He's just a job von Siva-Blanque (Kai's Bodyguard) ================================================================================ Kapitel 8: Stray ---------------- hi meine liebsten Leser ^^ bin mit dem kap endlich fertig...puh allerdings versuch ich noch ein Halloween Special rauszubringen, mal sehn ob ich es noch schaffe ^^ ein fettes dank für eure geilen kommis, hab mich total gefreut, bin glatt vom stuhl gefallen ^^ kein scherz aber nun hal ich euch nich länger auf ... 8.Stray #Das Flugzeug nach Moskau, in dem sich Sawara befand, ist abgestürtzt! Er ist Tod...# Scheinbar endlos hallten diese Worte in ihrem Bewusstsein wider, immer wieder nicht abnehmend prägten sie sich ein, liessen sie realisieren, liessen sie fühlen. Jegliche Farbe schien aus ihren Augen gewichen zu sein, die Pupillen waren zu kleinen, zitternden Punkten geschrumpft. Sie hatte sich mittlerweile aufgerichtet und ihre Finger krallten sich verkrampft in die samtige Bettwäsche. Glauben? Nein, das konnte sie nicht. Das Gegenteil hoffen? Unmöglich. Ein Traum, das war die Erklärung. Die Erklärung für den stechenden Schmerz, für den Schock, für die Gefühle. Das war der einfachste Weg sich aus dieser Situation zu retten, allerdings gewährte er nur einige Sekunden. Sekunden in denen sie Gefühle zuliess, sie aber als Fantasie abtat. Sie hörte wie JD besorgt ihren Namen sagte und ihn wiederholte. So war das nun mal.... nur die besten Überlebten. #Lain, hast du verstanden was ich dir gerade gesagt habe?# vergewisserte er sich. Sie hörte seine Worte, wachte aus ihrem Sekundentraum auf und versuchte alles auf gewohnte Art und Weise zu verdrängen. Schmerz, den sie fühlte. Trauer, die sie nie zuliess. Wut, die sie ewig zu kontrollieren versuchte. Verzweiflung, die nicht existierte. Was übrig blieb, war eine innerlich tote, gehorsame Hülle. "Ja, Sawara ist tot...." antortete sie schliesslich monoton schien aber weit weg mit ihren Gedanken. JD atmete schwer aus #An den Triebwerken waren Sprengladungen in Form von einem Gasgemisch angebracht. Die Triebwerke überhitzen sich dadurch, fingen Feuer und explodierten. Der Jet ist in 10.000 metern über den Stillen Ozean abgestürtzt.#. Ein unsicheres Lächeln umspielte ihre Lippen "Stiller Ozean..." wiederholte sie spöttisch. fügte sie in Gedanken hinzu. JD pausierte, ihr abwesendes Verhalten irritierte ihn etwas, dennoch fuhr er fort "Wahrscheinlich hatte da jemand Angst, das Sawara Tate's Arbeit fortfährt. Ursprünglich war Tate an einem Übergelaufenen V-Mann dran. (Ein V-Mann ist ein Agent der sich unter Verbrecher mischt um an Informationen zu kommen.) Wir nehmen an das es Kontakte zwischen der russischen Mafia und der japanischen Mafia gibt, ausserdem konnte keiner ausser den Special-Agents und dem Kommitee vom Flug wissen. Das bedeutet, das wir mit einem Maulwurf rechnen.# beendete er die Mutmassungen warnend. Es blieb einen Moment still, JD dachte schon das die Verbindung abgebrochen sei, doch letzendlich meldete sich Lain's Stimme wieder "Damit hätte Sawara rechnen müssen..." sagte sie gleichgültig "Dieser Auftrag geht mich nichts an und interressiert mich auch nicht..." sagte sie bissig kalt, aber immer noch weit entfernt mit ihren Gedanken. Er schluckte und verstand die Reaktion seiner Partnerin einfach nicht #Lain, du scheinst nicht zu verstehen, was ich dir versuche zu sagen ist, das hier irgendjemand Jagd auf die Special Agents macht!# sagte er eindringlicher. Ein Geräusch von Hohn stahl sich aus ihrer Kehle "Du solltest aufhören überall Verschwörungen zu sehen. Stattdessen finde lieber mehr Fakten über Voltaire raus." sagte sie abschliessend, nahm den Stecker aus ihrem Ohr und schaltete ihn aus. Sie seufzte, legte vorsichtig die empfindliche Technik auf dem Nachttisch ab und ging langsam zu ihrem Fenster. Sie öffnete das große Fenster, sofort kam ihr die frostige Luft der Nacht entgegen. Sie atmete den frischen Sauerstoff tief ein, obwohl die Kälte etwas im Hals schmerzte. Mit gefühlslosen Augen starrte sie hinaus in den dunklen, bewölkten Nachthimmel. Bewölkt, das traf auch auf sie zu. Wolken waren nichts anderes als eine Fassade die etwas versteckten und durch Regen, Schnee, Blitz und Donner von der Wirklichkeit ablenkten. Oft, jedoch war der Wille und der Verstand stärker als das Herz. Der Verstand suchte die günstigste und klügste Lösung heraus und der Wille setzte diese um. So geschah es das eine Mauer um das Herz erbaut wurde. Eine Mauer die allem trotzen sollte, die der Lösung etwas anhaben konnte. Eine Mauer die erbaut wurde um das viel zu schwache und angreifbare Herz zu schützen. Eines, jedoch wurde von dem Erbauer schon seit an Beginn der Zeit vergessen......... .....jede Mauer war einmal dazu verurteilt zu bröckeln. Viele hatten es vorgemacht wie die Chinesische Mauer dessen größter Feind die Zeit war, die Mauer die einst Deutschland trennte und durch den menschlichen Willen zu Fall gebracht wurde, oder die arabische Mauer die durch Hoffnungen und Träume dahingeht. Es war ein Fakt, das sie nicht ewig stehen blieb. Die Frage die sich stellte war: Wie lange würde es dauern bis die Mauer um Lain's Herz zu bröckeln begann? Eine Frage, dessen Antwort viel Kraft kostete. Lain lächelte betrübt "Du lagst falsch, Sawara. Gefühle machen schwach, sieh doch was aus dir geworden ist..." flüsterte sie in die Nacht hinaus. Er lag da, geborgen und ganz in ihren Fängen. Er überliess ihr die Kontrolle, konnte nicht anders, war benebelt von dem frischen Lilien Duft, war Gefangener ihrer sanften, beruhigenden Stimme. Er spürte ihre seidene Haut auf seiner eigenen, wie ihre Hände immer wieder nach Halt suchend über seinen Körper strichen. Seine rubinroten Augen suchten nach ihren kristallblauen. Er fand sie auf ihn herabschauend und fühlte den Druck ihres Körpers auf seinen Lenden. Das blaue Haar verdeckte die wunderschönen Rundungen ihres Oberköpers. Er legte seine Hand in ihren Nacken, wollte das schöne weiche Haar wegstreichen, allerdings