklärte ihm den Sachverhalt, er schien etwas weggetreten währenddessen und nickte ab und zu verstehend. "Gut, sie werden sich darum kümmern! Nehmen sie sich die Arbeitskräfte die sie brauchen und sorgen sie dafür das sie dieses Schlamassel wieder ins reine bekommen. Informieren sie mich stetig über neue Ergebnisse...Machen sie sich sofort an die Arbeit und prüfen sie nach ob Agent Mecury das gleiche Problem aufweist.."sagte er abschliessend monoton und wendete sich wieder dem Fenster. "Ich habe verstanden, Sir.....aber da gibt es noch was..." fing sie zögernd an und der Chef drehte sich erneut zu ihr um "Agent Kahn hatte mich nach der Nummer 771359 gefragt..." sagte sie und der alte Mann riss ungläubig die Augen auf "Aber woher----" wollte er fragen, jedoch wurde er von Dr.Hewlett unterbrochen. "Sie sagte das sie in ihrem Traum vorkamen..." antwortete sie. Ein verwirrter Blick bildete sich auf seinem Gesicht "Ein Traum? Aber das ist doch unmöglich!!!Nur Menschen die fühlen träumen, um Emotionen zu verarbeiten. Aber jegliche Art von Gefühlen wurden bei ihr doch erfolgreich unterbunden...." sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr. "Ähm...es könnte möglicherweise an dem Auftrag liegen..." stellte sie vorsichtig die Vermutung an und als se merkte das der Chef sie aufmerksam mit den Augen fixierte, sprach sie weiter "Nun ja Agent Kahn hat einen Undercover Auftrag in dem verlangt wird ein normales Leben vorzutäuschen. Es ist ein Leben das normalerweise Mädchen in ihrem Alter haben. Sie wird wie ein Mensch behandelt und mit Emotionen konfrontiert, von denen sie nur gehört hatte sie aber niemal an einen Menschen erlebt hatte. Bei ihren bisherigen Aufträgen, waren nur kleine Undercover Aufträge vorhanden und dort konnte sie dem freien Lauf lassen zu was sie ausgebildet wurde, nämlich dem schnellen, unaufälligem töten..." beendete sie nachdenklich. Der stämmige Mann, der einem Stier glich lachte sarkastisch auf "Sie wollen mir doch nicht etwa sagen das es für jemanden wie Kahn ein Problem sein wird mit Gefühlen konfrontiert zu werden. Sie hat gelernt das Gefühle schwach und unkonzentriert machen, sie würde nie etwas tun, das auch nur in irgendeinerweise einen Auftrag schädigen! Das wissen sie genauso gut wie ich, Dr. Hewlett.". Die Frau sah ihren Chef verständnislos an "Mr. Grayham!!! Was passiert falls ihr es gefällt zu fühlen?" fragte sie und erhob ihre Stimme. Wutfalten bildeten sich auf seiner Stirn "Das wird niemals passieren!!! Ich hab in meinem ganzen Leben noch keinen so gefühlskalten Agent getroffen!!!" sagte er aufgebracht. "VERDAMMT ! BRUCE!!! Du verlangst von ihr ein Leben zu leben, das sie nie gelebt hat und nie leben wird!!!! Es ist so als ob du ihr das Paradies zeigst und sie dann wieder rausschmeisst!!!" schrie sie wütend. Grayham, dessen Haare längst nicht mehr so schwarz waren wie vor 18 Jahren, schlug mit der Handfläche auf den Tisch, sodass dieser fast zusammen brach"OHHH NEIN, JOYCE!!! DU HAST WOHL VERGESSEN, DAS EIN AGENT ALS SOLCHER GEBOREN WIRD, ALS AGENT LEBT UND AUCH ALS AGENT STIRBT!!!" brüllte er und seine Stimme donnerte durch den Raum. Dr. Hewlett, dessen Vorname Joyce war schaut ihren Chef, den sie gerade noch persönlich mit dem Vornamen angesprochen hatte, entsetzt an. Sie wollte so vieles sagen, aber dennoch entschied sie sich ihm nichts mehr entgegen zu setzen "Ja das hatte ich wohl..." brachte sie unter zusammen gepressten Lippen hervor. Der alte Mann sah sie eingehend an "Dennoch will ich kein Risiko eingehen und ihr einen Parallelauftrag geben..." entschied er sich. Sorge und Angst traten in die rehbraunen Augen der Ärztin "Ich glaube nicht das dies vorteilhaft ist für ihren momentanen Stand der Gesundheit.." sagte sie alamiert. Wieder wendete sich Grayham der Stadtkulisse "Sie wird einen Parallelauftrag ausfürhren..." sagte er mit Nachdruck. Wut machte sich auf ihrem Gesicht breit "Ja, Sir!" sagte sie kleinlaut und drehte sich zum Fahrstuhl. "Ach, Dr Hewlett, die Nummer wird in keinster Weise wieder erwähnt!" erinnerte er sie. Die Brünette nichte verstehend und trat in den Fahrstuhl, der sich gleich darauf schloss. so leute das wars auch schon wieder, jetzt versteht ihr vielleicht warum es mir so schwer gefallen ist dieses kappi zu schreiben und ich hoffe das in gewisser weise auch ein teil eurer fragen beantwortet wurde. ich weiss diesmal ist nicht viel interessantes passiert, aber dieses kappi war wichtig für die verständnis und den weiteren verlauf. Aber freut euch aufs nächste kap denn da werden die charas dann auf keinen fall zu kurz kommen und der humor natürlich auch nicht^^ bis dann eure Siva Kapitel 11: White freeze ------------------------ soooo, da bin isch wieda^^ ich hoffe ihr hattet alle ein gesegnetes Weihnachten! durch eure super tollen kommis hatte ich nämlich eines hehe naja vorhang auf!!! Nachdenklich lehnte die junge Frau mit den unverwechselbaren blauen Haaren an der Innenwand des Fahrstuhls, auf den weg in das oberste Stockwerk, der Chefetage. fragte sie sich und überlegte ob es wohl mit dem letzten Vorfall zu tun hätte. JD hatte ihr vorhin Bescheid gegeben das der Chef sie und ihn sprechen will, was eigentlich sehr merkwürdig war, denn sonst fanden keine Meetings so kurzfristig statt. Der Fahrstuhl wurde langsamer, sie stiess sich von der Wand ab und strich sich einige Strähnen hinters Ohr. Die Tür öffnete sich und offenbarte das karg eingerichtete Büro ihrers Chefs, Mr.Grayham. Dieser stand wie üblich mit dem Rücken zu ihr und widmete sich der Stadtkulisse. Sie hatte sich schon oft gefragt, ob dies das einzigste war was er den ganzen Tag machte, ausgenommen den Wutattacken, die er bezüglich ihr manchmal hatte. Der Blick der Agentin schweifte von ihrem Chef ab und registrierte den vorm gläsernen Schreibtisch stehenden JD, dessen tief braune Haare wie üblich ganz strubbelig waren. Sein Blick wandte sich zu Lain und zwinkerte ihr augenblicklich zu, sie nahm es mit einem resignierenden Nicken zur Kenntnis. "Wie schön das sie uns nun endlich auch mit ihrer Anwesendheit beehren. Wie immer zu spät, Kahn!" sagte Grayham mit seiner angerauhten, tiefen Stimme. Lain stellte sich neben JD "Entschuldigen Sie..." erwiderte sie monoton. Der stämmige, alte Mann seufzte "Ich will Sie nicht zu lange von ihrem Auftrag abhalten, also fasse ich mich kurz...." verkündete er und pausierte "Ich habe mich dazu entschieden Ihnen einen weiteren Auftrag zu übergeben..." beendete er. Auf den Gesichtern der Partner trat Entsetzen, zuerst fasste sich JD wieder und ergriff das Wort "Aber, Sir, das ist unmöglich! Hiwatari muss unter ständiger Überwachung von Agent Kahn sein, zudem waren unsere bisherigen Recherschen erfolglos und Voltaire wird bald in Japan eintreffen, dies wäre eine Gefährdung des Auftrags! Ein weiterer Auftrag ---" doch weiter sprach er nicht als er sah wie sich Wutfalten über die Stirn seines Chefes zogen. Grayham's Augen funkelten wütend "Erzählen Sie mir nicht was möglich ist und was nicht!!! Dieser Auftrag war keine Bitte sondern ein Befehl! Es handelt sich hier nicht um irgendeine kleine Gesetzeswidrigkeit, der Auftrag um den es sich handelt ist die misslungene Klasse-A Mission von Agent Tate!" meinte mit erhobener Stimme. Auf Lain's Gesicht bildete sich ein undefinerbarer Ausdruck "Ein weiterer Auftrag wird kein Problem darstellen, Sir!" sagte sie tonlos und JD schaute sie fragend an, was sie jedoch ignorierte. Der alte Mann lächelte zufrieden "Das weiss ich, Kahn, ausserdem werden Sie ihn auch nicht allein übernehmen. Sie werden zusammen mit---" "Mit mir arbeiten..." unterbrach eine höhnische Stimme. Das zufriedene Lächeln des Chefs wuchs zu einem Grinsen "Agent Mecury! Immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, wie schön das Sie so schnell herkommen konnten!" sagte er begeistert, was für diesen Mann der zum einen einem wutentbrannten Stier und zum anderen einer kalten Steinmauer glich sehr ungwöhnlich war. Der junge Mann, der nach seinem Äusseren aus Matrix stammen könnte schritt mit schwarzen, wehenden Mantel auf den Schreibtisch zu und als er JD's genervten Gesichtsausdruck und Lain's Aggression bemerkte, bildete sich ein schmales Lächeln auf seinen Lippen. "Selbstverständlich, Sir." sagte er schleimisch. JD wurde augenblicklich schlecht "Mensch, ich hätte nicht erwartet das du aus den Rocky Mountains wieder kommst. Ich hab gedacht du würdest den Rest deines Lebens dort für immer mit deiner Familie den Wildschweinen verbringen..." sagte er angewidert. Ein sarkastischer Ton drang aus Steed's Kehle "Mit deinen kleinen Witzen solltest du lieber zum Zirkus gehen, denn das ist der einzigste Ort an dem du noch zu gebrauchen bist.". Noch ehe JD etwas erwidern konnte ging Mr.Grayham dazwischen "Meine Herren, bitte konzentrieren Sie sich auf die Mission..." ermahnte er JD und Steed, worauf sich die beiden noch einmal wütend ansahen. Lain liess sich nichts anmarken, dennoch musterte sie den Schwarzhaarigen mit einem hasserfüllten Blick. Grayham holte Luft " Agent Tate und Sawara waren beauftragt in Moskau die Aktvitäten zwischen der russischen Mafia und der japanischen Mafia zu verfolgen, zudem sollte sie den übergelaufenen Agenten der JCA aufdecken. Ihre Aufgabe ist es nun die Arbeit der Agenten fortzuführen.Agent Mecury sie werden nach Moskau reisen und sich zunächst um den theoretischen Teil der Mission kümmern, das heisst den Agenten aufdecken und Beweise für die Verbrechen der Mafia finden, wenn sie dies geschafft haben, werden Sie sich zusammen mit Agent Kahn um den praktischen Teil kümmern, dem eleminieren der Mafia. In der Zeit werden Sie, Agent Kahn, sich wie gehabt Hiwatari widmen. Agent Mecury Sie werden Agent Kahn regelmäßig mit Informationen versorgen." befahl er ausführlich. Steed grinste höhnisch "Das war klar, das ich Tate's Scheitern nun ausbaden muss, was für ein Versager.Es war schon ganz gut das er abgekratzt ist, denn so einen Schwächling als Agenten kann die ISA nicht gebrauchen..." sagte er gehässig. Lain's Magen verkrampfte sich vor Wut, wie konnte dieses Arschloch es nur wagen! Ihre Fäuste begannen zu zittern, sie wollte die Kontrolle so sehr behalten, doch sie konnte es nicht. Schneller als sie denken konnte drehte sie sich zu Steed und wollte mit der Faust zu schlagen, einer Faust die mit soviel Energie durch ihre Wut getränkt war. Doch kurz vor seinem Gesicht stoppte sie, als sie kaltes Metall an ihrem Hals spürte. Ihre Augen weiteten sich und sie starrte in die tief schwarzen zu Schlitzen gewordenen Augen von Steed. Die junge Agentin wagte es nicht zu atmen, denn mit jedem Zug den sie machen würde könnte sich die scharfe Klinge von Steed's Dolch in ihre Kehle schneiden. Ungläubig starrte sie in seine todeslüsternen Augen, sie konnte nicht glauben das er schneller als sie gewesen war. Wieso konnte sie seinen Angriff nicht blocken? Lag es daran, das sie sich nicht wie sonst unter Kontrolle hatte. Sie wusste es nicht, aber was sie wusste war, als sie so in seine Augen sah, das er sie sterben sehen wollte, ja er wollte sie leiden sehen. Sie sah es ihm an wie er damit rang sie nicht gleich auf der Stelle umzubringen. Diese schwarzen Augen so voller Mordlust. "HABEN SIE DEN VERSTAND VERLOREN??? HÖREN SIE SOFORT DAMIT AUF!!!" donnerte Grayham's Stimme bedrohlich durch den Raum. JD zuckte zusammen, doch keiner von den beiden anderen schien es auch nur gehört zu haben, schliesslich liess Lain die Faust sinken und auch Steed verstaute sein Dolch mit einem erfolgreichen Lächeln auf den Lippen in der Scheide am Hosenbund. Eine elektrisierende Stimmung lag zwischen den beiden, in der jeder darauf gefasst war das der andere angreifen könnte. Der Körper des Chefs schien vor Wut zu beben, er wusste zwar das die Beziehung dieser beiden Agenten noch nie gut war, aber das sie sich gegenseitig angreifen würden, war ihm neu und er wusste eins, das wenn die beiden während der Mission aneinander geraten, dies fatale Folgen haben könnte. "Haben sie ihre Aufgabe verstanden?" fragte er nach um sicher zu gehen. Die Drei nickten einstimmig. "Enttäuschen Sie mich nicht, ich will eine professionelle Arbeitsweise!" sagte er mit Nachdruck warnend. Der Wind schüttelt sie aus den Wolken, sie tanzt durch den endlosen Himmel, Lautlos und ohne Eile. Sie wartet darauf anzukommen, kennt keine Furcht vor dem Unbekannten. Sie schaut nicht nach unten, schaut nicht nach oben, sie sieht nur den Moment. Fühlt ihre Schwerelosigkeit, im freien Fall. Wie lange sie unterwegs ist, weiß sie nicht. Vielleicht ist es Eis, worauf sie sich bettet, vielleicht ist es Stein. Ihre sanfte Berührung, ist wie ein Hauch. Kaum merklich und doch, so mächtig und stark, daß sie selbst dabei....... stirbt. Die Schneeflocke, so majestätisch und einzigartig kündete sie den Winter an. Unglaublich wie die Zeit verstrich, dachte sich das blauhaarige Mädchen mit den ebenso einzigartigen kristallblauen Augen, als sie aus dem Fenster des warmen Klassenzimmers sah und den einzelnen Schneeflocken dabei zu sah wie sie zu Boden fielen. Es war die Woche vor Weihnachten, also schon fast drei Monate her seitdem sie den Auftrag, Hiwatari zu beschützen, angenommen hatte. Schon merkwürdig wie schnell die Zeit verging, auch wenn sich an der Situation nichts änderte. Es hatte sich nichts geändert, kein Zeichen von einem Auftragskiller, kein Hinweis und was den Parallelauftrag anging, so versorgte Steed sie auch nur äusserst mager mit Informationen, scheinbar kam er nicht gut voran. Sie wartete fast sehnsüchtig darauf das etwas passierte, aber es geschah nichts und die Mission Hiwatari wurde fast zu einem geregelten Ablauf. Man hätte meinen können das sie und Kai eine Beziehung auf freundschaftlicher Basis hätten aufbauen müssen. Doch wenn man daran glaubte, lag man völlig falsch. An dem Tag als Lain von Mr. Grayham zurück kam, wurde sie sich ihrer Aufgabe mehr denn je bewusst. Sie liess keine Gefühle an sich heran, schottete sich ab und arbeitete als gab es nie einen Anfall, nie einen Traum, nie den Tod ihrer Kollegen und diese Zahl liess sie aus ihrem Gedächtnis verschwinden. Sie änderte nichts an der freundlichen Verhaltensweise gegenüber Hiwatari und seinen Freunden, ja man konnte sagen sie spielte ihre Rolle als fast normales Mädchen perfekt. Zu perfekt, dachte sie manchmal. Dieses normale Leben war so anders und es gab so viele Dinge, die sie nicht verstand, die sie nicht zu ordnen konnte. Wieso zum Beispiel freuten sich die Menschen so sehr über dieses Weihnachten? Sie wusste das es die Geburt Christi war und die Menschen es deswegen feierten. Ja, sie kannte die Tradition das die Leute sich gegenseitig beschenkten, aber wieso taten sie das? Freuten sie sich etwa so sehr über die materiellen Güter, das sie alles so farbenfroh schmückten, den Kindern irgendwelche Geschichten über einen nicht existierenden, dicken, alten Mann in rot erzählten und aufgeregt durch die Straßen gingen. Was machte dieses Weihnachten bloß so aus, das es die ganze Welt aus der Fassung hob? Sie fühlte sich so dumm, denn sie hatte keine Antwort auf so eine leichte Frage, die für sie so schwer zu beantworten war. Sie hatte diesen heiligen Tag, den 24sten, nie gefeiert. Warum auch, sie verstand den Sinn daran ja nicht und jemand anderes zu fragen war ihr zu blöd gewesen. Ein Agent durfte sich mit sowas nicht beschäftigen. Mit wem hätte sie denn feiern sollen? Es war ein Tag wie jeder andere, den sie bisher nie wirklich wahr nahm. Es war nur etwas unwichtiges an dem sie sich nicht aufhielt. Die Decke aus Schnee die sich über den Steinboden des Schulhofes legte verdichtete sich immer mehr, sie wusste nicht warum, aber sie hätte diesem Treiben ewig zu schauen können. Ja so eine Schneeflocke hatte etwas, wovon Lain noch nicht mal wusste das auch sie es hatte, es war die unverkäufliche, dennoch jederzeit wegnehmbare, kostbare Freiheit. "Ich weiss nicht ob du es schon bemerkt hast, aber die Stunde hat schon längst angefangen..." wies sie eine monoton klingende Stimme hin. Lain schreckte aus ihrer Trance hoch und schaute, als sie sich zur Seite drehte, in ein paar rubinrote Augen, die Kai gehörten. Sie hatte alles um sich herum total vergessen gehabt, all ihre Aufmerksamkeit lag auf diesen Schneeflocken. Selbst Kai, der in diesem Raum direkt neben ihr saß und mit dem sie sich manchmal stritt, weil sie sich neben gesetzt hatte, was auch nur daran lag das neben ihm der einzigste frei Platz war, ja selbst ihn hatte sie für kurze Zeit vergessen. Erst jetzt drangen die eigentümlichen Geräusche eines Klassenzimmers an ihre Ohren. Das Gemurmel der Schüler, das Kramen in Federtaschen, Umblättern von Büchern und die pausenlos redende Stimme des Lehrers. Mr. Patrell war sein Name, er unterrichtete Philosophie, ein sehr schmächtiger Mann mit Hornbrille und aschblonden Haaren, der immer irgendwelche Pollunder trug. Diesmal war es zur Jahreszeit passend ein roter mit Rehntieren drauf. Für ihren Geschmack stellte dieser Mann zu viele Fragen (tun das nicht alle Lehrer?) und beschäftigte sich zu sehr mit Gefühlen. Besonders die Liebe war ein Thema, das er gerne diskutierte, soviel war ihr bisher aufgefallen. Sie hasste seinen Unterricht, obwohl die meisten anderen ihn liebten. Es lag wahrscheinlich daran, das auch er zu viele Fragen stellte auf die sie keine Antworten wusste. Unmöglich möchte man meinen, doch es stimmte, im großen und ganzen waren ihre Antworten immer falsch gewesen. Philosophie war das einzigste Fach in dem sie abgrundtief schlecht war. "So meine Lieben, bevor wir den Test auswerten, widmen wir uns noch einmal etwas allgemeinem. In fünf Tagen ist Weihnachten und unsere Schule, besser gesagt euer Jahrgang, hat sich dazu bereit erklärt für die Grundschule ein kleines Fest zu organisieren. Es werden Stände aufgebaut, die Weihnachtsgeschichte wird von der Thatergruppe aufgeführt und das wichtigste der Santa Clause Stand für die Kleinen. Die Einnahmen des Festes gehen an die Waisenhäuser der Stadt. Die Verteilung der Mitwirkenden hat bereits der Jahrgang über euch übernommen. Die Mitglieder der Theatergruppe sind natürlich für die Aufführung zuständig, den Santa Clause Stand übernimmt im Kostüm des ersten Elfs Ray Kon, der zweite Elf Tala Iwanov, dritter Kai Hiwatari. Die Aufgabe des Weihnachtsengels übernimmt Lain Kahn und das Glück den Weihnachtsmann dieses Jahr zu spielen wird Bob Costa haben. Der Rest wird an den Verkaufsständen arbeiten. Soweit wäre dann alles geklärt, noch irgendwelche Fragen?" sprudelte es wie ein Wasserfall aus Mr. Patrell heraus. Ein gewaltiges Quietschen, eines zurückgeschobenen Stuhls ertönte "JA MAN!!! HABEN SIE SCHON MAL NEN SCHWARZEN WEIHNACHTSMANN MIT DREADLOCKS UND NER FALSCHEN ROLEX GESEHEN???" platzte es aus Bob raus. Es dauerte einen Moment bis sich jeder ein Bild von Bob im Santa Kostüm gemacht hatte, jedoch dann ertönte gellendes Gelächter. Tala und Ray, die ebenfalls in diesem Kurs waren hielten sich geradeso noch am Tisch fest "Echt mal, nachher denken die Kids noch das Bob den wahren Weihnachtsmann entführt hat und er in Wirklichkeit der Grinch ist, der ihnen alle Geschenke klauen will..." prustete der rothaarige Russe. Bob nickte zustimmend, er würde sich nie und nimmer so einen dicken Bauch vorne ran binden. Patrell überlegte kurz, allerdings schien das gebrachte Argument zu überzeugen "Nun gut, ich sehe ein das dies wohl eine eher schlechte Auswahl ist. Mr. Costa, Sie tauschen das Kostüm ganz einfach mit Mr.Hiwatari. Dieser Entschluss steht fest und daran wird auch nichts mehr gerüttelt. "Ich soll WAAAS??????" brüllte Kai geschockt. Doch so geschickt wie dieser kleine, schmächtige Mann war, ging er nicht weiter auf Kai ein und ignorierte seinen Trauma artigen Zustand "Und nun zu den Testauswertungen..." verkündete er und zog einen Papierstapel hervor, woraufhin ein genervtes Stöhnen durch die Klasse ging. Der aschblonde Mann zog eine Arbeit aus dem Stapel "So, Ms. Kahn..." begann er und setzte sich halb mit angewinkeltem Bein auf die Tischkante "...erzählen Sie mir doch mal etwas über Romeo und Julia." forderte er sie auf. "Romeo und Julia ist eines der großen Stücke von William Skakespeare das um die Mitte der 90er-Jahre des 16.Jahrhundert entstanden ist. Der vollständige Originaltitel hieß eigentlich 'Eine vortrefflich erfundene Tragödie von Romeo und Julia' und zudem war die nach Überlieferung frei gestaltete Verserzählung "The Tragicall History of Romeus and Juliet" 1562 von Arthur Brooke, Shakespeares Quelle. In diesem Stück dreht es sich um die Todfeindschaft zwischen den beiden vornehmen Familien Montague und Capulet, die durch ihren Streit, basierend auf politischer Machtstruktur, den Tot ihrer Leute verursachen und sich erst versöhnen als sie sich eingestehen das der Verlust von Menschen und Geld zu groß ist." antwortete sie schnell und ihrer Meinung nach exakt auf den Punkt bringend. Mittlerweile hatte sich die ganze Klasse zu ihr umgedreht und schaute sie mit irritierten und ratlosen Blicken an, auch Kai musterte sie mit geweiteten Augen. Selbst Patrell brauchte einen Moment um sich zu fassen "Ähhmm ja, ich kann nicht sagen das dies falsch ist, aber es entspricht nicht dem Erwartungsbild. Möchte es jemand anderes versuchen?" fragte zögernd in die Klasse hinein. Einige Hände schossen hoch und der Lehrer nickte einem blonden Mädchen zu "Romeo und Julia ist wohl die tragischste Liebesgeschichte die es je gab! Romeo schleicht sich auf das Fest der Capulets und verliebt sich mit nur einem einzigen Blick in die Tochter der verfeindeten Familie Capulet. Seine Sehnsucht nach Julia quält ihn so sehr das er sich unter den Balkon von Julia schleicht und im Schein des Mondes offenbaren sich beide ihre Liebe. Am nächsten Tag besiegeln beide ihr unzertrennliches Band mit der Ehe. Doch dann findet Julias Vater einen Verlobten und Julia is so verzweifelt das sie ein Gift nimmt das den Scheintot vorgibt. Eigentlich sollte jemand die Nachricht über den Scheintot Romeo bringen, doch er bekommt sie nie und beschliesst sich an ihrem Todesbett mit einem Gift umzubringen. Als Romeo tot daliegt wacht Julia auf und erdolcht sich, weil sie den Tod ihres Geliebten nicht verkraften kann und hofft auf glückliches Zusammensein in der Ewigkeit. Eine Geschichte voller Liebe, Ehre, Schmerz und Mut!" beendete das Mädchen schwärmend. Patrell klatschte in die Hände "Vortrefflich, Ms. Hana! Wirklich gut das wollte ich zu stehen haben, die meisten haben die Fragen zum Inhalt des Buches gut beantwortet. Daher sind Ergebnisse im großen gut ausgefallen. Was mich sehr interessiert hatte war die letzte Aufgabe, Ihre eigene Meinung zur Liebe zu äussern. Nun Mr. Kon wie definieren sie Liebe?" fragte er und richtete seine Aufmerksam ganz und gar auf Ray. Augenblicklich trat ein leichter Rotschimmer auf Ray's Wangen und er kratzt sich schüchtern am Kopf "Also....naja.....ich glaube Liebe ist wenn man eine starke Zuneigung zu einer Person empfindet. Man kennt ihren Charakter und ihre Gefühle, man akzeptiert sie so wie sie ist mit all ihren Fehlern. Dieses Gefühl der Liebe kann und darf man nicht erzwingen und wenn man wirklich und aufrichtig liebt, dann kann man die geliebte Person gehen lassen, egal wie sehr es auch schmerzt und wie sehr man sich nach dieser Person sehnt...." sagte er sentimentalisch und es hörte sich an als ob er sich an etwas weit zurückliegendes erinnerte. Patrell stand voller Begeisterung auf "Ja Mr. Kon eine sehr zutreffende und schöne Definition, doch leider wird die Liebe in unserer Gesellschaft oft falsch interpretiert also hören wir uns doch noch eine andere Stellungsnahme an...... Ms. Kahn versuchen Sie doch noch einmal ihr Glück, immerhin haben sie diese Frage in der Arbeit erst gar nicht beantwortet..." sagte er skeptisch. Verwunderte und erwartungsvolle Blicke hafteten nun auf Lain's Gestalt, besonders Tala fixierte sie gespannt und auch Kai war mehr als interessiert ihre Antwort zu hören. Er konnte es sich nicht erklären warum, aber aus irgendeinem Grund wollte er es hören. Lain's Augen weiteten sich entsetzt, sie konnte sich an diese Frage in der Arbeit mehr als gut erinnern und sie wusste das sie damals keine Antwort kannte. Wieso wurde sie nach ihrer eigenen Meinung gefragt? Was war ihre eigene Meinung? Hatte sie eine? Aber die wichtigste Frage war doch..... Was ist eine eigene Meinung? Wozu brauchte sie eine Meinung? Sie bekam einen Befehl und diesen führte sie aus. Sekunden vergingen in denen sie einfach nur ins Leere starrte, ihr Magen verkrampfte sich, alles war auf einmal so eng und ein Druck von der Schwere eines Panzers lag plötzlich auf. Hektisch schaute sich das blauhaarige Mädchen um, noch immer galten alle Blicke ihr. schoss es ihr wie ein Blitz gewaltigen Schmerzes durch den Kopf "Ich... ich...ich...." fing sie panisch an, sie konnte keinen Gedanken fassen, ein nicht enden wollender Strom und es tat so unglaublich weh. Mit aller Kraft versuchte sie etwas brauchbares herauszufiltern, doch es gelang ihr einfach nicht. In ihrem Kopf war es so laut, wie es auf einem Rockkonzert nie sein könnte. Doch dann, ganz plötzlich war alles still, als sich ein Gedanke festsetzte der nie ihr eigener was <"Dieser Job nimmt viel Energie, für meinen Geschmack zuviel...." ........"Gefühle zu haben, bedeutet nicht schwach zu sein. Schliess sie nicht weg, sonst sind sie es für immer...." > hallte Sawara's Stimme wieder. Wie konnte sie nur daran denken . Mit dieser nicht selbst gefällten, aber eingebleuten Entscheidung wurde sie sich wieder dem im klaren was sie war, ein Agent, eine Waffe mit Seriennummer. Aber trotzdem sie konnte sich nicht helfen, sie hatte das Bedürfnis sich aus dieser Situation zu retten "ich muss auf Toilette, ich glaube die Milch von heute morgen war schlecht...entschuldigen Sie." sagte sie zögernd und nicht ganz sie selbst und stürmte, gefolgt von verwirrten Blicken aus dem Klassenzimmer. Die Jungs tauschten sich ratlose Blicke aus, ihre Reaktion war mehr als merkwürdig gewesen. Der kühle Russe schien in seinen Gedanken zu versinken, hatte er es richtig gesehen? Er dachte pure Verzweiflung in ihren Augen gesehen zu haben. Hatte sie vielleicht mal eine schlechte Erfahrung mit der Liebe gehabt, wurde sie vielleicht mal sehr enttäuscht oder woran lag es das sie so panisch reagierte. Er lächelte sarkastisch, schon wieder etwas mit dem er nicht gerechnet hatte, ja, er konnte sie wirklich in keinster Weise einschätzen. Während der Stunde stahlen sich seine Blicke immer wieder zur Tür, langsam fragte er sich wo sie bleibt, aber wie er bemerken musste starrte er nicht als einziger zur Tür, der rothaarige Russe tat es ihm gleich und die Besorgnis war ihm deutlich anzusehen. Die Klingel kam ihm vor wie eine Erlösung, sofort kam Tala zu ihm und packte Lain's Sachen zusammen, sie hatten eh gemeinsam Unterricht. Er selbst hätte ihre Sachen auch mitgenommen, nur scheinbar machte er auf Tala nicht den Eindruck als das er es gemacht hätte. "Ob sie immer noch auf Toilette ist?" fragte Bob, der sich seine Schultasche um die Schulter hing. Ray zuckte mit den Schultern "Vielleicht ist ihr richtig schlecht..." meinte er besorgt. Kai blieb stumm und äusserte sich nicht weiter dazu, sie hatten ihr diese Ausrede also tatsächlich abgekauft und dabei war das mit der schlechten Milch nun wirklich mies, sie hätte sich ruhig etwas besseres einfallen lassen können. Aber es ging ihn ja nichts an was und warum sie etwas tat, aber trotzdem machte er sich Gedanken darüber und das störte ihn gewaltig, sonst hielt er sich auch nicht an sowas unwichtigem auf. "Anstatt hier dumm rumzuraten sollten wir lieber nachsehen gehen!" warf Tala gereizt ein und machte sich auch schon auf den Weg, kopfschüttelnd folgte ihm Bob und Ray, während Kai ihm genervt nach ging. Sie schätzten das Lain im Untergeschoss zur Toilette gegangen war, denn diese war von dem Raum in dem sie bis eben noch Unterricht hatten der kürzeste Weg. Gelangweilt folgte Kai den anderen die Treppe hinunter, doch plötzlich blieb Bob vor ihm stehen und sein Blick hob sich, allerdings konnte er nichts sehen, da Bob mindestens ein Kopf größer war als er selbst und sein Kreuz war demnach seiner Größe angepasst, also musste er ihn erst beiseite schieben und aufeinmal spürte er Zorn in sich aufkommen als er die Ursache des plötzlich Anhaltens sehen konnte. Ein ganzes Stück entfernt stand Shiro und er drückte ein ihnen nur allzu bekanntes Mädchen an die Wand. Seine 'Idiotenbande' stand mit einem hämisch, dummen Grinsen an seiner Seite. Shiro drückte Lain's Schultern gegen die Wand und hatte sich zu ihr runter gebeugt, sodass er nur weinge cm von ihrem Gesicht entfernt war. Er schien ihr etwas zu sagen, jedoch waren sie ausser Hörweite und es war unmöglich etwas zu verstehen. Shiro grinste erfolgreich über das ganze Gesicht und seine Idiotenbande lachte laut, Lain sah ihn mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an und erwiderte nichts, jedenfalls konnte man keine Lippenbewegungen erkennen. Er liess von ihr ab, strich einige Haarsträhnen aus ihrem Gesicht, flüsterte ihr in einer bedrohlichen Art und Weise etwas zu und drehte sich schliesslich um zum Gehen. Erst jetzt bemerkte er die vier Jungs, die weiter weg noch immer am Treppenansatz standen und lächelte ihnen fies zu, steckte die Hände in seine Hosentaschen und bog im Schlepptau seiner Bande, in einen anderen Gang ab. Lain hatte sich nicht einmal umgewandt und ging gleich darauf zur Mädchen Toilette, die sich gleich gegenüber der Wand befand, scheinbar hatte Shiro sie abgepasst. Bob und Tala rangen mit sich Shiro sofort zu folgen und ihm mal ordentlich die Fresse zu polieren, selbst Kai spürte diese stechende Wut, aber Ray hielt die Dreui davon ab irgendetwas unüberlegtes zu tun und schleifte sie stattdessen Richtung Toilette. "Lasst uns das mal auf später verschieben, wir sollten erstmal nachsehen ob es Lain gut geht..." beschwichtigte der Chinese mit ruhiger Stimme. Der Rothaarige Russe knirschte mit seinen Zähnen "Falls der es gewagt haben sollte ihr auch nur ein Haar zu krümmen, dann wird der sich wünschen nie geboren worden zu sein!" drohte er und innerlich musste ihm irgedwie jeder zustimmen, auch wenn Kai dies nicht zugeben würde. Ihre Gestalt stützte sich mit ausgestreckten Armen am Waschbeckenrand ab, ihr Gesicht war gesenkt und ein paar blaue Strähnen waren nach vorn gefallen. Ihre zierlichen Hände verkrampften sich um den Rand und durch das Material, ein art Betonwerkstein, zogen sich feine Risse, doch noch bevor es um ihre Finger herum zerbersten konnte, liess der Druck den sie ausübte nach. Sie hob ruckartig den Kopf und schaute sich selbst, durch einen Spiegel, in ihre eisig blauen Augen, die sie zornig ansahen. Wie gerne hätte sie diesem aufgeblasenem Arschloch mal ihre Rechte vorgestellt. Was bildete sich dieser Kerl ein, das sie total wehrlos war und er mit ihr machen könnte was er wollte? Sie hätte damit rechnen müssen, das der es nicht auf sich sitzen lässt, wenn man ihm mal eben in die Eier tritt. Tja, und dafür hatte sie die Quittung erhalten. Sie strich sich eine Strähne von der Stirn weg, auf der rechten Stirnseite, knapp über der Augenbraue klaffte ein nicht gerade kleiner, blutiger Kratzer. Als er sie abgefangen hatte, schubste er sie zuerst brutal gegen eine Wand, dessen Putz unsauber war. Er hatte ihr gedroht, es nie wieder zu wagen, sonst würde er sie seinen Männer vorwerfen, meinte das sie an seiner Seite besser aufgehoben wäre. Sie lächelte verächtlich, natürlich hätte sie ihn mit einem eizigen Schlag ins Nirvana befördern können, doch erstens war er dies nicht wert und zweitens war dies nicht der Sinn ihres Auftrags. Sie konnte sich keine weiteren Auffälligkeiten leisten und musste die Identität des unschuldigen Schulmädchens waren um Hiwatari unerkannt beschützen zu können. Das bedeutete das sie halt einiges einstecken musste. Trotzdem juckte es in ihren Fingern, dieser Shiro hatte fast die gleiche Art an sich wie Steed und dem könnte sie schon immer den Hals umdrehen. Sie stellte das kalte Wasser an und wischte sich ohne Rücksicht auf Schmerz das Blut von der Stirn, es dauerte eine Weile bis die Blutung endlich gestillt war, aber der Kratzer war noch immer viel zu gut sichtbar. Lain wollte keinen weiteren Stress mit Shiro, also wäre es wohl das beste wenn niemand von diesem Vorfall erfahren würde, aber dafür musste sie die Wunde verschwinden lassen. In diesem Moment trat ein Mädchen ins Bad, das sie nicht kannte und stellte sich neben sie an ein anderes Waschbecken. Sie holte eine schmale Schminktasche aus ihrem Rucksack und begann sich nachzuschminken. Ein Lächeln umspielte Lain's Lippen "Könnte ich das mal kurz ausborgen?" fragte sie freundlich. Das Mädchen nickte und gab ihr einen Abdeckstift. Sorgfältig deckte sie die frische Wunde ab und legte noch ein blaue Strähne darüber. Zufrieden mit ihrem Werk gab sie dem Mädchen dankend den Stift zurück und verschwand aus der Tür. Mit einem Schreck musste sie die Anwesendheit der Jungs feststellen "Was macht ihr denn hier?" fragte sie. Ebenfalls überrascht von Lain's plötzlichem Auftreten antwortete Ray "Wir wollten nach dir sehen, es ging dir ja anscheinend nicht gut..". Es dauerte einen Moment ehe es in ihrem kopf 'Klick' machte und sie sich erinnerte warum sie überhaupt zur Toilette wollte, wenigstens hatte Shiro sie von diesem Thema abgelenkt "Achso ja, aber mir geht es schon viel besser! Kein Grund zur Besorgnis!" sagte sie heiter. Tala runzelte die Stirn "Was wollte Shiro von dir? Hat er dir irgendwas getan?" fragte er sofort. Ihre Sinne hatten sie also doch nicht getäuscht, die Vier hatten sie beobachtet "Ach, der hat sich nur für den Tritt in die Eier bedankt, mehr nicht!" antwortete sie fröhlich. "Bist du dir sicher?" hakte Kai misstrauisch nach. Lain die sich eigentlich schon umgedreht hatte, wandte sich noch einmal zu ihrem Schützling um "Ja, ich bin mir sicher..." erwiderte sie mit fester Tonlage und es entstand ein elektrisierender Augenblick in der sich beide nur prüfend ansahen, doch mit einem mal änderte sich ihre Mimik "Ich glaube wir sollten jetzt zum Unterricht!" rief sie gespielt fröhlich. Der kühle Russe lag in seinem großen Futonbett, auf schwarzer Satinbettwäsche gebettet und die Arme hinterm Kopf verschränkt starrte er durch das Dachfenster in den tiefschwarzen Nachthimmel hinaus. Aber eigentlich war es gar nicht der Himmel, den er so fixiert hatte, viel eher war es sein Spiegelbild das durch die Scheibe reflektiert wurde. Er sah einem Menschen entgegen, den er nicht kannte. Er sah ihn jeden Monat, jede Woche, jeden Tag und doch kannte er ihn nicht. Er sah einem Menschen entgegen, den er nicht begriff, er wusste woher er kam, was er tat, mit wem er sprach und doch begriff er ihn nicht. Er sah einem Menschen entgegen, den er nicht verstand, er kannte seine Gedanken, seine Wünsche, seine Träume und doch verstand er ihn nicht. Er sah einem Menschen entgegen, den er nicht kannte, begriff, verstand. Aber was soll's, es war ja nur sein Spiegelbild. Manchmal schien ihm seine eigene Person völlig fremd, es fühlte sich so an als ob er bei allem das er machte weit weg stand und sich selbst zu sah. Er fühlte sich nicht wie Kai Hiwatari. Wer war denn dieser Kai überhaupt? Ein schwerreicher Erbe des Hiwatari Firmenimperiums. Was hatte er davon? Geld, viel Geld, Ruhm, viele korrupte Menschen um sich herum, die nur nach dem Vermögen lechzten. Er hatte einen Hinternamen der ihn zu einer Person machte, die er nicht sein wollte. Alles drehte sich nur um den Nachlass seiner Eltern, die Menschen sahen in ihm nicht seinen Charakter, seine Persönlichkeit, alles was sie sahen war nur der Abkömmling eines großartigen Geschäftsmannes, der in die Fußstapfen seines Vaters treten würde. Die engen 'Freunde' seiner Familie waren weniger froh darüber das er sich, seit er die Jungs kannte etwas gehen liess. Nun gut, 'gehen liess' war hier nun der falsche Ausdruck, er trat nur das Recht eines jeden Menschen an, er lebte sein Leben. Natürlich tat er dies nicht als Vorzeigesöhnchen, sondern er machte das was ihm Spaß bereitete und da waren Rennen nun mal mit im Programm. Gerade diese Rennen, so wusste er, war etwas was diese 'Freunde' besonders störte. 'Es schickt sich nicht für einen jungen Mann deines Ranges solch unzivilisierten Zirkus zu veranstalten. Dein Vater hätte das niemals getan, deine Mutter würde sich schämen!' erinnerte er sich an die Worte. Hinter vorgehaltener Hand behaupteten sie wahrscheinlich noch das er gar nicht der echte Erbe war. Er gab es zu, manchmal wünschte er sich das sie Recht hatten. Er atmete schwer die Luft aus, langsam machte es keinen Sinn mehr darüber nachzudenken, an seinem Schicksal würde sich ja doch nichts ändern Der Russe schwang sich auf die Füße, dabei krampfte sich sein Magen merkwürdig zusammen, er hatte Hunger, kein Wunder er hatte seit dem ärmlichen Mittag in der Kantine nichts mehr gegessen und nun war es immerhin schon acht Uhr abends. Lust selber etwas zu machen hatte er keine, also entschied er sich beim Chinesen zu bestellen. Als er die Tür seines Zimmers hinter sich schloss, öffnete er gleich darauf die Tür zu Lain's Zimmer einen Spalt. Verwundert horchte er auf, in dem Moment als er die Klinke berührte drangen Geräusche aus dem Zimmer die sich anhörten als ob jemand das ganze Zimmer umstellte. Als er vorsichtig durch die Tür lugte, sah er allerdings nur Lain, die fast zu brav auf ihrem Stuhl sitzte und ihn wie ein kleines Kind anlächelte, das gerade etwas ausgeheckt hat. Skeptisch hob er die Augenbrauen "Ich bestell beim Chinesen, willst du auch was?" fragte er sie und schaute sich noch mal aufmerksam im Zimmer um, konnte jedoch nichts ungewöhnliches finden. Das Mädchen bemerkte seinen forschenden Blick und stand auf "Klar gerne..." sagte sie und drückte Kai sanft in den Flur, schloss hinter sich die Tür und folgte ihm ins Wohnzimmer.. Er ging in die Küche um den Wong Palace anzurufen und bestellte zweimal Gebratene Nudeln (Belatene Nudelln löl sorry). Lain liess sich in den Sessel fallen, schaltete den Fernseher ein und sah Nachrichten. Wie immer das gleiche, irgendwelche Politiker die den Staat um Millionen beschissen und Schweizer Bankkonten hatten, dann unterschiedliche Naturkatastrophen, diesmal rollte eine Schneelawine über das Skigebiet Higashitateyama hinweg, ein Feuer brach in Santa Barbara Kalifornien aus, was mit sicherheit kein Unfall war. Doch dann erhaschte eine Nachricht Lain's Aufmerksamkeit und sie hörte der langweilig monoton sprechenden Stimme des Nachrichtensprechers gespannt zu 'Das sich im nordostpolnischen Stare Kiejkuty ein abgeschirmtes amerikanisches CIA-Gefängnis befindet, in dem der Geheimdienst Terrorverdächtige festhält und verhört ist der Öffentlichkeit nun schon seit längerem bekannt. Doch jetzt soll aus diesem Gefängnis ein albanischer Terrorist namens Kushtrim Arbresh ausgebrochen sein, der vor drei Jahren auf Verdacht wegen der Leitung eines Bombenanschlags auf Bostons Flughafen festgenommen worden ist. Nach Berichten eines CIA-Sprecher soll sich Kushtrim längst nicht mehr in Polen aufhalten, die Rückkehr nach Albanien wird ausgeschlossen und Hinweise zum Aufenthalt sind keine vorhanden....' die Stimme des Nachrichtensprecher rückte immer weiter in den Hintergrund, als sie in Gedanken versank. dieser Name war ihr mehr als bekannt, es war zum Ende ihrer Ausbildung. Max, Steed und sie hatten damals den Auftrag gehabt Kushtrim zu stoppen und ihn der CIA zu übergeben. Damals lief alles glatt, es gab keinerlei Probleme, alles lief wie geplant. Sie überraschten ihn und seine Männer in ihrem Versteck, einem ausrangierten Fabrikgebäude am Rand der Stadt Boston. Man konnte nicht bestreiten das er ein gefährlicher Mann war, er machte seinem Namen alle Ehre, der 'Schlachtruf' bedeutete, doch sie konnte sich bei besten Willen nicht vorstellen das er es schaffte aus einem CIA Gefängnis auszubrechen, jedenfalls nicht ohne fremde Hilfe... Aber wer sollte ihm geholfen haben? Einer seiner Anhänger? Nein, das konnte nicht sein, wie sollten die an der ganzen Bewachung vorbeikommen. Es musste jemand von der inneren Zone sein, ein CIA-Agent. Dann konnte es aber nur ein Amerikaner sein, noch nicht mal die Polen hatten Zutritt zum Gefängnis. Aber warum sollte ein Amerikaner Interesse daran haben einen Terroristen freizulassen der sein Land angreift. Es musste jemand anderes sein, jemand der davon Nutzen hatte einen Terroristen auf seiner Seite zu haben. Vielleicht war es noch nicht mal ein CIA-Agent, vielleicht war es jemand mit einem höheren Rang, jemand der Kushtrim unter Kontrolle hatte, jemand der ihm befehlen konnte und falls etwas schief laufen sollte es einfach als weiteren terroristischen Anschlag abtun könnte. Ja, jemanden wie---------. "Michael Jackson...." sagte Kai verächtlich und schüttelte den Kopf. Lain drehte sich verwundert zu ihm um "Was soll Micheal Jackson mit dem Ausbruch von Kushtrim zu tun haben?" fragte sie wie vor den Kopf gestossen. Auf Kai's Gesicht bildeten sich lauter Fragzeichen "Wovon redest du??? Ich meine das!" sagte er und zeigte auf den Fernseher. Dort war Jackson zu sehen wie er gerade das Ergebnis seiner neusten Operation zeigte, einer Pobackentransplantation. Peinlich berührt starrte sie auf den Bildschirm, sie hatte gar nicht mitbekommen wie sehr sie in Gedanken versunken war. Ein anderes Geräusch riss sie nun vollends aus ihren Gedankengängen, das Schrillen der Klingel ertönte, also musste das bestellte Essen schon da sein, ein schneller Service so mochte man das. Kai ging zur Tür nahm das Essen entgegen bezahlte den Lieferjungen und stellte die beiden Nudelpfannen auf den Thresen, wo sich beide gegenüber voneinander setzten. Wie gewohnt verlief das Essen stumm, immer wieder stahlen sich Gedanken in ihren Kopf, aus einer gewohnten Bewegung heraus strich sie sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Der Russe runzelte die Stirn, als er über ihrem rechten Auge einen groben Kratzer entdeckte, der durch irgendwelche Schminke versucht wurde abgedeckt zu werden. "Was ist das?" fragte er misstrauisch. Lain sah ihn fragend an "Was ist was?" entgegnete sie ihm überrascht. "Die Wunde da auf deiner Stirn!" sagte er und deutete darauf. Entsetzt weiteten sich ihr blauen Augen, schnell versuchte sie den Kratzer wieder mit einer Haarsträhne zu kaschieren "Ich weiss nicht was du meinst..." tat sie unwissend. Seine Augebrauen zogen sich ärgerlich zusammen "Das war er, oder?" fragte mit Druck in der Stimme, obwohl er eigentlich wusste das niemand anderes dafür verantwortlich sein könnte. Sie sah ihn streng an und erhob sich "Ich habe keinen Hunger mehr..." meinte sie abweisend und wollte den noch halbvollen Teller wegräumen, doch Kai erhob sich ebenfalls und stellte sich ihr in den Weg. "War er es?" fragte er erneut und Agressivität schwang mit. Er machte sich zwar sonst nicht soviele Gedanken um andere Menschen, aber das Shiro sich jetzt auch noch an ihr ausliess nur weil er nicht Manns genug war sich ihm zu stellen, das ging zu weit. Ihre kristallblauen Augen fixierten seine rubinroten "Keine Ahnung wovon du redest...." sagte sie leise, fast drohend. Sie hatte echt keine Lust auf so ein Spielchen nur wegen einem kleinen, dummen Kratzer, das war es doch nun wirklich nicht wert. Sie wollte rechts an ihm vorbei, doch er stellte sich ihr erneut in den Weg "Das mit der Milch heute war auch gelogen, wieso?" hakte er nach bei der Erinnerung die ihn schon den ganzen Tag beschäftigte. Lain's Pupillen wurden aufeinmal ganz schmal und funkelteten vor Wut, das er sie durchschaut hatte, naja obwohl die Ausrede ja auch sehr billig war "Würde dich das was angehen, hätte ich es dir gesagt!" fauchte sie. Ein schmales Lächeln des Erfolgs stahl sich auf seine Lippen "Also doch...er war es....". Langsam überspannte sich ihr Geduldsfaden, das konnte ihm doch egal sein, was interessierte es ihn ob Shiro ihr einen kleinen Kratzer verpasste hatte, sie knirschte mit den Zähnen, antwortete ihm jedoch nicht und wollte an ihm vorbei, als sie erschrocken stehen blieb und der Teller mit den chinesischen Nudeln laut scheppernd zu Boden fiel. Sie fühlte seine warme, kräftige Hand auf ihrer Stirn. Er stand genau eine Armlänge weg, sie schaute seicht nach oben und konnte erkennen wie seine rubinroten Augen in ihre kristallblauen starrten. Dann wandte er seinen Blick auf ihre Stirn und strich ihr sanft mit seinen Fingern die Haare aus dem Gesicht. Mit der Fingerkuppe fuhr er den Kratzer entlang und fing an ganz vorsichtig das Make-up wegzustreichen. Sie hatte keine Ahnung was mit ihr geschah, sie stand einfach nur da und liess seine Berührung zu. Aber warum? Lag es daran, das es das erste mal war, das sie so sanft und vorsichtig berührt wurde? Sie wusste es nicht, sie war einfach nur gefesselt für den Moment. Es war nur dieser eine Moment, denn schon im nächsten setzte ihr Verstand wieder ein, der ihr sagte wer sie war, was sie zu tun hatte und wie sie sich zu verhalten hatte und ganz plötzlich schlug dieses merkwürdige, dennoch wohlige Gefühl, in Bedrängnis um. Sie fühlte sich eingeengt. Mit einer unerwarteten Handbewegung schlug sie seine weg "Hör damit auf..........." sagte sie sauer und wollte sich schon umdrehen, als erst das eine und dann das andere Handgelenk packte, sie rum riss und gegen die Wand drückte. Ihre Gelenke fühlten sich in seinen Händen so zierlich und zerbrechlich an, das in ihnen große Kraft steckte konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, aber das sie ungewöhnlich stark und sportlich für ein Mädchen war hatte er selbst gesehen, wenn er an den Sportunterricht dachte. Aber es passte einfach nicht zu ihr, wenn er sie so ansah wirkte sie schwach, doch wenn er sie manchmal beobachtete und sie es nicht wusste hatte er das Gefühl es mit einer völlig anderen Person zu tun zu haben. Ihre Augen hingegen waren wohl das außergewöhnlichste das er je gesehen hatte, oft wirkten sie kalt und trist, doch manchmal hatte er das Gefühl weit entfernte Wünsche darin zu sehen. "Warum verteidigst du dieses Arschloch?" fragte er und beugte sich nach vorn. Sie war in der Situation in der sie nicht hätte sein müssen, eine Drehung, ein Schlag hätte ausgereicht um sich aus seinem Griff zu befreien, doch wie besagt, einstecken gehörte dazu, nur allein um die Tarnung zu wahren. Sie lachte sarkastisch auf "Ich verteidige ihn nicht...was zur Hölle willst du hören? Das er es war der mir den Kratzer verpasst hat, um den du so einen Aufstand machst? Ja, er war es! Zufrieden?!" fragte sie genervt. Seine Augen weiteten sich schockiert, er hatte nicht damit gerechnet das sie ihm dies so einfach an den Kopf knallte. Verneinend bewegte er den Kopf "Nein.....nein ich bin nicht zufrieden. Was wollte er noch von dir?" fragte er, weil er wusste das Shiro keine halben Sachen machte. Langsam wurde ihr dieses Frage und Antwort Spiel wirklich zu viel "Ich sagte doch, er hat sich nur bedankt..." sagte sie tonlos und schaute an Kai vorbei, da sie ihm aus irgendeinen Grund nicht mehr in die Augen sehen konnte. Er bemerkte ihre abweisende Geste und liess das linke Handgelenk los, umfasste stattdessen ihr Kinn um ihren Blick zu ihm auszurichten und beugte sich noch ein Stück vor, sodass ihre Gesichter kurz davor waren sich zu berühren "Hat er dir gedroht?" fragte er ernst. In ihren Augen flackerte unbändige Wut auf, wie sie es doch hasste so in die Enge getrieben zu werden "Nein, warum sollte er?!" log sie und eisige Kälte trat in ihre Augen. Nun reichte es ihr, mit der Hand die Kai zuvor los gelassen hatte drückte sie ihn von sich und wollte ihre andere Hand mit einer geschickten Drehung des Gelenks ebenfalls befreien, doch plötzlich verstärkte sich der Druck schmerzhaft und der Russe zog sie mit einem starken Ruck an sich heran. Eine Hand legte er auf ihre schmale Schulter, mit der anderen fuhr er noch einmal nachdenklich die Wunde nach, die am selben Tag entstand "Warum lügst du? Was bringt dir das?" fragte er ratlos. Was hatte sie denn davon zu verleugnen was Shiro gemacht hatte. Sie hatte gleich das Gefühl zu explodieren, warum verdammt nochmal wurde so ein Aufstand gemacht um einen kleinen, klitzkleinen, mikroskopischkleinen, fast gar nicht wahrnehmbaren Kratzer??? Das war ja zum aus der Haut fahren. Mein Gott, er regte sich wegen so ein bisschen auf, soviel Aufmerksamkeit schenkte sie nocht nicht mal ihren rechten Oberarm als da mal ein Kugel drin steckte. "Ich habe meine Gründe...." meinte sie kalt und riss sich nun endgültig aus seinem Griff und ging aus dem Küchenabschnitt, mit dem Rücken zu ihm blieb sie nochmal stehen "Lass mich in Zukunft mit so einem Scheiß in Ruhe...." sagte sie warnend ohne sich umzudrehen und ging zurück in ihr Zimmer. Misstrauisch schaute er ihr nach, seufzte und ging in die Knie um die Scherben und Nudeln aufzusammeln, die ihr zuvor runter gefallen waren. Es stand endgültig für ihn fest, er hatte sich das wahrscheinlich ungewöhnlichste Mädchen der Erde in die Wohnung geholt. Er wusste auch nicht was in ihn gefahren war das er sie so bedrängt hatte, aber er konnte es nicht sehen wie sie Shiro's Handlung ungeschehen machen wollte. Der Typ war jetzt wohl völlig übergeschnappt sich noch an Mädchen zu vergreifen, den Kerl würde er noch zu recht weisen, aber alleine, würde Tala oder Bob davon Wind bekommen dann würde wahrscheinlich das reinste Massacre ausbrechen. Wenn man sich die Stadt von oben betrachtete sah sie so friedlich aus, das der Gedanke an Verbrechen weit in die Ferne rückte. Aber was wäre ein Welt ohne Verbrechen und böse Menschen die sie ausführten. Was würde dann noch übrig bleiben? Ein Paradis möchte man meinen, aber dies war nur ein sinnloser Traum von dem es sich nicht lohnte zu träumen. Jeder Mensch hatte einen bösen Keim in sich der durch Aktionen und Reaktionen wuchs oder schrumpfte, aber auslöschbar würde er nie sein. Noch ein letztes Mal sahen die grauen Augen auf das Lichtermeer der Stadt hinab, als sie sich abwandten und ihre Aufmerksamkeit einer braunhaarigen Frau widmeten. "Sir, ich habe die Ergebnisse von Agent Mecury's untersuchung vorzuliegen...." sagte sie sachlich. Der alte Mann nickte "Gut, Dr. Hewlett, wie sind sie ausgefallen?" fragte seine tiefe raue Stimme. Die Ärztin sah auf ihr Protokoll "Es treten keine Abstossreaktion auf, Sir. Es ist alles in Ordnung..." mitteilte sie. Erleichtert atmete der weißhaarige Mann auf "Sehr gut,...bitte kümmern sie sich dann eingehend um Agent Kahn's Problem." befahl er und widmete sich erneut der Kulisse aus Lichtern. Die braunhaarige Frau verstand die als Zeichen zu gehen und gind zum Fahrstuhl. ich weiss diesmal war es nicht soviel, aber ich hab es leider nicht mehr geschafft die szene noch zu schreiben, dafür kommt sie im nächsten kap dran^^ und jetzt gibt es für meine schlamperrei auch eine Vorschau^^ Kap 12: Shocking Christmas (ich weiss es is vorbei, aber auf die idee bin ich erst säter gekommen) freut euch auf Kai als Weihnachtsmann und seine Probleme mit dem dicken bauch... wie Lain mit einem kleinen kind diskutiert, das der weihnachtsmann gar nicht auf dem nordpol leben kann wie bob einen absoluten ausraster bekommt weil ihm das elfenkostüm aufgrund seiner größe nicht passt... tala hat einen streit mit einem kleinen jungen um lain und ray versucht das ganze schlamassel wieder in die reihe zu bekommen... bis dann eure siva^^ Kapitel 12: Shocking Christmas ------------------------------ hach, ich habs endlich geschafft......... danke für eure geduld und wieder nen riesen großes fettes dankeschön für eure superlieben kommis!!!!!!! so das wars auch schon..ich hau mich hin...bin sowas von müde denn es ist halb sechs morgens und ja ik bin fertsch........... 12.Shocking Christmas Knirschend widerstand der Schnee dem Druck ihres Körpergewichtes unter ihren schweren Motorradstiefeln, die ihr dennoch auf den glatten Straßen guten Halt verschafften. Sie folgte den kleinen Seitenstraßen, die oft in einer Sackgasse endeten und momentan nur durch den Mond und dessen Reflektion im weißen Schnee erhellt wurden. Sie selbst fiel kaum auf, ihre schwarze Motorradkleidung verschmolz fast gänzlich mit der Dunkelheit. Noch nicht mal ihre blauen Haare waren zu erkennen, denn diese wurden verdeckt durch den Helm, den sie noch immer trug. Die schwarze, lederne Kleidung klebte kalt auf ihrer Haut und die eisige Luft brannte beißend in den Atemwegen. Das dies absolut nicht die Jahreszeit für einen Motorradausflug war, das wusste sie selbst. Es war mehr als leichtsinnig bei dieser Witterung zu fahren, die Straßen waren vereist und der Fahrtwind war vier mal so kalt als die wirkliche Temperatur. Aber das Auto war viel zu auffällig und ausserdem war sie mit ihrem Bike um einiges mobiler. Sie blieb stehen und stellte fest das sie sich in einer Sackgasse befand, kurz liess sie den Blick schweifen und blieb dann an einer kleinen nur noch halb funktionierenden Leuchtschrifttafel hängen, "Russian Pub" las sie. Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem kleinen Lächeln, sie war richtig. Also liess sie keine Zeit verstreichen und betrat den Pub, der schon von aussen sehr schäbig und heruntergekommen aussah. Sie schloss die Tür hinter sich, die dem mit einem quietschenden Schreien nachgab. Sofort kam einem warme, stickige Luft entgegen, die angefüllt war mít Zigarettenqualm und dem süßlichen Duft von Alkehol. Sie rümpfte etwas angewidert die Nase und musste feststellen das der erste Eindruck von draußen dem Erscheinungsbild vom Innern völlig entsprach. Eine reine Nebelbank aus Zigarettenqualm hing in dem Raum, sodass man kaum noch die Hand vor Augen sehen konnte. Eine Bar und einige kleine Tische befanden sich in dem kleinen Pub, der durch spärliche Lichter über den Tischen erhellt wurde. Ein paar ins Alter gekommene Männer hatten sich um einen dieser Tische versammelt und spielten Poker wobei sie auf russisch lautstark diskutierten. Andere Gestalten hatten sich in dunkle Nischen zurückgezogen und genossen dort ihr Getränk "Nastrovje!" prostete eine kratzige Stimme neben ihr, als sie an der Bar stand. Ein weißbärtiger Greis saß auf einen der Barhocker und prostete sich selbst zu. Das mit der klaren Flüssigkeit enthaltende Glas, welches mit Sicherheit nicht mit Wasser angefüllt war, leerte er in einem Zug. "Mit dem Aufzug kannst du vielleicht eine Bank ausrauben, aber hier interessiert sich niemand für deine Identität, noch gibt es hier irgendetwas zu holen..." sprach eine von Nikotin angeraute Stimme. Lain sah von dem alten Mann auf und sah einem Mann mittleren Alters in die Augen, der hinter der Bar stand und gerade damit beschäftigt war einige Gläser zu polieren, was jedoch nicht viel nützte, da diese schon ganz milchig waren. Da dieses Kommentar wohl für ihre völlig in schwarz gehüllte Gestalt bestimmt war, trat sie noch ein paar Schritte heran, setzte sich halb auf einen Hocker und nahm ihren Helm mit dem verdunkelten Visier ab. Der Barkeeper registrierte ihre Weiblichkeit nur mit einem verwunderten Augenblinzeln und tat sich dann uninteressiert. "Jeder der sich für meine Identität interessiert würde sowieso nicht mehr lange lebend verweilen und zu holen gibt es überall etwas, es müssen nicht immer materielle Dinge sein, man muss nur kreativ sein, dann kann man alles für sich nutzbar machen..." sagte sie in einer geheimnisvollen Art, die den Barkeeper etwas misstrauisch werden liess. Mit einer langsamen Bewegung stellte er das Glas ins Regal "Und was genau wollen Sie?" fragte er mit Bedenken. Gefährlich blitzten ihre Augen auf und sie lehnte sich ein Stück über den Thresen "Nun zunächst einmal möchte ich einen Bloody Mary, ohne Worcestersauce, Zitronensaft, Pfeffer Paprikapulver, Tabascosauce und ohne Tomatensaft." sagte sie leise und mit übertriebener Freundlichkeit. Der Mann runzelte die Stirn, musste jedoch dann lächeln "Also nur den Wodka pur?" fragte er nochmal nach. Auch auf ihren Lippen bildete sich ein Lächeln "Erfasst...". Der Barkeeper drehte sich um, um das Geforderte zu holen. "....und dannach möchte ich ein paar Informationen..." sagte sie spontan und mit der gleichen geheimnisvollen Art "Informationen über einen gewissen Serge Piertov..." vollendete sie. Der Mann stoppte kurz in seiner Bewegung, beim einfüllen des Wodkas in ein Shot-Glas, doch dann führte er sie weiter aus und füllte das Glas gänzlich. "Einer so jungen Frau wie ihnen, würde diese Information nicht gut bekommen, die Mafia liegt schwer im Magen. Die haben überall ihre Männer, Sie sollten aufpassen nach wem Sie sich erkundigen..." sagte er gelassen und stellte ihr das Glas hin. Lain's Lächeln wurde etwas breiter, dann beugte sie sich wieder über den Thresen, nahm ihm die Wodka Flasche aus der Hand, liess sich zurück sinken, hob den Arm mit der Flasche und holte nach hinten hin aus, wobei die Flasche laut klirrend zersprang, ein kurzer Schrei ertönte und daraufhin etwas dumpf zu Boden knallte. Sie zwinkerte dem Barkeeper zu "Ich weiss.." sagte sie sanft. Erstaunt sah er auf den niedergeschlagenen Mann hinunter, der sich gerade noch hinter diesem Mädchen aufgebaut und ihr schon die Waffe an den Hinterkopf gehalten hatte. Er kam wahrscheinlich aus einer der dunklen Nischen, aber wie hatte sie ihn bemerkt? Sie hatte sich doch nicht einmal umgedreht. Keiner der anderen Gäste schien es für wichtig zu halten von diesem Vorfall Notiz zu nehmen Sein Blick wanderte von dem am Boden liegenden Russen wieder zu ihr und musterte sie noch einmal. Sie bemerkte seine Nachdenklichkeit "Machen Sie sich nicht die Mühe um abzuwiegen bei wem sie mehr Probleme bekommen, ob bei mir oder der russischen Mafia. Ich erleichter ihnen die ganze Sache ein wenig. Jemand wie Sie interessiert mich in keinster Weise, allerdings bringe ich sie auch nicht sofort um falls sie nicht funktionieren....ohh nein ich kitzel mit meinem Messer alles aus ihnen heraus was ich will, aber wenn Sie mir sofort die Information geben, können sie von mir aus weiterleben...." drohte sie in zuckersüßer Stimme. Der Mann schluckte schwer, versuchte jedoch die Fassung zu behalten "Nun ja, dann stehen meine Chancen wohl ziemlich schlecht hier lebend rauszukommen, nicht wahr? Wenn Sie mich nicht umbringen, dann werden es wohl die Russen.." sagte er belustigend. Sie jedoch verzog keine Miene und starrte ihn abwartend an. Er seufzte "Piertov arbeitet für einen kleineren Zweig der Mafia und verkauft geklaute Ware, er ist nur als Hehler tätig. Er hat in letzter Zeit einige Waffen der japanischen Mafia an die Russen verkauft. Die sind angeblich ganz schön sauer auf ihn, die bringen ihn garantiert um, wenn sie es nicht sogar schon getan haben. Jemand mit einer solch niedrigen Stellung sollte sich halt nicht mit den Großen anlegen....aber was sollte jemand wie Sie von ihm wollen? Der ist doch nur ein kleiner Fisch und nur so bekannt wegen seinen niedrigen Schwarzpreisen..." beendete er ruhig und achtete dabei darauf das keiner von seinen Gästen plötzlich die Waffe ziehen könnte. Das blauhaarige Mädchen fixierte den Mann eindringlich, sank aber dann etwas enttäuscht zurück. Sie musste keine Zeit verschwenden nachzuprüfen ob er sie anlog, der Typ sagte die Wahrheit, da war sie sich sicher. Da hatte ihr Steed ja einen tollen Hinweis gegeben, den sie überprüfen sollte. Reine Zeitverschwendung war das. fragte sie sich sarkastisch. "Ich hoffe die Information ist nach ihrem Geschmack, immerhin wird sie mein Leben kosten.." erkundigte er sich und nahm sich erneut ein Glas um es zu polieren. Lain hob kurz die Augenbrauen, lächelte aber dann wieder "Daran soll es natürlich nicht liegen..."sagte sie entschuldigend, nahm ihre Waffe aus der Innentasche ihrer Jacke, drehte sich einmal auf dem Barhocker und feuerte zunächst auf die Männer die Poker spielten, dannach auf zwei weitere die verborgen in einer dunklen Nische saßen und zum Schluss richtete sie ihre Waffe auf den weißbärtigen Greis und erschoss auch ihn. Dann drehte sie sich mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen wieder zu dem Barkeeper "Niemand mehr der Sie verpfeifen könnte. In Zukunft sollten Sie aufpassen, wen sie sich in die gute Stube holen.." meinte sie freundlich. Der Mann starrte sie ungläubig an und er musste zu geben, das ihn diese Kaltblütigkeit doch etwas erschreckte. Ihr Lächeln wuchs zu einem Grinsen und sie griff erstmals nach ihrem Shot-Glas mit dem enthaltenen Wodka "Nastrovje!" sagte sie heiter und leerte das Glas in einem Zug. Dann nahm sie ihren Helm und verliess den Russian Pub. (ich glaube ab hier könnte man das kap auch 'Einfach crazy und total bescheuert' nennen) Leise schwebten die Schneeflocken auf die Erde nieder, wieder einmal von dem Treiben gefesselt schaute Lain dem Schauspiel zu. Sie streckte die Hand aus und sah dabei zu wie die einzelnen Flocken in ihrer warmen Handfläche aufkamen und sofort schmolzen. "Siehst du Schnee zum ersten Mal oder warum bist du so fasziniert?" erklang Kai's Stimme höhnisch. Aus ihren Gedanken gerissen drehte sie sich zu ihm um, er lehnte an seinem Mustang und schaute sie fragend an. Sie wendete ihren Blick wieder ab und schaute hoch in den Wolken verhangenen Himmel "Nein..ich finde ihn nur wunderschön..." sagte sie verträumt. Kai zog irritiert die Augenbrauen zusammen "Ahja...." brachte er nur heraus und wunderte sich erneut über sie. Lain sah noch einige Sekunden in den Himmel, musste dann aber herzhaft gähnen und hielt die Hand vor den Mund. Es war gestern mal wieder spät geworden und gebracht hatte es auch nichts. Der Hinweis auf den Russian Pub war wirklich nur Zeitverschwendung. Sie seufzte "Wann kommen denn die anderen?" fragte sie müde und zog ihre Jacke enger an sich. Kai liess sich Zeit mit der Antwort, es war merkwürdig mit ihr zu reden, sie tat zwar als ob nichts gewesen sei, aber diesen Vorfall in der Küche konnte er nicht vergessen und komischerweise wollte er es auch gar nicht. Langsam trieben ihn die stetigen Gedanken über sie echt in den Wahnsinn. "Sie müssten gleich hier sein.." antwortete er ohne sie anzusehen. Lain nickte verstehend und sah zur leeren Einfahrt des Schulparkplatzes. Es war ein Tag vor Weihnachten, der 23igste und heute war diese Verantstaltung für die Grundschule. Sie atmete die kalte Luft schwer aus, irgendwie war sie ja schon darauf gespannt was das werden würde, besonders da sie hoffte etwas über diese Tradition des Weihnachtsfestes lernen zu können. Die Erlösung des Wartens in der Kälte war ein lautes Motorgeräusch, das hörbar gegen das Eis im Getriebe ankämpfte. Nur einen Moment später bog ein schwarzer Dodge Truck in die Einfahrt ein, der sich mit nicht allzu viel Mühe durch die Schneemassen kämpfte. Er hielt gleich neben Kai's Mustang und kurz darauf sprangen die drei Insassen heraus, Bob, Ray und Tala. Noch bevor der blau-grauhaarige Russe fragen konnte, warum Tala und Ray nicht mit ihren eigenen Autos kamen, sollte sich diese Frage von allein beantworten. "Ohh man, alle Türen meines Mazdas waren vollkommen eingefroren!" beklagte sie der rothaarige Russe. Ray stimmte dem mit einem genervten Nicken zu "Bei mir ist das ganze Lenkgetriebe eingefroren...ein scheiss Wetter ist das.." meinte er sauer. "Na kommt Leute wir sind spät dran..." sagte Kai lustlos und ging Richtung Eingang der Schule. Bob schaute verwirrt zu Lain "Mit welchem Bein ist der denn heute aufgestanden?" fragte er verwundert über Kai's miese Laune, worauf Lain ihm allerdings nur mit einem Schulterzucken antworten konnte. "So wär ich auch drauf, wenn ich den Weihnachtsmann spielen müsste.." sagte Ray grinsend und folgte dem Russen ins Schulgebäude und die anderen taten es ihm gleich. Ihr Weg führte sie zunächst in die Sporthalle, die im Schulgebäude integriert war, denn dort fand die eigentliche Verantstaltung statt. Auf der Bühne in der Halle wurde das Stück "Die Weihnachtsgeschichte" aufgeführt und der Santa Clause Stand befand dich ebenfalls in der Halle. Alle anderen Stände befanden sich in den breiten Fluren der Schule, denn draussen war es viel zu kalt für die Kinder. Auf den Fluren war die reinste Hektik ausgebrochen, die Schüler waren damit bemüht alles noch rechtzeitig aufzubauen und in der Sporthalle bereiteten sich die Mitwirkenden des Theaterstücks auf ihren Auftritt vor. Man verstand fast sein eigenes Wort nicht mehr, anscheinend gab es wohl ein Problem mit der Soundanlage, denn immer wieder kamen Ohrenbetäubende Störsignale durch die Boxen und wechselnde Lichter auf der Bühne verursachten fast 'Augenkrebs'. Aber an sich war die Halle schön festlich geschmückt, ein prächtiger Weihnachtsbaum stand dort wo auch der Santa Stand sein sollte, zudem waren überall Lichterketten, rote Schleifen, Glocken und anderer festlicher Schmuck angebracht, was einen in weihnachtliche Stimmung versetzte und den Gute-Laune-Pegel erheblich steigen liess. Aber nicht jeder schien von der Stimmung erfasst worden zu sein "HIWATARI, KON, IWANOV, COSTA UND KAHN!!!!!! BEWEGEN SIE IHREN ARSCH HER UND ZWAR SOFORT!!!!!" donnerte eine stark maskulin, dennoch weiblich klingende Stimme durch die Halle. In diesem Augenblick schien die Laune wieder auf den absoluten Nullpunkt zu sinken, als sie eine stämmige Frau in Jogginganzug und mit strengem Zopf am Santa Clause Stand warten sahen, die aussah als ob sie gleich vor Wut durch die Decke gehen würde. Lain musste unweigerlich grinsen. Na klar, wie hätte sie die vermutliche Schwester ihres Chefs vergessen können? Genervt bahnte sich die Gruppe ihren Weg quer durch die Halle, was sich als äusserst schwierig herausstellte, weil überall Schüler, Leitern und alles mögliche im Weg stand. Als sie schliesslich ankamen schien Mrs. Meylor schon zu kochen "Ihr seid zu spät!!!!! Normalerweise würde ich euch jetzt um den Sportplatz rennen lassen bis ihr euer Frühstück wieder seht, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit..." drohte sie zwischen ihren übergroßen Schneidezähnen hervor. Die Gruppe schluckte schwer, war aber dankbar das sie noch einmal verschont bleiben würden. Meylor verschränkte ihre Arme vor der Brust "So ich werde euch das Ganze nur ein einziges Mal erklären und solltet ihr irgendetwas vermasseln dann wird euch der Teufel wie ein nettes Großmütterchen vorkommen im Gegensatz dazu was ich dann mit euch anstelle!Also hört zu! Kahn, Sie sind der Weihnachtsengel, das bedeutet Sie bringen ein Kind nach dem anderen zum Weihnachtsmann und setzten es auf seinen Schoß. Hiwatari, Sie als Weihnachtsmann haben die Aufgabe sich anzuhören ob das Kind lieb war oder nicht und was es sich wünscht. Kahn sie nehmen dann das Kind wieder runter. Die Elfen, also Kon, Iwanov und Costa, Sie werden sich mit den Kindern unterhalten während diese warten und ihnen Süßigkeiten zu stecken! Ein ganz einfacher Job, ich hoffe für euch das ihr es verstanden habt. Hier, eure Kostüme und nun geht euch umziehen und zwar schnell!!!!!" sagte sie in ihrer strengen Militärart und drückte jeden von ihnen eine Tüte in die Hand, wo das Kostüm enthalten war. Die Gruppe durchquerte erneut die Turnhalle und ging in den Flur wo sich die Umkleiden befanden. Dort trennten sich dann ihre wege, die Jungs gingen in ihre Umkleide und Lain ging in die der Mädchen. Der schwarze Amerikaner öffnete die Tür ein Stück weit und lugte vorsichtig durch den Spalt "Keiner da.." flüsterte er hörbar erleichtert und machte daraufhin die Tür gänzlich auf, sodass sie eintreten konnten. Noch einmal schweiften die Blicke der Jungs durch den Raum um sicher zu gehen das auch keiner da war, der mit ansehen konnte wie sie sich in ihre peinlichen Outfits zwängten. Kai liess sich auf eine Bank sinken, drehte den Beutel und schüttelte das Kostüm heraus. Er starrte ungläubig auf das rot-weiße Häufchen. "Ohh man" stöhnte er und schlug die Hände über den Kopf zusammen. Tala hob eine Augenbraue "Keine Ahnung warum du dich beklagst immerhin musst du nicht DAS anziehen!" sagte er mürrisch und hielt eine rot-grün geringelte Strumpfhose hoch. Kai registrierte dieses Kommentar mit einem halbherzigen Seufzer und fischte ein Kissen in Form eines dicken Bauches hervor um dieses mit einem vorwerfenden Blick zu präsentieren. Der rothaarige Russe rollte mit den Augen "Schon gut...deins ist schlimmer...". Kai's Griff um den anbindbaren Bauch festigte sich "Dieses Teil werd ich mir mit Sicherheit nicht umbinden.." meinte er genervt und schmiss es mit einem hohen Bogen durch die Umkleide "Das kann dir keiner übel nehmen..." meinte Bob grinsend, der gerade dabei war sich seine Dreadlocks zu einem Zopf zusammen zu binden. Fast schon deprimiert zogen sich die Jungs die Kostüme über, das Elfenkostüm bestand aus dieser Strumpfhose, die Tala gezeigt hatte, einem dunkelgrün gezackten Rock, einem gleichfarbigen Shirt, schwarzen Schnabelschuhen und einer spitzen, grünen Mütze Das Kostüm hatte einen ziemlichen Peter Pan touch und das Weihnachtsmann Outfit war klassisch in rot gehalten. Kai hatte sich vor einen Spiegel gestellt und passte sich gerade den falschen Bart und die Perücke an, bevor er sich auch nocht die rote Bommelmütze aufsetzte. Missmutig betrachtete er seine Person als Weihnachtsmann im Spiegel, dann schüttelte er genervt den Kopf und drehte sich zu den anderen, die ebenfalls fertig waren bis auf Bob, der gerade damit beschäftigt war die Strumpfhose anzuziehen. "Seit ihr dann soweit?" fragte der Russe. Ray und Tala antworteten mit einem Nicken und Bob sah noch nicht einmal auf "Geht schon mal vor ich komm gleich nach..." sagte er angestrengt. Kai nickte kurz und ging dann mit den anderen beiden aus der Umkleide. Die Drei durchquerten kurz den Flur um wieder zur Turnhalle zu gehen. "Wow und ich dachte ich sähe bescheuert aus...." ertönte scherzhaft Lain's Stimme. Die zwei Elfen und der Weihnachtsmann drehten sich zu ihr um und wollten eigentlich etwas erwiedern, aber als sie ihre Gestalt sahen blieb ihnen das Wort im Halse stecken. Alles was sie in diesem Moment sahen und empfanden war so absurd als das es wahr sein konnte. Vorallem das Wort kitschig zierte diesen Augenblick, aber gegen alle männliche Anti-romantik mussten sie zugeben, ja musste selbst Kai zugeben, das ihr Anblick, der einem weissen Engel glich, einfach nur atemberaubend war. Sie trug ein weisses Kleid das kurz über ihren Knien endete, ihre Füße zierten goldene Riemchensandalen, der Kragen war schulterfrei geschnitten und die Ärmel selbst gingen bis zum Ellbogen. Ihr blaues Haar war zum Teil hochgesteckt, das Unterhaar hing ihr wellig über den Schultern und einzelne Strähnen umrahmten sanft ihr Gesicht. Ein paar Mädchen die ebenfalls in der Umkleide waren hatten ihr das kurzerhand gemacht. Die kleinen, weißen Engelsflügel auf ihrem Rücken vollendeten dieses wahrlich himmlische Bild. Das seichte Lächeln auf ihren Lippen verschwand "Was ist? Ich weiss selbst dass, das ein ziemlich dämlicher Aufzug ist...." meinte sie verwundert, immerhin war dieser Elfenaufzug noch eine Nummer härter, also warum dann dieses Geglotze? Etwas verlegen fuhr sich Tala durch seine roten Haare "Nein das ist es nicht..wie soll ich sagen du siehst bezaubernd aus..." sagte er und dieses Gentlemen Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, das so typisch für ihn war Ray stimmte dem mit einem leichten Nicken zu, aber Kai schaute nur desinteressiert zur Seite als ob ihn das alles nur wieder nerven würde. hallte es in ihrem Kopf wider, das hatte noch nie jemand zu ihr gesagt. Ihre Wangen färbten sich leicht rot und ihr Blick senkte sich etwas. War das ein Kompliment? Es war merkwürdig etwas derartiges zu hören, denn es war so ehrlich und nicht eines von diesen schleimigen Kommentaren die sie sonst hörte. Sie fühlte sich plötzlich so anders, es war merkwürdig. Für diesen einen Moment hatte sie nicht an ihren Auftrag gedacht, sie hatte nicht das Gefühl dem Staat zu gehören. In diesem einen Moment glich ihr Denken und Handeln nicht einer Maschine, sondern dem eines ganz normalen, verlegenen Mädchens. Doch noch bevor sich im entferntesten auch nur an dieses Gefühl gewöhnen konnte, hörten die Vier Schreie, die scheinbar aus der Umkleide der Jungen kamen. Sie erkannten sofort das die Stimme eindeutig dem aufbrausenden Amerikaner gehörte. "Na warte du kleine miese Drecksau!!! Ich mach dich so fertig!!!!!!" schrie er hysterisch. Die Vier schauten sich flüchtig an und rannten dann los. "SCHEISSE!!! Bob prügelt sich wieder!!!!!!!!" fluchte Ray mit einer üblen Vorahnung. "Und das ohne uns.....dieser Penner ey!" meckerte Tala. Gerade als Kai die Tür in die Umkleide aufstiess drang erneut Geschrei aus dem Raum. "So du Wanna-be Macker, du wirst nicht einmal ansatzweise auch nur wagen dich nochmal gegen mich aufzulehnen. Ich hab's dir mal richtig gegeben was!!!! Du inkompetentes Stück Dreck! Wer is hier der Mann huh?! Wer ist der Mann???" brüllte er agressiv. Alamiert stürmte die Gruppe rein und war bereit für alles. "Also welcher von euch Wichsern will was auf die Fresse?" rief der rothaarige Russe bedrohlich. Doch als die kleine Gruppe ihren Blick schweifen liess, erblickten sie nichts als einen komplett leeren Raum bis auf Bob, der in der Mitte stand und sie völlig perplex anschaute. "Hä wo sind denn die ganzen Typen auf einmal hin?" fragte der Chinese verwirrt und schaute sich weiter im Raum um. Tala ging zu den Sportspinten und trat dagegen, woraufhin diese metallisch schallten "Boah, diese Pisser haben sich garantiert in den Schränken versteckt!" meinte er und riss einen davon auf. In Bob's Gesicht bildete sich ein riesiges Fragezeichen "Ey hab ich was nicht mitbekommen, oder warum tretet ihr hier als Elfenkampfgeschwader und Obergeneral Santa auf??? Und von welchen Typen redet ihr? Habt ihr irgendwelche Drogen genommen oder hab ich was an den Augen, denn ich seh hier niemanden..." fragte er vollkommen überfordert. Die anderen schauten sich irritiert an und wussten selbst nicht mehr was hier los war. "Aber du hast doch geschrien......... wir sind los.......dann sind wir hier..............und HÄÄ?!........ich check hier gar nichts mehr.........." stotterte Tala, der völlig aufgab. Kai runzelte die Stirn "Wir dachten das du dich mit jemanden schlägst..." meinte er langsam die Lage aufklärend. Der Amerikaner zog ungläubig die Brauen hoch "Habt ihr irgendwie Halluzinationen oder so? Alder, ich hab hier bloß meine Strumpfhose angezogen, die ging voll schwer an ..." erläuterte er und zeigte dabei auf die grün-rot geringelte Strumpfhose, die sich sehr stark um seine muskelbepackten Oberschenkel straffte. ... "WAS???? UND DESHALB VERANSTALTEST DU HIER SO EIN THEATER?????" platzte es aus einem wutentbrannten Tala raus. Verständnislos riss Bob die Augen auf "ICH???? IHR SEID HIER DOCH REINGESTÜRMT WIE WILD GEWORDENE RINDER!!!!" verteidigte er sich lautstark Ray, Kai und Tala tauschten sich kurz Blicke aus, grinsten sich verstehend an und knackten zur Lockerung ihrer Knochen die Finger, dann schritten sie langsam auf Bob zu und fixierten ihn dabei. Die Augen von dem schwarzen Amerikaner verengten sich zu Schlitzen "Na los kommt doch!!! Ihr Gartenzwerge habt sowieso keine Chance gegen mich!" sagte er bedrohlich mit seiner tiefen Stimme. Als ob dies der Pfiff zum Start war, stürzten sich die Jungs auf Bob, während Lain etwas bedröppelt abseits stand. Kai und Ray versuchten mit aller Macht Bob festzuhalten, Tala war auf sein Rücken gesprungen, hatte einen Arm um sein Hals gelegt und würgte ihn etwas um ihn so zum aufgeben zu zwingen. "Wer ist jetzt der Mann, huh???" fragte der rothaarige Russe scherzend und anspielend auf das was Bob zu seiner Strumpfhose gesagt hatte. Bob schnappte scharf nach Luft "Ihr.....seid..k-keine Männer......ihr seid M-Memmen, ...sonst würdet ....i-ihr ....nicht...zu..dritt...angreifen...." konterte er würgend. Doch noch bevor die Jungs etwas erwiedern konnten unterbrach sie einen Kichern, das zu einem herzhaften Lachen wuchs, welches von Lain kam. Sie hielt ihre Hand vorm Mund, um den Lachanfall wenigstens etwas zu unterdrücken, doch es half alles nichts, sogar ein Träne lief ihre Wange herunter so sehr musste sie lachen. Als das blauhaarige Mädchen bemerkte das die Aufmerksamkeit nun auf ihr lag versuchte sie sich zu fangen, doch es gelang ihr nicht "Ihr..........wisst gar nicht wie......bescheuert ihr ausseht...." brachte sie lachend hervor und deutete auf die Vier. Wenn man sich jetzt dieses Bild genauer betrachtete wusste man ganz genau was Lain's Lachanfall verursacht hatte, denn nicht alle Tage sah man wie zwei Elfen und ein Weihnachtsmann einen anderen Elfen würgten. Augenblicklich liessen die Jungs voneinander ab und sahen verwundert zu dem Mädchen im Engelskostüm, das vor lachen fast keine Luft mehr bekam. "Lachst du uns gerade aus?" fragte Kai in einer gefährlich ruhigen Tonlage. Wie auf Knopfdruck hörte Lain auf zu lachen und sah dir Vier etwas unsicher an "Ja" antwortete sie dreist. Die Mimik der Jungs wurde todernst und wieder entstand dieser Moment in dem sie sich kurze Blicke austauschten. Lain schluckte schwer, dann hob sie verabschiedend die Hand "Naja...ich ähh geh dann mal jetzt...." lächelte noch kurz und verschwand schnellen Schrittes aus der Umkleide. Die Jungs grinsten fies und spurteten ihr hinterher. Beim rennen drehte sie sich flüchtig um und registrierte das diese 'Verrückten' schon gefährlich nah an ihr dran waren, aber als sie ihren Kopf wieder geradeaus richten wollte, tauchte wie aus dem Nichts irgendetwas auf und sie knallte dagegen. Der Aufprall war so heftig das sie sogar wieder zurückgeschleudert wurde, doch bevor sie in die nähe des Bodens kam fing Kai sie auf. Als sie nach oben schaute um zu sehen gegen was sie gerannt war, wünschte sie sich nie geboren worden zu sein und auch die Jungs kamen mächtig ins schwitzen. Vor ihnen stand niemand anderes als die furchterregende Gestalt von Mrs. Meylor.... Mit den Armen vor der Brust verschränkt baute sie sich vor ihnen auf und atmete wie ein rotsehender Stier durch die Nasenlöcher ein und aus "An die Arbeit und zwar SOFORT!!!!!! Bevor ich mich vergesse!!!" fauchte sie. Schnellen Schrittes eilte die Gruppe hilflos lächelnd an dem Untier vorbei. Als sie in der Turnhalle kamen sie nicht drumrum zu bemerken das doch tatsächlich alles fertig war, aber das dies ein sehr schweißtreibenes Unterfangen gewesen sein musste sah man den einzelnen Schülern auch an. Am Santa Clause Stand liess sich Kai lustlos in seinen Stuhl fallen "Das wird ein langer Tag..." murrte er. "Ja und genau jetzt beginnt das Grauen......" seufzte er und zeigte auf den Eingang wo die ersten Grundschüler reinspazierten. Die Fünf verteilten sich sofort auf ihren Positionen und es dauerte auch nicht lange bis sich eine wild kreischende Meute um ihren Stand versammelt hatte. Die drei Elfen, die in Wirklichkeit Bob, Tala und Ray waren hatte die stressige Aufgabe die Kleinen in einen halbwegs erkennbare Schlange zu bringen, damit Lain sie ordentlich der Reihe nach Kai auf den Schoß setzen konnte. Es war fast mit einer Treibjagt zu vergleichen, in der die drei Jungs die Schäferhunde spielten und die Kinder die Schaafe. "Hey Kleiner, ab in die Reihe!!! Vordrängeln gibts nicht!!!" rief Tala leicht angenervt, doch der Junge drehte sich zu nur um und streckte ihm die Zunge raus, daraufhin zuckte Tala's Augenbraue gefährlich "Hast du mir gerade die Zunge rausgesteckt, du Balg?" fragte er sauer und wollte den Jungen schon am Kragen packen, als Ray dazwischen ging. "Schon vergessen du bist ein Elf, sei ein bischen netter zu ihnen. Denn wenn du es bist, sind sie es auch. Logisch oder?" grinste der Chinese und kniete sich zu den kleinen Jungen runter "Der Weihnachtsmann möchte nur mit dir sprechen, wenn du auch ein lieber Junge bist also ordne dich richtig ein, ja." meinte Ray freundlich, woraufhin der Kleine eifrig nickte und sich einordnete und Tala ihn nur schief von der Seite ansah. Derweil hatte Bob mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, vor ihm stand ein kleines, blondes Mädchen mit Engelslöckchen das sich die Augen ausweinte. "Hast du Angst vorm Weihnachtsmann?" fragte er sie beruhigend, woraufhin sie tränenwegwischend nickte und nach unten sah. "Warst du etwa böse?" hakte er nach, dann schniefte sie und schüttelte verneinend den Kopf. Daraufhin lächelte der Amerikaner "Na siehst du, nichts wovor du dich fürchten müsstest. Möchtest du was Süßes?" fragte er lieb und bot ihr eine Zuckerstange an. Sie nickte und er beugte sich breit grinsend zu ihr runter, sie wischte sich mit ihrem Handrücken noch einige Tränen aus dem Gesicht und sah dann mit großen Augen zu Bob auf, der noch immer über das ganze Gesicht grinste. Völlig starr blinzelte sie ihm einige Male entgegen und dann wie in Zeitlupe öffnete sich ihr Mund und sie schrie, das sich alle Umstehenden die Ohren zuhalten mussten Dann rannte sie heulend davon. Völlig perplex verharrte Bob in seiner Position und überlegte was genau er jetzt falsch gemacht hatte. Sich selbst zu nickend richtete er sich wieder auf und kam zu dem Entschluss das er keine Ahnung hatte. Aber in der Beziehung sollte ihm geholfen werden "Vor dir hätte ich auch Angst, so furchterregend wie du in diesem Teil aussiehst. Das hättest du zu Halloween tragen müssen, wär'n Brüller gewesen ...." meinte Tala belustigend und kam nicht unhin über Bob's Patzer zu lachen, obwohl er es nicht besser konnte und Ray scheinbar ein reines Naturtalent im Umgang mit Kindern war. Mit einem bösen Blick wandte sich der Amerikaner zu dem Russen um "Sei froh das hier soviele Minderjährige sind, sonst würde ich mit dir ein Horrorszenario veranstalten!" knurrte er. Auch Lain hatte alle Hände voll zu tun bei diesem Kinderschwarm den Überblick zu behalten und das schlimmst dabei war das diese heulenden und lachenden Quälgeister für sie absolutes Neuland waren. Wann sonst hatte sie schon mit Kindern zu tun? Nie! Ganz genau, aber sie war ja ein Agent der ISA nicht wahr? Kein Auftrag war ihr zu anstrengend oder zu schwer, auch hier würde sich wieder herausstellen das sie ein absoluter Profi war. Auch wenn die Mission noch so nervend war, einmal tief durchatmen und nicht unterkriegen lassen. Mit einem engelsgleichen Lächeln nahm sie die Hand eines braunhaarigen Mädchens mit einer rosa Schleife im Haar und führte sie zu Kai alias 'Der Weihnachtsmann' wo sie das Mädchen dann auf seinem Schoß absetzte. Die Augen der Kleinen glitzerten vor Freude, was Kai schon fast etwas Angst machte, schliesslich räusperte er sich und fing an in einer tiefen Stimme zu reden "Warst du denn auch schön brav in diesem Jahr?" begann er mit einer der simplesten Fragen, da er sich nicht anders zu helfen wusste und sonst auch kein Text oder so gelernt hatte. "Ja!" sagte das Mädchen ganz ehrlich und sah ihn mit großen Augen an. Der Russe zwang sich zu einem herzhaften Lächeln "Na dann bekommst du auch ein Geschenk, was wünscht du dir denn?" fragte er gespielt freundlich. Die Kleine holte tief Luft "Also ich möchte unbedingt die neue Barbie mit den superechten Haaren und den Lippen die aussehen als seien sie mit Botox aufgespritzt und dazu das neue Barbie-Haus und dann möchte ich..." nun hob sie eine Hand und begann an ihren Fingern abzuzählen "....eine weisse Katze mit blauen Augen, ich weiss meine Mama sagt ihr kommt so ein Flohball nicht ins Haus, aber sie muss ja davon nichts wissen........und dann wünsch ich mir noch gaaanz viel Haarspangen und Kleider uuuuunnnd...... kannst du meinen Bruder in eine dicke, fette Spinne verwandeln damit ich ihn zertreten kann?" fragte sie mit einem zuckersüßen Lächeln. Kai lächelte grob "Na mal sehen was sich da machen lässt...." sagte er kurz und drückte das Mädchen wieder in die Arme von Lain, die ihn etwas schadenfroh anlächelte. Sie übergab die Kleine kurzerhand Ray, der ihr sogleich eine Zuckerstange anbot. Dann ging Lain wieder zum Anfang der Schlange um den nächsten zu holen. Diesmal war es ein kleiner afroamerikanischer Junge, der ein Stirnband und ein Basecap trug, sie lächelte ihn an und wollte seine Hand nehmen, als sie bemerkte das er sie ganz genau musterte. "Boah Tante, du bist voll die scharfe Braut!!! Wie wär's wenn wir mal ausgehen?" baggerte der Kleine sie an. Sie brauchte zwar einen Moment um die Anmache zu verarbeiten, lächelte dann aber freundlich und nahm ihn an die Hand "Ein ander mal, ja? Möchtest du jetzt nicht viel lieber zum Weihnachtsmann?" fragte sie und freute sich den kleinen Zwerg wieder loszuwerden. Doch der Junge winkte ab "Schon gut, Süße. Mein Business mit dem alten Sack kann ich auch später klären. Du kannst hier alles stehen und liegen lassen, deine Sachen kannst du dir per Rentierexpress vom Nordpol zu schicken lassen, denn ab jetzt Baby gehörst du zu Big Daddy. Komm ich führ dich richtig schick zu Burger King aus, da bin ich Stammgast, die haben für mich schon einen Platz in der Vip-lounge reserviert." prahlte er. Das blauhaarige Mädchen zog irritiert die Stirn in Falten "Eins nach dem anderen, aber zuerst kommst du zum alten Sack ääääh Weihnachtsmann...." versprach sie sich und schleifte den Möchtegern-proll zu Kai. "Hey Süße alles was du willst......." säuselte er und Lain verdrehte nur die Augen und setzte ihn auf Kai's Schoß. Bevor der Russe mit seiner Fragerei beginnen konnte schnitt der Kleine ihm das Wort ab "Jo was geht? Alles fit im Schritt? Hab ja gehört die Geschäfte sollen ein bisschen schlechter laufen, liegt wahrscheinlich an den gefallenen Aktien, aber keine Angst ich und meine Gang ziehen dich da raus. Wir sind dabei einen Plan zu entwickeln der den Umsatz von Keksen und Milch steigen lässt. Es sind schon erste Erfolge in Sicht, wir sollten mal bei Gelegenheit mit einem Glas Kindersekt anstossen. So Bruder, aber jetzt kommen wir mal zum Business....du kannst das Meeting mit Michael Jordan von der Liste streichen, denn dafür nehme ich deinen Engel, ok? Du brauchst dir keine Mühe machen sie noch zu verpacken und mir Morgen unter den Baum legen, ich nehm sie dann gleich mit. Sie ist doch stubenrein, oder?" redete er wie ein Wasserfall. Kai sah ihn völlig verblüfft an und war im Augenblick völlig ausserstande etwas zu antworten, aber langsam fand er wieder zu sich selbst zurück "Najaa da werd ich dich wohl enttäuschen müssen, wir brauchen sie noch für die ähhh ganze Arbeit auf dem Nordpol..." versuchte er. Der Kleine hob misstrauisch die Brauen "Ey Bruder, du kannst so eine Braut doch nicht arbeiten lassen, die macht sich doch die zarten Hände schmutzig! Aber ich kann ja verstehen das du im Moment jede einzelne Arbeitskraft brauchst, ist ja Hochsaison. Pass auf, ich leih dir einfach meine Mum für ein paar Tage, wenn die einmal anfängt zu putzen hört die nicht mehr auf! Naja vielleicht liegt es auch daran das wir weiterhin Dreck machen............also wie wär's? Deal?" schlug er vor. Der Russe sah ihn verwirrt an "Also naja..ähhh.." brachte er nur heraus, da ihn der Kleine total überrumpelt hatte. Doch anstatt darauf zu warten was der Weihnachtsmann zu sagen hatte, ergriff der Junge wieder das Wort "Also Bruder, see ya later! Die heiße Sahneschnitte wartet schon auf mich und Ladies lässt man ja bekanntlichweise nicht warten. Ciao!" verabschiedete er sich und liess sich von Lain hochnehmen. "Hey Süße, ich hab alles geregelt, wir können schon morgen heiraten" sagte er und klammerte sich an Lain, der das Lächeln komplett aus dem Gesicht fiel. Hilfesuchend drehte sie sich zu Kai um, doch nun grinste er schadenfroh und zuckte unschuldig mit den Schultern. Lautlos formte sie mit den Lippen einige Flüche und ging dann zu Tala, damit er sie von dem Zwerg befreien konnte. "Talaa...kannst du mir mal helfen, irgendwie geht das nicht mehr ab!" jammerte sie und hob die Arme, um zu demonstrieren wie sich der Möchtegern-Proll an ihr festgekrallt hatte. Der rothaarige Russe schmuzelte und griff nach dem Jungen, doch daraufhin klammerte er nur noch mehr an Lain. "Ey du perverser Wichtel, geh von mir aus in eine Homo-disco aber lass die Pfoten von mir! Ich bin schon so gut wie ein verheirateter Mann und glotz meine Zukünftige nicht so an!" maulte er Tala an. Die Augenbraue des Russen zuckte gefährlich und seine Sicherung war kurz davor durchzubrennen "Du kleine Mißgeburt, ich-bin-nicht-schwul!!!" presste er zwischen den Zähnen heraus und war kurz davor dem Jungen eine Kopfnuss zu verpassen. Die Augen des Kleinen wurden zu Schlitzen "Aha, darauf willst du also hinaus!" meinte er und wendete sich dann an Lain "Süße, lass mich runter! Das ist jetzt eine Sache die unter Männern geregelt werden muss...." sagte er hochmütig. Zufrieden das sie den Zwerg los war, liess sie ihn runter und ging schnell weg, um wieder ihrer Aufgabe als Weihnachtsengel nachzukommen. Augenblicklich trat eine elektrisierende Stimmung zwischen dem Elfen und dem kleinen afroamerikanischen Jungen ein und sie starrten sich für eine Weile einfach nur an. Doch dann formte sich ein überlegenes Grinsen auf dem Gesicht des Jungen "Achso...verstehe, du stehst selbst auf die Braut! Aber dein Zug kommt viel zu spät, Checker, denn ich hab sie mir schon längst geangelt. No way, an sie kommst du nicht mehr ran Wichtel." provozierte er. Anscheinend hatte diese Provokation das Ziel auch nicht verfehlt "Na warte duuuuu.......Argh!" brachte er bloß Zähne fletschend heraus, denn eine Beleidigung für den Zwerg zu finden stellte sich momentan als äusserst schwierig heraus. Der junge verzog nicht verstehend das Gesicht "Alter, was geht? Sprachprobleme oder was? Bruder, du tust mir leid, aber mehr als 83 tausend Menschen geht es genau wie dir! Also schreib dich nicht ab, lern richtig sprechen!" ermutigte er ihn. Tala sog scharf die Luft ein und bekam schon Krämpfe in den Händen, was würde er darum geben diesen neunmalklugen Zwerg den Hals umzudrehen "Du kleiner Abscheißer eines Badewannenpirats!!!" knurrte er wütend. "Ey man, hier sind Ladies Wir wollen hier mal nicht vulgär werden! Alter, sieh es ein du hast keine Chance bei ihr! Die Frauen stehen nun mal nicht auf alte Greiße die drei mal täglich zu jeder Mahlzeit Viagra einschmeißen! Sie stehen auf richtige Männer, wie Big Daddy." meinte er. Der Russe lief vor Wut so rot an, das man die Farbe schon gar nicht mehr von seinen Haaren unterscheiden konnte "Das ging zu weit du kleine abgebrochene, sesselpupsende BAZILLE!!!!!!!!!" brüllte er, sodass die Umstehenden erschrocken zurückwichen. Er wollte den Jungen gerade ins Nirvana befördern, als er spürte wie er an der Schulter gepackt wurde. "Hey, was ist denn hier los?" fragte Bob, der durch Tala's Geschrei angelockt wurde. Genervt strich sich der Russe den Schweiß von der Stirn "Der Zwerg hier weiss wohl nicht ganz wann Schluss ist....." knurrte er und warf den Jungen einen grimmigen Seitenblick zu. Der Kleine schaute ihn wegen dem Wort Zwerg kurz böse an, doch als er Bob erblickte machte sich Erleichterung auf seinem Gesicht breit "Boah endlich mal nen richtiger Bruder unter diesen ganzen Weißärschen, wie ist es so in Afrika? Bei den Aborigines alles klar? Wurde auch mal Zeit das hier mal nen Bruder kommt, ey. Langsam sind diese Bleichgesichter echt stressig....voll verkrampft und so...." beklagte er sich. Bob schaute erstmals zu dem Jungen runter und rollte dann genervt mit den Augen "Alter...erstens leben die Aborigines nicht in Afrika, sondern in Australien und zweitens bin ich dein Bruder!". Der Junge nickte "Jo man, natürlich bist du mein Bruder! In unsern Adern fliesst schwarzes Blut!". Bob schlug die Hand vorm Kopf und stöhnte gestresst, dann nahm er den Klein und hob ihn auf Augenhöhe hoch "Nein man, ich bin dein Bruder, Tommy..". Der Junge namens Tommy, der scheinbar Bob's Bruder war starrte ihn etwas erstaunt an "Jo Bob, so ein Zufall dich hier zu treffen, bist wohl auch wegen der geilen Pussies hier, wa?" fragte er begeistert als er seinen Bruder erkannte. Tala derweil schaute immer wieder von einem zum anderen und gab es schliesslich auf weiter darüber nachzudenken. Tommy musterte seinen Bruder genauer und bemerkte das Elfenkostüm "Hast jetzt wohl nen neuen Nebenjob, wa? Aber echt praktisch für den Weihnachtsmann zu arbeiten da is man direkt an der Spielzeugquelle!". Der Amerikaner seufzte "Mach nen Abgang Tommy, du hälst hier alle von der Arbeit ab!" belehrte er seinen kleineren Bruder. "Aber..." wollte er protestieren, doch Bob schnitt ihm gleich das Wort ab. "Wenn du nicht sofort gehst, verrat ich allen das du noch mit Brummi, deinem Teddy schläfst!" drohte er, worauf Tommy eine Schnute zog und sich zu einer anderen Gruppe Kindern gesellte. "Ziemlich nervig der Kleine, huh?" meinte Bob zu Tala. Der Russe nickte langsam "Liegt wohl in der Familie....." meinte er abweisend und wendete sich sogleich ab, als er den mörderischen Blick von Bob bemerkte. Lain strich sich erschöpft einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, langsam wurde es ziemlich schwierig die Kinder auseinanderzuhalten und das schlimmste war das sie soviel reden mussten Gab es denn keine ruhigen Kinder? "Duuhuuu Engel, lebt ihr wirklich auf dem Nordpol?" kam schon die nächste Frage von einem kleinen Mädchen. Lain schaute das Mädchen fragend an "Nordpol?" wiederholte sie verwirrt. "Na da hat doch der Weihnachtsmann und seine Gehilfen ihre Werkstatt oder nicht?" fragte die Kleine nun verunsichert. "Hmmm" nachdenklich schaute sie kurz nach oben "Eigentlich ist das gar nicht möglich, soweit ich weiss war der Nordpol eine Zeit lang nach dem zweiten Weltkrieg ein Testgelände für biologische und chemische Waffen. Also falls da in der Nähe jemand gelebt haben sollte, dürften jetzt nur noch Knochen von ihm übrig sein...." erklärte sie und wusste gar nicht was sie jetzt damit angerichtet hatte. Die Pupillen des Mädchens fingen an zu zittern und die ersten unschuldigen Tränen kullerten an den roten Wangen herunter "Der Weihnachtsmann ist toot???" schluchzte sie. Für Lain leuteten die Alarmglocken, sofort kniete sie sich zu dem weinenden Mädchen und streichelte ihr Trost spendend den Kopf "Aber nein, der sitzt doch da drüben....wir waren gar nicht mehr da als diese Versuche statt fanden. Wir sind nämlich zum Südpol gezogen, weil dort die Stromversorgung billiger ist..." sagte sie sanft in einer mütterlichen art und weise, wodurch sich die Kleine wieder zu beruhigen schien. Erleichtert atmete sie auf und nahm das nächste Kind an die Hand, einen dicken Jungen mit Pausbäckchen und setzte ihn dann auf Kai's Schoß ab. Als Kai dann die simpleste seiner Fragen stellen wollte, wurde er von dem schlitzäugigen Gestarre des Jungen unterbrochen, welches ihn irritierte. Der Junge legte den Kopf schief "Du bist gar nicht der echte Weihnachtsmann....." stellte er fest nachdem er Kai genau beäugt hatte. Der Russe zog die Brauen hoch "Ach ja und woher willst du das wissen?" fragte er eindringlich und seine Augen blitzten gefährlich auf. Der Quälgeist verschränkte rechthaberisch die Arme "Wo ist denn zum Beispiel dein Bauch und warum hast du nicht ein einziges 'Hohoho' gemacht?". Kai grummelte etwas unverständliches in seinen vorhandenen, aber falschen Bart hinein, bevor er antwortete "Ich hab kein Bauch mehr, weil ich abgenommen habe, denn mein Kostüm hatte mir nicht mehr gepasst und das 'Hohoho' bleibt aus weil ich mich erkältet habe!". Der Junge schaute ihn misstrauisch an "Das glaub ich dir nicht!". Kai's Geduldsfaden riss nun endgültig "Jetzt pass mal auf du Möchtegern Dedektiv, entweder du glaubst es oder du bekommst keine Geschenke!" knurrte er. Er schien einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn plötzlich rissen die Augen des Jungen auf "Ok ...ok ich glaube es!" sagte er schnell und sprang vom Schoß des Weihnachtsmann runter. Er seufzte, langsam war das ganze echt nicht mehr auszuhalten. Ihm kam es vor als ob sie sich schon seit Ewigkeiten um diese Plagegeister kümmerten. Aber die Erlösung sollte nicht mehr weit sein, denn im nächsten Moment schallte die Stimme von Mrs.Meylor durch die Lautsprecher #Alle Kinder finden sich jetzt bitte auf ihren Plätzen ein. Das Theaterstück beginnt in weingen Minuten.#. Nicht mal eine Sekunde später waren alle Kinder in den vorderen Teil der Turnhalle gestürmt. Kai liess sich erschöpft in den Stuhl sinken und auch die anderen liessen sich nicht weinger erschöpft auf den Boden nieder. "Ich glaub ich will niemals eigene Kinder....." seufzte Tala, der sich sogar schon vollkommen auf den Boden gelegt hatte. Die anderen Vier stimmten seiner Aussage stumm zu. Doch von langer dauer sollte ihre Ruhe nicht sein, nur ein paar Minuten später kamen einige Schüler aus ihrer Parallelklasse die Kameras um ihre Hälse trugen. "Hey könnt ihr euch mal aufstellen, wir wollen schnell ein paar Bilder für die Schülerzeitung machen." sagte ein braunhaariger Junge, der es anscheinend ziemlich eilig hatte. Unter Murren richtete sich die Gruppe wieder auf und stellte sich hin. Der Junge schüttelte den Kopf "Nein, so geht das nicht. Die Elfen stellen sich bitte hinter den Weihnachtsmann, Hiwatari du bleibst sitzen und der Engel setzt sich auf deinen Schoß..."wies er an. Ray, Tala und Bob stellten sich hinter Kai und Lain nahm, nachdem sie sich einen beschämten Blick mit Kai ausgetauscht hatte, etwas unbeholfen auf seinem Schoß platz. Der Schüler von der Zeitung schaute kurz durch das Objektiv seiner Kamera, sah dann aber unzufrieden auf "Nein, das ist viel zu verkrampft. Kahn lehn dich doch mal an Hiwataris Schulter an...". Lain schaute zunächst verwirrt, tat es aber dann und legte ihren Kopf auf seine Schulter. "Gut.....und deine Hand legst du auf seiner Brust ab...." befahl er. Auch das tat sie, allerdings kam sie sich dabei sehr merkwürdig vor, da es mehr als ungewohnt war für sie einer Person so nahe zu sein. "Sooo Hiwatari, leg deinen Arm um sie und die andere Hand verhakst mit ihrer Hand auf deiner Brust......." wies er erneut an. Nach kurzem Zögern und genervten Augen verdehen legte Kai seinen Arm um Lain und verhakte seine Hand mit ihrer. Dann sah er kurz zur Seite in ihre kristallblauen Augen, die für ihn so unergründlich waren und wieder entstand einer dieser unerklärchen Momente in denen sie sich so verbunden miteinander fühlten. "Ok und jetzt----" doch weiter kam er nicht denn ein ziemlich gestresster Tala schnitt ihm das Wort ab. "JETZT MACH SCHON DEIN BEKNACKTES FOTO!!!" brüllte er und reine Agressivität schwang in seiner Stimme mit. Verdutzt weiteten sich die Augen des Schülers "Ist ja schon gut..." antwortete er schnippisch. Er machte ein paar Fotos und zog dann mit den anderen von der Schülerzeitung ab. So schnell wie nur möglich befreite sich Lain aus ihrer mehr oder weniger gewollten Lage und streckte sich dann ersteinmal ausgiebig. Zum Glück war die Aufgabe einen Weihnachtsengel zu spielen hiermit eine für alle mal beendet. An diesem Punkt hatte sich die Gruppe eigentlich gefreut endlich nach Hause gehen zu dürfen, aber natürlich hatten sie nicht mit der freundlichen Mrs. Meylor gerechnet, die setzte sie nämlich noch für extra Arbeiten ein und so schleppten sich Tala, Lain und Kai zum Coffee Stand, während Ray und Bob beim Backapfel Stand aushalfen. Davor wechselten sie aber wieder ihre Sachen, worüber zumindest Bob mehr als glücklich war. Lain nahm mit einem anderen Mädchen die Bestellungen entgegen und rechnete ab und die beiden Russen derweil führten die Bestellungen aus. "Hey Süße, sag mal kannst du mir ne' Latte machen?" fragte eine schwarzhaarige Schmalzlocke breitgrinsend und mit einem lüsternen Blick. Bevor das blauhaarige Mädchen auch nur ansatzweise antworten konnte, stellten sich die beiden Russen mit einem furchterregenden, kaltblütigen Ausdruck schützend vor ihr. "Der Witz ist sowas von alt, aber vorallem unerwünscht! Also hau ab!" meinte Tala bedrohlich. "Verpiss dich, bevor wir nach helfen müssen..." stimmte Kai monoton zu. Schwer schluckend drehte sich der Typ wieder um und murmelt irgendetwas von "Meine Fresse, hier kann man sich ja noch nicht mal einen Latte Macchiato bestellen.". Lain schaute irritiert zwischen den beiden Russen hin und her fragte sie sich mit leichter Ironie. Die Stimme des anderen Mädchens riss sie wieder aus ihren Gedanken "Mist, wir haben keinen Expresso mehr. Lain, kannst du mal welchen aus der Speisekammer in der Cafeteria holen?" fragte sie freundlich. Lain nickte "Klar...." und machte sich gleich auf den weg, allerdings nicht ohne noch einmal sicherheitshalber den Blick schweifen zu lassen. Gerade als Lain ausser Sichtweite war fiel dem Mädchen etwas auf und peinlich berührt schlug sie sich gegen die Stirn "Ohh verdammt ich hab ihr vergessen den Schlüssel zu geben.....Kai kannst du.......?" wollte sie fragen, doch er unterbrach sie. "Jaja ich mach schon...." murrte er missgelaunt und nahm ihr den Schlüssel aus der Hand. Er ging durch einige Gänge bevor er bei der Cafeteria ankam, doch als er Stimmen hörte verlangsamten sich seine Schritte und er horchte gespannt auf, denn eigentlich dürften sich heute hier keine weiteren Schüler befinden, jedenfalls nicht in diesen Abschnitt der Schule. Als er näher kam und auch schon die Silouhetten von vier Personen erkennen konnte, erkannte er auch die Stimmen, die sein Blut zum kochen brachten. Es war unglaublich wie dieser Shiro es immer wieder schaffte so ein timing zu haben oder hatte dieses Arsch sie etwa wieder abgepasst. "Na sieh mal einer an, wer ist denn da wieder aus seinem Loch gekrochen?" höhnte der Russe mit viel Abneigung in seiner Stimme. Shiro registrierte seine Anwesendheit mit einem angenervten Lächeln "Du schaffst es aber auch immer wieder zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, nicht wahr? Und dabei hab mich gerade so nett mit eurem Neuzugang von eurer Loosertruppe unterhalten..." meinte er und grinste dabei fies Lain an, die ihn wiederum angewidert anschaute und seine 'Idiotenbande' hatte natürlich nichts besseres zu tun als dreckig zu lachen. Kai musterte Lain kurz um festzustellen das diese Typen ihr auch nichts getan hatten "Lass sie aus unseren Angelegenheiten raus, sie hat damit nichts zu tun..." sagte kalt und spielte darauf an das er ganz genau wusste das sich Shiro schon mal an ihr vergriffen hatte. Daraufhin lachte Shiro spöttisch "Tss, Idiot, sie ist doch schon längst Inhalt unseres Spiels. Du weisst ganz genau ich nehme mir immer was ich will..." meinte er mit einem gefährlichen Unterton und ging auf Lain zu. Sie stand einige Meter entfernt und beobachtete die ganze Sachlage eher uninteressiert und es machte ihr auch keine Angst das Shiro nun genau vor ihr stand. Denn immerhin war er derjenige der keine Ahnung hatte mit wem er es zu tun hatte. Das einzigste was sie störte das sie sich gegenüber ihm nur so gering wie möglich wehren durfte und das machte die ganze Sache schwierig. Schon die ersten Wutfalten zogen sich durch Kai's Stirn, als er sah das sich dieses Schwein wieder an jemanden vergreifen wollte, der sich nicht wehren konnte. Doch als er Schritte in ihre Richtung machte um ihn davon abzuhalten, traten sofort die beiden übergroßen Anhängsel von Shiro dazwischen. Shiro grinste noch einmal siegreich Kai an und nahm dann Lain's Kinn in die Hand und richtete ihren Kopf zu ihm aus, dann beugte er sich zu ihr runter, zögerte aber kurz als er bemerkte wie ihre eisig blauen, gefühlslosen Augen in seine starrten. Er vollendete sein Vorhaben und presste seine Lippen auf die ihren. Er wusste selbst nicht warum, aber augenblicklich wurde er von solch einer Wut gepackt, das er versuchte die Barricade bestehend aus diesen Gorillas zu durchbrechen. Doch die beiden Typen hielten Kai mit aller Kraft fest. Nicht mal eine Sekunde hatte es gedauert, nachdem dieses Ekelpaket es gewagt hatte sie zu küssen, da stiess ihn schon von sich weg und was folgte war eine, für Mädchen typische, laut schallende Ohrfeige. Die allerdings, ausgeführt durch ihre Hand um einiges stärker war als eine normale. Shiro stolperte ein paar Schritte zurück und sein Kopf war zur Seite gelehnt, so verharrte er einen Moment total verblüfft, ehe er langsam eine Hand zu seiner schmerzenden Wange führte. Plötzlich war alles ruhig und auch Kai war von Lain's Reaktion und vorallem ihrer Kraft überrascht. Shiro atmete tief durch und ging erneut mit einer ausdruckslosen Miene auf sie zu, ruhig atment blieb er vor ihr stehen und sie machte anscheinend wieder keine Anstallten ihm auszuweichen. "Wie...kannst du es wagen, du..........DRECKIGE SCHLAMPE!!!" schrie er ausser sich, holte aus und gab ihr ebenfalls ein Ohrfeige, die aber noch um einiges härter war. Die Wucht war so groß, das es sie gegen die Wand hinter ihr schleuderte. Selbst sie hatte nicht damit gerechnet das er soviel Kraft hatte, von seinen Grollilas hatte sie es erwartet, aber nicht von ihm. "DU VERDAMMTES ARSCHLOCH!!!!" brüllte Kai zornig, befreite sich aus dem Griff der Typen, holte mit der Faust aus und schlug dem einen der eine Glatze hatte ins Gesicht, dem anderen verpasste er anschliessend einen ordentlich Hieb in die Magengrube. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Shiro und wollte auch ihm mit der Faust ins Gesicht schlagen, aber der Weißhaarige wich rechtzeitig aus und stattdessen bekam Kai einen Tritt in seine Rippen von ihm. Aufgrund eines Atemaussetzer sackte der Russe kurz in sich zusammen, zeigte jedoch Standfestigkeit und startete einen neuen Angriff, der aber geblockt wurde, woraufhin er schnell handelte und Shiro die Beine wegtrat, sodass dieser zu Boden fiel. Erfolgreich lächelte Kai zu ihm runter "Gib auf....." sagte er verachtent. Inzwischen lehnte Lain an der Wand und schien nicht sonderlich mitgenommen zu sein, ganz im Gegenteil ein seichtes Lächeln lag auf ihren Lippen und das einzigste was davon zeugte das sie geschlagen wurde, war der kleine Rinnsal von Blut der aus ihrem Mundwinkel lief. Sie war erstaunt das sich Kai soweit ganz gut selbst verteidigen konnte und dachte gar nicht daran in eine Schulhofschlägerei einzugreifen. Sie war hier um ihn vor einem Auftragskiller zu beschützen und vor nichts anderem. Shiro lachte sarkastisch auf "Ich denke nicht im entferntesten daran aufzugeben....Looser..." sagte er und schaute an ihm vorbei, doch was Kai zu spät bemerkte war, das Shiro zu seinen beiben Gorillas schaute, die sich bereits hinter ihm auftürmten. Die Muskelprotze packten ihn und drückten ihn mit dem Gesicht nach vorne gegen die nächste Wand, Shiro richtete sich derweil wieder auf und griff in die Haare des Russen um seinen Kopf nach hinten zu ziehen. "Was glaubst du eigentlich wer du bist, das du dich gegen mich behaupten willst?" flüsterte er bedrohlich "Umdrehen!" befahl er seinen Gorillas und sie drehten Kai mit dem Rücken zur Wand, sodass Shiro eine freie Angriffsfläche hatte. Der blau-grauharrige Russe lächelte nur hasserfüllt "Und sowas nennst du einen Kampf, ja? Ich muss schon sagen der geht richtig fair von statten, darauf kannst du mächtig stolz sein und auf gar keinen Fall darfst du vergessen deinen Enkeln später von dieser Heldentat zu erzählen!" spottete er. Shiro's Gesicht verzog sich wutverzerrt "SCHNAUZE!" schrie er und schlug mit der Faust in Kai's Gesicht. Der Russe liess seinen Kopf sinken und einen Moment lang machte er den Eindruck als ob er bewusstlos war, doch dann spuckte er auf die Füße seines Peinigers und es stellte sich heraus das es Blut war. Er hob seinen Kopf wieder und man konnte sehen das durch diesen Schlag seine Unterlippe aufgeplatzt war und das Blut an seinem Kinn runtertropfte. Shiro sah angewidert zu seinen Schuhen "So eine Schweinerei..." fluchte er und versenkte einen Faustschlag in Kai's Magengrube, worauf dieser vor Schmerzen aufstöhntel. Anscheinend reichte dies Shiro bei weitem noch nicht und er schlug ein weiteres mal mit voller Kraft zu. Diesmal stöhnte Kai lauter auf, sackte in sich zusammen, liess sich zu Boden fallen und stütze sich mit seinen Armen ab, das er nicht gänzlich lag. Zudem husteste er krampfhaft und immer wieder spuckte er dabei Blut aus. Es schien für Shiro eine unglaubliche Wohltat zu sein, seinen Rivalen Kai so am Boden sehen zu können und als ob das nicht schon genug wäre, nein er holte auch schon mit seinem Bein aus um Kai in die Rippen zu treten. "AUFHÖREN! Es reicht!" rief eine weibliche Stimme sauer. Es war Lain's, sie hatte zwar nicht vorgehabt sich einzumischen, aber sie konnte nicht weiter zu lassen das Kai geschlagen wurde und mit ansehen wollte sie auch nicht. Ihr Chef hatte gesagt sie solle ihn nur vor Aktivitäten eines Auftragkillers beschützen, aus allem anderen sollte sie sich raus halten. Aber sie konnte doch nicht zu lassen das er Krankenhausreif geschlagen wird, fiel das denn in dem Sinne nicht auch in ihren Aufgabenbereich? redete sie sich ein und stellte sich schützend vor Kai. Erschrocken sah der Russe zu ihr auf "Verdammt, was machst du denn noch hier? Wieso bist du nicht schon längst abgehauen?" fragte er schon fast hysterisch und kaum merklich schwang auch Besorgnis in seiner Stimme. Sie lächelte ihn warm an "Ich kann dich doch nicht einfach alleine lassen!". Von eine auf die andere Sekunde wandelte sich ihr Gesichtsausdruck, ihre Augen wurden eiskalt und durchbohrten einen mit dem mörderischen Gefühl der Angst. Ein schmales grausames Grinsen legte sich auf ihre Lippen und man wusste das sie fürs töten geboren wurde. Shiro versuchte sich von ihrem Anblick nicht beirren zu lassen und holte wieder für eine Ohrfeige aus, doch diesmal fing sie seine Hand mit Leichtigkeit ab und schloss ihre Finger um sein Handgelenk, obwohl ihre Hand kaum um sein Gelenk passte. Dennoch hatte sie keine Mühe ihn festzuhalten und mit jeder Bewegung die er machte verstärkte sich ihr Griff, sodass er bald das Gefühl bekam das sie ihm das Gelenk bricht und dabei starrte sie ihn gefühlslos an. Kai bekam davon nicht wirklich viel mit, zu sehr setzten ihm auftretende Übelkeit und Schwindelanfälle zu und die beiden Gorillas konnten gar nicht realisieren was auf einmal los war. Ihr passte es ganz und gar nicht einen Teil ihrer Tarnung preis geben zu müssen umso glücklicher war sie als es zu einer Wendung kam. Plötzlich bekam Shiro einen Faustschlag von der Seite ins Gesicht und zwar von niemand anderen als Tala, auch Bob tauchte ganz plötzlich auf der Bildfläche auf und stürtzte sich gleich mit einem "Yeeehaa" auf die Gorillas, die es jetzt mal mit einen von ihrer Größe zu tun bekamen. "Alles in ordnung?" erkundigte sich der rothaarige Russe gleich nach Lain's Zustand. Sie nickte lächelnd und wieder hatte sich ihr Gesichtsausdruck von eine auf die andere Sekunde geändert "Aber woher kommt ihr denn jetzt auf einmal?" fragte sie sichtlich überrascht. Tala grinste über das ganze Gesicht "Ein paar Mädchen haben die Schlägerei mitgekriegt und uns dann Bescheid gegeben. Ray ist noch oben und passt auf das die Lehrer kein Wind davon bekommen." sagte er und deutete nach oben, dann fiel sein Blick auf Kai und er schüttelte den "Eyeiyei, das der auch immer ohne uns anfangen muss, immer das gleiche mit ihm. Kannst du ihn erstmal aus der Gefahrenzone schaffen?" bat er sie, bevor er sich wieder auf den total überrumpelten Shiro stürtzte. Lain beugte sich zu Kai runter und legte sich seinen Arm um ihre Schulter, um ihn stützen zu können. "Ich kann auch alleine laufen.."knurrte er, liess sich beim aufstehen aber trotzdem helfen. "Darüber reden wir später..." sagte sie mit einem Schmunzeln und schleppte ihn ersteinmal in den nächsten Gang. Ray inzwischen tigerte sichtlich nervös vor dem Eingang der Turnhalle her und fluchte was das Zeug hielt, weil er mal wieder Schmiere stehen musste und nicht bei der Action sein konnte. Plötzlich blieb er stehen "Ohh nein..." flüsterte er und es lief ihm eiskalt den Rücken runter als er sah wie Mrs. Meylor direkten Kurs auf ihn nahm. Wie eine nicht zu stoppende Dampflokomotive preschte sie voran, alles wich ihr aus nur ein kleiner, schon fast zitternder Chinese stellte sich ihr in den Weg, der wie aus dem Nichts kam. "Hallo Mrs.Meylor ist das nicht ein wunderbarer Tag heute? Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern.....haben sie nicht lust auf einen Spaziergang?"fragte er und stellte sich ihr immer wieder erneut in den Weg wenn sie an ihm vorbei laufen wollte. Schliesslich blieb die Frau stehen und stämmte die Arme in die Hüften "Mr. Kon, was soll das???Es ist Winterund ausserdem ist hier irgendwo eine Schlägerrei im Gange und die muss ich beenden!" sagte sie aufbrausend und versucht erneut an Ray vorbeizukommen. "Was für eine Schlägerrei denn??? Ähhh........hab ich ihnen eigentlich schon mal gesagt wie hüsch ich es finde, wie sie ihre Haare zurecht machen?" schmeichelte er und deutete dabei auf den strengen Zopf. Die Wangen der Frau färbten sich rot "Ach wirklich???" fragte sie leicht beschämt, begann imm nächsten Augenblick aber eins uns eins zusammenzuzählen "Duuu! Du weisst wo sich diese Spinner prügeln!" sagte sie sauer und richtete ihren Zeigefinger auf Ray. Ertappt lachte er auf und für ihn war klar das nur noch Plan B in Frage kommen würde, so sehr er diesen Plan auch hasste, aber ein Mann musste tun, was ein Mann tun musste. Er musste sich für seine Freunde opfern und er würde in Würde gehen. "Mrs. Meylor ich habe es ihnen nie gesagt.......aber......aber Ich Liebe Sie!!!!!" rief er und warf sich ihr an den Hals. Unten schienen Tala und Bob die Situation ganz gut im Griff zu haben. Der Amerikaner hatte beide Gorillas im Schwitzkasten und der Russe lieferte sich einen fairen Kampf mit Shiro, wobei man nicht genau sagen konnte wer am gewinnen war. Einen Gang weiter saß Kai auf dem Boden und lehnte mit dem Oberkörper an der Wand, Lain hatte sich über ihn gebeugt und tupfte ihm mit einem Papiertuch, das sie zuvor aus einer der Toiletten geholt hatte, das Blut vom Kinn. Wobei sie aufpasste nicht die aufgeplatzte Lippe zu berühren. Mit halb geschlossenen Augen beobachtete er sie dabei und erst jetzt fiel ihm das schon angetrocknete Blut an ihrem Mundwinkel auf "T-Tut mir leid...." flüsterte er. "Hm?" fragte sie nur verständnislos. "Tut mir leid das ich-----" wollte er von neuem beginnen als ihm eine andere Stimme in die Quere kam. "JETZT IST SCHLUSS UND ZWAR SOFORT!!!" brüllte Mrs Meylor durch den Gang und im Schlepptau hatte sie einen unschuldig dreinschauenden Ray, der wirklich alles versucht hatte. Abrupt wurde die Prügelei unterbrochen und die einzelnen Personen versammelten sich vor der Lehrerin, auch Kai und Lain gesellten sich dazu. Wutentbrannt liess die Frau ihren Blick durch die Anwesenden schweifen "Ich will nicht hören wer angefangen hat und wer nicht! Ich will nichts davon wissen, aber eines könnt ihr euch sicher sein, das wird Konsequenzen geben und zwar nicht zu wenig UND JETZT HAUT AB!!!Ich will euch bis nach den Ferien hier nicht mehr sehen!!! Das kann doch nicht wahr sein einen Tag vor Weihnachten! Iwanov, Hiwatari und Kahn, Sie gehen vorher nochmal ins Krankenzimmer und verarzten sich selbst!" meinte sie und deutete auf Kai's aufgeplatzte Lippe, Tala's blutende Stirn und Lain's Mundwinkel, dann stapfte die Frau wütend davon und alle waren sichtbar froh das die Sache erstmal glimpflich ausgegangen war. Hier lag die Betonung auf 'erstmal'. Im Krankenzimmer hatte sich Lain angeboten die Wunden zu versorgen, sie konnte das recht gut, da sie es gewohnt war auf Missionen stets ihre Verletzungen selbst zu behandeln. Zuerst widmete sie sich Kai, da seine Lippe eindeutig mehr blutete als Tala's Stirn. "Sag mal, Lain...hatte dich Shiro eigentlich wieder abgepasst wie letztens?" fragte der rothaarige Russe, der sich im Drehstuhl zurückgeleht hatte und hoch zur Decke starrte. Sie war gerade dabei die Wunde zu reinigen, wodurch Kai manchmal zusammen zuckte, weil es höllisch brannte "Abgepasst? Nein.....wir haben uns nur ganz zufällig getroffen. Er mag mich wahrscheinlich einfach nicht!" lächelte sie und zuckte leichtsinnig mit den Schultern. Etwas ungläubig schielte Tala zu ihr rüber "Aha.........und ähh geschlagen hat er dich nicht?" fragte er und fixierte aber dabei genau die Wunde an ihrem Mundwinkel. Erschrocken sah sie ihn kurz an, griff dann aber nach dem Kühlkissen um es Kai an die Lippe zu halten "Nein.." antwortete sie gespielt fröhlich, worauf Kai sie aber mit einem vielsagendem Blick ansah und sie ihm einen warnenden entgegnete. "Ok fertig...." sagte sie nebenbei und hoffte das er nichts sagen würde. Er musterte sie noch einmal, konnte jedoch wieder einmal ihre Beweggründe absolut nicht verstehen und stand auf "Ich geh schon mal zu den anderen....." maulte er schlecht gelaunt und ging aus der Tür. Sie sah ihm noch kurz hinterher, griff dann aber nach neuen Tüchern und machte sich daran Tala's kleine Wund an der Stirn zu reinigen. "Komisch..." murmelte der Russe. "Was?" fragte sie und desinfizierte die Verletzung. "Naja, es ist komisch das du fröhlich bist, jedes andere Mädchen hätte jetzt wahrscheinlich geweint..." hakte er misstrauisch nach. "Warum das denn?" fragte sie nebenbei und klebte abschliessend ein Pflaster auf die Wunde. "Vielleicht weil du grundlos geschlagen wurdest?!" brachte er es auf den Punkt. Sie lächelte verwirrt "Aber ich wurde doch nicht.........." und weiter kam sie nicht, denn plötzlich zog Tala sie auf seínen Schoß. "Du musst mir das nicht verschweigen, hab keine Angst, ich werde nicht zu lassen das er das noch einmal macht..." sagte er sanft und sah ihr tief in die Augen "Versprochen..." flüsterte er und beugte sich zu ihr vor. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut und das machte sie völlig regungslos. Wieso wehrte sie sich nicht? Wieso stand sie nicht einfach auf? Warum liess sie das zu? Auf keine dieser Fragen wusste sie eine Antwort und dennoch liess sie ihn weiter gewähren. Sie spürte wie er zärtlich mit den Lippen das Blut an ihrem Mundwinkel weg küsste und dann langsam zu ihren Lippen überging. Es war so merkwürdig dieses Gefühl, sie kannte es gar nicht so sanft behandelt zu werden. Dieses Gefühl das so neu war, war irgendwie auch so schön, das es sie vergessen liess. Schon fast war sie dazu verleitet ihre Augen zu schliessen um es einfach zu geniessen. Aber sie durfte nicht, nein, sie konnte nicht. Sie war kein normaler Mensch, also konnte sie auch nicht so leben und fühlen wie einer. "Nein..nein..." hauchte sie und drückte sich von ihm weg, stand auf und rannte aus dem Krankenzimmer wo sie einen verwirrten und enttäuschen Tala zurückliess. Die Frau sah ihren Chef verständnislos an "Mr. Grayham!!! Was passiert falls ihr es gefällt zu fühlen?" fragte sie und erhob ihre Stimme. Wutfalten bildeten sich auf seiner Stirn "Das wird niemals passieren!!! Ich hab in meinem ganzen Leben noch keinen so gefühlskalten Agent getroffen!!!" sagte er aufgebracht. "VERDAMMT ! BRUCE!!! Du verlangst von ihr ein Leben zu leben, das sie nie gelebt hat und nie leben wird!!!! Es ist so als ob du ihr das Paradies zeigst und sie dann wieder rausschmeisst!!!" schrie sie wütend. ich hoffe ich konnte euch zum ende hin etwas schocken^^ Kapitel 13: Schneeflocken ------------------------- ohh mein gott, ich hab es endlich geschafft, kaum zu glauben... aber da ich auch lange genug gebraucht hab will ich euch nicht mit meinerm gelaber aufhalten, das setz ich diesaml an den schluss^^ so viel spass, wünsch ich! Sie spürte wie er zärtlich mit den Lippen das Blut an ihrem Mundwinkel weg küsste und dann langsam zu ihren Lippen überging. Es war so merkwürdig dieses Gefühl, sie kannte es gar nicht so sanft behandelt zu werden. Dieses Gefühl das so neu war, war irgendwie auch so schön, das es sie vergessen liess. Schon fast war sie dazu verleitet ihre Augen zu schliessen um es einfach zu geniessen. Aber sie durfte nicht, nein, sie konnte nicht. Sie war kein normaler Mensch, also konnte sie auch nicht so leben und fühlen wie einer. "Nein..nein..." hauchte sie und drückte sich von ihm weg, stand auf und rannte aus dem Krankenzimmer wo sie einen verwirrten und enttäuschen Tala zurückliess. Sie stürmte durch die Tür und rannte den Gang entlang als ob ihr Leben davon abhinge. Hatte sie völlig den Verstand verloren? Was zum Henker war mit ihr los? Da hatte sie doch tatsächlich einen Moment darüber nachgedacht es einfach geschehen zu lassen und das auch noch im Dienst! Obwohl, gab es denn mal einen Zeitpunkt in dem sie nicht im Dienst war? Sie schüttelte den Gedanken wieder ab. Es war egal. Egal, das sie es als angenehm fand. Egal, das sie sich irgendwie menschlich fühlte. Egal, zu wissen das sie vielleicht doch fähig war zu fühlen. Es war einfach nur egal.... Denn eins durfte sie nicht, eins wurde ihr von anbeginn ihrer Zeit beigebracht und bis zum bitteren Ende eingebleut. Sie durfte und konnte nicht fühlen. Es war nie eine Frage des 'Warum', die Antwort war klar und ganz einfach. Gefühle waren schlecht in ihrem Job, um nicht zu sagen, sie waren tödlich. Sie liessen zu das man zögerte, das man falsche Entscheidungen traf und sie waren schuld das man vergass wer man war und an was man glaubte. Aber dennoch konnte nicht mal sie, eine ISA Agentin, ganz ohne Gefühle auskommen, einige haben sich in all diesen Jahren doch durchgesetzt. Es waren die mächtigsten Gefühle, ohne die kein Mensch ein Mensch sein würde. Gefühle die wie eine Droge oder eine Krankheit von dem Körper Besitz ergriffen, die dafür verantwortlich waren das es Mord und Totschlag gab. Es waren Hass und Wut. Ja, das waren die Gefühle die auch sie besass. Durch was diese ausgelöst wurden wusste sie nicht ganz, aber sie konnte es sich vorstellen. Manchmal war es ihre eigene Schwäche, nicht die Kontrolle zu haben oder manchmal war es auch Steed, der sie mit seiner Art auf die Spitze trieb. Wie auch immer, dies waren die einzigsten Gefühle die am Rande akzeptiert wurden, alle anderen sollten ihr auf ewig verwährt bleiben. Es sollte sie auch nicht stören, sie brauchte das nicht und sie wollte das auch nicht. Aber jetzt wusste sie ja auch noch nicht das sich bald ein verzweifeltes 'Oder?' dazu gesellen würde. Denn jetzt war es leichter sich blind und taub zu stellen. Sie hatte ja keine Ahnung das es reichte das Tuch vor den Augen wegzuziehen um sehen zu können und die inneren Widersprüche leiser zu stellen um hören zu können. Es schien ihr als ob sie nicht mehr klar denken konnte, wieder war ein Chaos in ihr ausgebrochen das sie am rationalen Denken hinderte und ihren Körper immer weiter rennen liess um der Sache zu entkommen. Nicht auf ihren Weg achtend, knallte sie plötzlich mit voller Wucht gegen etwas und drückte es rückwärts mit einem harten Aufprall zu Boden. Sie spürte das sie auf etwas weichem gelandet war und so hob sie fluchend ihren Kopf an und erstarrte, als sie erkannte wen sie umgerannt hatte und auf wem sie gerade lag. Ihre kristallblauen Augen musterten ihn erschrocken und auch er sah sie überrascht an bis er sich wieder fasste. "Rennst du immer so blindlings durch die Gegend? Du hast doch Augen im Kopf, also benutz sie auch!" knurrte er abfällig, denn der Aufprall auf dem Boden war nicht gerade angenehm gewesen. Zu seiner verwunderung jedoch antwortete sie ihm nicht, sondern starrte ihn nur völlig teilnahmslos an. Eigentlich hatte er mit einer schnippischen Antwort oder einer Entschuldigung gerechnet, aber was genau davon konnte er nicht sagen, denn wie er sich immer wieder eingestehen musste war sie für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Aber das sie jetzt absolut keine Reaktion von sich gab, das war auch neu. Sie sah ihn zwar, aber es schien als würde sie überhaupt nicht realisieren was gerade passiert war. Nichts als Leere war in ihrem Kopf, sie fühlte sich als ob sie gerade von einem riesigen Blackout übermannt worden ist. Das Chaos, das gerade noch in herrschte hatte sich wie ein Sandsturm, so plötzlich es auch gekommen war, genauso schnell hatte es sich auch wieder gelegt und hinterliess nur Leere und nichts weiter. Nur mit Anstrengung quälten sich die Fragen 'Was ist passiert?', 'Wohin wollte ich?' in ihre Gedanken hoch. Der Russe hatte aufmerksam auf eine Reaktion von ihr gewartet, doch sie hatte noch nicht mal mit der Wimper gezuckt, sie lag einfach nur regungslos auf ihm und sah ihn mit ihren großen blauen Augen an. Langsam war seine Geduld wirklich am Ende "Sag mal, würde es dir was ausmachen endlich von mir runterzugehen?" fragte er angespannt. Doch wieder reagierte sie nicht und schien auch keine Anstalten zu machen von ihm runterzugehen. Das überspannte seinen Geduldsfaden nun endgültig, er hatte echt keine Lust darauf zu warten bis sie endlich reagierte, da könnte er ja genauso gut auf die nächste Sonnenfinsternis warten. Genervt stöhnte er und setzte sich langsam mit den Armen abstützend auf, wodurch auch sie sich instinktiv aufrichtete und auf sein Schoß sass, aber immer noch unverwandt in seine rubinroten Augen sah. Sie waren sich so nah, das sich fast ihre Nasenspitzen berührten und trotzdem war da noch dieser tiefe Abgrund der sie voneinander trennte. "Bob und Ray sind schon los, wo ist Tala?" flüsterte er kaum wahrnehmbar. Warum er das flüsterte wusste er selbst nicht, aber es war schon wieder einer dieser Momente eingetreten, in denen er in ihren Augen hätte ertrinken können, sie waren so unendlich blau wie das Meer. Sie fühlten den warmen Atem des anderen auf ihrer Haut, nahmen den Geruch des anderen wahr und konnten schon fast den Herzschlag des anderen spüren. <...wo ist Tala?> hallte es in den unzähligen Gängen ihres Kopfes wider. fragte sie sich erneut und langsam schien sie wieder bei völligem Bewusstsein zu sein fragte sie sich noch einmal ehe sie sich wieder in ihrem Normalzustand befand rief sie in Gedanken und verpasste sich selbst eine Ohrfeige, sie war praktisch vor Tala geflüchtet, weil.....,sie merkte wie nah sie und Kai sich waren, ....weil sie sich in genau so einer Situation befand. Mit einem ungewollten, kleinen Aufschrei sprang sie auf, griff nach Kai's Hand und zerrte ihn hoch "Wir sollten schnell nach Hause gehen, bevor Mrs.Meylor bemerkt das wir noch hier sind!" meinte sie und schleifte den nun total perplexen Russen durch die Schule. Ein später Nachmittag war angebrochen und draussen war bereits die schwärze der Nacht eingekehrt, sodass nur die Laternen die Wege einigermaßen erhellen konnten. Dennoch bekam man nur wenige Menschen in dieser kalten Dunkelheit zu Gesicht, denn es tobte ein nicht zu unterschätzender Schneesturm, der die Umgebung in einer zauberhafte Schneelandschaft verwandelte. Das blauhaarige Mädchen zog ihre Beine enger an ihren Körper, als sie dem Treiben aus dem Fenster zu schaute und fragte sich wielange dieser Sturm wohl noch anhalten würde. Seufzend lehnte sie ihren Kopf wieder an das weiche Polster der Couch und schloss ihre Augen. Sie war müde. Sie würde sich komisch vorkommen, wenn sie behaupten würde das dieser Tag mit den ganzen Kindern und dann noch die Schlägerrei anstrengend war. Aber es war anstrengend, obwohl eigentlich keine nennenswerte körperliche Arbeit dahinter steckte. Vielleicht waren es aber die Umstände, diese vollkommen neuen Erfahrungen die so sehr an ihrem Nervenkostüm zerrten. Sie atmete schwer aus und lauschte mit geschlossenen Augen wie Kai in der Küche herum hantierte. Sie hatte Glück gehabt das er nicht ihr merkwürdiges Verhalten hinterfragt hatte. Sie konnte sich ja noch nicht einmal selbst erklären was plötzlich mit ihr los gewesen war, warum sie ihn anstarrte und kein Wort über die Lippen bringen konnte. Wieso brachte sie dieser Auftrag nur so durcheinander? dachte sie verzweifelt und war sich sicher das sie bei weitem noch nicht das schlimmste durchgestanden hatte. Wie sehr sehnte sie sich nach der, für ihren Geschmack, einfach gestrickten Welt zurück. In der sie nicht soviel Freiraum hatte wie hier und immer wusste was sie erwarten würde und was ihre spezifischen Aufgaben waren. Ohh ja, sie hatte mal wieder Lust irgendein Gebäude in Luft zu jagen und ausserdem wollte sie endlich mal die R.P Creston ausprobieren, die neueste Waffe auf dem Markt, denn sie hatte immer noch nicht die Chance gehabt dieses Schmuckstück zu testen. Welch eine Verschwendung... Während Steed also jede Menge Spaß in Rußland hatte, aber trotzdem nicht voran kam, versauerte sie hier und musste die Rolle eines normalen Schulmädchens spielen und diese Rolle war so gar nicht auf sie zugeschnitten. Sie musste zugeben auf eine bestimmte Art und Weise war es schon interessant diese ganzen Facetten kennenzulernen die das Leben anscheinend hatte, immerhin kannte sie bisher nur Schwarz und Weiß, Richtig und Falsch, Gut und Böse. Genau das war es, mehr durfte sie nicht kennen um das zu sein was sie war, eine Agentin. So sehr es auch interessant war, desto mehr Angst machte es ihr. Sie hatte begonnen bestimmte Dinge zu hinterfragen, ob wirklich alles richtig war, was ihr Chef tat und von seinen Agenten verlangte. In letzter Zeit hatte sie sich oft Gedanken darüber gemacht und ehrlich gesagt war sie es Leid, denn das einzigste was sie dadurch erreichte war ihre eigene Verwirrung und das war in ihrem Job ganz und gar nicht gut. Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder sie liess alles links liegen und konzentrierte sich verschärft darauf ihre Mission auszuführen oder sie versuchte das Leben mit allem drum und dran zu verstehen um möglichen Verwirrungen und Überraschungen vorzubeugen. Die erste Möglichkeit wäre ihr zwar lieber, aber bei den gegebenen Umständen, wo sie nicht wusste wann sie diese Mission für abgehakt erklären konnte, würde das wahrscheinlich äusserst schwierig werden. Also musste sie wohl oder übel mit der zweiten Möglichkeit vorlieb nehmen. Was gabs denn da schon groß zu verstehen? Bis jetzt war das wahrscheinlich nur so verwirrend weil sie nicht kannte, aber wenn sie erst einmal hinter das Systhem steigen würde, ergibt sich dann bestimmt ein ganz klares Muster das sie ganz leicht in Kategorien einteilen könnte und dieses Wissen könnte sie dann bestimmt zu ihrem Vorteil nutzen. Ein seichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, sie hatte den perfekten Plan. (< dachte sie und machte auf dem Absatz kehrt. Sie rannte aus dem Eingang, blieb einen Moment stehen und sah sich nach rechts und links um. Auf der linken Seite blieb ihr Blick auf einer Person mit Kai's Statur haften. Schnellen Schrittes holte sie ihn schon nach kurzer Zeit ein "Was ist los?" fragte sie ihn hechelnd, da die kalte Luft in Hals und Lunge brannte. Er würdigte sie keines Blickes und fragte stattdessen sauer "Hast du gelauscht?". Auch sie sah ihn nicht an und so liefen beide mit den Augen stur geradeaus. Der Schneesturm hatte sich in der Zwischenzeit noch immer nicht gelegt und so fegte er mit unerbittlicher Kälte um ihre Körper. Zudem beeinträchtigten die vielen weißen Schneeflocken das Sichtfeld. Ein schmales Lächeln umspielte ihre Lippen "Nein, das brauchte ich gar nicht, immerhin war es nicht zu überhören..." sagte sie in einer vorwurfsvollen Art. Daraufhin stahl sich nur ein resignierendes "Tss" aus der Kehle des Russen. Es fiel kein weiteres Wort und so liefen sie nur schweigend nebeneinander her, während der Schneesturm um sie tobte. Er hatte alles erwartet, nur nicht das sie ihm folgen würde.Hatte sie denn nichts besseres zu tun? So sehr er sich auch anstrengte an ihrer Person einen festen Chatakterzug zu erkennen, desto ausichtsloser erschien es ihm einen zu finden. Jeder Mensch hatte doch diesen einen berechenbaren Charakterzug an sich, ihm wurde schon oft genug nachgesagt das er der Eisblock der Nation sei. Tja vielleicht war es gerade dieses unberechebare an ihr, das ihren Charakter definierte. Er liess seinen Blick nach oben in den schwarzen Nachthimmel schweifen, von dem abertausende von Schneeflocken runterrieselten. Der Russe atmete schwer aus und richtete seinen Blick wieder nach vorn "Was machst du eigentlich noch hier?" fragte er nach einer scheinbar endlosen Stille. Verwirrt sah sie zu ihm auf "Was meinst du?". Seine Augen wichen nicht vom Weg ab "Nun ja, morgen ist Weihnachten, warum bist du nicht bei deiner Familie?" fragte er direkter, allerdings mit teilnahmslos klingender Stimme. "Familie?" fragte sie sichtlich verwundert, überlegte aber im nächsten Moment schon anstrengt um eine Ausrede zu finden und tatsächlich fand sie eine die einigermaßen plausibel klang "Die wohnen bei mir alle im Ausland und das würde sich nicht lohnen für die paar Tage dahin zu fahren..." antwortete sie gleichgültig, diesen ganzen Trubel um dieses Weihnachtsfest konnte sie eh nicht verstehen. Ein kurzes, ironisches Lachen schlich sich aus seinem Mund, wahrscheinlich war sie doch nicht anders, als all diese ganzen anderen Stümper die den Wert der eigenen Familie nicht erkannten.'Es würde sich nicht lohnen..' hatte sie gesagt, sie hatte doch keine Ahnung, allein eine Minute war wertvoller, als alles Geld dieser Welt. Wie hatte er wirklich denken können das sie anders war? "Geh zu deinen Eltern, ich will dich morgen nicht mehr in der Wohnung sehen...." forderte er sie mit fester Stimme auf, in der viel Abneigung lag. Plötzlich blieb Lain stehen und das erste mal wandte der Russe sich zu ihr um, sah aber wie üblich aus seinen gefühlskalten Augen auf sie herab. Auf ihrem Gesicht bildete sich ein undefinierbarer Ausdruck "Ich werde nirgendswo hingehen und auch wenn ich wollte, könnte ich es nicht. Wie gesagt, sie leben zu weit weg...." sagte sie ernst, allerdings schwang ein schwacher Hauch von Unsicherheit und Traurigkeit mit. Irritiert zog sich Kai's Stirn in Falten "Wo leben sie denn?". Einen Moment lang sah sie ihn unschlüssig aus ihren kristallblauen Augen an, hob dann den Arm und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger nach oben. Der Russe folgte ihrer Geste mit seinem Blick und erstarrte als er in den schwarzen Nachthimmel sah. Sein Magen verkrampfte sich, es fühlte sich wie ein Schlag direkt in die Magengrube an. Er hatte es wirklich geschafft einen Volltreffer zu landen, mit allem begann er bei ihr schon zu rechnen, aber das sie ein ähnliches Schicksaal wie er teilte, das war unglaublich. Er wandte seinen Blick wieder ab und sah ihr flüchtig in die Augen, um dann seine Schritte fortzuführen. Das blauhaarige Mädchen schloss gleich wieder zu ihm auf , diese Situation hatten beide auch ohne Worte verstanden. Auch wenn sich beide in diesem Augenblick ähnlicher waren, wie es mit keiner anderen Person hätte sein können, aber genauso stark unterschieden sie sich auch in diesem Augenblick. Während er sich dem Wert einer Familie bewusst war, so kannte sie noch nicht mal die Bedeutung davon. Sie wusste nicht warum sie ihm gerade eine Information über ihr Leben gab, nicht nur das so etwas streng untersagt war, nein, es war auch sehr gefährlich Informationen über sich preis zu geben. Irgendetwas hatte sie dazu getrieben und ihr gesagt das es richtig war und dieses merkwürdige Gefühl von Verbundenheit war stärker vorhanden, als jemals zuvor. Wieder kehrte diese erdrückende Stille zwischen ihnen ein und dadurch das sich der Schneesturm nun langsam legte, schien sie noch schwerer in der Luft zu hängen als vorher. Lain riskierte einen kurzen Seitenblick auf Kai, dieser Typ war ihr ein Rätsel. Auf der einen Seite war er kalt und abweisend, aber auf der anderen Seite war er ein Mensch der sich sorgen machte und dessen Mitmenschen ihm sehr wertvoll sind, auch wenn er es scheinbar nicht gerne zeigte. Sie hatte es schon sehr früh bemerkt, das er sich hinter einer Maske versteckte. Diese Maske existierte nur aus einem Grund, alle im Glauben zu lassen das er ein nicht umgänglicher Eisklotz sei. Aber wieso tat er das? Hatte er vor irgendetwas Angst? Sie wusste das diese Art Neugierde nicht zu ihrem Job gehörte, aber dafür gehörte sie zu ihrem Plan. Sie wollte endlich verstehen lernen, um nicht mehr dieser Gefühlsverwirrung schutzlos ausgeliefert zu sein. Sie ahnte das diese Fassade, die er krampfhaft versuchte aufrecht zu erhalten, irgendetwas mit seinen verstorbenen Eltern und seinem Aufwachsen in einem Internat zu tun hatte. Er war wahrscheinlich sehr einsam gewesen. JD hatte ihr mal erzählt, das Menschen die ihr Leben in Einsamkeit verbracht haben oft dazu neigten sich abzuschotten.Vielleicht lag es daran, das er so wortkarg und abweisend war. Sie hatte auch bemerkt das er sich gegenüber seinen Freunden anders benahm, er redete offener mit ihnen und lachte sogar ab und zu mit ihnen. Seitdem er Ray, Bob und Tala kannte hatte er sich wahrscheinlich verändert. Also konnte sie davon ausgehen, das sich Menschen immer nur durch andere Menschen änderten oder durch den Entzug von Menschen, denn dadurch wurden sie dann wiederum einsam. Sie musste selbst zugeben das diese Erklärung sehr einleuchtend klang, aber das wiederum warf nun eine andere Frage auf. "Warum bist du morgen nicht bei den Jungs?" fragte sie, denn wenn sie richtig verstanden hatte, feierte man dieses Fest doch zusammen oder? Kai schaute sie kurz verwundert an, richtete seinen Blick jedoch dann wieder nach vorne "Sie feiern mit ihrer Familie, wie es üblich ist an Weihnachten und ausserdem möchte ich nicht dabei stören..." antwortete er leise. Auf ihrem Gesicht erschienen Fragezeichen , wie jetzt? Sie dachte man feierte dieses Fest mit Menschen die einem wichtig sind. Ok, sie hatte sich geirrt, es war wirklich schwer das alles nachvollziehen zu können, sie hoffte bald ein Systhem in diesem Wirrwarr zu erkennen, denn sonst würde jede Hilfe zu spät kommen. Sie beschloss erstmal dieses Thema zu übergehen und eine andere Frage zu stellen, die wahrscheinlich auch von großer Wichtigkeit für ihren Auftrag war. "Sag mal, wer war vorhin eigentlich am Telefon?" fragt sie und hoffte inständig das er ihr antworten würde, denn sie hatte keine Lust JD extra zu beauftragen, das für sie herauszufinden. Er musterte sie mit einem merkwürdigen Ausdruck in seinen Augen "Warum interessiert dich das?" fragte er barscher, als er eigentlich wollte. Sie lächelte ihn unschuldig an "Nun ja, ich wollte es bloß wissen, um denjenigen dann das nächste mal auszurichten das du nicht zu sprechen bist, denn scheinbar magst du diese Person nicht sonderlich." meinte sie und zwinkerte ihm zu. Erst sah er sie verwundert an, musste aber dann unwillkürlich lächeln "Allerdings. Es waren ehemalige Geschäftspartner meiner Eltern, sie nannten sie Freunde, doch ich bevorzuge sie egoistisches, penetrantes Snoppack zu nennen..." antwortete er und sein Gesicht verdunkelte sich bei dem Gedanken an diese sogenannten Freunde. Lain zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen da klingelte etwas bei ihr. Waren das nicht die Leute die Personenschutz bei der Polizei beantragt hatten? Als dann rauskam das der Fall etwas mit Voltaire zu tun hatte, wurde er an die ISA weitergeleitet und schliesslich wurde er JD und ihr übertragen. Kai konnte sie scheinbar nicht leiden, aber vielleicht überreagierte er einfach nur, denn offensichtlich sorgten sich diese Leute ja um ihn. "Was wollten sie von dir?" fragte sie nach um bestimmte Möglichkeiten auszuschiessen. Der Russe wunderte sich zwar über das plötzliche Interesse von ihr an ihm, aber dennoch antwortete er ihr "Sie wollten mich einladen, bei ihnen Weihnachten zu verbringen, aber ich habe abgesagt. Diese Arschgeigen wollten sich doch nur bei mir einschleimen, um mich später dann übers Ohr hauen zu können. Denn ohne mich könnten sie ihre Ansprüche auf die Firma vergessen." sagte er sauer und die Wut in ihm begann von neuem zu steigen. Seine rechte Hand formte sich zu einer Faust und die Fingernägel bohrten sich schmerzhaft in seine Haut, er hasste diese Menschen so abgrundtief. Ein überraschter Ausdruck zierte Lain's Gesicht, ok, scheinbar hatte sie sich in diesem Punkt geirrt. Diese Leute waren also nicht wirklich an Kai's Wohlergehen interessiert, sondern nur an der Firma, die er mit seinem 20igsten Lebensjahr erben würde. Es tat schon fast weh, so durchschaubar war das, denn wenn er sterben würde, wäre Voltaire derjenige der das Hiwatari Firmenimperium erben würde und jeglicher Anspruch wäre dann verloren. Kein Wunder das sie Personenschutz für ihn beantragten. Der Russe mit dem sonst so kalten Gemüt schien sich immer mehr in seine Wut hieinzusteigern "Diese Menschen sind so falsch, das einem übel wird. Sie machen mich krank. Das einzigste was sie wollen, ist mich zu ---" wollte er sagen jodoch wurde er von Lain unterbrochen. "...benutzen" beendete sie seinen Satz mit unterdrückter Trauigkeit. Kai sah sie entsetz an "Ja...ja, aber woher...?" fragter er ungläubig. Lain hob ihren Kopf und sah in seine rubinroten Augen "Ich verstehe was du meinst..., kann es mir sehr gut vorstellen..." sagte sie langsam und schien etwas abseits mit ihren Gedanken. Ja, sie verstand sehr wohl was er meinte, denn auch sie wurde nur benutzt. Sie war nur eine Waffe mit Seriennummer, die jederzeit ersetzbar war, dessen war sie sich durchaus bewusst. Es war nun mal das wofür sie geschaffen worden war, um benutzt zu werden und für nichts anderes. Es gehörte zu ihrem job und gegen den war kein Widerstand möglich. Während sie sich also kampflos und einfältig in ihr Schicksal fügte, kämpfte er krampfhaft gegen seines an. Der blau-grauhaarige Russe beobachtete sie eingehend, sie wirkte plötzlich so schwach, unsicher und verloren. Sie verstand was er meinte? War das denn wirklich möglich, es sei denn sie hatte es selbst am eigenen Leib erfahren und auf den Eindruck zu schliessen, den sie gerade auf ihn machte, war dem wahrscheinlich auch so. Er hätte sich nie träumen lassen jemanden zu begegnen der ihn auch nur ansatzweise verstand. Dennoch war es unheimlich wieviel sie scheinbar gemeinsam hatten, nicht nur das sie beide den Verlust von Familie erlitten, nein beide kannten auch das Gefühl benutzt zu werden. Man hätte es auch schon fast eine schicksaalshafte Begegnung nennen können. Aber nicht nur das schockierte ihn, es war unglaublich wieviel er ihr, einer Person die er eigentlich kaum kannte, über sich erzählt hatte. Selbst bei Ray hatte es ewig gedauert ehe er sich ihm ein wenig anvertraute. Lag es vielleicht einfach nur daran das er so in Rage war und sich auf irgendeine weise abreagieren musste oder daran das sie sich auf der einen Seite sehr ähnlich waren, aber auf der anderen waren sie doch völlig unterschiedliche Menschen. Wie er es auch dreht und wendete, er konnte es sich nicht erklären. Fest stand allerdings eines, es war das erste mal gewesen das sie sich richtig mit einander unterhalten hatten. Sie hatten sich nicht wie sonst pausenlos angeschwiegen, oder gegenseitig provoziert, beleidigt oder sich gegenseitig irgendwelche Kommentare an den Kopf geschmissen. Nein, sie hatten völlig normal miteinander geredet. "Was ist das?" fragte Lain plötzlich und riss Kai aus seinen Gedanken. Erst jetzt hatte er bemerkt das Lain stehen geblieben war und auf etwas auf der anderen Straßenseite deutete. Er schmunzelte, als er sah auf was sie deutete und musste zusätzlich noch feststellen das sie ziemlich weit gelaufen waren. Auf der anderen Straßenseite war ein riesiger Platz auf dem sich viele kleine Holzhütten und Buden befanden, die fast völlig zugeschneit waren und in den verschiedensten Lichterketten erstrahlten. In der Mitte des Platzes erhob sich ein überwältigend großer, festlich geschmückter Weihnachtsbaum. Weihnachtliche Musik und glückliches Kinderlachen drang er von dem Platz herüber. "Sag mal, von welchem Planeten kommst du eigentlich? Das ist ein Weihnachtsmarkt..." meinte er und konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Ihre Augen wurden größer "Ein Weihnachtsmarkt?!" wiederholte sie. Von einem auf den anderen Moment zierte ein breites Lächeln ihr Gesicht "Komm, lass uns dahin gehen! Ich war noch nie auf einem Weihnachtsmarkt!" rief sie fröhlich. Kai sah sie irritiert und überrumpelt zugleich an "Was?! Das ist jetzt nicht dein ernst!!!!" sagte er schon fast panisch. Die Enttöäuschung war ihr augenblicklich ins Gesicht geschrieben und sie schaute ihn flehend aus ihren kristallblauen Augen an. Der kühle Russe hatte keine Chance, er konnte gegen diesen Blick nicht ankommen und hatte keine andere Wahl als nachzugeben "Argh verdammt! Gut, Ok! Wir gehen hin..." murmelte er genervt, er hatte heute schon so viel ertragen müssen, da würde das doch nicht weiter auffallen. Erneut zierte dieses ehrliche, viel zu seltene Lächeln ihr Gesicht. Beide überquerten die Straße und schon als sie sich auf dem Platz befanden erfüllte ein herrlich Duft von Gebäck, Glühwein und anderen Spezialitäten die Luft. Der Schneesturm hatte sich inzwischen völlig gelegt und nur noch einige Schneeflocken rieselten einsam vom Himmel herab. Das war wohl der Grund warum sich der Platz sichtlich schnell wieder füllte. Dennoch hinderte es sie nicht daran zwischen den Ständen gemütlich entlangzuschlendern. Mit kindlicher Begeisterung begutachtete Lain jeden einzelnen Stand, sie spielte mit den typischen Holzspielzeugen, roch an Duftkerzen, setzte sich Weihnachtsmützen auf und ab und probierte einige Instrumente aus. Während sie von diesem Trubel völlig eingenommen war und neugierig alles betrachtete, folgte ihr Kai eher desinteressiert. Dieser Weihnachtsmarkt interessierte ihn wirklich herzlich wenig, aber das blauhaarige Mädchen hatte wieder mal seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es war einfach unglaublich mit wieviel kindlicher Begeisterung sie sich all diese Dinge, die für die meisten Menschen eher nebensächlich waren, betrachtete. Wie sie an alles total unvoreingenommen ranging und es einfach ausprobierte. Diese Dinge waren für sie nicht selbstverständlich, es war als ob sie jeden Moment für wertvoll erachtete und ihn vollends auskostete. Er konnte ja nicht wissen das diese Momente, in denen sie sich nicht wie eine Waffe mit Seriennummer fühlte, so selten waren wie Schnee in San Francisco. Sie kam ihm so unschuldig, wie es nur ein kleines Kind hätte sein können. Manchmal hatte er das Gefühl das sich noch kein richtiger Charakter in ihr gebildet hatte und das würde dann auch diese Unerechenbarkeit erklären. Es fiel ihm wirklich schwer es sich selbst einzugestehen, aber ihm gefiel es, das sie so anders war. Äusserlich schien der junge Russe wie eh und je genervt von der Welt, er schloss zu Lain auf, die inzwischen vor einem Süßigkeitenstand stehen geblieben war, an dem es alles gab dass, das Herz eines Süßigkeitenliebhabers höher schlagen liess, von gebrannten Mandeln bis Äpfel in Zuckerglasur und Mandarinen in Schokoladenglasur. "Hallo junge Dame, sie sehen aus als ob sie etwas Süßes vertragen könnten" sagte ein alter Mann, der freundlich Lain anschaute und ihr einen Spieß mit Mandarinen in Schokoglasur anbot. Verwundert sah sie auf "Ähh, nein Danke..." verneinte sie schüchtern. Das Lächeln des alten Mannes wurde etwas breiter, als er den sichtlich genervten Russen neben ihr bemerkte "Tun Sie einem alten Mann doch einen Gefallen und nehmen Sie ein Geschenk an." bat er sie höflich. Lain lächelte freundlich "Ehm...Danke...." sagte sie und nahm zögernd den Spieß entgegen. Der Mann lachte "Frohe Weihnachten!" rief er, als sich Lain und Kai schon zum gehen umwandten. Das blauhaarige Mädchen drehte sich noch einmal um "I-ihnen auch..." wünschte sie ihm ebenfalls, allerdings etwas unsicher, da sie nicht wirklich wusste ob man das so sagte. Sie sah sich den Schokoladenspieß noch einmal prüfend an und biss dann vorsichtig hinein. Schon als sie den ersten Bissen heruntergeschluckt hatte trat ein undefinierbares Glänzen ihre Augen. Sie drehte sich zu Kai um "Das schmeckt richtig lecker, möchtest du auch mal?" fragte sie ihn mit aufregung in ihrer Stimme und hielt ihm den Spieß hin. Der Russe verzog angewidert das Gesicht "Nein, ich mag son' süßes Zeug nicht." meinte er desinteressiert und lehnte ab. Lain zog eine Augenbraue hoch "Du kannst einem echt die Laune verderben, weisst du das?" wies sie ihn hin und nahm demonstrativ den nächsten Bissen von dem Spieß. Er sah sie verdutzt an "Ist nicht meine schuld, du hast mich immerhin gezwungen mitzukommen!" verteidigte er sich. Ungläubig sah sie ihn einen Moment an "Glaub mir, wenn ich die zwingen würde, würde das ganz anders aussehen!" erwiderte sie provokant, wandte sich ab und lief weiter. Ein resignierendes 'Tss' stahl sich aus seiner Kehle, aber auch ein kleines Grinsen umspielte seine Lippen. Angelockt von vielen Stimmen steuerten beide auf einen großen Menschenauflauf zu, der sich in der Mitte des Platzes befand. Sie drängelten sich zwischen die Menschen um auch ein Blick auf das Geschehen werfen zu können. Lain musste sich allerdings, trotz ihrer schon stattlichen Größe, auf die Zehenspitzen stellen um auch ein wenig sehen zu können. Denn viele Eltern hatte ihre kleinen Kinder auf ihre Schulter gesetzt. Bis jetzt konnte sie feststellen das eine Bühne aufgebaut war, aber das wars dann auch schon. Sie sah flüchtig zu Kai, der die Lage anscheinend bestens im Überblick hatte und sich nicht extra auf seine Zehenspitzen stellen musste, um etwas zu sehen. Kein Wunder er war ja auch knapp einen Kopf größer als sie selbst. Sie seufzte schwer, fand aber gleich darauf ihre Rettung, als sie einen kurzen Seitenblick riskierte, die sich als Laterne mit daneben stehenden, überdeckten Mülleimer entpuppte. Nicht eine Sekunde dachte sie darüber nach und zog sich an der Laterne hoch auf den Mülleimer, wobei sie allerdings nicht bemerkte das die Oberfläche vereist war. Zufrieden mit sich und dem freien Sichtfeld, liess sie ihren Blick auf der Bühne ruhen, auf der sich langsam einige Menschen versammelten. Der Russe hatte die Szene unschlüssig beobachtet, widmete sich aber dann selbst wieder der Bühne. Ein Mann im schwarzen Anzug trat auf die Bühne und blieb in der Mitte stehen, dann nahm er sein Mikrofon "Ich freue mich die Kleinen, aber auch die Großen an dem Tag vor Weihnachten hier so zahlreich begrüßen zu dürfen, zu unserer diesjährigen letzten Aufführung von Charles Dickonson's 'Die Weihnachtsgeschichte'! Ich wünsche ihnen viel Spaß." begrüßte er das Publikum und erntete zugleich einen Applaus. Neugierig was sie erwarten würde, hörte Lain nicht wie hinter ihr ein paar Kinder riefen "Beeilt euch, das Stück beginnt gleich!". Erst als eines der Kinder plötzlich gegen ihr Bein stiess, spürte sie wie sie das Gleichgewicht verlor, auf dem glatten Mülldeckel ausrutschte und nach hinten wegkippte. Noch bevor sie selbst handeln konnte, fand sie sich schon in Kai's Armen wieder, der sie aufgefangen hatte. Noch völlig vom Schock überrascht, starrte sie ihm in die rubinroten Augen und wusste absolut nicht was gerade passiert war. Kai setzte sie vorsichtig wieder auf dem Boden ab und schon im nächsten Augenblick bildete sich dieses für ihn so typische provokante Grinsen auf seinem Gesicht "Bist du eigentlich immer so tollpatschig?". Wollte dieser Typ sie etwa provozieren? Sie war nicht tollpatschig, was erlaubte sich dieser Typ eigentlich sie aufzufangen? Sie wäre schon nicht wie ein plumper Sack Reis auf den Boden gefallen. Mit einem Knurren drehte sie sich von ihm weg und stellte sich wieder auf ihre Zehenspitzen "Ich kann aber so nichts sehen...." quengelte sie und versuchte weiterhin eine Lücke zu finden, was sich doch als vergeblich herrausstellte. Es war schon zu spät, als sie die kräftigen, großen Hände von dem Russen auf ihre Taille spürte, denn schon in der nächsten Sekunde hatte er sie mit Leichtigkeit angehoben und sie wie ein Kind auf seine Schulter gesetzt. "Was zum!....Hey was soll das???" rief sie entsetzt und strampelte heftig mit ihren Beinen. Kai hielt ihre Beine fest "Halt still!" forderte er sie genervt auf, machte allerdings keine Anstallten ihre Beine wieder loszulassen. "Aber---" wollte sie noch protestieren, wurde aber von ihm unterbrochen. "Du willst doch was sehen, oder?" fragte er sie kühl. Sie hätte ihm in diesem Moment am liebsten tausende Dinge an den Kopf geworfen, liess es aber, denn sie musste leider zugeben das sie so einen fantastischen Blick auf die Bühne hatte. Ihr blieb also nichts anderes übrig als die Situation zu akzeptieren. Das Theaterstück begann und in der ersten Szene sah man wie die Hauptfigur, der alte Scrooge, ein egoistischer, reicher und kaltherziger Mann, ein paar Waisenkindern, die um milde Gaben am Weihnachtstag betteln, wie reudige Hunde davonschickte. Scrooge, der Weihnachten und Gefühle für "Humbug" hielt, wird in der Weihnachtsnacht von drei Geistern heimgesucht. Der erste führte ihn in die junge Vergangenheit, der zweite in eine weiter zurückliegende Vergangenheit, und jedes Mal sah Scrooge Szenen seiner eigenen Familie und seines Lebens, die ihn tief bewegten. Dennoch brauchte es den dritten Geist, der ihm die Zukunft zeigte, bis Scrooge den Mut fand, sein Leben zu verändern. Es war ein bewegendes, liebevolles Stück über die Macht der Gewohnheit, die Verhärtung der Seele durch Schmerz, über den Mut zum Neubeginn und die Schönheit des Lächelns. Wie gebannt vefolgte nicht nur Lain das Stück mit höchster Aufmerksamkeit, sondern auch Kai liess sich von dem Zauber dieser Geschichte mitreißen. Nebenbei spielte das blauhaarige Mädchen unbewusst mit einer von Kai's Haarsträhnen. Der Russe registrierte es zwar, sagte aber nichts, da er es, ohne es je zugeben zu können, sogar als angenehm empfand. Die Szene mit dem Besuch des dritten Geistes, der Scrooge die Zukunft zeigte war angebrochen. Der Geist der künftigen Weihnacht führte ihn zu seinem einsamen Sterbebett und zeigte ihm seinen Grabstein. "Die Wege der Menschen deuten ein bestimmtes Ende voraus, auf das sie hinführen, wenn man auf ihnen beharrt. Aber wenn man von den Wegen abweicht, ändert sich auch das Ende." erkennt Scrooge und ist fortan ein anderer Mensch. Der herzlose Geschäftemacher Scrooge wird zu einem gütigen, wohltuenden alten Herren, der seine Mitmenschen lernt zu schätzen und zu lieben. Verwirrt runzelte Lain die Stirn, wie war es möglich das sich dieser schlechte Mann so plötzlich in einen Guten verwandelte? So etwas gab es doch gar nicht, entweder war ein Mensch gut oder böse. Sie konnte es sich nicht erklären, wie auch sie hatte nie gelernt die verschiedenen Facetten dazwischen zu sehen. Sie beugte sich ein Stück runter zu Kai's Ohr "Warum ist der denn jetzt aufeinmal gut?" fragte sie ihn mit kindlicher Unwissenheit. Der Russe schwieg einen Augenblick, es überraschte ihn irgendwie das sie eine solche Frage stellte, es war doch eigentlich ganz offensichtlich oder nicht? Aber er selbst musste auch erst überlegen um die richtige Antwort zu finden. "Nun ja, er hat eingesehen das seine Lebensweise und der Umgang mit seinen Mitmenschen ihn letztendlich nur ins Verderben und in die Einsamkeit stürzt und beschloss deshalb sich zu verändern...." flüsterte er, war sich allerdings selbst nicht ganz sicher. Lain nickte zögernd, verstand es aber trotzdem noch nicht ganz. Menschen konnten sich einfach so vom Schlechten ins Gute verändern? War dann etwa alles falsch, was ihr beigebracht worden war? Mit einem ohrenbetäubenden Applause ging das Stück zuende und der Menschenauflauf lockerte sich langsam wieder. Das blauhaarige Mädchen tippte auf denKopf des Russen "Hey, du kannst mich jetzt wieder runter lassen!" forderte sie ihn ungeduldig auf, immerhin musste er doch schon längst tierische Rückenschmerzen haben. Doch der Russe, zeigte nicht das geringste Interesse sie wieder von seinen Schultern runterzunehmen und lief stattdessen sogar los. Langsam wurde sie sauer, was bildete sich dieser Typ ein, sie wie ein kleines Kind zu behandeln das hoch- und runternehmen konnte wir er wollte. Das schlimmste aber an der ganzen Sache war, dass, das nun schon das zweite mal war das er das tat und auch noch an ein und demselben Tag. "Ey, sag mal hörst du schlecht, oder was?" beschwerte sie sich, was Kai jedoch nur ein Grinsen entlockte. "Nein, ich gehe so nur sicher das du nicht wieder an jedem einzelnen Stand stehen bleibst..." erwiderte er genervt. Lain Hand ballte sich sofort zur Faust, sodass ihre Gelenke weiß hervortraten. Was dachte sich dieser eingebildete Typ eigentlich? Er würde schon sehen was er davon hat. "Gut...Fein! Ich komm hier auch selbst runter!" meinte sie selbstbewusst. Daraufhin lachte Kai abfällig "Das glaubst du doch wohl selber nicht!", und verstärkte den Griff um ihre Beine. Ihr Augen verengten sich zu Schlitzen "Du wirst schon sehen..." knurrte sie gefährlich, stütze sich auf seinem Kopf ab und drückte sich nach oben, allerdings hatte sie nicht damit gerechnet das der junge Russe ihre Beine so fest hielt und verlor daher das Gleichgewicht. Sie fiel über ihn rüber mit dem Kopf zuerst in einen großen Schneehaufen, der vor kurzem erst durch einige Helfer des Weihnachtsmarktes aufgeschippt worden war. Während Lain noch angewidert den Schnee ausspuckte, verschränkte Kai breitgrinsend und nur schwer ein Lachen unterdrückend die Arme vor der Brust. "Ich muss schon sagen, das war sehr graziös!" meinte er, sie wieder einmal provozierend. Sie strich sich noch eine Ladung Schnee aus dem Gesicht, ehe ihre Augen ihn mit einem gefährlichen Funkeln musterten "Na warte....." drohte sie und sprang schon im nächsten Moment wie eine Raubkatze auf ihn und riss ihn zu Boden. Schockiert über diese völlig unverhersehbare Handlung sah er ihr in ihre noch immer gefährlich funkelnden, blauen Augen. Auf ihren Lippen bildete sich ein schmutziges und unheil versprechendes Grinsen "Ich glaube du hast eine Abkühlung bitter nötig!" sagte sie fies, nahm eine Hand voll Schnee und rieb sie dem Russen mit viel Feingefühl ins Gesicht. Immer noch über ihren Erfolg lachend liess sie von ihm ab, drehte ihm den Rücken zu und ging weiter. Mit dem Gedanken ihm eine Lektion erteilt zu haben, rechnete sie mit keiner weiteren Handlung von ihm, allerdings hatte sie mit diesem Gedanken das Ziel meilenweit verfehlt, denn ein Kai Hiwatari liess sich sowas nicht bieten. "Hey! Du solltest mir niemals den Rücken zu drehen!" rief er von hinten und Lain drehte sich überrascht um, doch das hätte sie lieber lassen sollen, denn kurz darauf landete ein Schneeball in ihrem Gesicht. Das Mädchen brodelte vor Wut, sodass man hätte annehmen können das der Schnee um sie herum wieder anfing zu schmelzen. "Wie kannst du es wagen?!" presste sie bedrohlich zwischen ihren Zähnen heraus. Das und nichts anderes war das Startzeichen für eine unerbittliche Schlacht dessen einzigste Waffe der Schnee war. Schneebälle von einer unzählbaren Menge flogen durch die Luft, sodass viele Marktbesucher einen weiten Bogen um beide Kriegsführenden machten. Lain machte sich ihre Fähigkeiten als Agent etwas zu Nutzen und schaffte es so den meisten Bällen des Russen auszuweichen. Aber auch Kai schlug sich gekonnt und fing manche Bälle von ihr sogar auf, um sie dann selbst zu benutzen. Er nutzte die Chance als sie sich bückte um neue Schneebälle zu formen und packte sie von hinten, um sie ordentlich einzuseifen. Lain schaffte es gerade noch so ihr rechtes Bein nach aussen zu stellen und trat ihm dann mit der Fußspitze in die Kniekehle, woraufhin er zu Boden sackte, sie aber mit zerrte. Schwer atmend lag er auf der kalten Schneedecke und sie halb auf ihm drauf. Beide waren erschöpft und atmeteten unregelmäßig schnell, keiner machte Anstalten jetzt aufzustehen, zu schwer waren die Gliedmaßen geworden. Es vergingen einige Minuten in denen beide ihren Atem wieder versuchten zu normalisieren und dabei in den schwarzen Nachthimmel blickten. "Lass...uns..einen...Glühwein holen..." hechelte er und richtete sich langsam auf, wodurch auch Lain sich aufsetzte. Sie nickte, nahm allerdings noch einmal eine Ladung Schnee und schmiss sie ihm etwas kraftlos ins Gesicht "Jetzt...sind wir quitt.." meinte sie schwer atmend und stand nun endgültig auf. Unter einigem Fluch wischte sich der Russe das kalte, weiße Zeug aus dem Gesicht und stand dann ebenfalls auf. Etwas warmes war jetzt genau das richtige, ihre Körper fühlte sich wie eingefroren an, besonders Füße und Hände schmerzten durch die eisige Kälte, aber das war auch nicht weiter verwunderlich, denn beide hatte die fluchtartig verlassen und nicht daran gedacht sich Schal oder Handschuhe anzuziehen. Auf der Suche nach einem Glühweinstand liefen sie wieder an alle möglichen Stände vorbei, doch diesmal schien Lain nicht ganz so interessiert, aber das lag höchstwahrscheinlich daran das ihr einfach nur kalt war. Es war fast wie eine Oase in der Wüste, als er endlich einen Stand erblickte der das heiße Getränk verkaufte. "Da vorne ist einer..." meinte er und deutete auf den Stand. Als er allerdings keine Antwort bekam, drehte er sich zur Seite und musste feststellen das sich das blauhaarige Mädchen gar nicht mehr neben ihm befand. Er blickte sich um und fand sie ein paar Meter weiter weg an einem Stand stehen. Er seufzte und ging zu ihr rüber, aber sie schien seine Anwesendheit noch nicht einmal wahrzunehmen. Eine Kette in ihrer Hand galt all ihre Aufmerksamkeit, wie verzauberte starrte sie auf das zierliche Objekt. Es war eine dünne, silberne Halskette mit einem kleinen, silbernen Schneeflockenanhänger. Der Russe zog die Stirn in Falten, was hatte dieses Mädchen nur immer mit ihren Schneeflocken? "Was ist, kommst du jetzt?" fragte er sie ungeduldig, doch sie schien ihn gar nicht zu hören und betrachtete weiter fasziniert den Silberschmuck. "Weiber..." stöhnte er und verdrehte dabei genervt die Augen , ohne groß zu überlegen griff er in seine Jackentasche und zog ein paar Scheine raus, er reicht sie der Verkäuferin mit den Worten "Wir nehmen sie...". Erst jetzt schien Lain wieder aus ihrer Starre zu erwachen und sah den Russen verdutzt an "Aber..." wollte sie ihm widersprechen, doch er winkte nur ab. "Sieh es als eine Art Weihnachtsgeschenk an, ja...und nun komm" meinte er nur desinteressiert und ging schon in Richtung Glühweinstand. Ungläubig wechselte ihr Blick zwischen ihm und der zierlichen Halskette. Es war das erste mal in ihrem Leben das jemand ihr einfach so etwas geschenkt hatte. "D-danke..." stotterte sie unsicher und versuchte zu dem jungen Russen, der ihr Auftrag war, aufzuschliessen. ok hier bleibt nur eines zu sagen, ich hasse es! ich hasse dieses kap....es hat mich in den schieren wahnsinn getrieben... das war diesmal echt ein marathon, ich weiss nicht warum aber ich hab mich diesmal sehr schwer getan, ich hatte schon die idee gehabt mich mit meiner maus zu erhängen, nur dann fiel mir auf das sie kabellos war, nun ja schicksaal... aber dennoch hat es irgendwie spaß gemacht dieses kapi zu schreiben und ich hoffe natürlich das es euch gefällt^^ so aber nun zu viel wichtigerem! tausenddank an die hammergeilen kommis, die nun schon die zahl hundert überschritten haben und natürlich großen dank für die liebe empfehlung!!!!!! *euch alle ganz fest drück* ihr seid wirklich die besten Leser die man sich wünschen kann! eure Siva^^ PS.: schaut doch mal in die Beschreibung^^ Kapitel 14: A big mistake on christmas eve Part1 ------------------------------------------------ so,hat ja mal wieder lange genug gedauert nicht war^^ aber dafür kann ich sagen das dieses kap nur part1 ist und part2 auch schon fast fertig ist, ich habe die beiden getrennt, weil ich dachte das es für ein kap doch etwas viel wäre und ausserdem wollte ich euch auch nicht mehr länger warten lassen^^ also vielen, lieben dank für die tollen kommis, die animieren einen weiterzuschreiben...apropos..ich mach dann mal weiter!^^ Part1: So much pain Schwärze....., wie sie sich auch dreht und wendete, alles was sie sehen konnte war das schwarze Nichts. Sie traute sich nicht einen Schritt zu gehen, hatte Angst tiefer in die Schwärze, die sie umgab zu geraten. Aber sie wollte weg, weg von diesem Ort. Sie wollte, aber sie konnte nicht. Die Last war so schwer, zu schwer. Sie hatte das Gefühl erdrückt zu werden. Was war es das sie in die Kniee zwingen wollte? War es dieses tiefe Schwarz, diese erdrückende Stille? Stille.... seit wann war es so ruhig um sie geworden? Wieder drehte sie sich im Kreise, aber es blieb schwarz. Sie streckte ihre Hand aus, versuchte etwas in diesem Nichts zu ergreifen, doch da war nichts, sie griff ins Leere. Sie öffnete ihren Mund, wollte etwas sagen, doch über ihre Lippen kam kein Wort. Panisch griff sie sich an ihren Hals, aber ihre Schreie blieben stumm und unerhört. Dennoch sollte die Stille nicht länger von Dauer sein. Ein leises Kichern erfüllte langsam die Schwärze. Hektisch schaute sie sich um, doch ihre Suche blieb vergeblich. Das Kichern wuchs zu einem lauten, gehässigen Lachen und schallte nachdrücklich wider. Wieder öffnete sich ihr Mund, doch immer wieder versagte ihre Stimme. Das Lachen verstummte so plötzlich wie es gekommen war, dennoch war es nicht vorbei. "Was ist? Hast du nichts zu sagen?" hallte die Stimme, dessen Besitzer anscheinend vollends mit der Schwärze verschmolz, mit viel Spott durch dieses Nichts. Unentschlossen schweifte ihr Blick noch immer, aber die Suche war zwecklos. Erneut ertönte das gehässige Lachen "Wozu brauchst du eine Stimme? Was hast du denn schon zu sagen? Wozu braucht eine willenlose Gestalt ohne eigene Meinung eine Stimme? Das ist doch sinnlos....". Sie wollte wiedersprechen, doch es brachte nichts, nicht eine Silbe kam über ihre Lippen. Dieses Lachen, es schien gar nicht mehr aufzuhören und es wurde immer lauter. Panisch hielt sie sich die Ohren zu, doch selbst das half nichts. Dieses grausame Lachen war so unerträglich laut. Ihr Gesicht nahm schwerzverzerrte Züge an und als sie schon glaubt es wäre alles vorbei, verstummte die Stimme plötzlich. Zögernd nahm sie die Hände von ihren Ohren, war es vorbei? Wenn ja, warum befand sie sich dann immer noch hier? Sie wollte endlich weg von diesem Ort! Das Mädchen stämmte sich in eine aufrechte Position, entschlossen liess sie sich noch einmal um. Niemand würde sie hier einfach so aufhalten. Der Druck der bis eben noch auf ihre lastete schien nachgelassen zu haben, sie wagte den ersten Schritt. Sie machte den nächsten, als sie merkte das sie anscheinend gehen konnte. Langsam schritt sie durch die Schwärze, ohne zu wissen wohin sie eigentlich ging. "Wissen Sie was die Zahlen 7..7..1..3..5..9 bedeuten?" hörte sie sich plötzlich selbst fragen. Geschockt sah sie sich um, diese Frage war nicht aus ihrem Mund gekommen, jedenfalls nicht gerade eben. Sie hatte Dr. Hewlett diese Frage vor nicht allzu langer Zeit gestellt. "Das Flugzeug nach Moskau, in dem sich Sawara befand ist abgestürzt! Er ist tot!" ertönte nun auch JD's Stimme. Hastig drehte sie sich um ihre eigene Achse, aber sie sah nichts...es war einfach nichts da. "Gefühle zu haben, bedeutet nicht schwach zu sein. Schliess sie nicht weg, sonst sind sie es für immer....,....für dich ist es noch zu früh um zu verstehen, aber bald kommt auch deine Zeit..." diesmal war es Sawara's Stimme, die aus diesem schwarzen Nichts hallte. Mit panisch klopfendem Herzen setzte sie sich wieder in Bewegung, wobei ihre Schritte zunehmend schneller wurden. "Agent Tate kam bei einem Auftrag der Klasse A in Moskau ums Leben." sagte nun die Stimme ihres Chef's. Das Mädchen begann zu rennen, sie wollte all das nicht hören, nicht schon wieder. Ging die Zeit etwa rückwärts? Sie rannte als ob ihr Leben davon abhinge, aber immer drangen diese Sätze flüsternd an ihre Ohren. Verzweifelnd hielt sie sich erneut die Ohren zu, doch wieder half es nichts. Plötzlich verlor sie den Halt und fiel unsanft zu Boden. Einen Moment blieb sie liegen, die Stimmen waren von Neuem verstummt. Dann hob sie langsam ihren Kopf und stütze sich mit den Armen vom Boden ab. Doch dieser gab aufeinmal nach, er wurde flüssig wie Wasser. Ihre Augen blieben wie erstarrt auf dem schwarzen Wasser haften, es hatte sich ein Gesicht gebildet. Es war das Gesicht eines kleinen Mädchens. Sie schaute in das Gesicht ihres jüngeren Ichs. Ohne Vowarnung und das sie etwas tun konnte, wurde sie langsam in das schwarze Wasser gezogen. Sie versuchte sich zu wehren, doch es war vergeblich. Der Kraft, die sie nach unten zog, war sie nicht gewachsen. Als sie vollständig unter Wasser war, verschwand es genauso plötzlich wie es auch gekommen war, stattdessen war da nur wieder diese Leere, durch die sie nun fiel. Wie tief sie fiel, wusste sie nicht, denn noch immer war alles um sie herum schwarz. Dennoch prallte sie unerwartet auf dem schwarzen Boden auf. Mit schmerzverzogenem Gesicht richtete sie sich noch einmal auf und erstarrte wieder, als sie in ein Gesicht blickte. Diesemal jedoch war es das ihres älteren Ichs. Geschockt kroch sie ein Stück zurück und sah verwirrt auf ihre Hände hinab, die denen eines Kindes glichen. Von ihren Händen abwärts schaute sie an sich herunter und auch ihre Statur glich der eines Kindes. Ängstlich wandte sie sich um und umgeben von all diesem Schwarz, fiel ihr Blick auf etwas kleines Weißes, das auf dem Boden lag. Angetrieben von Neugierde steuerte sie mit behutsamen Schritten darauf zu. Angekommen, verweilte sie einen Moment und starrte unsicher auf den Gegenstang herab. Schliesslich bückte sie sich und hob es mit ihren kleinen Händen auf und musste feststellen das es sich hierbei um eine Akte handelte. Ihre kristallblauen Augen blieben auf einer blutroten Schrift haften, es waren Zahlen. Zahlen die sie kannte. Auf der weißen Akte waren die Zahlen 771359 in blutrot geschrieben. Von Spannung und Angst zugleich erfasst, versuchte sie die Akte zu öffnen, doch es gelang ihr nicht. Nicht eine Seite sollte sie zu Gesicht bekommen. Enttäuscht und wütend zugleich warf sie die Akte zu Boden. Doch was sie dann sah, glaubte sie ihren eigenen Augen nicht. Die Akte richtete sich auf, fing an zu wachsen und formte sich zu einer weißen Tür. Erschrocken wich sie einige Schritte zurück und wartete ab was passierte, allerdings blieb die Tür verschlossen. Zögernd ging sie auf die Tür zu, viel zu stark war nun die Neugier. Mit klopfendem Herzen drückte sie langsam die Klinke herunter, stiess dafür aber umso schneller die Tür auf. Sie zog scharf die Luft ein, mit dem Rücken zu ihr stand eine Frau mit langem, silbernem Haar. Wie von Geisterhand hob sich plötzlich ihr Arm und ihrer Hand befand sich eine Waffe, mit der sie auf die Frau zielte. "Guten Tag, mein Name ist Lain Kahn. Mein Auftrag lautet Sie zu elemenieren. Grüßen Sie Gott von mir!" hörte sie sich selbst in ihrer kindlichen Stimme reden. Aber woher hatte sie aufeinmal wieder ihre Stimme? Die Frau drehte sich zu ihr um, ein Lächeln zierte ihr schönes Gesicht. Sie beugte sich zu dem blauhaarigen Mädchen runter und strich ihr einige der Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Mach die Augen auf." flüsterte sie, ehe ein ohrenbetäubender Schuss ertönte. In Schweiß gebadet schreckte die junge Agentin hoch, ihre Pupillen waren zu kleinen zitternden Punkten geschrumpft, ihre Atmung ging unregelmäßig und ihr Herz schlug immer wieder hart gegen ihren Brustkorb. Fast schon verängstig blickte sie sich in ihrem dunklen Zimmer um und mit jeder Sekunde in der ihr bewusst wurde das sie 'nur' geträumt hatte, wurde sie allmählich ruhiger. Sie atmete einige Male tief ein und aus, um ihre Atmung wieder zu kontollieren. Erschöpft strich sie sich den Schweiß von der Stirn. Es war schon schlimm genug das sie wieder geträumt hatte, aber dann war dieser Traum auch noch so bizarr gewesen. Dazu waren diese Zahlen wieder aufgetaucht...., auf einer Akte, wenn sie sich recht erinnerte. Aber sie hatte diese Akte noch nie gesehen, oder etwa doch? Angestrengt versuchte sich das blauhaarige Mädchen an weitere Details ihres Traumes zu erinnern und plötzlich tauchte die Frau mit dem silbernen Haar wieder vor ihrem inneren Auge auf. schoss es ihr durch den Kopf. Sie kannte die Frau, auch wenn sie, sie nur einmal gesehen hatte. Den Namen hatte sie vergessen, hatte ihn nur einmal gehört. Aber dennoch wusste sie, das diese Frau und ihr Mann, ihr letzter Übungsauftrag war. Sie musste damals elf Jahre gewesen sein, als ihr dieser Auftrag erteilt wurde. Sie wusste nur noch, das sie dieses Ehepaar elemenieren sollte. Der Grund für die Eleminierung war ihr unbekannt gewesen, ihr war es nicht gestattet Aufträge zu hinterfragen. Aber warum träumte sie davon? So sehr sie sich auch den Kopf zerbrach, eine plausible Antwort war einfach nicht in Aussicht. Lain seufzte tief, was passierte hier nur mit ihr. Diese Art von Auftrag bekam ihr nicht, dass stand schon mal fest. Gerade als sie sich wieder in ihre Kissen fallen lassen wollte, stockte sie. Sie hielt den Atem an und hoffte inständig das sie sich täuschte, aber die allmählich hochkriechende Hitze in ihrem Körper liess sich nich leugnen. Ihre Pupillen schrumpften durch Angst und Schock wieder kleinen Punkten, ihre Atmung beschleunigte sich und ihr Herz begann wieder schneller zu schlagen. "Es sollten doch 45 Tage sein.... 45... und nicht 43!" hauchte sie in den Raum hinein. 