Even in death von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: kapitel 4 -------------------- Kyo hatte eine Beschäftigung, die nicht gerade prickelnd war. Das geklaute Buch anstarren. >>Die braucht es wieder..es ist wie ein Schatz, das kann ich nicht behalten. Aber was ist, wenn er sauer wird?<< Ob ja oder nein, es musste zurück zum Besitzer. Am besten sofort. >>Dann kann ich auch noch ein bisschen bei ihm bleiben...mich ausgiebig entschuldigen und dann geküsst werden..<< Mit diesen guten Aussichten rannte er ins Wohnzimmer, direkt an seinem Vater vorbei. "Ich muss mal kurz telefonieren..." Der Mann schlief und konnte keine Einwände einbringen. Kyo nahm das Gerät mit in sein Zimmer und wählte die Nummer von Die. "Hallo?" Die's Vater. "Hallo, hier ist Kyo!" "Tachchen! Willste mich oder Die sprechen?", ein verspieltes Kichern. Kyo musste grinsen. "Wenn er noch wach ist, Papa?" "Geht klar, Schatzi." >>Warum kann mein Dad nicht auch so toll sein..? Ich liebe Die's Vater irgendwie...<< Eine erschrockene Frage war am anderem Ende leicht zu hören. "Was ist los?" Kyo drückte das Telefon fest ans Ohr, verstand aber nicht die Antwort. "Kyo ist dran.." "Hi..", meldete Die sich endlich. "Stimmt was nicht?" "Toshiya.." "Was ist mit dem?" "Er..er..ist.." Kyo verstand nicht, was los war. "Kann ich zu dir kommen und du erklärst in Ruhe alles?" "Nein..es tut mir ehrlich leid, aber ich will heute Abend alleine sein.." Das stimmte Kyo gleich wieder düster. Er fühlte sich durch Absagen immer ein bisschen ungewollt, aber damit wollte er seinem Freund kein Unrecht tun. "Ich mache mir jetzt aber Sorgen!" "Brauchst du nicht..es geht nicht um mich.." Ein paar Minuten versuchte Kyo ihn auszuquetschen, aber Die war wie sprachgelähmt und damit kam am Ende der Abschied. "Die, sei nicht traurig, was immer auch ist. Das will ich nicht." "Hmh...Danke..Also dann.." "Bis morgen, ok?" "Ja, bis morgen." Kyo knallte das Telefon hin. >>Er hat mir doch versprochen, über alles mit mir zu reden! Was ist denn mit Toshiya?! Langsam aber sicher könnte ich echt ausrasten! Was ist mit ihm?! Ich will endlich meine Antworten!!<< Ein gewagter Entschluss, gefasst von unbändiger Wut: Er ging sofort los, wollte Toshiya sprechen, ihn zum Beichten zwingen. Es musste endlich was passieren, schon alleine für Die. Kyo bemerkte mit Leichtigkeit, dass ihn die ständige Zofferei so langsam sauer machte. Neugier trieb ihn ebenso an, das Haus zu verlassen. Toshiya wohnte Die schräg gegenüber, das wusste er noch genau. >>Hoffentlich ist endlich mit dem zu reden.<< Eine Frau öffnete ihm, als er dort angekommen klingelte. Überrascht stutzte sie. "Ähm..ja?" "Ich bin ein Freund von Toshiya. Darf ich reinkommen?", ein bisschen Lügen war ja nicht verboten. "Ach so. Es geht ihm aber nicht so gut.." >>Genau wie Die...Haben die sich vielleicht gestritten? Das kann ich mir aber nicht vorstellen..nicht bei den beiden.<< Frau Hara führte den Besucher durch das fremde Haus, bis hin zu dem Zimmer. Nach unbeantwortetem Anklopfen drückte er einfach die Klinke runter. Zum Glück war es nicht abgeschlossen. "Ähm..Toshiya..?" Die Tür schloss sich mit einem Klicken. Dunkelheit lag im Zimmer, kein noch so kleines Lichtchen gab ein wenig Sicht. Kyo tastete an der Wand nach einem Lichtschalter, kannte sich ja gar nicht hier aus. "Was ist denn..?", weinte der Gesuchte in einer anderen Ecke. "Was hast du?", das Licht war gefunden und Kyo sah sich um, nachdem die Lampe angesprungen war. Auf dem Bett saß Totchi und drückte sich ein Taschentuch ins Gesicht. "Bist du hier um mich das zu fragen?", er ließ es in seinen Schoß sinken und lachte verbittert. "Nicht nur das..", eigentlich hatte Kyo ja erst ausrasten wollen, aber als er jetzt genau vor dem Bett stand und sich diesem Bild stellen musste, wurde er weich. Normalerweise bekam er nie Mitleid, aber normalerweise wollte er auch nie wissen, was mit seinen Feinden war. Bei Toshiya kam irgendwie Mitgefühl auf. Seine Stimme stockte bei Totchi's geröteten Wangen, die bestimmt erhitzt waren und an denen all die Tränen runter rollten, die ihm dann vom Kinn tropften. >>Jetzt lass dich bloß nicht einwickeln...kein Mitleid..<< Er spürte deutlich, dass seine abwehrende Mauer brach. "Du..du bist scheiße zu mir..seitdem wir uns kennen..Außerdem akzeptierst du meine Beziehung mit Die nicht..warum nicht?" Toshiya musste wieder kurz lachen-warum auch immer. Fröhlich oder glücklich hörte es sich nicht an. "Was soll das?" Diese ständigen Gegenfragen reizten Kyo schnell-so war er nunmal. "Antworte mir endlich!", schrie er. "Warum akzeptierst du es nicht?!" "Weil ich Die liebe!!!" Das war wie ein Donnerschlag, der Kyo durchzuckte. Toshiya's Schrei widerhallte in seinen Ohren , brannte sich schmerzhaft ein. Toshiya konnte nur wieder anfangen zu weinen. "Ich liebe Die..ich will mit ihm zusammen sein..Aber du hast ihn mir weggenommen!" Auch Kyo wusste, dass Toshiya in jemanden verliebt war, Die hatte es ihm ja erzählt. Er stand fast genauso da wie Die, als der es erfahren hatte, nur konnte sich schneller fassen. "Ich habe ihn dir nicht weggenommen.", startete er mit sanfter Stimme. "Toshiya..er hat dir nie gehört..er gehört niemanden.." "Bitte verlass ihn..Du weisst nicht, wie sehr ich ihn brauche.." "Ich brauche ihn aber auch." "Nein! Verlass ihn!", Toshiya stolperte ihm entgegen, ließ sich von ihm auffangen, bevor sie zusammen zu Boden sanken. Er war viel zu groß und auch zu schwer, als das Kyo ihn lange hätte halten können. "Ich hasse dich..Ich hasse dich..", schluchzte Toshiya, wurde aber von Kyo umarmt. "Psst...beruhig dich erstmal..", der Blonde wehrte sich nicht gegen die gemeinen, verletzenden Worte. Irgendwoher wusste er, dass Toshiya nur aus Wut, Eifersucht und Schmerz so zu ihm war. "Es tut mir wirklich leid, Totchi..", niemals im Leben hätte er bis vor einer halben Stunde noch geglaubt, dass es ihn berühren konnte, wenn es Toshiya schlecht ging. Nur..da er nun wusste, dass Toshiya Die genauso liebte wie er selbst, fühlte er sich ihm verbunden-fast schon wie ein Teil zum anderem. "Die muss selbst entscheiden, wen er an seiner Seite haben will...es ist zwar kaum zu glauben, dass er mich ausgesucht hat, aber es ist so..." Toshiya ließ sich streicheln, hatte nichts anderes zu tun, als wirklich zuzuhören. Kyo stellte Augenkontakt her. "Toshiya, Die und ich lieben uns.." "Nein..", unterbrach man ihn verzweifelt, aber er sprach weiter: "Doch, Toshiya. Ich liebe ihn und er mich. Bitte akzeptier das..und lass mir das. Ich bin endlich mit der Person zusammen, für die ich alles geben würde." "Aber ich liebe ihn auch! Viel länger als du! Ich bin sein Ansprechpartner, nicht du.." Kyo merkte, dass Toshiya panisch nach Gründen suchte, die ihn als besseren Partner bewiesen. "Ich weiß alles über ihn und er über mich. Niemand kann ihm so helfen wie ich! Wir sind schon fast unser ganzes Leben zusammen und ich will, dass es bis zum Ende so weiter geht!" "Das wird auch so sein..als Freunde..", wann war Kyo das letzte Mal so bemüht gewesen, jemanden so zu helfen? Und dann noch bei Toshimasa Hara...Solche Fragen stellte er sich immer wieder. "Ich will aber mit ihm zusammen sein..", er fing an, eindringlich mit ihm zu sprechen. "Du musst doch wissen, wie es ist, wenn man unendliche Sehnsucht nach jemanden hat..wenn es so weh tut, wenn dieses Person nicht da ist.." "Das fühle ich bei Die! Und er bei mir..hoffe ich jedenfalls...Totchi?" "Ja..", der Bassist konnte es nur zugeben. "Er redet ständig von dir..er liebt dich...das hasse ich." "Aber Toshiya..dich liebt er auch! Er braucht dich so sehr. Manchmal bin ich ganz schön eifersüchtig!", So wollte er ihm ein bisschen schmeicheln, was auch klappte. Toshiya grinste ein wenig. "Das reicht mir aber nicht." "Es tut mir ehrlich leid, aber du musst es akzeptieren, wie es ist. Musste ich auch schon oft genug. Meinst du....wir könnten uns vertragen? Ich will mich nicht mehr mit dir streiten." Ein Friedensangebot von Kyo..Toshiya musste nun eigentlich zum Himmel beten und sich für dieses Wunder bedanken. "Ja..ich war ehrlich gesagt nur aus Eifersucht so scheiße zu dir.." "Freunde?", Kyo hielt ihm die Hand hin. Toshiya gab ihm seine. "Freunde." "Ok.", darüber war Kyo erleichtert. "Es wird aber so schwer sein, euch beide zusammen zu sehen." Lange konnte es nicht mehr so weiter gehen. "Wir werden uns vor dir zurück halten..mehr kann ich nicht für dich tun.. Sag mal...willst du es Die erzählen? Der hat übrigens eben geweint, als ich angerufen habe.." "Ich habe es ihm gesagt...eben...bestimmt hat er deswegen geweint.." Toshiya erzählte ihm alles von dem Picknick, seinem Liebesgeständnis und dem Kuss. "Aber er wollte nicht, weil er dich liebt....Gegen dich habe ich keine Chance..Warum nur...?" Kyo mangelte es auch an Freude. "Du hast ihn geküsst..?" "Keine Sorge, er hat sich sofort von mir losgemacht..das hat so weh getan.." "Als ich angerufen habe, hat er immer nur von dir geredet...er macht sich Sorgen, du hättest ihn nicht einfach wegschicken sollen." "Ich kann ihm nicht mehr unter die Augen treten..." "Doch, musst du sogar. Ihr habt ne super Freundschaft, die darfst du nicht aufs Spiel setzen." Toshiya rieb sich die Augen. "Das reicht mir aber nicht, kapierst du das endlich mal?" Es hatte keinen Sinn mehr gemacht, noch länger auf Toshiya einzureden. Konnte Kyo auch sehr gut verstehen. Er ließ sich auch nicht bequatschen, wenn es ihm schlecht ging. Als er in das Mädchen aus der Schule verliebt war, hatte Kaoru auch versucht, ihm klarzumachen, dass es umsonst war. Liebe ließ sich nicht ändern, wollte keine Einsicht zeigen und schon gar nicht verschwinden. Erst recht nicht, wenn sie unerwidert blieb. Toshiya tat ihm einfach leid und er wäre gerne bei ihm geblieben, aber der andere Junge hatte ihn rausgeschmissen, als sich ein neuer Weinkrampf angekündigt hatte. Jetzt saß Kyo bei Die, hatte sich einfach die Freiheit genommen, doch bei ihm zu klingeln. Der Nächste musste getröstet werden. "Alles ok?" "Ja.", Die weinte zwar nicht mehr, war aber auch nicht gerade happy. "Was soll ich jetzt machen? Ich will nicht, dass es ihm wegen mir schlecht geht.." "Du hast dich von ihm küssen lassen...", es ging Kyo einfach nicht mehr aus dem Kopf. Es tat weh, zu wissen, dass er nicht der letzte war, der die Lippen seines Freundes geküsst hatte. "Tut mir leid...in dem Augenblick habe ich einfach nicht glauben können, was da passiert ist." Kyo stand vom Bett auf, ging auf Die zu, der auf dem Schreibtisch saß. "Seine Liebe ist sehr stark, hm?" "Ja..er hat es mir ja oft erzählt...und ich habe es oft genug hautnah mitbekommen, wenn er sich nicht mehr beherrschen konnte. Und die Person, wegen der er sich teilweise umbringen wollte, saß die ganze Zeit daneben und hat nicht kapiert, dass sie gemeint war.." "Er wollte sich umbringen?", der kleine Sänger fühlte sich immer schlechter in seiner Haut. "Ja, manchmal...er hat sich auch geritzt, aber ich habe ihm davon weggeholfen.." "Es gibt da schon was, wie du ihm helfen könntest..", flüsterte Kyo. "Was denn?", Die brauchte Hilfe; er war in dieser Situation für jede Idee offen. "Verlass mich und gib ihm die Chance, die er will." "Kyo, NEIN!!!!", Die rutschte vom Tisch. "Jetzt fängst du auch noch an! Ich liebe aber DICH!" Das wollte Kyo insgeheim hören, nur vielleicht nicht so laut. "Danke..", er wollte Die umarmen, aber der wich aus. "Nein, ich will nicht. Warum sagst du sowas? Willst du mich loswerden?" "Nein...nur..", Kyo musste jetzt einmal mehr seine Gefühle preisgeben. "Manchmal..da denke ich..dass du ihn..liebst.." "Ja, aber nicht so! Wie oft muss ich dir das erklären?", Die atmete tief durch, das zerrte so an den Kräften. "Ich habe mir noch nie, wirklich noch nie, vorgestellt, dass er und ich uns küssen oder so! Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen! Warum glaubst du mir das nicht...?" "Schon gut..ich glaube dir ja..ich habe nur Angst, dass du mich verlässt.." "DU hast MICH doch schon einmal alleine gelassen! Ich bleibe doch bei dir!",es tat wirklich gut, sagen zu können, was man fühlte. Das hatte Die sich von Kyo abgeguckt. "Es tut mir leid.." "Ich sage dir so oft, dass ich dich liebe! Du hast es bis jetzt noch nie richtig gesagt! Immer wenn ich es sage, küsst du mich nur kurz..warum?", Die sah ihm offen ins Gesicht. Es war wirklich so. Seitdem Kyo im Park gesagt hatte, dass er sehr schnell in ihn verliebt gewesen war, war er mit solchen Worten geizig geworden. "Ich traue mich nicht, es zu sagen...du sollst nicht wissen, was ich für dich empfinde, wenn du mich alleine lässt...dann fühle ich mich bloßgestellt, lächerlich.." "Sag es." Kyo biss die Zähne zusammen. "Sag mir ehrlich, was du für mich empfindest." Es blieb ruhig, aber nicht allzu lang. "Ich liebe dich, ja. Ich liebe dich." Kyo schloss sich dem Smilen von Die an. "Willst du wirklich, dass ich dich verlasse und was mit Toshiya anfange?" "Nein..dann raste ich aus.", Kyo zog Die an den Händen zu sich und küsste ihn. "Du bist meeeein Freund..", machte er ihm die Fakten klar. "Und du meiner." Der Heimweg fand im Dunkeln statt. Alles war jetzt anders, fand Kyo. Schön, aber auch nicht schön. Mit Toshiya hatte er sich vertragen und das war wirklich gut. Nur das Toshiya Die liebte... Kyo verscheuchte gleich die Ängste, die wieder sticheln wollten. >>Die hat mir doch gerade klar gemacht, dass er nur mich liebt..und er ist ganz schön sauer geworden.<< Und woran lag das wieder? >>An mir natürlich. Ich mache mit meiner selbstsüchtigen Art alles kaputt.<< Ja, alles sollte jetzt anders sein.. Mit einem flauen Gefühl im Magen saß Die am nächsten Morgen in der Küche. Seine Eltern waren schon zur Arbeit gefahren und er wartete auf Toshiya. Der kam ja jeden Morgen, Die stand nur deswegen so früh auf. Sein Privatlehrer würde erst in einer Stunde antanzen. Ob Toshiya nach dem gestrigen Abend überhaupt zu ihm kommen würde, lag in den Sternen. Tauchte er nicht auf, würde so etwas wie eine Tradition gebrochen werden. Einfach, weil er jeden Morgen vor der Schule bei ihm war-die Sorge trieb ihn an. >>Und auch Liebe...Scheiße!!<< ein Schlag auf den Tisch ertönte laut. >>Er hätte schon vor einer Viertelstunde hier sein müssen, und er ist noch nie zu spät gewesen! Bestimmt kommt er nie wieder zu mir!