beugte sich das zierliche Geschöpf runter, küsste manchmal zart, manchmal beißend seinen Hals, vermied jedoch seine fordernden Lippen. Seine warmen Hände strichen ihre empfindlichen Seiten entlang, ein schmales Lächeln bildete sich auf ihren vollen Lippen und diese liessen sich kurz darauf auf seiner musukolösen Brust nieder. Ein wohliges Stöhnen entronn seiner Kehle und die Augen schlossen sich sanft mit einen lustvollen aufflammen des rubinrots in Genuss. Ihre Lippen hinterliessen ein heiße Spur und arbeiteten sich den Weg nach unten, knapp unter dem Bauchnabel verweilten sie. Er zog scharf die Luft ein, spürte die sanften, leichten Brührungen an seinen Lenden. Sie wanderte den Weg wieder zurück, widmete sich zart knabbernd seinem Ohrläppchen. Der heiße Atem auf seiner feuchten Haut liess seinen Körper pulsieren, gab seinen Trieben nach. Der männliche Körper legte die Hände um ihre Hüften und zog sie besitzergreifend zu sich herunter. Die heißen Körper schmiegten sich aneinander, als ob sie schon immer eins waren. Doch der weibliche Körper entzog sich ihm, küsste erneut seinen Hals. Seine Muskeln spannten sich an, als sie ihm mit ihrer heiseren Stimme ins Ohr hauchte. "Sag es mir..." forderte sie ihn auf. Er konnte sich schon längst nicht mehr konzentrieren, sie hatte ihm doch schon lange den Verstand geraubt. Dennoch zwang er sich ihrer Aufforderung nachzukommen. Er schlang seine Arme um sie, drückte sie an sich und presste seine hungrigen Lippen auf die ihre, nur um einen Moment später wieder von ihnen abzulassen. "Ich will dich!" hauchte er einvernehmlich, riss die Augen auf und richtete sich in seinem Bett auf. Trübes Licht, des abnehmenden Mondes durchschien das Fenster und einige Möbelstücke in dem gewohnten Zimmer nahmen Form an. Der junge Mann mit den rubinroten Augen erkannte das es seines war. Sein Atem war noch immer unregelmäßig und auf seiner Haut hatten sich Schweißtropfen gebildet. Langsam begann er die Szenerie zu begreifen und konnte das lustvolle 'Erlebnis' in die Abteilung Traum einordnen. Das Blut kochte immer noch von Lust angetrieben in seinen Adern, doch der Schock der eintrat als er sich diesem Traum bewusste wurde, liess es gefrieren. Verwirrt strich er sich mit seiner Hand den Schweiß von der Stirn, denn was ihn noch mehr schockierte war, das er von IHR geträumt hatte. Normalerweise träumte er ja sowieso nicht davon, ein Hiwatari hatte das nicht nötig. Also, was zur Hölle hatte sie in diesem Zusammenhang in seinen Träumen zu suchen? Er fuhr sich verzweifelnd durch seine Haare. Was stellte dieses Mädchen nur mit ihm an? Erst diese Sache am Sonntagabend, als er ihr quer durchs Wohnzimmer hinterher gehechtet ist und jetzt das... Er erkannte sich selbst nicht wieder... Und dabei war sie doch gerademal Freitag eingezogen und heute war, er schaute kurz zur digitalen Anzeige seiner Uhr die auf dem Nachttisch stand und 01.17 anzeigte, also waren die ersten frühen Stunden eines Dienstags angebrochen. Er stöhnte genervt auf, nicht nur das sich sein Verhalten innerhalb von ein paar Tagen änderte, nein, er wachte auch noch mitten in der Nacht wegen ihr auf. Er seufzte, das half alles nichts und so beschloss er, sich erstmal ein Glas Wasser zu holen. Kai strich die Decke beiseite, stand auf und schleppte sich, wiedermal nur mit einer Short bekleidet, zur Tür. Er öffnete sie und trat in den dunklen Flur hinaus. Doch noch bevor er seinen Weg fortsetzen konnte, stiess er in der absoluten Finsternis gegen irgendetwas, verlor den Halt, stolperte einige Schritte nach vorn und drückte das Etwas an die Wand. Erst ein schmerzhaftes Stöhnen liess ihn erraten gegen was er da gerannt war. Das war wohl der Nachteil wenn sich zwei Zimmer in so einem schmalen Flur genau gegenüber lagen. Er fühlte ihre schmalen Schulter in seinen Händen, die er wohl unwillkürlich gegriffen hatte, zudem konnte er ihren warmen Atem an seinen Lippen spüren. Kai machte keine Anstalten sich wegzudrücken, lehnte halb an ihr und halb an der Wand. Plötzlich erhellte das grelle Licht den Flur und Kai musste einige Male blinzeln um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Lain hatte den Lichtschalter, der sich gleich neben ihr an der Wand befand betätigt. Seine rubinroten Augen starrten in ihre kristallblauen Augen in denen er gerade nur Verwirrung lesen konnte. Er bemerkte wie nahe sie sich wirklich waren, nicht mal ein cm hätte gefehlt und die Lippen der beiden hätten sich berührt. Stille herrschte zwischen beiden, kein Laut vermochte zu erklingen, es herrschte eine unerklärliche Spannung die nur durch das aufeinandertreffen von rot und blau ausgelöst wurde. "Ich will dich..." flüsterte er leise und sein Mund formte diese Worte ohne seine Einwilligung. Lain riss die Augen auf "Bitte WAS?!" entgegnete sie ungläubig. Kai selbst schien nicht zu glauben was er da gerade von sich gab und sah sie entgeistert an noch im selben Augenblick jedoch schien er sich wieder zu besinnen und der kalte, gleichgültige Ausdruck kehrte wieder in sein Gesicht zurück. Er drückte sich von ihr weg und ging ein paar Schritte zurück um Platz zwischen sich und ihr zu schaffen "Ich will dich.... nicht von der Wand abkratzen denn das gibt Flecken, also stell dich wieder ordentlich hin." redete er sich gereizt heraus. Auf Lain's Gesicht war ein riesiges Fragezeichen zu erkennen, dennoch entschied sie sich dafür es nicht weiter zu hinterfragen. Kai musterte sie und stellte fest das Lain ganz normale Sachen trug, eine dunkelblaue Jeans und einen enganliegenden schwarzen Pulli "Willst du nochmal weg?" fragte er sie. Ihre Augen verdunkelten sich und sie nahm eine abweisende Haltung ein "Ich hab etwas im Auto vergessen..." antwortete sie ihm kurz angebunden und wendete sich zum gehen. Kai legte die Stirn in Falten "Und das kann nicht bis zum Morgen warten?" hakte er nach. Sie griff nach ihrer Jacke, erwiderte nichts und ging aus der Wohnungstür. Er schaute ihr nach "Wie auch immer, is mir