45 Tage hatte Dr.Hewlett gesagt und es hatte auch zweimal gestimmt, aber warum zum Teufel kam dieser Anfall jetzt? Warum zwei Tage früher? Waren es wirklich nur Wachstums bedingte Erscheinungen? "AHhh!" war ein plötzlicher Aufschrie ihrerseits. Schon fast panisch griff sie sich an ihr Herz, welches so stechend schmerzte. Sie spürte wie das Ziehen in ihrer Brust immer stärker wurde. Die Symptome kamen alle so schnell nacheinander, diesmal noch schneller als das letzte Mal. Alles schien sich wieder in ihr zu verkrampfen und ihr Hände krallten sich in das Laken. Die blass gewordenen Augen des blauhaarigen Mädchens richteten sich auf die Wand, sie wusste das es nur einige Minuten waren in denen sie sich noch bewegen konnte. Sie musste jetzt schnell handeln. Schmerzhaft langsam fanden ihre Füße halt auf dem Boden, wie sehr sie es hasste zu fühlen wie ihr ganzer Organismus langsam versagte. Schon alleine das Aufstehen kostete so verdammt viel Kraft, mit wackligen Schritten ging sie auf die Wand zu, kurz davor blieb sie stehen und stützte sich auf ihren Knieen ab "H-heilige...M-mari-a........." begann sie zu sagen, doch ihre Stimme brach durch eine erneute Hitzewelle ab. Ihre flache Atmung erlaubt es nur begrenzt tief Luft zu holen, aber sie versuchte es noch einmal "Heilige.. Maria.. M-mutter...Got-tes..." keuchte sie krampfhaft. Es war fast ein Segen zu sehen wie die blau beleuchteten Wandfächer nacheinander aufgingen, doch zu diesem Zeitpunkt war für sie nur ein einziges dieser Fächer wichtig. Soweit es ihre Kraft noch zuliess, entnahm sie zielstrebig dem Regal das weiße Kästchen, in dem sich ihre Rettung befand. Etwas unbeholfen liess sie sich auf der Bettkante nieder, sie liess keine Zeit mehr verstreichen, denn das stechende Gefühl hatte sich mittlerweile schon in ihrem ganzen Körper ausgebreitet. Hastig entfernte sie den Deckel der Schachtel und nahm schnell die Injektionskapsel und die Spritze heraus. Obwohl ihre Hände zitterten, waren ihre Handgriffe dennoch geschickt und präzise wie immer, aber es sollte auch nicht an ihrer ungeduld liegen. Immer wieder versuchte Lain die Nadel der Spritze in die Kapsel zu drücken, aber das Material gab einfach nicht nach, sie niss sich unruhig auf ihre Unterlippe, sie durfte jetzt auf gar keinen Fall die Kontrolle verlieren. Ihre blauen Augen musterten die Nadel eingehend und fanden nun auch den Grund für die misslungenen Einstiche. Die Nadel der Spritze war stumpf. Ihr Gesicht wurde bleich, sodass sie einer Kalkmauer glich. Nein, sie musste die Kontrolle behalten, es war noch nicht zu spät! Ihre kalten, zittrigen Finger legte sich fest um Kapsel und Spritze. Mit einem Ruck war sie wieder auf ihren Beinen, die nur widerwillig standhaft blieben. Eine Sekunde gönnte sie sich eine Pause, damit das Schwindelgefühl verebbte, dann schleppte sie sich aus der Tür in die Küche. Immer wieder suchte sie Halt an der Wand, um nicht einfach umzukippen. Es lag eine Müdigkeit in ihren Muskeln, als ob sie schon all ihre Lebensjahre hinter sich gebracht hatte. In der Küche blieb sie vor einem der Schubfächer stehen und wollte es gerade öffnen, als ihre Beine nachgaben und sie in ihre Kniee sackte. Flachatmend stütze sie sich mit ihren Armen auf, die ebenfalls kurz davor waren nachzugeben, nichtsdestotrotz liessen ihre Hände beide Dinge los, die sie zuvor so fest umklammert hielt und ihre Arme hoben sich und ihre Finger krallten sich in die Oberfläche des Küchenschranks. Mit der scheinbar letzten Kraftreserve zog sie sich an dem Schrank hoch. Schwer keuchend stütze sie sich mit einem Ellbogen auf der der Arbeitsfläche ab, während die andere Hand den Griff der Schublade umschloss und diese öffnete. Mit ihren zitternden Fingern fischte sie schnell einen Fleischspieß heraus, der hoffentlich spitz genug war. Sie drehte sich um und liess sich kraftlos an dem Schrank runter rutschen, dann tastete sie nach der Kapsel und bohrte, unter angespannten Muskeln, ein Loch hinein. Erleichtert atmete die junge Frau auf und griff nach der Spritze, doch bevor ihre Hand diese erreichte, umschloss schon eine andere Hand, das für sie so lebenswichtige Instrument. Einen Augenblick lang blieb sie wie erstarrt sitzen, dann wanderten ihre von Schrecken gekennzeichneten Augen nach oben und erblickten das Gesicht von dem Russen, den sie eigentlich beschützen sollte. Der blau-grauhaarige Russe liess seinen Blick auf der Spritze in seiner Hand ruhen, dann fixierte er das Mädchen das vor ihm auf dem Boden kauerte. "Nimmst du Drogen?" fragte er kalt Verwirrt sah sie in seine robinroten Augen, hatte er sie gerade gefragt ob sie Drogen nimmt? Ohh man, für diesen Stuss hatte sie jetzt echt nicht die Nerven und schon gar nicht die Kraft. Sie lehnte ihren Kopf mit einem flachen Seufzer an den Schrank und schloss kurz die Augen, ein Schwindelanfall war wieder eingetreten. Ihr Kopf dröhnte, ihr Magen rebellierte, ihre Organe waren kurz vorm Versagen und dieser Kerl fragte sie, ob sie Drogen nimmt. "Gib...mir...die...S-spri-tz-e......" forderte Lain ihn unter heftigen Schmerzen auf. Kai jedoch, blieb standhaft und sah mit viel Ablehnung auf sie herab "Du hast mir meine Frage nicht beantwortet!" entgegnete er ihr barsch und berücksichtigte dabei nicht ihren Zustand. Wie scheisse es sich doch anfühlte so schwach zu sein, sie hatte nicht einmal mehr die Kraft ihm das Instrument zu entreißen. "Ahrg...." sie zog scharf die Luft ein, es war als ob man einen Dolch direkt in ihr Herz rammte. "G-gib...sie..m-mir!" forderte sie auf ein Neues und hob flehend ihre Hand, aber wieder reagierte der Russe nicht auf sie, er sah sie nur weiterhin kalt aus seinen rubinroten Augen an. Ihre Hand sank wieder zu Boden, das Leuchten ihrer blauen Augen schien für immer verschwunden, sie wirkten nur noch trist und erloschen. Das sie so enden würde, hätte sie nie für möglich gehalten, nicht als Agent mit solch einem Rang. Steed hätte das ganze sicher gefallen, er hätte das ganze sicher in die Kategorie Komödie eingeordnet. Der junge Russe schaute mit gemischten Gefühlen auf sie herab, ihm war nicht entgangen das es ihr anscheinend ziemlich schlecht ging, aber er würde sie sicher nicht unterstützen Drogen zu nehmen. "Was ist das? Heroin???" fragte er weiterhin auf sie ein. Die Anzeichen eines Heroinabhängigen waren ihm bekannt und einiges traf bei ihr zu. Die Stecknadelgröße der Pupillen, die geringe Atemfrequenz, die zitternden Hände. Dann war dieser 'Schwächeanfall' bei Tala an Halloween, wahrscheinlich auch eine Auswirkung des Heroins. Immerhin hatte sie damals einen Atem- uns Herzstillstand für einige Sekunden gehabt, was häufig bei Abhängigen vorkam. Es passte einfach alles und weiterführend würde es sogar ihre Gleichgültigkeit gegenüber sich selbst erklären. Sie reagierte nicht auf seine Frage, sondern starrte stattdessen auf irgendeinen Punkt am Boden, sie schien weggetreten. Er hockte sich zu ihr hin, umfasste mit einer Hand ihr Kinn und richtete ihr Gesicht zu ihm aus. Sie machte den Eindruck, als ob sie ihn kaum noch wahrnahm. "Was ist das?" wiederholte er sich mit Nachdruck. Ein unverständlicher Hauch ihrer Stimme kam über die inzwischen bläulich angelaufenen Lippen. Vom Schrecken ergriffen packte er sie an der Schulter und schüttelte sie kurz "Reiß dich zusammen! Und sag mir endlich was das ist!" befahl er ihr laut und Aggression schwang in seiner Stimme. Unter Keuchen und flachen Atemzügen formten ihre Lippen langsam ein Wort "Me.....Me-di-zin........" brachte verzweifelt heraus. Ein markerschütternder Schock durchfuhr den Körper von Kai, hatte er das gerade richtig verstanden? Hierbei handelte es sich nicht um Drogen, wie er angenommen hatte, sondern um Medizin?! Sein Blick fiel auf ihre Hand in der sie die Kapsel fest umschlossen hielt, hektisch griff er nach ihrer Hand und öffnete sie unsanft. Dann nahm er die Kapsel und sah sie sich genauer an, eine Plakette klebte an ihr, auf der er die Nummer, wie er annahm, der Krankenkasse lesen konnte. Zudem stand da noch 'L. Kahn' und der Name des Arztes 'Dr.Hewlett'. Er fasste sich ungläubig an die Stirn "Scheiße...!" murmelte er unter zusammen gepressten Zähnen. Was hatte er da nur angerichtet... Er hätte sich selbst dafür schlagen können, für das was er gerade getan hatte, aber das musste er erst einmal auf später verschieben. Viel wichtiger war jetzt Lain, wenn er das jetzt nicht wieder in Ordnung brachte, würde Tala ihn umbringen. Er legte Spritze und Kapsel wieder in ihre Hände, allerdings blieben ihre Finger regungslos. Einzelne Schweißtropfen rannen schon seine Stirn herab, er umschloss mit beiden Händen ihr Gesicht und zog sie ein Stück an sich heran "Nun mach schon!" forderte er sie auf, aber die Verzweifelung in seiner Stimme war deutlich zu hören. Sie sah mit müden Augen in sein Gesicht, sie nahm ihn nur nach verschwommen wahr und seine Stimme schien so weit entfernt. Sie spürte leichte Schläge an ihrer Wange, die stärker wurden oder bildete sie sich das nur ein und wachte stattdessen nur allmählich aus ihrem ohnmächtigen Zustand auf. Seine Stimme wurde ebenfalls lauter, immer wieder hörte sie ihn rufen. "Lain! Komm endlich zu dir!" rief er barsch. Endlich.....endlich zeigte sich ein Regung ihrerseits. Ihre Finger umschlossen die Kapsel und die Spritze, sie führte unter zitternden Händen die Nadel in das vorbereitete Loch in der Kapsel und sog den Inhalt auf. Schleppend langsam und unter Schmerzen setzte sie die Spritze an ihren linken Unterarm an um die Injektion intravenös zu verabreichen. Doch scheinbar war das Glück alles andere als auf ihrer Seite und ihr Körper arbeitete auch noch gegen sie. Plötzlich zuckte das blauhaarige Mädchen krampfhaft zusammen, sie atmete scharf ein, fasste sich erneut an ihr Herz, worauf die Spritze zu Boden fiel. "LAIN!" schrie Kai alamiert. Die junge Frau hob langsam den Kopf "I-ich kann...n-nicht....tu du es....bit-te.." flehte sie, wobei sie sich allerdings jetzt schon hasste, dass sie ihn um Hilfe bat. Zur Bestätigung ihres fast vollkommenen Elends lief ein schmaler Rinsaal Blut aus ihrem Mundwinkel. Kai überlegte nicht mehr, es war an der Zeit zu handeln, er nahm die Spritze und setzte sie an den Punkt an, wo zuvor auch Lain angesetzt hatte. Er atmete noch einmal tief durch ehe er die Nadel in ihrem Arm versenkte und die rettende Injektion schliesslich in ihre Blutbahn drückte. Er zog die Spritze wieder aus ihr heraus und legte unbeachtet auf die Arbeitsfläche. Lain versuchte tief einzuatmen "Danke, a-aber..du solltest jetzt besser gehen, .....das was nun k-kommt ist n-nicht...schön..." brachte sie mit ihrer kläglich schwachen Stimme heraus. Der Russe musterte sie mit einem irritierten Blick "Was kommt denn jetzt?" fragte er stirnrunzelnd nach. Ein schmales Lächeln bildete sich auf ihren Lippen "Die...Nebenwirkungen....". Er jedoch quittierte das nur mit einem "Tse..", griff ihr unter die Arme und hob sie hoch, sodass beide standen, wobei sie eher wie ein schlaffer Sack in seinen Armen hing. Kai wollte gerade ihre Beine hochheben um sie dann ins Wohnzimmer zu tragen, als auch schon anfing sich von ihm wegzudrücken. Demonstrativ festigte er seinen Griff um sie "Verdammt noch mal, warum wehrst du dich jetzt? Ich will dich doch nur zum Sofa bringen!" meinte er genervt. Sie fühlte wie ihr Puls begann zu rasen und diese unbarmherzige Hitze die von Neuem in ihr aufstieg ".....wehre mich ...n-icht....-Nebenwirk-ung-en......" sprach sie abgehackt. Kurz darauf verkrampfte sich ihr ganzer Körper, immer wieder wölbte er sich und windete sich in Kai's Armen, die angestrengt versuchten Lain nicht loszulassen. Ihre Augen waren vor Schmerz weit aufgerissen und ihre Finger krallten sich nach Halt suchend in Kai's Shirt fest. Dieser Schmerz war so unerträglich, es fühlte sich an als wenn sie in Stücke gerissen wurde. Der junge Russe hatte mächtig zu tun gehabt, sie einigermaßen sicher zu halten. Er dachte schon das es sich hierbei nicht um ein Mädchen, sondern um eine wild gewordene Stute handelte. Das blauhaarige Mächen warf den Kopf nach hinten, ihre Atmung wurde immer schneller und unregelmäßiger, sie fing an zu hyperventilieren. Kai begriff die Situation schnell, eine Hand vergrub sich in ihrem Haaransatz, dann drückte er ihren Kopf seitlich an seine Brust und strich mit der Hand durch ihr Haar. "Beruhig dich!" forderte er sie klar und deutlich auf und wiederholte sich solange bis ihre Atmung ruhiger wurde und ihr Körper keine Gegenwehr mehr leistete. Als sie drohte in seinen Armen vor Erschöpfung zusammenzubrechen, hob er sie hoch, ging mit ihr ins Wohnzimmer und legte sie auf die Couch. Dann ging er zum Telefon, doch bevor er es überhaupt berühren konnte unterbrach sie ihn in seinem Vorhaben. "Du brauchst keinen Krankenwagen zu rufen. Mir geht es gut, es war nur ein Anfall, der durch eine kleine zeitliche Verzögerung etwas ausgeartet ist..." meinte sie flüsternd. Der Russe zog sauer die Stirn in Falten "Wie du meinst, es ist deine Sache...". Wie sehr er diese Gleichgültigkeit verabscheute. Lain lächelte leicht "Danke.." erwiderte sie leise und schloss müde die Augen. Kai beobachtete sie ein paar Minuten, als er sich sicher war das sie schlief, nahm er eine Decke und deckte die junge Frau damit zu, wischte aber vorher noch mit seinem Shirt das Blut an ihrem Mundwinkel ab. Dann legte er sich selbst auf die gegenüberliegende Couch. Langsam erhob sich die Sonne über der Stadt und brachte die weißen Schneemassen, die wie eine undurchdringliche Decke auf Häuser und Straßen lag, zum glitzern und leuchten. Der Weihnachtsmorgen war angebrochen, allerdings war er alles andere als beschaulich und ruhig. Viele Menschen rannten hektisch durch die Straßen, um noch schnell die letzten Besorgungen zu machen, Kinder waren so aufgeregt wie sie es nur einmal im Jahr sein konnten. Überall war das reinste Chaos ausgebrochen und erst wenn sich der Tag dem Ende neigte und alle Geschenke ausgepackt waren, erst dann könnte man von einer stillen, heiligen Nacht reden. In einer Wohnung jedoch war kein derartiger Tumult ausgebrochen, es war die Wohnung in der Bakerstreet 21, 7a. Nicht in ihren eigenen Betten, sondern auf Sofas im Wohnzimmer schliefen die Bewohner. Bei diesem ruhigen Anblick der sich hier einem bot, vergass man leicht die Geschehnisse der letzten Nacht. Auch wenn diese ein fatales Ende hätten nehmen können. Die erste Regung an diesem frühen Morgen kam von dem blauhaarigen Mädchen, das langsam der aufgehenden Sonne entgegen blinzelte. Als sie dann endgültig wach war, stützte sie sich noch etwas mitgenommen auf und liess ihren Blick durch den Raum schweifen. Ihre kristallblauen Augen blieben auf dem jungen Russen haften, er schlief noch, dass verriet seine ruhige und regelmäßige Atmung. Tief seufzend setzte sie sich auf und lehnte sich erschöpft gegen das Polster der Couch. Diesmal war es wirklich sehr knapp gewesen, sie war schon so gut wie auf der anderen Seite gewesen und das alles nur wegen einem dummen Missverständnis, aber sie gab ihm keine Schuld daran. Warum auch, er hatte es ja nicht wissen können. Wie hätte er wissen können das sie ein Chromosom mehr hatte als jeder andere Mensch, ausgenommen von Steed. Sie konnte sich zwar nicht in seine Situation hineinversetzen, aber wahrscheinlich hätte sie an seiner Stelle genauso gedacht. Aber all das war es nicht was ihr Sorgen bereitete, es war der Fakt das sie wieder unvorbereitet diesen Anfall bekommen hatte. Scheinbar war ihr Körper einfach nicht mehr zuverlässig, aber wie sollte sie unter den gegebenen Umständen Kai...., nein den Hiwatarijungen beschützen. Wenn dies in einer Auseinandersetzung passieren würde, dann könnte sie ihn genauso gut gleich auf dem Silbertablett servieren. Die Folgen wollte sie sich erst gar nicht ausmahlen. Alles was sie jetzt tun konnte war auf Dr. Hewlett zu vertrauen und inständig zu hoffen das sich ihr Organismus wieder normalisieren würde. Trotzdem wäre es jetzt wahrscheinlich angebracht in den kritischen Zeiträumen immer die weiße Schachtel mit sich zu tragen. Lain gähnte noch einmal herzhaft, ehe sie aufstand und ihr dabei die Decke vom Körper rutschte. Etwas verwundert nahm sie den Stoff und legte ihn wieder auf das Sofa, sie wusste nicht warum, aber es trieb ihr unwillkürlich ein Lächeln auf die Lippen. Dann streckte sie sich ausgiebig und ging in die Küche, um die Spritze und die Kapsel wieder einzusammeln. Als beide Objekte hatte, brachte sie sie in ihr Zimmer, doch als sie in dieses hineintrat durchfuhr ein Schock ihren Köper. Schnell trat sie ganz in das Zimmer und schloss hastig die Tür hinter sich. In ihrem Zimmer waren noch immer alle Geheimfächer offen und offenbarrten so die Beweise ihrer Existenz. "End" sagte sie deutlich in den Raum hinein, woraufhin alles wieder verschwand. Sie konnte nur hoffen das Kai nicht in ihrem Zimmer war, aber wenn er doch drin gewesen war hätte er sie wahrscheinlich schon längst zur Rede gestellt. So wie es aussah hatte sie noch einmal Glück im Unglück gehabt, obwohl sie eigentlich nicht an etwas wie Glück glaubte. Mit einer schnell Handbewegung warf sie Kapsel und Spritze in den Mülleimer. Eine Spritze mit einer stumpfen Nadel konnte sie nicht gebrauchen. Dann wendete sie sich ihrem Schrank zu und suchte sich eine dunkelblaue Jeans, schwarze Unterwäsche und einen ebenfalls schwarzen Pullover heraus. Mit den Sachen verschwand sie dann erstmal ins Bad. Derweil regte sich nun auch langsam der Russe mit dem sonst so kühlen Gemüt. Noch halb im Schlaf begann er sich zu strecken und wollte sich scheinbar auf die andere Seite seines Bettes legen, was jedoch nicht ganz klappte wie er sich das vorstellte, denn den Fakt das er sich gar nicht mehr in seinem Bett befand, sondern auf einer schmalen Couch, ja den hatte er wohl vergessen. Also geschah , was geschehen musste, er legte einen nicht ganz Olympiareifen Sturz auf den Boden hin. Mit dem Gesicht nach unten stützte er sich unter einem Gemisch aus Fluchen und Knurren auf, immerhin war dies ein Weg schnell wach zu werden. Als er sich wieder einigermaßen hoch gerappelt hatte, liess er sich wieder in das weiche Polster fallen und hielt noch einen Moment lang seine schmerzende Stirn. "Argh..verdammt, wenn das mal keine Kopfschmerzen gibt." grummelte er und nahm die Hand wieder von seiner Stirn. Verwundert schaute er sich kurz um und erkannte erst jetzt das er sich ja im Wohnzimmer befand und nun fiel ihm auch erst ein warum er hier und nicht in seinem Bett aufgewacht war. Diese Erkenntnis liess seinen Blick gleich auf die gegenüberliegende Couch schweifen, die allerdings wiedererwartend leer war. Alamiert stand er von einer auf die andere Sekunde aufrecht und schaute sich nach einem Zeichen von ihr um, doch nirgends war sie zu sehen. Er beschloss in ihr Zimmer zu gehen, kurz bevor er schon reinstürmen wollte, besann er sich jedoch und klopfte an. "Lain?" erkundigte er sich. Nur eine Sekunde später erhielt er eine Antwort, was ihn unwillkürlich aufatmen liess. Langsam öffnete Kai die Tür und betrat das Zimmer und dort saß sie komplett angezogen an ihrem Schreibtisch und war nur damit beschäftigt die silberne Kette mit verträumten Augen anzustarren. Sie konnte sich selbst keine Antwort auf die Frage 'Warum' geben, aber der Anblick dieses Schneeflockenanhängers beruhigte sie ungemein. Es war merkwürdig für den Russen das Mädchen wieder wohl auf zu sehen, jedenfalls nachdem was in der letzten Nacht passiert war. Sie machte den Eindruck, als ob nie das geringste passiert war. Er hob ungläubig eine Augenbraue, aus diesem Mädchen wurde er einfach nicht schlau. Kai ging einige Schritte in den Raum und blieb neben ihrem Schreibtisch stehen "Du bist dir anscheinend der Funktion einer Kette nicht ganz bewusst, oder?" meinte er kühl. Somit hatte er ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen, denn sie sah ihn fragend an. Ein leichtes Grinsen zierte seinen Mund, er nahm das Schmuckstück aus ihrer Hand, öffnete den Verschluss, stellte sich hinter sie, strich ihr Haar weg und legte ihr die Kette um den Hals. Bei seiner Berührung zuckte die junge Frau zusammen, die Erinnerungen der letzten Nacht stiegen wieder in ihr hoch. Er war bei ihr gewesen, er war da als sie diesen grausamen Schmerz ertragen musste. Auf der einen Seite hätte sie alles darum gegeben das er sie so nicht zu Gesicht bekommen hätte, aber andererseits hatte es gut getan in diesen Minuten nicht alleine zu sein. Es hatte gut getan? Bei diesem Gedanken musste sie schmunzeln. Wie weit war es nur mit ihr gekommen, sie begang einen Fehler nach dem anderen. Sie vernachlässigte ihre Tarnung indem sie einem Aussenstehenden ihre größte Schwäche offenbarte und nun war sie auch noch froh darüber einen Schmerz, den sie schon hunderte Male zuvor alleine überstanden hatte, ein einziges Mal nicht allein durchstehen musste. Tja, was solls...einmal war keinmal, nicht wahr? Lain wagte es nicht Kai in die Augen zu schauen, zu sehr bangte es ihr davor in diesem Moment etwas in seinen Augen zu finden, dass ihr vielleicht die Antwort auf ihr Fragen geben würde. Sie wollte die Antwort nicht wissen, wollte diese Fragen nie mehr stellen. Er hatte sehr wohl bemerkt wie sie unter seiner Berührung zusammengezuckt war, hatte sie etwa Angst vor ihm? Nun verwundern würde es ihn nach dem Vorfall der letzten Nacht nicht, immerhin hatte er sie davon angehalten ihr Medizin zu nehmen und das nur weil er doch tatsächlich glaubte das sie Drogen nehmen würde. Er hätte es besser wissen müssen. Der Russe wich einige Schritte wieder zurück, während das Mädchen weiterhin irgendeinen Punkt auf ihrem Schreibtisch fixierte. Die Stille, die zwischen ihnen plötzlich eingekehrt war, hatte ihn zuvor nie gestört, aber jetzt hatte er das Gefühl, als ob er daran ersticken würde. Er wusste das er sich für sein Verhalten entschuldigen musste, dennoch fiel es ihm unendlich schwer diese Worte über die Lippen zu bekommen. Er holte tief Luft " Hör zu, ich....." er stockte, denn in diesem Moment hatte sie ihren Blick gehoben und sah mit ihren kristallblauen Augen direkt in seine, obwohl sie es eigentlich nicht gewollt hatte. In ihm verkrampft sich alles, er konnte es nicht ertragen von ihr so angesehen zu werden, er konnte diesen unwissenden und unschuldigen Blick einfach nicht ertragen. Kai senkte den Kopf "....Ich hoffe für dich, das sowas wie in der letzten Nacht, nicht noch einmal passiert. Verstanden?!" meinte er abweisend und verliess fluchtartig das Zimmer, was Lain's Tür nur mit einem lauten Krachen quittierte. Verwirrt verweilten ihre Augen noch auf der Stelle, wo er zuvor noch gestanden hatte, dann atmete sie erleichtert auf und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Somit hatten sich die Verhältnisse doch geklärt, oder? Doch der Russe war alles andere als gegangen, er befand sich nur auf der anderen Seite der Tür. Seine Hand lag noch immer auf der Türklinke, aber runterdrücken würde er sie nicht, das wusste er. Wieso schaffte er es immer nur das Gegenteil von dem zu sagen, was er eigentlich dachte. Er liess von der Klinke ab und seine Hand formte sich zu einer Faust, sodass die Gelenke weiß hervortraten. versuchte er sich einzureden, aber dieses schlechte Gewissen trieb ihn in den Wahnsinn und das sich sein Gewissen bei ihm meldete kam äusserst selten vor. Genauso so selten wie eine vom aussterben bedrohte Tierart. Gott, am schlimmsten waren aber die Gedanken die er sich andauernd wegen ihr machte. Sonst waren ihm doch auch alle Weiber egal gewesen,, aber dieses Weibsbild schaffte es andauernd ihn etwas tun zu lassen, was er gar nicht wollte oder was überhaupt nicht seine Art war. Er hatte sogar mit ihr gestern über seine Familienverhältnisse geredet, das hatte er so ausführlich noch nicht einmal mit Ray getan und dann noch der Abend auf dem Weihnachtsmarkt. Es war nicht zu leugnen, er hatte sie gestern besser kennengelernt und er hatte Seiten an ihr gefunden die er irgendwie mochte. Es war nicht nur das sie einfach anders war, nein es war auch dieses Lächeln, diese Augen, ihre Tollpatschigkeit, ihr provokantes Benehmen ihm gegenüber, dann wieder diese plötzliche Fürsorge, diese Kraft, die sie manchmal ausstrahlte und dann wieder diese Hilflosigkeit, wie in der letzten Nacht und noch nicht mal da konnte sie ihren eigenen kritischen Zustand richtig zugeben. Der Russe fuhr sich entnervt durch sein Haar, dieses gottverdammte Mädchen änderte ihr Benehmen schneller, als sich der Wind drehen konnte. Was dachte er eigentlich, er war doch auch nicht viel anders. Erst behandelte er sie wie einen störenden Klotz am Bein, dann war er einigermaßen nett zu ihr und im nächsten Moment schlug er ihr auch schon die Tür vor der Nase zu. In den weiteren Ausführungen seiner Gedanken wurde Kai jedoch unterbrochen, denn die Tür öffnete sich und vor ihm stand das blauhaarige Mädchen, die daran schuld war, das er sich mit seinen Gedanken quälte. Irritiert sah sie mit ihren großen, blauen Augen in seine, doch noch ehe sie Fragen konnte, versuchte er selbst die Situation aufzuklären. "Ich..ich war gerade auf dem Weg in die Tiefgarage, um...um meine Sporttasche aus dem Auto zu holen..." stottere er völlig durcheinander und verschwand aus der Wohnung. Ein hinterlistiges Grinsen bildete sich auf ihrem Gesicht, als sie das Einschnappen der Tür hörte. Das war ja perfektes Timing. Immerhin hatte sie noch eine kleine Mission zu erfüllen und lautet sich bei Kai zu revanchieren. Für die geschenkte Kette, versteht sich. Wenn man etwas geschenkt bekam, schenkte man dem anderen doch auch etwas, so war das doch, oder? Aber da sie nun mal noch keinerlei Erfahrungen damit hatte jemanden ein Geschenk zu machen, musste sie es auf die einzigste Art machen, die sie kannte und zwar auf die Art und Weise eines Agenten. Tja, und wo sollte sie besser Hinweise finden, als in seinem Zimmer. Ohne noch mehr Zeit zu verlieren betrat sie das Zimmer des Russen, die dunklen Farben, die in seinem Zimmer hauptsächlich vorhanden waren, schockierten sie nicht im geringsten. Zudem schien sehr viel Licht in den Raum, von dem Fenster in der Decke. Für diese Aktion musste wohl mal seine Privatsphäre dran glauben. Zielgerichtet steuerte sie gleich auf den Schreibtisch zu und öffnete einige Schubladen, doch ausser Schulunterlagen und Material fand sie darin nichts. Sie wusste das sie nicht viel Zeit hatte, also verschwendete sie auch keine und ging gleich auf den Kleiderschrank zu. Mit einem Schwung öffnete sie beide Seiten des Schrankes, zunächst offenbarte er nur Kai's Sachen, doch dann fiel ihr zwischen zwei sorgfältig gefalteten Stapeln Boxershorts eine kleine Schachtel auf. Froh, ihrem Ziel näher gekommen zu sein nahm sie die Schachtel und öffnete sie. Doch der Inhalt brachte sie nicht nur wieder meilenweit weg von ihrem Ziel, sondern trieb ihr auch schamesröte ins Gesicht. Peinlich berührt musste sie feststellen, das die Schachtel Kondome enthielt und das nicht zu wenig. Mit einem Räuspern packte sie die Schachtel wieder weg , aber das hatte sie ja schon einmal festgestellt. Bei dieser vagen Erinnerung wurde sie augenblicklich noch röter im Gesicht. Bis jetzt sah es ziemlich schlecht aus, sie hatte nichts gefunden mit dem sie etwas anfangen könnte, was sollte sie jemanden wie ihm schenken? Warum gab es keine Anleitung für sowas? Wenn sie weiterhin in allen Dingen solche Fortschritte machte, würde sie nie hinter das verdammte Systhem kommen. Genervt stöhnte Lain aus und konzentrierte sich wieder auf ihre Suche, sie widmete sich dem Nachttisch, allerdings war in diesem nicht viel drin. Gerademal zwei Bücher, Kopfschmerztabletten, ein Ladegerät fürs Handy und eine Tube Creme. Erstaunt hob das Mädchen eine Augenbraue, als die Schrift des Buches las. Es war 'Das Urteil' von Franz Kafka, dass, nebenbei bemerkt zur Weltliteratur des 20. Jahrhundert gehörte. Sie hatte nicht geglaubt, das ihr Schützling soetwas las, nun vielleicht war ein Buch dann das richtige Geschenk. Aus reiner Neugier klappte sie das Buch auf, um zu sehen wo er gerade war, denn er hatte eine Lesezeichen drin gehabt. Diese Lesezeichen jedoch, entpuppte sich als Foto und drauf zu sehen war ein ca. sieben jähriger Kai mit seinen Eltern vor einem Weihnachtsbaum. Sie hatte sofort erkannt das es seine Eltern waren, ihre Bilder waren in der Akte von Kai gewesen. Der Vater hatte stolz eine Hand auf die Schulter seines Sohnes gelegt und die Mutter hatte sich zu ihm runtergekniet und zeigte scheinbar mit dem Finger in die Kamera. Es war merkwürdig Kai so warm lächeln zu sehen, wie er es auf diesem Foto tat. Es muss wohl sein letztes Weihnachten mit seiner Familie gewesen sein. Der Weihnachtsbaum im Hintergrund war wunderschön in blau-silber geschmückt und bei diesem Anblick fiel ihr auf, das in dieser Wohnung nichts geschmückt war. Alle anderen Wohnungen und Häuser waren geschmückt, in den Fenstern konnte man Lichterketten in den unterschiedlichsten Farben leuchten sehen und sonst war auch alles voll von dem ganzen weihnachtlichen Zeugs. Sie hatte sich nie etwas aus dem Fest gemacht, aber bei Kai wunderte sie sich schon, das es ihm anscheinend egal war. Je weiter sie ihre Überlegungen voran trieb, desto breiter wurde ihr Grinsen auf dem Gesicht. Sie hatte die perfekte Idee, sie würde Weihnachten zu ihm bringen. "Erster Schritt erfolgreich zuende geführt, zweiter Schritt der Mission beginnt!" rief sie siegessicher in den Raum, stockte jedoch, als sie das Umdrehen des Schlüssels im Schloss hörte. Sofort sprang sie auf, legte Bild und Buch wieder an seinen Platz im Nachttisch und stürmte aus dem Zimmer, noch ehe Kai in die Wohnung trat. An ihm vorbei rennend, schnappte sie sich ihren Mantel "Keine Zeit! Muss weg, bin bald zurück!" sagte sie kurz und knapp und verschwand noch im gleichen Atemzug aus der Tür. Total verdattert sah ihr der Russe hinterher "Ja....ok...soviel dazu..." brachte er perplex raus und wollte die Tür schon schliessen, als sie nochmal im Eingang auftauchte. "Ach ähh..übrigends, hast du keine Sporttasche dabei! Naja, bin weg!" meinte sie noch zwinkernd und war im nächsten Moment auch schon wieder von der Bildfläche verschwunden. Sich ertappt gefühlt schloss der Russe unter unverständlichem Grummeln nun endgültig die Wohnungstür. Die junge Frau mit dem unverwechselbaren blauen Haar, verlor keine Zeit und war sofort zu dem nächsten Weihnachtsbaum Verkäufer gefahren, um Schritt Nummer zwei ihrer Mission zu erfüllen. Sie war schnell fündig geworden, was sie aber nur den vielen Werbeplakaten zu verdanken hatte. Sich umschauend schlenderte sie auf dem Platz umher, allerdings sah es mit den übrig gebliebenen Bäumen sehr spärlich aus und ausserdem war kein Baum darunter der dem auf dem Foto auch nur annähernd ähnlich sah, die hier waren irgendwie alle so grün und sahen so nach Baum aus (ja nee). Aber es stand doch eindeutig dran 'Weihnachtsbaum Verkauf', vielleicht waren auch schon alle Weihnachtsbäume ausverkauft. Was nicht besonders abwegig war, denn immerhin war heute ja schon Heilig Abend. "Guten Tag, junge Dame. Kann ich Ihnen behilflich sein?" ertönte plötzlich die Stimme eines Mannes hinter ihr. Lain schreckte aus ihren Gedanken hoch und sah dem Verkäufer mittleren Alters in die fahlen braunen Augen "Äh...ja, sicher...ich suche einen Weihnachtsbaum!". Der Mann lächelte "Ja, das kann ich mir vorstellen, denn sonst wären Sie ja nicht hier. Na kommen Sie mal mit, ich habe da bestimmt noch einen besonders schönen für Sie!" meinte und bat sie ihm zu folgen. Vor einem wirklich schönen, dichtbewachsenen Nadelbaum blieb er stehen und Lain sah sich ihn in Ruhe an. Dann legte das Mädchen den Kopf schief und runzelte die Stirn "Wollen Sie mich verarschen, das ist doch bloß ein Tannenbaum und kein Weihnachtsbaum! Wo ist den das ganze Zeug?" beschwerte sie sich. Der Verkäufer musterte sie verdutzt "Ähm um genau zu sein ist dies eine Fichte und diese Art Nadelbaum wird weit verbreitet als Weihnachtsbaum genutzt." erklärte er ihr "Was meinen Sie denn für 'Zeug'?" fragte er noch anschliessend. Lain machte den Eindruck als ob sie nicht ganz verstand von was der Mann redete, dennoch beantwortete sie seine Frage "Na Sie wissen schon, dieses ganze glitzerne, leuchtene Zeug was da an dem Baum immer dran hängt.". Der verkäufer überlegte kurz, musste dann aber herzhaft lachen "Achso, Sie meinen den Baumschmuck. Also Lichterkette, Christbaumkugeln, Strohsterne und das ganze andere. Na das, müssen sie extra kaufen!". Das blauhaarige Mädchen verstand zwar nicht so ganz was daran nun so lustig war, beschloss aber es einfach so hinzunehmen wie es war "Was das muss ich allles noch kaufen?! Gut, ok dann nehme ich die Tanne, Fichte...was auch immer das sein mag." verkündete sie ohne groß zu überlegen. Der Mann musste schmunzeln, solch einseltsamer Kunde kam nicht alle Tage unter die Augen "Gut, dann warten Sie doch bitte einen Moment und wir werden den Baum noch transportbereit für Sie machen.". Lain nickte zufrieden und gab ihm das Geld, das er für den Baum verlangte "Ach ähm..vielleicht sollten Sie dann auf ihren Schildern schreiben, dass sie Tannenbäume verkaufen und keine Weihnachtsbäume, denn das verwirrt irgendwie..." erwähnte sie noch nebenbei, worauf der Mann jedoch nur lachte. Sie brauchte nur einige Minuten lang zu warten und schon kam der Mann mit einem eingenetzten Baum zurück, sodass keine Nadeln oder Äste abbrechen konnten. "Soll ich Ihnen den Baum noch ins Auto bringen?" fragte zuvorkommend nach. "Nein Danke, das schaff ich selbst." verneinte sie höflich, die Fichte war kaum größer als sie selbst, die würde sie mit Leichtigkeit tragen. Der Verkäufer sah sie erstaunt an, doch darauf reagierte sie gar nicht mehr und nahm den Baum entgegen "Auf Wiedersehen." verabschiedete sie sich noch, bevor sie mit dem Baum über der Schulter den Platz verliess. Schwer bepackt mit allem möglichen, das auch nur ansatzweise mit Weihnachten zu tun hatte, schleppte sich die junge Agentin zur Wohnung. Vor der Tür blieb sie stehen, nahm den Baum von der Schulter und lehnte ihn erstmal an der Wand an, dann riskierte sie ein Blick auf ihre Armbanduhr. Ihre Augen weiteten sich geschockt als sie feststellen musste, das es schon nach Mittag war. Sie war länger weg, als sie eigentlich gewollt hatte, aber das war auch nicht weiter verwunderlich man konnte den Massenauflauf im Einkaufscenter ja schon fast mit dem Sturm auf die Bastille vergleichen. Um dieses Chaos zu überleben war wirklich einiges von ihrem 'Agentenkönnen' gefragt. Wie dem auch sei, jetzt war die Zeit für Schritt Nummer drei angebrochen und diesen richtig auszufühen würde schwierig werden. So leise es ging schloss sie die Tür auf und lugte erstmal vorsichtig rein "Kai?" fragte sie, als sie niemanden in Küche und Wohnzimmer entdecken konnte. Das Schicksal stand scheinbar auf ihrer Seite, denn niemand gab ihr eine Antwort, also musste er in seinem Zimmer sein. Sie schulterte den Baum wieder und trat vollständig in die Wohnung, die Tür schloss sie vorsichtig mit dem Fuß und tapste, mit Bedacht leise zu sein in das Wohnzimmer. Dort angekommen liess sie Baum und sämtliche Tüten zu Boden gleiten, aber anstatt sich eine Pause zu gönnen machte sie sich gleich ans Werk und holte den Baumständer heraus, um so den Baum gleich ordentlich hinstellen zu können. "Was machst du da? Ist das ein Baum?" erklang aufeinmal Kai's tiefe Stimme hinter ihr. Ganz aufgeschreckt drehte sich Lain ruckartig um, aber so das sie vor der Fichte stand "Baum? Nein, was für ein Baum denn?" stellte sie schräg lachend die Gegenfrage. Der Russe zog die Stirn in Falten, hatte sie diese Frage wirklich gerade gestellt? "Der Baum, der zufälligerweise hinter dir steht..." meinte er resignierend und deutete auf das grüne Ding hinter ihr. Das Mädchen fühlte sich mehr und mehr in die Ecke gezwängt "Keine Ahnung was du meinst, ich sehe hier keinen Baum..." erwiderte sie unschuldig, dennoch standen ihr einige Schweißperlen auf der Stirn. Kai zog eine Augenbraue in die Höhe, wollte sie ihn irgendwie für dumm verkaufen? Das sah doch jeder blind das sie vor einem Nadelbaum stand. "Ohhh ich glaube dein Handy klingelt gerade!" rief sie verzweifelt. Der Blau-grauhaarige horchte auf, aber bevor er noch dazu kam etwas zu hören, redete Lain wieder dazwischen "Da! Schon wieder!" wies sie ihn erneut hin. Er schaute sie noch einmal kurz prüfend an, ging dann aber in sein Zimmer um doch mal nachzuschauen. Damit hatte sie sich leider nur einen Sekundenbegrenzte Chance verschafft, also lief sie gleich zum Fenster, öffnete es und schmiss den gerade erst gekauften Baum raus. Ihr blieb kaum noch Zeit das Fenster wieder zu schliessen, da marschierte Kai auch schon wieder ins Wohnzimmer "Ey, sag mal, willst du mich verarschen oder-" motzte er schon los, kam jedoch ins stocken "Wo...ist..der ..Baum?" fragte er unsicher und überlegte ob mit seinen Augen auch alles in Ordnung war. Mit einem engelsgleichen Lächeln strahlte sie ihm entgegen "Was für'n Baum?" fragte sie scheinheilig. Der Russe liess seinen Blick kurz durch den Raum schweifen, hatte er jetzt etwa schon Halluzinationen? "Ich ähh...geh mal duschen..." meinte er abwesend und verschwand auch schon im Bad. Wie von der Tarantel gestochen hechtete Lain zum Fenster, machte es auf und sah hinaus, im gleichen Moment schaute auch eine alte Frau zu ihr hoch und streckte ihr die Faust entgegen "Sie haben wohl zu viel Ikea Werbung gesehen!" krächzte die Frau, die wahrscheinlich fast von dem erschlagen wurde und stampfte wütend davon. "Tschuldigung!" rief Lain ihr noch hinterher, aber das schien die Alte nicht mehr wahrzunehmen. Schulterzuckend widmete sie sich wieder ihrem Baum dachte sie genervt und wollte vom Fenster schon ablassen, als ihr eine Abkürzung einfiel. Jedenfalls für den Weg nach unten. Sie schaute sich noch mal kurz um, um sicher zu gehen das niemand ihr zu sah, dann stieg sie auf das Fensterbrett, drehte sich, sodass der Rücken nach draussen zeigte und dann sprang sie. Sie fiel im freien Fall bis zum nächsten Fensterbrett, hielt sich an dem kurz fest, liess wieder los und tat dasselbe bei den nächsten vier Stockwerken, denn praktischerweise lagen alle Fenster untereinander (kennt ihr vll von Jet Lee aus Born 2 die). Unten angekommen überprüfte sie sofort den Zustand des Baumes. Zum Glück hatte sie das Netz noch drum gelassen und trug die Fichte keine Schäden davon. Erneut nahm sie den Baum auf die Schulter und brachte ihn wieder nach oben in die Wohnung. Da Kai jemand war der lange duschte, konnte sie beruhigt den Weihnachtsbaum aufstellen. Also entfernte sie das Netz und stellte den Baum in die Ecke, sodass er auch etwas am Fenster stand und gut zur Geltung kam. Nun konnte sie den Baum auch endlich schmücken, also begann sie damit alles auszupacken was sie dafür gekauft hatte. Sie hätte ihn in vielen Varianten schmücken könnten, aber sie hatte sich mit Absicht die blau-silber Kombination von dem Foto ausgesucht. Ob es Kai gefallen würde, wusste sie nicht, aber es war ein Versuch wert gewesen. Zuerst brachte sie die Lichterkette an, was leichter gesagt, als getan war und so kam was kommen musste, sie verhedderte sich darin. Als sie gerade kläglich versuchte sich aus diesen gemein gefährlichen Dingern zu befreien, hörte sie wie sich die Tür vom Bad öffnete. Abrupt blieb sie liess alle Versuche erstarren und lauschte Kai's Schritten, die ihn in sein Zimmer führten, wo er auch erstmal blieb. Erleichtert atmete sie auf und setzte fort was sie begonnen hatte. Ein später Nachmittag war angebrochen und so dämmerte es auch schon wieder. Im Winter wurde es einfach immer viel zu schnell dunkel. Mitten in Schritt drei ihrer Mission versunken, hatte das blauhaarige Mädchen gar nicht bemerkt wie schnell die Zeit verging. Sie hatte es nicht nur geschafft den Weihnachtsbaum wunderschön zu schmücken, sondern hatte auf den Wohnzimmertisch auch noch alle möglichen Weihnachtsspezialtitäten gezaubert. Diese Information hatte sie natürlich nur durch Agenten Manier rausbekommen, die Menschen wollten zwar nicht immer gleich reden, aber wenn man ihnen gewisse Umstände erklärte, wollten sie meistens gar nicht mehr aufhören. Stolz auf ihr erstmals vollbrachtes Werk und froh darüber dem Systhem ein Stück näher gekommen zu sein, betrachtete sie sich das was sie geleistet hatte. Die Agentin verschränkte die Arme vor der Brust, jetzt fehlte also nur noch Schritte vier und das war Kai's Meinung und davor graute es ihr jetzt schon, denn wenn es ihm nicht gefiel könnte sie den Auftrag gleich an jemand anderes abgeben, denn wer bei soetwas scheiterte konnte unmöglich so tun, als sei er ein normaler Mensch. "Ich wusste doch, das ich nichts an den Augen habe! Da steht ein Baum im Wohnzimmer!" meinte der, auf dessen Meinung sie wartete, völlig fassungslos. Verlegen drehte sich Lain zu ihm um "Nun ja, es ist doch Weihnachten, nicht wahr? Ich hoffe du magst Blau.." sagte sie schüchtern und lächelte erwartungsvoll. Der Russe liess seine Augen auf dem blau-silber geschmückten Weihnachtsbaum ruhen, doch von Sekunde zu Sekunde wurde sein Blick trauriger. Er wandte seine Augen wieder ab, der Anblick von diesem dummen Baum versetzte ihm ein Stich ins Herz. Er hatte ganz vergessen wie sehr er dieses Fest doch hasste, doch dank ihr erinnerte er sich wieder daran. Kai richtete seinen Blick wieder auf sie,musterte ihre blauen Haare, sah ihr in die großen blauen Augen und jegliche Gefühlsregung war aus seinem Gesicht verschwunden. "Ich hasse Blau!" meinte er so hart und kalt, als hätte es eine Steinmauer gesagt. Dem Mädchen entgleisten alle Gesichtszüge, dennoch besann sie sich und zwang sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie wusste nicht warum, aber es fiel ihr plötzlich so schwer dieses falsche Lächeln aufzusetzen. "Tut mir leid, ich dachte---" begann sie sich zu entschuldigen, wurde aber von ihm unterbrochen. "IST MIR SCHEISSEGAL WAS DU DACHTEST!!!" schrie er wütend und ging zurück in sein Zimmer mit anschliessendem zuschlagen seiner Tür. Lain holte tief Luft, das es ihm vielleicht nicht gefällt, damit hätte sie gerechnet, aber gleich solch eine Abfuhr....wow, das war auch Neu für sie. Langsam ging sie zum Fenster und schaute zu wie die letzten Sonnenstrahlen von der Finsternis verschluckt wurden. Tja, das war's dann wohl. Zum ersten Mal in ihrem Leben war eine Mission gescheitert. Sie senkte den Blick, schweifte kurz zu dem Weihnachtsbaum rüber und sah dann in das blasse Spiegelbild ihrer selbst im Fenster. Zögernd hob sie ihre Hand und legte ihre Fingerkuppen auf das Glas. ja, die Scheibe war kalt, genauso kalt wie sie selbst, denn sie hatte keine Gefühle. Ansonsten hätte sie gewusst, das es ihm nicht gefallen würde, sie hätte gewusst, das es taktlos war, den Baum so zu schmücken, wie es er und seine Eltern taten. Sie liess die Hand wieder sinken, doch nur weil sie damit eine Faust bildete, ihre Augen verdunkelten sich, sie hob den Arm erneut, wollte zuschlagen, wollte in ihr eigenes Spiegelbild schlagen. Doch kurz bevor ihre Faust das Glas zum zerbrechen brachte, besann sie sich und liess den Arm wieder sinken . Was sie auch tat, wie sehr sie sich auch anstrengte, scheinbar würde sie das Leben nie verstehen, sie würde niemals dieses Systhem finden. So wurde sie nun mal nicht geboren, dafür wurde sie nun mal nicht geschaffen. Warum hatten sie ihr einen Auftrag gegeben für den sie nicht ausgebildet war? Sie seufzte und sah in ihr emotionsloses Spiegelbild, blaues Haar, blaue Augen und Kai Hiwatari hasste Blau. Was für eine Ironie, sie war wirklich die perfekte Wahl für diesen Auftrag gewesen, keine Frage. Sich selbst schenkte sie sich eines ihrer falschen Lächeln, ehe sie zu dem prachtvoll geschmückten Baum rüberging, um die blauen Kugeln abzuhängen. Aber als sie die erste Kugel abhängen wollte, legte sich eine kräftige Hand auf die ihre und hinderte sie daran. "Schon gut, lass sie dran..." flüsterte seine tiefe, männliche Stimme nahe an ihrem Ohr. Sie erschrak leicht, als sie merkte wie nahe er ihr war. Schon aus Reflex wollte sie ihre Hand sofort wegziehen, aber er machte es ihr nicht möglich, er liess ihre Hand nicht los. "Es tut mir leid..." flüsterte er erneut und es war nicht zu überhören das es ihm schwer gefallen war diese Worte zu sagen. Ja, das tat es ihm wirklich, er hatte überreagiert und nicht nur das, er hatte sie und sogar sich selbst angelogen. Er hasste die Farbe blau nicht, wie hätte er sie jemals hassen können, immerhin war es doch die Farbe seiner Familie. Umso schwerer fiel es ihm manchmal sie, Lain, anzusehen. "Eigentlich...mag ich Blau.....sehr sogar..." sagte er so leise, dass sie es kaum verstehen konnte. Stille kehrte ein, die junge Frau konnte nicht glauben was sie da gerade gehört hatte, umso weniger konnte sie verstehen warum ihr Herz plötzlich begann schneller zu schlagen. Sie war in keinem Kampf, sie hatte keinen Anfall und sie regte sich auch nicht über Steed auf, was war es also? Es schien, als ob eine Ewigkeit vergehen würde, in der keiner was sagte, in der sie kein Wort zu seiner Entschuldigung verlor. Er schloss kurz die Augen, was hatte er auch anderes erwartet? Das sie ihm nach einer derartigen Abfuhr einfach so verzeihte? Da war es doch wahrscheinlicher das Ray chinesische Küche ablehnte. Er liess von ihrer Hand ab und enfernte sich ein Stück von ihr "Wie gesagt, es tut mir leid..." wiederholte er sich noch einmal, aber die Enttäuschung, die in seiner Stimme mit schwang, konnte er nicht ganz verbergen. Plötzlich drehte sie sich um und wieder hatte sie eines dieser strahlenden Lächeln im Gesicht "Hey..., hast du Hunger?" fragte sie föhlich. Zunächst sah er sie nur verwundert an, aber dann legte sich ein seichtes Lächeln auf seine Lippen und er nickte. Nun vielleicht war ihre kleine Mission doch nicht gescheitert. Kapitel 15: A big mistake on christmas eve Part2 ------------------------------------------------ there it is!!!!! 15. Part two: XYZ Es war Weihnachten und man konnte es überall, spüren, riechen, sehen und schmecken. Es war einfach nicht mehr wegzudenken, nicht einmal in der Wohnung von Kai und Lain. Beide saßen sie gemütlich an dem Wohnzimmertisch und genossen den Festschmaus, den das blauhaarige Mädchen zubereitet hatte. "Ich wusste gar nicht dass du so gut kochen kannst!" meinte der Russe leicht prvokant und nahm ein weiteres Stück vom Apfelkuchen. Lain lächelte etwas beschämt "Ich auch nicht, ich hab es einfach nach Anleitung getan." antwortete sie ehrlich, nach Anleitung zu handeln war nicht schwer für sie, immerhin bestand ihr ganzes Leben daraus. "Das hättest du schon viel früher machen können, nein, da lässt Madame lieber mich kochen!" meinte er beleidigt. Ein spöttisches Lachen erklang von ihr und zog die Aufmerksamkeit des Russen wieder auf sich "Die Nummer des Chinesen zu wählen, nennst du kochen?" fragt sie und hielt sich fast den Bauch vor lachen. Was bildete sich dieser Kerl nur immer ein? Was sie nicht mitbekam war die pochende Ader an Kai's Schläfe, denn eines stand fest, er würde sich mit Sicherheit nicht von einem kleinen Mädchen ausbieten lassen und ehe Lain sich versah hatte sie Vanillecreme in ihrem Gesicht zu kleben. "Und das hier nenne ich 'Lain Süß-Sauer' a la Kai!" sagte er breit grinsend. Völlig verblüfft über sein Verhalten, brauchte sie erstmal einige Sekunden um wieder Herr ihrer Sinne zu werden. "Hast du mir gerade Vanillecreme ins Gesicht geschmissen?" fragte sie nach um sicher zu gehen, dass sie nicht träumte. Der blau-grauhaarige Russe richtete sich auf, ging zu ihr rüber, beugte sich zu ihr runter, nahm mit der Fingerspitze etwas Creme von der Wange und leckte diese dann genüsslich ab. "Ja, kein Zweifel, es war Vanillecreme!" antwortete er ihr dreißt, ohne auch nur ein wenig seiner Coolness einzubüßen. "Na warte....." zischte sie drohend, zog Kai an sich und wischte sich mit seinem schwarzen Hemd das Gesicht sauber. Mit offener Kinnlade sah er an sich herunter und konnte gar nicht glauben was dieses Gör gerade gemacht hatte. "Du kleines........" fing er an zu sagen, doch dann fiel ihm absolut keine passende Beschimpfung ein. Das blauhaarige Mädchen grinste von einem bis zum anderen Ohr "Was denn, ist der kleine Kai sprachlos?" stichelte sie frech. Die rubinroten Augen des Russen flammten gefährlich auf, er griff nach hinten und schnappte sich den gesamten Apfelkuchen. Vor Schreck sprang Lain auf um erstmal Sicherheitsabstand zwischen sich und Kai zu bringen "Das wagst du nicht!" ermahnte sie ihn und wich einige Schritte zurück. Das fiese Grinsen seinerseits war Antwort genug, dass er es sehr wohl wagen würde und das sogar mit dem größten Vergnügen. Bedrohlich ging er mit dem Apfelkuchen in der Hand auf das arme Mädchen zu und trieb sie immer weiter in die Enge. Kurz vor ihr blieb er stehen und drückte sie mit sanfter Gewalt in das Polster der Couch, dann beugte er sich über sie und sah ihr tief in die Augen. "Wenn du das tust, schwöre ich, wird es dir noch Leid tun!" drohte sie ihm, was jedoch jegliche Wirkung verlor, als er plötzlich seine Hand auf ihre Wange legte. "Ich werde es nicht tun, wenn du mir eine Frage beantwortest." meinte er ernst und auch das fiese Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden. Die junge Frau legte die Stirn in Falten "Welche?" fragte sie misstrauisch. Ein weiteres mal sah der ihr tief in die Augen, bevor er fortfuhr "Erst versprichst du mir, dass du sie mir beantwortest und zwar wahrheitsgemäß!" stellte er die Regeln klar. Unschlüssig erwiderte sie einige Sekunden lang seinen Blick, doch sie beschloss das Risiko einzugehen, denn auf Apfelkuchen im Gesicht war sie nicht sonderlich scharf. "Ok..." stimmte sie ein. Ohne die Augen von ihr abzuwenden, stellte er den Kuchen kurzerhand auf dem Boden ab, aber nur um die freie Hand neben ihrem Kopf abzustützen. Man hätte fast meinen können das er verhindern wollte, dass sie eventuell flüchtete. Er musterte sie einen Augenblick lang, ehe er zu der Frage ansetzte "Was ist das für eine Krankheit, die du hast?" fragte er mit ernster und entschlossener Miene. Sie konnte es in seinen Augen sehen, wie er hoffte das sie ihm antworten würde, dennoch hätte er gerade diese Frage lieber nicht stellen sollen. Sie lachte sarkastisch auf "Du nennst es eine Krankheit...". Verwirrt sah Kai sie an "Was ist es denn sonst?" hakte er nach. "Eine Schwäche..." antwortete sie betrübt und liess ihren Blick sinken. Sofort legte sich seine Hand um ihr Kinn, um ihren Blick wieder zu ihm auszurichten "Wie meinst du das?" fragte er etwas lauter, er wollte auf keinen Fall, dass sie das Thema jetzt für abgehakt erklärte. Erneut versuchte sie seinem Blick auszuweichen, sie wusste das es sinnlos war ihn anzulügen, zumal sie ihm versprochen hatte, die Wahrheit zu sagen "Es ist zu schwierig zum erklären, du würdest es nicht verstehen." erwiederte sie und versuchte sich von ihm zu lösen. Doch er sah nicht ein, sie einfach so davon kommen zu lassen und drückte sie daher zurück ins Polster "Warum machst du es dir nur so schwer?" fragte er sauer. Nicht nur er schien sauer zu werden, denn auch in ihr Gesicht trat einen leichte Aggressivität "Das könnte ich dich auch fragen!" meinte sie mit fester Tonlage. Er wusste ganz genau worauf sie hinaus wollte und das schlimme daran war, dass sie recht hatte. Er musterte sie ein weiteres mal eingehend und liess schliesslich von ihrem Kinn ab, aber nur um mit seinen Fingerspitzen an ihrer Halsbeuge herunterzustreichen, dann über ihr Schlüsselbein bis hin zu ihrem Dekoltee, wo er dann den Anhäger ihrer Kette mit dem Zeigefinger umkreiste. Sie spürte wie ihr Herz anfing schneller zu schlagen und wieder konnte sie sich nicht erklären woher dieser merkwürdige Zustand kam. "Hör auf!" wiedersprach sie seiner Aktion. Er lehnte sich weiter zu ihr vor, wusste selbst nicht was er hier tat, wusste nicht was ihn dazu bewegte, aber es war ihm in diesem Moment einfach nur egal. Sein heißer Atem streifte ihren Hals, dann ihr Ohr "Womit?" hauchte er heiser. Lain sog scharf die Luft, ihr Körper fing fast an zu zittern, so sehr stand sie im Widerspruch zu sich selbst. Einerseits wollte sie ihn von sich stoßen und ihm noch einen ordentlichen Denkzettel verpassen, doch andererseits war ihr Körper völlig bewegungsunfähig, nicht ein Muskerl schien dazu bereit zu sein einen Befehl von ihr auszuführen. Seine Nähe schnürte ihre alle Atemwege ab, sie brauchte Luft zum atmen, eine solche Nähe tat ihr nicht gut. "Damit!" meinte sie mit fester Stimme und klang dabei sogar fast wütend, aber ihr Körper wollte immer noch nicht so wie sie wollte. Er ignoriete ihre Versuche sich zu wehren, mit einer Hand fuhr er in ihren Nacken, dann beugte er sich soweit vor, dass sie seinen seichten Atem auf ihren Lippen spüren konnte. Der Versuch sich weiter ins Polster zu drücken, um ihm zu 'entkommen' hatte keinerlei Wirkung und blieb nur kühl belächelt. "Ich weiss nicht was du meinst..." schien er nach einer Ewigkeit zu sagen, dabei berührten seine Lippen kurz und zaghaft die ihren, wenn er die einzelnen Wörter sprach. Für einen Augenblick verloren sich seine rubinroten Augen noch einmal in den kristallblauen und man erkannte das er in dieser Sekunde eine Entscheidung gefällt hatte. Schwarz. Mit einem Schlag wurde alles um sie herum schwarz, jedes einzelnene Licht in der Wohnung war erloschen. Eins wusste Lain in diesem Moment, wenn es einen Gott gab, dann liebte er sie. Jeder einer Muskel spannte sich von ihr an, ihr Körper fuhr auf Hochleistung und sie begann zu handeln, wie sie es gelernt hatte. Mit einem Griff und einem Ruck hatte sie Kai rücklings auf die Couch befördert und sich schützend über ihn gebeugt, alle ihre Sinne konzentrierten sich auf mögliche Gefahren. "Verdammt, gehst du immer so ran?" fragte er überrascht, aber nicht minder überrascht war er von sich selbst. Welcher Teufel hatte ihn da geritten, stand er unter Drogen? Für sein Benehmen hätte er sich jetzt am liebsten Kugel gegeben, was durchaus möglich wäre, wenn er von Lain's Geheimverstecken wüsste. Sie verschwendete keine Silbe, um zu seiner Aussage etwas zu erwiedern "Was ist hier los?" fragte sie sich eher selbst, als ihn. Der Russe schaute sich kurz um, es war schwarz, also ziemlich dunkel....hmm lass mal überlegen was kann man daraus schliessen, wenn so ganz plötzlich die Lichter ausgehen? "Stromausfall, würde ich mal ganz stark annehmen." antwortete er mit einer Spur Sarkasmus in seiner Stimme. Das einzigste was er noch wahrnehmen konnte war ihren Körper auf den seinen und der Geruch von dem Essen, der noch in der Luft lag. Es wunderte ihn schon, dass sie so ausgetickt war, als es aufeinmal dunkel wurde. Das Mädchen rollte mit den Augen, dass es ein Stromausfall war, wusste sie selbst, aber die Frage warum, war doch viel interessanter. Vosichtig richtete sie sich auf, ihr nächster Gedanke war, das sie ihre Waffe brauchte. "Argh VERDAMMT!" schrie Kai auf und riss die Blauhaarige aus ihren Gedanken. Alarmiert drehte sie sich um, obwohl sie nicht ganz wusste wo sie hinsehen sollte "Was ist?" fragte sie besorgt nach. "Ich bin in den Apfelkuchen getreten...." murmelte er vor sich hin knurrend und tastete seinen Fuss und anschliessend sein Hosenbein ab. Wie er feststellen musste, hatte er sich völlig eingesaut. Mit einem Seufzer zog er sich die Hose aus, es war sowieso stockfinster, da war es egal ob Lain anwesend war oder nicht, ausserdem hatte sie ihn schon in Shorts gesehen. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, geschah ihm nur recht, immerhin hatte er sie vorher noch damit bedroht. "Wo ist der Sicherungskasten?" erkundigte sie sich gleich. Der Russe tastete sich wortlos an ihr vorbei und ging in die Küche, wo er seine Hose unbeachtet neben die Waschmaschine warf. "Der Kasten ist im Flur." antwortete er knapp und begann in einigen der Schubladen zu wühlen. Lain gesellte sich neben ihm, sie durfte jetzt auf keinen Fall von seiner Seite weichen, zu groß war die Gefahr, das dies kein Zufall war. "Was suchst du?" fragte sich nach, denn langsam ging ihr das rumgekrame auf den Geist. "Taschenlampen..." meinte er tonlos, wurde aber gleich darauf fündig "Hier, nimm eine..." sagte er und hielt ihr eine hin. Nicht wissend wohin sie greifen sollte, fasste sie einfach mal irgendwohin und siehe da, sie griff tatsächlich etwas längliches. Als Kai aber keinen Mucks von sich gab und sie beim näheren betasten des Teils feststellen musste, dass es ihr nur allzu bekannt war, holte sie einmal ganz tief Luft. Sie hatte den leisen Verdacht, gerade soetwas wie ein Deja-vu Erlebnis zu haben. "D-das ist nicht die Taschenlampe....oder?" fragte sie beschämt. Es dauerte einen Moment, ehe der gestandene Russe seine Sprache wieder fand "N-nein..." brachte er hörbar gequält heraus. Das Mädchen schluckte schwer "Dacht ich mir..." meinte sie peinlich berührt und liess von dem edelsten Stück des Russen ab, nur um dann schnell nach der echten Taschenlampe zu tasten. Kai atmete einige male tief ein und aus, um wieder er selbst zu werden, dann griff er Lain's Hand und ging mit ihr aus der Wohnung. Beide leuchteten sich den Weg im Flur entlang, anscheinend war das ganze Haus vom Stromausfall betroffen und nicht nur die Wohnung der beiden. Durch die Lichtspender wurden sie schnell fündig. Mit dem Hausschlüssel schloss der Blau-grauhaarige den Sicherungskasten auf und sah kurz hinein, aber nur nach ein paar Sekunden schloss er entnervt den Kasten. "Stimmt was nicht?" fragte sie irritiert. "Keine Chance, die Sicherung ist total durchgebrannt und vor Morgen wird da keiner kommen, um das zu reparieren!" antwortete er verärgert. Doch für Lain klang es wie Musik in den Ohren, das bedeutete, das es wahrscheinlich doch nur Zufall war und kein Attentat, denn sonst wären Leitungen gekappt gewesen oder ähnliches. Also einfach nur eine Überlastung des Stromnetzes. "Komm, wir gehen zurück in die Wohnung, da kann man jetzt eh nichts machen!" forderte er sie auf. Wieder in der Wohnung angekommen merkte Lain erst jetzt, dass sie die Wohnungstür offen gelassen hatten. Das hatten sie doch, oder? Wie zur Bestätigung ihres Misstrauens, erklangen plötzlich Geräusche aus der Küche. Auch Kai hatte davon Notiz genommen und setzte eingie Schritte in die Küche. Lain schloss sofort zu ihm auf und war schon dabei ihre chromblitzende Waffe zu ziehen, als Kai die Übeltäter im Lichtkegel seiner Taschenlampe gefangen hielt. Zur gleichen Zeit richtete auch die andere Partei eine kleinere Taschenlampe auf den Russen und das Mädchen. Erschrocken von dem grellen Licht im Gesicht wichen die Personen auseinander. "Oh mein Gott, ein VAMPIR!" schrie eine bekannte Stimme, als sie nur blasse Umrisse von dem jungen Russen erkannte. Noch im selben Moment wich die Taschenlampe von Kai und richtete sich auf einen großen Rothaarigen, dessen Haare im gelben Schein der Taschenlampe aber eher orange aussahen. "Oh mein Gott, KÜRBISKOPF!" rief ein schwarzhaariger Chinese belustigend. Der Kleine hatte eindeutig einen wunden Punkt getroffen, denn der Rothaarige war wie ein Vulkan, kurz vorm ausbrechen "Ich hab dich gewarnt, solltest du mich noch einmal so nennen, schneid ich dir deinen Schwanz ab!" fauchte er. (Einfach mal an das Halloween kap denken^^) Die Augen des Chinesen verengten sich "Von dir kommt doch eh nur heiße Luft!" stichelte er weiter. Kurz bevor der Russe über den Chinesen herfallen konnte, stellte sich jedoch ein muskulöser Schwarzer dazwischen und hielt die beiden davon ab, sich gegenseitig umzubringen "Und ich hab gesagt, hier fallen keine Schwänze! Aller klar?!" meinte er ernst. Kai und Lain standen wie angewurzelt da und schauten dem Schauspiel das sich ihnen hier bot ungläubig zu. "Äh Laute? Was macht ihr denn hier?" kam es von dem blau-grauhaarigen Russen, der sich nun zu Wort meldete. Verwirrt sahen die Drei auf "Naja, wir haben uns gedacht, dass wir euch mal einen Besuch abstatten und nen bischen zusammen feiern" antwortete Bob grinsend. "Wir haben sogar einen Kasten Bier und noch was zu Essen mitgebracht!" fügte Ray hinzu und zeigte mit der kleinen Taschenlampe, die er am Schlüsselbund hatte, auf das Bier und das Essen, welches provisorisch erstmal auf dem Thresen abgestellt wurde. "Jep, wir haben uns von unsseren Familien losgeeist um euch Gesellschaft zu leisten!" meinte Tala nun auch und schenkte dabei Lain ein Lächeln. "Glaub mir, als ich gesehen habe wie Tommy ein Raketen Selbstbauset geschenkt bekommen hat, war ich weg!" sagte Bob, doch dann fiel sein Blick unweigerlich auf die Shorts von Kai, dannach auf das schwarze Hemd, welches verdächtig weiße Flecken aufwies und dann auf Lain, die momentan viel zu unschuldig aussah "Ähm, normalerweise würde ich ja jetzt fragen, warum du nur in Boxer rumrennst und was die weißen Flecken auf deinem Hemd zu bedeuten haben, aber weisst du was ich tue es nicht! Nein ich werd nicht fragen..." sagte er etwas krampfhaft, er konnte den Drang dannach zu fragen kaum unterdrücken. Während Ray's Gesicht nur ein Lächeln zierte, lief der rothaarige Russe rot an. "Hast du etwa---" doch weiter kam er nicht mit seinem Verhör, denn Kai unterbrach ihn sofort, als er merkte worauf er hinaus wollte. "Hey, versuch mir hier gar nichts zu unterstellen! Wir hatten nur ein kleines Malheur mit Vanillecreme und Apfelkuchen!" reagierte er aggressiv auf die Eifersucht seines Freundes. Bob zog die Brauen hoch "Apfelkuchen.....ahja...warmer Apfelkuchen?...Nein, schon gut, ich werd nicht fragen!" wendete er gleich ab. Lain musste an diesem Punkt zugeben, dass sie absolut und gar nichts kapierte, verwirrt sah sie immer wieder zwischen den Personen hin und her und versucxhte den Inhalt des Gesprächs zu erfassen. Trotz der anfänglichen Unstimmigkeiten gestaltete sich dieser Weihnachtsabend noch als sehr amüsant, aber vor allem unvergesslich, besonders was die junge Agentin betraf. Die stille, heilige Nacht, auf die so sehnsüchtig gewartet wurde seitdem der erste Sonnenstrahl gefallen war, war angebrochen. Viele Menschen lagen nun erschöpft in ihren Betten und schliefen den Schlaf der Gerechten. Dieser Tag im Jahr war kennzeichnend dafür, dass er den Stresspegel eines jeden bis zur Spitze trieb. Zusätzlich kam noch hinzu das bei den meisten Menschen ein Festmahl serviert wurde, das, wie es nun mal üblich war, hauptsächlich aus fettem Essen bestand. So war der schwere Fall ins Bett am Ende des Weihnachtstages also schon vorprogammiert. Auch in dem Wohnhaus in der Bakerstreet war vor ein paar Stunden absolute Stille eingetreten. Die Kerzen, die provisorisch als Lichtspender aufgestellt wurden, waren mittlerweile erloschen und das einzigste was der dunklen Wohnung nun noch Leben verleihte, waren die gleichmäßigen Atemzüge von fünf Personen. Man merkte schnell das dieses Wohnzimmer von der Größe her, nicht mit dem Wohnzimmer von Tala und seinen Eltern zu vergleichen war, denn diesmal gestaltete sich die Aufteilung der Schlafplätze viel schwieriger als in der Halloween Nacht. So hatte es der schwarze Amerikaner tatsächlich geschafft für sich eine Couch zu beanspruchen, die er bei seinem Körperbau auch ganz und gar einnahm. Der kleine Chinese hatte es durch irgendeine Raffinesse geschafft sich den Sessel anzueignen. Glücklicherweise war dieses Mal keine Katze da, die das hätte verhindern können. Obwohl sich das der bernsteinäugige Junge wahrscheinlich am Morgen wünschen würde, denn so wie er eingeschlafen war, waren Rückenschmerzen die folgen würden ein nicht abzustreitendes Resultat. Die letzte Schlafmöglichkeit in diesem Raum nahmen, wie auch schon das letzte Mal, die beiden Russen und das einzigste Mädchen ein. Wobei jedoch die beiden männlichen Personen den Großteil des Platzes einnahmen, was für Kerle ja leider üblich war (ihr wisst bestimmt was ich meine...). So wurde die zierliche Gestalt des Mädchens bis an den Rand der Couch gedrängt, wo sie sich dann so klein zusammen rollte, wie es eine Katze an ihrer Stelle tun würde. Neben ihr schlief der blau-grauhaarige Russe, er hatte es gerade noch so geschafft sich zwischen Tala und Lain zu setzen, um so mögliche Grabschattacken des rothaarigen Russen zu vermeiden. Scheinbar hatte er jedoch vergessen was das letzte Mal passiert war, obwohl sich dieses Erlebnis eigentlich in sein Gedächtnis hätte brennen müssen. Daran sollte es allerdings nicht liegen denn spätestens wenn er aufwachte, würde er sich direkt in die Zeit zurückversetzt fühlen. Unglücklicherweise war Tala einfach nicht jemand der gerne alleine schlief und zudem konnte er scheinbar männlich und weiblich nicht auseinander halten, wenn er das Land der Täume betreten hatte. So kam es dazu das er den armen Kai wieder einmal großzügig umarmte. Für jeden anderen war dieses Bild einfach nur göttlich, aber für die beiden war dies ein Grund aus einem wunderschönen Morgen eine Szene zu machen. Dennoch war es bisher eine angenehme Stille, das man an einfach nichts schlechtes Glauben wollte. Aber jede so wunderbar ruhige Zeit ging einmal zuende und so tat es auch diese, doch nicht durch einen Aufschrei Tala's oder gar Bob's schnarchen. Nein, keiner der Fünf war der Grund für die nächtliche Ruhestörung. Leise, mit Bedacht niemanden zu wecken schwang die Tür zur Wohnung 7a langsam auf. Im fahlen Mondlicht wurden drei Schatten erkennbar, die sich nun in den Flur schlichen. Die Schatten verharrten in ihren Schritten, sorgsam schienen sie die Situation zu anlysieren und verständigten sich mit raschen Handbewegungen. Eine der schwarzen Gestalten steuerte mit großen, leisen Schritten auf die Dreiercouch zu, während die anderen beiden auf ein bestimmtes Zeichen warteten. Der Schatten sah auf die drei Personen herab und fand auch die darunter, für die er gekommen war. Ein stummes Lachen machte sich auf seinem Gesicht breit, er drehte sich zu den anderen zwei Gestalten und forderte sie mit einem Handwink auf zu ihm zu kommen. Die beiden kamen dem auch sofort nach und gingen zu ihm rüber, wieder mit Bedacht so leise wie möglich zu sein. Angekommen verständigten sie sich erneut mit Handzeichen und nickten sich abschliessend zu. Alle drei Schatten beugten sich über die zierliche Gestalt des Mädchens. Einer griff die Beine des Mädchens, der nächste legte seinen Arm um den Oberkörper und fixierte noch zusätzlich ihre Arme, der letzte hielt ihren Mund mit seiner Hand verschlossen. Zu spät rissen die Augen des Mädchens auf, um noch rechtzeitig handeln zu können. Anscheinend hatte sich ihr Körper noch immer nicht ganz erholt, denn sonst hätte sie schon das Eintreten der drei Gestalten merken müssen. Sie begann sich zu winden, aber die Griffe um ihren Körper liessen nicht locker, sie verstärkten sich sogar noch. Der Druck auf ihren Mund verstärkte sich ebenfall, diese Typen wollten auf alle Fälle sicher gehen, das man sie nicht hörte. Gerade als die drei Schatten zusammen mit ihrer 'Beute' aus der Wohnung wieder verschwinden wollten, passierte etwas, das sie nicht mit einkalkuliert hatten. Die beiden Russen wachten langsam, aber sicher auf. Sofort verhaarten die Eindringlinge in ihrer Postion, nicht ein Atemzug trauten sie sich zu machen. Doch die Hoffnung das beide jungen Männer wieder in ihren Schlaf zurück sinken würden starb, als sich Tala müde aufsetzte. Derjenige der Lain den Mund zu hielt nickte dem zu der ihre Beine im Griff hatte. Dieser verstand auf anhieb was er zu tun hatte und liess vorsichtig die Beine des wehrhaften Mädchens los. Dann ging er schnell aber behutsam zu Tala und verpasste ihm einen kurzen, kraftvollen Handkantenschlag in den Nacken, den gleichen wandte er dann auch bei Kai an und schickte auf diese Weise beide wieder in das Land der Träume zurück, ohne das sie etwas bemerkt hatten. Eines war dem blauhaarigem Mädchen bewusst, diese Gestalten waren weder von Voltaire geschickt worden, noch waren sie hinter Kai her, aber was wollten sie von ihr? Sie rümpfte die Nase, als ihr ein Geruch in die Nase stieg, der ihr nur zu gut bekannt war. So ein übel riechendes After Shave benutzte nur einer... schoss es ihr durch den Kopf, sie hatte eine böse Vorahnung. Sie spielte ihr kleines Spiel mit, denn auch sie wollte nicht riskieren das einer der Jungs nochmal aufwachte. Also liess sie sich von den drei Gestalten hinaus in den Flur tragen, ohne irgendeine Gegenwehr zu leisten, was der Ruhe vor dem Sturm ziemlich gleich kam. Im ebenso dunklen Flur angekommen, schloss einer von ihnen die Tür genauso leise, wie er sie zuvor auch geöffnet hatte. Dann lockerten sich die Griffe um Lain und sie liessen sie vorsichtig los und brachten mindestens einen Meter Abstand zwischen sich und dem blauhaarigen Mädchen. Doch ein Meter Abstand war nicht genug, auch tausende von Meilen würden nicht ausreichend sein, nicht wenn Lain einmal wütend wurde. Ihre Entführer konnten nicht mal blinzeln, da wurden zwei von ihnen auch schon am Kragen gepackt und brutal gegen die Wand gedrückt, der dritte wurde erstmal ausser acht gelassen. "Wie oft hab ich euch schon gesagt, ihr sollt bescheid sagen, wenn ihr kommt!" knurrte sie gefährlich und ihre Augen waren wieder in diesen eisig, grausamen Zustand, der jeden zum zittern brachte. Den Schmerz unbeachtet lassend, der durch die Kollision von Wand und Körper entstand, schien einer von ihnen es zu wagen ihr zu antworten "Wie ich diese Begrüßungszeremonien liebe.." meinte er, wobei der britische Schnöselakzent seiner Stimme, den Sarkasmus perfekt untermalte. Nun meldete sich auch der Dritte, der hinter Lain stand zu Wort "Wie geil ik dat finde, ihr fallt jedet mal auf die gleiche Scheiße rein!" belachte er die ganze Situation, was bei Lain allerdings nur eine pochende Ader an ihrer Stirn hervorrief. Der letzte von Dreien stiess schwer die Luft aus "Yeah, but you always forget one important thing! This chick kicks ass!!!" (Yeah, aber du vergisst immer eine wichtige Sache! Dieses Mädchen tritt Ärsche!) ergänzte er mit Augen rollen und es war deutlich hörbar, das er durch und durch Amerikaner war. Auch der Typ, der scheinbar Brite war musste noch einmal seinen Senf dazu geben "In der Tat..". Nun begann auch der andere, der sich bisher noch einer freien Position erfreuen durfte, zu überlegen "Ja...dat stimmt, irgendwat fehlt da noch..." sagte er in einer Umgangssprache, die höchstwahrscheinlich aus Deutschland stammte und grübelte weiter. Tiefe Wutfalten zogen sich durch das Gesicht der Agentin "Dann werd ich mal so nett sein und dir auf die Sprünge helfen!" fauchte sie bedrohlich und holte, ohne dabei die anderen beiden loszulassen, mit ihrem Bein aus und trat ihm ordentlich zwischen die Beine. Der Ärmste schrie kurz vor Schmerz auf und sank mit den Worten "Nicht 'ass', sondern 'balls'." runter in die Kniee, wo er sich dann seine empfindliche Stelle hielt und inständig hoffte, das sein kleiner Freund nicht sein Stehvermögen verloren hatte. Sie verstärkte noch einmal den Druck den sie auf den Hals der beiden Männer ausübte und liess dann ruckartig von ihnen ab. "Was wollt ihr hier?" fragte sie sauer, sie konnte es auf den Tod nicht leiden, wenn man ihr in einem Auftrag dazwischen funkte. Der Amerikaner räusperte sich erstmal, nachdem sein Hals noch unbeschadet davon gekommen war, was nicht oft passierte wenn man Lain Kahn begegnete. "Well, the reason is---" (Nun ja, der Grund ist--) wollte er beginnen, doch Lain unterbrach ihn. "Ein bisschen schneller, ich hab nicht die ganze Nacht Zeit!" fuhr sie ihn an, denn sie kannte es von ihm, dass er lange um den heißen Brei redete. Der Brite nahm sich die Freiheit und trat zu Lain heran, während er sich seine Krawatte wieder zurecht rückte und dann einen der Lichtschalter im Flur betätigte. Anscheinend hatte man den Strom wieder anschalten können. "Entschuldige, dass wir dich hier zu solch später Stunde in deiner Nachtruhe stören, aber Mr. Grayham bat uns um deine Anwesendheit." sagte er und fixierte sie mit seinen haselnussbraunen Augen, welche gut zu seinen dunkelbraunen Haaren und zu seinem stattlichen Auftreten passten, welches er mit einem weißen Anzug untermalte. "Najaaa...., um jenau zu sein, hat der alte Knacker jesagt: HÖRT AUF AN DEM SICHERHEITSYSTHEM RUMZUSPIELEN IHR CLOWNE UND BRINGT MIR GEFÄLLIGST KAHN HER!!!" imitierte der Deutsche seinen Chef äussert Naturgetreu, wobei die Schmerzen von seinem Unterleib wohl schon gewichen waren. Im gegensatz zu seinen beiden Kollegen hatter er kurzes, strubbeliges blondes, dass, darauf bestand er, nicht gefärbt war. Seine blau-grauen Augen liessen ihn etwas treudoof wirken, aber umso eindrucksvoller schmückte der schwarze Anzug mit Krawatte seinen Körper. Der Brite rollte wegen der Verbesserung die Augen "Ja, dass war wohl der genaue Wortlaut, aber andere ziehen es vor sich etwas gewählter auszudrücken." gab er leicht beleidigt zurück. "That's right!" stimmte der Amerikaner mit einer Handbewegung, wie sie von Rappern bekannt war, zu. Obwohl diese rein gar nicht zu seinem Erscheinungsbild passte, er trug den gleichen Anzug wie sein deutscher Kollege, sein Haar war hellbraun und ging ihm fast bis zum Kinn, dieses etwas wilde Aussehen wurde durch seine gefährlich blitzenden grünen Augen abgerundet. Lain's Augenbraue fing wieder gefährlich an zu zucken, diese Spinner schafften es immer wieder total vom Thema abzukommen und nicht nur das, nein, diese Typen brachten sie so dermaßen aus der Fassung, dass sie sie am liebsten alle drei eigenhändig erwürgen würde. Wie dem auch sei, sie war ein Agent, dass hieß nicht die Fassung verlieren, sie musste cool bleiben. Ja, genauso cool wie ein Eiswürfel, so cool wie Pinguine in Alaska, so cool wie Verkäuferinnen zum Sommerschlussverkauf, so cool wie Stickstoff in einem Deodorant, so.......Moment, was wollte sie noch gleich? Ach ja, sie durfte nicht die Fassung verlieren! Das blauhaarige Mädchen atmete noch einmal tief durch, strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und war die Ruhe selbst "Und warum wünscht der Chef mit mir zu sprechen, ausserdem hätte JD mir auch Bescheid sagen können...." meinte sie ganz gelassen. Der Brite beäugte sie etwas misstrauisch, diese plötzliche Gelassenheit gegenüber ihnen passte so gar nicht in ihr Verhaltensschema, sie wurden weder angebrüllt, bedroht noch geschlagen. Nachdenklich legte er die Hand an sein Kinn und fuhr sich durch seinen nicht vorhandenen Bart. Der Deutsche ergriff das Wort, nachdem eine Antwort seines Kollegen wohl ausblieb "Elektrozwerg meinte dass du mal wieder verjessen hast deinen Funkstecker einzusetzen und der Knacker hat da son ober, special, hyper, wichtijen Auftrag für dich, den du diese Nacht erledjen sollst. Es jeht dabei um einen Hinweis von Steed." erklärte er ihr. Bei der Erwähnung des Namens von dem anderen Special Agenten verdunkelte sich augenblicklich ihre Miene "Ein Hinweis, ja? Na dann hoffe ich für ihn, dass es sich diesmal lohnt!" antwortete sie leicht angesäuert, denn es passte ihr überhaupt nicht, dass dieser Kerl glaubte ihre Zeit verschwenden zu können. "Hey guys, now come on! We gotta go!!!" drängte der Amerikaner nun zur Beeilung, er liess den Chef nur ungern warten, denn er war bei weitem noch nicht soweit sich ein Hörgerät zu kaufen. "Ja, der Ansicht bin ich ebenfalls." stimmte der Brite zu. Auch Lain nickte, auf das Brüllen ihres Chefes konnte sie gut und gerne verzichten. "Ey Leute, jetzt macht mal nich' son Stress! Ik hatte ja noch nich' mal Zeit, die Schönste aller Agentinnen richtig zu begrüßen!" beschwerte sich der Deutsche, der ihr den Tritt in seine Männlichkeit wohl in keinster weise übel nahm. Dem blauhaarigem Mädchen sah man die aufsteigende Übelkeit in ihrem Gesicht an "Nicht schon wieder!" drang es fast verzweifelt aus ihrer Kehle. Doch der Blonde schien von seinem Vorhaben nicht abzubringen zu sein, noch ehe Lain rechtzeitig aus ihrer Mitleidsphase aussteigen konnte, um sich gegen seine Angriffe wehren zu können, da schlangen sich auch schon seine Arme um ihren zierlichen Körper und drückten sie fest an ihn, sodass sie das Gefühl bekam in einer Schraubzwinge zu stecken. "Okay, Z is going nuts......again..."(Ok, Z dreht durch....mal wieder...) seufzte der braunhaarige Amerikaner, der den Deutschen mit nur einem Buchstaben betitelte. Der Brite nickte leicht "Hast du etwas anderes erwartet, X?" fragte er und sprach ihn ebenfalls mit nur einem Buchstaben an. Fast schon panisch schnappte das Mädchen nach Luft "Z! Verdammt noch mal lass mich los!!!" befahl sie dem Blonden. "Lain, du glaubst gar nicht wie sehr ik dich vermisst hab. Lass uns ausgehen, jetzt gleich!......Ach nee....jetzt ist schlecht, na dann halt nachher! Wie wär's mit nem Essen, Kino? Alles wat du willst! Ik führe dich in dat beste Resturant in der Stadt aus, dannach könnten wir janz romantisch in den Park spazieren gehen oder du bringst ein paar Mafiosies um und ik schau dir dabei zu und abschliessend verbringen wir eine heiße Nacht in einem der exklusivsten Hotels, wo wir dann ---" den Rest begann er in Lains Ohr zu flüster, die scheinbar mit jedem weiteren Wort von ihm röter im Gesicht wurde. Der Amerikaner, namens X, schüttelte nur vorahnend den Kopf "He's such a greenhorn..." (Er ist solch ein Grünschnabel). "Er wird wohl nie dazu lernen, jedoch wundert es mich zu sehen mit welch Intensität er sie umgarnt, obwohl ihm ihr Status doch bekannt ist." sagte der Brite, dessen Namen bisher noch nicht gefallen war, grübelnd. X's Gesichtsausdruck wurde etwas ernster "What do you mean? Because she is one of them?" (Was meinst du? Weil sie einen von Ihnen ist?) hakte er bei seinem Kollegen nach. Ein schmales Lächeln legte sich auf die Lippen des Braunäugigen "Them? Ja, weil sie einer Drei ist..--" "Two" unterbrach X ihn dezent. Der Brite hob etwas abfällig eine Braue "Das hatte ich ganz vergessen, es sind ja nur noch Zwei. Seltsam und dabei sollte es doch unmöglich sein einen von ihnen zu töten. Immerhin wurden sie doch dafür ausgebildet, aus diesem Grund wurden ihnen doch jegliche Emotionen und Gefühle genommen." antwortete er und dabei wurde seine Stimme hörbar traurig. "It's ironic!" (Es ist so ironisch) gab der Ammi ruhig zurück. Beide schauten sich das Bild an was sich vor ihnen bot, wie der Blonde ihr irgendwelche Perversitäten ins Ohr flüsterte und die Blauhaarige, die, die mittlerweile nicht nur die Farbe einer Dynamitstange angenommen hatte sondern auch die Eigenschaft, sie war nämlich kurz vorm explodieren. Ein Lächeln bildete sich auf dem Gesicht der beiden jungen Männer und doch, so wussten sie beide, liess sich der Deutsche mit den blonden Haaren und den treudoofen Augen von den stetigen Abfuhren nicht beirren und glaubte weiterhin daran, dass sie seine Liebe irgendwann erwiedern würde. Sie konnten nur erahnen wie ironisch es sein musste geliebt zu werden, aber selbst keine Liebe geben zu können. "Z!!!! ICH BRING DICH UM, WAS BI:LDEST DU DIR EIN!!!!!" (Boom) sie war explodiert und schon allein durch die Druckwelle die dabei ausgelöst wurde, wurde der arme Blondschopf gegen die nächste Wand geschleudert, wobei alle Beteiligten hofften, dass niemand sie gehört hatte. "Was soll ich sagen, ich liebe es Recht zu behalten!" drang es leicht überlegen aus der britischen Kehle. "Yeahh right, whatever...you british guys are so snobby!" (Ja klar, was auch immer...ihr Briten seid so versnopt!) erwiderte X genervt. Der Dunkelhaarige zog elegant seine Augenbrauen in die Höhe "Nun, ich ziehe es eher vor zu sagen, das wir Briten einen weitaus geprägteren Sinn haben auf das richtige Pferd zu setzen und diesmal, mein geschätzter Kollege, war es der Königin Stute oder wie der gemeine (normale) Amerikaner zu sagen pflegt: 'Jackpot!" sagte er und schloss mit einem breiten Lächeln ab, sodass seine Zähne blitzten wie die Kronjuwelen der Queen. Man merkte schnell das sich hier zwischen den beiden Parteien, England und Amerika ein Konflikt anbahnte, der hoffentlich nicht die Ausmaße annahm, wie er es einst im 17.Jahrhundert tat, als Amerika und seine Kolonien um die Unabhängigkeit von der Krone kämpfte. Das blauhaarige Mädchen schnaufte vor Wut, sie hatten keine Zeit und dieser Spinner hatte tatsächlich nichts besseres zu tun als ihr irgendwelche Perversitäten ins Ohr zu flüstern. Natürlich, sie könnte ihn tausend Tode sterben lassen, aber wie schon erwähnt, dafür war einfach keine Zeit, also liess sie ihn sich langsam wieder aufrappeln und ging stattdessen zurück in die Wohnung, um ihre Waffe zu holen. Die letzten Vögel über seinen Kopf wegscheuchend, fasste Z langsam wieder Fuss auf dem Boden der Tatsachen. Überzeugt von seinem Erfolg fuhr er sich durch die Haare "Ohh ja, sie liebt mich!" ....nun anscheinend waren es doch eher SEINE Tatsachen. "Halluljah to the Queen! What the fuck are you talking about? Ohh man, you british people are so frickin' uptight. What are you eating to breakfast, a broom? I mean, you pobably used adverbs before the age of two!" (Worüber redest du? Ohh man, ihr Briten seid so verklemmt! Was esst ihr zum Frühstück, einen Besen? Ich meine, ihr benutzt wahrscheinlich schon Adverben bevor ihr zwei seid!) regte sich der Ammi auf. Der Engländer zog missverständlich die Brauen zusammen "Nehme ich da eine leichte Anti-Patie gegen die Queen auf? Und dass, was du als verklemmt bezeichnest, mein Lieber, nennen andere Menschen kultiviert. Du solltest dir des öfteren eine Tasse Tee zu Gemüte ziehen, das entspannt und lässt den Geist neu auferleben.". "Okay man, that's enough! Something is definitly wrong with you! What's up with the whole eyebrowe-thing anyway? I mean, its kinda ...you know...girlish!" (Ok man, das ist genug! Irgendetwas ist definitiv falsch mit dir! Was ist das eigentlich mit den Augenbrauen? Ich meine, es ist ein wenig...du weisst schon...mädchenhaft!) meinte X und machte dabei vielsagende Gesten mit seinen Händen. Allerdings schien er damit sehr wohl ins schwarze getroffen zu haben, denn die ruhig besonnene Miene des Briten fing an zu bröckeln "Ich hoffe für dein Wohlergehen, das du mir da nichts unterstellen willst und ausserdem hege ich so langsam das Gefühl, dass du nur bezweckst Zeit zu schinden um deine verlorene Ehre nicht bezahlen zu müssen." deutete der Brite galant an. Ein spitzbübiges Grinsen stahl sich auf das Gesicht des Mannes mit den hellbraunen Haaren und den blauen Augen "Uhhmm, no...no I would never forget to---Quick! Who is Dorothy Gale?" (uhmm, nein ich würde niemals vergessen zu----Schnell! Wer ist Dorothy Gale?) brach er seinen Satz ab und stellte stattdessen eine Frage. "Der weibliche Hauptcharakter aus der 'Zauberer von Oz'!" antwortete er total überrumpelt, besann sich aber gleich wieder "Aber was sollte das ---" wollte er fragen, doch sein Kollege übernahm gleich das antworten. "That, dear Y, is the evidence! An average guy would never know the identity of Dorothy, except he's gay!" (Das, mein lieber Y, ist der Beweis! Ein normaler Kerl würde niemal wissen wer Dorothy ist, ausser er ist schwul!) sagte er und kam aus dem Grinsen gar nicht mehr. Der Brite, dessen Name Y war, hatte scheinbar jeden Sinn für Humor verloren, wenn er denn mal einen besessen hatte "Jetzt pass mal auf, Weissbrotfresser, du schiebst jetzt sofort die Kohle rüber oder ich mach dich auf die gute, alte britische Hooligan art fertig!" drohte er unter zusammengebissenen Zähnen und hatte mit einem mal die gehobene Redensart verloren die ihn sonst auszeichnete. Um seine Drohung noch zu unterstreichen packte er seinen amerikanischen Freund am Kragen. Geschockt riss dieser seine Augen auf "Holy shit, where the fuck is your accent?!" (Verdammt wo ist dein Akzent?) fluchte er, denn es kam nur äusserst selten vor das der Brite die Fassung verlor, aber wenn dann ging es dabei um Geld. "Ähh Leute, ik stör ja eure Finanzanjelegenheiten ja nur unjern, aber wat isn hier los?" mischte sich nun auch der Deutsche ein. Y's haselnussbraune Augen blitzten den Blondschopf an "Nun, unserer kleiner Freund des schnellen Essens will sich seiner verlorenen Wette nicht entlöhnen!" erklärte er und betätigte sich seiner wiedergefundenen Sprache. Ein deutliches Fragezeichen bildete sich auf dem Gesicht von Z "Wat für ne Wette?" hakte er nach. "Y said that Kahn is going to smash you into the wall and I said that she is going to castrate you.....but yeaaah that british fucker was right..." Y sagte das Kahn dich gegen die Wand schleudert und ich sagte das sie dich kastriert....aber der britische Wichser hatte recht!" gab X nur ungern zu. Plötzlich schienen die treudoofen Augen des Deutschen wie entflammt "Heisst dat etwa, dat ihr meine Autorität als Mann in Frage stellt?" knurrte er gefährlich. X und Y wollten schon zu einer Antwort ansetzten, in der sie höchstwahrscheinliche jegliche Autorität des Deutschen anzweifelten, allerdings wurden sie noch früh genug unterbrochen und so konnte man den Ausbruch des 3.Weltkriegs gerade noch verhindern. "Hey Ladies, würdet ihr das rumzicken jetzt unterlassen oder soll ich euch vielleicht noch passend einen Hund in der Größe von einer Brotbüchse besorgen?" ertönte Lain's Stimme scherzhaft, dennoch mit einem ernsten Unterton. "Alles was du willst, Schatz!" platzte es aus Z raus, fing sich aber zugleich einen mörderischen Blick ein, welcher ihn erstmal verstummen liess. Lain zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu "Gut, können wir dann los?" fragte sie genervt. "Yeaah right, I almost forgot, we were about to go!" (Ach ja, hab ich fast vergessen, wir wollten los!) meinte X peinlich berührt, er hatte durch die kleine Auseinandersetzung mit Y völlig vergessen dass sie nicht grundlos hier waren. "Lasst uns aufbrechen, es wird schwer genug werden Mr. Grayham zu beschwichtigen. Kahn, wir treffen uns dann auf dem Parkplatz der ISA." meinte der Brite und schritt zum Fahrstuhl. Lain nickte den Dreien zu und ging in die entgegengesetzte Richtung um in die Tiefgarage zu gelangen. Sie hörte noch wie Z sagte "Ey Leute, können wa noch nen kleinen Abstecher zu Burger Prince machen? Der Knacker hat jesagt wir sollen ihm noch nen Lil' Prince Menu holen!", kurz darauf antwortete ihm der Amerikaner "Jesus Christ, are you nuts? God damned, what the hell are you thinking? Next time, you should take your bath a lil colder, 'cause your brain shrunk and your cock probably, too!" (Jesus Christ, bist du bescheuert? Gott verdammt was zur Hölle denkst du? Nächstes mal solltest etwas kälter baden, denn dein Gehirn ist wahrscheinlich geschrumpft und dein Schwanz auch!). Daraufhin schrie der Deutsche "He! Moment! Kann es sein dat du hier gerade meine Schwanzlänge in Frage stellst?" brodelte es aus ihm. "Fucking dumbass.." fluchte der Ammi augenrollend und die jungen Männer, namens X, Y und Z verschwanden im Fahrstuhl. Unwillkürlich legte sich ein Lächeln auf die Lippen der Blauhaarigen. Es war unglaublich, wenn sie es nicht besser wüsste, könnte sie es nicht glauben, dass diese drei Spinner die genialsten Kommunikationssysthemanalysisten und Hacker der ganzen Welt waren. Mit ihrem Auftreten war Chaos vorprogrammiert, von den meisten wurden sie daher nur 'Die chaotischen Drei' genannt, während sie in der Agentwelt auch als die 'XYZ' bekannt waren. Immer wieder tauschten sich der Amerikaner und der Deutsche böse Blicke aus, während die 'XYZ' und Lain im Aufzug standen und auf dem Weg ins oberste Stockwerk, dem Büro ihres Chefes waren. Der Brite ignorierte die beiden völlig, es hatte keinen Sinn dort irgendetwas zu schlichten. Der Ammi hatte mal wieder die Schwanzlänge des Deutschen angezweifelt und das nahm ihm Z ziemlich übel. Auch Lain versuchte sich nicht weiter davon beeinflussen zu lassen, warum auch, immerhin war sie drei Chaoten in nur wenigen Minuten wieder los. Die Tür des Fahrstuhls schob sich auf und es wurde ihnen ein Bild geboten, dass sie immer sahen wenn sie das Büro von Grayham betraten. Wie gewöhnlich stand er mit dem Rücken zu ihnen, sah herab auf die in weiß gehüllte Stadt und sagte das, was er immer sagte, wenn Lain sein Büro betrat "Kahn, Sie sind zu spät!" ertönte seine metallisch klingende Stimme. Natürlich war es nicht zu erwarten das er ihnen ein 'Frohes Fest' wünschte, er selbst hatte diesen Tag schon lange aus seinem Kalender verbannt, schliesslich feierten Verbrecher auch kein Weihnachten. Die blauhaarige Agentin erwiderte schon lange nichts mehr auf die Art, wie er ihr 'Hallo' sagte, sondern ging gleich zum geschäftlichen über "Sie liessen mich herbeordern, Sir?". Der alte Mann nickte langsam und wandte sich um "Das ist richtig, Agent Kahn. Ich habe eine kleine Aufgabe für Sie und zwar geht es dabei um den Fall an dem Sie und Agent Mecury dran sind.". Lain spitzte die Ohren, das war ja interessant. Sie würden dem Mörder von Max und Sawara jetzt also näher kommen. "Vor wenigen Stunden hat uns Steed ein paar Beweise aus Russland geschickt, er meinte wir sollten uns sofort darum kümmern!" erklang eine Stimme die ihr nur zu gut bekannt war, denn diese Person gebrauchte den gleichen abfälligen Ton, wenn sie Steed sagte. Nicht nur auf Lain's Gesicht legte sich ein Grinsen, sondern auch auf das von Z. "Hey Elektrozwerg, wie schön dich mal wiederzusehen!" rief dieser freudestrahlend und rubbelte durch die Haare des, den bis eben noch lässig dastehenden JD. Der Sonnenbrillenträger drückte den aufdringlichen Deutschen mühsam von sich weg und ordnete seine strubbeligen Haare wieder, obwohl dies überhaupt keinen Sinn hatte, denn seine Haare sahen immer aus wie frisch in die Steckdose gefasst und daher durfte er sich auch den Spitznamen erfreuen. "He Blondi, ich hab dir schon tausend mal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst!" ermahnte er ihn genervt. Daraufhin zog der Blonde eine Schnute "Jetzt bleib mal locker aufm' Hocker! Du solltest froh sein dat ik dich an Lain's Seite akzeptiere!" gab er beleidigt zurück, woraufhin JD es seufzend aufgab mit ihm zu diskutieren. Ein kehliges Räuspern ertönte und schon wurde dem alten Mann wieder die nötige Aufmerksam zu teil, die er brauchte "Meine Herren, Agent Kahn. Die Beweise, die Agent Mecury uns zu gesendet hat, beinhalten belastende Informationen für Branislav Uljanow, der seit zwei Jahren in der russischen Botschaft hier in Japan tätig ist. Agent Mecury hat sich als Spion in die russische Mafia eingeschlichen, um dort den übergelaufenen V-Mann aufzuspüren, allerdings wurde er noch auf andere Aktivitäten aufmerksam, die mit Voltaire zu tun haben könnten. Aber das ist jetzt erstmal Nebensache. Mecury hat herausgefunden, das die russische Botschaft als Drogenschleuse der Mafia benutzt wird und das Branislav selbst dem organisierten Verbrechen angehört. Jedoch sollen nicht nur Drogen von Russland nach Japan transportiert werden, es werden auch Baupläne japanischer Geheimwaffen nach Russland geschickt. Es heisst das die Mafia beginnt sich aufzurüsten. Diese Kette muss unverzüglich unterbrochen werden!" erklärte Grayham. "Nun habe ich verstanden warum sie Agent Kahn für diesen Auftrag benötigen und es nicht der JCA überlassen haben. Branislav Uljanow untersteht als Botschafter der Sicherheit seines Landes, Sie können ihn ohne handfeste Beweise und der damit folgenden Gefährdung Agent Mucury's nicht festnehmen." schlussflogerte Y. Der Chef nickte "Das ist richtig. Ihre Aufgabe, Kahn, ist es Branislav Uljanow zu eleminieren!" befahl er deutlich. Ihre kristallblauen Augen musterten den Chef stutzig "War Branislav nicht dafür bekannt das er sich für die Zerschlagung von Mafia Organisationen einsetzte? Er ist doch für die verschärften Drogengesetze in Russland verantwortlich, um nur ein Beispiel zu nennen. Man könnte sagen das er ein Dorn im Auge der Mafia ist. Ich würde behaupten das er eines der größten Hindernisse für sie ist." brachte sie misstrauisch an. Es dauerte einen Augenblick ehe Grayham antwortete, zu ungewohnt war es das ihm seine Agentin wiedersprach, aber ihr angeführtes Argument war faktisch völlig korrekt "Denselben Gedanken hatte ich ebenfalls, Kahn. Scheinbar hat sich Branislav die perfekte Tarnung aufgebaut, niemand hätte ihn verdächtigt, selbst ich nicht, aber die Beweise sprechen eine andere Sprache. Wenn ich darüber nachdenke wundert es mich auch nicht, seine Weste war einfach zu weiß." entgegnete er. Lain nickte verständlich, ihr Chef hatte recht, ausserdem hatte Steed diese Beweise gesendet, also konnte es sich hierbei um keinen Fehler handeln. Steed war wie sie ein Special, er hatte die gleiche Ausbildung und würde nie etwas tun was der Anweisung seines Chefes widersprach. Die grauen Augen des weißhaarigen Mannes schweiften von seiner Agentin zu den drei Spezialisten, was Kommunikations- und Computersytheme betraf "Sie, meine Herren, habe ich nicht grundlos Kahn holen lassen! Sie werden mit ihr zusammenarbeiten! Ihre Aufgabe ist es----" wollte er erklären, allerdings wurde er von einem spitzen Schrei unterbrochen. "NEIN! NIEMALS! NICHT IN DIESEM LEBEN UND IN KEINEM ANDEREN!!! VERGESSEN SIE ES! NEIN! NO! NON! NIENTE! NADA! FINITO! NEVER EVER!!!" verneinte Lain lautstark und fuchtelte dabei abwehrend mit ihren Händen herum. Mit diesen Chaoten würde sie nie wieder arbeiten! Es war deutlich zu sehen wie das Wutbarometer ihres Chefes in eine unermessliche Höhe stieg, denn sein Gesicht färbte sich dunkelrot und die Ader an seiner Schläfe fing gefährlich an zu pochen "Heisst das etwa, dass Sie sich meinem Befehl wiedersetzen, Kahn?" fragte er bedrohlich leise. Dieser Mann wusste einfach nur zu gut welche Knöpfe er zu drücken hatte. Lain sich einem Befehl widersetzen? Eher würde sie in einem rosa Tutu rumspringen und Schwanensee tanzen. Sie musste wohl oder übel in den sauren Apfel beißen, dafür, das diesen Spinnern nichts passierte garantierte sie allerdings nicht. "Nein, Sir! Der Auftrag wird in Zusammenarbeit mit X, Y und Z erledigt!" antwortete sie entschlossen. "Ach komm schon Lain, dat wird bestimmt lustig!" meldete sich nun auch der Deutsche zu Wort. Die Augen der Angesprochenen formten sich zu schmalen Schlitzen "Lustig?Etwa genauso lustig, als du im CIA Computer nur einen kleinen Virus entfernen solltest, aber gleich das Stromnetz von ganz Washington D.C. lahm gelegt hast? Oder genauso lustig, als du ausversehen die gesamte Verbrecherkartei von Interpol gelöscht hast (Nebenbei bemerkt in dieser Kartei sind mehr als 1mio. Verbrecher gespeichert.)???" fauchte sie und während sie redete konnte man nahezu zu sehen wie der Deutsche, eigentlich ein gestandener Mann, immer kleiner wurde. "War es auch so lustig, als du den Satellit umprogrammiert hast nur um kostenlos den Pornokanal zu empfangen? Fandest du es auch lustig, als du alle Kommunikationssystheme von Europa durcheinander gebracht hast? Verkehr und Wirtschaft wurden dadurch total auf den Kopf gestellt! Am Ende ist eine Boeing747 im Garten der Queen gelandet und Rodrique Perdez, Spaniens Staatsverbrecher Nr.1 ist nicht im Hochsicherheitsgefängnis von Grönland gelandet, sondern in einem Frauenkloster irgendwo in Frankreich!!!!" rief sie völlig ausser sich, denn sie wollte gar nicht daran denken was in dieser Nacht wohl noch alles passierte. "Ähhmm also, dat mit dem Pornokanal war ik nich'! Dat war X!!!" versuchte sich der Blonde schnell rauszureden, was allerdings die Wut in ihr noch mehr entfachte. Empört sah der grünäugige Ammi zu seinem Kollegen "You fucking asshole! I didn't do that, I swear!!! But it was me, who deleted the file." (Du Arschloch! Ich hab's nicht getan, ich schwöre! Aber ich war das, der die Kartei gelöscht hat.) gab er zu, worauf er sich gleich einen bösen Blick von ihr einfing. "Findet ihr das lustig? Na sagt schon!" knurrte sie und fing schon an mit ihren Fingern zu knacken. Z setzte ein unsicheres Grinsen auf "Najaa, wenn man so drüber nachdenkt- Ja!" antwortete er und hielt sich gleich schützend die Hände vors Gesicht. Die Wut in ihr schien mehr und mehr zu brodeln, nachdem sie Z's Antwort bekommen hatte, richtete sie ihren Blick auf X. Dieser musste erstmal schlucken ehe er fähig war etwas zu sagen "A-actually....yeah, it's kinda funny." (Naja, also eigentlich ist es schon lustig) erwiderte er vorsichtig. Wieder knurrte das blauhaarige Mädchen, richtete ihren Blick dann aber auf den letzten im dreier Bund. Doch bevor der Brite mit der gehobenen Redensart zu Wort kam, wurde er auch schon unterbrochen. "Den Teesäufer musste jar net fragen! Der hat in keinster art und weise Humor, aber wir nehmen ihm dat nich' übel, er ist halt Engländer!" kam es von dem Blonden leichtfertig. Lain's tötender Blick fiel sogleich wieder auf den Deutschen und der arme Kerl begann schon sein letztes Gebet zu sprechen, als plötzlich ein leichtes Lächeln die Lippen der Agentin umspielte "Du hast recht, irgendwie ist das schon lustig.". "Einen Augenblick mal! Wie meinst du das, Engländer haben keinen Humor?" beschwerte sich Y, der sich in seiner Nationalität angegriffen fühlte. Doch bevor ihm eine Antwort vergönnt war, ertönte wieder dieses laute, aufdringliche Räuspern, woraufhin sich alle Aufmerksamkeit wieder auf den alten Mann richtete. "Meine Herren, Agent Kahn........IST IHNEN EIGENTLICH KLAR DASS WIR UNS HIER IM ISA HAUPTGEBÄUDE BEFINDEN UND NICHT IN EINEM IRRENHAUS???" brüllte er sie orkanmäßig an, woraufhin alle sich die schmerzenden Ohren zu hielten und X schon geistig ein Hörgerät auf seine Einkaufsliste setzte. Nachdem sich Grayham davon überzeugt hatte, dass ihm nun keiner mehr so schnell ins Wort fallen würde, fuhr er mit seinen Anweisungen fort "Dann wollen wir die Sache mal zu ende bringen. Agent Kahn, wie schon gesagt ihre Aufgabe ist es Branislav zu elemmenieren. X, Y und Z, einer von ihnen kümmert sich um das Sicherheitssysthem, Daniels wird ihnen von hier aus zur Seite stehen. Die anderen beiden verschaffen mir alle wichtigen Dateien die es in seinem Computer, in seinem Telefon oder in seinem Toaster zu finden gibt. Ich will wissen mit welchen Männern er Kontakt hatte! Sie werden dafür sorgen das niemand und wenn ich sage niemand, dann meine ich auch niemand, Sie sehen wird! Sollte dies doch der Fall sein wird derjenige unentwegt ausgeschaltet. Hinterlassen Sie keine Spuren, wir müssen es später so aussehen lassen, als wäre der Botschafter der Mafia zum Opfer gefallen. Noch irgendwelche Fragen? Dann begeben Sie sich bitte nach unten in den bereit gestellten Van, er enthält alles was Sie für diesen Auftrag benötigen. Aufwiedersehen!" schloss der weißbärtige Mann monoton ab. Die Agentin und die drei Spezialisten wandten sich schon ab, als JD noch mal auf Lain zu ging. "Sag mal, ist alles ok bei dir? Du siehst ganz schön mitgenommen aus." erkundigte er sich besorgt. Es war ihm sofort aufgefallen, seine Partnerin war viel blasser als sonst und schien nicht ganz sie selbst zu sein. Die blauhaarige lächelte angestrengt "Ja, alles bestens. Ich hab nur etwas spät meine Injektion genommen." meint sie leichtsinnig, denn sie hatte absolut keine Lust ihm zu erzählen das Hiwatari das ganze auch noch mitbekommen hatte. "Dann ist alles gut?" hakte er noch einmal nach. "Ja! Könnte nicht besser laufen!" versicherte sie ihm mit einem breiten Grinsen, sie konnte nicht riskieren das er erfuhr, dass sie in letzter Zeit etwas schwächelte, besonders was das Verständnis anging. Er runzelte die Stirn und man konnte ihm sofort ansehen das er ihr nicht glaubte, dennoch fragte er nicht weiter nach, sondern schloss das Thema ab. Er konnte sich schon denken, das ihr dieser Auftrag nicht leicht fiel, es musste schwer sein ein normales Mädchen zu spielen, wenn man doch gar keines ist und auch nie war. "Gut, na dann, viel Spaß beim elemenieren!" verabschiedete sich auch er. Ein tückisches Leuchten trat in ihre Augen "Danke, den werd ich haben." meinte sie noch ehe sie allen voran den Raum verliess und zuerst in den Fahrstuhl stieg, dannach traten die chaotischen Drei ein. "Ach Z?! Wo ist eigentlich das Lil' Prince Menu, dass sie mir mitbringen wollten?" donnerte nocheinmal die Stimme des Chefs durch den Raum. In einer Seitenstraße neben der Villa des Botschafters hatte der schwarze Van geparkt. Verschmolzen mit der Dunkelheit der Nacht fiel er kaum auf. Es war deutlich zu spüren, dass man sich in einem anderen Viertel der Stadt befand, nicht ein Laut vermochte in der vorangeschrittenen Stunde der Nacht zu erklingen, nicht ein Licht, ausser das von ein paar einsam stehenden Laternen, durchbrach die tiefe Schwärze. Sie waren in einem Viertel wo Drogen, Sex und Kriminalität weit entfernt schienen. Sie waren in einem Viertel wo sich die Menschen ihre Sicherheit erkaufen konnten, denn genug Geld hatten sie ja und genau das zeigten sie auch. Sie zeigten es mit ihren stilvoll eingerichteten Villen, mit ihren teuren Autos und ihren preisgekrönten Gärten, mit ihren Bodyguards und ihren Hochleistungssicherheitssysthemen. Ja, sie fühlten sich in ihrem kleinen, beschaulichen aber vorallem sicheren Viertel wohl. So wohl, dass sie noch nicht einmal bemerkten das unter ihnen ein Mann hauste der für viel Leid anderer Menschen verantwortlich war, aber das war jetzt auch egal, denn sie würden sich nicht mehr lange seiner Gegenwart erfreuen dürfen. "Bevor du die Kameras ausschaltest will ich wissen wo das Schlafzimmer von Branislav ist und wo sich seine Security's befinden!" wies die, nun in völlig schwarz gekleidete Agentin den Amerikaner an. Dieser saß an einem Computersysthem, das im hinteren Teil des Vans eingebaut war. Hinter ihm standen seine beiden Kollegen und die junge Agentin und beobachteten jeden einzelnen seiner Schritte. Zunächst sah man auf dem Bildschirm, wie er mit dem ISA eigenen Satelliten die Villa des Botschafters heranzoomte bis die Struktur des Hauses klar und deutlich zu erkennen war. Dann fügte er mit einem weiteres Programm eine Wärmesuchbildkamera ein. Sofort wurden vereinzelte Wärmequellen von Personen sichtbar, innerhalb des Hauses waren es 14 an der Zahl und ausserhalb weitere Sieben. "Und wer davon ist jetzt Branislav?" fragte das Mädchen ungeduldig. Der Ammi grinste "Just a minute." meinte er und klickte auf eine andere Datei, in dieser befand sich ein Ganzkörperfoto des Russen. Er setzte die Datei in die Wärmesuchkamera ein und schon wurde nach der Person gesucht dessen Größe, Gewicht und Körperumfang dem Foto entsprach. Nur ein paar Sekunden später wurde der Computer fündig. Er zeigte eine einzige Wärmequelle in einem Raum des ersten Stockes an. "Er ist also allein!" sagte Lain sichtlich erfreut, denn so würde es leichter werden unerkannt aus der Sache rauszukommen. Bevor der Ammi jedoch anfing das Sicherheitssythem lahm zu legen, hackte er sich noch einmal in die Überwachungskameras ein, um die Lage noch einmal zu überprüfen. "Ready?" (Star klar?) fragte er sicherheitshalber noch einmal nach. "Natürlich!" antwortete der Brite. Von Lain hingegen war nur das Entsichern ihrer Waffe zu hören und damit hatte sich die Frage schon erledigt. Der Deutsche allerdings zog wie üblich eine Schnute, wenn ihm etwas nicht passte "Warum darfst du immer im Innendienst bleiben?". "I stay here, 'cause I can't see blood! Got it, dumbass?" (Ich bleib hier, weil ich kein Blut sehen kann. Verstanden Arschloch?) meinte X wie immer vulgär. "Man muss sich seinen Ängsten auch mal stellen!" erwiderte Z leicht angesäuert, denn er konnte den Außendienst genauso wenig leiden. Gerade als X etwas zu seiner Verteidigung sagen wollte, unterbrach ihn eine leicht genervte Agentin. "Ladies!" mahnte sie. X wandte sich unter unverständlichem Knurren wieder dem Computer zu und begann wieder in die Tasten zu hauen "Ok, I'm going to shut the systhem down......Now!" (Ok, Ich werde das systhem jetzt runterfahren!) meinte er und schon fuhr das Sicherheitssythem zur Hälfte runter. Ganz ausschalten konnten sie es nicht, denn sonst würde es auffallen und in Nullkommnichts hätten sie die Bullen am Hals. Y sah zur Überprüfung auf seine Armbanduhr "Gut, die Kameras sind jetzt auf Standbild gesetzt, das bedeutet wir haben jetzt exakt 15 minuten um rein und wieder rauszukommen ohne das wir bemerkt werden!" informierte er die anderen. Ein vorfreudiges Lächeln bildete sich auf dem Gesicht der Blauhaarigen "Na dann wollen wir mal keine Zeit verlieren!" meinte sie und trat leise aus dem Van heraus. Mit einem Seufzen stieg der Deutsche aus und nach ihm, ruhig und besonnen der Brite. Mit Bedacht so leise wie möglich zu sein schlossen sie die Tür des schwarzen Autos. "Wir klettern auf der Südseite über die Mauer, gelangen so in den Garten und können über das Fenster eines leeren Zimmers in die Villa einsteigen. Von dort aus gehe ich in den ersten Stock und erledige den Alten. Z, du übernimmst sein Büro und Y, du nimmst dir sein Wohnzimmer vor, er soll dort einen Computergesicherten Safe drin haben, könnte sein das da ein paar wichtige CD's und Mikrofilme sind! Verstanden?" fragte sie nach und zog sich dabei eine schwarze Maske über. Der Brite nickte und drückte nebenbei eine Zigarillo aus, die er sich kurz zuvor zur Beruhigung angezündet hatte, zunächst wollte er sie liegen lassen, doch als er Lain's Blick bemerkte verstaute er sie schnell in dem schwarzen Overall und zog sich ebenfalls seine Maske über. So ein Zigarillostummel hätte fatale Folgen, wenn einer von der Crime Scene Investigation ihn gefunden hätte, sie durften auf gar keinen Fall Spuren hinterlassen, zu hoch war das Risiko auf politische Auswirkungen. "Verstanden, Schatz!" meldete sich Z mit einer militärischen Geste zu Wort und zog dann auch die Maske über. Mit einem gemurmelten "Spinner" drehte sich Lain von beiden weg, ging auf die Mauer zu und blieb davor stehen. "Ihr wartet hier, bis ich euch ein Zeichen gebe!" befahl sie und war im nächsten Moment auch schon leichtfüssig über die Mauer verschwunden. "Bevor ich es vergesse, wir Engländer haben einen äusserst ausgeprägten Humor. Er ist nur einfach nicht mit eurem stumpfsinnigen zu vergleichen." rechtfertigte sich Y. Z legte die Stirn in Falten, was man jedoch unter der Maske nicht erkennen konnte "Da hast du recht, eurer is' nämlich laaaaaaangweilig!" erwiderte er grinsend. Der Brite zog beide Brauen in die Höhe, jetzt musste er sich auch noch vor diesem Blondchen beweisen "Nun gut, ich sehe mich wohl oder übel gezwungen dir eine Kostprobe guten britischen Humors zu geben!" begann er und es lag etwas unheilvolles in seiner Stimme. Dem Deutschen lief schon kalter Schweiß den Rücken herunter, Y wollte jetzt doch nicht wirklich....er hatte doch nicht vor..... "Also, zwei Kannibalen---" fing der Brite mit der Folter an, aber ein völlig geschockter Z unterbrach ihn. Dem Blonden stand der Horror buchstäblich ins Gesicht geschrieben "Ohhh mein Gott, er tut es doch! Ein Engländer erzählt einen Witz!!! Lain, X ....Hilfe?!" sagte er total entsetzt. Den Gefühlsausbruch von Z ignorierend fuhr der Dunkelhaarige beleidigt fort "Wie gesagt, zwei Kannibalen essen einen Clown.Da sagt der eine zum anderen 'Schmeckt es dir auch so komisch?'" beendete er den Witz und lachte sich zurückgehalten ins Fäustchen. Der Deutsche stand zunächst da, wie eine Salzsäule, dann schmiss er sich plötzlich an die Wand "Wie konntest du mir das antun? Ich werde mein Leben lang geprägt sein!" wimmerte er. Ja, so unterschiedlich konnte der Humor unter den Ländern sein. In der Zwischenzeit bei Lain. Als sie über die 3 Meter hohe Mauer gesprungen war, hielt sie in der Hockestellung einen Moment inne. Den Arm mit ihrer Waffe seitlich ausgestreckt, spürte sie einen geringen Widerstand, zudem nahm sie ein leises bedrohliches Knurren wahr. Langsam liess sie ihre kristallblauen Augen zur Seite schweifen und starrte in ein Paar gelb blitzender Augen, die einem American Bulldog gehörten. Er hatte in ihre Sig Sauer gebissen und schien jeden Atemzug den sie machte genau zu anlysieren. Obwohl sie wusste, dass man Hunden niemals direkt in die Augen schauen durfte, weil das sie aufstachelte tat sie es trotzdem. Zwischen den beiden entstand eine Spannung die kurz vorm Zerreissen war. Jeden moment hätte der Hund zubeißen oder sie abdrücken können. Nicht ein Blinzeln störte den Blickkontakt zwischen den gelben Augen des Bulldogs und dem stechenden Eisblau von Lain's Augen. Die Lage schien sich immer mehr zu erhitzen und nun begannen sich schon tiefe Aggressionsfalten durch das Gesicht des Hundes zu ziehen. "Überleg es dir gut..." flüsterte sie bedrohlich und dabei blitzte das Blau ihrer Augen gefährlich auf. Noch einige Sekunden starrten sich Mensch und Tier unentwegt an, doch dann wich der Vierbeiner ein paar Schritte zurück, jaulte kurz auf und verschwand zitternd im nächsten Busch. Erfolgreich grinsend richtete sich die Agentin wieder auf und besah sich ihrer Waffe näher "Hundesabber, Igitt!" meinte sie angeekelt und versuchten den Lauf der Waffe im Gras wieder trocken zu kriegen. Nachdem dies mehr schlecht als recht funktionierte, sah sie sich kurz um und liess zwischen ihren Lippen ein leisen Pfiff ertönen, der sich nicht anders anhörte, als das Pfeifen des Windes. Nur einen Augenblick später waren auch der Brite und der Deutsche auf der anderen Seite der Mauer angekommen. Doch nicht sie hatten diesen Pfiff gehört, sondern noch ein anderes empfindliches Gehör. Zähnefletschend kam ein anderer Vierbeiner um die Ecke gerannt und nahm direkten Kurs auf Lain, die weiter vorne stand. "Argh, verdammt." kam es fast schon genervt von ihr. Sie unternahm keine Anstalten dem Tier auszuweichen oder es zu erschiessen, sie liess es einfach weiter auf sich zu kommen. Kurz vor ihr sprang der Hund ab, sie sah wie die weißen Fangzähne immer näher kamen, doch noch bevor er diese in ihrem Fleisch versenken konnte, nahm sie eine Abwehrstellung ein, griff nach dem Hals des Tieres und brach ihm mit einer geschickten Drehung das Genick. Daraufhin fiel der Körper des Vierbeiners leblos zu Boden. Kein Zeit verschwendent zeigte die Agentin durch ein Handzeichen, dass sie ihr folgen sollten. Während der Brite eiskalt an dem Tier vorbeischritt, hatte der Blonde arge Probleme einen Brechreiz zu unterdrücken, denn das Geräusch was beim Bruch des Genickes ertönte, war alles andere als ein Wohlklang für seine Ohren. Sie hatten Glück, in diesem Teil des Gartens waren keine Wachen postiert, sondern nur die Hunde, so konnten sie ohne weitere Schwierigkeiten zum Fenster des leerstehenden Zimmers gelangen. Die junge Frau riskierte einen kurzen Blick durch das Fenster und sah etwas, das ihr ein erneutes Grinsen auf die Lippen trieb. Gleich unter dem Fenster erkannte sie die Umrisse eine Couch. Das kam mehr als gelegen, denn so konnte sie sich einiges an mühe sparen. Mit einem kurzen gezielten Schlag, zersplitterte die Scheibe um ihre Faust herum und die einzelnen gläsernen Stücke fielen lautlos auf das Polster der Couch herab. Hätten sie das Sicherheitssythem nicht ausgeschaltet, würde spätestens jetzt ein ohrenbetäubender Alarm losgehen. Geschickt sprang die Blauhaarige in das Zimmer und wartete auf ihre Kollegen, die sich mit dem Eintreten schon um einiges schwerer taten. Drinnen angekommen, deutete sie mit einer kurzen Handbewegung wieder an, dass die beiden warten sollten. Mit schnellen und zugleich lautlosen Schritten ging zur Tür und öffnete diese einen Spalt, nur ein paar Meter weiter weg stand einer der Securities mit dem Rücken zu ihr. Bevor sie die Tür ganz öffnete setzte sie noch einen Schalldämpfer auf den Lauf ihrer Waffe. Dann schritt sie vorsichtig aus dem Zimmer und schlich an der Wand entlang zu dem breitkreuzigen Russen. Als er das kalte Metall in seinem Nacken spürte war es bereits zu spät, denn die Kugel hatte sich bis vor in sein Kiefer gebohrt. Ohne Mühe fing sie den leblosen Körper auf und liess ihn leise zu Boden gleiten. Wie auf Knopfdruck standen die anderen beiden schwarzen Gestalten hinter ihr, wortlos verständigten sie sich, dass nun jeder sein Weg gehen würde und so teilten sie sich auf. Fast schon gelangweil lief die Agentin den Flur entlang bis sie in der Eingangshalle der Villa ankam, wo auch ein Treppe in den ersten Stock führte. Sie drückte sich schnell an die Wand des Flures, als sie sah das ganze fünf Männer in der Halle postiert waren schoss es ihr durch den Kopf. Eines stand fest, sie konnte nur über diese Treppe in den ersten Stock gelangen, aber dazu musste sie an diesen Männern vorbei und zwar lautlos. Es wäre besser gewesen, für diesen Einsatz zwei Waffen zu nehmen annstatt einer. Kurz geärgert über sich selbst, beschloss sie auf eine Alternative zurückzugreifen und zauberte aus ihrem hautengen Overall zwei Messer hervor. Sie war zwar nicht Steed, aber ihr Umgang mit dem Messer war auch nicht von schlechten Eltern. Sie stiess sich von der Wand ab warf die Messer die zwei Männer die ihr am nächsten standen. Die Klingen hatten ihr Ziel direkt im Herzen gefunden und die Körper der beiden fielen dumpf zu Boden. Alarmiert von dem Geräusch zückten die restlichen Drei ihre Waffen, während einer von ihnen sogar schon sein Funkgerät an den Mind geführt hatte. Bisher noch unentschlossen, wo sie hinzielen sollten, ergriff Lain ihre Chance und erschoss zuerst den mit dem Funkgerät. Nicht mal eine Sekunde dauerte es, da hatten die beiden auch schon ihre Schusswaffe auf die zierliche Gestalt der Agentin gerichtet. "штопальщик, нет движение!"(Stop, keine Bewegung!) rief einer der Russen barsch. Doch das hätte er lieber unterlassen sollen, denn somit waren es die letzten Worte die er sagte. Nicht mal eine Sekunde später hatten beide Männer eine Kugel im Kopf. Sie lächelte leicht, hoffte aber inständig, das dies hier ungehört blieb. Im vorbeigehen zog sie ihre beiden Messer aus den Leichen und schlenderte gemütlich die Treppen hoch zum ersten Stock. Sie war nur noch wenige Schritte von dem Raum in dem sich Branislav befand entfernt, doch als ihre Fingerkuppen die Türklinke streiften hörte sie Stimmen die auf sie zu kamen. Genervt stöhnte sie auf und liess ihren Blick an die Decke schweifen, mit einem Grinsen musste sie feststellen, dass sie genau das gefunden hatte, was sie suchte. Im nächsten Augenblick sprang sie nach oben und hielt sich an einem Kronleuchter fest. Dann schwang sie sich auf den Leuchter und verharrte erstmal dort. Sie klemmte Schienbeine und Füsse zwischen den Stangen ein und wartete auf den richtigen Zeitpunkt. Zwei Securties kamen sich unterhaltend den Flur den entlang. Unter dem Kronleuchter blieb einer von ihnen stehen und sah sich irritiert um "Chast du das auch gechört?" fragte er unsicher nach, wobei sein Akzent deutlich hörbar war. Der andere verzog belustigend sein Gesicht "Aach, komm lass und in die Küche etwas essen gehen!" schlug er vor, zog seinen Kollegen unter dem Leuchter weg und ging mit ihm die Treppe herunter. Ein amüsiertes Lächeln zierte das Gesicht der Blauhaarigen, sie hing kopfüber vom Kronleuchter herab und war drauf und dran gewesen dem Russen eine Kugel durch den Kopf zu jagen, aber der Gute hatte aufgrund seines gefräßigen Freundes noch einmal Glück gehabt. Geschmeidig liess sie sich wieder auf den Boden gleiten, ging entschlossen auf die Tür zu, öffnete sie behutsam und trat ein. Sofort schlug ihr die Wärme eines fast erloschenen Kaminfeuers entgegen, welches auch die einzige Lichtquelle war und den Raum in ein rötliches Licht hüllte. Sie nahm sich einige Sekunden Zeit und sah sich in dem Raum um, an den Wänden standen Regale mit vielen Büchern enthalten, es war eine Art Bibliothek. Die rustikalen Möbelstücke und das Flackern des Feuers gaben den Raum eine beruhigende Atmosphäre. Sie ging weiter in den Raum und schloss vorsichtig hinter sich die Tür. Bei genauerer Betrachtung fiel ihr auf, dass dieses Zimmer viele Antiquitäten enthielt. Von Gemälden angefangen, über Vasen bis hin zu einer Ritterrüstung, anscheinend war Branislav Kunstsammler. Nicht weiter darüber nachdenkend steuerte sie auf einen alten Ohrensessel zu, der mit dem Rücken zu ihr stand. Über der Lehne konnte sie einen angegrauten Haarschopf sehen, von seiner ruhigen und gleichmäßigen Atmung ausgehend, nahm sie an das er schlief. Unmittelbar hinter ihm blieb sie stehen und setzte ihre Waffe an seinen Hinterkopf, ihr Zeigefinger legte sich um den Abzug und das letzte Gebet war gesprochen. "Wollen Sie einem alten Mann nicht in die Augen schauen, wenn Sie ihn erschiessen?" erklang plötzlich die kratzige und akzentreiche Stimme von Branislav. Für einen Moment weiteten sich ihre Augen entgeistert und sie fuhr vor Schreck kurz in sich zusammen, dennoch behielt sie die Fassung und drückte den Abzug bis zur Hälfte. "Was denn? Chabe ich Sie erschreckt?" fragte er lachend. Das Mädchen runzelte die Stirn, normalerweise bettelte man an dieser Stelle um sein Leben. "Ich gehe davon chaus, dass die chälfte meiner Männer bereits tot ist?" sagte er mehr als eine Feststellung als eine Frage. Verwundert zog das Mädchen eine Braue hoch "Ich habe nicht unbedingt mitgezählt." antwortete sie wahrheitsgemäß. Branislav verstummte, nun war es an ihm überrascht zu sein "Ich chätte nicht gedacht einmal meinen Tod durch die Chand einer jungen Frau zu finden. Tun Sie einem alten Mann den letzten Gefallen und zeigen Sie sich mir!" bat er sie höflich. Ein paar Sekunden verstrichen in denen sie keine Reaktion zeigte, doch dann tat sie etwas, was sie in ihrem ganzen Leben nicht getan hatte, sie ging um den Sessel herum und trat dem alten Mann vor die Augen. Die Waffe immer noch auf ihn gerichtet, zog sie sich mit der anderen Hand die Maske vom Gesicht. Einige der blauen Strähnen klebten ihr schweißnass im Gesicht, ihre kristallblauen Augen schauten teils kalt und teils missbilligend auf den alten Russen herab. Ein schmales Lächeln bildete sich auf den dünnen Lippen, aber dieses Lächeln stand als Widerspruch zu seinen blassen, blauen Augen, die Lain traurig musterten. "Sagen Sie mir, Chönes Kind, warum tun Sie das?" fragte er und dabei nahm sein Gesicht solch liebenswürdige Züge an, wie es oft ein Großvater hatte, wenn er mit seiner Enkelin sprach. Die letzten Flammen des Feuers flackerten noch einmal auf und spiegelten sich in den emotionslosen Augen der Agentin "Weil es mein Job ist." erwiderte sie tonlos und drückte nun endgültig ab, zur gleichen Zeit erlosch auch das Feuer und nur das fahle Mondlicht gab den Raum noch Struktur. Auf der Stirn von Branislav klaffte nun eine blutige Einschusswunde, seine Augen waren noch leicht geöffnet, doch ihnen war weder Ausdruck von Horror noch von Entsetzen. Die Blauhaarige liess für einen Moment ihren Blick auf ihm ruhen, dann schloss sie mit einer leichten Handbewegung seine Augen. Jetzt machte er den Eindruck als ob schlief. Es beunruhigte sie, wie er mit ihr umgegangen war. Sie hatte nicht das Gefühl gehabt einen korrupten Politiker vor sich zu haben, aber zum fühlen war sie auch nicht ausgebildet gewesen. Schulterzuckend nahm sie die Umstände hin und wollte sich ihre Maske wieder überziehen, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde. "отец?