<< Falsch gedacht...glücklicherweise. Er vernahm Schritte, langsame Schritte, die sehr aufregen konnten. Ein Schauer lief Die über den Rücken, drehte sich zu der Tür. Was sollte er jetzt tun? Was sollte passieren? Was sollte er sagen? Dieses ewige "Was" konnte echt krank machen sein, war aber alles was er hatte. Totchi schlurfte näher, lehnte sich in der Küche angekommen in den Durchgang. "Hallo..", startete Die. "Ich..dachte schon, du willst nicht rüber kommen...Geht es dir besser?" Toshiya nickte nur stumm. Er sah schlecht und mitgenommen aus. Das sonstige Strahlen...erloschen. Das es ihm besser ging, war wohl auch nur eine Lüge, um sich eventuelle Fragen zu ersparen. Ruhig geblieben ging er zu einem bestimmten Schrank, öffnete ihn, nahm die Medizin heraus und befreite die Tabletten aus ihrem engen Platz. Die beschwerte sich regelmäßig, dass er doch kein Kind mehr war und das auch selber machen konnte. So konnte Toshiya sich morgens auch um sich selber kümmern. Manchmal kam der Gitarrist sich wie eine Last vor, aber dann drohte Toshiya ihm im Spaß, dass er ihn treten würde, wenn er sowas denken sollte. Jetzt wusste er nicht, was geschehen sollte. Als hätte sein bester Freund seine Sprache verloren, hielt er ihm ohne einen Ton die Tabletten hin, die er schnell einnahm. Gewöhnlicherweise müsste jetzt folgendes passieren: Toshiya müsste fragen, wie es ihm ging, nach der Antwort nochmal fragen, ob es die Wahrheit wäre und dann zufrieden gehen. Es kam auch so...fast so... "Alles ok..?", krächzte er mit einer heiseren Stimme, die bestimmt durch Weinen so geschändet war. "Nein..ich mache mir Sorgen um dich." "Danke...Also..ich muss dann langsam mal los..Heute sind die anderen zu mir eingeladen. Sei um Drei Uhr da." Und wusch-Toshiya war weg. Die sprang auf und eilte in den Flur, aber da schloss sich die Haustür auch schon. Laute Musik drang aus Kaorus Kopfhörern, als er am Nachmittag bei Toshiya eintrudelte. Außer den harten Gitarrenriffs hörte er eigentlich gar nichts, und konnte demnach auch nur die Augenbrauen hochziehen, als er Toshiya nicht beim Reden verstand, der ihn hereinließ. Verwundert schaltete er den Player aus und musterte Totchi. "Siehst schlecht aus. Ist alles in Ordnung?" "Da ist Die.." "Hi!", Die trat gleich durch die Tür. "Sind schon alle da?" "Nein, ihr seid die einzigen, die Zeit haben. Kyo muss zuhause bleiben und Shinya muss mit Puppy zum Tierarzt." Kaoru breite sich in Toshiya's Zimmer wie immer auf dem Bett aus. "Aaah..." Totchi setzte sich neben ihn, Die kam auf dem Schreibtischstuhl angefahren. "Wie geht's uns denn?", wollte Kao wissen. Besonders, wie es Toshiya ging. "Ist alles in Ordnung?", verspielt verzwirbelte er eine seiner Haarsträhnen. "Nein.." "Ist was passiert?" Die und Toshiya wechselten kurze Blicke, aber Toshiya wandte seinen auf Kao's karierte Jacke. "Ah, ich weiß es! Es ist was mit dem Jungen, in den du verliebt bist, stimmt's? Warst ja letztens schon traurig wegen ihm." >>Alle durchschauen mich....nur keiner versteht, dass ich Die liebe...<< "Ich muss die ganze Zeit an ihn denken..ich habe ihm gesagt, was ich für ihn fühle.." Kao saß kerzengerade. "Und? Wie hat er reagiert? Scheinbar nicht gerade so wie du es wolltest..Er hat dich doch nicht beschimpft, oder?" "Nein..er hat mich aber abgewiesen, weil er jemand anderen liebt." Sollte Die es doch hören. Und genau dem wurde unangenehm heiß. "Das tut mir ehrlich leid, hätte's dir wirklich gegönnt." "Danke." "Deine Stimme ist so heiser..krank geworden?", Kao wollte sich gerne um ihn kümmern. "Nein, habe die ganze Nacht durchgeheult." "Mann, was ist das denn für'n Arsch?" Die schürzte die Lippen. "Beleidige ihn nicht. Er ist wirklich was ganz besonderes.", an Toshiya's Stimme merkte man, wie er schwärmte. Kaoru trat leicht nach Die. "Was sagst du denn dazu?" "Weisst du..ich.." In dem Augenblick fiel dem Ältesten wohl die nächste Frage ein, die an den merkwürdig gewordenen Bassisten ging. "Weicht er dir denn jetzt aus?" Ganz schön anregendes und spannendes Thema für Kaoru. Die Fragen würden sich überhäufen, wenn man ihn nicht bald aufhielt. "Ich weiche IHM aus.", Toshiya faltete die Hände. "Ich kann ihn nicht mehr lange ansehen..ich fühle mich ihm gegenüber wie ein Verräter." "Das bist du aber nicht!", Die schüttelte den Kopf. "Wie ist denn das Gefühl, dass du dich in einen Jungen verliebt hast?", ließ Kaoru Totchi nicht auf Die's Satz reagieren. "Das ist mir so egal, was er ist. Er ist so vollkommen in seiner Art und auch seinem Aussehen, dass mir nichts anderes bleibt, als ihn zu lieben." "Stellst du dir auch..naja..Sex mit ihm vor?" Damit schoss ein Kribbeln durch Die's Körper und er erinnerte sich an das, was Toshiya gestern zu ihm gesagt hatte: "Ich will mit dir schlafen." >>Er und ich..Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.<< "Das stelle ich mir jeden Abend vor.", durchbrach Toshiya die kurze Stille, die im Zimmer gelegen hat. "Und gefallen dir diese Fantasien denn auch?", in Kaoru war ein neugieriger Psychologe erwacht. Für ihn konnte es durchaus denkbar sein, dass Toshiya einen Mann trotz seiner Liebe nicht erregend finden konnte, da er ja selbst gesagt hat, dass er nicht schwul war. "Ich liebe den Gedanken.", Toshiya schloss die Augen. "Er und ich sind ganz alleine und liegen weit abgelegen auf einer grünen Wiese. Er liegt neben mir auf der Decke, die wir auf den Boden gelegt haben." Kao hatte eigentlich nicht eine genaue Widergabe der Fantasien hören wollen, hielt sich aber trotz eines kleinen Schamgefühls davon ab, ihn zu unterbrechen. Vielleicht tat es Toshiya ja auch gut, offen darüber zu reden. Die dachte was ganz anderes. >>Wiese? Decke? Wir beide unterm Himmel?...So war es gestern...<< "Irgendwann fängt er an, mich zu streicheln..endlich kann ich ihn küssen...und er flüstert mir zu, dass er mehr will...Unsere Liebe ist leidenschaftlich und ungehemmt..Ich mache ihn zu meinem und weil meine Träume perfekt sind, gefällt es ihm, mich so zu spüren. Er flüstert mir zu, dass er mich liebt und zieht mich noch näher...Körper an Körper...Liebe zu Liebe...In meiner Fantasie mag er mich...es ist nicht die Realität..Liebe zu Liebe..." In dem Zimmer blieb es ruhig, als Toshiya seine Erzählungen beendet hatte. Bei Die war es betretendes Schweigen. Er hatte sich vorgestellt, was Toshiya beschrieb. Sie zusammen..er würde das intimste aller Dinge mit seinem Bruder erleben. >>Ich soll ihn nicht mehr so nennen.<< Der junge Mann neben Toshiya lächelte. Etwas hatte Toshiya noch hinzuzufügen. "Ich erwidere ihm: 'Ich liebe dich auch, Die. Schon so lange.'" Kaoru schrak so auf, dass das Bett wackelte, sah von einem verletztem Lächeln hin zum anderem. Es dämmerte ihm und plötzlich schien alles zu logisch. "Fuck.." Ein weiterer Abend trat an. Kyo hatte den ganzen Tag am PC gesessen und ging nun ins Dunkle, um sich eine zu rauchen. Müde rieb er sich ein Auge und ging im Kreis vor dem Haus her, zog hin und wieder an seiner Zigarette. Da stand er so vor seinem Zuhause, spürte wieder den Ekel. >>Ich hasse es..<< Dieser Alltag voller Angst, voller Missachtung.... Aber es gab was neues in all dem. Auf der Stufe saß plötzlich ein kleines Kätzchen, das ihm nun kläglich zumiaute. >>Wo kommt die denn her? Die ist ja klein..<< "Hey.., wo ist deine Mama?", langsam schritt er auf sie zu. So klein wie sie war, war sie höchstens drei oder vier Monate alt. Als Kyo sich neben sie auf die Stufe setzte, kämpfte sie sich auf ihre Beine, sackte aber gleich wieder zusammen. "Hey.., ist alles in Ordnung?" Überflüssige Frage und er streichelte ihr über den Kopf. "Du hast auch keine Mutter mehr, nicht wahr? Habt ihr euch verloren? Bist du auch so alleine?" Er bedeutete ihr zu warten, ob sie ihn verstand oder nicht. Schnell schüttete er in der Küche etwas Milch in eine Schüssel. Was anderes hatte er nicht da-Katzenfutter gab's in diesem Haus nunmal nicht auf Lager. Vorsichtig, damit nichts überschwappte, ging er schleichend zurück. Das Tierchen saß immer noch dort, wo er es verlassen hatte. "Hier, für dich.", Kyo stellte die kleine Schüssel ab, doch egal wie die Katze sich auch anstrengte, sie hatte kaum Kraft. Hatte sie sich ein bisschen aufgekämpft, knickten ihre kleinen Beinchen um. Es tat Kyo weh, Zeuge solchen Leids zu sein, also half er ihr auf und hielt sie so fest, dass sie aus der Schüssel trinken konnte. Ihr Hunger musste unendlich sein, denn sie trank hastig und schnell. Kyo wartete geduldig ab. "Bist echt süß..aber keinem erzählen, dass ich das gesagt habe." Bald war die Milch verschwunden, aber die Neugierde mehr geworden. "Bist du auch so alleine?", er hob sie auf seinen Arm, streichelte sie. >>Obwohl ich Die habe..und auch die anderen drei..Mir fehlt diese..Basis zum Leben. Eine Familie..die braucht man nunmal. Aber meine Familie hat mich nicht gebraucht, so ist das halt.<< Es tat weh. Wie zum Trost miaute die Katze wieder. "Danke, Kleine.", Kyo streichelte sie nochmal, dann stand er auf und wollte wieder reingehen, aber dieses traurige Miauen nach ihm hielt ihn auf. Er drehte sich zu ihr um, und sie miaute wieder, sah ihn aus großen Augen an. >>Soll ich die mitnehmen....? Es ist ein tolles Gefühl, das mich jemand braucht...auch wenn es nur eine kleine Katze ist...<< Wieso sollte er nicht einfach mal seinen Vater fragen, ob der es erlaubte, wenn er sich ein bisschen um die Kleine kümmerte. Behutsam hob er sie hoch und trug sie mit ins Haus. Ein bisschen ängstlich sah sie umher. >>Wer weiss, was du schon erlebt hast..<< "Papa..?" Er fand ihn am Esstisch. "Guck mal...die saß ganz alleine vor unserem Haus..sie ist noch so klein und schwach..sie braucht Hilfe.." Ein ruhiger Blick. Sein Vater hatte wohl gerade über viele Dinge nachgedacht. "Willst du sie etwa behalten?" "Bitte...", Kyo lehnte seinen Kopf an den der Katze, wollte zeigen, dass er sie nicht im Stich lassen wollte. Ja, auch er hatte Herz. Kaum zu glauben, aber wahr. "Das finanzierst du aber von deinem Taschengeld, verstanden?" "Ist das ein ja?", der Sohn war lange nicht mehr so glücklich in seiner Gegenwart gewesen. "Ja, aber nochwas! Im Wohnzimmer hat sie nichts zu suchen!" "Ok.", diese Kompromisse musste Kyo wohl eingehen. "Ich werde mich jetzt um dich kümmern..", versprach er ihr und brachte sie in seine eigenen vier Wände. Dort setzte er sie auf sein Bett und suchte nach einem Kissen, das ihr Schlafplatz sein sollte. Durchs Fenster sah er Die und erlebte seinen Schock fürs Leben. >>Was macht der denn hier?!?!?<< Sofort raste er zur Tür, bevor die Klingel zu hören war. Die stand mit ausgestrecktem Finger da und erschrak, als er in die Wohnung gezogen wurde. "Was machst du hier?", fuhr Kyo ihn an. "Ich hatte Sehnsucht nach dir...", Fast wie bei Shinya...Die hatte Kyo's Zuhause bisher noch nicht gesehen. "Woher hast du meine Adresse?" "Von Kao..störe ich dich..?", so hatte der Gitarrist sich die Überraschung nicht vorgestellt...Kyo war nicht so begeistert, wie er es sich ausgemalt hatte. "Darf ich hierbleiben..?" Kyo nickte, sein Liebster hatte ihn schnell überredet. Das hielt ihn aber nicht davon ab, sich trotzdem zu beeilen, ihn schnell in sein Zimmer zu bringen, bevor sein Dad.. Pech gehabt. Im Flur ging die Wohnzimmertür auf und da kam sein Vater auch schon. >>Fuck...mach jetzt bloß keine Scheiße..<< "Hallo..", versuchte Die es höflich. Die Gestalt vor ihm war wirklich furchteinflößend. "Das ist Die. Er ist ein Kumpel aus der Schule. Komm jetzt.", mit unfreundlichem Ton setzte er sich wieder in Bewegung und Die musste folgen. >>Sieht nicht schwul aus..<<, dachte Herr Niimura, wollte nach wie vor nicht, dass sein Sohn von einem anderem Jungen angefasst wurde. >>Sieht ganz normal aus.<< Die sah sich in Kyo's Zimmer um. An den Wänden hingen Bilder von Bands, die wohl ziemlich dunkle Musik machten. Ein paar Teelichter standen in einer Ecke des Zimmers, in dem Kyo gerade Platz machte und ein Kissen hinlegte. Dunkel....das dachte man wirklich, wenn man hier zum ersten Mal stand. Nicht wegen dem Licht, sondern wegen der Stimmung. >>Es ist halt Kyo...so ist er..<< "Guck mal!", Kyo deutete zu einer Katze und erzählte ihm, wie er sie gefunden hatte. Die setzte sich vor das Bett und besah sich das schwächelnde Tier. "Finde ich toll, dass du dich um sie kümmerst. Wollen wir morgen zum Tierarzt mit ihr? Wäre besser.." "Ok. Einverstanden." Die ließ die Katze lieber in Ruhe, denn sie war schon unruhig genug. "Bald haste dich hier eingelebt." Er wollte sich auch noch weiter umgucken und ging zum Schreibtisch. Dort fand er etwas....>>Was zum...?!<< Kyo kniete mit dem Rücken zu ihm auf den Boden und zupfte das weiche, rote Kissen zurecht, als Die's entsetzte Stimme ertönte: "Mein Buch!" >>Ah..Fuck....das liegt da auf dem Tisch...<<, Kyo ließ den Kopf sinken, hörte wie Die näher kam. Anschreien ließ er sich aber bestimmt nicht. "Ja, ich habe es gelesen!", um sich besser zu verteidigen, stand er wieder auf, begegnete dem roten Buch, das Die hoch hielt. "Ich wollte wissen, was in dir vorgeht!" "Und warum fragst du mich dann nicht einfach? Ich habe auch eine Menge Fragen an dich und klaue deine Gedichte auch nicht!" "Ich habe es dir einfach geklaut, als du geschlafen hast, ok? Finde dich damit ab.", wie kalt er war. So kalt in Die's Augen, dass der das Buch fest an seine Brust drückte. "Du hast überhaupt keinen Respekt vor mir und meinen Sachen." "Doch, gerade deswegen..ich habe mir Sorgen um dich gemacht und hatte gehofft, dass etwas da drin steht. Und ich bin sogar fündig geworden!" Die Enttäuschung musste wohl zwischen den beiden aufgeteilt werden. "Du hast mir versprochen, dass du es mir immer erzählst, wenn es dir schlecht geht, aber das tust du auch nicht!" "Ich habe halt Angst!", Die ließ sich auf dem Laken nieder und Kyo schüttelte den Kopf. "Ich habe auch Angst. Um dich. Deswegen habe ich es getan. Nicht, um dich zu ärgern oder um dich auszulachen. Ich liebe die Sachen, die du geschrieben hast. Du bist schlau und ich liebe jeden Satz, den du über mich geschrieben hast. Und ich habe mich auch geschämt, dass ich es dir weggenommen habe...es tut mir leid..." Half wohl nichts. Die sagte keinen Ton und er hob die Katze durch die Luft und legte sie auf das Kissen.. >>Ich habe alles kaputt gemacht...Immer mache ich, was ich will und passe gar nicht auf, wie andere sich dabei fühlen..<< >>Kyo hat das alles gelesen...dein Rumgejammere und das alles...<<, gedankenverloren schlug Die seinen Besitz auf. Die letzte Seite war von einer Schrift beschrieben, die er nicht kannte. Hey Die... Ja, sei sauer auf mich..ich bin gerade eben aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen; in meiner Tasche etwas, das dir gehört. Ich konnte nicht anders. Heute sind wir alle zusammen nichts ahnend zur Bushaltestelle gegangen und plötzlich lagst du da im Gras und hast nicht mehr reagiert. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel Angst ich hatte..Nichtmal ich wusste, dass richtige Angst das Herz in zwei Teile reißt. Und dann hast du so viel geweint...ich konnte dich nicht trösten und wenn einer das sollte, war es nur Toshiya. Shinya meinte, dass er deine Bezugsperson ist und das du von alleine zu mir kommen sollst, wenn du reden möchtest. Ich frage mich, wann das ist oder ob du überhaupt jemals meine Hilfe willst. Und dann habe ich unter die Decke gegriffen und dein Buch an mich genommen. Ich habe gehofft, dass du alles aufgeschrieben hast. Verdammt, ich brauche meine Gewissheit über dich. Ich muss wissen, was du fühlst und denkst, denn es ist mir so wichtig wie nichts anderes auf der Welt. Ich liebe dein Tagebuch, also gleichzeitig auch dich. Alles was du geschrieben hast, ist mir sehr wichtig. Jeden Tag lese ich es erneut und liebe dich nur noch mehr. Ich kann diese Worte nicht sagen, ich kann es dir nur zeigen, oder wie jetzt, feige aufschreiben. Ich liebe dich. Du hast oft geschrieben, dass du mehr über mich wissen willst...über meine Familie vor allen Dingen. Du wirst es erfahren, denn wenn ich will, dass du mir mehr erzählst, sollte ich es dir wohl gleich tun. Ein guter Deal, hm? Meine Mutter hat mich verlassen und wohnt mit einem anderem Mann zusammen, seit ich elf war. Sie ist einfach von Dad und mir weggegangen. An dem Tag haben die beiden sogar gestritten, wer sich um mich kümmern soll. Aber es war nicht so, dass sie um mich gekämpft haben..beide wollten mich loswerden. Mama hat immer wieder gesagt, dass sie mich nicht mitnehmen würde, mein Dad hat aber darauf bestanden. Ich habe sie belauscht, weisst du.. Und ich habe geheult bis zum geht nicht mehr... Ich wollte, dass sie mich mitnahm, denn mein Vater war schon immer so schlecht zu mir gewesen. Aber auch zu ihr. Manchmal hat er sie vor mir verprügelt oder uns beide. Ich habe mich ihr verbunden gefühlt, ich dachte, wir könnte gemeinsam fliehen. Sie kannte doch schließlich meine Angst, sie wusste doch, wie ich mich fühlte. Aber dann stand sie da und sagte: "Ich will Kyo nicht bei mir haben. Ich will mit diesem Leben abschließen. Ein Kind von dir kann ich nicht lieben. Sieh ihn dir doch nur an. Er ist genauso verkommen wie du." Nicht einmal ein "Tschüss" habe ich bekommen. Nur die Einsicht, dass ich mich in meiner Ma getäuscht habe. Ich hasse sie. Ich hasse ihn. Und mich. Weil sie mich hassen. Ist das nicht toll? Mein Leben ist ein einziges Chaos und wenn ich endlich tot bin, werde ich mich bedanken. Ich bin immer noch so verletzt. Keine Karte oder ein Anruf zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Einfach nichts. Meine Freunde sind das einzige Licht das ich habe....und du.... Und wenn dir was passiert, dann gehe ich kaputt. Deswegen die Sorge und deswegen der kleine Diebstahl. Er kam nur von Herzen. Kyo Mit einem Male war Kyo in einer Umarmung gefangen, als Die ihn von hinten an sich riss. Er spürte kleine Küsse an seinem Hals und drehte sich gierig zu den Lippen um, die sie ihm schenkten. "Hast du's schon gelesen?" "Ja...es tut mir so leid, dass ich.." "Schon gut." "Toshiya, zum tausendsten Mal. Ich verstehe kein Wort. Red deutlicher.", Kaoru drückte sich das Telefon so fest es ging ans Ohr. "Ess...so furrrrchtbar...." "Sag mal, bist du betrunken?" "Nur ein bizzchen.." "Und warum rufst du an?", Kao seufzte tief. Er war immer noch geschockt. "Mir geht's slest.." "Was?" "MIR GEEEEHT'S SZZZLEEECHT!", brüllte Toshiya so laut in den Höher, dass Kao ihn weghalten musste, wenn er sich nicht zum Ohrenarzt bewegen wollte. Ein erweichendes Schluchzen kam von Toshiya. "Die...", qietschte er alleingelassen. "Ich...fühle mich allein...e..." "Und deswegen betrinkst du dich? Sach mal, spinnst du?! Wo hast du das Zeug her?" "Zupermarkkkt.", Toshiya kicherte. "Wein...und Bier...und Wiiiskiiiiiiii!", wie er Whisky betonte war ein Alptraum für die Ohren. "Du bist noch minderjährig!", Kaoru stellte sich die Kassiererin vor, die nicht nach dem Perso fragte, aber da fiel ihm ein, dass Toshiya älter aussah als er eigentlich war. Und er wusste, dass Toshiya jetzt Hilfe brauchte. Er hatte nicht umsonst angerufen. Er brauchte wirklich jemanden, der ihn hielt und tröstete. "Ich komme zu dir rüber, ok?" "Ja...", maunzte Toshiya. "Nicht...leine sein..." "Was?" "Nicht aaaleine sein...jetzt hab ich's gesafft!" "Das heißt 'geschafft'! Ah, egal! Ich bin unterwegs! Und Hände weg von den Flaschen!" Er hörte ein Klimpern. "Ach ja....", Toshiya fiel zum Glück kurz vorm Auflegen noch was Wichtiges ein. "Is bin im Park!" "Wie ein Penner...." Klick. Aufgelegt. "Hab mein Handy genommen....und...Kao..? Kao, bisssst du noch dran..? Kaooooru...? Hallo..? KAOOORUUUU!!! Hey...hazt du aufjelegt...?" Kyo bewunderte, wie gut Die mit Tieren umgehen konnte. Die Katze schnurrte genießend, als er sie streichelte. "Hilfst du mir ein bisschen, wenn ich nicht weiter weiß?" "Sicher. Das ist ja noch ein Baby...", Die legte den Kopf schief. "Wo ist ihre Mutter?" "Weiss nicht..vielleicht hat sie sie im Stich gelassen oder verloren.." Kyo fing an, Die's Wange zu küssen. "Bist du noch sauer auf mich?" "Nein. Ich bin froh, dich zu haben.", er schloss die Augen, wartete auf einen süßen Kuss. Das Handy Kyo's klingelte. "Wer stört?!", ging er dran. "Ich stehe neben Toshiya.", Kaoru's Stimme klang hart und Kyo machte den Lautsprecher vom Handy an. Wenn es um den Bassisten ging, sollte Die lieber mithören. Denn irgendwas stimmte nicht, Kao redete selten so. So selten, dass Kyo gleich geschaltet hat. "Ich sitze neben Die, na und?" "Tja, hier ist es aber ein bisschen anders als bei euch! Toshiya liegt hier im Park neben einem Baum, total besoffen." Die's Augen weiteten sich. Man hörte, wie Toshiya was dazwischen rief. "Nicht ersählen! Die soll keine Sorgen sich machen!" "Falls ihr das gehört habt.." "Er ist TOTAL besoffen...", meinte Kyo. Wörter verdrehen...das war ihm noch nie passiert, egal wieviel er gebechert hatte. "Der hat mich eben angerufen, weil er sich einsam fühlt. Und als ich hierhin gekommen bin, finde ich ihn hier unter dem Baum...hat sich mit Alkohol beschüttet, ist umringt von Flaschen..Und jetzt was schlimmes, ja? Bring es Die schonend bei.." Kaoru wusste ja nicht, dass Kyo auf Lautsprecher geschaltet hatte und das der besorgte Daisuke schon die ganze Zeit mithörte. "Er hat sich mit einer Rasierklinge verletzt...an den Pulsadern.." "WAS?!", Die war augenblicklich auf den Beinen. "Wir müssen sofort dahin!" "Ähm...wir sind auf dem Weg zu euch." "Geht klar.." "Das ist alles meine Schuld!", Die war schon durch die Tür geeilt. "Wenn du ihn nicht lieben kannst, ist das keine Schuld, die du dir zuweisen musst!" "Trotzdem!" Toshiya lachte wie ein Verrückter, als er später von seinen Freunden gestützt werden musste. Kyo und Kaoru taten ihr Bestes, um ihn nach Hause zu schleppen. "Seine Eltern sind zum Glück heute nicht da..die würden durchdrehen!", meinte Die. "Des is egal!", rief Toshiya. "Sei ruhig!", Kaoru hatte keine Lust mehr auf Toshiya's verdrehtes Gequatsche. Auf dem gesamten Weg tappelte Die hinter ihnen her und versank in einem Tief aus Gefühlen. So hatte er Toshiya noch nie erlebt, er bekam kaum einen Schritt anständig hin. Er lallte, redete Unsinn und war total zugedröhnt. Im Park lagen noch die vielen Flaschen, die alle schon leer waren. Toshiya hatte sogar mit Kyo um die noch halbvolle Whisky-Flasche gekämpft und einen wütenden Schrei abgelassen, als Kaoru die Flasche genommen und ausgeschüttet hatte. >>Das ist aus ihm geworden....vier Jahre hat er auf Liebe gehofft, nur damit ich ihn in einer einzigen Nacht abweise...Was wohl in ihm vorgegangen ist...?<< Die traute sich, auf den blutbefleckten Arm zu gucken, der um Kaoru's Schulter gelegt war. Die Wunden hatten stark geblutet, Toshiya hatte in seiner Trunkenheit blind geschnitten, hatte die Rasierklinge ziellos über seinen Unterarm geführt. Hier mal nur leicht, dort wieder fest zugedrückt. Die hatte viele Blutspuren, richtige Blutbahnen weggewischt, als er bei ihm gewesen war. Toshiya hatte verzweifelt versucht, ihn wegzuschicken. "Du sollst mich nicht so sehen..du machst dir nur Sorgen..", hatte er immer wieder ins Normale übersetzt gesagt. Mit dem Blick zu Boden folgte er seinen Freunden ins Haus, die Treppe hoch und wartete ab, bis Toshiya auf dem Bett saß. Er schwankte und kippte ein Stück nach vorne. Wäre Kao nicht rechtzeitig da gewesen, wäre er mit dem Gesicht voran zu Boden gekippt. "Danke...fürs Halten..", lispelte er und kicherte wieder. "Hör auf zu lachen!", fuhr Die ihn an, bevor er ins Bad ging und mit einem Verband zurück kam. Den wickelte er um Toshiya's Arm. "Tut mir so leid.....morgen schimpfst du bestimmt...dann bin isch nüchtern und verstehe alle..." "Alles.", verbesserte Kaoru ihn. Was anderes konnte er nicht tun. Er spürte nur ein unwillkommenes Stechen. Kyo neben ihm knetete die Hände. >>Was..wäre gewesen, wenn ich nicht wäre? Wären Die und Toshiya dann zusammen?<< "Danke, dass ihr mir geholfen habt, ihn hierher zu bringen, aber ich glaube, ich sollte mich jetzt besser alleine um ihn kümmern." Kaoru stimmte Die zu. "Wollte ich auch schon vorschlagen. Macht's gut. Und erhol dich gut, Toshiya." "Ja..bye..", auf einen Abschiedskuss verzichtete Kyo nun besser, aber er ließ es sich nicht nehmen, Die einen Kuss über die Hand zuzuhauchen. "Bis Morgen." "Bis Mooooorgen!", brüllte Toshiya heftig winkend hinterher. Dann war er mit Die alleine und stand auf. "Ich backe setzt einen Kuchen für dich!" "Nein!", Die zeigte mit seinem Gesichtausdruck, dass er Toshiya für heute Abend echt verrückt fand. "Du kannst das doch gar nicht." "Wird schon klappen!", Toshiya wollte tatsächlich in die Küche, aber Die stellte sich ihm in den Weg. "Du gehst jetzt schlafen. Ich gehe eben rüber und hole meinen Krempel." "Du släfst auch hier?", wie er strahlte. "Ja. Meinst du, du schaffst es, dich fürs Bett fertig gemacht zu haben, bis ich wieder da bin?" "Alles wassss du willscht.." Um ihm ein bisschen zu helfen, holte Die seine Schlafsachen unter dem Kissen hervor. "Anziehen, ok?" Toshiya musste erst näher treten und die Klamotten als Klamotten identifizieren. "Ja.." "Alles wird wieder gut, ok?", Die umarmte ihn. "Ohne Alkohol. Und ohne Verletzen." "Die-chan.." Der Angesprochene fühlte, wie Toshiya seine Hände langsam um seine Taille gleiten ließ, bevor er ihn ganz an sich zog. "Ähm..", vorsichtig geworden machte er sich los. "Bis gleich.." Schwankend trat sein Kumpel zurück.."Bisch gleisch...whoops!", und schon war er auf das Bett gekippt. "Oh mann..." Als Die seinen Eltern Bescheid gesagt und gepackt hatte, beeilte er sich, wieder bei Toshiya zu sein. Ein komisches Bild bot sich ihm, als er den ersten Schritt in das Zimmer gemacht hatte. Toshiya steckte mit dem Kopf in seinem T-Shirt fest und bekam einfach nicht seinen Arm durch den Ärmel. Konnte auch nicht klappen, so verdreht wie das Teil war. "Scheiße...wie geht des..", fluchte seine Stimme. Dann versuchte er, das Shirt von außen abzutasten, um den verschollenen Ärmel zu finden. Mit einem leichtem Lachen half Die ihm aus der Misere. "Alles klar?" "Hai.." "Dann ins Bad." Zähne putzen verlief nicht besser. Ständig schwankte Toshiya nach vorne und landete mit dem Kopf gegen den Spiegel. Aber auch diese Prozedur fand halb erfolgreich ihr Ende und Die manövrierte ihn in sein Bett und deckte ihn zu. "Morgen reden wir darüber, verstanden?" "Nein..", jammernd drückte der immer noch Betrunkene sein Gesicht in das Kissen. "Du meckerst dann doch eh nua...du verstehst mich eh nieeemals..eh nicht...reden...morgen...und dann ist schon Mittag...und ich mag das Essen necht...." Was auch immer er damit ausdrücken wollte, Die ignorierte es und zog die Matratze unter Toshiya's Bett für sich heraus. >>Er war noch nie so betrunken..und so mag ich ihn auch nicht. Aber es ist meine Schuld also brauche ich mich auch nicht beschweren.<< "Ich will bei dirr..slafen..." Und mit einem schwerfälligem Rutscher lag Toshiya neben Die. "Das geht nicht.." Als Kinder haben sie immer nebeneinander geschlafen. Früher, als Toshiya noch richtig klein war und seinen Mittagsschlaf brauchte, hatte er so lange geweint, bis er bei Die im Bett schlafen durfte. Schon damals war er alles für ihn. Doch zu der Zeit hatte er ihn "Bruder" genannt. "Die ist mein großer Bruder.", hatte er selbst in der Bäckerei erzählt. Interessierte keinen, aber ihn hatte es stolz gemacht. So war er nunmal gewesen, hatte auch fünf Finger gezeigt, wenn er erzählte, dass er vier Jahre alt war. Einfach, weil er's nicht besser gewusst hatte. Heute sagte er: "Du bist nicht mein Bruder. Ich liebe dich und will mehr als nur Freundschaft. Ich halte das nicht mehr aus." Und er betrank und verletzte sich. Zeitgleich... "Wie sollst du heißen..?", Kyo hatte eine gute Ablenkung. Es gefiel ihm nicht, dass Die bei Toshiya war. >>Hoffentlich ist er schon zuhause..