egal..." murmelte er genervt. Der Russe holte sich sein Glas Wasser, welches er fast durch diesen Vorfall vergessen hatte und ging dann zurück in sein Zimmer. In mehreren Zügen hatte er die kalte Flüssigkeit ausgetrunken, daraufhin legte er sich wieder in sein Bett und starrte hinauf zur Decke, die eigentlich keine Decke war sondern ein Fenster, das in sie eingebaut wurde. Genau über sein Bett war das viereckige Fenster das ihm den Einblick in den schwarzen Nachthimmel ermöglichte. Heute konnte er nicht die Sterne sehen, die sonst in Massen da oben waren, nein, heute war der Himmel Wolken verhangen. Dieses Fenster war der Grund warum er dieses Zimmer so gerne hatte, wenn er hinaus schaute fühlte er sich frei. Frei von Druck, der ihm mit der Übernahme der Familienfirma hinterlassen wurde. Es waren keine zwei Jahre mehr und dann würde er sein Erbe antreten müssen. Bei dem Gedanken wurde ihm schlecht. Er sollte also die Verantwortung für etwas haben was einst sein Vater und seine Mutter unter so strenger Hand geführt hatten. Jeder erwartete natürlich das er dies ganauso gut machte, wenn nicht sogar besser, aber niemanden interessierte es ob er das überhaupt wollte. Ob das überhaupt der Weg war den er einschlagen wollte. Welch Ironie, mit dem Tod seiner Eltern wurde ihm eine Bürde aufgetragen, die er ohne Demonstration erfüllen musste. Mit ihrem Tod wurde er in einen Käfig gesteckt, dem er niemals entkommen sollte um seine Bestimmung zu erfüllen. Ein Leben im Chefsessel des Hiwatari Firmenimperiums. Verachtend rollte er die Augen, immerhin brauchte er keine Angst zu haben arbeitslos zu werden. Das war jetzt schon elf Jahre her, seitdem ihm seine Eltern alleine liessen. Sieben Jahr war er alt, was folgte war der Aufenthalt in einer Eliteschule in Russland, geleitet von einem gewissen Boris. Er hasste es dort, aber sie haben ihm damals den nötigen Ehrgeiz, die Skrupellosigkeit und die Kälte eingebleut, die ein Geschäftsmann seines Ranges einmal bräuchte. Egal was sie verlangten, er machte es, nicht nur um schnellstmöglichst die wunderbare Stille des Alleinseins zu geniessen, nein, auch um den Schreien und Schlägen zu flüchten, die ihn noch heute so zahlreich zeichneten. Mit 15 holten ihn die damals so engen Freunde seiner Eltern wieder nach Japan. Die konnte er genauso wenig leiden, sie stanken nach Geld und waren so eingebildet das sie zu blind waren um das Leid zu sehen, welches ihre Firmen in den armen Ländern durch Kinderarbeit anrichteten. Wenigstens konnte er sich so eine eigene Wohnung nehmen und war gut versorgt durch den Betrag der ihm monatlich vom Geld, das seine 'tollen' Eltern ihm ebenfalls hinterlassen hatten, überwiesen wurde. Sein Leben wurde also von Menschen bestimmt die er mal mehr, mal weniger kannte und trotzdem nahmen sie sich alle das selbe heraus, sie meinten ihn so zu modellieren wie sie wollten. Für die war er doch nichts weiter als eine art Tonfigur, die später einmal, wenn sie es richtig ausnutzten, ihren eigenen Firmen sehr viel Geld machte. Doch da würde er nicht mitmachen, den Gefallen würde er ihnen nicht tun, sie würden schon sehen was sie davon hatten ihn zu einem eiskalten Geschäftsmann auszubilden. Ein triumphierendes Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. dachte er zufrieden. Aber wenn er ehrlich war, war das einzigste echte in seinem Leben die Jungs, die er auch wagte Freunde zu nennen. Sie lenkten ihn von der Zukunft ab, die ihn bald erwarten würde, sie waren diejenigen die seine Interessen teilten. Sie waren diejenigen denen er sich vielleicht auch irgendwann einmal anvertraute. Vertrauen aufzubauen war inzwischen fast zu einer unüberwindlichen Aufgabe geworden, viel zu viele Dinge aus seiner Vergangenheit prägten ihn und liessen es unmöglich erscheinen. Was sollte er machen, so war er eben nunmal. Daran konnte man nichts ändern, wahrscheinlich auch wenn man wollte. Kai hob eine Augenbraue, eigentlich hatte er sich doch schon ein bisschen verändert, warum sonst hätte er sich so merkwürdig gegenüber ihr verhalten. Da war Sie schon wieder, andauernd kreisten seine Gedanken um sie, er hatte sich auch öfter ertappt wie er in den letzten Minuten aufgehorcht hat, weil er dachte ihre Schritte gehört zu haben. Doch jedesmal hatter er sich getäuscht, sie war noch nicht zurück. Es konnte ihm eigentlich auch egal sein, was interressierte es ihn wo sie hin ging und wann sie wieder zurück war, das ging ihm doch am Allerwertesten vorbei. "Is mir doch egal..." sagte er und es klang als ob er versuchte sich selbst zu überzeugen. Vor nicht allzu kurzer Zeit schlug die große Kirchenglocke 06:00 Uhr und kündigte den, noch in schwarz gehüllten, früh angebrochenen Arbeitstag an. Das bedeutete man musste das warme, gemütliche Bett für etwas verlassen das man eh nicht gerne tat und es nur machte weil man musste. Wenn dieser Fakt schon nicht unbedingt auf die arbeitende Bevölkerung zutraf, so traf es mit sicherheit auf die Schüler zu. Während also mehr als die Hälfte der Bevölkerung in den Kampf des selbst Überwindens verwickelt waren, standen manch andere erst vor ihrer Haustür und waren im Begriff mit dem Schlüssel die Tür in ihr Heim zu öffnen. Der Teil auf den das zutraf nannte sich überwiegend Schichtarbeiter, aber unter ihnen war auch jemand der sich davon total ausgrenzte. Es war ein Mädchen, eine junge Frau möchte man meinen, die nun müde und ausgepowered vor der Wohnung Nummer 7a stand und die Tür aufschloss. Sie gähnte herzhaft und trat in die stille Wohnung ein, beiläufig schmiss sie die lederne Jacke auf den Ständer, zog die Stiefel aus und streckte sich. Ihr erster Stopp würde die Dusche sein, schlafen konnte sie nicht mehr schliesslich musste sie Hiwatari zur Schule begleiten, welche in nicht mal eineinhalb Stunde beginnen würde. Ausserdem stank sie schrecklich nach Zigarettenqualm und Schweiß, da war eine Dusche also bitter nötig. Kein Wunder sie hatte knapp fünf Stunden in einem stickigen, verrauchten Club zugebracht. Es waren fünf Partien Billard, drei Dartspiele, sieben Kämpfe und zwei Whisky, die sie hinter sich hatte. 