(Vater?) Ich chabe Stimmen gechört, ist alles---" fragte ein Junge von etwa 14 Jahren besorgt nach. Doch die Sorge schlug sofort in Entsetzen um, als er die junge Frau mit der Waffe erblickte. Ihre kalten Augen musterten den Jungen kurz, wie ähnlich er seinem Vater doch sah. "W-wer seid Ihr?" stotterte er ängstlich, obwohl er versucht hatte mutig zu klingen. Nicht eine Gefühlsregung schlich über ihr Gesicht, mit langsamen, leichten Schritten ging sie auf den Jungen zu. Sie wusste, was sie jetzt zu tun hatte, ober der Junge ein Kind war spielte hierbei keine Rolle. "Du wärst besser in deinem warmen Bett geblieben..." flüsterte sie monoton. Sie konnte die Angst des Jungen förmlich riechen, mit jedem Schritt den sie näher kam fing er mehr an zu zittern. "HIL---" wollte er schon schreien, doch ein Finger von ihr legte sich auf seine Lippen und er verstummte. Sie beugte sich zu ihm herunter und nahm ihn in den Arm "Pssst, ganz ruhig.....du wirst deinen Vater gleich wiedersehen..." hauchte sie und strich ihm beruhigend durchs Haar. Dann ertönte das dumpfe Geräusch ihrer Sig Sauer und der Junge bäumte sich in ihren Armen kurz auf. In der Zwischenzeit bei Z. Nach einigen unerfreulichen Begegnungen mit den russischen Securities hatte er es jetzt endlich geschafft in das Büro von Branislav zu gelangen. Leise schloss er die Tür hinter sich und trat in das rustikal eingerichtete Büro, er liess keine Zeit verstreichen und machte sich gleich daran den Computer unter Lupe zu nehmen. Während er ihn hochfahren liess, durchwühlte er alle möglichen Fächer und Verstecke nach Disketten, Cd's, Mikrofilmen und ähnlichen. Doch er wurde nicht fündig, nichts, nicht mal irgendwelche abgespeicherten Dokumente. Verwirrte runzelte er die Stirn und wendete sich nun dem Computer zu, der wie es nicht anders zu erwarten war, nach einem Passwort verlangte. Es dauerte keine Minute und auch dieses Problem war gelöst, aber es enttäuschte ihn ein wenig denn er hatte erwartet das es schwerer sein würde. Das alles, sah ja geradewegs dannach aus, als ob der Mann nichts zu verbergen hätte. Je weiter der Blonde die Dokumente und Programme von diesem Rechner durchging, desto mehr erhärtete sich der Verdacht, den er so krampfhaft versuchte zu verleugnen. Zweifellos war er, neben seinen beiden Kollegen der beste auf dem Gebiet und wenn es etwas zu finden gab, dann fand er es auch. Doch hier gab es allen Anschein nach nichts zu finden. Diese angeblichen Beweise stimmten in keinster weise mit dem Leben von Branislav überein. Alles was auf diesem Computer zu finden war, waren Dokumente die für ihn wichtig als Botschafter waren, verschiedene Anti-Drogen Kampagnen, Spenderlisten für Waisenhäuser und weiss der Geier was, aber nichts was mit der Mafia zu tun haben könnte, nicht einmal eine kleine E-mail. Nichts, gar nichts!" Sein Blick fiel auf ein Foto, das auf dem Schreibtisch stand, es zeigte Branislav Uljanow mit seiner Frau und seinem Sohn. Er sah glücklich aus und seine Familie ebenfalls. Nein, dieser Mann gehörte keiner Verbrecherorganisation an. So ungern er es auch sagen wollte, aber Steed musste ein Fehler unterlaufen sein. Branislav's Weste war so sauber, wie die Toiletten vom weißen Haus. Urplötzlich sprang der Deutsche auf und stürmte aus dem Büro, er konnte nur hoffen das es noch nicht zu spät war. Eiligen Schrittes lief er durch den Flur, bis zur Halle, wo er fast über die Leichen der Securities gestolpert. Das mulmige Gefühl breitete sich immer mehr in seiner Magengegend aus, dennoch riss er sich zusammen und lief leise die Stufen der Treppe hoch. Panisch riss er die Tür zu dem Zimmer auf, in dem sich Branislav und auch Lain befinden sollten. "Lain! Bring ihn nicht um! Er ist sauber! Die Beweise sind ge----" brachte er völlig atemlos raus, doch seine Stimme verstummte, als er den leblosen Körper von Branislav sah und einen Moment später den toten Sohn, über den Lain noch gebeugt war, um seine Augen zu schliessen. Erstarrt und entgeistert sah sie in das Gesicht des Blonden "Was meinst du damit, er ist sauber?". Kapitel 16: Roller- coaster of Emotions --------------------------------------- pheww, es is fertig juhu!!!! und hier ist es! *nich mehr die Kraft hat, noch was anderes zu schreiben* 16. Roller-coaster of emotions Mit versteinerter Miene und aus entsetzt aufgerissenen Augen blickte ihn die junge Agentin an. Sie musste sich einfach verhört haben! Eine andere Erklärung war gar nicht möglich gewesen, denn sonst würde es ja bedeuten, dass sie einen Fehler begangen hatte. Fehler?! Das klang genauso irrwitzig, als wenn man behaupten würde, dass Michael Jacksons Nase echt sei. Normalerweise hätte sie jetzt knapp gelächelt, aber der Schrecken der Z´s Gesicht zeichnete, ließ sie zweifeln. Seine Kehle war wie zugeschnürt und das nicht mit einem einfachen Strick, sondern mit einem Stahlseil. Es war nicht das erste Mal, dass er Leichen sah; daran lag es auch nicht, es war einfach das Wissen, dass diese beiden Menschen unschuldig waren. Dass Vater und Sohn durch die Hand derer gestorben waren, die sie eigentlich hätten beschützen sollen. Warum versetzte ihn dieser Anblick in einen solchen Schock, warum war er so überrascht gewesen, Leichen vorzufinden? Er hatte doch damit gerechnet zu spät zu kommen, immerhin war Lain diejenige, die diesen Auftrag erledigte, also war ihm doch bewusst gewesen, dass sie nicht unnötig Zeit verstreichen ließ. Dennoch war es ein schmerzlicher Anblick, sie hatten den Auftrag ausgeführt, ja, aber zu welchem Preis? Der Blonde atmete einmal tief aus und senkte bedächtig seinen Blick, er konnte der jungen Frau nicht in die Augen sehen. "Es ist so wie ich sagte, Branislav ist unschuldig. Ich konnte nichts finden, es gibt nichts das ihn belasten könnte, verstehst du?", sagte er ruhig. Ihre Brauen zogen sich zusammen und sie bewegte langsam verneinend ihren Kopf. Nein, sie verstand ganz und gar nicht! Er wollte ihr doch nicht etwa weis machen, dass sie gerade ein Duzend unschuldiger Menschen umgebracht hatte? Stand er unter Drogen? Hatte er den Befehl missverstanden? Die Informationen kamen von Steed und zwar direkt aus Russland. Ja, sie kamen von Steed, einem Agent wie sie einer war! Die Beweise, die er überlieferte, waren weder gefälscht, noch sonst irgendwas. Sie waren zuverlässig, Steed war zuverlässig und wäre er sich nicht sicher gewesen, dann hätte er es verdammt noch mal gesagt! Steed machte keine Fehler, genauso wenig wie sie selbst. "Ich verstehe, was du meinst, aber du musst etwas übersehen haben. Die Beweise kamen von Steed und du weißt, was das bedeutet", antwortete sie schließlich monoton. Es versetzte ihm einen kleinen Stich ins Herz, dass sie seine Arbeit anzweifelte und nicht die von diesem arroganten Arschloch Steed. Musste es ihn denn verwundern? Nein, immerhin war Steed wie sie, ein perfekt ausgebildeter Agent, der einfach keine Fehler machte und er? Er war das kleine, perverse Computergenie, welches sowieso nur Schwachsinn im Kopf hatte und von dem man behauptete, das es seine Arbeit nicht ernst nahm. So sehr er auch wollte, dass sie seine Arbeit, aber vor allem auch ihn schätzte, so konnte er ihr auch nicht verübeln, dass sie Steed am meisten vertraute. Auch wenn sich die beiden auf Teufel komm raus hassten, so waren sie doch Profis. Nichtsdestotrotz war das Unglaubliche geschehen, Steed Mecury, ISA Special Agent, hatte anscheinend einen Fehler gemacht. Diese Diagnose war simpel, aber Lain das klar zu machen, war alles andere als einfach. Der Deutsche hob seinen Blick und musterte die Blauhaarige einen Moment lang. Sie hatte sich längst erhoben und stand nur einige Meter weit entfernt. Ihre Gesichtszüge waren so kalt, als hätte man sie direkt aus einem Eisblock geschnitzt. Sie war der Meinung, das Richtige getan zu haben, aber auch wenn sie die Wahrheit begriff, würde sie sich schuldig fühlen? Könnte sie so etwas wie Leid empfinden? Wahrscheinlich nicht... Dennoch waren es Z's Augen, die mit soviel Zärtlichkeit und Unverständnis zugleich auf ihrem Antlitz ruhten. War ihr überhaupt bewusst, was sie gerade getan hatte? "Lain...", begann er sanft, "Ich habe nichts übersehen, ich weiß nicht was, aber irgendetwas ist gewaltig schief gelaufen. Eines kann ich dir jedoch mit Gewissheit sagen, Branislav ist unschuldig", wiederholte er sich besonnen, aber mit einem verständlichen Nachdruck in seiner Stimme. Unweigerlich fiel ihr Blick auf den grauhaarigen Mann. , hallte es in ihrem Kopf wider. Sie konnte es nicht glauben. Nein! Es ging einfach nicht. Ihre Hände fingen unmerklich an zu zittern, sie ballte sie zur Faust und versuchte die Ruhe zu bewahren. Doch es half nicht gegen das beklemmende Gefühl, welches langsam mit messerscharfen Krallen in ihr hoch kroch. Dieses Gefühl war ihr fremd, dennoch wusste sie es beim Namen zu nennen. Es war Angst. Angst, einen Fehler gemacht zu haben. Ihre Augen schweiften zu dem Jungen, Branislavs Sohn, und in diesem Augenblick verkrampfte sich ihr Magen. Ihr wurde so unglaublich schlecht, trotzdem konnte sie sich nicht von dem leblosen Körper losreißen. Was hatte sie nur getan? Der Deutsche war ihrem Blick gefolgt, sie schien zu begreifen. Dennoch tat es ihm weh, die plötzliche Verwirrung und Angst in ihr zu sehen. Er wusste, dass die Angst, die sie empfand, wahrscheinlich weder dem Vater noch seinem Sohn galt, vielmehr war es die Angst davor, den Auftrag fehlerhaft ausgeführt zu haben, obwohl gerade dies das Einzige war, was sie richtig gemacht hatte. "Warum musste es auch noch der Junge sein?", fragte er verständnislos und etwas Zorn blitzte in seinen blassen, blauen Augen auf. Aber selbst dieser Zorn galt nicht wirklich ihr, sondern eher dem maschinellen Teil in ihr. Plötzlich wandte sich ihr Gesicht direkt zu seinem und in ihren Augen war alles andere als Angst zu lesen, es war dieselbe kalte Entschlossenheit, die sie noch ein paar Minuten zuvor in sich gehabt hatte, als sie dem Leben der beiden Uljanovs ein Ende gesetzt hatte. "Sollten wir gesehen werden, so wird diese Person umgehened ausgeschaltet. So lautete der Befehl." Sie machte eine kurze Pause ehe sie fortfuhr. "Der Junge hat mich gesehen", meinte sie ungerührt. Entrüstet ließ der Blonde seinen Blick wieder sinken, es war erschreckend mit welch einer Selbstverständlichkeit sie das gesagt hatte. Als ob man sagen würde: „Morgens geht die Sonne auf und abends geht sie wieder unter.“ Aber der Junge war doch noch ein halbes Kind gewesen, er war doch für keine der Taten seines Vaters verantwortlich und darüber hinaus, dass Branislav unschuldig war, war dem Jungen auch noch völlig grundlos sein Leben genommen worden. Dennoch, sie hatte Recht. Alles, was sie getan hatte, entsprach dem Befehl. Einem Befehl, der es erlaubte, nicht nur einen Menschen zu töten, sondern auch einem Kind die Zuknuft zu nehmen und einer Frau die Familie zu stehlen. Ja, er hätte Lain hassen können, aber er tat es nicht. Die Antwort darauf war ganz simpel, denn im Gegensatz zu den Menschen, die sie tötete, war sie immer noch im Nachteil. Diese Menschen hatten ein Leben, sie konnten es nutzen, es fühlen, lieben, hassen, würdigen, vergeuden, es einfach leben. Denn es war ihr Leben. Das konnte Lain nicht von sich behaupten, sie selbst betrachtete sich nicht als mehr als eine Waffe. Sie hatte nie Ansprüche auf ihr Leben gestellt und sie würde es niemals tun, auch wenn sie es könnte. Der Wert eines Lebens war für sie so unergründlich, wie die Tiefen des Marianengraben im Pazifik. Und doch liebte er es, wie sie sich für die, die sie beschützen sollte, aufopferte. Denn er versuchte daran zu glauben, dass sie es nicht als Agentin tat, sondern als jemand, dem andere Menschen wichtig waren. "Wie ich feststellen muss, wurde die Wahrheit zu spät erkannt... Dem Anschein nach sind wir in einer Falle gelandet", erklang plötzlich die akzentreiche Stimme des Briten, der resignierend auf die leblosen Körper der beiden Russen herab sah. Allerdings war ihm anzusehen, wie schlecht er sich fühlte, dass auch er nicht schneller gewesen war. Die Brauen der Blauhaaarigen zogen sich verärgert zusammen. , dachte sie und verfluchte sich innerlich für solch einen dummen Fehler, ließ sich aber nichts anmerken. "Ob der Typ nun schuldig ist oder nicht, klären wir später. Jetzt müssen wir erst mal hier raus, denn wir haben nicht mehr als...", sie warf einen kurzen Blick auf ihre Uhr, "...eine Minute und 30 Sekunden", verkündete sie, zog sich sogleich wieder ihre Maske über und schritt an den beiden vorbei. Die Kollegen sahen ihr irritiert nach, diese Frau konnte einfach in jeder Situation ihre Fassung behalten. Nach einem stummen Nicken folgten sie ihr die Treppe herunter zur Eingangshalle. Dort sahen sich die schwarzen Gestalten noch einmal prüfend um, besonders jetzt war es wichtig, keinerlei Spuren zu hinterlassen. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass, abgesehen von den Leichen, alles sauber war, gingen die beiden Europäer voraus und nahmen den gleichen Weg, den sie auch benutzt hatten, um in die Villa zu gelangen. Währendessen ließ die Agentin noch ein letztes Mal ihren Blick schweifen, doch dann blieben ihre Augen an der Überwachungskamera haften, die in einer Ecke an der Decke hing. Provozierend starrte sie das schwarze Auge an, welches auf sie gerichtet war und in jenem Moment leuchtete die kleine, rote Lampe auf. Die Zeit war abgelaufen. Jedoch machte die junge Frau keine Anstalten sich zu beeilen, stattdessen starrte sie direkt in die Kamera. Sollte sie winken oder doch lieber den Mittelfinger zeigen? Wen kümmerte es; alles was zu sehen war, war eine schwarz vermummte Gestalt. Gleich würde die örtliche Polizei auftauchen, wahrscheinlich sogar das Einsatzteam der JCA, zögerte sie noch länger würden sich ihre Hände in Handschellen wieder finden. Aber genau das passierte doch mit jemandem, der einen Unschuldigen tötete. Das passierte doch mit einem Verbrecher, einem Mörder. Ja, genau das gehörte doch zu ihrem Job, solche Menschen einzusperren, zu töten. Sie waren nicht gut, sie mussten eliminiert werden. Sie wusste, dass sie einen gewaltigen Fehler begangen hatte, aber sie wusste auch, dass ihr Beruf es verlangte einen Mörder zu richten. Heute war sie zu einer Mörderin geworden, sie hatte Unschuldige umgebracht. Egal, wie sie Z gegenüber reagiert hatte, sie glaubte ihm, auch wenn sie es ihm nicht gezeigt hatte. Sie glaubte ihm nicht um seinetwillen, sie tat es nur, weil sie die Wahrheit in Branislavs erloschenen Augen gesehen hatte. Sie fühlte sich hin und hergerissen, in einem Zwiespalt, in einem Widerspruch. Einerseits kannte sie die Wahrheit, aber andererseits war es unmöglich. Natürlich hatten die anderen beiden nichts von ihrer Unsicherheit mitbekommen, immerhin war sie in einem Auftrag. Wie auch immer, es musste eine Entscheidung gefällt werden. Sie sah auf ihre Waffe. Selbstexekution oder auf die Entscheidung von ihrem Chef warten? Sie sah erneut in die Kamera, würden sie ihre Leiche finden, so könnte die ISA gefährdet werden, das durfte sie nicht riskieren. Gut, dann würde es wohl Möglichkeit Nummer zwei sein. Mit einem Ruck drehte sie sich um und verließ seelenruhig das Grundstück des, nun toten, russischen Botschafters. Fast theatralisch heulten hinter ihr die Sirenen der Alarmanlage auf. Ob sie wohl auch den Namen Brown bekommen würde? Wie Kai wohl auf ihr plötzliches Verschwinden reagieren würde? Würde er sie vermissen? Ein schmales, sarkastisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Wie dumm sie doch war. Wie kam sie auf solche Gedanken? Warum dachte sie jetzt an diesen arroganten Kerl? Das Lächeln der Blauhaarigen wurde etwas breiter. Sie sollte lieber froh sein, dass jemand anderes nun diesen nervigen Auftrag bekam, anstatt sich Gedanken zu machen, ob er sich an ihrer Abwesenheit stören würde. Trotzdem hoffte sie, dass jemand Qualifiziertes den Auftrag übernahm. Jemand, der Kai...nein, Hiwatari beschützen konnte. Lain's verzögerte Rückkehr verwunderte die Jungs zwar, aber sie hatten genug damit zu tun, X die Lage, in der sie sich nun befanden, verständlich zu machen. Während die Kommunikationsspezialisten damit beschäftigt waren, die Ursache für diesen fatalen Fehler auszudiskutieren, hatte Lain die Fahrt zum ISA Hauptgebäude schweigend hinter sich gebracht. Gedanklich befand sie schon lange auf der Anklagebank und bereitete sich darauf vor, von ihrem Chef angebrüllt zu werden, sodass die Nachwirkung seiner Stimme sich als Schneelawine in der Schweiz äußern würde. Als die vier in schwarz gekleideten Personen den Fahrstuhl zum Büro ihres Chefs nahmen, waren selbst die chaotischen Drei verstummt. Nur Gott allein wusste, ob sie aus diesem Büro lebendig herauskamen. Widerwillig öffnete sich die Tür des Aufzugs und offenbarte ihnen erneut jenes Bild, welches sie schon zur Genüge kannten. Lain hatte sich oft gefragt, ob dieser alte Knacker den lieben, langen Tag am Fenster stand oder ob er immer die Überwachungskamera beobachtete, nur um dann schnell genug in diese Position zurückzukehren. "Nun...ich nehme an, Sie haben den Auftrag problemlos erledigt", riss die tiefe, metallene Stimme von Grayham sie aus ihren Gedanken. Der weißhaarige Mann drehte sich mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck zu ihnen um, doch nur eine Sekunde später hob er skeptisch eine Augenbraue. Die besorgten Gesichter der XYZ hatten gereicht, um ihn an dem 'problemlos' zweifeln zu lassen. "Was ist passiert?", wandte er sich sogleich an seine Agentin, deren Züge bisher noch völlig ausdruckslos waren. Die Blauhaarige trat einen Schritt nach vorn und verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken. "Sir, ich befürchte Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Anschuldigungen gegen Branislav Uljanov gefälscht waren. In seiner Villa konnte nichts gefunden werden, folglich können die 'angeblichen' Beweise nicht bestätigt werden", erklärte sie den Sachverhalt kurz und knapp. Für einen Augenblick musterte der alte Mann sie verwirrt, den Gedanken, dass sein anderer Special Agent falsche Beweise vermittelt hatte, musste er erst einmal verdauen. Bis auf das Mark prüfend ruhten seine trüben Augen dann auf den Spezialisten. Er wusste, dass diese Jungs es, wenn es etwas zu finden gab, auch fanden. "Dann blieb die Mission also unbeendet?", fragte er ruhig, dieses Mädchen hatte die Situation wahrscheinlich wie immer im Griff gehabt. Lain schwieg einen Moment, bevor sie auch diese Frage beantwortete. "Nein, Sir, die Mission ist ausgeführt worden. Branislav fand um 03.56 Uhr seinen Tod, des weiteren kam sein Sohn dazwischen, welcher um 04.01 Uhr verstorben ist", meinte sie monoton, selbst ihre Augen schienen wie gefroren und gaben nicht das geringste Anzeichen eines Gefühls preis. Die vom Alter gezeichneten Gesichtszüge entgleisten für einen Bruchteil der Sekunde, doch es geschah alles andere als das, womit sie gerechnet hatte. Anstatt sie anzubrüllen, drehte sich der stämmige Mann um und wandte sich wieder der Stadtkulisse zu. Verunsichert trat nun auch der Deutsche einen Schritt vor und wollte seine Stimme erheben, doch ein energisches Handzeichen von Lain hinderte ihn daran. "Aufgrund der Unschuld des Botschafters, habe ich, Lain Kahn, ISA-Special Agent mich eines Doppelmordes schuldig gemacht. Hiermit beantrage ich meine Exekution," verkündete sie ungerührt. ... Erschrocken fuhr Grayham herum, aber auch den anderen Jungs war das Entsetzen buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Sie mussten sich das einbilden, selbst der Chef dachte sich auf seine alten Tage verhört zu haben. Immerhin bat sie gerade um die Todesstrafe! Wenn man sich jedoch einen Augenblick nahm und ihre Worte noch einmal Revue passieren ließ, dann war ihre Forderung nicht mehr so überraschend. Ein schmales Lächeln huschte über das Gesicht von Grayham, kaum zu glauben wie gut dieses Mädchen trainiert war. Einfach unglaublich. Jeder andere, ausnahmslos, hätte auf seine Unschuld plädiert, aber sie tat ihren Job, selbst wenn es ihre eigene Exekution bedeutete. Es war so wie Dr. Brightman es versprochen hatte: '...wenn man einen Säugling von Anfang an auf das Leben eines Agenten abrichtet kann man es schaffen jegliche Gefühlsregungen tief im Unterbewusstsein einzuschließen oder gar zu eliminieren! Sie müssten sich also nie wieder Sorgen machen, dass ein Agent seine eigenen Entscheidungen trifft oder durch Gefühle abgelenkt wird.' Das waren seine Worte gewesen und erst jetzt war ihm bewusst geworden, dass das Experiment Chromosom V mehr als nur ein Erfolg war. Es war beängstigend. Diese junge Frau war sich selbst nicht nur komplett gleichgültig, sie tat auch alles zum Wohle des Staates. Sie war nicht trainiert, sondern abgerichtet worden! Ihr Sinn für falsch und richtig war dermaßen stark ausgeprägt, dass sie Mord und Todesstrafe als Gegensätze empfand, die sich gegenseitig aufhoben. Sie war die perfekte Waffe mit Selbstzerstörungsmodus. "Was zur Hölle redest du da? Du bist an dem Tod des Botschafters nicht schuld!", warf plötzlich eine bekannte Stimme ein, die keinem anderen als JD gehörte, der soeben aus dem toten Winkel des Raumes getreten war und alles mitangehört hatte. Ihre kalten Augen blieben an ihrem Partner hängen. "Er ist durch die Waffe in meiner Hand gestorben", meinte sie knapp. "Ja, aber du wusstest doch nicht, dass die Beweise gefälscht waren oder besser gesagt, dass gar keine existierten!", mischte sich nun auch verzweifelt Z ein, wobei er, X und Y sich demonstrativ vor sie stellten. Lain verzog fragend ihr Gesicht. "Ich wüsste nicht, was das für eine Rolle spielen sollte", antwortete sie kühl. Natürlich wusste sie es nicht, wie auch, sie hatte nicht gelernt die verschiedenen Facetten zwischen Schwarz und Weiß zu sehen. Sie erkannte den Grauton noch nicht einmal, wenn es ihr eigener war. "Schluss damit, Kahn. Daniels und diese Spinner haben recht. Sie konnten es nicht wissen", beendete Grayham die Diskussion streng. Doch Schluss war hier bei weitem nicht, keiner von ihnen hatte auch nur die geringste Ahnung, was sie soeben ausgelöst hatten. Woher sollte sie so plötzlich verstehen, das ihr Verbrechen ungesühnt bleiben sollte, nur weil sie vorher etwas nicht gewusst hatte? Das sprach gegen fast alles, was sie je gelernt hatte. "Sir?", fragte sie verwirrt. Sie verstand einfach nicht was er meinte, die Fakten lagen doch klar auf der Hand! "Alles, was sie getan haben, entspricht meinem Befehl. Sie haben nichts getan, wofür ich sie bestrafen müsste", erwiderte der alte Mann rau. Doch anstatt die Lage aufzuklären, schienen nur noch mehr Fragen aufzukommen. Verdammt noch mal, sie hatte zwei unschuldige Menschen umgebracht, diese Tat musste mit ihrem Tod aufgewogen werden. Wovon redete ihr Chef da? Sie verstand es einfach nicht, aber wenn der Chef es sagte, dann musste es doch richtig sein. Trotzdem sprach es gegen jede Regel, die ihr eingebläut worden war. Wenn man also etwas aus Unwissenheit tat, war es okay? Bei ganz normalen Menschen mochte diese Regel ja zutreffen, so wie Kai zum Beispiel dachte, dass sie Drogen nehmen würde, obwohl es ihre Medizin war. Aber bei ihr als Agent war diese Behauptung nie zuvor aufgetaucht. Mord gleich Todesstrafe, Unwissenheit gleich keine Strafe? Es war, als ob ein riesiges Chaos in ihrem Kopf herrschte, alle möglichen Gedanken waren auf der Überholspur und schienen einer nach dem anderen einen Unfall zu bauen. Sie kniff die Augen zusammen und hielt sich mit beiden Händen ihren schmerzenden Kopf. Hätte man nicht gewusst, dass sie ein Mensch war, so hätte man leicht meinen können das sie soeben eine Überladung des Systems hatte, welches kurz davor war abzustürzen. Sie war nicht einfach nur verwirrt, sie war im Ultimatum der Verwirrung angekommen. Diese Kopfschmerzen waren kaum auszuhalten, ihre Schädeldecke dröhnte, als ob ein Zug sie überfahren hätte. Doch bevor sie noch weiter in diesem tiefen Loch versinken konnte, spürte sie wie zwei starke Arme sie an der Schulter packten und versuchten sie wach zu rütteln. "Lain! Komm zu dir! Wat ist denn mit dir los?", fragte der Deutsche eindringlich. Nur langsam öffnete sie wieder ihre Augen und sah ängstlich, beinahe hilflos in die blauen Augen ihres Gegenübers. "Ich...ich weiß nicht, es ist alles so...verwirrend...", murmelte sie unsicher. Der Blonde erschrak. Wo war auf einmal die standhafte Agentin? Alles, was er noch sah, war ein verwirrtes und verängstigtes Mädchen. Er beherrschte sich, es würde nichts bringen wenn auch er sich verwirrt zeigte. Es trat wieder dieser unglaublich sanfte und fürsorgliche Ausdruck in seine Augen. "Lain...dich trifft keine Schuld, hörst du?", sagte er leise und wollte ihr zur Beruhigung durch die Haare streichen. JDs Brauen zogen sich alarmiert zusammen und er stieß Z beiseite, noch ehe dieser den Kopf der Agentin berührte. Seine tief braunen Augen blitzten warnend auf, dann widmete er sich seiner Partnerin. "Es ist alles in Ordnung. Du hast keinen Fehler gemacht, ihr wurdet in eine Falle gelockt, nichts weiter. Du bist nicht für den Tod des Botschafters und seines Sohnes verantwortlich, sondern-" "Ich?", unterbrach eine wohlbekannte Stimme JD. Entgeistert wandten sich die Gesichter zu dem Neuankömmling. Schwarzer Mantel, schwarze Augen und schwarze etwas längere Haare. "Du wolltest doch sagen, dass ich dafür verantwortlich bin, oder Daniels?", fragte er herausfordernd mit einem breiten Grinsen. Die Miene der jungen Männer verdunkelte sich automatisch, nur die Gesichtszüge des Chefs glichen einer kalten Steinmauer und Lain war zu einer Art Salzsäule erstarrt. "Steed! Nein, ich wollte sagen, dass es die Mafia war. Es sei denn, du weißt etwas anderes", knurrte JD hasserfüllt. Bevor Steed etwas antworten konnte, mischte sich nun auch Y ein. "Wie kommt es, dass du hier bist und nicht in Russland?", fragte er direkt. Der Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen war voller Hohn. "Drei mal darfst du raten, Genie. Aus demselben Grund warum die Beweise gefälscht waren. Die Mafia hat mich reingelegt", erwiderte er in einem bitteren Ton. "Erklären Sie das, Agent Mecury", forderte der weißhaarige Mann ihn auf. Mit einem Blick in das Gesicht seines Chefs war jeglicher Hohn verflogen, stattdessen wurde er ernst. "Die russische Mafia musste von Anfang an gewusst haben, wer ich bin. Es war alles ein abgekartetes Spiel. Sie haben mir durch absichtlich geschaffene undichte Stellen diese 'Beweise' zu kommen lassen. Dieses Manöver diente nicht nur dazu, Branislav aus dem Weg zu schaffen, sondern sollte auch mich ans Messer liefern. Alles in allem war ihre Schauspielerei nicht perfekt, denn sie hatten wirklich ein paar undichte Stellen, von denen sie nichts wussten. Allerdings habe ich diese viel zu spät gefunden und somit ist der erste Teil ihres Planes auch aufgegangen..." Grayham zog die Stirn in Falten. "Wie ich Sie kenne, Mecury, haben Sie schon voraus gedacht", stellte er fest, als er das leichte Grinsen auf den Lippen des Agenten sah. "Natürlich Sir, ich habe den ersten Flug zurück genommen, um sie in dem Glauben zu lassen, dass auch der zweite Teil ihres Planes funktioniert hat. Mit meinem Abbruch der Mission glauben sie, dass ich exekutiert werde, aufgrund der falschen Informationen die ich vermittelt habe." Der Stolz in seiner Stimme war dabei deutlich heraus zu hören. Der Chef nickte zufrieden. "Gut gemacht, Mecury. Dennoch war uns die Mafia einen Schritt voraus und der nächste Botschafter wird wahrscheinlich nicht mehr so kompetent und ehrlich sein wie Branislav", meinte er mit einer üblen Vorahnung. "Wir haben einen guten Mann verloren, er ist uns von großem Nutzen gewesen...", erwiderte Steed bestürzt, wandte sich dann aber mit einer aufgesetzten Mitleidsmiene an Lain. "Schade um seinen Sohn, er wäre sicher wie sein Vater geworden", sagte er provozierend. Als ob ein Gongschlag ertönte, erwachte sie aus ihrer Starre und sah ihm ungläubig in die Augen. Langsam begann sie verneinend den Kopf zu schütteln. Nein. Nein! Dieses Arschloch machte sich doch tatsächlich darüber lustig, dass sie sich wegen dem Tod der Uljanovs Vorwürfe machte. Dabei war er es doch gewesen, der zuerst in die Falle der Russen getappt war. Von einer Sekunde zur anderen nahmen ihre Augen das gefährliche Eisblau an, dann stürzte sie sich ungehalten auf Steed, zog ihre Waffe und schmetterte ihn gegen die nächst gelegene Wand. Die anderen schauten irritiert zu den beiden, ehe sie langsam begriffen, was in diesem Bruchteil der Sekunde geschehen war. Den einen Unterarm an seinen Kehlkopf gedrückt und mit der anderen Hand die Waffe an seine Schläfe haltend, starrte sie ihm zornig in seine schwarzen Augen. "Wie kannst du es wagen, du vermaledeites Arschloch?! Weil du zu begriffsstutzig bist, sind die beiden jetzt tot!", fauchte sie wutentbrannt. Er hob skeptisch, dennoch belustigt seine Augenbraue. "Ich dachte, du seiest die Beste, nun...dann hättest du es doch auch selbst herausfinden können, oder?", spottete er. Das Eisblau ihrer Augen blitzte bedrohlich auf und tiefe Aggressionsfalten durchzogen ihr Gesicht. Im nächsten Moment festigte sich der Griff um ihre Waffe und sie zog ihm den metallenen Schaft über den Kopf, sodass ein schmales Rinnsaal Blut von seiner Stirn über sein Gesicht lief. Doch er schlug nicht zurück, grinste stattdessen nur höhnisch auf die kleinere Agentin herab, als wolle er sie nur noch mehr provozieren. Und es klappte. Lain war nahe an einem Wutausbruch und was immer ihr Chef oder auch die anderen sagten und riefen, sie hörte es nicht mehr. Vollkommen außer sich, rammte sie ihm ihr Knie in den Magen und alles, was er tat, war dämlich zu grinsen. Sie brannte geradezu darauf ihm sein verdammtes Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln. Blind vor Wut begann sie mit ihren Fäusten in sein Gesicht zu schlagen. , redete sie sich ein. Rasend vor Zorn schlug sie immer und immer wieder auf ihn ein, tief in sich spürte sie die kalte Entschlossenheit Steed zu töten, hier und jetzt und mit bloßen Händen. Anscheinend wusste er etwas, was sie nicht wusste und zwar, dass sie es nicht tun würde und schon gar nicht imstande dazu wäre. Denn auf seinem Gesicht blieb dieses überhebliche Grinsen haften. Auch wenn er ab und an vor Schmerz aufkeuchte, so hatte er keinen Ausdruck von Furcht in seinen Augen. Sie bekam nicht mit, wie ihr Chef auf eine Notfalltaste drückte. Bisher hatte sich niemand getraut, dazwischen zu gehen, noch nicht einmal die Überraschung hatten sie überwunden. Zudem war niemand wirklich gewillt, Steed zur Hilfe zu eilen. Zwischen einer Reihe von Schlägen stoppte er fast mühelos ihre linke Faust, es störte sie nicht weiter, stattdessen holte sie mit ihrer rechten Hand zu einem neuen Faustschlag aus. "Es ist unglaublich wie naiv du bist...", flüsterte er genervt, sodass nur sie es hören konnte. Lains Faust erstarrte. Verständnislos sah sie in seine schwarzen Augen, die sie abwertend musterten. "Du verstehst es nicht...siehst es nicht einmal, oder? Du bist eine Schande, selbst dieser Idiot Tate hatte es gewusst. Doch du...", flüsterte er weiter und es war so, als ob ihm einfach keine treffende Beschreibung für sie einfiel, die auch nur annähernd die Verachtung beschrieb, die er für sie empfand. Fassungslos hatte sie ihre Augen aufgerissen und versuchte qualvoll zu verstehen, was er wohl damit gemeint hatte. Allerdings sollte ihr keine Zeit bleiben, sich weiter darüber Gedanken zu machen, denn plötzlich wurde sie mit brutaler Gewalt von Steed weggezerrt. Aus den Augenwinkeln konnte sie kurz erkennen, dass es drei Wachposten in Armeeanzügen waren, die nun alle Hände voll damit zu tun hatten, Lain von Steed wegzubekommen. Erst jetzt bemerkte sie das heillose Durcheinander, die aufgeregten Schreie, das Brüllen ihres Chefs und die verzweifelten Rufe von JD und Z, dass sie doch endlich zur Besinnung kommen sollte. Auf einmal explodierten rote und weiße Funkenschauer vor ihren Augen, ihr Kopf war mit grausamer Wucht auf dem gläsernen Schreibtisch aufgeschlagen, sodass er nun tiefe Risse bekam und zersplitterte. Der metallische Geschmack ihres eigenen Blutes war plötzlich in ihrem Mund. Gewaltsam wurden ihr alle möglichen Waffen vom Leib gerissen, ihre Hände hinter ihrem Rücken verschränkt und einer der Wachposten schmetterte ihr seinen Ellbogen ins Schulterblatt, nachdem sie sich noch immer wehrte. Mehr Blut füllte ihren Mund. Hustend spuckte sie es auf die Glasplatte, verschluckte sich ein paar Mal, stöhnte unter den Schmerzen auf und zuckte immer wieder krampfhaft zusammen. Selbst das erkannten die drei Männer in Armeeanzügen noch als Gegenwehr und gaben ihr einige wuchtige Hiebe in die Rippen. "Das reicht!", sagte Grayham scharf. "Sie hat genug." Augenblicklich hörten die Schläge auf und sie wurde mit eisernen Griffen festgehalten. Benommen röchelte sie und spuckte auch das letzte Blut auf das Glas. Sie nahm nicht viel von ihrem Umfeld wahr, ihr Blick war verschwommen und klärte sich erst langsam. Mit Mühe erkannte sie die verschwommene Statur ihres Chefs, der zu ihr heran getreten war "Kahn, haben Sie sich endlich beruhigt?", fragte er wütend. Auch die anderen wollten zu ihr, doch mit einer hastigen Handbewegung, wies der alte Mann sie an, zurückzubleiben. "Wenn du wüsstest, wie erbärmlich du gerade aussiehst!", lachte Steed, irgendwo hinter ihr. "SHUT THE FUCK UP! Or I'm going to beat the crap out of you!", (Halt die Fresse oder ich werde die Scheiße aus dir rausprügeln!) schrie der Amerikaner, der jetzt ebenfalls rot sah. Grayhams Blick verfinsterte sich und er forderte ihn mit einer herrischen Geste auf, zu schweigen. Steed lächelte resignierend, es war kaum zu glauben, wie viele Stümper in einen Raum passten. Allein der Klang von Steeds Stimme hatte gereicht, um erneut die Wut in ihr zu entfachen. Unnachgiebig versuchte sie sich aus dem eisernen Griff der Männer zu befreien und riss im richtigen Zeitpunkt ihren Oberkörper in die Höhe. Ihr Hinterkopf schlug in das Gesicht von einem der Männer und zerschmetterte ihm die Nase. Der dröhnende Schmerz, der durch ihre Schädeldecke fuhr, konnte nur ein schwacher Abklatsch dessen sein, was der Soldat empfinden musste. Der Griff hatte sich zwar für einen Moment gelockert, aber es hatte nicht ausgereicht, um sich zu befreien. Stattdessen wurde sie noch härter gepackt und erneut auf die Glasplatte geschleudert, die nun endgültig unter ihr zerbrach. Unsanft kollidierte sie mit dem steinharten Boden, ignorierte jedoch den gleißenden Schmerz, der dabei ihren Leib durchfuhr und stemmte sich zitternd auf Hände und Knie hoch, wobei die Glasscherben sich in ihre Haut schnitten. Das blauhaarige Mädchen war nicht einmal eine Sekunde auf allen Vieren gewesen, da wurde sie mit einem Tritt in ihren Rücken auch schon wieder gegen den Boden gepresst. Zwei Soldaten fixierten Arme und Beine, während der Dritte aus einer der Applikationen an seiner Armeekluft ein dunkles Röhrchen, das eine Flüssigkeit enthielt, herausholte. Er drehte das obere Ende ab und eine kurze, dünne Nadel kam zum Vorschein, dann strich er der Agentin das blaue Haar weg, um so ihren Nacken freizulegen. Bevor er ihr die Nadel jedoch in die Haut rammte, sah er noch einmal fragend zu dem weißhaarigen Mann. Dieser nickte nur enttäuscht. Er wollte es nicht soweit kommen lassen, aber es sah nicht danach aus, als dass sich die Blauhaarige wieder von selbst beruhigen würde. Es war nur zu ihrem eigenen Schutz. "NEIN! Das können sie nicht-", wollte der Deutsche eingreifen, doch JD war es, der ihn daran hinderte, indem er ihn festhielt. Verneinend schüttelte der Sonnenbrillenträger den Kopf. "So machst du es nur noch schlimmer!", sagte er bestimmt, aber einfühlsam. Der Blonde wollte sich losreißen und ihm alle möglichen Vorwürfe an den Kopf knallen, aber ein warnender Blick seitens JD ließ ihn verstummen. Er wendete sein Gesicht ab, er konnte es nicht ertragen sie so zu sehen. Auch wenn er nichts sagte, das Blau seiner Augen verriet alles. Schmerz, Wut...Mitleid. Der Soldat rammte ihr das Röhrchen in den Nacken, wodurch ihr Körper unkontrolliert zu zucken begann und schließlich kapitulierte. Sie spürte wie die Wut und Anspannung langsam und stetig nach ließ und im gleichen Maße kehrte auch ihr Verstand zurück. Umso weniger konnte sie verstehen, was hier eigentlich gerade abgelaufen war, sie hatte völlig die Kontrolle verloren. Wie konnte das nur passieren? "Haben Sie sich nun endgültig beruhigt?", fragte der alte Mann langsam und deutlich, sodass sie es auch verstand. Schwerfällig setzte sie sich auf, ohne das sie wieder auf den Boden zurück gedrückt wurde. Ihre Stirn dröhnte höllisch und die Stimme ihres Chefs schien meilenweit entfernt zu sein. Ihr Verstand war zwar noch wie benebelt, durch das Beruhigungsmittel, das ihr gespritzt wurde, aber sie hatte ihn verstanden. "Ich...ich...", begann sie, doch das unerträgliche Hämmern gegen ihre Stirn machte es ihr unmöglich sich zu konzentrieren. "...verzeihen Sie mir...mein unprofessionelles...Benehmen", entschuldigte sie sich. Grayham verdrehte abwertend die Augen. "Antworten Sie auf meine Frage, Kahn!", befahl er ihr. "Ja, Sir", antwortete Lain knapp und versuchte aufzustehen, die helfenden Hände, die sie dabei stützen wollten, schlug sie achtlos beiseite und schaffte es aus eigener Kraft auf ihren etwas wackligen Beinen zu stehen. "Ich weiß nicht-", wollte sie fortfahren, doch ihr Chef unterbrach sie mit einem energischen Kopfschütteln. "Sparen Sie sich jegliche Erklärungen, sorgen Sie lieber dafür, dass dies nicht noch einmal passiert. Einen zweiten Vorfall dieser Art können Sie sich nicht leisten", meinte er streng. Der einzige Grund, warum er sie nicht in Grund und Boden brüllte, war der, dass er nicht wollte, dass sie sich weiter Gedanken darüber machte. Sie war verwirrt genug. Er konnte keinen Agenten gebrauchen, der damit beschäftigt war, sich Gedanken über unnütze Dinge zu machen. Trotz allem würde er sie im Auge behalten müssen und sie unter Kontrolle haben. Es war furchterregend, wie plötzlich sie die Beherrschung verloren hatte. Es war das erste Mal, normalerweise war sie für ihr unnahbares, gefühlsloses Gemüt bekannt. Genau dieses Verhalten hatte sie auch so professionell werden lassen, doch sobald sie wütend wurde war sie einfach kein richtiger Gegner mehr, denn sie schaltete ihren Verstand ab und schlug wahllos um sich. Mit einem knappen Nicken zeigte sie, dass sie verstanden hatte. "Gut, wenden Sie sich jetzt wieder Ihrem Auftrag zu, aber vorher schauen Sie noch mal bei Dr. Hewlett vorbei", befahl er und deutete dabei auf ihr blutverschmiertes Gesicht und den Rest ihrer Verletzungen. Wortlos wandte sich die junge Frau um und ging in Richtung Fahrstuhl, ihren besorgten Kollegen schenkte sie allerdings keine Beachtung und so sah sie auch nicht die stumme Entschuldigung, die auf deren Zügen lag. Sie lief an Steed vorbei und auch ihn würdigte sie keines Blickes, aber genauso wenig konnte sich der Schwarzhaarige auch seine Bemerkung nicht verkneifen. "Wie wär's wenn du zur Abwechslung mal deine Augen aufmachst?", fragte er sie spöttisch. Sie verstand zwar nicht, was er damit meinte, aber es interessierte sie auch nicht. "Auf ein Wort, Mecury", hörte sie ihren Chef noch sagen, bevor sich die Aufzugstür hinter ihr schloss. Ein beschaulicher, aber vor allem ruhiger Morgen war angebrochen. Nicht ein Auto war auf den Straßen zu sehen. Befreit vom Stress, genossen die Menschen die Vormittagsstunden des ersten Weihnachtsfeiertags. Der Russe und seine mehr oder weniger eingeladenen Gäste lagen immer noch halb im Tiefschlaf im Wohnzimmer verteilt. Doch dieser Tiefschlaf sollte ihnen nicht länger vergönnt bleiben, ein stetig sich wiederholendes, aufdringliches Klingeln holte den jungen Hiwatari aus seinen Träumen. Er hatte es zunächst versucht zu ignorieren, aber wer auch immer gerade anrief, er zeigte keine Gnade. Genervt und zu allem bereit, öffneten sich die rubinroten Augen des Russen, derjenige würde sich wünschen nie ein Telefon in der Hand gehabt zu haben. Träge richtete er sich auf, stolperte über Talas Füße, der übrigens, ebenso wie die anderen völlig ungestört weiterschlief. Dann schleppte er sich zu diesem 'Ding', dass scheinbar nur erfunden worden war, um ihn zu nerven. Wie hätte es auch anders sein können, in dem Moment als er den Hörer abnahm, legte die Person am anderen Ende Leitung auf. Welch ein Zufall... Bevor er das Telefon wieder in die Station donnerte, sah er noch mal auf die Nummer. Immerhin musste er ja wissen, wer derjenige war, der nun Höllenqualen erleiden würde. Doch als er feststellen musste, dass es Talas Heimnummer war, überdachte er seinen Rachefeldzug noch einmal, denn da Tala hier war, mussten es demzufolge seine Eltern sein. Was auch immer sie wollten, wenn es wichtig war, würden sie noch mal anrufen. Mit dem Gedanken sich schnellstmöglich wieder auf die Couch zu schmeißen, bevor Tala sie für sich allein beanspruchte, ging er wieder zurück ins Wohnzimmer. Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er sah, wie Bob quer über der ganzen Couch schlief, wie Ray mehr schlecht als recht in dem Sessel lag, wie Tala wieder ein lustverschmiertes Grinsen im Gesicht hatte und wie Lain... Der Russe stutzte. Wo war Lain? Er ließ seinen Blick durchs Wohnzimmer schweifen, konnte sie jedoch nicht entdecken. Vielleicht war sie in ihr Bett gegangen, weil es ihr zu eng geworden war auf dem Sofa. Er beschloss sicherheitshalber nachzusehen und drehte sich auf der Ferse um, allerdings ging er nicht mal einen Schritt, ehe er wieder erstaunt stehen blieb. "Lain?!", fragte er irritiert. Sie saß an der Bar mit einer dampfenden Tasse in den Händen und starrte wie hypnotisiert in das Gefäß. Er hatte sie zuvor überhaupt nicht bemerkt, es wunderte ihn aber auch nicht besonders, denn so still wie sie dort saß, hätte sie genauso gut auch zur Einrichtung gehören können. Nachdem er sie einen Augenblick lang verwirrt gemustert hatte, ging er auf sie zu und blieb vor ihr stehen, ohne dass sich eine Reaktion von ihr zeigte. "Hey, du hättest ruhig mal ans Telefon gehen können!", warf er ihr ärgerlich vor. Wieder kam keine Reaktion von ihr, sie starrte nur weiterhin in ihre erkaltende Tasse, sie schien ihn nicht einmal wahrzunehmen. Er seufzte genervt auf, stützte sich auf die Theke und nahm ihr die Tasse aus der Hand. "Erde an Lain, bitte kommen!", sagte er und wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum. Geschockt sah sie auf, beruhigte sich aber wieder, als sie erkannte, dass es bloß Kai war. Der Graublauhaarige hob skeptisch eine Braue. "Seit wann bist du so schreckhaft?" Sie sah ihn einen Moment lang fragend an. "Schreckhaft? Nein...ich war nur in Gedanken...", murmelte sie und senkte den Blick wieder. Gedanken? Auf ihn wirkte sie eher paralysiert. "Ah ja...warum bist schon wach?", fragte er nach, um das Thema zu wechseln. Sie hob zwar nicht den Kopf, um ihn anzusehen, antwortete ihm aber trotzdem. "Ich konnte nicht schlafen", sagte sie leise und langte wieder nach ihrer Tasse. Kai runzelte die Stirn, er fragte lieber nicht nach, warum sie nicht schlafen konnte, bestimmt waren Tala und er nicht ganz unschuldig daran, so breit wie sie sich gemacht hatten. Dann fiel sein Blick auf die Uhr. "Oh man, schon elf Uhr...ich wecke die anderen mal...", stöhnte er und wandte ihr sogleich den Rücken zu. Ihr fiel auf, dass er sich mit der Hand ins Genick fasste und es einige Male kreisen ließ, da hatte X wohl ein bisschen zu stark zugeschlagen. Elf Uhr, das bedeutete, dass sie nun schon seit geschlagenen fünf Stunden an der Theke saß und sich Gedanken über die vergangene Nacht machte. Sie hatte versucht, es zu ignorieren, wollte nicht daran denken und es einfach vergessen, aber ihr Kopf war nicht frei zu kriegen. Nicht nur, dass die Bemühungen vergeblich waren, sie verursachten auch noch Kopfschmerzen und dieses Beruhigungsmittel, welches ihr gespritzt worden war, hatte zu allem Übel auch noch Nachwirkungen. Hätte sie etwas im Magen gehabt, so hätte sie es längst erbrochen. Ihr war schlecht, sie war müde, hatte Kopfschmerzen und alles, woran sie denken konnte, waren die ‚glorreichen’ Taten, die sie heute vollbracht hatte. Sie hatte Botschafter plus Sohn, einen Hund und ein paar Dutzend Securities umgebracht. Dann hatte sie um ihre eigene Exekution gebeten, wo ihr so ganz nebenbei gesagt wurde, dass sie überhaupt nichts falsch gemacht hatte. Zu guter Letzt hatte sie einen Wutausbruch gehabt und war blindlings auf Steed losgegangen, dann hatte sie sich auch noch gegen Soldaten gewehrt und ihr Chef war so wütend gewesen, dass er sie nicht einmal mehr angebrüllt hatte. Ja, wenn man das so zusammenfasste, dann hatte sie soeben ein Ticket in die nächste Nervenklinik gewonnen. Sie fuhr sich verzweifelt durch ihr blaues Haar, sie konnte es einfach nicht begreifen, wie sie so radikal die Beherrschung hatte verlieren können. Natürlich waren Steed und sie schon öfter aneinander geraten, aber nie in diesen Ausmaßen. Sie war es gewohnt gewesen stets und ständig von ihm beleidigt zu werden. Für eine kurze Zeit setzte ihre Atmung aus. Als sie auf ihn losgegangen war, hatte er sie gar nicht beleidigt. Der Auslöser ihrer Wut war etwas ganz anderes gewesen. "Schade um seinen Sohn, er wäre sicher wie sein Vater geworden", erinnerte sie sich an seine Worte. Sie konnte es nicht fassen, wie dumm sie gewesen war, darauf angesprungen zu sein. Wie hatte er das wissen können? Oder hatte er einfach nur den Verdacht gehabt, dass ihr dieser Fehler so sehr an die Nieren ging? Was auch immer, mit diesem verflucht dämlichen Wutausbruch hatte sie ihm die Bestätigung für etwas gegeben, was ihr selbst bis dato nicht einmal klar gewesen war. Lain Kahn hatte Schuldgefühle. Sie fühlte sich nicht schuldig, weil der Tod der Uljanovs Folgen für die ISA hatte. Sie fühlte sich schuldig, weil sie einer Reihe unschuldiger Personen das Leben genommen hatte. Sie hatte ihnen ihr Leben einfach so weggenommen. Z's schmerzvoller Blick, nun verstand sie ihn. Was hatte sie nur getan... "Woahh ich hab geschlafen wie'n Stein!", gähnte der rothaarige Russe und streckte sich ausgiebig. Lain schrak aus ihren Gedanken hoch und sah zu Tala herüber, der anscheinend als erster von Kai geweckt worden war. Unwillkürlich musste sie lächeln, kein Wunder, nach dem Hieb, den er in den Nacken bekommen hatte. Erfolgreich hatte der Blaugrauhaarige auch den Chinesen geweckt, doch bei dem schwarzen Amerikaner war er mit seinem Latein am Ende. Denn dieser zeigte ihm nur den Mittelfinger und drehte sich dann grummelnd um. Kai zuckte gleichgültig mit der Schulter und schaltete aus Protest den Fernseher ein. Es liefen gerade Nachrichten und er wollte schon weiter auf einen Musiksender schalten, als etwas seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Er ließ den Arm wieder sinken. "Hey Tala, sieh dir das mal an!", rief er nebenbei und winkte den anderen Russen heran. Auf dem Bildschirm war das Portraitfoto eines grauhaarigen Mannes zu erkennen, dessen markante Gesichtszüge streng und freundlich zugleich wirkten. Sich halb verschluckend musste Lain feststellen, dass es sich hierbei um Branislav handelte. Wie schnell waren diese Presseheinis eigentlich? #Vor wenigen Minuten erreichte uns eine erschütternde Meldung. Der russische Botschafter Branislav Uljanov ist heute zwischen drei und vier Uhr morgens einem terroristischen Anschlag zum Opfer gefallen. Des weiteren wurde der einzige Sohn und insgesamt elf Wachmänner in der Villa tot aufgefunden. Wir schalten nun direkt zum Tatort", verkündete der Nachrichtensprecher. Auf dem Bildschirm war nun eine kurzhaarige Reporterin und ein finster dreinschauender Mann in khakifarbenem Mantel zu erkennen, die vor dem Anwesen der Uljanovs standen. #Wie vielen bekannt ist, war Branislav Uljanov nicht nur Botschafter, er war ein Mann, der sich für eine bessere Welt eingesetzt hat. Seine Name stand nicht nur unter den verschärften Drogengesetzen, sondern war auch auf zahlreichen Spenderlisten zu finden. Er setzte sich für Schulen und Krankenhäuser in Afrika ein und gründete 1996 die FPD Stiftung, Foundation of Peace and Development, womit er nicht nur alleine Globalisierung unterstützte, sondern vor allem Entwicklungsländer. Branislav opferte nicht nur viel Zeit für diese Projekte, sondern auch viel Herz. Trotz allem kam seine Familie dabei nie zu kurz, wie seine Frau selbst sagte, er war ein liebenswerter und fürsorglicher Vater und Ehemann. Das bringt uns zu der Frage, wer konnte so grausam sein, diesen Mann und seinen Sohn umzubringen? Inspektor Lestat, wie schätzen Sie das Motiv des Täters ein?#, fragte die Frau den neben ihr stehenden Mann. Der Inspektor sah widerwillig in die Kamera. #Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand beschränken wir den Kreis der Verdächtigen auf eine professionelle Attentatgruppe, die sich das Ziel gesetzt hat, all denen ein Zeichen zu geben, die vorhaben, sich in ihre Geschäfte einzumischen. Wie wir in Erfahrung gebracht haben, war Branislav ein starker und ernst zu nehmender Waffen- und Drogengegner. Der terroristische Hintergrund wurde anhand des Leichenfunds bestätigt. Dem Sohn wurde direkt ins Herz geschossen und Branislav selbst erlitt einen Kopfschuss. Der Wundkanal verläuft von oben nach unten, daraus schließen wir, dass Branislav regelrecht hingerichtet wurde#, sagte er kurz angebunden mit stark angerauter Stimme. Die Reporterin nickte verständnisvoll. #Würden Sie sagen, dass der Tod von Alexej Uljanov, dem Sohn von Branislav, geplant war?#, stellte sie die nächste Frage. Der Inspektor schüttelte entschieden den Kopf. #Ich denke, dass der Junge einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war.# #Trotz aller Professionalität haben die Täter einen kleinen Fehler gemacht, nicht wahr?#, hakte sie nach. Entsetzt riss Lain die Augen auf, kam jedoch schnell zu der Überzeugung, dass es wahrscheinlich nichts war, womit man ihr gefährlich werden konnte. #Nun, einen Fehler würde ich es nicht nennen, denn das Einzige, was wir haben, ist ein kurzer Ausschnitt der Überwachungskamera, wo nur eine schwarzgekleidete Person zu erkennen ist#, sagte er sichtlich gestresst, er hatte weitaus Sinnvolleres zu tun, als die Fragen dieser Reporterin zu beantworten. Die besagte Frau wendete sich wieder der Kamera zu. #Dann sehen wir uns mal diesen Ausschnitt an#, meinte sie und nur eine Sekunde später war das Bild der Überwachungskamera zu erkennen. Darauf zu sehen war eine schlanke, fast zierlich wirkende Person in einem schwarzen Overall und einer ebenfalls schwarzen Maske. Dreist und mit einer überheblichen Haltung starrte sie in die Kamera, einen Moment später drehte sie sich um und spazierte seelenruhig davon. Der Ausschnitt wurde wieder zurückgespult und stoppte, im Hintergrund ertönte die Stimme der Reporterin. #Es ist unglaublich, der Täter scheint uns ja geradezu herauszufordern. Und ich sage, wir nehmen diese Herausforderung an! Denn auch wir haben unsere Mittel und Wege, wir haben ein Team höchst kompetenter Filmanalytiker zusammengestellt und nun sehen Sie was dabei herausgekommen ist!#, verkündete sie erfolgsversprechend. Das Standbild wurde vergrößert und entpixelt, allerdings war immer noch nicht mehr als eine schwarze Gestalt zu erkennen. #Allem Anschein nach ist die Person etwa 1,76 m groß, schlank und weiblich!#, kommentierte die Reporterin. Die Blauhaarige verdrehte sarkastisch die Augen, jetzt war sie schon so gut wie entlarvt. So lustig das auch war, ihr schlechtes Gewissen war dabei, mehr und mehr die Oberhand zu gewinnen. Es wurde wieder zurückgeschaltet. #Wer auch immer diese Frau ist, so können wir sagen, dass sie ein wahres Monster ist. Denn nur ein Monster wäre dazu fähig, eine Familie zu zerstören. An dieser Stelle möchte ich mein Beileid für Irina Uljanov, der Frau von Branislav Uljanov, aussprechen, die derzeit noch in ärztlicher Behandlung ist. So mögen sie in Frieden ruhen. Das war JNN mit Yokou Lewis. Bleiben Sie auch weiterhin dran#, verabschiedete sie sich mit einem letzten betroffenen Blick in die Kamera. "Das ist echt das Letzte! Diejenigen, die das getan haben, sollte man allesamt in eine Zelle stecken und dort verrotten lassen!", sagte Tala aufgebracht. Er selbst war Russe und hatte immer hinter Branislavs Ansichten gestanden, ebenso wie Kai. Der andere Russe schüttelte nur fassungslos den Kopf. "Unglaublich, die schrecken echt vor nichts mehr zurück. Diese interessieren sich nur für Macht und Geld, über wie viele Leichen sie dabei gehen, ist ihnen egal!", meinte er hasserfüllt. Diese Art von Mensch machte ihn einfach nur krank und diese angeblichen Freunde seiner Eltern waren auch keinen Deut besser. "Wie grausam und eiskalt muss man sein, um einfach so Menschen zu töten und dann noch voller Hohn in die Kamera zu sehen?! Dafür finde ich gar keine Worte, so sehr widert mich das an. Für die Frau von Uljanov muss eine Welt zusammen gebrochen sein, gleich zwei der wichtigsten Menschen in ihrem Leben zu verlieren...", mischte sich nun auch der Chinese ein, dem die Verachtung ins Gesicht geschrieben stand. Kai verschränkte die Arme vor der Brust "Wenn ich dieser Person begegnen sollte, würde ich ihr eine Kugel durch den Kopf jagen, damit sie mal am eigenen Leib erfährt, was das für ein Gefühl-", prophezeite er, wurde aber noch mitten im Satz durch ein klirrendes Geräusch unterbrochen. Alle Gesichter, ausgenommen das von Bob, welches immer noch in die Kissen gedrückt war, wandten sich zu der Geräuschquelle um. Diese Quelle war Lain, die soeben ihre Tasse in ihren Händen zerdrückt hatte. Scheinbar hatte sie sie schon ausgetrunken gehabt, denn es lagen nur Scherben auf der Theke. Als sie bemerkte, mit welch entsetzen Blicken sie gemustert wurde, legte sie schnell ein Lächeln auf. "Oh, hehe...die Tasse war schon angesprungen. Ich fühl mich gerade nicht so gut...am besten leg ich mich eine Weile ins Bett...", stotterte sie die Entschuldigung, kehrte alle Scherben in ihre Handfläche, die einigermaßen unbeschadet davon gekommen war, schmiss die Überreste in den Müll und verschwand dann schnurstracks in ihrem Zimmer. Seufzend ließ sie sich in ihr weiches Bett fallen. Sie gab es nicht gern zu, aber irgendwie war das eben einfach zuviel für sie gewesen. Es war, als ob sich ihr ganzer Körper verkrampft hatte und sich dazu noch eine schwere Eisenkette um sie wickelte, die wie eine Boa Konstriktor ihren Leib zu zerquetschen begann. Es war einfach zuviel, die Verwirrung, die Erwartungen, das riesige Schuldgefühl. Was war nur mit ihr los? Warum konnte es ihr nicht einfach egal sein? Sie waren in einer Falle gelandet, na und, dass würden diese verdammten Mafiosi noch schnell genug bereuen. Bloß warum fühlte sie sich so schuldig, sie hatte ihnen das Leben genommen, ja, das war wohl der Grund. Aber was war so ein Leben schon wert? 'Sei eiskalt, frag nicht nach, mach deinen Job, du bist nicht hier um Fragen zu stellen, du bist nicht hier, weil du leben sollst, wenn der Mensch böse ist, dann töte ihn, frag nicht nach, mach deinen Job, zeig keine Schuld...' All das wurde ihr immer und immer wieder gesagt, das war die Formel, nach der sie handeln sollte. Das war das einzig Richtige! So war es doch, oder? "So ist es doch richtig, so ist es richtig...", murmelte sie leise, fast verzweifelt. Aber warum sagten sie dann etwas anderes? 