<< Er lag bereits im Bett und hatte schon zweimal aufstehen müssen, weil die kleine Katze nicht auf ihrem Kissen blieb, sondern zu ihm ins Bett hüpfte. "Du bist ein richtiges Warumono..", meinte er, als er sie wieder auf das Kissen setzte. "Das ist dein Schlafplatz. Warumono...das wäre doch was..du heißt jetzt Mono!" Zufrieden legte er sich wieder hin. Ein kurzer Augenblick verging, bis wieder etwas über seinen Bauch wanderte. "Mono...du sollst doch auf dem Kissen bleiben.." Sie miaute. "Willst du jetzt betteln..? Naja...Na gut..ich will mal nicht so sein..Wer weiss, wie du schon behandelt wurdest." Sie lehnte sich an seine Seite und rollte sich langsam ein. "Hoffentlich mache ich dich nicht platt.." "Bleib liegen!", Die hatte ein ähnliches Problem. Toshiya wollte immer wieder aufstehen und irgendwas machen. "Ich will aber Muusik!" "Nein, du willst schlafen!" Toshiya ließ sich wieder in sein Bett drücken. "Spielverderbwer..." "Lern erst mal wieder, normal zu reden." Da erhob er sich schon wieder und Die hielt ihn zurück. "Nein, verdammt! Toshiya, ich habe jetzt echt keine Lust mehr!" "Du sollst aber bei mir liegen und nicht auf der blöden Matratze!" Wow, ein vollständiger und inhaltlich richtiger Satz! "Na gut...Hauptsache du bleibst jetzt ruhig!", Die griff zu der Decke, die neben ihm auf der unteren Matratze lag. Er kroch nicht zu Toshiya unter dessen Decke, weil er sich dabei schlecht gegenüber Kyo fühlen würde. "Was soll das werdeeen....?", beschwerte sich der andere auch gleich. "Du sollt bei mir sein.." "Ich bin doch schon bei dir. Und jetzt mach bitte die Augen zu und schlaf.", um seine Worte in Druck und Ernst zu unterstützen, legte Die einen Arm um die Stelle, unter der Toshiyas Taille unter der Decke lag. Das verstand Toshiya aber wohl eher als Annäherung, oder wollte es als solche verstehen. Er kämpfte sich unter der Decke hervor, ignorierte Die's Beschwerde und schmiss dessen Decke wieder auf den Boden. "Toshiya!", Die wusste, was nun passieren sollte. "Lass das.." Trotz seines Protestes ergriff sein bester Freund seine Hände und drückte sie über seinem Kopf in das Kissen. Bei seiner minimalen Stärke konnte er sich dagegen stemmen wie er wollte: Toshiya hatte ihn fest im Griff. Und sein Gesicht näherte sich dem seinen immer mehr. "Nicht, bitte Toshiya..bitte nicht..", er drehte sein Gesicht zur Seite, aber ein gewisser Jemand ließ sich dadurch nicht abhalten. Wiedereinmal spürte Die eher unfreiwillig Toshiya's Lippen, aber diesmal war der Kuss nicht so vorsichtig und schüchtern wie der Erste. Nein, er war so fordernd, dass er sich sofort der Tatsache stellen musste: Toshiya wollte mehr, sein alkoholisierter Zustand brachte ihn dazu, über sein "Nein" hinweg zu sehen und zu tun, was er sich schon immer gewünscht hatte. Lange genug hatte er sich im Zaum gehalten, seine eigenen Gefühle weggesperrt und den Schlüssel hinter einer Tür versteckt, die "Verstand" hieß. Was Die nicht wusste, war für Toshiya schon völlig klar: Er hatte sich selbst in seinen Gedanken geweigert, "Die" und "Liebe" in einem Satz zu erwähnen, weil es zu einer Explosion von kaltem Schmerz führen sollte. Doch hatte er sich irgendwann, an jenem Abend, gegen sein Gebot gestellt und es gesagt. Und er hatte Recht. Seitdem ging es stetig bergab mit ihm, ein Chaos wandelte jeden Schritt mit ihm und flüsterte ihm ins Ohr, dass er nicht aufgeben durfte. Alkohol war eine gute Hilfe, einfach von allem los zu lassen und das zu tun, was man schon immer getan haben wollte. Seine Lippen wanderte über Die's Hals, liebkosten die Haut, während er die beiden gefangenen Hände zusammenführte und nur noch mit einer der eigenen Hände zusammenhielt. Auch das war kein Problem. Jetzt konnte er mit den Fingern unter Die's Shirt wandern. "Hmm..du hast so weiche Haut.." Wie der Rotschopf sich wand und den Berührungen ausweichen wollte, beachtete er mit einem so unwillkommenem Schmerz, das er sich aufsetzte und ihn ernst ansah. "Bitte...bitte gibs mir nur de eine Nacht.." "Nein, ich bin mit Kyo zusammen! Jetzt hör auf!" An der Dringlichkeit in der Stimme seiner über alles geliebten Person erkannte er, das er falsches tat. Die Ausrede Alkohol war neben dem eigenem Gewissen dann doch ein kläglicher Verlierer und er sank wieder neben Die und drehte sich zur Wand. "Verzeih mir..." Heiße Tränen tropften dann ins Kissen, als Die durch sein Haar strich. "Verzeih DU mir..Aber ich kann dich nicht so lieben...bitte..mach das nie wieder und ich werde es vergessen, was gerade passiert ist." Kyo schaute am nächsten Nachmittag in den Korb auf seinem Schoß. Er war zum ersten Mal in einer Tierarztpraxis und saß im Wartezimmer neben einem Mann, der eine Vogelspinne in einem Terrarium festhielt. >>Cooles Teil...<< Mono war eher ein Flauschekätzchen, das nervös aus dem Korb zu ihm hoch blinzelte. Die, der sein Begleiter war, streichelte ihr über den Kopf. "Niimura?", wurden sie dann aufgerufen. Mono zeigte die ganze Untersuchung über, dass es ihr nicht gefiel, was man mit ihr machte und wand sich immer wieder aus den Händen des Arztes. Kyo erklärte derweil, wie er sie gefunden hatte. "Und später hatte sie wieder genug Kraft, um in mein Bett zu klettern." "Sie ist eine Hauskatze.", erklärte man ihnen. "Wahrscheinlich wurde sie ausgesetzt." Alle sahen zum Behandlungstisch. Dort hockte die schwarze Katze mit den weißen Pfötchen und Schwanzspitze. "Sie ist gesund, und das Übliche habe ich schon geregelt. Jetzt braucht sie jemanden, der sich um sie kümmert." Und als ob Mono verstanden hat, was er gesagt hatte, miaute sie zu Kyo hoch. Die's Vater hatte Urlaub und sich vor Langeweile sehr schnell dazu überreden lassen, seinen Sohn und Kyo zu einer Tierhandlung zu fahren. "Jetzt zeig mal deinen neuen Freund.", verlangte er grinsend vor dem Aussteigen und Kyo, der hinten saß, reichte sie ihm vorsichtig rüber. "Neue Freundin.", korrigierte er dabei. "Wah, die ist ja kawaii!", er ließ sie an seinen Fingern schnuppern. Neben ihm lachte auch Die. "Gut, dass Miggy nicht da ist." "Jau, die könnte unter Umständen eifersüchtig werden. Geht ihr und ich passe auf Mini auf." "Mono." "Ja, genau." Da hielt er Kyo plötzlich Geld hin. "Als kleine Unterstützung." Das konnte Kyo wirklich gebrauchen, schämte sich aber, es anzunehmen. "Doch, du kannst es annehmen.", brabbelte der Gedankenleser und schnippte ihm damit einfach die Scheine ins Gesicht. "Ist auch ein Dankeschön, weil du Die so toll unterstützt." >>Das tue ich, weil ich ihn liebe. Wie würdest du wohl damit klarkommen, wenn du es erfahren solltest? Oder, dass ich dich liebe? Ist bescheuert, na und? Du bist einfach ein toller Dad...<< Mono und Tetsuya hatten sich super angefreundet, als das Paar vollbepackt zurück kam. Jetzt hatte Kyo alles, was er für eine Katze brauchte. Er ließ sich daheim mit einem "Danke" absetzen, Die stieg ebenfalls aus. "Darf ich wieder mit rein kommen?" "..Ja.." Mono war sichtlich erleichtert, als sie wieder in Kyo's Zimmer war. Dort hatte sie sich schon ausgiebig umgesehen, als Kyo in der Schule war. Es war ihr vertraut. Kyo setzte sich mit Die zusammen aufs Bett. "Leg dich hin.." Zusammen kuschelten sie sich ein, küssten sich dabei sehr lang. Ein Scheppern ertönte und als sie sich umsahen, konnten sie Kyo's Etui auf dem Boden sehen, alle Stifte waren über den Boden verteilt. Auf dem Schreibtisch saß Mono und blickte ungetrübt zurück, fand es gar nicht schlimm, dass sie bei ihrer Rumschlüfferei an das Federmäppchen gekommen war und es hinuntergestoßen hatte. "Das kann ja noch was werden..", Kyo konnte nicht anders: Er musste lachen. "Du wirst ihr beibringen müssen, dass sie das nicht darf." "Jaja...jetzt musst eher DU MIR zeigen, was ich nicht darf...und nur zur Info: Die Tür ist abgeschlossen..", damit fing Kyo an, sich über Die's Hals zu küssen. "Kyo....wir sind nicht alleine...eine kleine, unschuldige Katze ist hier..." War es wie eine Eingebung, dass beide es für besser empfanden, wieder einen Blick zu ihr zu werfen? So bekamen sie mit, wie Mono gegen den wackeligen CD-Ständer sprang. "Nein!", Kyo war schnell auf den Beinen, raste in die betroffene Ecke, landete aber nur noch auf dem Boden, um einen Hagel Cds abzubekommen, der ihm entgegenflog. Danach nur noch Die's Lachen. Mono hatte sich so erschrocken, dass sie zur Seite gehopst war. Jetzt miaute sie Kyo an, der umgeben war von seinen Cds. "Soll das ne Entschuldigung sein, oder was?", grummelte er, und fing an, die Platten wieder einzuräumen. Die half ihm kurzerhand. "Hey...was war eigentlich gestern noch mit Toshiya?", fiel dem Sänger ein. Die war plötzlich sehr ernst und schwieg. Natürlich verursachte das Misstrauen bei Kyo und er ließ alles stehen und liegen. "Die! Ist was passiert oder was?" "Nun ja...Ich habe bei ihm geschlafen...und da..." >>Nein.....hat er mich betrogen...? Oder warum rückt er nicht mit der Sprache raus?<< "Er...hat mich geküsst und...auch angefasst..." "WAS?!", eine CD wurde an die Wand geschmissen. "Ich habe ihm natürlich gesagt, dass ich das nicht will und da hat er es auch gelassen! Und heute Morgen hat er sich wirklich tausend Mal dafür entschuldigt! Er war betrunken! Jetzt hau doch nicht deine Sachen kaputt!" "Wo hat er dich angefasst?!", brauste Kyo auf. "Nur unterm Shirt.." "NUR?! Willst du mich verarschen?!" Die bekam langsam Angst. "Er war betrunken!" "Verteidige ihn auch noch!", Kyo erhob sich, wobei Cds von seinem Schoß zum Boden rutschten. "Verteidige deinen geliebten Toshiya!", schmiss er zu Die hinunter. "Jetzt fängst du schon wieder damit an..", entgegnete Die ruhig und zeigte, dass es ihn verletzte. "Du hast mir doch geglaubt.." "War wohl ein dummer Fehler!" "Warum bin ich dann wieder hier bei dir, wenn du mir nichts bedeutest?" "Weiß ich auch nicht! Vielleicht solltest du auch besser wieder gehen..du hast hier eh nichts zu suchen. Geh wieder in deine sicheren vier Wände, wo so Arschlöcher wie der Alte und ich weit weg sind!" "Kyo..", protestierte er. "Weisst du eigentlich, was du da redest? Ich habe dir doch gesagt, dass er aufgehört hat, weil ich es wollte..weil ich dich.." "Halt die Schnauze und verpiss dich, klar?", der alte Kyo, der eine kleine Weile geschlafen hatte, war wieder zurück. Der Kyo, der immer in Erscheinung trat, wenn er verletzt war, wenn er sich schützen musste. Und das geschah, indem er anderen weh tat. Dieser Kyo wollte einfach nur seine Ruhe. Fast war es so, als ob er zwei Seelen in sich hatte. Die saß, gedemütigt durch diese gemeinen Sätze, auf dem Boden und senkte den Kopf. "Warum glaubst du mir nicht..? Habe ich dich schonmal angelogen, dass du so misstrauisch sein musst..?" Nein, er musste nur Sachen tun und sagen, die Kyo schmerzten. Der verkniff sich laute Wutschreie. "Wenn das mit Toshiya so weiter geht, weiss ich nicht, ob ich das noch länger mitmachen kann!" "Was soll das heißen...?", schwamm eine unruhige Stimme zu seinen Ohren. "Willst du dann mit mir Schluss machen...? Weil ich meinem besten Freund helfen will...?" "Ja, du hast es erfasst." Die Wahrheit war gesagt und das bewirkte endlich, dass Die aufstand, so wie Kyo es haben wollte. Seine Haarsträhnen hingen ihm über den Augen und Kyo konnte nicht sehen, was sich in seinen Zügen widerspiegelte, als er an ihm vorbei zur Tür ging. Nach dem Klicken des Schlosses tat er wohl genau das selbe wie der Junge auf der anderen Seite: Er ließ die drängenden Tränen fallen und schmiss sich dazu noch auf sein Bett. So geweint hatte er schon lange nicht mehr, nicht einmal wegen seinem Vater. Der Gedanke, die Vorstellung, dass Toshiya über Die lag und ihn küsste....er würde es nicht mehr aus dem Kopf bekommen, genauso wenig wie den Jungen, den er so liebte, jetzt so gerne hassen wollte. Mono kletterte zu ihm auf das Bett und schmiegte sich an seine Wange. Wenigstens einer, der ihn tröstete, dachte er. Eine Stunde später... >>Wofür hat der ein Handy, wenn er nicht drangeht?<<, murrte Kao, der Kyo besuchen wollte und an der Haustür stand. Für dessen Freunde galt eine andere Form zum Anklingeln. Würden sie die Klingel an der Tür benutzen, würde der Herr des Hauses öffnen und vielleicht Terz machen. Deswegen sollte Kyo dreimal auf seinem Handy angeklingelt werden. Das hieß dann so viel wie: "Lass mich rein, ich stehe draußen!" Nach dem dritten Versuch wartete er ganz ab, dass Kyo an sein Handy ging, aber wurde enttäuscht. Also nahm er doch die normale Variante vor und bekam ein bisschen Herzklopfen, als der große Mann öffnete. "Tooru ist nicht hier. Der streunt mal wieder rum.", murrte er sofort und knallte das Holz wieder zu. >>Ey, sach ma! Wie redet der denn mit mir? Und wie redet er über seinen Sohn..? Aber da muss was passiert sein..Kyo war doch so begeistert von Mono, dass er sie nicht alleine lassen wollte, solange es noch unbekannt für sie ist. Er wollte nicht weg, das weiß ich genau...es ist was passiert..<< Seine Sinne sollten ihn nicht täuschen. Wenn es Kyo schlecht ging, suchte er gerne einen Ort auf, der mal ihr Standardtreff gewesen war, bevor sie Shinya kennengelernt hatten. >>Nee, ne...?<< Kaoru machte auf dem Absatz kehrt. Er war ein guter Freund, wusste genau, wo er suchen musste. "Was zum Teufel, machst du hier?" Ja, Kyo saß wirklich in der Kneipe an ihrem ehemaligen Standardtisch und besoff sich. "Gestern noch über Toshiya gewundert und jetzt das?" "Hau ab...", er hing an der Tischkante und zählte die Bierdeckel. Gegen seinen Wunsch rutschte Kaoru zu ihm in die Ecke. "Was ist passiert?" "Die und Toshiya....Toshiya lässt einfach nicht die Finger...von meinem Die....Is mach Sluss..." "Wieviel hast du schon getrunken?", Kyo's letzten Satz hatte er nicht verstanden. "Geh endlich!" "Ich denk nicht dran!", und zum hundertstens Mal tippte Kao an diesem Abend auf seinem Handy rum. Diesmal suchte er Die's Nummer raus. "Ja..?" "Ich sitze hier neben Kyo.", musste Kao laut sagen, weil die Musik aus der Anlage ihn fast übertönte. "Hatten wir das nicht schonmal...?" "Bei Toshiya. Jetzt ist es dein Freund." "Er will ja nicht mehr mein Freund sein..." "Äh..wie bitte?", Kao blinzelte. Schlechte Witze waren jetzt unangebracht. "Niemals...er liebt dich...glaub mir. Kannst du hierher kommen?", schnell erklärte er ihm den Weg, langsam wurde es teuer für ihn. "Bitte komm hierher.." "Der soll weg bleiben!" Das hatte Die gehört, aber seufzte ein "Ja." Kao legte auf, fummelte eine Zigarette hervor, zündete sie an und steckte sie Kyo zwischen die Lippen. "Jetzt quarz dir mal eine während wir warten. Und erzähl mir mal bitte, was gerade passiert ist.." "Nein.." Bisher war Kao ein Überredungskünstler, aber nun scheiterte er an der Laune seines Freundes. >>Dann muss ich wohl auf Die warten..<< >>Toll....ich glaube, ich habe mich noch nie so beschissen gefühlt...Ich will nicht, dass Kyo Schluss macht...