'Knock down' nannte sich der Club, er befand sich nicht nur in dem übelsten Viertel der Stadt, er machte seinem Namen auch alle Ehre, was auch nicht weiter überraschend war, schliesslich traf sich dort der Abschaum. Von kleinen Taschendieben, Autoschiebern bis Mafiabosse der unteren Klasse. Alle gingen sie ein und aus und sie war meistens mitten drin. Den Club schliessen und diese Gauner festnehmen? Nein, daran dachte sie nicht im entferntesten, wieso auch, es war unmöglich Kriminalität dieser Art zu unterbinden, ausserdem war sie kein Bulle sondern jemand der sich um die großen Fische im Teich kümmerte. Obwohl sie zwar diese Menschen verachtete, zog sie diesen Club jeden anderen vor. Vielleicht lag es daran das sie selbst jemand war der Regeln und Vorschriften verabscheute, aber vielleicht war die ausgelassene Atmosphäre der Grund. Egal, welcher es war, eins stand fest, sie fühlte sich dort wohl. Wahrscheinlich lag es daran das es so eng mit ihrem Arbeitsfeld verbunden war oder das sie unter ihresgleichen war. Sie war unter Menschen die den Tod kannten, unter Menschen die der Waffe unter ihrem Kopfkissen am meisten Vertrauen schenkten. Doch Heute, war es anders, heute war Ablenkung der einzigste Grund. Normalerweise hatte sie nur zwei, höchsten drei Kämpfe als Training für zwischendurch. Diese Kämpfe wurden in dem sogenannten Käfig bestritten, Regeln gab es keine, entweder es gab ein K.O. durch Ohnmacht bzw. Tod oder der Gegner gab auf. Jeder der wollte konnte in den Ring steigen und per Losverfahren wurde dann entschieden wer gegen wen kämpft. Diesmal hatte sie ein Schwergewicht als letzten ihrer sieben Gegner, der Kerl war ganz schön zäh gewesen, so musste sie ihn mit einen Oberarmbruch zum aufgeben zwingen. Ihr schmerzten die Gelenke noch immer von dieser Anstrengung, es war nicht gerade leicht den Arm von diesem durchtrinierten Büffel zu brechen. Immerhin konnte sie die überschüssige Energie los werden und diese art Entspannung tat unendlich gut. Sie ging ins Bad, entledigte sich ihren verrauchten Sachen und stieg in die Dusche. Lain stellte das Wasser auf warm und genoss das es wie ein warmer Sommerregen auf sie herrunter prasselte. Es war ein so befreiendes Gefühl, aber leider schweiften dabei auch schnell die Gedanken ab und liessen sich meistens dort nieder wo man sie nicht haben wollte, geschweige denn gebrauchen. Sie sollte nicht verschont bleiben und wurde wieder mit dem Tod ihrer Kollegen konfrontiert. Schon im nächsten Moment wich die Entspannung und der trübe Ausdruck in ihren Augen kehrte zurück, der das kristallblau in ein tristes wandelte. Erschöpft mit ausgestrecktem Arm und gesenkten Kopf stütze sie sich an der weiß-blau befliesten Wand ab. Ihre andere Hand wanderte zum Temperaturregler und drehte das kalte Wasser auf, ohne zucken liess sie das eiskalte Wasser über ihren Körper fliessen. Das einzigste was sie wollte war ihre Gefühle mit dem Wasser hinfort spülen.......aber ob es funktionierte wusste sie selbst nicht, dennoch hoffte sie es. Bevor sie wieder aus der Dusche stieg, säuberte sie erst noch die Wunde ihrer rechten Hand, die Zeuge des vorgestrigen Wutausbruchs war. Die Schwellung war zurückgegangen, aber die Schnittwunde in ihrer Handinnenseite die ihr durch das Küchenmesser zugefügt wurde klaffte immer noch schmerzhaft. dachte sie mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen. Eine Narbe mehr, kein Highlight, es würde eine von vielen sein. Einige Kämpfe zeichneten sich an ihrem Körper ab, mal waren die Beweise verblasst und kaum sichtbar, andere jedoch waren so gut erkennbar das der Schmerz groß gewesen sein muss. Mit einem Handtuch um ihren Körper gewickelt verliess sie das Bad, lief durch den dunklen Flur und ging in ihr Zimmer. Nachdem sie sich abgetrocknet und ihre langen blauen Haare geföhnt hatte zog sie sich die Schuluniform, die sie den Tag zuvor gewaschen hatte weil sie nach Mottenkugeln stank, an. Die Uniform bestand aus einem schwarz-grünkariertem Rock der bis zur Mitte der Oberschenkel ging, aus einer weißen Bluse mit grüner Krawatte, einem Schwarzen Blazer und knielangen, schwarzen Stiefeln. Das sich das Grün mit ihren blauen Haaren biss musste man nicht dazu sagen. Mit Schrecken musste sie jedoch noch etwas feststellen, was ihr so ganz und gar nicht in den Kragen passte, sie hatte die Uniform einlaufen lassen..... Der Rock war zu einem extrem kurzen Mini geschrumpft und die Bluse straffte nun so sehr, das die Knöpfe zu gefährlichen Geschossen wurden. Sie gab es zu .....sie war zu doof zum waschen.....was soll's jeder Mensch hat doch seine Fehler. Mit einem Schulterzucken verliess sie ihr Zimmer und ging in die Küche um noch etwas zu essen. Kai saß mit Zeitung und Kaffee in der Hand schon an der Bar und schien sie nicht zu bemerken, oder nicht bemerken zu wollen. "Morgen." sagte sie gespielt fröhlich, nahm sich ebenfalls eine Tasse Kaffe und setzte sich neben ihn an die Bar. Ohne den Blick von der Zeitung abzuwenden, ignorierte er ihren morgendlichen Gruß und sprach sie direkt auf das an was ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf ging "Und gefunden was du im Auto vergessen hast?" fragte er abwesend und es war offentsichtlich das er wusste wann sie zurück gekommen war. Lain liess sich nicht irritieren und ging auf sein kleines Spiel ein "Ja, es war unter dem Sitz." log sie absichtlich. Nun sah er von der Zeitung auf, musterte sie kurz und fragte sich warum sie log, obwohl sie wusste das er ganz genau wusste das sie log. Das war schon etwas verwirrend. Er wendete sich wieder ab und ging die Sportseite durch "Nächstes mal solltest du bei 30° waschen...." erwähnte er nebenbei, ehe er wieder zu seiner Tasse griff. Ihre Augenbraue zuckte dachte sie und überlegte einfach mal versehentlich die Tasse heißen Kaffee über seine Hose zu kippen, aber leider musste sie