'Monster', 'die das getan haben sollte man allesamt in eine Zelle stecken und dort verrotten lassen', ' egoistische Schweine', ' grausam und eiskalt', 'würde ich ihr eine Kugel durch den Kopf jagen'... Verdammt, sie verstand das alles nicht, egal wie sehr sie sich anstrengte, alles, was dabei herauskam, verwirrte sie nur noch mehr. Der eine sagte das, der andere das, was war denn nun richtig? Das was sie getan hatte war eindeutig falsch, aber sollte sie nun Schuldgefühle haben oder nicht? Sich geschlagen gebend setzte sie sich auf und vergrub das Gesicht in ihren Hände. Sie hielt es einfach nicht mehr, selbst die Wände schienen sie zu erdrücken, sie brauchte dringend etwas Ablenkung. Die Blauhaarige sah auf und ihr Blick fiel direkt auf ihren Motorradhelm, der auf dem Schreibtisch lag. Oh ja, dass war jetzt genau das richtige! Binnen weniger Minuten trug sie ihre tief schwarze Motorradkleidung, hatte ihr Haar zu einem Zopf zusammen gebunden, schnappte sich ihren ebenso schwarzen Helm und verließ stürmisch ihr Zimmer. Sie hatte eigentlich vorgehabt, wortlos aus der Wohnung zu verschwinden, doch scheinbar hatten diese Kerle nur darauf gewartet, dass sie wieder aus ihrem Zimmer kam. "Hey Lain, wo willst du denn so plötzlich hin?", fragte Tala verwundert. "Echt mal, es gibt gleich Frühstück!", fügte Bob seinen Kommentar hinzu. Klar, sobald es etwas zu essen gab, war er wach. Anstatt sie zu ignorieren, wie sie es vorgehabt hatte, antwortete sie knapp: "Weg", und legte einen Zahn zu. Doch wieder wurde ihr ein Strich durch die Rechnung gemacht, denn vor ihr tauchte, wie aus dem Nichts, Kai auf. "Wohin geht’s? Ich hab das nicht so ganz verstanden", meinte er und sah sie prüfend an. Das Beruhigungsmittel ließ nach, da sie wieder diese heiße Wut in sich spürte. Ihr eisiger Blick sagte soviel wie: du solltest dich mir besser nicht in den Weg stellen. Dennoch zwang sie sich zu einem Lächeln. "Dann wiederhole ich es für dich, ich gehe weg! Hab noch was zu erledigen", sagte sie und es kostete sie alle Mühe den scharfen Ton aus ihrer Stimme zu nehmen. Kai musterte sie kurz und hob eine Braue. "Aber doch nicht mit dem Motorrad?", fragte er skeptisch. Es wurde immer schwieriger für sie, sich zu beherrschen. Was war nur los? "Nein, mit meinem Dreirad...natürlich mit dem Motorrad!", erwiderte sie sarkastisch. Auch der Russe verlor langsam die Geduld mit ihr. "Weißt du, wie glatt es draußen ist? Außerdem ist der nächste Schneesturm im Anmarsch. Das ist reiner Selbstmord!", sagte er verärgert, aber auch besorgt. Lain lächelte mit einer Spur von Hohn. "Lass das mal meine Sorge sein. Ich hab meine Maschine im Griff, keine Angst", meinte sie schließlich, schob sich grob an ihm vorbei und verschwand aus der Wohnung. Während Kai ihr irritiert und wütend zugleich hinterher sah, bildete sich auf den Gesichtern der anderen nur eine Frage: 'Okay, was war denn das jetzt?' so, das kap war sehr verwirrend, selbst beim schreiben war ich manchmal verwirrt @.@ naja, umso besser spiegelt es Lains Verwirrtheit wider^^ und ich glaube dieses wort, werde ich jetzt aus meinem wortschatz streichen lol der schwerpunkt des nächsten kapitels wird auf der Neujahrsparty liegen^^ ich freu mich schon seit ewigkeiten darauf dieses kap zu schreiben, muha. letztens is mir aufgefallen, dass "He's just a job" bald ein Jahr alt wird lol naja bis denne, eure siva *euch alle umknuddel für die super, tollen kommis* Kapitel 17: New Year -------------------- wow, mit dem heutigen tage, dem 29.7, ist die ff schon ein jahr alt^^ ich hab mich extra beeilt um das kap noch rechtzeitig hochzuladen! und hier ist es^^ Lain lächelte mit einer Spur von Hohn "Lass das mal meine Sorge sein. Ich hab meine Maschine im Griff, keine Angst." meinte sie schliesslich, schob sich grob an ihm vorbei und verschwand aus der Wohnung. Während Kai ihr irritiert und wütend zugleich hinterher sah, bildete sich auf den Gesichtern der anderen nur eine Frage 'Ok, was war denn das jetzt?'. Der schwarzhaarige Chinese stand von der Couch auf und ging zum Wohnzimmer Fenster "Meint ihr nicht, dass wir ihr lieber hinterher sollten?", fragte er die anderen besorgt, als er sah wie das schwarze Motorrad aus der Tiefgarage gerast kam und die nächste Kurve in einer hohen Geschwindigkeit nahm, wobei das Heck fast ausgebrochen wäre. "Keine schlechte Idee, ihr Fahrstil ist wirklich unter aller Sau!", bestätigte Tala, der sich inzwischen dazu gesellt hatte. "Das hat keinen Sinn. Sie weiss schon was sie macht.", winkte Kai mürrisch ab und liess sich in den Sessel sinken, um seinen Kaffee zu trinken. Bob nahm sich ebenfalls eine Tasse des heißen Getränks und setzte sich auf die Couch "Was ist denn überhaupt mit ihr los? Gestern war sie doch noch ganz normal.", wunderte sich der Amerikaner. Ein Grinsen umspielte plötzlich die Lippen des blaugrauhaarigen Russen "Normal?", wiederholte er lachend "Dieses Mädchen ist nie normal!". "Stimmt. Sie hat wirklich einen merkwürdigen Charakter, aber irgendwie mag ich das total!" meinte der rothaarige Russe lächelnd. Die Anderen stimmten den mit einem Nicken ein. Ihre individuelle Persönlichkeit passte einfach in die kleine Gruppe, denn nicht einer von den Vieren war wirklich normal. Aber was war denn heutzutage schon normal? "Trotzdem erklärt das nicht was mit ihr los ist, ich meine sie war ziemlich durch den Wind und irgendwie sauer... .Sag mal Kai, kann es sein, dass du vielleicht nicht ganz unschuldig daran bist? So, wie du sie des öfteren behandelt hast, würde mich das nicht wundern.", spekulierte Ray und musterte den Russen prüfend. Der dunkelhäutige Amerikaner setzte sofort seine Tasse ab "Echt mal! Hast du ne' Ahnung wie unerträglich du sein kannst?", bestätigte er. Kais Augen weiteten sich ungläubig und er setzte schon an etwas zu erwidern, aber scheinbar sollte ihm dazu noch keine Chance gegeben werden, denn der Rothaarige fuhr unverblümt fort: "Ja, ganz besonders dann, wenn du wieder so drauf bist, von wegen: Ich bin Mr. Eisklotz, mir ist alles egal und ich scheiß auf die Meinung und Gefühle anderer!", ahmte er er ihn nach und machte dabei eine abwertende Geste. Bob und Ray brachen in schallendes Gelächter aus, während Kai's Augenbraue wieder mal gefährlich zu zucken begann. "Ja genau! Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie ne' Kleine aus der Neunten ihm einen Liebesbrief geben wollte?", reizte der Chinese die Lage weiter. "Na klar! Alter, der hat sie angesehen, als ob sie ihm gesagt hätte, dass jemand in seinen Mustang gekracht ist und dann ist er ohne ein Wort zu sagen einfach an ihr vorbei gegangen!", erinnerte sich Bob. Tala schüttelte betroffen den Kopf "Ja, die Kleine hat sich die Augen ausgeheult... .Mensch Kai, du kannst voll das Arschloch sein...". Die Drei sahen zu dem fast explodierenden Russen "Also, was hast du gemeines zu ihr gesagt?", fragten sie verärgert wie aus einem Munde. Entsetzt sah er seine drei Freunde an "WAAS? Ich hab überhaupt nichts gesagt! Keine Ahnung warum sie so drauf ist und ausserdem interessiert es mich auch nicht!", meinte er beleidigt und erklärte das Thema für abgehakt. Erneut musste er sich den prüfenden Blicken unterziehen. "Gehen wir mal davon aus, dass Kai einigermaßen nett zu ihr war...was könnte dann der Grund sein?", rätselte Ray und fing sich sogleich einen vernichtenden Blick von Kai ein. Tala legte nachdenklich einen Finger an sein Kinn "Nun,...vielleicht hat sie ja ihre....naja, ihr wisst schon...", druckste er rum. Die anderen verzogen jedoch nur unverständlich ihr Gesicht und Tala versuchte es noch einmal: "Man, ihr wisst doch was ich meine...dass, was Mädchen haben...". Doch die Reaktion blieb die gleiche und der Russe schien langsam den Verstand zu verlieren. "Boah, wie beschränkt seid ihr denn? Ich meine, vielleicht hat sie ja ihre Tage!", sagte er genervt, wobei ihm die Röte ins Gesicht stieg. "Oh...", machte Bob verstehend und kurz darauf folgte noch ein verständlicheres "Ooohhh". Etwas geschockt weiteten sich die Augen der Jungs, blickten dann aber verlegen zu Boden. "Stimmt, da gab's ja so'ne Sache...", unterbrach Ray die kurz eingetretene Stille. Tala räusperte sich "Themawechsel?", fragte er in die Runde. Ein schnelles und aufatmendes 'Ja' folgte von den anderen, es war peinlich genug gewesen dieses Thema anzuschneiden. "Wie siehts aus, was machen wir zu Sylvester?", fragte der graublauhaarige Russe sofort. Es schien ein geglückter Wechsel zu sein, denn alle Beteiligten hoben interessiert den Blick und überlegten. "Letztens hab ich in der Zeitung gelesen, dass der Club 'Passion' eine Neujahrsparty veranstaltet. 3670 Yen (entspricht 25 Euro) kostet der Eintritt. Essen, Show und Getränke sind inklusive. Wir könnten doch dahin gehen!", schlug der Chinese vor. Die anderen Drei liessen sich den Vorschlag noch mal durch den Kopf gehen, ehe sie zustimmend nickten. "Hört sich gut an und was ist das für ne' Show?", fragte Tala nach. "Naja, wenn ich mich recht erinnere...werden da die 'Haunted Dogs', eine englische Band, auftreten. Ansonsten legen DJ's wie Freestyle Exercise und Brand Acid auf. Um Mitternacht findet dann ganz traditionell ein Feuerwerk auf dem Dach statt.", erklärte Ray. "Gut, dann soll es das Passion sein! Alle einverstanden?", fragte Bob, worauf er ein lautes 'Yeah' als Antwort bekam. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne schienen in die Fenster und erfüllten das Wohnzimmer mit einer Wärme, die zwar aufgrund der kalten Wintertemperaturen nicht fühlbar war, aber dennoch das Herz erwärmte. Ein später Nachmittag war angebrochen, aber die Ruhe, die in der Luft lag war geblieben. Keiner der Jungs schien wirklich Lust zu haben sich von der Couch zu erheben, stattdessen dösten sie vor sich hin und liessen den Fernseher nebenher laufen. Es war einfach ein Tag an dem man zu faul für alles war, selbst das umschalten mit der Fernbedienung war eine Anstrengung zuviel. Wenn jedoch etwas zuverlässiger war, als der Wetterbericht, so war es die Gewissheit, dass Ruhe nie von langer Dauer war und so sollte es natürlich auch nicht in diesem Falle sein. #...sämtliche Schneeschieber sind derzeit im Einsatz und befreien die stark befahrenen Straßen von Eis und Schnee. Der Schneesturm, der durch den orkanmäßigen Wind 'Helena' ausgelöst wurde, hatte vor etwa einer Stunde seinen Höhepunkt erreicht. Berichten der Polizei zufolge gab es vom Eintreten des Sturmes bis jetzt, 357 gemeldete Autounfälle. Davon passierten allein im Herzen Tokios, dem Stadtteil Shinjuku 83. Im Bezirk Shibuya wurde sogar ein Motorradunfall gemeldet. Zeugen berichteten dass ein lebensmüder Fahrer einer schwarzen Suzuki, aufgrund des Sturmes und der Glätte, die Kontrolle verlor, ins Schleudern geriet und schliesslich mit einem Pkw frontal kollidierte. Während der Fahrer des Pkw's mit einem Schrecken davon kam, so wurde der Fahrer des Motorrads 300 Meter weit weg geschleudert und kämpft nun im Tokyo Metropolitan Hiroo General Hospital um sein Leben. Die Identität des Fahrers wir derzeit noch geheim gehalten. Des weiteren.....#, ertönte die Stimme eines Nachrichtensprechers aus dem Hintergrund. Ein markerschüttender Schreck durchfuhr jeden einzelnen, zwischenzeitlich waren die jungen Männer aufgesprungen und starrten nun wie gebannt auf den Fernseher. Sie konnten und wollte einfach nicht glauben, was sie soeben gehört hatten. "Ihr...ihr habt doch gerade genau das gleiche gehört wie ich, oder?", fragte Tala ungläubig und wusste nicht ob er es sich jetzt nicht nur einbildete. Ein sehr langsames Nicken folgte von den anderen. "Verdammt und ich hab ihr doch gesagt, dass sie es lassen soll! Diese dumme....argh!", knurrte Kai wütend und verkniff sich den Ausdruck. "Wir hätten sie aufhalten sollen!", warf sich der Chinese vor und senkte schuldbewusst den Kopf Bob verdrehte genervt die Augen "Anstatt hier dumm rum zu labern, sollten wir lieber im Metropolitan anrufen und uns nach ihrem Zustand erkundigen!", sagte er mit fester Stimme und kramte sogleich in seiner Hosentasche nach seinem Handy. "Wessens Zustand?" fragte jemand hinter ihm. Den blaugrauhaarigen Russen brachte diese mehr als nur dämliche Frage zum kochen "Na Lains! Wessens denn sonst?!", meinte er sarkastisch und richtete, wie auch die anderen seine Aufmerksamkeit auf Bob, der die Nummer wählte. "Das ist völlig unnötig!", verneinte die Person mit einem gewissen Nachdruck. Rasend vor Wut drehte sich der andere Russe halb um, allerdings ohne sich wirklich von Bob abzuwenden, der nun nach Lain fragte. "Sag mal gehts noch? Lain hatte einen schweren Unfall! Sie braucht uns jetzt!", blaffte er. "Das glaube ich eher nicht...", erwiderte derjenige trocken. Das war genug! Fast zur Weißglut getrieben drehten sich nun alle um. "Natürlich! Sie-", setzte Tala wutentbrannt an, als ihm das Wort im Halse stecken blieb. "Sie..steht vor euch! Ganz recht.", beendete das fast totgeglaubte blauhaarige Mädchen den Satz. "Lain?!" fragte Ray unsicher. Auch die anderen mussten einige male blinzeln und schauten immer wieder zwischen ihr und dem Fernseher hin und her. Aber an dem Bild gab es nichts zu rütteln, sie stand wirklich da. Sie hatte noch immer ihre schwarze Motorradkleidung an, ihr blaues Haar fiel ihr wie sonst wellig über die Schultern, sie hatte eine Hand in die Hüfte gestemmt und in der anderen hielt sie lässig ihren Helm. "Nein, das Playmate von Seite 10! Natürlich bin ich es, habt ihr denn jemand anderes erwartet?" fragte sie irritiert. Während Tala sich ihre Aussage noch einmal durch den Kopf gehen liess und Bob und Ray hörbar aufatmeten, übernahm Kai das Wort: "Wir dachten du hattest einen Unfall.", klärte er die Sache auf, trotzdem klang er noch immer besorgt. "Ja, wir haben nämlich in den Nachrichten gehört, dass ein Fahrer einer schwarzen Suzuki einen Unfall hatte!", fügte Ray hinzu. Lain hob skeptisch die Augenbrauen "Eine schwarze Suzuki, ja?", wiederholte sie und langsam bildete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht "Nur zur Info, ich fahre eine Kawasaki!" lachte sie. Sofort fiel die Erleichterung aus den Gesichtern der Jungs, das konnte doch nicht wahr sein! Sie hatten sich völlig umsonst Sorgen gemacht!. Als die Blauhaarige in die Gesichter blickte, konnte sie sich kaum noch halten vor lachen. Die armen Männer fanden das jedoch bei weitem nicht so lustig und fühlten sich so langsam gekränkt. Scheinbar war die Wut der jungen Frau vom Fahrtwind und Schneesturm davon getragen worden, dafür schien sie nun aber auf die anderen überzugreifen. "Du lachst, obwohl wir uns ernsthaft Sorgen um dich gemacht haben?" fragte Tala todernst. "Ich hab doch gesagt, dass ich meine Maschine im Griff habe! Wenn ich etwas sage, dann ist es auch so!" meinte sie schulterzuckend. Doch irgendwie machten diese Typen den Anschein, dass sie sich mit dieser Antwort bei weitem nicht zufrieden gaben, also machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand mit den Worten: "Ich geh duschen!". Diese hatte sie auch bitter nötig, denn wie so oft war sie in einem der herrunter gekommenensten Bezirke Tokyos gewesen und das nur um sich abzureagieren und einen klaren Kopf zu bekommen. Das beste daran war, dass es half. Im 'Knock down' (wurde in Kap 8 schon mal erwähnt) hatte sie wieder mal Zuflucht gesucht, hatte sich unter den ganzen Abschaum von Verbrechern gemischt und hatte sich durch ein paar Partien Billiard und durch einige Kämpfe im Käfig so gut es ging abgelenkt. Mit einer Glanzleistung hatte sie es mal wieder geschafft das Thema, dass sie bis vor etlichen Stunden noch in den schieren Wahnsinn getrieben hatte, jetzt einfach zu ignorieren. Es war einfach nur eine Frage der Kontrolle, letztendlich hatte sie ihre stärkste Waffe wieder. Die totale Kontrolle über sich und ihre Handlungen. Der Wutausbruch war Geschichte, ist nie passiert, eine in den Müll geworfene Erinnerung. Ihrem Job gehörte all ihre Konzentration, für etwas anderes war in ihrem Verstand kein Platz. , sagte sie sich in Gedanken und versuchte den letzten verwirrten und zweifelnden Gedanken in sich einzuschliessen. Sie musste nur tun was ihr befohlen wurde, alles andere war ohne Bedeutung. Dennoch wusste sie in ihrem Innersten, dass es längst nicht mehr so leicht war alles zu ignorieren. Die Mauer der Mainpulation begann schon seit geraumer Zeit zu bröckeln und die Spachtelmasse war von schlechter Qualität, trotzdem brauchte es den eigenen Willen sie endgültig einzureissen. Aber dieser blieb verschollen, zu früh war er von seinem Besitzer getrennt worden. "Kawasaki..., wir sind ja schön blöd! Das hätte uns auch früher auffallen können!", murrte der Rothaarige und liess sich in die Couch fallen. Irgendwie war die ganze Angelegenheit einfach nur peinlich. "Ach kommt, jetzt hört mal auf zu schmollen! Wir sollten lieber froh sein, dass ihr nichts passiert ist.", meinte der Chinese und versuchte die Stimmung zu heben. Kai hob eine Braue und wollte gerade etwas erwidern, als ihn die Klingel der Tür unterbrach. Seufzend erhob er sich von der Couch und schlurfte lustlos zur Wohnungstür. "Ja?", fragte er desinteressiert, als er die Tür öffnete. Mit einem Blick auf die Person vor ihm wandelte sich sein Gesichtsausdruck in Überraschung. Vor ihm stand ein schwarzhaariger Typ, nicht viel älter als er selbst aber einen guten Kopf größer. Er trug einen merkwürdigen schwarzen Mantel und lehnte mit einem fast schon sadonischen Lächeln am Türrahmen, während er den Russen musterte. "Ich will zu Kahn.", sagte er in einem befehlerischen Ton und drängte sich im gleichen Moment an Kai vorbei und wollte unaufgefordert in die Wohnung treten. Der Russe stellte sich jedoch gleich wieder in den Weg, so ging keiner mit ihm um. Die rubinroten Augen des Russen und die rabenschwarzen Augen des Eindringlings trafen aufeinander und es entstand ein angespannter Augenblick, wie er oft in der Tierwelt zu beobachten war, wenn zwei Männchen sich um ein Territorium streiteten. "Lain..", fing der Blaugrauhaarige an und legte dabei besonderen Wert darauf ihren Vornamen auszusprechen "...ist gerade nicht sprechbar.", beendete er seinen Satz mit fester Stimme. Nach kurzer Verwunderung über die Auflehnung, bildete sich wieder ein spöttisches Grinsen auf seinen Lippen "Interessiert mich nicht.", meinte er und wollte an dem Russen vorbeigehen, als er dessen Hand mit Nachdruck auf seiner Brust spürte. "Ich sagte, sie ist nicht sprechbar!", wiederholte Kai und verdeutlichte es indem er den Druck von seiner Hand erhöhte. Aus irgendeinem Grund war ihm dieser Typ alles andere als geheuer und er war sicher nicht hier, um eine Tasse Tee zu trinken. "Was'n los, gibt es Probleme?", fragte Tala, der sich inzwischen mit den anderen dazu gesellt hatte und musterte den Eindringling prüfend. Das Grinsen des Schwarzhaarigen wurde breiter "Nein, ich bin nur hier um mit Lain zu sprechen." sagte er und sah bei der Benutzung des Vornamens eindringlich zu Kai. Scheinbar machte dieser Typ nicht nur diesen verschlangenen Eindruck auf Kai, sondern auch auf die anderen, denn deren Gesichter wurden automatisch misstrauisch. "Das geht nicht, sie ist gerade unter der Dusche.", erklärte Bob, wobei in seiner Stimme schon die Aufforderung zum Gehen lag. Aber der Schwarzhaarige störte sich nicht daran und lächelte weiter, als ob er Morphium zu sich genommen hatte "Das ist egal...", sagte er und wollte erneut an dem Russen vorbei, der ihn nur noch gewaltsamer daran hinderte. Nun verdunkelte sich auch die Mimik des Schwarzhaarigen, langsam verlor auch er seine Geduld, von der er sowieso nich viel besaß. Ray, der in dem ganzen schon wieder die Einleutung einer Schlägerrei sah, hob beschwichtigend die Hände "Hey, wie wär's wenn du einfach solange wartest bis sie fertig ist?" schlug er vor. Er sah den Chinesen kurz abwertend an und liess dann seinen Blick wieder auf dem Russen ruhen, der ihm den Weg versperrte "Wie wär's wenn ihr zu ihr geht und sagt, das Besuch für sie da ist?!", fragte er in einer bedrohlichen Art und Weise. Kai zog wütend die Brauen zusammen "Und wen bitte soll ich ankündigen?" erwiderte er provozierend. "Das Arschloch vom Dienst!", erklang eine weibliche Stimme hinter ihnen. Die Männer drehten sich zu Lain um, sie hatte gerade mal eine knappes,weißes Handtuch um ihren Leib gebunden und ihr blaues Haar fiel ihr nass über die nackte Haute. "Ich wusste doch, dass ich eine Ratte gehört habe!" sagte sie lächelnd mit einem bitteren Unterton, als sie Steed sah. Das Grinsen von dem Schwarzhaarigen wurde mit einem Schlag wieder breiter, in der nächsten Sekunde schob er sich endgültig an den irritierten Jungs vorbei und ging mit weit ausholenden Schritten auf Lain zu. Noch bevor sie reagieren konnte legte sich seine große Hand um ihren zierlichen Hals und drückte ihren Körper an die Wand hinter ihr. Erschrocken japste sie nach Luft, was zum Teufel machte der Kerl da? "Ich muss mich noch bei dir revanchieren!", meinte er voller Vorfreude und holte schon mit der Faust aus, als diese kurz vor ihrem Gesicht gestoppt wurde. Kai's Hand hatte sich um die Faust von Steed geschlossen und hinderte ihn daran seine Bewegung weiter auszuführen. Überrascht sah Steed zu dem Russen, nicht minder überrascht musterte auch Lain ihren 'Retter'. Tiefe Aggressionsfalten zogen sich durch das markante Gesicht des Graublauhaarigen "Was glaubst du, was du hier tust?", fragte er bedrohlich. Es war nicht zu glauben, dass es noch jemanden gab der verlogener war als Shiro. Tala stellte sich zu Lain auf die andere Seite und Bob und Ray griffen nach der Schulter des Schwarzhaarigen. Steeds Grinsen veränderte sich, es wurde auf eine merkwürdige Art und Weise undefinierbar, als er so in die Gesichter der einzelnen sah. Schliesslich liess er von ihr ab und entfernte sich unter der Aufsicht von den Jungs ein paar Schritte. "Ich schlage vor du verschwindest jetzt aus meiner Wohnung, bevor du das nächste Krankenhaus von innen kennenlernst!", presste Kai bedrohlich zwischen den Zähnen heraus. Noch bevor Steed zu einem Konter ansetzen konnten, ergriff Lain das Wort: "Nicht nötig, er ist okay.", seufzte sie. Die Jungs sahen sie an, als ob sie gearde behauptet hätte, dass der Papst schwul wäre. "WAAS?", widersprach Tala lautstark. Die Blauhaarige lächelte ihn freundlich an, was ihn sofort verstummen liess "Jetzt beruhigt euch mal. Das ist nur so eine Art Begrüßungszeremonie zwischen uns. Er hätte gar nicht zugeschlagen, aber es kam ziemlich echt rüber, was?", redete sie sich gekonnt heraus und sah dabei eindringlich Steed an mitzuspielen. Dieser ging mit einem beinahe sanftmütigen Lächeln auf sie zu und strich ihr eine der nassen Strähnen aus dem Gesicht. "Natürlich, wie könnte ich ihr jemals weh tun?", meinte er schmeichelnd, um ihrer Aussage noch etwas Gewicht zu verleihen. Misstrauisch wechselten die Blicke zwischen Lain und Steed, keiner wollte dem so recht glauben, aber wenn sie selbst behauptete das er 'okay' sei, dann stimmte das doch, oder? Um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen wandte sich die Blauhaarige ab. "Also, wenn ihr uns entschuldigt..." sagte sie knapp und verschwand mit dem merkwürdigen Typen in ihrem Zimmer. Eilig verschloss sie die Tür hinter sich und lehnte einen Moment daran, um sicher zu gehen, dass sie auch ungestört waren. Augenblicklich verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck "Was zur Hölle hast du hier zu suchen? Bist du des Wahnsinns hier einfach aufzutauchen und dann so eine Show abzuziehen?", zischte sie. Weniger beeindruckt von ihren Worten sah sich der Schwarzhaarige teilnahmslos in ihrem Zimmer um "Irgendwie scheint etwas bei der Rollenverteilung schief gegangen zu sein, solltest du nicht eigentlich den Bodyguard spielen oder hast du dich nun doch in die schwache Rolle der Frau eingelebt? Wie dem auch sei, ich bin hier um dir ein paar Neuigkeiten zu überbringen, was unseren Fall angeht, der Chef meinte ich solle das machen, um gewisse Differenzen aus dem Weg zu räumen.". Lain hob skeptisch eine Augenbraue und liess sich auf die Bettkante sinken "Und welche Neuigkeiten wären das?" fragte sie genervt. Steed kniete sich vor dem Fernseher nieder und schaltete ihn ein, dann drückte er verschiedene Tasten auf der Fernbedienung und die Bilder der Überwachungskameras erschienen auf dem Bildschirm. "Ist das Hiwatari?" fragte er, ohne auf ihre Frage einzugehen und deutete dabei auf den blaugrauhaarigen Russen, der auf dem Bildschirm erkennbar war. "Ja." antwortete sie nach einem kurzen Seitenblick und strich sich durch die nassen Haare. "Vögelst du auch mit ihm?" stellte er die nächste Frage. Entsetzt fuhr die Agentin herum, versuchte jedoch ruhig zu bleiben "Das gehört bei weitem nicht zu meinem Aufgabenbereich", erwiderte sie tonlos und kehrte ihm wieder den Rücken zu. "Und du solltest jetzt lieber deinen Befehl ausführen.", ermahnte sie ihn. Plötzlich wurde sie nach hinten in ihr Bett gedrückt, dann sie spürte das Gewicht seines Körpers auf ihr und wie er sich zwischen ihre Beine drängte. Mit einer Hand stütze er sich neben ihrem Kopf auf, mit der anderen fuhr er unter ihr Handtuch, worauf sie sich wehement zu wehren versuchte. "Und was ist, wenn das mein Befehl ist?" flüsterte er mit rauer Stimme und biss ihr neckisch in den Hals. Bei diesem ungewohnten Gefühl zuckte sie unwillkürlich zusammen, dennoch umspielte ein überlegenes Lächeln ihr Gesicht. "Mach dich nicht lächerlich, seit wann sieht so ein Befehl aus?", spottete sie. Dann machte sie eine geschickte Drehung mit ihrem Bein und ehe man sich versah, saß sie oben auf seinen Lenden, was ihn anscheinend noch nicht mal überraschte. Aber daran sollte es nicht fehlen. Ihre Hand fuhr unter sein Shirt und tastete die muskulöse Brust ab bis sie das gefunden hatte wonach sie suchte. Nur einen Moment später zog sie aus einem Lederriemen ein Einhandmesser mit zwölf cm langer Stahlklinge, welches sie ihm dann an die Kehle hielt. "Es wäre besser für dich, wenn du mir jetzt Bericht erstattest." sagte sie ungerührt, obwohl ihre Augen gefährlich aufblitzten. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht "Mich würde mal interessieren, wieviel du dir selbst wert bist...", sagte er und überging erneut ihre Frage. Lains Augen verengten sich "Was soll der Scheiß?", fragte sie verwirrt, drückte das Messer aber leicht in seine Haut. Steed ignorierte ihre Drohung, sie würde ihn sowieso nich töten, immerhin war es ja nicht ihr Befehl und er stellte in dem Sinne auch keine Bedrohung dar. Er hob eine Hand und ergriff den Zipfel des Handtuchs. Eine Sekunde lang sah er ihr prüfend in die Augen, dann zog er daran und entblößte sie. Nichts, keine Reaktion. Die blauhaarige starrte ihm unverändert ins Gesicht und hielt ihm weiterhin die Klinge an den Hals. Lüstern ruhten seine Augen auf ihren fast makellosen Körper, wenn man die mehr oder weniger ausgeprägten Narben nicht mitzählte. Er grinste erfolgreich "Dacht' ich mir... ." meinte er abfällig. Er hatte nicht erwartet das sie irgendwelche Scham zeigte, denn dann würde sie sich eine Blöße geben und man könnte sie angreifen. Beide hatten sie das gleiche Schicksal, das gleiche Training, dasselbe Gen, dieselbe Schwäche und doch unterschieden sie sich erheblich. Sie war eine Maschine und er? Nun ja, er war anders. Der Grund dafür lag bei etwas, was er vor ein paar Jahren in Erfahrung gebracht hatte. Sie wollte kein Risiko eingehen wieder wütend zu werden, also stieg sie von ihm runter und ging zum Fenster, allerdings ohne sich das Handtuch dabei umzubinden. "Hör auf meine Zeit zu verschwenden, du gefährdest damit nur meinen Auftrag.", sagte sie streng und warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm. Auch Steed richtete sich auf, liess noch einmal seinen Blick über ihren Körper schweifen, das was er sah gefiel ihm, aber dennoch hinderte ihn sein Hass auf sie daran, sie anziehend zu finden. "Das wird dich sicher interessieren. Unsere Fälle gehen ineinander über, denn diese drei Idioten haben tatsächlich in Erfahrung bringen können, dass der neue Botschafter kein anderer ist als Konstantin Voltaire.", sagte er ohne weitere Umschweife. Lain registrierte seine Aussage mit einem angedeuteten Nicken. Das hatte ihr Chef also damit gemeint, dass der nächste Botschafter nicht mehr so ehrlich und kompetent sein würde wie Branislav. Sie musste zugeben, dass das ein brillianter Schachzug der Mafia war, Voltaire als Botschafter einzusetzen, aber genau so ein großer Fehler war es auch. Denn es erhärtete nicht nur den Verdacht das Voltaire mit der Mafia in Verbindung stand, sonder auch das es scheinbar noch so einige Politiker gab, die da mit drin hingen. Irgendjemand musste ihn ja für dieses Amt vorgeschlagen haben und andere mussten dann zugestimmt haben. Diese ganze Sache war um einiges größer, als sie bisher angenommen hatte und das Hiwatari Firmenimperium spielte wohl dabei eine ganze besondere Rolle. "Habt ihr euch schon daran gemacht einige der Politiker zu überprüfen?", fragte sie schließlich. Er grinste, sie hatte es schnell verstanden "Ja, die Kommunikationsfatzken sind schon dabei.". "Wenn das alles war, dann geh!", forderte sie ihn auf. Die Verachtung trat wieder deutlich in sein Gesicht "Weisst du, selbst wenn du nackt bist, machst du einen erbärmlichen Eindruck auf.", spottete er, nahm sich das Handtuch und ging zur Tür ehe er noch mal stehen blieb "Ach und bevor ich es vergesse, was unseren Auftrag angeht, so hat mir der Chef jegliche Befehlsgewalt übertragen." meinte er lachend und verliess das Zimmer. Sein erstes Kommentar hatte sie gekonnt ignoriert, aber letzteres liess die Wut wieder in ihr aufsteigen. "Verdammt!", fluchte sie. War ja klar, das ihr Malheur nicht ohne Konsquenzen blieb, aber das dieser arrogante Sack ihr jetzt Befehle erteilen konnte, war zum Haareausraufen. Mit einem breiten Grinsen, dass der Tag nicht noch schöner werden konnte, lief er zur Wohnungstür, aber nicht ohne noch einen kurzen Abstecher ins Wohnzimmer gemacht zu haben. Denn dort saßen, sichtbar ungeduldig, die vier jungen Männer. Im Vorbeigehen schmiss der Schwarhaarige das Handtuch zu Kai, der es überrascht auffing. Steed zwinkerte ihm noch kurz zu und verschwand dann mit einem vergnügten Lachen aus der Wohnung. Verdattert starrten sie einen Moment auf den Punkt wo der merkwürdige Typ gerade noch war und dann fiel ihr Blick auf das weiße Handtuch. Sie begannen eins und eins zusammenzuzählen und in jedem machte sich eine Vorstellung breit mit der sich nur sehr schwer leben liess. "Lain?", rief Tala unsicher. Nach nicht mal einer Sekunde kam sie um die Ecke "Ja?", fragte sie und strich sich ein paar Strähnen hinters Ohr. Alle Vier atmeten auf, als sie das Mädchen bekleidet sahen. Sie trug eine kurze, weiße Shorts und ein dunkelrotes Tanktop. Der rothaarige Russe klopfte auf den Platz neben sich und forderte sie somit auf sich zu setzen. Nach einem nervösen Blick durch die Runde, kam sie seiner Aufforderung nach. Irgendwie breitete sich ein mulmiges Gefühl in ihrem Magen aus und das kam nicht unbedingt von dem reichhaltigen Weihnachtsessen, sondern viel mehr von der benahe väterlichen Besorgnis, die in jedem einzelnen Gesicht der Jungs lag. "Jetzt sag uns doch mal, wer der Typ eigentlich war und in welcher Beziehung ihr zueinander steht." bat Tala sie freundlich. Ungläubig hob sie eine Braue "Ist das hier sowas wie ein Verhör?". Bob hob entschieden den Finger "Das läuft nicht, keine Gegenfragen!", sagte er sofort und die anderen nickten zustimmend. Ein konsterniertes Lächeln umspielte ihre Lippen, langsam sollte sie sich ein Buch anschaffen in dem alle Möglichen Ausreden standen. Gab es sowas eigentlich? Wenn nicht, wäre es die Geschäftsidee des Jahrhunderts, denn wenn man sie als Kunden hatte, so konnte man sich schon nach kurzer Zeit eine Eigentumswohnung leisten. Aber was mischten sich diese Kerle auch andauernd in ihre Angelegenheiten, die waren ja anhänglicher als eine Verfolgungsrakete der Marke 'Nicht entkommbar'. "Das war ein Kollege.", antwortete sie schliesslich, was sogar der Wahrheit entsprach. "Ein Kollege, also.", wiederholte Ray misstrauisch. "Und woher?", hängte Kai missgelaunt ran. "Einem Nebenjob...", erwiderte sie nach angestrengter Überlegung. Das war schon wieder nicht die Wahrheit. "Was fürn Nebenjob?", fragte Tala. Lain sog scharf die Luft ein, langsam aber sicher ging ihr der Stoff aus. "Ich..ähh arbeite gelegentlich in ... ähh einer Boutique!!", meinte sie stockend. Das entsprach ganz und gar nicht der Wahrheit. Zweifelnd verengten sich die Augen des Amerikaners "Was ist das für eine Boutique?". Die Blauhaarige stiess ein sarkastisches Lachen aus "In einem Damen...Unter...Wäsche..Geschäft...", suchte sie sich die Worte zusammen "Ja, in einem Damenunterwäschegeschäft!", bestätigte sie noch einmal. Gott, das war ja der reinste Geistesblitz gewesen. Die Kerle würden nie und nimmer darauf kommen das zu hinterfragen. Sie war ja so gut, um nicht zu sagen genial! Das hätte eine Urkunde verdient, nein, eine Beförderung! Sie sollte auf diese Ausrede ein Patent anlegen! , machte sie in Gedanken und sah sich Adonisgleich auf einer Siegertribüne. "Und was hat der Kerl in so einer Boutique zu suchen? Is' irgendwie ganz schön pervers!", erkundigte sich Tala. Irgendjemand hatte sie gerade mit einer Panzerfaust von der Tribüne geblasen. Sie hätte heulen können. Was zum Henker musste sie sich denn noch einfallen lassen, damit diese neugierigen ...'Etwasse'... sie endlich in Ruhe liessen? Lain atmete drei Mal ruhig und konzentriert ein und aus, dann setzte sie ganz besonnen und mit einem beinahe besorgniserregendem, freundlichen Lächeln zu einer Antwort an: "Er ist schwul?", fragte sie eher, als das sie es sagte und zuckte mit der Schulter. Vielleicht stimmte das sogar. Bei diesem Gedanken bildete sich augenblicklich ein fieses Grinsen auf ihrem Gesicht. Entgeistert weiteten sich die Augen der Jungs, wobei Tala eher aufatmete, ein Konkurrent weniger. "Ich glaub nicht das er schwul ist. Wie auch immer, was wollte er denn?", fragte Ray fast unschuldig. Ihre Augenbraue fing schon an gefährlich zu zucken, merkten diese Kerle denn nicht, wann Schluss war? Wieder suchte sie krampfhaft nach einer passenden Ausrede und scheinbar hatte sie heute einen kreativen Tag, denn sie fand eine. "Er war bloß da, um die neue Kollektion zu testen...", meinte sie genervt, aber als sie die zweifelhaften Gesichter sah, überdachte sie ihre Antwort nochmal "Die Sachen hatte ich schon bei mir!", fügte sie hinzu und schon verschwand der Zweifel, aber an dessen Stelle trat ein entschlossener Ausdruck. "Der Typ ist definitiv nicht schwul!!" platzte es allen vier Mündern zugleich raus. "Mensch Lain, du musst besser aufpassen mit wem du dich abgibst!", meinte Ray kopfschüttelnd. "Du bist einfach viel zu leichtsinnig!", stimmte Kai mit ein. "Echt mal, wahrscheinlich hat dieser Perverse heimlich Fotos von dir geschossen und verhökert die jetzt!", stellte sich Bob mit Grauen vor, ballte aber bei dem Gedanken die Hand zur Faust. "Oder er stellt sie im Internet unter 'geileschlampen.com' hoch!", weitete der Rothaarige die Vorstellung aus. Plötzlich wandten sich alle Gesichter zu Tala um und sahen ihn entsetzt an. "Hey, das war nur'n Beispiel! Ich war noch nie auf der Seite, ehrlich!" redete sich der Russe mit abwehrenden Gesten heraus. Kai zog die Stirn in Falten und wandte sich wieder zu der Blauhaarigen "Wie auch immer, was wir versuchen dir zu sagen ist, dass du nicht immer so naiv im Umgang mit anderen Leuten sein solltest!", brachte der kühle Russe es auf den Punkt und sah sie unnachsichtig aus seinen rubinroten Augen an. , hallte es in ihrem Kopf , hatte man sein Gehirn fritiert? Super, jetzt hatte sie sich durch ihre Kunst des Herausredens in ein noch viel größeres Fettnäpfchen befördert. Naiv. So hatte Steed sie heute auch schon genannt. Warum wurde sie von ihnen als naiv eingestuft? Empört stand sie auf und stemmte die Hände in ihre Hüfte "Jetzt hört mal zu, ja?! Ich kann auf mich selbst aufpassen und bin auch in der Lage auszuteilen. Falls ihr es noch nicht bemerkt habt, ich bin schon groß! Und wenn man es genau nimmt, dann seid ihr diejenigen die-", sie stoppte sich noch rechtzeitig, bevor sie sich unüberlegt fast verplappert hätte. "Ach, vergesst es!", winkte sie ab und stampfte geladen davon. Erst jetzt wurde ihr wirklich klar, was für ein Mist sie gerade gesagt hatte. <...ich bin schon groß!>, wiederholte sie in Gedanken, wie bescheuert war denn das? Gott, dieser Auftrag bekam ihr einfach nicht. Irritiert sahen die Vier dem wütenden Mädchen hinterher. "Kann es sein, dass wir uns vielleicht zu stark eingemischt haben?", fragte Ray zaghaft. Sie sahen eine Sekunde lang auf den Platz wo die Blauhaarige gerade noch gestanden hatte und dann schüttelten alle entschieden den Kopf. Endlich war er gekommen, der Tag an dem alles endete und zugleich auch alles anfing. Der rotmarkierte Tag, der in jedem Kalender vermerkt war, aber dessen Besonderheit in der Nacht lag. Heute war Neujahr oder auch Sylvester genannt, die Menschen waren wie nie zuvor in Partystimmung, liessen alles von sich fallen mit dem Vorhaben, das es im neuen Jahr besser laufen würde. Wie viele andere Menschen befanden sich auch Kai, Tala, Lain, Bob und Ray in Kabukicho, dem größten und ältesten Vergnügungsviertel von ganz Tokyo mit den meisten Kinos der Stadt, unzähligen Restaurants, Kneipen und Discotheken und vor allem einem riesigen Rotlichtbezirk sowie mehreren Dutzend sogenannten Love Hotels. Dieses Viertel war der beste Ort, um ausgelassen das neue Jahr einzuläuten. Die Gruppe, bestehend aus fünf Personen, stand so wie auch viele andere Menschen zitternd vor dem Eingang des Clubs 'Passion' und warteten auf den Einlass. Mittlerweile war es neun Uhr Abends, dennoch war der Himmel nicht tief schwarz, sondern wurde immer wieder von einigen Frühstartern, die ihre Bahnen heulend am Firmament zogen, erhellt. Wahrscheinlich der Übermut, der viele Menschen am heutigen Tage gepackt hatte oder es waren Übungsschüsse um zu testen ob die Böller und Raketen auch hielten, was sie auf der Verpackung versprachen. Nachdem sie nun eine halbe Stunde in Schnee und Kälte gestanden hatten war Einlass. Vorbei an den Bodyguards, denen sie ihre Karten zeigten, drängten sie sich in den Club und machten zunächst einmal an der Gaderobe halt, um ihre Jacken und Mäntel abzugeben. Selbst bis hier drang schon die laute Musik vom Innern vor und liess auf eine tanzreiche Nacht hoffen. Der Einfachheithalber nahmen Kai, Tala und Lain ein Marke, während Bob und Ray zusammen abgaben. "Wow Lain, du siehst richtig scharf aus!", rief Tala und unterstrich seine Aussage mit einem anerkennenden Peifen. Auch die anderen Drei musterten sie nun, vorher hatten sie noch nicht gesehen was sie an hatte, denn als sie in der Wohnung waren um Kai und sie abzuholen, trug sie schon ihren Mantel. Was eine Coyote mit ausgerollter Zunge und herausgetretenen Augen ausdrücken würde, fassten sie mit einem zustimmenden Nicken ab. Lain wurde etwas rot um die Nase, eigentlich hatte sie sich gar nicht besonders zurecht gemacht. Sie trug ein knappes, rückfreies, schwarzes Kleid mit dünnen Trägern, welches sie von einer Mission in Las Vegas übrig hatte, dazu passend Highheels und die Haare hatte sie sich kurzerhand hochgesteckt. Scheinbar war weniger, doch mehr. Sie hatte sowieso viel mehr Wert darauf gelegt, wie sie ihre Waffen verstauen sollte. Letztendlich hatte sie durch einen Kunststoffriemen eine winzige Handfeuerwaffe an ihrem linken Innenschenkel versteckt, in den Absätzen ihrer Highheels befand sich ein dünne Klinge, welche durch ein kurzes intensives Auftreten ausgelöst wurde und nicht zu vergessen waren ihre silbernen Ohrringe in Form einer Träne mit abgerundeter Spitze, die in Wirklichkeit ein lähmendes Gift enthielten. Ein wirklich sehr effektives Outfit. Auch die Jungs schienen nicht sonderlich großen Wert darauf gelegt zu haben sich extra etwas elegantes anzuziehen. Sie alle trugen Jeans und ein passendes Hemd dazu, wobei Kai und Tala natürlich ein dezentes Schwarzes trugen, Bob hatte sich an dunkelblau herangewagt und sich dazu passend ein blaues Band in die Dreadlocks gebunden. Ray trug ein weißes Hemd, welches in dem Schwarlicht gut zur Geltung kam. "Darf ich die Dame in den Saal geleiten?", fragte der Rothaarige wie es sich für einen Gentleman gehörte und hielt ihr den Arm hin, um sich einzuhaken. Die Blauhaarige lächelte erst verlegen, hakte sich dann aber ein und ging mit ihm vorraus. Während Bob die Augen verdrehte über Tala's unerschütterlicher Entschlossenheit, verzog Kai genervt das Gesicht worauf Ray ihn aufmunternt anlächelte, was der Russe jedoch mit einem scheinbar desinteressierten Blick quittierte. Unglaublich wie schnell der Kerl schlechte Laune bekommen konnte. Nachdem sich die Fünf einen Platz gleich neben der Bar gesichert hatten, welcher aus einem niedrigen, schwarzen Tisch und zwei roten Ledersofas bestand, organisierten Kai und Ray ein paar Getränke. Lain liess ihren Blick durch den riesigen Club schweifen, in der Mitte befand sich die große Tanzfläche, die in weniger als einer Stunde wahrscheinlich überfüllt sein würde. Gleich davor stand die Bühne auf der später die 'Haunted Dogs' spielen würden. Über der Bühne selbst gab es eine Art Podest für den Dj und an der Decke hingen, durch den ganzen Saal gezogen stählerne Catwalks für die Besucher, die somit auf die Tanzfläche herab schauen konnten. Sie suchte kurz nach der dazugehörigen Treppe und fand sie weiter hinten in dem Saal, wo ein Eingang zur Vip-Lounge führte. Ansonsten gab es um die Tanzfläche herum verteilt drei unterschiedliche Bars und Sitzmöglichkeiten. Zum einen die Sitzgruppen der orangen und roten Sofas, auf der sie selbst Platz genommen hatten und zum anderen die Stehtische mit Barhockern. Eines war ihr klar, hier die Übersicht zu behalten war alles andere als einfach. Genauso gut könnte sie bei einem Sommerschlussverkauf nach einem übrig gebliebenen Oberteil in ihrer Größe Ausschau halten, welches ihr auch noch gefallen sollte. Mit Rauchwolken und wild flackernden Scheinwerferlicht kündigte sich der erste Dj namens Brand Acid an. Er läutete die Nacht mit Blackmusic und harten Bässen ein, um den Rythmus im Blut eines jeden zu wecken. Zunächst unterhielten sich die Fünf angeregt über ein paar der Eskapaden, die sie im letzten Jahr so erlebt hatten und lachten besonders als Bob die Story aufrollte, wo sie aus Rache an Ms. Meylor ihr Auto, ein kleiner Beatle, zwischen zwei eng nebeneinander stehenden Pfeilern geschoben hatten, sodass kein Platz mehr war, um den Wagen unbeschadet auszuparken. Im Endeffekt glich das Auto dann einer verbeulten Konservendose und sie durften zwei Monate lang am Nachmittag den Schulhof säubern. Kurz dannach kamen sie dann darauf zu sprechen, was sie im nächsten Jahr ändern würden. Dazu war ja das Neujahr da, um Versprechungen zu machen, die man dann meistens eh nie hielt. Tala versprach hoch und heilig endlich mal seine Noten zu verbessern und damit den größten Wunsch seiner Eltern zu erfüllen. Ray hielt sich dabei jedoch lieber zurück und fing lieber klein an, indem er schwörte einen Frisör aufzusuchen, um sein Haar wenigstens um ein Zentimneter zu kürzen. "Im nächsten Jahr, das sag ich euch, werde ich es schaffen Tommy in 'Need for Speed' zu schlagen und wenn dem nicht so ist, könnt ihr mich Uschi nennen!", verkündete Bob lauthals, nachdem er nun schon sein viertes Bier hinter sich hatte. "Alter ich wette das schaffst du nie! Dein Bruder ist praktisch der Bruce Lee des Videospiels!", widersprach der Rothaarige. Der Amerikaner zog eine Braue in die Höhe "Ich wette fünfzig Mäuse, dass ich es bringe!", meinte er siegessicher und hielt Tala die Hand hin. "Alles klar Uschi, die Wette gilt!", scherzte der Russe und schlug ein. "Sag mal, Lain...was willst du denn im nächsten Jahr ändern?", fragte der Chinese sie interessiert. "Ich?", fragte sie überrascht, überlegte im nächsten Moment aber schon angestrengt "Also, eigentlich gibts da nicht wirklich etwas. Naja, vielleicht sollte ich das Auto meines Chefs nicht andauernd schrottreif fahren!", lachte sie. Die Münder der Jungs klappten der Reihe nach entsetzt auf. "Wie, etwa der Chef der Unterwäscheboutique?", fragte Ray. Sie brauchte einen kurzen Moment um zu überlegen was er meinte, doch dann konnte sie sich an ihre Ausrede vor nicht allzu langer Zeit entsinnen und nickte bestätigend. Jetzt hatte sie die Organisation der ISA also zu einer Damenunterwäscheboutique degradiert. "Erzähl!", forderte Bob sie wissbegierig auf. "Nun ja, einmal hab ich seinen Mercedes ausversehen auf einem Schrottplatz stehen lassen, das Auto ist dann in der Presse gelandet und konnte letztendlich problemlos in die Hosentasche gesteckt werden. Ein anderes Mal ist sein Porsche einfach 'Bumm' in die Luft gegangen. Immerhin ist er gut versichert.", erzählte sie verlegen und liess den Teil mit dem Sprengstoff absichtlich aus. Einen Augenblick lang blieb ihnen jedes Wort im Halse stecken, bis Bob anfing lautstark loszugrölen und die anderen kurze Zeit später einstiegen. "Scheiße und ich dachte, dass wir diejenigen sind, die andauernd Mist bauen! Aber das, das ist gut! Merk ich mir!!!" rief der Amerikaner und wischte sich schon einzelne Tränen weg. "Also eines steht fest, dir überlass ich mein Auto niemals!" versicherte Tala ihr, worauf sie ihm einen vernichtenden Blick zu warf und er ihr darauf versöhnlich den Kopf streichelte. Spielerisch drückte sie ihn von sich und wandte sich an den anderen Russen, der gleich neben ihr saß "Und was hast du dir vorgenommen, Kai?" fragte sie erwartungsvoll. Er schien wirklich einen Moment zu überlegen, bevor er antwortete "Nun, ich denke, ich werde die Rollenverteilung in unseren Hauhalt einführen. Angefangen damit, dass du Koch und -putzdienst übernimmst!", meinte er todernst mit einem leicht überheblichen Lächeln auf den Lippen. Erschrocken weiteten sich ihre Augen, das konnte der Kerl doch jetzt nicht ernst meinen! "Das wagst du nicht!", sagte sie ungläubig. "Ohh doch!", erwiderte er und sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. Ihre kristallblauen Augen verengten sich bedrohlich "Ach ja? Dann schmeiss ich dich aus der Wohnung!", rief sie empört. Erstaunt sah er sie eine Sekunde lang an, liess sich jedoch nicht unterkriegen und konterte: "Das geht überhaupt nicht, denn mein Name steht im Mietvertrag!". "Na und, mir doch egal!" meinte sie patzig und verschränkte die Arme vor der Brust. Kai stand der Mund offen, was zur Hölle erlaubte sich dieses Weib? "Weisst du was, es ist mir zu blöd mich mit dir zu unterhalten!" sagte er schließlich resignierend. Keiner von beiden begriff wirklich was das gerade war und warum sie so stark aus ihrer sonstigen Rolle gefallen waren, aber eines wussten sie mit Sicherheit, der Grund für diesen Aussetzer war der jeweils andere. "Also entweder sind wir hier im Kindergarten oder die beiden sind verheiratet... auf was tippt ihr?" schlussfolgerte Bob und wendete sich sogleich an die anderen beiden. "Ich weiss nicht, geht auch beides?" antwortete Ray unschlüssig. "Keine Ahnung, aber ich hab jetzt Lust zu tanzen. Hey Lain, kommst du mit?" sagte der rothaarige Russe und forderte die Blauhaarige gleich zum tanzen auf. Sie liess noch mal kurz den Blick forschend durch die Umgebung schweifen und stimmte dann zu. Der Chinese sah den beiden lächelnd nach wie sie auf der Tanzfläche verschwanden und wendete sich dann an den Russen, der sich mittlerweile zurückgelehnt hatte. "Es ist lange her, seitdem du ein Mädchen gemocht hast." meinte er schmunzelnd. Der Blaugrauhaarige zog die Stirn in Falten "Was redest du für'n Scheiß?" fragte er leicht verärgert. Bob und Ray grinsten sich verstehend an. "Wie auch immer, jedenfalls solltest du dich langsam ranhalten." erwiderte der Chinese schulterzuckend und nahm einen Schluck von seinem Bier. Wie es vorauszusehen war, war das Passion nach nicht mal einer Stunde brechend voll. Die Barkeeper und Kellnerinnen hatten wirklich alle Hände voll zu tun den Bestellungen hinterherzukommen und obwohl die Tanzfläche groß genug war, musste man sich vorsehen dem anderen nicht auf die Füße zu treten. Nach einer halben Stunde intensiven Tanzens machten sich Tala und Lain wieder auf den Weg zu den anderen. Natürlich hatte der Russe die Gelegheit genutzt, wie auch schon die Male zuvor wenn sie miteinander tanzten, der Blauhaarigen näher zu kommen, doch irgendwie sollte es ihm nicht wirklich gelingen. Das Mädchen glitt ihm leichter durch die Finger, als ein frisch gefangener Aal. Aber aufgeben würde er noch lange nicht. Als sie die kleine Sitzgruppe erreichten setzte sich Tala neben Kai, denn auf seinem vorigen Platz saß nun irgendein Typ, der sich wild gestikulierend mit Bob unterhielt. Lain wollte nur ihr Bier holen, welches wohl bemerkt erst ihr zweites war und wollte sich dann einfach auf eine der Lehnen setzen, aber anscheinend hatte sie da die Rechnung ohne den rothaarigen Russen gemacht. Denn dieser zog sie kurzerhand auf seinen Schoß, worauf sie ungeschickt etwas von ihrem Bier verschüttete. Total versteift von dieser überraschenden Handlung saß sie nun da und wollte eigentlich gleich wieder aufstehen, doch er hielt sie mit einer fast bittenden Geste zurück. Diese Nähe machte sie nervös und so nippte sie immer wieder unruhig an ihrem Bier. Es war ihr einfach nur unangenehm ihm so nahe zu sein, vielleicht lag es daran, dass es nicht von ihr ausging und sie somit auch nicht die volle Kontrolle besaß. Sie hatte keine Abneigung gegen ihn, er gehörte immerhin auf irgendeine Art und Weise zu ihrem Auftrag, aber es lag auch nicht an ihm. Sie hätte auch auf einen beliebig anderen Schoß sitzen können und würde trotzdem das gleiche Unbehagen fühlen. Sie sah sich um und ihr Blick streifte den von Kai, für einen Bruchteil der Sekunde starrten sie sich und ein seltsamer Ausdruck lag in sein rubinroten Augen. Aus irgendeinem Grund, dessen tieferen Sinn sie nicht verstand, kam sie nicht umhin, ihm ein kleines Lächeln zu schenken. Er reagierte allerdings nicht mehr darauf, denn schon in der nächsten verstreichenden Sekunde widmete er sich dem Gespräch mit Ray zu. Der Rothaarige hatte sich ziemlich schnell in das Gespräch zwischen Bob und dem anderen integriert, soweit sie es mitgekommen hatte redeten sie über illegale Autorennen, die momentan aufgrund des schlechten Wetters pausierten. Sie stöhnte gelangweilt auf, selbst Ray und Kai hatten scheinbar kein anderes Thema als Autos. Sie redeten irgendetwas von neuen Motoren und wie kompatibel sie mit den unterschiedlichen Marken waren. Sie interessierte sich nicht so für Autos, solange die Karre robust und schnell genug war, um ihren Fahrstil stand zu halten, sollte es ihr reichen. Für sie waren andere Themen wichtiger, zum Beispiel Motorräder und Waffen. Das war doch mal ein spannendes Thema! Aber mit wem sollte sie sich darüber schon unterhalten. Das konnte doch nicht wahr sein, dass sie hier in einem angesagten Club saß und sich langweilte. Sie hatte einfach viele zu viel überschüssige Energie, die sie dringend abbauen musste, ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als sich wieder auf die Tanzfläche zu stürzen. Die Blauhaarige leerte ihr Bier in einem Zug, stand dann ruckartig auf und meinte zu Tala, bevor dieser sie auch nur fragen konnte: "Ich gehe wieder tanzen.", und schon war sie von der Menge verschluckt gewesen. In immer größeren Schritten ging es auf die magische Zwölf zu und die Menschen wurden immer unruhiger, so auch die Vier, die ihre Plätze bisher noch nicht hergegeben hatten, sich aber trotzdem amüsierten. Der Chinese warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr "Hey Leute, nur noch ne' viertel Stunde und dann ist es soweit!", informierte er die anderen drei Jungs. "Gut, dann sollten wir uns lieber aufs Dach begeben, wir wollen ja nicht das Feuerwerk verpassen!", sagte der Amerikaner aufgeregt und klatschte voller Vorfreude in die Hände. "Okay, geht ihr schon mal vor und kümmert euch um den Sekt, ich hol Lain von der Tanzfläche." forderte Kai sie auf und erhob sich von der Couch. "Ich komm mit", hängte Tala sofort hinten ran und stürzte sich mit dem anderen Russen in die Menge, während Ray und Bob den Sekt organisierten. Es dauerte seine Zeit, sich an den ganzen, wie in Trance bewegenden Leuten vorbeizudrängen und zwischen dem flackernden Licht das gesuchte Mädchen zu erkennen. Um Zeit zu sparen, hatten sich die beiden Russen getrennt. Schliesslich erspähte der graublauhaarige Russe die Blauhaarige in ihrem kurzen, schwarzen Kleid und für einen Moment lang, sah er sie einfach nur an. Es war das erste Mal, dass er sie tanzen sah und nun endlich verstand er was Tala gemeint hatte. Es kamen ihm nur drei Worte in den Sinn. Leidenschaft. Begierde. Sex. All das liess die Bewegung ihres Körpers aufleben und dabei wirkte es weder anzüglich noch auffordernd, sondern einfach nur echt und natürlich. Er befreite sich aus seiner Starre und ging zu ihr rüber. Er legte ihr die Hand auf die Schulter und riss sie aus ihrem Element "Hey, es ist gleich Mitternacht, wir müssen jetzt aufs Dach!", klärte er sie beinahe schreiend auf, anders war hier keine Kommunikation möglich. Lain zog eine Schnute und erwiderte irgendetwas, was der Russe jedoch nicht verstand und schüttelte fragend den Kopf. Als sie es nochmal wiederholte und wieder nichts dabei herauskam, packte sie ihn am Kragen und zog ihn ein Stück runter. "Ich will das Lied noch zuende tanzen!", rief sie so deutlich wie sie konnte. Kai verdrehte die Augen, verschränkte die Arme vor der Brust und liess ihr ihren Willen. Gerade erst hatte sie sich wieder in den Rythmus eingefunden, da musste sie feststellen, dass ihr Schützling doch tatsächlich stocksteif auf der Tanzfläche stand und nur auf sie wartete. Mit einem Handwink forderte sie ihn auf auch zu tanzen, doch er antwortete nur mit seinem typisch desinteressierten Blick. Ein schadenfrohes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie ging auf ihn zu, schmiegte sich mit ihrem Rücken an seine Brust und nahm seine großen, maskulinen Hände, welche sie auf ihre Hüfte legte, damit er den Rythmus spüren konnte. Überrascht über ihre Unverfrorenheit liess er es mit sich geschehen. Er brauchte noch nicht einmal lange und das Taktgefühl war auch in seinen Körper übergegangen. Oh ja, jetzt konnte er sehr gut nachvollziehen wovon Tala gesprochen. Wusste sie eigentlich in welche Gegend ihre Hüftschwünge gingen, sein Unterleib wusste es jedensfalls, denn es stieg eine gewaltige Hitzewelle in ihm hoch. Das Blut in seinem Kreislauf begann wie eine alles mit sich reißende Strömung zu rauschen und seine Hose wurde mit jedem Takt enger. Also entweder wusste sie nur allzu gut was in seiner Hose los war oder sie hatte einfach nur ein verdammt gutes Timing. Ihre Hüftschünge verlangsamten sich und wurden nun eher kreisender und einfühlsamer. So wie sich ihre Bewegung geändert hatte, so hatte sich auch seine Atmung geändert. Immer wieder keuchte er in unregelmäßigen Abständen die heiße, dünne Luft aus, selbst sein Sichtfeld begann zu verschwimmen, so sehr heizte sich sein Körper auf. Es kostet ihn viel Kraft jetzt nicht einfach zu stöhnen, obwohl sich dieser Laut krampfthaft aus seiner Kehle zwängen wollte. Er senkte seinen Kopf und vergrub sein Gesicht in ihr Haar und ohne dass er es merkte wurde sogar sein Griff um ihre Hüfte stärker. Zwanghaft biss er sich auf die Unterlippe, es fehlte wirklich nicht mehr viel. Seine sonst so standhafte Selbstkontrolle war mit einem Mal flöten gegangen, aber gegen solch niedere Triebe konnte noch nicht einmal er sich wehren und dazu kam noch, dass er schon seit geraumer Zeit keine 'Befriedigung' mehr hatte und nun besonders angreifbar war. Gerade als er jegliche Vernunft über Bord schmeissen wollte passierte es, sie stoppte. Mit einem engelsgleichen Unschuldsblick drehte sie sich um "Das Lied ist zuende, du bist ja doch nicht so steif wie dachte.", sagte sie mit einem anerkennenden Lächeln und wies damit auf sein Rythmusgefühl hin. Fassungslos sah er sie an "Und ob ich das bin", stiess er atemlos aus und ohne dabei nachzudenken, dass er etwas ganz anderes gemeint hatte. Irritiert musterte sie ihn, bis ihr Blick auf die gar nicht übersehbare Beule in seiner Hose fiel. Mit der flachen Hand schlug sie sich gegen die Stirn, sie musste verflucht sein oder irgendetwas in der Art, das war doch nicht mehr normal. Sie hatte es nicht im geringsten bemerkt, dabei wollte sie doch nur tanzen und selbst das machte sie falsch. Sie war mit einer 9.5 kopfüber in ein Fettnäpfchen gesprungen. "Das... tut mir so... unendlich Leid. Oh Gott...", stotterte sie peinlich berührt. Irgendwann würde er sie dafür nochmal anzeigen. Er konnte zwar nur erahnen, dass sie sich bei ihm entschuldigte, da das nächste Lied schon wieder lief, aber glauben konnte er es nicht. Sie hatte es nicht mit Absicht gemacht und er Idiot stand nun mit einer Latte vor ihr...schon wieder. Warum hatte er sich dazu hinreissen lassen und dass auch noch in einem Club? Wäre er nicht der, der er war so würde er jetzt im Erdboden versinken und nie wieder an die Oberfläche treten wollen. Aber sein wirklich überaus großes Selbstbewusstsein gab ihm die nötige Standfestigkeit und Coolness diese Situation gekonnt zu überspielen. "Vergessen wir das ganze!", meinte er kopfschüttelnd und zog sie von der Tanzfläche. Dabei trafen sie dann auch auf Tala und machten sich gemeinsam auf den Weg zum Dach. "Einen netten Tanz gehabt?", fragte der Rothaarige beiläufig, wobei jedoch ein merkwürdiger Unterton in seiner Stimme mit schwang. Der Blaugrauhaarige tat seine Frage mit einem knappen, vernichtenden Blick ab. Mittlerweile hatten sich viele Besucher auf dem Dach eingefunden und fieberten nun sehnlichst den einen bedeutsamen Moment entgegen, Mitternacht. Ray und Bob hatten sie glücklicherweise durch die stattliche Größe des Amerikaners schnell gefunden und gesellten sich zu ihnen. "Schnell, nehmt eines!", forderte der Chinese auf und reichte jedem von ihnen ein Sektglas, welches anschliessend von Bob gefüllt wurde. Während die ersten schon nach wenigen Minuten zu zittern anfingen, genoss Kai die Kälte. Sie bracht seinen Blutdruck wieder auf eine angemessene Höhe. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm, jeder wartete wie gebannt auf die letzten magischen zehn Sekunden und dann war es soweit. Sie hörten wie der Dj unter ihnen anzählte und die restlichen Leute auf dem Dach stiegen mit ein. "3...2..1" schrien sie dem neuen Jahr entgegen und selbst Lain liess sich von der Stimmung mitreißen, obwohl auch dies ein Feiertag war, der in ihrem Leben nie eine wichtige Rolle gespielt hatte. Mit einem Schlag wurde der Himmel von unzähligen Raketen erleuchtet. Die Korken der Sektflaschen flogen durch die Luft, das Feuerwerk knallte, zischte und heulte Ohrenbetäubend laut. Man hätte meinen können, dass ein Krieg ausgebrochen sei, aber das sich die Menschen lachend in die Arme fielen sprach eindeutig dagegen. "Also, dann auf ein erfolgreiches Jahr!", verkündete Ray und die Fünf stiessen an. Dann wünschten sie sich noch gegenseitig Glück, Erfolg, Gesundheit und alles andere, was man so brauchte, um das Jahr zu meistern. Bob und Tala konnten natürlich nicht die Finger vom Feuerwerk lassen und zündeten selbst welche an, nur um sich dann wie die kleinen Kinder darüber zu freuen und später über die Verbrennungen zu jammern. Die anderen Drei genossen das farbenfrohe Schauspiel am Himmel und liessen das letzte Jahr noch einmal Revue passieren. Es verging nicht viel Zeit und die Fünf stürzten sich wieder in die Party machende Meute, immerhin war die Nacht noch jung und lange nicht zuende. Was sie in dieser Nacht noch erleben würden, könnten sie ihr ganzes Leben nicht vergessen... Leider hab ich es nicht mehr geschafft den letzten abschnitt noch zu zu schreiben -.