<<, ein verheulter Die betrat ein paar Minuten später die Kneipe und befand sich dann in dem stickigem Rauchgeschwader, dass hier herrschte. "Oh mann...Wo sind die...?" Hastig kämmte er sich an den meist Betrunkenen vorbei, bis in die hinterste Ecke. "Da bist du ja endlich!", ein erleichterter Kaoru. "Verschwinde!", ein genervter Kyo. "Lasst mich gefälligst alle in Ruhe!", er hob sein wievieltes Glas und leerte es in gierigen Zügen. Die Gitarristen schüttelten den Kopf. "Kyo..", begann Die zaghaft und kam nah an den Tisch. "Können wir reden?" "Worüber? Wie ich damit klar kommen soll, dass du bald Toshiya's Freund bist?!" "Nein!" "Los, wir gehen jetzt nach draußen.", Kaoru stand auf und schob Kyo um die runde Eckbank in Richtung Die, der nach kurzem, unglücklichem Betteln nach Kyo's Arm griff, um ihn zu ziehen. Genau in der Sekunde hatte Kyo sich dann doch aufgerichtet, schlug ihn dabei beiseite. "Fass mich nicht an!" "Hör auf damit!", verlangte Die wohl eine Spur zu viel von einem Menschen, der in seiner krankhaften Eifersucht nicht einsehen wollte. Kyo holte aus und schlug ihm so fest ins Gesicht, dass es laut klatschte. Nicht nur Kaoru, auch einigen anderen Kneipenbesuchern klappten die Kinnladen runter. Die drehte sein Gesicht wieder zu seinen Freunden, hob eine Hand zu seiner Wange und befühlte die Hitze, die entstand. Selbst Kyo, der erst noch so wütig war, schnappte nun in unregelmäßigen Zügen nach Luft. "Scheiße...was...hab ich..." "Komm jetzt...", würgte es sich aus dem Geschlagenem, dessen linke Gesichtshälfte langsam die Farbe seiner Haare annahm. Bei dem zweiten Versuch wehrte der gelähmte Kyo sich nicht gegen ihn und Kaoru konnte sich aus seiner Starre lösen und half mit. Draußen sprach Kyo seinen entsetzlichen Gedanken aus. "Ich...bin wie mein Vater...." "Die..", überhörte Kaoru ihn und strich über seine Schulter. "Er ist betrunken...Sei ihm nicht böse...Es tut mir leid.." Die Tränen in dem Augenpaar machten auch ihn traurig. Wie war alles aus den Fugen geraten? "Kannst du ihn nach Hause bringen...?", Ja, es war so. Die wollte weg...weglaufen. All die Ereignisse überschlugen sich...außerdem wollte Kyo ihn nicht mehr bei sich haben. "Ja, es wäre wohl besser, wenn du bis morgen wartest..er wird bestimmt zu dir kommen.." "Hmh..." "Mann, bist du ein Idiot!", meckerte Kao, als Die schon etwas weiter entfernt war. "Scheiße..Scheiße...", Kyo fiel nach vorne, hatte das Glück, von Kao aufgefangen zu werden. "Komm, ich trag dich nach Hause.", er kniete sich vor ihm hin. "Los, aufsitzen." "Nein, das is.." "Schnauze. Ich bin echt sauer auf dich. Du bist echt ein Arsch." Kyo ließ sich auf seinen Rücken sinken und dann bis nach Hause tragen. Alles war so wie bei Die und Toshiya, nur diesmal mit einer anderen Besetzung. Und Kyo blieb auch still im Bett liegen, nicht so wie Toshiya, der sich als Steh-auf-Männchen geübt hatte. Langsam aber sicher machte Kao sich doch Sorgen um Kyo's Befinden, denn er war so ruhig geworden, wie man nur sein konnte. "Alles ok?", fragte er ihn, als er im Bett lag. "Kannst du hierbleiben...?" "Ja..", Kao sah zum ersten Mal Mono, die sich gerade etwas vor ihm versteckte. "Hast du was zum anziehen für mich?" "Ja..nimm dir was du willst..aber jetzt.." "Willst du deine Ruhe. Und das ist ne gute Idee, denn die brauchst du, um über einige Sachen nachzudenken.", belehrte er nochmal und kramte dann im Schrank nach einem T-Shirt. >>Mal wieder Glück gehabt, dass wir beide fast die gleiche Größe haben.<< "Au!", rief er, als sich ein paar Krallen in sein Bein gruben. Mono hatte die Fransen seiner zerschnittenen Jeans entdeckt und fand, dass sie zum Spielen sehr geeignet waren. "Was bist du denn für eine?" Nicht nur die Fransen waren toll, der ganze Kaoru entpuppte sich plötzlich als Spielzeug. Mono jagte seinen Händen hinterher und freute sich, als Kao auf das Spiel einging und Fangen mit ihr spielte. "Guck mal, Kyo." Der war schon am schlafen. Eine jede Freude endete mal und der nächste Tag begann nicht sehr rosig. Kyo saß schon seit einer Stunde am Schreibtisch und malte hässliche Fratzen auf seinen Block. Zeitgleich musste Kao sich vor Mono retten, die ihn einfach nicht in Ruhe ließ. Er versuchte, sie auf den Arm zu nehmen, aber selbst da biss sie verspielt in seine Hände. Mit ihr zusammen setzte er sich auf den Schreibtisch. "Kyo, kannste jetzt mal langsam was unternehmen?" "Ich traue mich nicht..", bei seinem besten Freund versuchte Kyo es gar nicht erst, dumm und dämlich abzublocken. Sinnlos. Und er hatte auch nicht wirklich Lust dazu. "Aha, aber du traust dich, ihn zu schlagen, ja? Und jetzt komm mir nicht mit Alkohol. Schlimm genug, dass ich dich damit schon gestern bei Die verteidigt habe." Ein wildes Stechen herrschte in Kyo's Brust und er musste immer wieder an Die denken, was es aber nur noch schlimmer machte. Schuldgefühle machten ihn verrückt, Schuldgefühle für seine schreckliche Dummheit. Nur allzu gut konnte er sich noch daran erinnern, wie er ausgeholt hatte..wie geschockt Die vor ihm gestanden hatte..."Ich bin wie der Alte.." "Nein, das bist du nicht. Du bereust doch, was du gemacht hast. Sieht jedenfalls so aus." "Natürlich.", Kyo funkelte ihn an. "Ich hätte niemals gedacht, das sowas mal passieren würde. Und ich würde gerne mal wissen, warum es so gekommen ist." "Die hat bei Toshiya geschlafen als der besoffen war...und Toshiya hat ihn befummelt..." "Und er?" "Er hat ihn wohl abgewiesen.." "Und wo ist jetzt der Punkt?" "Das ist alles.." "Ach..", Kao atmete tief durch. "Du haust deinem Freund eine, weil er genau das getan hat, was in einer Beziehung richtig ist?" "Ich will einfach nicht, dass Toshiya ihn anfasst.", wich der Blonde aus. "Das ist ja gut. Aber deswegen brauchst du Die nicht schlagen.", Kaoru wusste nicht wieso, aber er ergriff fest Kyo's Arm. "Du hast ihm wirklich Unrecht getan. Deine Wut über Toshiya hast du an ihm ausgelassen. Wie ich dich kenne, hast du ihm noch unterstellt, dass es ihm gefallen hat, als Toshiya sich an ihn rangemacht hat. Aber weisst du, was ICH in Die's Augen sehe?" In Kyo's konnte man nur noch Reue sehen. Vielleicht auch etwas Schmerz, denn Kao tat ihm ein bisschen weh, so fest wie er zudrückte. "Ich sehe da unendliche Freude, wenn er bei dir ist. Er hängt an dir, er liebt dich...und sagst du ein falsches Wort, tust du ihm weh. Und gestern hast du wohl ziemlich böse Dinge ausgeteilt, nur weil du mit deiner Eifersucht nicht klar kommst. Als ich ihn auf dem Handy angerufen habe, hat er so traurig gesagt, dass du nicht mehr sein Freund sein willst, dass ich dachte, seine Welt würde untergehen, so hat er sich angehört." "Es tut mir doch auch leid...", meinte Kyo es ehrlich. "Und dann ist da noch die Tatsache, das er krank ist, Kyo. Um diese Uhrzeit in der Kälte rumzurennen ist bestimmt gegen seine Regeln. Du weisst außerdem, dass ne Grippewelle umgeht..aber für dich ist er trotzdem losgegangen, obwohl du ihn wohl vorher ganz schön schlecht behandelt hast. Und ich habe mich bei Toshiya mal ein bisschen erkundigt..", er fing an zu flüstern, als würde er sonst mit einer zu lauten Stimme schlechte Dinge heraufbeschwören. "Eine einfache Grippe macht Die fertig...sein Körper schafft es nicht, sich zu wehren. Null Antikörper. Nur viel, viel Schwäche. Die hat dreimal im Koma gelegen, einmal war es wegen einer Grippe..." "Ich will das nicht hören...ich weiß, was du sagen willst.." "Schön, ich werde trotzdem ausreden.", wenn er einmal richtig dabei war, ließ er sich auch nicht unterbrechen. "Es ist für mich auch nicht schön, aber es ist so. Die kann an einer Grippe sterben. Es ist fast so wie bei AIDS, das hat er aber nicht." >>Die Medizin von heute ist ziemlich verlässlich.<<, flog es Kyo durch den Kopf. Es war Die's Satz, um seine Ängste zu verscheuchen. "Ich will einfach nur, dass du das weisst. Denn dann weisst du auch, was Die gestern riskiert hat. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass er in letzter Zeit kaum draußen war. Er war mal mehr unterwegs und es wird bestimmt auch wieder mehr sein, wenn die Grippewelle weg ist." "Er war aber bei mir...er hat sich nicht zurück gezogen.." "Kapierst du es nicht?", Kao war langsam genervt. "Wenn es um dich geht, schaltet sein Verstand immer ab. So ist das. Ich habe einfach Angst um ihn..ich glaube, dass psychischer Stress ihn noch anfälliger macht." "Ja...", Kyo war unbeweglich. "Und ich will, dass du Toshiya verstehst. Natürlich ist es nicht schön von ihm gewesen, Die anzufassen, aber hier kommt auch wieder diese dämliche Standardausrede: Er war total blau. Aber da ist noch was: Er liebt Die...hast du nicht seine Erzählungen gehört, wenn er von Mr.X geschwärmt hat? Das ist nunmal Die. Und der hat 'Nein' gesagt, weil er dich liebt. Und du haust drauf. Du bist einfach scheiße. Und jetzt hau ab. Du weisst ja, wo du hin musst." "Ja..danke, Kao.", Kyo erhob sich schwerfällig, kraulte nochmal Mono und zog sich die Schuhe an. "Echt danke..ich brauchte echt nen Tritt in den Allerwerstesten.." "Gerne doch.", Kao setzte die Katze ab und ignorierte es, das sie sich an seine Jeans hängte. "Ich gehe mal Shinya besuchen, der hat in letzter Zeit so ne komische Phase." "Will er wieder seine Ruhe?" "Yep." "Die, ich finde das echt nicht witzig.", Herr Andou saß vor seinem schwächelndem Sohn am Küchentisch und zeigte zu den Tabletten. "Du nimmst die jetzt bitte." "Nein..", Die legte den Kopf in die Arme und streikte. Schon am vorherigen Abend hatte er seine Medizin verschmäht und sich entnervt zurückgezogen, als seine Mutter ihn über die Grippewelle informiert hat, die umherging. Das er nun keine Tabletten mehr nehmen wollte, machte die Lage nicht unbedingt erträglicher, sondern nur noch schlimmer. Es war nicht das erste Mal, das er das tat. Vor einiger Zeit wollte er sterben, hatte alles darauf angesetzt.... War es jetzt wieder so weit? "Was ist denn passiert?", wahre Vatersorgen kamen auf. Eigentlich mochte Die das. Er liebte Tetsuya so sehr, dass es ihm leicht fiel, seinen wahren Vater zu verschmähen. Und er freute sich, wenn Tetsuya ihn sein Kind nannte. Jetzt aber musste das nicht so unbedingt sein. Zum Glück war Sonntag und er müsste seinen Lehrer nicht auch noch ertragen, der ihm irgendwelche mathematischen Formeln reinwürgen wollte, während er aus dem Fenster starrte und an Toshiya dachte, der in einer richtigen Schule war. "Ich habe einfach Stress..", antwortete er und rieb sich die Stirn am Arm. Das er so schnell Kopfschmerzen ohne Tabletten bekam, verwunderte ihn. Bisher war es nie so gewesen. Sollte auch besser sein Geheimnis bleiben. "Mit Toshiya? Der ist ja auch so komisch geworden." "Nein...mich pisst einfach mein ganzes Leben an, ok?" "Warum denn?"Warum denn?zu reden. Das konnte manchmal sehr gut bei Die helfen. "Weil es unwichtig ist." "Ist es nicht. Hast du eigentlich schon mitbekommen, wieviele Menschen dich lieben?" Die lehnte sich im Stuhl zurück. "Ist dir eigentlich aufgefallen, dass ich erst seit ein paar Monaten Freunde habe? Toshiya nicht mitgezählt." "Da kannst du nichts zu." "Ich muss mich von der ganzen Außenwelt abschirmen, weil ich sonst sterben könnte. Tolles Leben, wirklich." Harte Ironie, die dem Mann ihm gegenüber nicht gefiel. "Es ist dein Schicksal und du musst es tragen." "Ich habe nen verdammten Streit mit Kyo.", kam Die zum eigentlichem Punkt, der ihn aber so verletzte, dass er gleich sein ganzes Leben hasste. Wer kennt das nicht? "Warum?" "Ach mann...ich kann nicht darüber sprechen.." "Kein Streit der Welt darf dich dazu bringen, dein Leben so wegzuwerfen.." "Ich gehe wieder ins Bett." "Klar. Würde ich jetzt auch tun, wenn's mir so schlecht wie dir gehen würde.", auch dieser fröhliche Mann konnte ernst und streng werden. Die drehte sich nochmal zu ihm um. "Es geht mir gut." "Genau. Deswegen schwankst du auch so.", man zeigte zu Die's Beinen. "Tue ich doch gar nicht.." Das Klingeln rettete ihn und er marschierte zur Tür, um Toshiya vorzufinden. "Nein, ich habe meine Medizin nicht genommen und habe ich auch nicht vor.", ersparte er ihm das fragen. "Wieso nicht?", Toshiya folgte ihm in sein Zimmer, kam dabei an dessen Vater vorbei und nickte ihm zu. "Können wir einmal über jemand anderen reden, als über mich? Ich will zum Beispiel nicht, dass du dich verletzt. Weder wegen mir, noch wegen jemand anderem.", sprach Die zu Toshiya und zog sich eine Jeans über. War wohl nichts mit schlafen. Der Bassist nickte wiedermal nur. Sein Gesicht war blass, bis auf die dunklen Ringen, die unter seinen Augen lagen. Immer noch schämte er sich für den Abend, als er betrunken gewesen war und Die fast zu Dingen gezwungen hätte, die er nicht wollte. "Kann ich mich darauf verlassen, dass du es nicht mehr machst?" Diesmal benutzte Toshiya doch seine Stimme, um zu antworten. "Nein." Das war es auch schon, und es brachte Die zum Verzweifeln. "Mann, was soll ich jetzt machen?" "Du nimmst doch deine Medizin auch nicht! Du lässt dich doch auch kaputt gehen! Und wenn du kaputt gehst, will ich auch..." "Toshiya, hör auf! Echt jetzt!", bettelnd kam Die rüber zu ihm und fühlte über die Schnitte an Toshiya's Arm. Sie begannen schon zu verheilen, aber etwas weiter daneben waren neue rote Spuren. "Machst du das mit einer Rasierklinge?" "Ja." "Dann gibst du sie mir gleich." "Nein.", damit machte Toshiya sich einfach auf nach draußen, hatte aber Die sogleich im Rücken, der sich den schmerzenden Kopf hielt. "Ich möchte gerne nach Hause.", draußen wartete Toshiya und keiner der beiden bemerkte Kyo, der sich schon fast vorsichtig dem Haus näherte. >>Live dabei. Beweise mir, dass du mich...<< Sein Wunsch wurde jäh unterbrochen. Die beiden Jungs umarmten sich so eng, dass er am liebsten dazwischen gegangen wäre. Es blieb bei der Umarmung und sein Verdacht, dass sie sich küssen würden, blieb unbestätigt. >>Toll! Ich habe Die mal wieder nicht vertraut! Wofür bin ich denn hierher gekommen? Um mich dafür zu entschuldigen, dass ich...ach, egal! Schluss mit der scheiß Selbstpredigt. Geh hin, du scheiß Schläger.<< Toshiya blieb kurz auf der Straße stehen und begrüßte ihn. "Hallo.." "Hi." >>Wie hört der sich denn an? Ach ja....das ist die Liebeskummer-Stimme..<< Kyo ging weiter, schaute dabei Toshiya hinterher, der wieder auf sein Grundstück schlich. Er drehte den Kopf wieder nach vorne, als er sich nicht mehr sicher war, wohin sein nächster Schritt ihn führen sollte...und sah in kalte Augen. Alles was er spürte, war ein Riss tief in seiner Brust. So von IHM angesehen zu werden...."Ähm..ich...wollte....Hallo...." "Hallo.", Die steckte die Hände in die Hosentaschen und wartete. Dieses blieb nicht unbemerkt von Kyo und er kratzte sich verlegen am Kopf. "Können wir reden..?" "Das wollte ich schon gestern, weisst du? Aber da hattest du keine Lust drauf und.." "Die, bitte!", verlangte Kyo scharf und das brachte ihm wieder den leicht ängstlichen Respekt entgegen, wie er sich das auch vorstellte. Die's überheblicher Blick wandelte sich in seinen besorgten Standard-Blick um. "Wenn's sein muss.." Wieder zurück ins Haus, wo Die nochmal von seinem Vater aufgehalten wurde. "Hi Kyo!" "Hi.." "Dad, ich nehme die Scheiße nicht. Danke." "Kannst du mit ihm reden? Er will seine Medi nicht mehr nehmen..", flüsterte er Kyo zu, der bejahte. "Danke." Kyo drehte eine nervöse Runde in Die's Zimmer, kniete sich dann vor den Jungen auf dem Bett auf den Boden. Mit ein bisschen Angst legte er seine Hände auf Die's Beine. "Es tut mir leid, dass ich das getan habe.." "Das hat echt weh getan. Nicht nur im Gesicht, weisst du?" "Mir tut es auch weh...und ich kann's verstehen, wenn du mich nie wieder sehen willst.." "Doch..", gab Die zerknirscht zur Antwort. "Ich liebe dich nunmal, du Arschloch. Aber vergessen kann ich das bestimmt nicht." "Ich weiss..du wirst jetzt Angst vor mir haben...", als ob er es bestätigt haben wollte, hob Kyo eine Hand zu Die's Gesicht hoch, um ihn zu streicheln, aber der zuckte zusammen. "Das meine ich." "Ich hätte nie gedacht, dass du sowas machst..nichtmal, wenn du betrunken bist. Ich habe nichts falsch gemacht. Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich Toshiya jetzt alleine lasse. Das mache ich einfach nicht. Er ist mein bester Freund und wird es immer sein und daran wird sich nichts ändern. Auch wenn ich dir schwöre, dass ich ihn nicht liebe, glaubst du mir nicht. Dann frage ich mich, was du mir überhaupt noch glaubst. Glaubst du mir, dass ich DICH liebe? Oder hältst du das für einen dummen Scherz? Oder meinst du, dass ich gar nicht weiss, was Liebe ist, nur weil ich so unerfahren bin?" "Nein..ich glaube dir, dass du mich liebst. Sonst wäre ich nicht mit dir zusammen.." "Also. Du bist hier nicht der einzige, der Gefühle hat. Wir alle haben sie. Also will ich mich auch um die verletzten Gefühle von Toshiya kümmern und vielleicht solltest du das auch tun. Schließlich habt ihr euch vertragen. Anstatt dich immer nur für dich selbst zu interessieren, solltest du uns alle mal wahrnehmen. Nicht nur mich oder dich." "Ja, das stimmt.", diese ganzen Lehren anzunehmen, ohne patzig und störrisch zu werden, fiel Kyo wirklich schwer. War ja nicht das erste Mal an diesem Morgen. "Hör zu..ich habe das getan, weil ich es einfach nicht ertragen habe...es war der falsche Weg, das ist völlig klar. Ich entschuldige mich so oft du willst, nur...nur verzeih mir und gib mir eine Chance...bitte...", Kyo kuschelte sich in Die's Arm, wie es gerade von seinem Platz aus ging. "Lass mich jetzt bitte nicht fallen, auch wenn ich's verdient hätte..bitte nicht.." "Nein..das kann ich nicht..." Kyo nahm auf Die's Schoß Platz und küsste ihn schüchtern. "Ich liebe dich, Die..Ich mache alles wieder gut.." Gut, dass er ihm überhaupt so schnell verziehen hat! Aber Die hatte einfach die Wahrheit herausgehört und das mit seiner Sehnsucht kombiniert...es konnte nicht anders kommen...und das nächste, das passierte, auch nicht... "Ich liebe dich auch..", er lachte wieder ein bisschen und ließ sich zurücksinken, wobei er seinen Freund mitzog. "Küss es gesund.." Ja, was wegzuküssen gab es schon. Die Wange war wirklich etwas rot, denn Kyo hat wirklich mit gesamter Kraft zugelangt. Liebevoll legte er seine Lippen auf die Stelle. "Ich hab dich nicht verdient.." "Ist ja ok..Hauptsache, du machst es nicht nochmal.." "Niemals..aber...man könnte dich fast naiv nennen..." "Nein..", Die strich durch Kyo's blondes Haar, liebte es, wie es wieder zurück in die Stirn fiel. Kyo durfte es nicht hören, aber es sah einfach süß aus..."Ich liebe dich einfach." "Hast du Toshiya erzählt, dass ich dich...." "Nein, ich wollte nicht, dass ihr euch wieder streitet, weil ihr doch endlich Freunde geworden seid..." "Du und ich..wir sind echt wie ein Engel und der Teufel.." Kyo tauchte hinab in die Süße von Die's unschuldigen Küssen, und auch er freute sich über etwas, das er süß fand...Weil Die so schüchtern war, wurde er selbst beim Küssen rot vor Scham...es sah zum anbeißen aus..>>Ich würde gerne wieder.....<< "Mehr....", wisperte Die, als hätte er seinen Gedanken gelesen. Aber das konnte er nicht und das war das Schöne an der Sache. Er sagte es von sich aus, weil er das Gleiche fühlte wie Kyo. Doch der traute sich nicht, etwas zu tun, also zog Die ihn aufs Bett und legte sich auf ihn und begann, seinen Hals zu küssen, nebenbei streichelte er Kyo's Brust. "Was..ist los mit dir? Du bist doch sonst so schüchtern...", nicht, dass Kyo das alles nicht gefiel.. Da sprang die Tür auf. "Was soll das heißen, du willst keine Medizin mehr nehmen?!" Seine Mutter kam tobend herein, hinter ihr der besorgte Tetsuya, der ihr von seinem erfolglosem Gespräch mit Die erzählt hatte. Beide erstarrten, als sie die Jungs erblickten, die sich hastig aus ihrer innigen Umarmung lösten. Viel zu spät. Sie hatten noch gesehen, wie Die über Kyo gewesen war und ihn gierig geküsst hatte, während Kyo gerade unter das Shirt ihres Sohnes greifen wollte. "Was...ist hier los...?", fassungslos starrte Frau Andou, mit Vornamen Kazumi, zu ihnen hin, Tetsuya's Blick war mindestens genauso geschockt. "Was...macht ihr da..?" "Scheiße...", war alles, was Die zu sagen hatte. Kyo wollte beweisen, dass Die sich auf ihn verlassen konnte, und setzte sich gerade hin und hielt Die mit einem Arm zurück. Ihn zu beschützen galt es nun. Sollten sein Eltern doch sauer auf ihn wertloses Stück sein, aber seinen Freund sollten sie in Ruhe lassen. "Oh je....ich glaub's nicht...", war Tetsuya's einzige Reaktion auf das Liebespaar. "Mum..Dad..ich...", startete Die, aber Kyo's Arm schoss hoch vor sein GesichtArm schoss hoch vor sein Gesichteinen entschlossenen Jungen vor. "Ja, es ist so.", Kyo bewegte sich keinen Millimeter. "Wahrscheinlich werden Sie mich jetzt hassen, mich rausschmeißen und mir verbieten, Die jemals wiederzusehen. Aber ich werde einen Weg finden, ihn zu sehen. Ich lasse mich nicht von hyperventilierenden Eltern aufhalten. Die und ich lieben uns." "Hyperventilierend?", Herr Andou stand neben seiner mindestens genauso entgeisterten Frau. "Wir sind erstmal fassungslos. Und ich glaube...." "Seid wann läuft das denn?" "Mama..wir.." "Seit ein paar Monaten. Und es ist was ernstes.", unterbrach Kyo wieder. "Mama...", endlich konnte Die sich auch mal melden. "Ich...habe mich in ihn verliebt...es tut mir leid, wenn du jetzt sauer bist, aber es ist so...Bitte hasst mich jetzt nicht.." "Natürlich nicht.", erwiderte sie ihm im milden Ton. "Och Shinya...nun hör doch auf." "Kaoru, du nervst. Ich brauche auch mal ne Woche für mich alleine. Sei doch nicht sauer. Kannst froh sein, dass ich überhaupt zum Park gekommen bin." "Aber wir vermissen dich. Wir lieben dich doch!" "Hör auf zu lachen. Tu doch nicht so, als ob ich mich für immer von der Welt verabschiedet habe. Außerdem gibt es einen Grund dafür, dass ich ne Pause brauche." "Was ist denn?" "Meine Oma ist gestorben und sie wird in zwei Tagen beerdigt." "Oh, das tut mir leid...welche denn? Die, die so weit weg wohnt?" "Ja, und da fahren wir für eine Woche hin. Ich muss einfach nachdenken, weisst du.." "Wir könnten doch für dich da sein." "So schlimm ist's für mich persönlich auch wieder nicht, ich kannte sie ja kaum. Aber trotzdem.." "Ok, aber ruf uns wenigstens einmal kurz an." "Mach ich. Grüß mir die anderen. Vor allen Dingen unser Sonnenscheinchen Kyo. Was macht der eigentlich gerade?" Er saß am Tisch mit der Familie Andou und beäugte Tetsuya. Da tat sich nicht viel außer dumm gucken. Ganz anders Die's Mutter. Sie saß ganz ruhig da und redete. "Hört zu, ich habe nichts dagegen und Tetsuya auch nicht. Er muss sich nur daran gewöhnen." "Stimmt. Sie kennt mich gut, weisst du?", er stieß Kyo mit dem Ellebogen an. "Nee, ernsthaft. Ich hatte nie was dagegen, aber das Die auch so tickt...daran muss ich mich echt erst gewöhnen." "Ich ticke nicht so!", rief Die und Kyo haute hinterher: "Ich auch nicht!" "Dad! Ich habe mich bisher eigentlich nur in Mädchen verknallt und ich finde sie auch sehr hübsch und toll und anziehend. Aber Kyo..als ich ihn kennengelernt habe, hat er mich einfach umgehauen.." "Und wie war das bei dir, HÄ?!", bedrohlich lehnte Herr Andou sich zu Kyo rüber. "Was findest du an meinem Sohn?" "A-Alles...ich liebe seine ruhige Art und wie er für uns alle einsteht...er denkt so wie ich..ich fühle mich wohl bei ihm..." "Gut, richtige Antwort. Haste die geübt?" "Oh mann, du bist gemein!", Kyo merkte doch, dass Herr Andou ihn nur ärgerte, außerdem lachten dessen Frau und Sohn schon die ganze Zeit. "Habe ich nicht. Es sind meine wahren Gefühle." "Wolltet ihr uns denn gar nichts sagen?", hakte Kazumi nach. "Nein, eigentlich nicht. Ich habe gedacht, dass ihr total ausrastet.", Daisuke blieb ehrlich. "Aber ihr müsst wirklich in der Öffentlichkeit aufpassen, denn.." "Ich weiss, Mum. Da könnten wir sonst schnell auf's Maul kriegen." "Und was den Sex angeht, muss ich.." "Hatten wir schon.." "Mein Gott!", rief Herr Andou. "Wo?" "Hier...", Kyo und Die grinsten. "Auf meiner Couch? Da wird keine Sexualität abgehalten!" Alle lachten. "Nein..in meinem Bett natürlich. Das geht auch eigentlich keinen was an." "Seid bitte vorsichtig wegen.." "Wir wissen es, Mama." "Der lässt mich nicht ausreden.", meckerte sie. "Na, Schwiegersohn?", Tetsuya konnte einfach nicht ernst sein und legte seinen Arm um Kyo's Schultern, um ihn dann ordentlich durchzurütteln. >>Mach keine Witze...du weisst ja gar nicht, wie gerne ich dich wirklich Papa nennen würde..<< "Ist nicht morgen schon Toshiya's Klassenfahrt?" Ein wundes Thema war getroffen. Bei Die natürlich. "Ja...", die fröhlich, erleichterte Laune war gleich verraucht. "Och Die, es ist doch nur ne Woche.." "Trotzdem..ich mag es nicht, wenn er nicht hier ist.." "Dann geht doch heute den ganzen Tag zu ihm rüber. Aber erst Medizin." "Sollen wir dir beim packen helfen?" Zwei fröhliche Jungs salutierten bei Toshiya, der tatsächlich schon dabei war, seinen Koffer einzuräumen. "Wenn ihr Lust habt.." "Toshiya...ich mag das nicht..", gab Die ehrlich zu und packte sich neben den Koffer aufs Bett, klappte den Deckel runter und lehnte sich darüber. "Dann bleibe ich hier.", meinte Toshiya ernsthaft und streichelte durch Die's Haar. "Was macht ihr da..?", Kyo musste dabei ja nun wirklich eifersüchtig werden. Fand zumindest er. "Nichts, Kyo.", Totchi lächelte zu ihm herüber und es wirkte irgendwie beruhigend. "Mach dir keine Sorgen..Die's Herz schlägt nur für dich. Nicht für mich." Trotz seiner Dankbarkeit darüber, dass er beachtet wurde, konnte er nur kurz nicken. Bis vor kurzem hatte Die nunmal nur Toshiya gehabt und liebte ihn dementsprechend. >>Wer weiss, was sie schon füreinander getan haben...in was für Situationen sie zusammen gehalten haben...ist bei mir und Kao doch so ähnlich.<< "Hey Toshiya..Die's Eltern wissen seit ein paar Minuten über uns Bescheid." "Ja stimmt.", fügte Die hinzu. "Sie sind auch gar nicht sauer! Müssen sich nur daran gewöhnen!" "Das ist toll.", ein kurzes Lächeln huschte über Toshiya's Gesicht. Es war gar nicht toll für ihn. Was sollte das schon heißen? Es war doch wieder nur ein weiterer Beweis, dass sich der Beziehung der beiden nichts in den Weg stellen konnte, wenn selbst Kazumi und Tetsuya nichts dagegen hatten. >>Die beiden nehmen alles zu locker....ist ja eigentlich cool, aber in diesem Fall stehe ich einen Schritt näher am Abgrund..jetzt freuen Die und Kyo sich und sind noch lieber zusammen...das Versteckspiel ist vorbei..<< Gut, dass er eine Pause bekam. Wenn auch nur eine Pause von einer Woche. Die ganze Klassenfahrt über hatte Die schlecht Laune gehabt. Nun, drei Monate später, musste Kyo wieder daran denken. Diese Woche damals war überhaupt nicht schön gewesen. Sein Freund hatte zu nichts Lust gehabt und nur aus dem Fenster gestarrt und nicht auf Kao und ihn gehört, als sie was unternehmen wollten. Wenigstens kam eine Karte von Totchi-natürlich nur an Die-, die ihn ein bisschen aufgeheitert hatte. Heute, diese vielen Wochen später, lag Kyo bei Die im Zimmer. Es waren Weihnachtsferien und er durfte diese ganze Zeit bei ihm bleiben. Seinem Vater war er ja eh nur eine Last und seitdem Die's Eltern von ihrer Beziehung wussten, behandelten sie Kyo wie ein Familienmitglied. Ja, er fühlte sich unendlich wohl bei ihnen. Gerade eben erst war er aufgewacht und kuschelte sich noch ein bisschen ein. Der Winter war hereingebrochen und es war kalt. Es war nicht viel in den letzten drei Monaten passiert. Nur etwas, das ihn sehr erfreute. Zu diesem Gedanken schmiegte er sich an Die, der neben ihm noch am schlafen war. Es wurde gleich viel wärmer und angenehmer. Seine Erinnerung galt dem Abend, als er Die gefragt hatte, ob er richtig mit ihm schlafen wollte. Dieses erste Mal war nur der Vorgänger von weiteren schönen Nächten gewesen. Atemberaubend schön war Kyo's Ansicht nach nicht eine annähernde Beschreibung für Die, ihrer Liebe und Nähe. Nicht ganz so tolle Dinge waren jedoch auch heute noch an der Tagesordnung. Die fühlte sich nicht wohl und erzählte es auch keinem. Aber man sah es ihm an. Er war blass geworden und auch vorsichtig mit vielen Dingen..selbst Kaoru und Shinya fragte nun schon immer wieder, ob er auch seine Medikamente eingenommen hätte. Nur noch eine Woche und es stand Weihnachten an. In Japan war es ein Fest der Paare, aber im Hause Andou, wo es ja ziemlich europäisch abging, wurde es fast so gefeiert, wie es in den Ländern getan wurde, wo der Brauch herkam. Sie waren übrigens nicht die einzigen, die dass taten. Nur auf einen Weihnachtsbaum verzichteten sie. Die Voraussicht auf den Morgen des 25.Dezembers machte Kyo total hibbelig, er freute sich wie ein Kind auf diesen Tag, denn er war herzlich bei ihnen eingeladen. Kyo hatte Tetsuya gefragt, warum sie so wie die Leuts im Westen lebten und er hatte ihm erzählt, dass sein Vater aus Europa kam. Und Kazumi genoss die Zeit in den verschiedensten Ländern sehr und fand es fast noch besser als in Japan. Trotzdem wollten sie ihr Land nicht verlassen, weil sie das Toshiya und Die nicht antun wollten, die dadurch getrennt werden würden. Kyo streichelte über Die's Bauch und küsste seine Wange, bevor er leise aufstand. Dazu musste er über ihn herüber klettern, weil er an der Wand gelegen hatte. Ersteinmal war strecken angesagt. Heute musste er einmal nach Hause, um neue Klamotten zu holen. Kazumi hatte seine zwar in die Waschmaschine geschmissen, aber sie waren noch nicht trocken. >>Ich will nicht dahin...ich will nicht nach Hause...