ihn ja noch um etwas bitten. Also lächelte sie süß "Ja, das weiss ich jetzt auch ... ach ähm kannst du mich vielleicht mit in die Schule nehmen, da steht doch noch mein Motorrad?" Sie nahm das Murren seinerseits als ein Ja entgegen. Es war immer noch dunkel als Kai und Lain auf dem Schulgelände mit dem dazu gehörigem Parkplatz ankamen und die Jungs, Ray, Bob und Tala warteten schon. Zitternd stieg Lain aus dem Auto "Sagt mal ist das so üblich an eurer Schule das diese Uniform auch bei dieser Jahreszeit getragen wird?" beschwerte sie sich. Kein Wunder es waren mittlerweile nur 3°C draussen, also absolut kein Wetter für Röcke. Tala's Blick blieb den ersten Moment an der verkürzten Uniform haften bis er sich wieder besann und sein Gentlemen Lächeln aufsetzte "Für draußen bekommen wir immer noch einen Wintermantel, aber dieses Jahr scheint sich die Lieferung zu verspäten.." sagte er, zog seinen schwarzen Blazer aus und hängte ihn um ihre Schulter "Das du nicht mehr so frierst.." ergänzte er charmant. Lain lächelte verlegen und bedankte sich, während Bob mit den Augen rollte, Ray vor sich hin grinste und Kai die Lage gekonnt ignorierte. Die Stunden gingen langsam vorüber und Lain konnte nicht sagen was sie mehr störte, die Langweile die sie hier absitzen musste oder die gierigen männlichen Blicke, die ihr viel zu enges Oberteil mit sich brachte. Sie verfluchte sich dafür das sie nicht waschen konnte, denn eine heftige Standpauke von der Krähe hatte ihr das auch noch eingebracht. Immerhin waren nun die letzten beiden Stunden angebrochen, die einen Lichtblick zu liessen. Sport. Ein paar Mädchen, dessen Namen sie sich nicht gemerkt hatte zogen sie mit in die Mädchenumkleide, zum Glück, denn fast wäre sie aus Gewohnheit Kai gefolgt. Die Sportlehrerin, eine stämmige Frau mittleren Alters im Jogging Anzug und mit strengem Zopf, gab ihr die Sportuniform, die sie mit seufzen entgegen nahm. Wie nicht anders zu erwarten war, bestand die Uniform aus einer grünen Hotpants, Turnschuhen und einem weißen Trägershirt. Lain folgte den anderen Mädchen in die Halle und bemerkte das sie durch ein ziehbares Netz in zwei große Abschnitte eingeteilt war, einer für die Jungs und einer für die Mädchen. Sie schaute sich um, auf ihrer Seite standen verschiedene Geräte von Stufenbarren, Reck bis zum Balken. Anscheinend war gerade Geräteturnen dran und das verbesserte ihre Stimmung nicht gerade. Auf der anderen Seite sah sie wie die Jungs sich mit Basketball bällen aufwärmten. Kai und Ray spielten im Paar abwechseln Defense und Offense und das gleiche tat Bob mit Tala. Es war schnell zu bemerken das es Bob's und Kai's Element war, Kai machte einen Dreier und Bob hatte geslammt. "Kahn, sie können ihre Spannereien ein andermal fortsetzen! Los ab ans Reck!" befahl ihr die maskulin klingende Stimme der Sportlehrerin, dessen Name Mrs.Meylor war. Lain lächelte, allerdings verflog das Lächeln sofort als sie in das grimmige Gesicht von der Lehrerin sah. Also ging sie zum Reck, die Stange war sehr hoch angesetzt, trotz ihrer eigenen angemessenen Größe müsste sie ranspringen. Sie fragte sich sowieso für was genau diese Stange gut war, sie kam zu den Entschluss das sie wohl für Klimmzüge war. Sie sprang ran und machte eifrig einen nach den anderen. Nach einer weile bemerkte sie die verwunderten Blicke der Mädchen, aber auch die Jungs schauten schon verblüfft rüber und deren Sportlehrer, der einem General glich hatte Mühe die Kinnlade vom Boden abzukratzen. Selbst die meisten seiner Jungs schafften soviele Klimmzüge nicht und immerhin hing sie schon seit guten fünf Minuten an der Stange. "KAHN!" schrie die Stimme von Mrs.Meylor "Was zur Hölle machen sie da?!" fragte sie sauer. Lain stoppte und schaute irritiert runter "Wie, etwa nur mit einer Hand?" fragte sie, nahm den rechten Arm weg, legte die linke Hand auf den rechten Oberarm und zog sich mit den rechten Arm wieder hoch. Mrs.Meylos schaute wie ein Auto kam jedoch schnell wieder zur Besinnung "Verdammt Kahn, du sollst hier keine Klimmzüge machen sondern verschiedene Rollen am Reck!" belehrte sie. Fragezeichen bildeten sich auf ihrem Gesicht, sie hatte keine Ahnung was die Frau von ihr wollte. Sie war nie auf einer High School und hatte somit auch keine Ahnung was eigentlich wie ablief. Meylor bekam ihre Unsicherheit mit und schüttelte verzweifelnd den Kopf "Versuch dich am Balken...." sagte sie und deutete auf die Balken hinter ihr. Lain ging rüber und schaute sich erstmal ein anderes Mädchen an die darauf herumturnte. Sie machte verschiedene Figuren darauf und ging verschiedene Gangarten. Allmählich verstand Lain das Systhem und stieg selbst auf einen der Balken. Sie ahmte die Kür des anderen Mädchens nach, so schwer war es nicht sie hatte ein gutes Gleichgewicht und war es gewohnt etwas gezeigt zu bekommen und es dannach fast perfekt wiederzugeben. Selbst die Sportlehrerin musste zugeben das es elegant aussah. Aber sie war nicht die einzigste Zuschauerin, auch Tala hatte sich umgewandt und schaute schwärmend in ihre Richtung. Sie machte den nächsten Schritt, rutschte mit dem Fuß vom Balken ab und fiel runter. Verlegen stand sie wieder auf "Ich kann das nicht so gut, bin wohl zu tollpatschig..." entschuldigte sie sich bei Mrs. Meylor. Tala starrte immer noch in ihre Richtung, hatte aber die Stirn in Falten gezogen dachte er ungläubig. "Hey Tala, dein Move!" rief Bob und warf ihm den Ball zu. Er fing ihn auf, wandte noch einmal den Blick zu ihr und begann zu dribbeln. Geschickt dribbelte er an ein paar Spieler der gegnerischen Mannschaft vorbei, passte zu Bob, lief sich aus der Defense frei, platzierte sich unter den Korb und wartete auf Bob's Pass. Dieser spielte den Ball gerade durch Ray's Beine, versuchte sich zur Drei-Punkte Linie vorzuarbeiten, sah sich kurz nach einer Chance zum Werfen um, setzte zu einem gewagten Wurf auf den Korb an. Degradierte diesen Move als ein Täuschungsmanöver und passte direkt zu Tala, doch noch bevor