- und dabei hab ich mich gerade auf diesen so sehr gefreut... aber ich setz ihn ins nächste kap^^ es heisst "The effect of an aphrodisiac" der ein oder andere kann sich vielleicht schon etwas darunter vorstellen^^ hehe naja ich hoffe das kap hat jetzt wieder positive stimmung in die ff gebracht, nachdem jetzt soviel unschöne dinge passiert sind... bis zum nächsten mal, eure Siva^^ Kapitel 18: The effect of an aphrodisiac ---------------------------------------- hallo meine lieben, erstmal zu beginn: es tut mir unendlich leid, dass ich euch solang hab warten lassen!!! *vor euch auf die knie fall* das war echt nich nett..., aber ich schieb das jetzt alles mal auf die schule^^ bin jetzt in der 13ten klasse und plötzlich lassen uns die lehrer schwerer schuften, als jemals zuvor -.- so, aber ich werd mich bemühen in zukunft alles besser zu koordinieren, damit genug zeit fürs schreiben bleibt! ^^ so, aber nu is schluss mit dem gelaber! viel spaß beim lesen! Inzwischen ertönte in dem Nachtclub, welcher sich Passion nannte, ein anderer musikalischer Klang. Der erste DJ, Brand Acid, hatte sich verabschiedet und mit ihm auch für das Erste die Blackmusic. Sie hatte der britischen Rockband 'Haunted dogs' Platz gemacht, welche es auf ihre ganz eigene Art und Weise verstanden, das neue Jahr einzuläuten. Harte Gitarrenklänge, die Schläge eines alles gebenden Drummers und die raue Stimme des Sängers erfüllten nun den riesigen Club und brachten die Tanzfläche zum Erbeben. Irgendwo zwischen der außer Rand und Band geratenen Partymeute befanden sich auch Ray, Kai, Tala, Lain und Bob. Aufgrund des einen oder anderen Glases mehr, zeigte keiner mehr Scheu sich den Takten der Musik hinzugeben. "Thank ya guys! This new year´s eve party is awesome, it couldn't have been better! But now, let's take a lil' break, 'cause Roy seems to need a cool down!", rief der Sänger erschöpft ins Mikro und deutete zeitgleich auf den Drummer namens Roy, der sich eine Wasserflasche über den erhitzten Kopf goss. Gefolgt von einem tosenden Beifall verließen sie die Bühne und verschwanden für die zwanzig-minütige Pause in der Vip-Lounge. Augenblicklich nahm Brand Acid seinen Platz am Pult ein, um die Wartezeit mit Blackmusic zu überbrücken. Die schwitzende Meute teilte sich, ein Teil verließ die Tanzfläche, um sich ebenfalls eine Pause zu gönnen, der andere blieb und tanzte gleich weiter, wieder andere stießen noch dazu, die sich zuvor eher im Hintergrund gehalten hatten. "Ich brauche erst mal ein kühles Bier!", verkündete Tala mit trockener Kehle und fuhr sich durch die schweißnassen Haare, die an seiner Stirn klebten. "Da steig ich mit ein!", meinte Bob, nahm sein Haarband, funktionierte es als Haargummi um und band die Dreadlocks zusammen. "Dann lasst uns zur Bar gehen!", sagte Kai und nickte in die Richtung. Er wollte sich schon in Bewegung setzen, als er noch einmal verwundert stehen blieb. "Wo ist eigentlich Lain?" Überfragt drehten sich auch Tala und Bob um, um nach dem blauhaarigen Mädchen Ausschau zu halten. "Sie ist zu den Toiletten gegangen und wollte danach zur Bar", antwortete Ray, der anscheinend Bescheid bekommen hatte. Verstehend nickten die anderen drei und sie machten sich schließlich zur Bar auf, was sich aber als schwer herausstellte, da sie nicht die einzigen waren, die Durst hatten. So kämpften sie sich also fast geschlagene zehn Minuten bis an den Tresen durch und warteten dann noch mal ganze fünf Minuten, bis sie endlich zum bestellen kamen. Die Kellner an der Bar konnten einem fast Leid tun, von allen Seiten wurden sie bedrängt und rempelten sich bei der Getränkeausgabe beinahe gegenseitig an. Gerade als die Jungs ihre Biere entgegen nehmen konnten, meldeten sich die 'Haunted dogs' wieder auf der Bühne zurück und die Bar wurde mit einem Schlag um die Hälfte leerer. Ein entnervtes Stöhnen ging durch die Runde, aber anstatt sich darüber aufzuregen, genossen die vier lieber ihr Getränk. "Ich kann sie nirgends sehen; sicher, dass sie zu dieser Bar wollte?", fragte der rothaarige Russe ungeduldig. Der Chinese zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, vielleicht ist sie auch wieder auf der Tanzfläche." "Es laufen zu viele betrunkene Typen hier rum, wir sollten sie suchen", meinte Kai und versuchte, nicht besorgt zu klingen, was Ray jedoch nicht im Geringsten entging. "Hey, sucht ihr etwa das Playmate?", fragte plötzlich jemand hinter ihnen. "Was für ein Playmate?", fragte Bob an den jungen Barkeeper gewandt, der anscheinend ihr Gespräch mit angehört hatte. Ein Grinsen bildete sich auf den Lippen des schwarzhaarigen Mannes. "Ich dachte sie wäre eines, schwarzes Kleid, blaue Haare, geilen Arsch und ordentlich Holz vor der Hütte, wenn ihr versteht." "Das ist sie!", rief Tala, worauf er allerdings böse Blicke erntete. Mit einem warnenden Ausdruck in den rubinroten Augen wandte sich der graublauhaarige Russe an den objektiven Barkeeper. "Wo ist sie?", fragte er geradewegs. Das Grinsen des jungen Mannes wurde breiter. "Keine Ahnung...", erwiderte er, doch noch bevor die Jungs über ihn herfallen konnten fuhr er fort, "...allerdings solltet ihr wissen, dass die Kleine sich jetzt ein wenig anders verhalten wird." Tala legte verwirrt die Stirn in Falten. "Was meinst du damit?", fragte er mit einer bösen Vorahnung. Das Grinsen in seinem Gesicht veränderte sich ein lüsternes, scheinbar bereitete es ihm den größten Spaß, die Jungen solange hinzuhalten. "Mein Kollege hier...", begann er und unterbrach, um auf einen anderen Mann zu zeigen, der gerade dabei war mit zwei Mädchen zu flirten, "hat eurem Mädchen eine kleine Droge in den Drink gemixt", beendete er schadenfroh. Entsetzt weiteten sich die Augen der vier, doch schon in der nächsten Sekunde griffen zwei verschiedene Hände den Barkeeper am Kragen und zogen ihn grob über den Tresen. "Er hat WAS?", bellten die beiden Russen wie aus einem Munde und wunderten sich dann für einen Augenblick darüber, dass sie so gleich gehandelt hatten. Plötzlich war das Grinsen auf den Lippen des Mannes verschwunden, stattdessen wirkte er unsicher, fast sogar ängstlich. Als sich dann auch noch Bob dazu stellte wurde die Angst in seinen Augen deutlich. Allein schon die Statur des schwarzen Amerikaners flößte ordentlich Respekt ein, was ihn aber nicht minder anschaulich für die Frauenwelt machte. "Was ist das für eine Droge?", fragte Bob bedrohlich und zur Bestätigung verstärkten die beiden Russen den Griff um den Kragen des Mannes. Versöhnlich und abwehrend zugleich hob der Schwarzhaarige seine Hände. "Schon gut, es ist etwas, wovon ihr nur profitieren könnt!", sagte er nervös, musste aber bei dem Gedanken daran lächeln. Seine Gegenüber taten jedoch alles andere, als zu lächeln, also entschied er sich zum besseren seiner Gesundheit und fuhr fort. "Die Droge nennt sich 'True fantasies', sie ist ganz neu auf dem Markt und wirkt als Aphrodisiakum", sagte er so schnell wie möglich. Kais Augenbrauen zogen sich wütend zusammen, ihm schmeckte der Gedanke ganz und gar nicht. "Was genau meinst du damit?", knurrte er und zog ihn noch ein Stück näher heran. Der Barkeeper keuchte überrascht auf. "Im Klartext: Sie ist absolut geil, sie würde praktisch mit jedem vögeln, der nicht bei drei auf dem Baum ist. Dazu kommt noch, dass das Gewissen und jegliche Selbstkontrolle ausgeschaltet wird. Es wird zum Beispiel als Pulver in einen Drink geschüttet, man kann es weder sehen, riechen, noch schmecken und die Wirkung wird durch Alkohol um ein dreifaches verstärkt", erklärte er noch nervöser als zuvor, denn mit jedem Wort, das er sprach, konnte er zu sehen, wie sich die Gesichter der Jungs mehr und mehr verfinsterten. "Wie lange dauert es, bis es wirkt?" fragte der rothaarige Russe zähneknirschend. Ein ungläubiges Räuspern ertönte plötzlich und danach die Stimme des Chinesen. "Ich denke es wirkt schon, hehe...", meinte er entsetzt und starrte in Richtung Bühne. Langsam drehten sich auch die anderen um, aber ohne den Barkeeper dabei loszulassen. Was sie dort sahen, konnten sie ihren eigenen Augen kaum glauben. Lain stand auf der Bühne und tanzte mit dem Sänger der ‚Haunted dogs’ und das Tanzen war dabei noch das mindeste. Der braunhaarige Sänger hatte seinen Arm um ihre Hüfte geschlungen und presste ihre Unterleiber, so dicht es ging, aneinander. Dann zog die Blauhaarige dem Sänger das T-Shirt aus und begann den muskulösen Oberkörper mit Küssen zu bedecken. Es wäre ein Gabelstapler nötig gewesen, um die Unterkiefer der Jungen wieder an die richtige Stelle zu bekommen. Erst die nächste Aktion ließ Kai sich aus seiner Starre befreien. Der Sänger hatte eine Hand in ihren Nacken gelegt und küsste sie stürmisch auf den Mund, während seine Band weiter spielte. Mit der anderen Hand fing er an ihr Gesäß zu bearbeiten. Es dauerte nicht lange und es entbrannte ein wildes Zungenspiel, das schon längst in ein Schlafzimmer gehörte. Der graublauhaarige Russe konnte nahezu sehen, wie dieser Kerl ihr die Zunge in den Hals steckte und allem Anschein nach fand sie auch noch Gefallen daran. Diese Droge schien wirklich gut zu wirken, denn so etwas würde Lain nie tun, oder? Mit einem Ruck ließ der Russe vom Barkeeper ab und stürmte zur Bühne. Mit Kais Handlung schienen sich auch die anderen drei von dem Bild losreißen zu können. Tala eilte seinem Freund gleich hinterher und versuchte sich ebenfalls durch die grölende Meute durchzukämpfen. Bob und Ray jedoch wandten sich an den Übeltäter, aber nicht an den, den sie verhört hatten, sondern an das miese Arschloch, das wirklich dafür verantwortlich war. Zielstrebig und äußerst wütend ging Bob auf den Kerl zu und packte ihn mit solch überraschender Wucht, dass die Mädchen, die mit dem Kerl gerade noch flirteten, vor Schreck aufschrieen. "Wie kannst du es wagen unserer Freundin einfach Drogen in den Drink zu mischen?", fragte er mit bebender Stimme. Man konnte kaum beschreiben, wie viel Ekel er für diesen Widerling empfand, wer wusste schon, wie vielen Menschen er das Zeug noch bereits untergejubelt hatte. Es war nicht nur unwahrscheinlich unverantwortlich, sondern auch kriminell. Man konnte einem dadurch auch ernsten Schaden zufügen. Sowohl körperlichen als auch seelischen Schaden. Solche Leute waren ein großes Risiko für die Gesellschaft, es war ihre Sache, mit ihrem Leben so gleichgültig umzugehen, aber andere ungewollt und vor allem unwissentlich mit hineinzuziehen war das Letzte! Solch ein Verhalten durfte man nicht billigen. Noch bevor sich der Kerl auf irgendeine Art und Weise verteidigen konnte, hatte Bob schon mit der Faust ausgeholt und traf ihn mit ungezügelter Kraft im Gesicht, sodass der junge Mann gegen das Gläserregal geschleudert wurde, welches laut klirrend zusammenbrach. Auch Ray hatte dem noch etwas entgegenzubringen, er beugte sich über den Tresen und kappte den Schlauch der Bierpumpe, welcher zum Fass führte. Dann zielte er damit auf den Kerl und spritze ihm die Flüssigkeit mit hohem Druck ins Gesicht. "Damit du ein bisschen klarer im Kopf wirst. In Zukunft denkst du nach bevor du handelst, klar soweit?", meinte Ray abwertend und machte sich mit Bob auf den Weg zu den anderen. Kai hatte es geschafft sich an der Horde auffordernd brüllender Affen in der ersten Reihe vorbeizudrängeln und stand mit einem Satz auf der Bühne. Noch bevor die Securities einschreiten konnten, zog der Russe die Blauhaarige von dem Sänger weg. Dann nahm er die verwunderte Lain auf die Arme, musterte den Sänger abfällig und ging langsamen Schrittes zu der kleinen Treppe am Rand der Bühne. "Hey! Was soll das?! Ich hatte zufälligerweise gerade meinen Spaß!", beschwerte sich Lain; im Hintergrund hörte man die Menge jubeln und buhen zugleich. Bisher hatte er es vermieden in ihr Gesicht zu sehen, doch nun kam er nicht darum herum. Er erschrak, als er in die von Lust benebelten blauen Augen blickte, die nicht länger ihre waren, sondern bloß ein Zeichen der Droge. Er seufzte. "Morgen wirst du es mir danken", meinte er monoton. Ein lüsternes Lächeln umspielte die Lippen der jungen Frau und sie musterte den Russen kurz, aber eindringlich. "Ich kann dir auch gleich danken, wenn du willst...", hauchte sie heiser in sein Ohr. Ihm lief ein kalter Schauer den Rücken herunter, der aufregend und prickelnd zugleich war. Ihm wurde bewusst, dass Lain absolut nicht mehr in der Lage war, sich selbst kontrollieren, diese Droge hatte von ihr Besitz ergriffen. "Hey, you! Is this your bitch? She has a nice arse, probably great to fuck", rief ihm der Sänger lachend hinterher. Sein Englisch war vielleicht nicht das beste, aber diese primitive Ausdrucksweise verstand er problemlos. Wie konnte dieser Dreckssack es nur wagen?! Gepackt von unbändiger Wut fuhr er herum, suchte am Bühnenrand kurz nach Tala, den er auch sofort fand und warf ihm Lain praktisch in die Arme. Daraufhin marschierte er mit ausdrucksloser Miene direkt auf den Sänger zu und blieb einen halben Meter vor ihm stehen. "Sie ist keine Schlampe", sagte er mit bebender Stimme und schlug dem Sänger mit ganzer Kraft ins Gesicht. Sie war bei weitem keine Schlampe. In der ganzen Zeit, die sie nun schon zusammen lebten, hatte sie nicht einmal einen Freund oder dergleichen gehabt. Außerdem war sie ein gutherziges, ehrliches Mädchen (ehrlich?), sie war ein Mädchen, dass ihm zur Seite gestanden hatte, als Shiro ihn in der Mangel hatte, als er Hals über Kopf die Wohnung verlassen hatte und sie ihm hinterher gerannt war, ein Mädchen, dass ihm zuliebe eine kleine Weihnachtsfeier organisiert hatte. Nein, sie war keine Schlampe! (Merkwürdig, dass er das andere unkommentiert lässt.) Im nächsten Moment ging alles so schnell, dass er erst ein klaren Gedanken fassen konnte, als er sich der Länge nach und mit dem Gesicht zuerst im Schnee wieder fand. Die Securities hatten ihn doch tatsächlich rausgeworfen. Zitternd vor Kälte richtete er sich auf. "Mir wenigstens meine Jacke zu geben, wäre wohl zuviel verlangt oder was?", brüllte er aufgebracht der zugeschlagenen Tür entgegen. Als ob Gott sein Fluchen erhört hatte, flog dem Russen im nächsten Augenblick die Jacke ins Gesicht. "Meintest du etwa die?", fragte der Chinese grinsend und stand mit den anderen gerade mal fünf Meter entfernt. Gut, es war nicht Gott, aber Ray kam dieser Vorstellung dennoch sehr nahe. "Ray und ich wurden `ne Minute früher rausgeschmissen. Wir haben dem Drogensack eins reingewürgt! Netter Schlag übrigens!", lachte Bob. Kai lächelte amüsiert und klopfte sich den restlichen Schnee ab, dann ließ er den Blick zu Lain schweifen, die sich eng an Tala geschmiegt hatte, der sich für Kais Geschmack viel zu wenig dagegen wehrte. Welchen Teil hat der Typ nicht mitbekommen? Lain stand unter Drogen, sie tat das alles ohne Gewissen! Man konnte ihr jetzt am besten helfen, indem man sich von ihr fernhielt. Alles, was sie in dieser Nacht tun würde, würde sie am nächsten Morgen höchstwahrscheinlich bitter bereuen. "Wie viel Uhr haben wir es?", erkundigte sich der blaugrauhaarige Russe abweisend. Bob ließ seinen Blick kurz über das Zifferblatt seiner Rolex gleiten und sah dann wieder auf. "Erst halb vier, so eine kurze Neujahrsparty hatten wir schon lange nicht mehr", sagte er erstaunt. "Was, ist die Party etwa schon vorbei?", fragte die Blauhaarige enttäuscht "Da waren aber so viele süße Typen, ich will zurück!", fügte sie in einem befehlenden Ton hinzu. Die Jungs versuchten die Aussage des zugedröhnten Mädchens zu ignorieren und widmeten sich lieber den wichtigen Dingen. "Was machen wir jetzt?", fragte Tala ratlos und hielt Lain so gut es ging fest, denn hin und wieder versuchte sie dem ein oder anderen Kerl hinterher zu laufen. "Hört mir eigentlich jemand von euch zu? Ich will Sex und zwar sofort. Versteht ihr? ICH WILL JETZT FIC-", begann sie frei auszurufen, allerdings wurde ihr noch in letzter Sekunde von Tala der Mund zugehalten. "Eine Austauschstudentin, sie hat noch ein paar Schwierigkeiten mit der Sprache", rief Ray ein paar irritierten Passanten zu, die gerade vorbei liefen. War es denn nicht das, was sich normalerweise ein Mann wünschte? Eine Frau, die direkt und ohne Umschweife sagte, was sie wollte? Nun ja, vielleicht, aber nicht unter diesen Umständen. Im Moment glich es nicht der Erfüllung aller Männerträume, sondern eher dem verbotenem Apfel im Garten Edens. Sie war geil und willig, aber die freundschaftliche Solidarität verbot es, von ihr zu naschen. "Okay, ich schlage vor, dass wir die kleine Ms. Willig hier nach Hause bringen, damit sie ihren Rausch ausschlafen kann", seufzte Bob kopfschüttelnd. Die anderen Jungs erklärten mit einem Nicken ihr Einverständnis. "Au ja, Gangbang!", rief die Blauhaarige voller beinah kindlicher Vorfreude. In der nächsten Sekunde drehten sich die Jungs gemeinsam um und riefen wie aus einem Munde: "Taxi!" Sie mussten dieses Mädchen so schnell wie möglich ins Bett bringen, denn die Standfestigkeit eines jeden Mannes hatte Grenzen. Ein Vorteil von diesem Club war immerhin, dass schon dutzende Taxen bereit standen und auf Kunden warteten. Schnell war eines gefunden und der Fahrer bestochen worden, dass man zu viert auf der Rückbank sitzen durfte. Bob hatte das glückliche Los gezogen auf dem Beifahrersitz sitzen dürfen, da er nun mal der größte von allen war und auch den meisten Platz brauchte. Ray hingegen hatte den Mitleidsplatz in der Mitte bekommen und die beiden Russen saßen außen. Aus Gründen der Verkehrsordnung hatte der Fahrer darauf bestanden, dass die Jungen Lain quer ihre Schöße legten, damit sie von draußen nicht sichtbar war. So lag die Blauhaarige mit ihrem Kopf auf Kais Schoß und mit ihren Beinen auf Talas, aber sie wirklich zu bändigen war alles andere als einfach. "Okay, wo geht’s zuerst hin?", fragte der in die Jahre gekommene Taxifahrer. "Ich würde sagen, dass es am kürzesten ist, wenn wir bei Bob anfangen, dann zu mir und zum Schluss zu Kai", schlug Ray vor; Tala hatte er ausgelassen, da dieser heute bei Kai übernachten würde. Die anderen nickten und Bob sagte dem Fahrer, wo es hingehen sollte. Es vergingen keine fünf Minuten und der jungen Dame mit einer gehörigen Dosis Aphrodisiakum im Blut wurde langweilig. Kai spürte nur, dass sich das Mädchen ein wenig zur Seite drehte, wahrscheinlich war es etwas unbequem, also sagte er nichts weiter. Aber als er dann merkte, wie sie sich an seinem Hosenbund zu schaffen machte, schreckte er kurz hoch und sah sie warnend an. Mit einem Schmollen ließ sie von ihm ab, aber auch nur solange bis er seinen Blick wieder auf die Straße richtete. Dann fuhr sie mit ihrem Fingernagel über seinen Schritt und übte gerade soviel Druck aus, dass das beste Stück des Russen es nur allzu gut spürte und auch ohne Einverständnis darauf reagierte. Kai versuchte die aufkommende Röte in seinem Gesicht so gut es ging zu unterdrücken und sah sie noch warnender an als zuvor. Doch sie entgegnete ihm nur mit einem lüsternen Lächeln und einem Blick, der so verlangend war, dass seine Selbstkontrolle plötzlich so gut wie verloren war. Er spürte wieder diese Hitzwelle, die von seinem Unterleib aufstieg und ihm alle Sinne nahm, ihm die Atmung erschwerte und eine unendlich große Begierde in ihm wach rief. Er war so kurz davor ihr einfach die Kleider vom Leib zu reißen und mit ihr hier und jetzt alle Gelüste auszuleben, die sich schon seit einer halben Ewigkeit in ihm angesammelt hatten. "Hey Kai, noch alles unter Kontrolle?", fragte Tala scheinbar teilnahmslos. Dennoch wanderte sein Blick kritisch über das Bild, welches sich ihm da bot. Natürlich war ihm nicht entgangen, wie sich Lain an dem Graublauhaarigen verging und erst recht war ihm nicht entgangen, wie dieser darauf reagierte, die Beule in seiner Hose war kaum zu übersehen. "Hä?", brachte Kai überrumpelt heraus, wurde aber im gleichen Moment auch wieder Herr seiner selbst und riss seine Augen von der Blauhaarigen los. "Mach lieber die Kühlschranktür zu, bevor du noch völlig auftaust!", lachte Ray, der das Schauspiel ebenfalls mit verfolgt hatte. Aber im Gegensatz zu dem anderen Russen bereitete es ihm eher Vergnügen, denn es zeigte ihm, dass sein Freund für Lain mehr übrig hatte, als er bisher hatte zugeben wollen. Der Russe knurrte irgendwas unverständliches und war so unzugänglich wie eh und je. Lain runzelte die Stirn und gab einen eingeschnappten Laut von sich. "Okay, wer nicht will, der hat schon!", meinte sie gleichgültig, richtete sich auf, dann setzte sie sich auf Rays Schoß, nahm sein Gesicht in beide Hände und versiegelte seine Lippen mit den ihren. Starr vor Schreck und der plötzlichen Übermannung ließ es der Chinese mit sich geschehen, auch für ihn entstand ein Moment der Versuchung ihren weichen, fordernden und zugleich auch zärtlichen Lippen nachzugeben. Ungläubig betrachteten die beiden Russen, aber auch Bob die bühnenreife Vorstellung. Während Bob es jedoch er lustig fand, spürten die beiden Russen ein unangenehmes Gefühl in ihrer Magengegend aufkommen. Die Entscheidung wurde Ray durch das abrupte Stoppen des Wagens abgenommen, sodass sich Lain unwillentlich von ihm lösen musste, aufgrund der Kräfte die beim Bremsen auf den Körper einwirkten. Mit einem grantigen Gesichtsausdruck drehte sich der mitvierziger Fahrer um: "Ich hab gesagt, die Kleine soll unten bleiben! Meine Fresse, ich weiß gar nicht was daran so schwer sein soll, immerhin spielt sich das interessante sowieso dort ab", grummelte er verärgert, denn hier stand ja schließlich nicht nur sein Führerschein, sondern auch sein Job auf dem Spiel. Aber das hätte er sich vielleicht vorher überlegen sollen. "Ich wüsste auch gern mal wo hier das Problem ist! Ich meine, alles was ich will ist Sex und keiner von denen will mit mir schlafen!", gab nun auch die Blauhaarige ihren Senf dazu und tat dabei so, als spräche sie ein wichtiges politisches Problem an. Mit hochgezogenen Brauen drehte sich der Fahrer erneut um und beäugte die Jungs mit Verblüffung und Unverständnis. "Versteh einer die Jugend heute, zu meinen Zeiten hätte man die Kleine gleich genagelt", meinte er mit einem Kopfschütteln und fuhr wieder los. Ein Grinsen huschte über Lains Gesicht. "Wenn das so ist, dann-", wollte sie sagen, wurde aber jäh von den Jungs unterbrochen und wieder in ihre Ausgangsposition gedrückt. "Denk nicht mal dran!", sagte Tala scharf und schüttelte sich vor Ekel im gleichen Moment. Der Gedanke, dass Lain mit diesem alten Sack schlafen könnte, war einfach nur abscheulich. Es vergingen zehn Minuten, in denen sie von einem Stadtteil in den anderen fuhren. Sie mussten an so gut wie jeder Ampel stehen bleiben und auch jetzt standen sie wieder an einer. Lain hatte sich bisher so gut es ging benommen, doch nun ergatterte ein Auto, das neben ihnen zum halten kam, ihre Aufmerksamkeit. Sie konnte es zwar nicht sehen, aber sie konnte hören, dass da einige junge Männer drin sitzen mussten. So unauffällig es ging drückte sie die Fensteröffnungstaste an der Vorrichtung von der Tür und richtete sich dann ohne Vorwarnung auf. "Hey Süßer, wie wär’s mit uns zwei?", rief die Blauhaarige zum anderen Auto. Augenblicklich wurde sie von Kai wieder zurück in seinen Schoß gedrückt. Doch das hätte er lieber sein lassen sollen, denn als sich die jungen Männer umdrehten, sahen sie nicht Lain, sondern nur Kai, der noch in derselben Sekunde kreidebleich wurde. "Geben Sie Gas. Schnell!", keuchte der Russe, als er die wutverzerrten Gesichter sah. Die schwere Tür des Fahrstuhls öffnete sich, heraus traten Kai, Tala und Lain. Den Russen sah man die Strapazen der letzten halben Stunde deutlich an, die Taxifahrt hatten sie wirklich nur mit Mühe und Not überstanden. Lain hingegen machte einen relativ frischen, aber trotzdem unzufriedenen Eindruck. Scheinbar hatte sie noch immer nicht ihren Willen bekommen, oder besser gesagt: sie hatte noch nicht ihren Rausch ausgelebt. Gerade als Kai in die Wohnung treten wollte, machte die eben genannte junge Dame kehrt und wollte ihren eigenen Plänen nachgehen, allerdings hatte sie nicht mit dem achtsamen rothaarigen Russen gerechnet. Dieser packte sie sogleich wie ein frisch erlegtes Wild und schwang sie sich über die Schulter. "Verdammt, ich will noch nicht nach Hause!", empörte sie sich gleich. Tala belächelte ihre Aufmüpfigkeit nur und erwiderte streng: "Der einzige Ort, wo du heute noch hingehst, ist dein Bett!" "Mit dir?", fragte sie voller Vorfreude. Kai ging währenddessen vor und öffnete für Tala die Tür zu Lains Zimmer, wartete aber trotzdem interessiert die Antwort des Rothaarigen ab. "Frag mich morgen noch mal", antwortete er in einer merkwürdig ruhigen Tonlage. Anstatt noch etwas zu erwidern, wurde Lain auf das nicht zu verachtende Hinterteil des Russen aufmerksam, auf welches sie einen guten Blick hatte, da Tala sie halb über dem Rücken trug. Lain konnte dem Drang nicht länger widerstehen und gab ihm einen Klapps auf den Allerwertesten. "Uh, netter Arsch!", kicherte sie. Schlagartig glich seine Gesichtsfarbe der seiner Haare, bis auf ein paar Nuancen. Was hat diese Droge nur mit ihr angestellt? Tala setzte das mehr als willige Mädchen auf dem Bett ab und ging aus Sicherheitsgründen ein paar Schritte zurück. "So junge Dame, jetzt ist Schlafenszeit und die Lichter sind für dich jetzt aus!", sagte Kai in einem väterlichen Ton, der keinen Widerspruch zuließ. "Aber nur, wenn ich mit euch 'schlafen' kann", stellte die Blauhaarige als Bedingung und musterte beide mit einem begierigen Blick. Die Röte würde aus den Gesichtern beider Russen heute wohl nicht mehr weichen. Wie viel sollten die beiden noch ertragen? Das hielt doch kein Mann aus. Kai seufzte resignierend. "Meinst du, du wirst mit ihr fertig? Dann mach ich schon mal die Couch für dich bezugsbereit", fragte er an Tala gerichtet, denn wenn er ehrlich war, er wusste nicht ob er in der Lage wäre ihr noch einmal zu widerstehen. Er wollte ihr widerstehen, aber die männlichen Triebe in ihm waren zu dieser Zeit unberechenbar. Zumal hatte er selbst Alkohol im Blut und sorgte für dafür, dass seine eigene Selbstkontrolle auch nicht gerade hoch war. Tala nickte zögerlich. "Ich denke schon..." Mit einem letzten Blick auf Lain verließ Kai das Zimmer, dennoch hatte er ein flaues Gefühl im Magen. Wusste Gott warum. "Okay, du hast gehört, was der Onkel gesagt hat. Ab ins Bett!", forderte der Rothaarige sie auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Nun richtete sich die Blauhaarige wieder auf und stellte sich auf die Zehenspitzen, da ihre volle Größe nicht ausreichte, um mit Tala auf einer Höhe zu sein. Allerdings schafften das auch die gewonnen Zentimeter nicht. Direkt und provozierend sah sie in seine türkisfarbenen Augen und sagte schließlich klar und deutlich: "Nö!" Unvermittelt trat eine pulsierende Ader auf der Stirn des Russen vor, ihm war deutlich anzusehen, dass er nicht viel Geduld an den Tag legte. Er atmete einmal tief durch, lief dann an ihr vorbei, schlug die Bettdecke zurück und machte eine auffordernde Geste, die sie jedoch mit einem rigorosen Kopfschütteln quittierte. "Muss ich dich erst ans Bett fesseln?", stöhnte er sarkastisch. Lains Lippen umspielte wieder dieses lüsterne Grinsen. "Du stehst also auf SM!", schlussfolgerte sie und ging mit dem grazilen Gang einer Katze auf ihn zu und führte ihre Lippen langsam zu seinem Ohr. "Mit mir kannst du machen, was du willst...", hauchte sie in dieses mit einer heiseren, sich nach Lust verzehrender Stimme. Mit einem Mal wurden seine Knie so weich, dass er glaubte, sie würden nur aus Pudding bestehen, selbst seine Atmung kam für einige Momente nur noch stoßweise. Was für ein Gott tat ihm so etwas an? Verdammt, er war ein Mann. Das war so unfair, denn wie hoch war die Chance, dass Lain im normalen Zustand so etwas zu ihm sagen würde? Eines schwor er sich, irgendwer würde irgendwo irgendwie dafür bezahlen müssen und zwar mit Zinsen! Ein seichtes Lächeln bildete sich nun auf Talas Lippen, er streichelte mit seinen Fingerspitzen sanft ihre Halsbeuge entlang bis zu ihrem Schlüsselbein und drückte sie sacht ins Bett. Sie hatte sich schon am Ziel gesehen, als der Russe plötzlich von ihr zurückwich und ein erfolgreiches Grinsen sein Gesicht zierte. Erst jetzt bemerkte Lain, dass sie vollends im Bett lag und Tala sie auch noch zudeckte. "Alles im Griff?", fragte Kai plötzlich und tauchte in der Tür auf. Der Rothaarige grinste noch breiter. "Jup, gleich ist hier Schicht im Schacht!" "Dann gute Nacht", erwiderte der Blaugrauhaarige und verschwand in sein Zimmer. Tala wandte sich wieder an die schmollende Lain. "Schlaf jetzt und verlass dieses Zimmer nicht, bevor die Sonne hoch am Himmel steht", befahl er ihr, machte das Licht aus und war schon halb aus der Tür heraus, als er ihre Stimme noch einmal vernahm. "Bekomme ich wenigstens einen Gute-Nacht-Kuss?", fragte sie auf eine solch kindlich flehende Art, dass einfach kein Mann widerstehen konnte. Er seufzte und ging im Halbdunkeln wieder zurück, dann beugte er sich zu ihr herunter und strich ihr die Haarsträhnen von der Stirn weg. Unerwartet legten sich jedoch ihre Hände auf seine Wangen und schon war es nicht ihre Stirn, die er berührte, sondern ihre Lippen, die er nun küsste. Von der einen auf die andere Sekunde schien keine Grenze mehr zu existieren. Sie war in dem Bruchteil verschwunden, als er begann, ihren Kuss zu erwidern. Sein Gewissen sträubte sich dagegen; er wusste dass es falsch war, aber sein Verlangen nach ihr war so groß wie nie zuvor. Mit jeder Faser seines Körpers hatte er sich nach ihr gesehnt, sein Herz hatte sich nach ihr verzehrt und nun schien sie seine Sehnsüchte zu erwidern. Er hatte völlig vergessen, dass die Handlungen der Blauhaarigen nur ein Zeugnis der Droge waren. Für ihn zählte nur das Hier und Jetzt. Mit jeder Sekunde, die er sich mehr hingab, rückte sein Gewissen und sein Sinn für das Richtige weiter in die Ferne. Er hatte das Gefühl, dass Millionen von Blitzen ihn durchjagten, so sehr stand sein Körper unter Spannung. Allein ihre Lippen machten ihn halb wahnsinnig, sie waren so zart und unschuldig zugleich. Der Russe ließ sich vollends zu ihr runter ins Bett sinken, schlug aber gleichzeitig noch die Bettdecke beiseite, so dass sich abgesehen von ihrer Kleidung nichts zwischen ihren Körpern befand. Ausgehend von einem arglosen Gute-Nacht-Kuss hatte sich ihr Kuss bereits in ein wildes Zungenspiel entwickelt, welches dem Russen auch noch den letzten Anstand raubte. Nun war er es, der einen Schritt weiterging und seine Hände auf Wanderschaft schickte, um ihren Körper zum Erbeben zu bringen. Er strich mit seinen großen, maskulinen Händen von den Armen angefangen ihre Seiten entlang bis zur Hüfte und wieder zurück, um seine Hände dann mit den ihren zu verhaken. Er löste seine Lippen von ihren, setzte sie aber wieder am Hals an und bearbeitete die Regionen zwischen Ohrläppchen und Schlüsselbein. Ihr Duft, den er dabei einatmete, ließ sein Blut in den Adern rauschen. Er selbst fühlte sich wie unter Drogen gesetzt, aber von ihr wurde er in diesem Moment nur allzu gern abhängig. Von Ekstase ergriffen, die der Wechsel von Saugen, sanftes Küssen und neckisches Beißen in ihr auslöste, begann sie leise zu stöhnen. Was in seinen Ohren wie ein Chor von Engeln klang. Auch Lains Hände waren nicht untätig geblieben, sie waren unter das Hemd des Russen gefahren und zeichneten die einzelnen Konturen seines Oberkörpers nach. Schon nach kurzer Zeit begann sie den Saum des Stoffes zu raffen und zog es ihm mit seiner Hilfe über den Kopf aus. Natürlich hätte sie es auch aufknöpfen können, aber wer hatte jetzt die Geduld für eine solch feinfühlige Arbeit? Ungeachtet ließ sie das Hemd zu Boden gleiten und betrachtete sich seine muskulöse Brust ein wenig genauer. Ein schmales Lächeln huschte über ihre Züge, dann drückte sie ihn mit sanfter Gewalt zur Seite und nahm nun selbst die obere Position ein. Erneut sanken sie in einen innigen Kuss, doch auch dieser hielt dem Drang nach Erkundung nicht lange stand und so war es diesmal Lain, die ihre Lippen über seinen Hals streifen ließ und ihm ab und an ein tiefes Stöhnen entlockte. Seine Muskeln zogen sich ruckartig zusammen, als die Blauhaarige begann seine Brustwarzen zu stimulieren und entlockte ihm ein angeregtes Seufzen. Da sie auf seinen Lenden saß, konnte sie die stark pulsierende Beule in seiner Hose nur zu gut spüren und wurde durch die Wirkung des Aphrodisiakums zunehmend ungeduldiger. Beide Körper waren so stark erhitzt, dass man hätte meinen können, sie ständen in Flammen. Getrieben von Verlangen öffnete sie mit einigen geschickten Handgriffen seinen Gürtel und kurz danach Knopf und Reißverschluss. Sie öffnete aber die Hose nur so weit, dass sie mit ihrer Zunge entlang dem Bund seiner Shorts fahren konnte. Diese Qual hielt kein Mann aus. Der Gedanke an ihren nächsten Schritt erregte ihn nur noch mehr, wie hoch sein Blutdruck mittlerweile schon war, konnte er nicht einmal mehr schätzen. Er wusste nur eines, er wollte endlich ihre Haut auf seiner spüren. Tala zog Lain wieder zu sich hoch und begann die dünnen Träger ihres Kleides von ihren Armen zu streifen. Bevor er den dünnen Stoff jedoch von ihrem Körper fallen ließ, sah er ihr noch einmal in die Augen. Ihre blauen Augen besaßen einen matten Glanz und waren vollkommen Lust verschleiert. Es traf ihn wie ein Messerstich ins Herz, plötzlich war jegliche Erregung verflogen und sein Gewissen trat wie ein schmerzhafter Schlag ins Gesicht zurück. Die Augen, in die er sah, gehörten nicht ihr, sie spiegelten nur die Auswirkung der Droge namens ‚True fantasies’ wider. Doch es hatte nichts mit der Wahrheit gemeinsam. Lain handelte nur so, weil das Aphrodisiakum sie dazu veranlasste. Die Wahrheit war, dass er dabei war, ihren Zustand einfach auszunutzen. Er konnte, ja, wollte nicht leugnen, dass er sehnsüchtig darauf gewartet hatte, sie einmal zu spüren. Aber er wollte sie nicht auf diese Weise. Er wollte nicht nur mit ihr schlafen, er wollte mit ihr zusammen sein und nicht so oberflächlich benutzen, wie er es mit all den anderen Mädchen getan hatte. Dazu lag ihm einfach zu viel an der Blauhaarigen. Die Ironie daran war, dass er es erst jetzt begriff, wo er ihr schon so nahe war. Aber es war ihre Gefühle waren nicht echt und das wusste er. Auch wenn er es vielleicht einmal bereuen würde, aber er würde warten bis sie seine Gefühle erwiderte. Eine Stille war eingetreten in der beide ihre schnelle, flache Atmung selbst hören konnten. "Es tut mir Leid, ich kann nicht...", flüsterte Tala kaum hörbar und leicht verzweifelt. Er gab ihr noch nicht einmal die Zeit, etwas zu antworten und richtete sich auf, um das Zimmer auf dem schnellsten Wege zu verlassen. "Bitte bleib! Lass mich nicht allein...", flehte sie und fügte im Flüsterton hinzu, "...das war ich schon zu lange." Der Russe wandte sich mit einem unsicheren und schuldigen Ausdruck in den Augen um und wollte schon zu einer verneinenden Kopfbewegung ansetzen, als Lain erneut ihre Stimme erhob. "Bitte, wir müssen ja nicht... nur bleib...", sprach sie leise und mit Hoffnung in ihrer Stimme. Tala wusste nicht, was plötzlich mit ihr los war. War das immer noch die Wirkung der Droge? Vielleicht brauchte sie wirklich nur jemanden, der bei ihr blieb und sie in den Arm nahm. Zögernd entschloss er sich ihrer Bitte nachzukommen und legte sich wieder zu ihr ins Bett, wo sie sich auch gleich an ihn kuschelte und still liegen blieb. Ein warmes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Russen, er legte einen Arm um ihren zierlichen Körper und sank schon bald in einen tiefen, erholsamen Schlaf. Die glockenhellen fröhlichen Stimmen lachender Kinder weckten ihn an diesem Morgen. Mürrisch drehte er sich mit halb geöffneten Augen zum Fenster, von wo das Lachen hereindrang. Zu laut für seine Ohren, zu früh für ihn. Schlaftrunken schleppte er sich aus dem warmen Bett und mit einem Mal schlug ihm die eisige Kälte von draußen entgegen. Schnell schloss er das Fenster, musste aber schmerzhaft die Augen zu kneifen, denn die Sonnenstrahlen, die auf den weißen Schnee trafen, blendeten ihn. Es musste um die Mittagszeit herum sein. , schoss es dem Graublauhaarigen durch den Kopf. Langsam tapste er zu seinem Schrank, seine Glieder fühlten sich schwer an und er hatte einen bitteren Geschmack von Alkohol im Mund. Diese deutlichen Zeichen machten es ihm zumindest einfacher, die gestrige Nacht in Erinnerung zu rufen. Während er die Bilder vor seinem inneren Auge noch einmal sah, zog er sich eine Hose und einen Pullover über. Irgendwie kam ihm das alles wie ein schlecht inszenierter Film vor. Lain war im Drogenrausch gewesen und er hatte den Sänger der ‚Haunted dogs’ geschlagen. Unwillkürlich musste er grinsen; wenn man so darüber nachdachte, war das eigentlich eine ziemlich amüsante Geschichte. Wie es ihr jetzt wohl ging, ob sie ihren Rausch schon ausgeschlafen hatte? Der Russe beschloss nach dem Mädchen zu sehen, einfach nur um sicher zu gehen, dass sie nicht über Nacht getürmt war. Er öffnete die Tür von seinem Zimmer und musste mit Verwundern feststellen, dass die Tür zu Lains Zimmer gar nicht verschlossen war. Als er dann seinen Blick ins Zimmer richtete, glaubte er fest daran, noch zu schlafen. Denn das was er dort sah, glich einem Alptraum. Starr vor Schreck stand er in der Tür und betrachtete das Bild. Tala und Lain lagen schlafend im Bett. Er hatte einen Arm um sie gelegt und sie lag mit ihrem Kopf auf seiner nackten Brust. Nackt. Dem Anschein nach waren beide unbekleidet. Sie waren zwar fast völlig mit der Bettdecke bedeckt, aber Talas Oberkörper war frei und Lains Schulter ebenfalls. Kai war einfach nur fassungslos, er wollte seinen eigenen Augen nicht trauen. Es erschien ihm unwirklich, er musste noch träumen! Der Russe wandte seine zitternden Pupillen ab, atmete durch und versuchte zur Besinnung zu kommen, doch als er wieder ins Zimmer schaute, sah er das Gleiche wie in dem Moment zuvor. Er spürte eine riesige Wut in sich aufkommen, die ihn fast zu verschlingen drohte. Wie konnte Tala so etwas tun? Er hatte Lain in ihrem Zustand eiskalt ausgenutzt, obwohl er ganz genau wusste, dass sie unter dem Einfluss von Drogen stand. Kai wusste, dass der Rothaarige scharf auf sie gewesen war, aber er hatte nicht geglaubt, dass dieser zu solch einer egoistischen Tat fähig war. So konnte man sich offenbar täuschen. Langsam aber sicher schien er vom Land der Träume in das Stadium des Wachwerdens hinüber zu gleiten. Als er dann den ersten klaren Gedanken fassen konnte, bereute er es keineswegs, aufgewacht zu sein und wünschte sich eher jeden Morgen mit Lain im Arm aufwachen zu dürfen. Dieses schöne Gefühl der Geborgenheit würde er durch nichts ersetzen wollen. Ihre ruhige Atmung ließ ein prickelndes Gefühl auf seiner Haut zurück und nun war er sich sicher, das Richtige getan zu haben. Aber so schön dieses Gefühl der Wärme auch war, er sollte jetzt besser ins Wohnzimmer gehen, bevor Kai ihn noch so sah, denn wer wusste schon, was er dann denken würde. Behutsam richtete sich der rothaarige Mann auf, um Lain nicht zu wecken und stieg dann so leise wie möglich aus dem Bett. Mit einem liebevollen Ausdruck in den Augen betrachtete er das schlafende Mädchen und gab ihr noch einen sachten Kuss auf die Stirn, ehe er sein Hemd vom Boden aufhob und das Zimmer verließ. Noch im Gehen machte er seine Hose wieder zu und so merkte er auch nicht, dass er nicht allein im Wohnzimmer war. "Eine nette Nacht gehabt?", fragte der graublauhaarige Russe beiläufig und benutzte den gleichen merkwürdigen Unterton, den Tala angewendet hatte, als er ihn nach dem Tanz mit Lain gefragt hatte. Der Rothaarige erstarrte noch in der Bewegung und schaute ungläubig auf die Couch, auf der Kai saß und angestrengt den Bildschirm des Fernsehers fixierte. "H-hör zu, es ist nicht so...wie es...ausgesehen hat", stotterte er und machte mit einer hektischen Bewegung seinen Gürtel zu. Der Graublauhaarige lachte humorlos auf. "Was besseres ist dir nicht eingefallen?" , dachte Tala und biss sich verärgert auf die Unterlippe. "Ich hab nicht mit ihr geschlafen, wenn du das denkst", sagte er schließlich ruhig und deutlich. Kai zog eine Grimasse, als ob er gerade einen schlechten Witz gehört hätte. "Sicher und deswegen rennst du hier auch mit freiem Oberkörper herum", gab er gereizt zurück und ließ enttäuscht den Kopf sinken. Normalerweise hätte er ihm geglaubt, aber dieses Bild war einfach zu offensichtlich gewesen. Tala begriff, dass sein Freund wirklich dachte, dass er Lains Situation schamlos ausgenutzt hatte. "Okay, ich gebe zu, ich habe ein wenig die Kontrolle verloren, aber ich habe mich wieder gefangen und ich habe nicht mit ihr geschlafen, glaub mir!", versuchte der rothaarige Russe dem anderen Russen klarzumachen. Kais Gesicht verdunkelte sich augenblicklich, ruckartig stand er von der Couch auf und ging mit großen Schritten auf Tala zu. "Die Kontrolle verloren?", wiederholte er, erneut humorlosen lachend. "Du hast deine Triebe doch nie unter Kontrolle!", sagte er mit erhobener, zorniger Stimme und formte seine rechte Hand zu einer Faust, so dass die Gelenke weiß hervortraten. Nun war auch Talas Geduld am Ende und einige Wutfalten durchzogen sein Gesicht. "Das sagst du zu mir? Wer ist denn im Taxi fast schwach geworden, huh?", meinte er aufgebracht und machte eine herrische Geste. "Fast! Du hast es erraten. Aber ich war nicht derjenige, der ein willenloses Mädchen gevögelt hat!", erwiderte er voller Zorn. "Herr Gott, ich habe nicht mit ihr geschlafen!", schrie der Rothaarige laut und wutentbrannt, packte den Graublauhaarigen am Kragen und schaute ihm direkt in die Augen. Ein höhnisches Lächeln bildete sich auf Kais Lippen. "Du bist echt das Letzte! Wer bitte soll dir das glauben?", fragte er angewidert. Jeglicher Ausdruck verflog aus Talas Gesicht und schließlich antwortete er in ruhiger Tonlage: "Du, als mein Freund vielleicht?!" ach ja, bevor ich es vergesse, als kleine entschädigung hab ich ein paar neue bilder hochgeladen^^ Kapitel 19: The meaning of friendship ------------------------------------- jaja, ich weiss....erst lässt se ne ewigkeit nichts von sich hören und dann kommt se mit nem kapitel, dass so kurz ist wie die rechnung eines sparfuchses! an dieser stelle möchte ich mich entschuldigen, aber ich bin im absoluten abistress -.- aber bald, bald isses vorbei und dann, schwöre ich, wird es kapitel regnen! dieses kapi ist zum dank derer entstanden, die so hartnäckig nachgefragt haben. ich hoffe ich hab euch noch nicht alle verloren, denn ich bin euch für eure kommentare sehr dankbar. aber nun meine lieben, will ich euch nicht länger aufhalten! Eine erdrückende Stille, wie nach einem tausend Jahre währendem Schneesturm trat ein. Die Wut, die sich bis vor einer Sekunde noch so stark in Kais Gesicht abgezeichnet hatte, war wie von einem starken Windstoß weg gefegt worden. In seine Augen trat plötzlich ein tiefer Ausdruck von Reue. Was war nur in ihn gefahren? Wie hatte er nur an Talas Ehrlichkeit zweifeln können? Von allen Geschenken, die das Schicksal gewährte, gab es kein größeres Gut als die Freundschaft - keinen größeren Reichtum, keine größere Freude und trotzdem hatte er sie eben so radikal aufs Spiel gesetzt. Dabei musste doch gerade er wissen, wie wichtig eine Freundschaft war und dass er sie nicht so leichtfertig aufs Spiel setzten konnte. "Es tut mir Leid.", brachte er schweren Herzens über die Lippen. Verwundert liess Tala von dem Kragen ab. Dass er das noch erleben würde, dass Kai Hiwatari sich bei ihm entschuldigte, dass hätte er nie für möglich gehalten. Er hatte ihn und seine kalte, erhabene Art immer akzeptiert, denn so war Kai nun mal. Aber diese vier Worte aus seinem Mund, bedeuteten mehr, als jedes 'Ich liebe dich', dass er zuvor von seinen Ex-Freundinnen gehört hatte. "Schon gut, ich weiss ja wie es ausgesehen haben muss.", erwiderte der Rothaarige mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen. Kaum merklich atmete der Blaugrauhaarige erleichtert auf, er hatte mit dieser Gnade nicht gerechnet. Aber das war es wohl was Freundschaft bedeutete, die Fähigkeit zu verzeihen. Geplagt von den Geschehnissen der letzten Nacht und von diesem Gefühlsausbruch von eben, dessen Ursprung er sich nicht wirklich erklären konnte, wendete er sich von Tala ab und liess sich in das weiche Polster der Couch fallen. Der andere Russe setzte sich ebenfalls mit einem tiefen Seufzer auf den Sessel und fuhr sich, genervt von zermürbenden Gedanken, durch sein Haar. "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was da gerade mit mir los war.", sagte Kai schließlich und ließ kraftlos seinen Kopf in die Lehne sinken, sodass er mit leerem Blick die weiße Decke fixierte. Tala hob irritiert eine Braue, Kai wusste ganz genau warum er gerade völlig die Kontrolle verloren hatte, das Problem bestand ganz einfach darin, dass er es sich selbst nicht eingestehen wollte. Und wenn der Rothaarige richtig vermutete, könnte diese Freundschaft auf eine harte Probe gestellt werden. Also beschloss er die Fronten zu klären und mit offenen Karten zu spielen. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, warum du so reagiert hast, du wolltest Lain beschützen.", stellte er problemlos fest. War allerdings noch lange nicht fertig, er musste seinen russischen Freund irgendwie aus der Reserve locken, um die Antwort zu erhalten von der so einiges abhing. Kai wandte für einen Moment seine Augen von der Decke ab und sah etwas erstaunt zu Tala, ehe er wieder die Decke anstarrte. "Beschützen...", wiederholte er wie in Trance und schien sich die Bedeutung des Wortes noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Der Rothaarige spürte dass er auf dem richtigen Weg war und ging weiter auf ihn ein: "Ist dir noch nicht aufgefallen, dass du fast immer der erste bist, wenn es darum geht, Lain vor einer Gefahr zu bewahren?". Plötzlich kam dem Blaugrauhaarigen jede einzelne Situation vor Augen in der er, wie Tala es gesagt hatte, Lain vor einer Gefahr bewahrte. Mit Schrecken musste er feststellen, dass es nicht gerade wenig Situationen waren, seien es die Ereignisse wegen Shiro, ihrer Tollpatschigkeit oder irgendwelchen anderen Kerlen, wo ihm Schlagartig dieser Schwarzhaarige Mantelträger und der Sänger der Haunted dogs in den Sinn kamen. Langsam beugte er sich nach vorne und legte die Stirn in Falten. "Du hast recht...", sagte er letztendlich mühsam. Tala seufzte, er hatte nicht erwartet dass Kai so schwer von Begriff war, aber er hatte damit gerechnet dass sich Kai seine Gefühle für Mädchen wohl nicht so leicht eingestehen würde, dass hiess wenn er denn welche hatte. Bisher jedoch machte ihm das wunderliche Verhalten des Blaugrauhaarigen Bedenken. "Weisst du auch warum du dieses dringende Bedürfnis besitzt sie zu beschützen?", bohrte Tala weiter nach. Kai spürte wie sich sein Magen verkrampfte, auf was wollte Tala da hinaus? Dennoch hatte er auch hier recht, diese Frage hatte er sich selbst sooft gestellt und immer wieder verdrängt, wenn er glaubte die Antwort zu kennen. Das was ihm sein Innerstes hier immer wieder sagen wollte war so absurd und er wollte es einfach nicht wahrhaben. Diese Art von Problem konnte er in seinem Leben einfach nicht gebrauchen. Spannung trat zurück in seinen Körper, er setzte sich wieder aufrecht hin und erwiederte Talas forschenden Blick mit der gewohnten Kälte. "Falls du es noch nicht bemerkt hast, ist Lain nicht sonderlich geschickt darin auf sich selbst aufzupassen. Sie ist meine Mitbewohnerin, da liegt es natürlich nahe, dass ich sie zuerst vor der scheiße bewahren muss, denn immerhin würden im Ernstfall bei mir Bullen und Familie auf der Türschwelle stehen und darauf hab ich mal gar kein bock!", erwiderte Kai teilnahmslos. Doch der Rothaarige liess sich nicht beirren, dass konnte er vielleicht Bob oder sonst wem auftischen, aber ihm müsste er schon etwas besseres liefern. "Und was war dann mit dem Spruch, ich zitiere: Sie ist keine Schlampe!?", hakte er nach. Der Blaugrauhaarige blieb gelassen, es brauchte schon mehr um ihn aus der Bahn zu werfen. "Ganz einfach, wenn die Leute denken, dass sie eine Schlampe ist, denken sie auch automatisch dass wir mit ihr schlafen. Außerdem sollte man bei der Wahrheit bleiben, oder?!", konterte er. Tala lächelte leicht, Wahrheit war ein guter Ansatzpunkt. Natürlich hätte er dieses Frage-Antwort Spiel noch ewig fortsetzen können, denn nicht nur Ray war aufgefallen wie Kai Lain manchmal ansah oder wie die beiden miteinander umgingen, aber er beschloss das ganze zu beenden und stellte die nun eine verpflichtende Frage: "Ok, es ist deine Sache wie du meine Fragen gerade beantwortet hast, aber die, die ich dir jetzt stellen werde beantwortest du bitte mit der Wahrheit. Empfindest du etwas für Lain? Ich für meinen Teil habe starke Gefühle für dieses Mädchen entwickelt, aber du bist mein Freund und deshalb möchte ich, dass wir mit offenen Karten spielen und unsere Freundschaft dabei nicht aufs Spiel setzen. Also?". Kai fühlte sich wie vor dem Kopf gestoßen, er wusste was Tala für die Blauhaarige empfand, dennoch kam in ihm ein großes Unbehagen auf, aber er durfte sich davon nicht leiten lassen. Plötzlich fing der sonst so kühle Russe an zu lachen. "Ey, willst du mich mit diesem Gelaber gerade verarschen? Was für einen Mist redest du da, was sollte ich für dieses nervige Mädchen schon empfinden. Sie mag ja ganz ok sein, aber du weisst ganz genau das dieser sentimentale Quatsch nichts für mich ist!" antwortete er spöttisch, obgleich er sich schlecht fühlte wegen dieser Antwort. Er würde sich nicht eingestehen dass er nicht nur einem Freund sondern auch sich selbst mit dieser Antwort Schaden zu fügen würde. Was war denn schon Wahrheit, man konnte sie so zurechtbiegen, dass die Welt für einen Augenblick in Ordnung schien. Ein beinahe erleichtertes Lächeln breitete sich auf Talas Gesicht aus, allerdings war da noch etwas in ihm, dass ihn unsicher machte, was die Glaubwürdigkeit seines Freundes betraf. Doch auch ihm behagte die heile Welt mehr, also verdrängte er es und hoffte ganz einfach dass es das Schicksal gut mit ihm meinte. "Gut. Schön! Das wollte ich nur klar stellen, wir wollen uns ja nicht wegen einem Mädchen streiten." lachte der Rothaarige gehemmt. Ein fast schon gezwungens Lächeln zierte nun auch Kais Gesicht "Ja, das wäre kindisch und blöd.". Wie in einem schlechten Film folgte nun die verfluchte peinliche Pause, in der beide wussten dass es noch lange nicht das Ende dieser Unterhaltung war, es aber trotzdem nicht wahr haben wollten. Das Mädchen das vielleicht mal die Ursache für die Zerstörung einer lang gehegten Freundschaft sein könnte, lag für ihre Begriffe äusserst ruhig in ihrem Bett und dämmerte langsam in den Zustand des Wachseins zurück. Der sonst so rege Gedankenfluss wurde durch ihren noch trägen und erschöpften Kreislauf gebremst und so drangen nur vereinzelt Gedanken und Bilder in ihr Bewusstsein hervor. Ihr Körper war zwar die stetige Einnahme von chemischen Stoffen gewöhnt, aber diese Art von Stoff schien er nicht so gut zu verkraften. "Einen ... red Meltdown ..., bitte..." murmelte sie schläfrig und öffnete allmählich die Lider. Ihre Augen erblickten die noch verschwommene Silhouette ihres Bettes und des kleinen Nachttischschränkchens. Ein missfälliges Murren drang aus ihrer Kehle und sie schloß wieder die Augen. schoss ihr der Gedanke durch den Kopf. Schlagartig öffnete sie wieder die Augen und erhob sich mit einem Mal "Verdammte Scheiße, das ist mein Zimmer!", stieß sie, nun hellwach und erschrocken aus. Was vorher nur sehr gemähchlich geschah, schien nun das genaue Gegenteil zu sein, ihre Gedanken überschlugen sich. . Aufgewühlt stand sie schwungvoll noch in ihrem Bett auf. "Heilige Maria Mu-", wollte sie sagen und gleichzeitig vom Bett runterspringen, doch zu ihrem Übel verhedderte sie sich in ihrer Decke und viel Hals über Kopf auf den Boden. Merkwürdig klingende Flüche gegen den Boden aussprechend bemerkte sie nicht, dass der Krach ihren Mitbewohner und dessen Freund angelockt hatte. "Lain! Gehts dir gut? Was ist passiert?", fragte Tala sofort alarmiert. Irritiert hob die junge Agentin ihren Kopf und sah in die beunruhigten Gesichter der beiden Jungs. Aus heiterem Himmel stand sie wieder auf ihren Beinen und hatte sich an Kais Hals geworfen, um ihn dann in einer innigen Umarmung beinahe zu strangulieren. "Kai! Du bist nicht tot?!", rief sie erlöst. Überrascht über diese plötzliche Zuneigung, aber auch überaus verwirrt über ihren Glauben, dass er Tod sei, schob er sie sachte von sich und musterte sie. "Wie du siehst, bin ich noch recht lebendig.", antwortete er zögernd. , dachte der Rothaarige mit einem Anflug von Eifersucht. Lain spürte wie sich die Anspannung und die Angst langsam von ihr lösten, mit einem unglaublich befreitem Ausdruck in ihren Augen betrachtete sie den blaugrauhaarigen Russen "Ja, dass sehe ich...", flüsterte sie. Plötzlich legte Kai seine Hand auf ihre Stirn, um die Temperatur zu fühlen. Ihr eigenartiges Benehmen verwunderte ihn doch etwas. "Vielleicht steht sie immer noch unter dem Resteinfluss der Drogen." vermutete er. Auch Tala musterte die Blauhaarige einmal genauer. "Kann gut möglich sein, denn freiwillig würde sie dich wahrscheinlich niemals umarmen.", scherzte er und versuchte so das befremdliche Gefühl der Missgunst abzuschütteln. Kai entgegnete dem nur ein sarkastisches Lächeln und wollte sich wieder Lain zu wenden, als diese völlig erschrocken ein paar Schritte zurück machte. "Drogen?", rief sie erschüttert. "Was meint ihr mit Drogen? Und überhaupt, warum bin ich in meinem Zimmer aufgewacht, was zur Hölle ist passiert?", stellte sie gleich eine Frage nach der anderen. "Nun mal ganz langsam, ...", meinte der Rothaarige Russe,versuchte sie mit ein paar Gesten seiner Hände zu beruhigen und setzte dann erst seinen Satz fort "... du hast also keine Ahnung was in der Nacht passiert ist?", fragte er einerseits beruhigt aber andererseits etwas traurig, denn dass würde bedeuten, dass sie sich nicht an die Zweisamkeit zwischen ihnen erinnen könnte. Sie fühlte das beklemmende Gefühl der Ungeduld in sich aufkommen. "Herr Gott, sprech ich chinesisch? Nein, ich hab einen totalen Blackout! Also, würdet ihr nun endlich die Güte haben mir zu sagen, was in dem Club vorgefallen ist?" fragte sie mit einem Hauch Aggression in ihrer Stimme. Kai seufzte und erbarmte sich dazu ihr die mehr oder weniger peinliche Geschichte zu erzählen: "Du weisst bestimmt noch wie du zur Bar gegangen bist, um dir etwas zu bestellen, oder?" fragte er und wartete kurz auf ihr zustimmendes Nicken, um dann fortzufahren "Jedenfalls hat dir dort einer der Barkeeper die Droge namens True fantasies in den Drink gemixt. Naja, kurz darauf bist du völlig durchgedreht und wir haben dich nach Hause gebracht. Ende der Geschichte.". Tala atmete auf, irgendwie hatte er und Kai das stille Abkommen getroffen, dass niemand ein Wort über den kurzen Kotrollverlust verlieren würde. Dafür war Lain umso geschockter. "ICH HABE DROGEN GENOMMEN?", schrie sie, wobei ihre Stimme einen etwas schiefen Klang annahm. Sie richtete ihren Blick gen Boden "Heilige Scheiße...", murmelte sie bestürzt und schien ihre Gedanken erstmal wieder odnen zu müssen. . Mit einem regen Kopfschütteln versuchte sie wieder Herr ihrer Sinne zu werden. "Ok, was war das für eine Droge?", fragte sie ernst nach. Es konnte immerhin gut sein, dass irgendein Kumpane eines Mafiosies sie auffliegen lassen wollte. Tala wurde schlagartig ein wenig rot um die Nase "Ein verstärktes Aphrodisiakum und man kann es weder sehen, riechen noch schmecken, deswegen hast du wahrscheinlich nichts gemerkt." antwortete er zögernd. Die Blauhaarige zog die Stirn in Falten "Achso, aber ich habe sonst nichts weiter auffälliges gesagt oder getan?" erkundigte sie sich behutsam. Kai zog irritiert die Brauen zusammen. "Außer dass du so gut wie mit jedem Kerl schlafen wolltest? Nein!", erwiderte er mit leichter Ironie in seiner Stimme. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der Blauhaarigen "Puh, na dann bin ich aber beruhigt!". Verwirrt sahen sich die beiden Jungs gegenseitig an. "Macht es dir denn gar nichts aus, dass du vielleicht mit irgendeinem Typen ins Bett gestiegen wärst?" fragte der rothaarige Russe fast aufgebracht. Verwundert sah sie ihn an. "Für mich hat sowas keine Bedeutung." meinte sie achselzuckend. Verständnislosigkeit breitete sich auf den Gesichtern der beiden jungen Männer aus. "Wie jetzt, heißt das du würdest es mit jedem tun, der dir über den Weg läuft?" fragte nun Kai entsetzt. Erneut kam ein Achselzucken ihrerseits "Nein...". "Hä? Heißt das jetzt, du bist noch Jungfrau oder was?" kam es ein bisschen überfordert von Tala. Sie konnte diesen ganzen Wirbel um dieses Thema zwar nicht verstehen, dennoch tat sie den beiden den Gefallen und antwortete auch auf diese Frage: "Wenn du es so ausdrücken möchtest, ja! Aber jetzt entschuldigt mich, ich werde erstmal duschen gehen." sagte sie leichtfertig und rauschte schon im nächsten Moment an den verdutzten Russen vorbei und aus dem Zimmer. Das war wieder einer dieser Momente in denen keiner wusste, was er sagen sollte. Dieser Schock konnte selbst mit dem stärksten Schnaps der Welt nicht so schnell verdaut werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)