<< Angewidert drehte er sich zum Fenster und konnte nur die Augen weiten. "Die!", jetzt sollte er ihn zum ersten Mal wecken. Das tat er sonst nie. Schließlich sah Die so unglaublich zum drücken aus wenn er schlummerte, und er selbst mochte es auch nicht, geweckt zu werden. Die erhob sich und rieb sich die Augen. "Was denn..?" "Guten Morgen erstmal! Und jetzt komm mal mit!" Die nahm die ausgestreckte Hand und ließ sich vor das Fenster ziehen. Kam nicht oft vor, das Kyo so aufgeregt war. Er musste grinsen. "Es hat geschneit!", der Blonde hatte schon die ganze Zeit auf Schnee gewartet. Der würde sein erstes schönes Weihnachten noch perfekter machen. "Geil! Dann kann ich Kao ein paar Schneebälle in die schlaue Fresse schmeißen!" "Du musst doch gleich deine Klamotten holen, oder?", Die gähnte noch mal kurz. "Ja, das mache ich am besten jetzt gleich, dann hab ich's hinter mir." "Oh mann..", der andere zeigte zur Uhr. "Es ist schon zwölf.." "Bei dir ist's nunmal so schön warm und da verpenne ich halt mal.", zwitschernd suchte Kyo eine Hose und ein T-Shirt. Die kratzte sich am Kopf. "Kann ich wohl nur zurückgeben." Warum war er so aufgeregt? In warmer Jacke, Schal um den Hals und Handschuhen war Kyo unterwegs. Noch zwei Wochen Ferien bei Die. Womit hatte er soviel Gastfreundschaft verdient? Nicht nur das...irgendwie sorgte Kazumi sich um ihn, als wäre er ihr Sohn. Andere Mütter hatten ihn nur schief beäugt. Und dann noch der Punkt, dass er was mit ihrem Sohn hatte. Aber vielleicht erkannte sie, dass es nicht irgendwas war, sondern was wirklich ernstes. Bestimmt hatte sie nochmal mit Die unter vier Augen geredet und der...Ja, der hatte bestimmt erklärt, was er für Kyo fühlte.. Der lächelte jetzt. Auf Toshiya war er auch schon nicht mehr eifersüchtig. Er ließ ihn einfach in Ruhe, selbst wenn er Die mal näher kam. Es war nie etwas wirklich beunruhigendes. Das hatte er aber erst erkannt, als er es endlich mal zugelassen hatte. Toshiya musste immer noch schwer mit sich kämpfen und er zog sich sehr zurück. An vielen Abenden, an denen sie sich getroffen hatten, war er gar nicht dabei gewesen. Jeder Versuch, ihn zu trösten, war fehlgeschlagen. Auch Shinya hatte seine seltsame Phase endlich hinter sich gebracht. So war er nunmal: Ein ruhiger Mensch, der auch seine Zeit für sich alleine wollte und brauchte. Kyo bog um die Ecke und konnte nur wie festgefroren stehen bleiben, als er das Auto vor seinem Haus sah. >>Das..ist doch das Auto von Mama...Was macht die hier?<< Sollte er besser wieder zurück gehen? Aber vielleicht gab es etwas wichtiges! Vielleicht war sie auch wegen ihm hergekommen und nun traurig, weil er nicht daheim war. Mit noch mehr Angst im Rücken trat er leise ein, ließ erstmal die willkommene Wärme ihre Wirkung zeigen. Die Stimmen der Streitenden hörte er schon im Flur, und er schlich an die Wohnzimmertür. Tatsächlich, sein Vater stritt sich mit seiner Mum. Es war eindeutig ihre Stimme. Die Tür war nur angelehnt und er schob sie auf, wollte unbedingt wissen, wie seine Mutter nach all der Zeit aussah. Wunderschön. Sie war wirklich wunderschön. Ihr schwarzes Haar war länger als er es in Erinnerung hatte und sie hatte es zu einem Zopf gebunden. Dazu trug sie einen Rock und tolles Make-up. Man sah ihr an, dass sie es weit gebracht hatte. >>Klar, ich stand ihr ja auch nicht im Weg, dafür hat sie schon gesorgt..<< So Recht er auch mit diesem Gedanken hatte, er musste das allein gelassene Kind in sich zurückhalten. Denn das wollte liebend gerne zu ihr hin stürmen und sich in ihre Arme legen. Ebenso die Hoffnung, dass sie ihn auch sehen wollte, drängelte ungeduldig. "Du hast sie ja nicht mehr alle, du dummes Weibsbild!", Kyo's Vater war damit beschäftigt, seine Ex-Frau zu beschimpfen. "Du wirst schön weiter Unterhalt für Kyo zahlen!" "Das möchte ich aber nicht mehr! Das Geld brauche ich für andere Dinge. Kyo ist jetzt alt genug!" Das tat weh. >>War das alles...? Ist sie deswegen hier? DESWEGEN?!<<, Kyo's Hand verkrampfte sich um die Türklinke, er spürte seine lang nicht mehr dagewesene Wut auflodern. "Ach so! Und du denkst, wenn du ihn zu dir holst, kannst du dir das sparen? Es wird nur noch teuer für dich!", machte Herr Niimura weiter. "Wieso? Er ist alt genug, er wird sich eine Wohnung suchen müssen!" "Du Miststück!", fauchte er. "Und ich soll schön blechen, oder was? Nur weil du so geldgeil bist?!" "Nimm dir doch einen Anwalt! Aber den kannst du dir eh nicht leisten und das Jugendamt wird einem Säufer wie dir niemals glauben und dann werden sie Kyo erst recht zu mir geben und dann bist DU dran mit Unterhalt zahlen!" "Hättest du die dumme Göre doch nie geboren!" "Das wünschte ich auch!", waren sie sich ausnahmsweise mal einig. "Aber in der Nacht hast du mich gegen meinen Willen.." "HÖRT AUF!!", Kyo trat die Tür auf und sie schlug gegen die Wand. "Tooru..", erschrocken besah seine Mutter ihn, erkannte an den trotzigen Tränen in seinem Gesicht, das er alles mit angehört hatte. "Schatz..", versuchte sie es dennoch hinterlistig. "Halt's Maul!" "Was machst du hier? Bist du nicht bei einem Freund von dir?", wollte sein Vater wissen. "Ach, schön dass du das noch weisst! Du genießt es doch, dass ich nicht da bin!", er wandte sich an seine Mutter. "Und du? Ich dachte, du wolltest mich mal besuchen, nachdem du mich hier allein gelassen hast! Und dann das! Du hast auch nur dich im Kopf! Ihr liebt mich wirklich nicht, ihr hasst mich! Und wenn ihr euch wirklich so sehr darum streitet, wer mich zur Last haben soll, will ich euch gerne aushelfen, denn mit meinem Entschluss tue ich letzendlich MIR den größten Gefallen! Ich bleibe bei keinem von euch beiden! Ich hasse euch eh!" Zurück zu seinem eigentlichem Vorhaben: Er ging sofort in sein Zimmer und holte alle Taschen heran, die er hatte. Sein Ärmel diente immer wieder zum Tränen wegwischen, weil er absolut nichts mehr sehen konnte. "Ich wusste es...ich wusste es.." Keiner kam hinter ihm her und versuchte, ihn zu beruhigen. Noch verletzender. >>Ich haue hier ab! Ganz weg hier!<< Also kam nicht nur Kleidung, sondern alle möglichen Dinge in die Tasche und den Rucksack. Bücher, Cds, was zum schreiben, Fotos von seinen Freunden und Die und alles mögliche. Unter dieser Last schleppte er sich zurück zur Tür, die von seinen Eltern versperrt war. "Haut ab." "Das lasse ich nicht durchgehen.", sprach der Mann, aber Kyo lachte kurz. "Das ist mir gleich. ICH gehe zum Jugendamt. An mir verdient ihr euch nicht mehr dumm und reich! Tu doch nicht so, als würde ich dir was bedeuten! Musst du dir halt was anderes suchen, das du verprügeln kannst." Sie ließen ihn tatsächlich vorbei, seine Mutter hatte gar nichts mehr zu sagen. >> Danke..<<, dachte er ironisch. >>Danke für die lieben Worte und die Umarmung!<< Nun gab es noch ein Problem: Die wichtigsten Sachen von ihm waren bei Die. >>Egal, ich gehe einfach rein und hole den Scheiß. Die ignoriere ich einfach, egal, was er sagen wird. Ich will ganz hier weg und ihm brauche ich nicht zur Last fallen. Ich bleibe einfach in irgendeinem Park und sterbe. Ist doch alles unwichtig.<< Die rannte nur in einem T-Shirt und seiner blauen Trainingshose durch das Haus und suchte Mono. Die war natürlich auch da, solange Kyo bei ihm übernachtete. Miggy mochte sie übrigens sehr gerne. Als er in das Wohnzimmer gestürmt kam, klingelte es an der Tür und er machte wieder kehrt, um Kyo hereinzulassen. "Hey, das ging ja.." Kyo stürmte stumm an ihm vorbei. "Hey, warum weinst du?", folgte er ihm fragend. Keine Antwort, Kyo ließ in seinem Zimmer all seine schwere Last fallen, um hier alles zusammenzusuchen. "Ist was passiert?", Die kniete sich zum ihm, als er sein Buch unter Die's Bett hervorholte. Da war es vor Kao und den anderen versteckt. Die wartete staunend auf eine Reaktion auf seine Fragen, aber Kyo blieb hart. "Habe ich dich wütend gemacht?" Wieder nichts und er umarmte Kyo von hinten und lehnte seinen Kopf an seinen Rücken, während Kyo weiter versuchte, alles in seinen Rucksack zu quetschen. "Was soll das? Warum machst du das? Willst du etwa gehen? Es war doch so schön..was habe ich dir getan..?" Fühlte sich nicht schön an, wie Die die Schuld bei sich suchte. Kyo konnte nicht anders und lernte schnell, wieder seine Stimme zu benutzen. "Nein, du hast nichts damit zutun." "Und warum gehst du dann weg von mir?" "Weil ich will..", irgendwie verlangsamten sich Kyo's Bewegungen. "Das ist unfair..und verletzend.." Kyo fühlte, wie Die's Arme sich enger um ihn legten. Es fühlte sich schön an, es betäubte ihn schon fast. So konnte er nicht gehen. >>Schwächling..<< "Ich will dich nicht verletzen..es hat nichts mit dir zutun.." "Hat dein Dad.." "Ja..und nicht nur er.", neue Wut, neuer Elan. Er nahm nun einfach hin, dass er nicht alles zusammensuchen konnte, ohne das Die ihn wieder bezirzen konnte. Entschlossen, dass er zum hausieren unter freiem Himmel eh nicht viel brauchte, nahm er nur das wichtigste mit. "Lass los.", unsanft befreite er sich von seinem Freund und kämpfte sich nach draußen. "Daaad!", rief Die und erzählte dem beim Schuhe anziehen, was mit Kyo passiert war. Bevor Tetsuya reagieren konnte, war Die schon nach draußen gestürmt. Ohne Jacke oder wenigstens langen Ärmeln. Im Winter durfte eh kaum raus, aber so schonmal gar nicht. "Die, komm wieder ins Haus!", befahl Tetsuya, aber stieß auf taube Ohren. "Kyo, komm zurück!", Die war schon lange nicht mehr gerannt, aber es ging um etwas wichtiges. Um seinen Freund. Trotzdem war es eine Tortur und er hoffte, dass Kyo auf seinen ständiges Rufen hören würde. Doch gut, dass Tetsuya auch dabei war, der Die überholt und Kyo eingeholt hatte. "Kyo, was geht hier ab?" Verzweifelt ließ Kyo seine schwere Tasche fallen und brach in neuen Tränen aus. "Meine Mutter..." "Hey, ganz ruhig.." Endlich tat Tetsuya das, was Kyo sich schon so lange gewünscht hatte: Er nahm ihn in den Arm. Gestresst und vielleicht auch ein bisschen sehnsüchtig ließ er es geschehen, nahm die väterliche Wärme in sich auf und ließ sich geradezu davon berieseln. "Lass uns ganz in Ruhe rein gehen, hm?", Tetsuya gab ihm ein Taschentuch, womit er sich erstmal die Tränen wegwischte. "Alles ok?", Die saß ihm Schnee, war unterwegs zu Kyo gestolpert und hatte das Gleichgewicht verloren. "Die, geh bitte rein.", Tetsuya war nun alles andere als fröhlich. Schnell nahm er Kyo's Sachen und scheuchte die Jungs ins Wohnzimmer. Der verletzte Junge, der am Wohnzimmertisch saß, nahm sich Zeit zu erklären, was passiert war. Tetsuya hatte Die eine warme Decke um die Schultern gelegt, die der vor seiner Brust zusammenhielt. Ihm war tatsächlich kalt. Vater und Sohn lauschten dem aufgelöstem Jungen, der noch nie vor anderen so offen mit seiner Vergangenheit gewesen war. Ob er ihnen wohl vertrauen konnte? Aber wieso auch nicht? Ein Versuch war es wert. Hier hatte ihm noch nie einer bewusst weh getan. Beim fünftem Taschentuch hob Kyo endlich den Kopf und war auch dankbar, das man ihm die Zeit gelassen hatte zu reden, ohne ihn zu unterbrechen. "Ich halte das nicht mehr aus! Warum habe ich denen von Anfang an nichts bedeutet?", mit dieser Frage schickte sein angestauter Schmerz neue Tränen an die Luft. "Ich habe ihnen doch nie was getan! Ich wollte doch einfach nur ihr Kind sein, aber..aber.." "Kyo..", selbst eines der tiefsten Tiefs erreicht, rutschte Die rüber, als plötzlich Kazumi mit vollgepackten Taschen hereingeplatzt kam. "Tetsuya! Du musst aus dem Auto noch die schweren Taschen holen!", sie stellte die mitgebrachten ab. "Puh, das war anstrengend. Hey.., was ist los hier?", Kyo fiel ihr auf und sie kniete sich neben Stuhl. "Was ist los?" Auch sie erfuhr, was bei Kyo zuhause passiert war und kurz darauf fand das Kind sich wieder in einer Umarmung. Kyo hielt die Augen geschlossen, genoss diese wirklichen Muttergefühle, die seine Vergangenheit in Kazumi ausgelöst hatten. Nichts war ihm mehr peinlich, als er sich an sie klammerte. Es fühlte sich so schön an. Am liebsten wollte er gar nicht mehr los lassen, hatte die Gewissheit, dass er in zwei Wochen zurück musste. "Am liebsten würde ich nie wieder dort hingehen!" "Das habe ich wohl gemerkt..", flüsterte Kazumi's Stimme an seiner Wange. "Wenn du schon draußen übernachten willst. Aber du kannst doch hier bei uns bleiben.." "Nein, ich bin nur eine Last...bestimmt könnt ihr mich nichtmal leiden." "Das stimmt doch gar nicht.", sie sprach weiterhin sehr sanft, streichelte dabei ununterbrochen sein Haar. "Tetsuya und ich haben dich sehr gern. Und von Die brauche ich gar nicht erst anfangen. Wir haben uns alle auf dich gefreut." Kyo sagte nichts mehr. Vielleicht freute er sich auch, sie wusste es nicht. "Wir haben dich in den letzten Monaten sehr gern gewonnen. Du bist fast wie ein Kind für uns.." "Wirklich..?", zwei feuchte Augen blickten zu ihr herauf. "Na klar. Tetsuya fragt immer, wenn du nicht da bist, wann du zu uns kommst. Wir warten richtig auf dich." "Du lügst..", Kyo musste kurz lachen. "Das sagst du nur, um mich still zu kriegen." "Das stimmt nicht. Ist doch so, oder Die?" Die saß neben seinem Vater und bejahte. "Ich soll dich ständig mitbringen, Kyo. Ist ehrlich so. Ist doch auch schön, oder?" "Ja, ich bin gerne hier....außerdem....ich wünschte, ich hätte auch so einen Vater wie Tetsuya...Ich liebe ihn irgendwie..", als das raus war, versteckte er sich wieder in Kazumi's Armen. Jetzt wussten alle Bescheid. Die sollte nicht eifersüchtig werden. Tetsuya sollte nicht lachen. "Ist doch schön! Und ich habe eine Idee! Setzt euch mal hier zu uns!" Alle wurden neugierig und warteten gespannt auf Tetsuya's 'Idee'. "Erstmal danke, Kyo. Ich freue mich wirklich, dass du mich magst." "Hmh..", rot geworden nahm der Blonde Die's Hand. Kazumi überschlug die Beine. "Jetzt erzähl schon, Schatz." "Erst dir.", mit einem Ruck hatte Tetsuya seine Frau auf seinen Schoß gezogen und beide begannen, im Flüsterton zu diskutieren. Skeptische Jungs versuchten sie zu verstehen. "Ich mag das nicht.", teilte der Rothaarige mit und lehnte sich zu Kyo rüber. "Willst du auch was von der Decke?" Furchtbar aufgeregt schüttelte Kyo nur sein Haupt. Die legte einen Arm um ihn. "Es tut mir so leid, dass das mit deiner Mutter passiert ist. Bestimmt hast du dich erst gefreut, und dann..." "Hör auf, sonst fange ich wieder an zu flennen.", er bekam einen Kuss. Einen der wenigen, die er fühlen durfte, wenn die beiden Erwachsenen anwesend waren. "Das ist eine tolle Idee!", rief Kazumi und damit wandten sie sich wieder an die Wartenden. "Du willst jetzt nicht mehr nach Hause, richtig?", startete Tetsuya. "Ich wollte niemals zurück dahin, wenn ich weg war." "Schau mal. Du könntest bei uns wohnen." Die und Kyo hatten den selben, planlos-verblüfften Blick. "Du wirst eh keine tausend Jahre mehr bei uns bleiben. Du bist ziemlich selbstständig. Wir werden also nicht über dich bestimmen, aber möchten gerne deine Ansprechpartner sein. Du sollst zu unserer Familie gehören." "Ihr hättet dabei sein müssen!", erzählte Die am Nachmittag Kaoru, Toshiya und Shinya. "Kyo hat total laut geschrien und sich dann auf meine Eltern gestürzt. Er hat sich so gefreut..." "Das ist so geil! Ich werde mich bei deinen Eltern bedanken, dass sie das tun.", leicht bedächtig marschierte Kaoru in Richtung Kazumi und Tetsuya. Shinya hatte noch nie so lange gelächelt, selbst der depressive Toshiya konnte sich kurz freuen, bis ihm aber was klar wurde. "Dann..ist er ja jeden Tag bei dir..dann brauchst du mich gar nicht mehr.." "Red nicht so einen Quatsch.", der