Tala den Ball auch nur berühren konnte sprang Kai dazwischen und schlug den Ball aus der Fluglinie. Der Ball hatte so eine Wucht drauf das er bis unter das Netz rollte. Lain, die den Jungs zugesehen hatte, hob den Ball auf und ging am Rand des Netzes auf die Seite der Jungs. Kai kam ihr entgegen um den Basketball zu holen und hatte wie immer ein ausdruckloses Gesicht. Lain spielte den Ball zwischen den Händen hin und her "Na bereit für ein 3:0?" fragte sie und sah ihn mit einem auffordernen Grinsen an. Er antwortete nicht und hielt stattdessen die Hand hin, das sie ihm den Ball gibt. Sie jedoch machte keine Anstallten, begann auf einer Stelle zu dribbeln und sah ihm herausfordernd in die Augen. Kai liess die Hand wieder sinken und nun war er es der grinste. Sie nahm diese Geste als Startpfiff und dribbelte an ihm vorbei, allerdings hatte sie nicht mit seiner Schnelligkeit gerechnet, denn er war fast im gleichen Moment wieder vor ihr. Sie änderte ihre Strategie, wandte sich um sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand und er ihr nicht den Ball aus der Hand schlagen konnte. Sie spielte sehr nah am Boden, weil Kai größer war als sie wurde es für ihn nur noch schwieriger an den Ball ranzukommen, ausserdem lenkte es ihn ab wie sie mit ihrem Hintern vor ihm her tänzelte. Lain drückte sich mit ihrem Rücken an seinen Oberkörper und schob ihn in Richtung Korb ohne das sie aufhörte zu dribbeln, während er sich gegen sie lehnte um sie am fortkommen zu hindern. In einem günstigen Moment drehte sie sich plötzlich von ihm weg und rannte los. Der Druckverlust liess sein Gleichgewicht schwinden und er stakste einen Schritt nach vorne, doch dies hielt ihn nicht mal für eine Sekunde auf und er heftete sich gleich wieder an ihre Ferse. Sie bemerkte wie er zu ihr aufschloss und legte noch einen Zahn zu, sprang kurz vorm Korb ab und wollte den Ball slammen, doch noch bevor der Ball mit einem Swush durchs Netz ging, sprang Kai ebenfalls ab und schlug den Ball weg. So hingen beide am Ring des Korbes, der schon gefährlich stark dem Gewicht der beiden nachgab. Kai grinste erfolgreich in ihr verdutztes Gesicht "Gleichstand, ein Korb zählt zwei Punkte..." sagte er und liess los. Lain knurrte leise "Arschloch..." und liess dann ebenfalls los. "KAAAHN!! BEWEG DEINEN KLEINEN ARSCH SOFORT WIEDER RÜBER!!!" brüllte die Stimme von Meylor. Lain und auch alle anderen zuckten gewaltig zusammen dachte sie trotzig und ging wieder zu den Mädchen. Sport war zuende und mit geschulterten Taschen machten sich die Jungs und Lain auf zum Parkplatz. "Alter Lain, respekt! Ich hätte echt nicht gedacht das du Dunken kannst! Hast du gespielt?" fragte Bob begeistert. Lain schüttelte den Kopf "Nein, nur in meiner Freizeit..." antwortete sie Wahrheitsgemäß. Sie spielte öfter mit JD wenn es die Umstände zuliessen. Tala runzelte die Stirn "Aber irgendwas musst du doch gemacht haben, ich meine, die Klimmzüge alleine schüttelt man doch nicht eben so aus dem Ärmel." hakte er nach. Sie sah ihn überrascht an schoss es ihr durch den und überlegte was sie sagen könnte "Ich ähh hab Fitness gemacht...du weisst schon Ausdauer und Krafttrainig..." log sie. Tala nickte, das hörte sich eigentlich ganz plausibel an. Ray legte die Hände auf Lain's und Tala's Schultern und drängte seinen Kopf dazwischen "Hey, dieses Wochenende ist Halloween....schon ne Idee was wir machen?" fragte er breitgrinsend. "PARTY bei Tala!!!!" rief Bob sofort. Tala machte zwar erst den Eindruck als ober Bob am liebsten Hals umdrehen will, schien aber dann doch zu überlegen "Ist gar nicht mal so schlecht die Idee...Meine Eltern sind auf Geschäftsreise und wir hätten das ganze Haus für uns, das bedeutet ihr könnt bei mir pennen und wir können ordenlich einen hinter die Binde kippen, weil keiner fahren muss.". Ray schloss sich ihm an "Klar! Dann bestellen wir noch was vom Chinesen und Pizza und leihen uns noch ein paar Horrorstreifen aus und schon is der Abend perfekt." ergänzte er jubelnd.. "So machen wir's!" stimmte Bob mit ein "Wie siehts aus Kai?" fragte er den blaugrauhaarigen Russen. Kai nickte "Bin dabei.." murmelte er. "Lain?" fragte er die letzte im Bunde. "Klar!" erwiderte sie fröhlich. Plötzlich blieb Kai stehen und starrte auf seinen Mustang "Leute, ich will die Stimmung ja nicht ruinieren, aber es sieht nicht so aus als ob wir heute noch irgendwohin fahren könnten..." sagte er sauer und wies auf die Platten der vier Auto's hin. Geschockt starrten sie auf ihre Autos gingen aber dann schnellen Schrittes auf ihres zu und überzeugten sich selbst von den Platten, welchen jedes einzelne Rad hatte. "Verdammte Scheiße!!!!" schrie Tala und trat gegen das Luftleere Objekt. Kai zog ärgerlich die Stirn in Falten "Da hat uns irgendjemand die Reifen aufgeschlitzt...." presste er zwischen den Zähnen heraus. Bob ballte beide Hände zu Fäusten "Wenn ich diesen Wichser erwische........." drohte er wütend. Auch Ray biss sich wütend auf die Unterlippe "Jungs, ich schlage vor das wir die Wagen erstmal abschleppen lassen, das hat jetzt keinen Sinn sich darüber aufzuregen..." sagte er und versuchte die Gemüter zu beschwichtigen. Tala trat noch einmal wütend gegen den Reifen und verschränkte daraufhin seine Arme vor der Brust. Lain ging sofort zu ihrem Motorrad das weiter weg geparkt war und prüfte ihre Räder, allerdings waren ihre unberührt und ging daraufhin wieder zu den Jungs. Ray sah sie kommen "Wie siehts bei dir aus?" fragte er gleich. "Alles in Ordnung.." antwortete sie erleichtert. Kai telefonierte derweil mit dem Abschleppdienst und legte kurze Zeit später wieder auf. "Gut, sie kommen die Auto's holen und bringen sie gleich zur Reperatur..." verkündete er. Tala lehnte sich gegen sein Mazda "Gut, die Frage ist jetzt nur wie kommen wir nach Hause?" seufzte er. "Kein Problem, ich hol euch mit meinem ab." schlug Lain vor. Die Jungs sahen sie kurz irritiert an willigten aber dann mit einem Nicken ein. Hinter ihnen ertönte Gelächter "Was ist denn los? Sagt bloß ihr habt einen Platten?" wurde rethorisch gefragt. Sie drehten sich um und wie nicht anders zu erwarten stand dort Shiro mit seiner 'Idiotenbande' und anscheinend schienen die sich gut über die Misere zu amüsieren. Bob wurde durch die Wut schon ganz weiß im Gesicht, was eigentlich unmöglich war, denn schliesslich war er ein Schwarzer. Zähne knirschend wandte sich auch Tala zu Shiro "Das warst doch garantiert du...du Wichser....."sagte er wütend. Shiro lachte laut "Komm runter Looser, sonst platzt dein Kopf noch vor lauter heißer Luft, so wie es dein Reifen taten...." antwortete er spöttisch. In diesem Moment riss der Geduldsfaden bei Tala und er schritt Ausdrücke spuckend auf ihn zu, doch noch bevor Tala ihn in irgend einer weise schlagen konnte hielt Ray ihn davon ab. Mit einem höhnischen Lächeln ignorierte Shiro ihn und ging locker auf Lain zu, er legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich heran "Warum verabschiedest du dich nicht endlich von diesen Loosern und kommst zu einem richtigen Mann, zu mir." häuchelte er voller Arroganz. Sie starrte in seine gefährlich flackernden, schwarzen Augen, legte die Hände in seinen Nacken und lächelte verführerisch. Kai war schon drauf und dran dazwischen zu gehen doch etwas hielt ihn davon ab, es war nicht sein Stolz sondern die Gewissheit das gleich etwas passieren wird. Er sollte Recht behalten, Lain schmiegte sich noch mehr an Shiro heran "Tut mir Leid, aber ich steh nicht auf impotente Männer." entschuldigte sie sich zucksüß. Shiro verstand nicht was sie meinte, doch an dem sollte es nicht fehlen und sie half ihm auf die Sprünge. Sie rammte ihm mit voller Wucht ihr Knie in seine empfindlichste Stelle. Er schrie vor Schmerz laut und liess sich auf sein Knie fallen. Die Hände auf die Stelle gepresst krümmte er seinen Oberkörper "Verdammte Schlampe..." keuchte er. Lain riss die Augen auf, niemand sagte soetwas zu ihr, aber vorallem machte sie es wütend. Schliesslich war es seine eigene Schuld wenn er so mit ihr umging. Sie beugte sich zu ihm runter und nahm diesmal sein Kinn in ihre Hand und richtete seinen Kopf so hin, das er ihr in die Augen sah "Noch so ein Ding und du kannst dich Wallach nennen, verstanden?" sagte sie gefährlich leise und ihre eiskalten Augen musterten ihn eingehend. Sie stand wieder auf und lächelte als ob nichts gewesen wäre "Ich geh dann mal das Auto holen, bis gleich!" rief sie fröhlich, stieg auf ihr Motorrad, setzte sich den Helm auf und brauste los. Ray, Tala, Bob und Kai schauten ihr nach als ob sie gerade Elvis persönlich begegnet wären. Shiro's bedauernswerter Anblick war zwar göttlich, dennoch konnten sie nur allzu gut nach vollziehen welche Qualen er durchlitt. Aber er hatte es ja verdient. "Ey, wieso darf sie ihn zu einem männlichen Krüppel machen, aber ich darf ihm noch nicht mal die Fresse polieren?!" fragte Tala, der zuvor von Ray aufgehalten wurde. Ray zuckte mit den Schulter "Naja das was sie getan hat war Notwehr...." antwortete er verblüfft. Bob hatte sich inzwischen zu Shiro gestellt und lachte ihn aus, während Kai teilnahmslos gegen sein Auto lehnte. Die Idiotenbande hob ihren Anführer vom Boden auf und machte sich dann angeschlagen aus dem Staub. Nach einer viertel Stunde des Wartens bog Lain mit ihrem blau-silberen Pontiac in den Parkplatz ein. Mit einer scharfen Bremsung hielt sie vor den Jungs an, die Flügeltüren öffneten sich und sie stieg aus, klappte ihren Sitz nach vorne, sodass hinten eingestiegen werden konnte. Mit scharf geprüftem Auge, besahen sich die Vier den Wagen einmal genauer. "Wow, wo hast du denn das Prachtstück her?" fragte Ray der sich gerade mit den Chromfelgen beschäftigte. Ihre Augen wurden etwas trüb, allerdings liess sie sich nichts anmerken "Von einem Bekannten, aber ich hab ihn nur vorrübergehend..." antwortete sie. "Achso.." erwiderte er verstehend. Ray, Bob und Tala stiegen hinten ein und Kai setzte sich nach vorne zu ihr. Sie sagte nur noch "Anschnallem." und schon hämmerte sie aufs Gaspedal. Die Reifen quietschten und der Wagen beschleunigte von Null auf Hundert. Die Jungs wurden in die Sitze hinein gedrückt und bekamen fast einen Herzkasper. Kai krallte sich sogar in seine Armlehne hinein. Schon in der Ausfahrt hupte sauer ein anderes Auto "Lain, du hast gerade der Krähe die Vorfahrt genommen!" sagte er geschockt. Sie schluckte schwer bei dem Gedanken an die nächste Standpauke "Huch...". Tala, Bob und Ray sahen sich gegenseitig verängstigt an und zweifelten daran ob es eine so gute Idee war mit ihr zu fahren. Der Wagen schlängelte sich mit hoher Geschwindigkeit durch die Innenstadt. Der Pontiac nahm jede Lücke die auch nur annähernd passte. Ok, man musste zugeben das Lain's 'Fahrweise' schon sehr, naja ungewöhnlich war. Sie raste auf eine belebte Kreuzung, desses Ampel gerade von Grün auf Rot schaltete, allerdings machte sie keine Anstalten in irgend einer weise abzubremsen. Ray und Tala hielten sich an Bob fest, der in der Mitte saß "ES IST ROOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOT!" brüllten alle drei schon mit Angsttränen in den Augen. Gefolgt von einem Orchester aus Hupen rauschte sie durch die Kreuzung. Tala hielt sich die Hände vor die Augen "Sagt mir Bescheid wenn es vorbei ist!!!" wimmerte er. Ray hyperventilierte schon "Ja, falls wir dann noch leben...." jammerte er. Bob war bleich und hielt sich eine Hand vor dem Mund "Wisst ihr noch was es heute zum Mittag in der Kantine gab? Denn ich glaub ich seh es gleich ein zweites mal..." murmelte er kränklich. Selbst Kai's Gesicht spiegelte die reinste Panik wider "Sag mal, wo hast du deinen Führerschein gemacht?" fragte er sarkastisch. Sie sah von der Straße weg und schaute ihn perplex an "Führerschein?" fragte sie und es hörte sich so an, als ob sie noch nie davon gehört hat. "WAS?" stiessen alle Vier gleichzeitig aus. Lain verzog beleidigt das Gesicht "War doch nur ein Scherz...". Keiner konnte lachen, denn irgendwie wollte dem niemand glauben. Kai realisierte das sie ihn immer noch ansah "Schau auf die Straße!!!!!" sagte er vollkommen gestresst. Sie drehte sich nicht zur Straße und sah ihn weiterhin an. Sie starrte mit ihren kristallblauen Augen in seine rubinroten "Vertraust du mir etwa nicht?" fragte sie leise. Kai schaute sie verwirrt an. Sekunden vergingen in denen sich die Beiden anstarrten und auf der Rückbank wurden schon die letzten Gebete ausgesprochen, als der Pontiac urplötzlich an der nächsten Kreuzung anhielt und ein Bus an ihnen vorbeifuhr, den sie sonst voll erwischt hätten. Kai sah unglubig auf den Bus, Lain grinste "Anscheinend nicht..." beantwortete sie sich selbst die Frage. Tala nahm die Hände weg "Ist es vorbei? Haben wir es überstanden?" fragte er hoffend. Bob schien inzwischen grün angelaufen "Ich sag euch, jede Achterbahn ist ein Witz hier gegen!" stellte er professionell fest. Doch zu früh gefreut, Lain hämmerte erneut aufs Gaspedal und die Fahrt ging weiter. Links..Rechts, Links rechts, wieder links, nein halt rechts, links, rechts, rechts, links...geschnittene Kurve, Ampel!, Pfeiler, rechts, Links ...OMAAA! gerad noch gut gegangen, rechts waaah Laterne..rechts, links, links ...rekts, lichts, Ampel! Moment mal rekts, lichts??? Ohh man selbst ich als Autorin komm hier nicht mehr mit, puhh Schweiß von der Stirn wisch. Während auf der Rückbank Tränenbäche geheult wurden über das ach so kurze Leben, hatte sich Kai vorne an ihre rasante Fahrweise schon einigermaßen gewöhnt. Sie fuhr zwar wie eine Sau, aber sie wusste genau was sie macht. Plötzlich ertönte ein Geräusch im Auto das dem klnigeln eines Handy's glich. Lain's Augen fixierten sich schnell auf den Übeltäter, eine eingebaute Funkstation im Amaturenboard und noch im selben Moment drückte sie durch einen Off knopf denjenigen weg, der sie erreichen wollte. Kai wunderte sich warum sie nicht abgenommen hatte, entschied sich aber nicht zu fragen. Ausserdem sollte der Ruhezustand nicht von Dauer sein, nur eine Minute später versuchte es der Anrufer erneut. Augenblick drückte sie wieder auf die Off taste, aber das klingeln verschwand nicht wie beim ersten mal. Immer wieder drückte sie unruhig die Taste, schliesslich hörte es auf, aber nicht so wie erwartet. Plötzlich meldete sich eine männliche Stimme. #Lain, ich weiss das du da bist... melde dich.# forderte die junge, männliche Stimme auf. Das Auto bremste aufeinmal ab und fuhr nun vorschriftsmässig die Straße entlang, allerdings tat Lain dies eher unbewusst denn sie starrte fast schon panisch auf das Funkgerät. schoss es ihr durch den Kopf und versuchte weiterhin JD auszuschalten. JD atmete am anderen Ende schwer aus #Hör zu Lain, du kannst mich nicht auschalten, ich habe diesen Vorgang gesperrt....bitte rede mit mir# flehte er. Sie schwieg, denn wenn sie jetzt etwas sagen würde, könnte der ganze Auftrag auffliegen. Die vier Jungs beobachteten sie interessiert, die Anspannung war ihr vom Gesicht abzulesen. JD seuftzte, vielleicht hatte er seine Partnerin falsch eingeschätzt und sie war doch nicht so eiskalt #Es tut mir Leid, vielleicht hätte ich dich mit der Nachricht nicht so überrennen sollen....sorry# entschludigte er sich #wenn es dir hilft es ist Abschnitt 5, reihe 28....# ergänzte er mit Sorge in seiner Stimme. Er pausierte #Ich ähmm hab da übrigends noch ein paar Info's über Volt-------# weiter kam er nicht, denn Lain reagierte blitzschnell in diesem Moment. Sie riss den Funkapparat mit samt Kabelsalat raus und schmiss es noch im selben Atemzug aus dem Fenster. Sie atmete unregelmäßig ein und aus, fast wäre was schief gegangen und nur langsam beruhigte sie sich. Ray fand als erster seine Sprache wieder "Was zum Henker war das?" fragte er und wunderte sich ob er das eben auch wirklich gesehen hatte. Lain lächelte unruhig "Ach ich fand das Systhem war veraltet..."redete sie sich heraus und wartete erst gar nicht auf die Frage wer das überhaupt war "ein Bekannter der Familie hat nur angerufen." ergänzte sie gleich darauf. Zwei Tage später, einem Donnerstag Nachmittag, befand sie sich an einem Ort an dem sie nie sein wollte. Sie war auf dem bürgerlichen Friedhof, Abschnitt 5, Reihe 28. Sie stand vor dem Grab von Jack und James Brown, auch besser bekannt als Max Tate und Sawara. Starr sah sie auf den kalten Betonstein runter unter dem nun ihre Kollegen liegen sollen. Es war ein Wunder das sie überhaupt gekommen ist, sie hatte es eigentlich gar nicht vorgehabt, was würde es denn bringen? Trotzdem trieb sie etwas hierher, vielleicht war es der Grund das sie den beiden noch etwas sagen wollte...ja vielleicht...aber vielleicht auch was anderes, wer weiss das schon. Es lagen keine Blumen auf dem Grab gebettet, wer hätte auch welche bringen sollen? In diesem Geschäft hatte man keine Freunde oder Familie. Es gab niemanden der ihnen nach trauerte, sich geschweige denn an sie erinnert. Diese Art Beruf war der Inbegriff des Alleinseins. Man lebte allein, man starb allein und den letzten Weg ging man auch allein. Niemand hatte sie auf ihren letzten Weg begleitet, keine Angehörigen, keine Trauernden. Mit kalten Fingern zog sie ihren Mantel enger um die zierliche Gestalt. Die Bäume liessen trauernd ihre gelb gefärbten Blätter fallen. Die Blätter tanzten raschelnd im Wind, führten einen Tanz zur Ehre der Toten auf. Sie ging in die Knie, strich das vom Wind verwehte Haar aus ihrem Gesicht, bohrte ein Loch mit ihrem Finger in die Erde und legte eine goldene Patronenhülse hinein. Mit starrem, fixierten Blick richtete sie sich wieder auf "Idioten..." sagte ihre zitternde Stimme. Mit versteinerte Miene ging sie den Kiesweg zurück und neben ihr her tanzten die gelben Blätter. Asche zu Asche.....Staub zu Staub Träume und Hoffnung... so etwas existiert in dieser Welt nicht! Die Dunkelheit braucht kein Licht. Was jetzt ist, ist Wahrheit Wer das nicht versteht, sollte diese Welt besser verlassen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)