fragile Drummer ersparte Die die Mühe. "Er will vielleicht keine Beziehung mit dir und das tut mir leid für dich, aber sonst bist du alles für ihn. Mach dir also keine Gedanken, das merkt man doch." "Genau so ist es.", ernst geworden rutschte Die sofort neben Totchi. An dessen Arm waren noch mehr Wunden als vor drei Monaten. Egal, wie seine Freunde auf ihn einredeteten: Er verschloss Augen und Ohren. Nur sein Herz hatte die Arme ausgebreitet, aber nach etwas, dass er nicht bekommen sollte. Von ihm kam kein Lachen mehr, nur noch wenige Sätze verließen seine Lippen, die sich einfach nicht mit denen seines Geliebten verschließen durften. Weiterhin blieben ihm nur sehnsüchtige und romantische Träume. Kaoru war zurück, gerade zu der Zeit, als Die anfing zu husten. Natürlich hatte er gleich Totchi's kritischen Blick gespürt und tat so, als würde er nichts bemerken. Ein komisches Kratzen machte sich schon seit einer halben Stunde in seinem Hals breit. "Jetzt ist Kyo beim Jugendamt und erzählt alles." "Du meinst wohl: War.", der andere Gitarrist zeigte zum Fenster raus. Sein bester Freund kam gerade wieder auf das Grundstück und Shinya und Kao schossen sofort ins Stehen und eilten ihm freudig entgegen. Ebenso wollte auch Die rausgehen, aber Toshiya hielt ihn zurück. "Ich habe das Gefühl, dass du krank wirst." "Ja..kann sein.", wie schon erklärt, war selbst ein Schnupfen gefährlich für Die und wenn sich einer ankündigte, sagte er es auch. "Du solltest besser drinnen bleiben.", mit sanftem Druck manövrierte er Die zu seinem Schreibtischstuhl. Von dem Platz aus konnte er perfekt nach draußen sehen. Gleich war er traurig. Seine drei Freunde waren vor Glückseligkeit über Kyo's neues Zuhause wie Kinder. Kaoru schmiss sich mit Indianergeheul auf Kyo, wodurch beide in den Schnee fielen. Ein grinsender Shinya trat dazu und ehe er reagieren konnte, hatten die zwei ihn am Knöchel gepackt und auf gleiche Ebene befördert. Die war Zuschauer der darauf folgenden Schneeballschlacht und verstummte völlig. Gerne wäre er dabei gewesen. Einmal so kindlich ausgelassen sein, ohne sich Sorgen zu machen. Toshiya trat hinter den Stuhl, beugte sich runter und umarmte Die, ließ die Arme vor seiner Brust hängen. "Sei nicht traurig. Das steht dir nicht." Kaoru drückte Kyo eine ganze Ladung Schnee ins Gesicht. "Warst du draußen?", der Bassist drehte seine Liebe zu sich herum. "Nur kurz. Als Kyo weglaufen wollte, bin ich hinterher. Ich konnte ihn nicht alleine lassen. Und da bin ich halt hingefallen. Ich kann halt nicht rennen. Aber von den paar Sekunden..." "Die, hör auf! Du sollst das nicht immer so runterspielen! Dein Körper hält das nicht aus!" "Jaha...", Die wollte wieder nach draußen sehen. "Ich möchte auch in den Schnee...ich war noch nie im Schnee..." "So toll ist das auch nicht.", klang komisch, wie Toshiya das sagte, während das schrille Gelächter der anderen bis zu ihnen zu hören war. Das machte es nicht leichter, Die zu trösten. Wahrscheinlich kündigten sich bei dem wieder Depressionen an. Schon seit zwei Jahren war der Winter eine schlimme Zeit für ihn. Die Tage waren früher dunkel und beim Anblick des Schnees musste Die immer wieder an die schlechte Laune des vorherigen Jahres denken. "Du kannst ruhig raus gehen, wenn du möchtest." "Nein. Ich bin viel lieber bei dir. Bei dir ist's schön warm und nicht so kalt.", bevor Die was sagen oder tun konnte, was ihm nicht gefiel, öffnete Toshiya kurz das Fenster und rief nach draußen: "Los, kommt wieder rein!" Ein kleiner Plan musste noch in die Realität umgesetzt werden. Die's Eltern holten den blonden Sänger zu sich, um nochmal über alles zu reden. Der Besuch beim Jugendamt war ein voller Erfolg gewesen. Kyo hatte einfach alles erzählt und was sich seine Eltern am heutigen Tage geleistet hatten. Am Ende hatte er die Erlaubnis bekommen, bei Familie Andou zu wohnen. Während er also abgelenkt war, erzählte Die den anderen von dem Plan. "Wir wollen ihm ein tolles Weihnachtsgeschenk machen und wären echt froh, wenn ihr uns ein bisschen helfen würdet. Es wird auf jeden Fall ein besseres Geschenk als ein l ein besseres Geschenk als ein klimperte auf Die's Gitarre rum. "Wat denn nun? Mach's nicht so spannend!" "Wir wollen ihm das Gästezimmer einrichten! Es soll sein Zimmer werden! Das müssen wir aber in einer Woche schaffen und er darf nichts davon mitbekommen." "Das ist wirklich toll!", Shinya war begeistert. War auch mal ganz schön, so viel Regung in seinem Gesicht zu sehen, wo er sonst immer so teilnahmslos daneben saß. Auch Totchi nickte und Kao fand die Idee so super, dass er sogar die Gitarre wegstellte. "Genial!" "Mein Zimmer ist ja bis jetzt noch sein Schlafplatz aber auf die Dauer braucht er auch seine eigenen vier Wände. Mein Zimmer ist hier im Erdgeschoss und das Gästezimmer ist oben. Er wird gar nicht raufgehen und nachsehen, was wir da machen. Und falls doch, schließen wir das Zimmer schnell ab, damit er nichts von der Überraschung sieht." "Aber wir können nicht alle auf einmal da arbeiten.", erkannte Shinya. "Das ist der Punkt. Am besten arbeiten wir alle abwechselnd. Die anderen halten Kyo dann so lange von hier weg. Und wenn er abends wieder nach Hause kommt, dann wird er nichts merken." "Ihr tut so viel für ihn. Wirklich vielen Dank!", Kaoru erhob sich, um sich vor Die zu verbeugen. "Kannste das mal lassen? Kyo ist mein Freund. Natürlich tue ich alles für ihn." "Boah, ich habe aufeinmal richtig Weihnachtsstimmung!", Kao lachte. "Kyo wird sich echt freuen." "Das ist wirklich besser als jedes andere Geschenk.", fand der Drummer. Toshiya nickte wieder nur. Man sah ihm nicht an, dass er sich auch freute. Es war wirklich leichter, als sie gedacht hatten. Die Woche verlief gut. Das Zimmer nahm immer mehr Gestalt an und Die brachte unauffällig einzelne Dinge von Kyo's Sachen nach oben, die der noch nachträglich zusammen mit Tetsuya von Zuhause geholt hatte. Ärger hatte es dort keinen gegeben, sein Vater hatte Tetsuya und ihn völlig ignoriert. Kyo merkte gar nicht, dass immer mehr seiner Sachen verschwanden, weil er überhaupt nicht mehr zuhause war. Seine Freunde hatten sich vorgenommen, ihn den ganzen Tag zu verschleppen. Kaoru war kurz vor dem 25.Dezember noch mit ihm in einem großen Möbelgeschäft gewesen und hatte ihn ständig gefragt, ob ihm dies und das gefallen würde. Wenn Kyo was richtig toll fand, hatte er es mitgenommen. Die's Geburtstag wurde im kleinem Kreis gefeiert und es gab reichlich Geschenke. Am schönsten war aber der Abend gewesen, als er ins Bett wollte und er ein riesiges Blatt auf seinem Kopfkissen gefunden hatte. Darauf stand in großen, kunstvoll gezeichneten Buchstaben "I LOVE YOU!" und als er sich umgedreht hatte, wartete Kyo mit einem süßem Lächeln hinter ihm und hatte es aufgehängt, bevor sie bis in die Nacht ihre eigene, romantische Feier hatten. "Morgen ist Weihnachten! Und wir haben es echt geschafft!", Kao stand in Kyo's zukünftigem Zimmer. Alle hatten viel Mühe und auch Geld in die Einrichtung gesteckt. "Es ist auch richtig im Kyoischem Stil!" "Es soll ihm ja auch gefallen!", Kazumi stand zögernd vor den Postern der Bands, die sie als nicht jugendfrei einstufte. "Naja..." "Ist doch cool!", Die entdeckte Dekoration, die er vorher noch gar nicht bemerkt hatte, Kao klärte ihn gleich auf. "Habe ich gekauft, als ich mit ihm im Möbelgeschäft war." Shinya und Toshiya knieten am Boden und malten auch ein großes Poster, so wie Kyo es für Die gemacht hatte. Toshiya gab es nicht zu, aber er hasste das "I LOVE YOU"-Poster. Es sollte wieder weg. Das hielt ihn aber nicht davon ab, sich für dieses Poster viel Mühe zu geben. Kyo hatte es wirklich verdient. Sie waren doch Freunde und Kyo verhielt sich ihm gegenüber schon viel mehr wie ein guter Freund, als umgekehrt. Der Schwarzhaarige hatte sorgfältig folgende Worte vorgezeichnet: "Kyo's Room!", und darunter: "Merry X-Mas!". Das malte er jetzt gemeinsam mit Shinya aus, aber auch Kao nahm sich nun einen Pinsel und tauchte ihn in die teure Farbe. Morgen würde es außen an der Tür hängen. Wo Kyo in der Zeit war? Tetsuya hatte ihn zu einem Billard- und Kneipenabend eingeladen. Sozusagen, um unter Männern zu sein. Darauf war Kyo gleich angesprungen. Die hatte Kopfschmerzen vorgespielt, denn obwohl er sich Anfang der Woche schlecht gefühlt hatte, war das vollständig weg. Kaum waren Tetsuya und Kyo weg gewesen, haben Kazumi und ihr Sohn die anderen angerufen. Da saßen sie jetzt alle und machten noch den letzten Feinschliff. Mono, die schon ein ganzes Stück gewachsen war, sah sich auch schon um, wurde aber aufs Bett gesetzt, als sie über das noch nasse Bild laufen wollte. Miggy war wahrscheinlich in der Küche und plünderte die Obstschale auf dem Tisch. "Das sieht sehr schön aus.", lobte Die seinen besten Freund und malte auch mit. Selbstverständlich freute Toshiya sich darüber, dass es ihm gefiel. "Danke." Am Ende ging noch ein Edding durch die Runde und jeder unterschrieb damit. "Ich möchte, dass du in die Ecke schreibst, dass du es gezeichnet hast.", verlangte Die von Toshiya. "Warum?" "Nur so.", tat er so, als ob es nichts wäre. >>Bestimmt freut Kyo sich, wenn er ließt, dass Toshiya es für ihn gezeichnet hat.<< Während Toshiya ein "gez. Toshiya" in die rechte, untere Ecke schrieb, fing Kazumi an zu lachen. "Mono...!" Keiner hatte mehr auf die Katze geachtet, die jetzt doch mit beiden Vorderpfoten in der roten Farbe stand. Kaoru, Shinya und Die fingen ebenfalls an zu lachen, als Toshiya eine Idee kam. Er hob sie hoch und drückte dann behutsam eine Pfote auf das Blatt, neben die anderen Unterschriften. Zurück blieb ein roter Abdruck. "Jetzt zufrieden?", er grinste sie an. Nach den drei Monaten hatte Toshiya eine neue Freundin in Mono gefunden. Kyo hatte sie ihm damals mit einem "Macht euch mal bekannt." auf den Arm gegeben. Seitdem waren auch sie ein Herz und eine Seele. Das sie nun auch hier wohnte freute ihn nur noch mehr. Gut, dass Die's Eltern nichts gegen Tiere hatten. Aber wie auch, bei diesem verrückten Waschbär.... Kaoru inspizierte das gesamte Bild nochmal. "Ja, Mono's Tatze macht es perfekt." "Ich gehe sie mal abwaschen.", informierte Toshiya die anderen und ging. "Wah! Ich kann's kaum noch abwarten..", das merkte man Die leicht an. Er rutschte hin und her. "Ich nehme das Bild mit ins Schlafzimmer.", sagte Kazumi und nahm es an sich. "Tetsuya muss noch unterschreiben und ich hänge es ja eh morgen auf." "Mann...in Deutschland feiern die heute schon..die machen das immer am Abend des 24.Dezember..." "Woher weisst du das?", fragte Die Kaoru. "Ich weiss alles, weisst du doch." Tbc Please read: Waha.....das ist aber echt lang diesmal....aber ich habe so Weihnachtsstimmung.....ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu tippen, als ich die Idee hatte, dass Kyo ein eigenes Zimmer bekommen soll! Ja, ich weiß. Es ist so schnulzig. XD Ich mag es ehrlich gesagt nicht, dass meine Kapitel so lang sind, weil dadurch keiner auf bestimmte Szenen eingeht. Es sind so viele in jedem Kapitel! Ich frage mich immer, was dem Leser besonders gut gefällt, aber das erzählt irgendwie keiner und ich mache mir immer solche Mühe...*grins* Aber trotzdem werden meine Chaps weiterhin so lang sein, weil wenn ich schon ans I-net komme, dann bekommt ihr auch alles was ich schon geschrieben habe, sonst sitzen wir da noch in drei Jahren dran, wenn ich euch gesunde Portionen gebe. *Drop* In letzter Zeit fällt es mir schwer zu schreiben. Ich hänge an der Story, aber....ich weiß nich..mich verlässt die Lust. Bitte schreibt mir Kommis, ich bin wirklich ein Mensch der Ansporn braucht. Ich habe mal ne FF geschrieben, die jemand beleidigt hat und seitdem tippe ich nicht an ihr weiter...So bin ich..^ ^ Bitte schreibt mir Kommis, ok? *Toto lächel* Und jetzt kommen noch zwei, drei Kapitel und dann ist Schluss. ^ ^ Ihr seid bald erlöst! XD Und denkt dran..mein Diskettenlaufwerk ist kaputt und schrottet manchmal meine Dateien...wenn ihr Fehler drin seht, ist es echt der PC in Schuld, da ich ja meine Texte auf Diskette kopiere und zu meinem Kumpel schleppe/schicke. Kyo-ko: Dich betrachte ich ehrlich gesagt als treuen Fan..*lach* Du hast mir für jedes Kapitel nen Kommi gegeben und dich sogar einmal auf meinem Stecki erkundigt, wann das nächste Kapitel endlich hochgeladen wird! XD Ich freue mich total darüber! *Totchi flausch* Und dein letzter Kommi war der längste, den ich bisher bekommen habe! Gefällt dir denn dein Flickherz? *ein Diru-Bild drauf näh* So, jetzt sind sie immer in deinem Herzen! XD Hast du wirklich beim Lesen mal geweint oder schreibst du das nur so..? ^ ^ *mich schütteln lass* Ja..ich schreibe weiter! Aber ich brauche echt Feedback! Obwohl du echt gutes bist! XD Du bist auch die erste, die auf eine Szene eingegangen ist! Die im Krankenhaus, wo Toshiya Kyo's Worte so kalt abblockt! Thaaank you! Miydai: Stimmt wohl, einer wird leiden! *grins* Es gibt im Leben halt nicht nur Sonnenschein! Toshiya kann bestimmt gut leiden und so ist er mein Opfer...Aber ich liebe ihn trotzdem! Waha! Danke fürs Kommi! KaoNiikura: Tja, es sollte auch jeder ein bisschen zittern, was Die für Toshiya empfindet! *grins* Aber ja: Er liebt Kyo und das ist wirklich schön! Danke für das Lob und ich hoffe, du hälst es bis zum Ende aus! ^ ^ Fei: Warum meine Kapitel so lang sind steht ja da oben! ^ ^ Anfangs dachte ich, dass so lange Kapitel gar nicht erst erlaubt sind und wenn doch, dass mich alle auslachen...Wer verbringt schon so viel Zeit damit, eine Geschichte zu schreiben? Ich und es macht mir Spaß...aber das ausdenken ist weitaus witziger als das Tippen..*Back kuschel* Kyo ist eine kleine Zicke, aber das ist nicht schlimm! Waha! Danke fürs Kommi! KaosErdbeerbaum: Danke fürs Kommi im ersten Chap! Mann! Ich habe keine Lust die andere FF weiter zu schreiben, auch wenn sie dir besser als diese gefällt....Aber ich habe dir ja schon gesagt, dass du sie einfach hochladen sollst und dann sehen wa mal, wie sie ankommt. Kennst mich ja. Wenn jemand drauf abfährt, schreibe ich bestimmt noch zwei Sätze...Aber zwei FFs aufeinmal?! *umfall* Und jetzt noch die für Niya?! Warum ich schreiben kann? Hab ich schon als Kind gemacht. Da standen in meinem Tagebuch mehr ausgedachte Geschichten als reale! Waha! Außerdem hilfst du mir ja oft und wir denken uns gemeinsam Sachen aus. Aber das meiste kommt von mir....Wenn ich dich bitte, dir was auszudenken, jammerst du ja immer, dass du es nicht kannst...XD *Dir das Ghostbusters Lied vorsing* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)