And when the angels sing von Amaunet ================================================================================ Kapitel 3: Provokationen ------------------------ Integral wälzte sich in ihrem Bett hin und her bis sie schließlich in die Höhe fuhr und keuchte. Sie hatte wieder von ihrem Vater geträumt. ,Warum ich, Vater?', fragte sie sich und ergriff das Glas Wasser, dass auf dem Nachttisch stand. ,Warum musstest du deiner erst 13jährigen Tochter so eine schwere Bürde auftragen?' Sie seufzte und nippte an dem Glas bis ihr Blick auf zwei blutrote Augen fiel. Integrals Herz blieb für einen Moment stehen, doch sie zwang sich dazu, das paar Augen böse anzufunkeln. Doch das brachte nicht die gewünschte Wirkung, denn zu den Augen gesellte sich ein grinsender Mund hinzu. "Alucard, verschwinde!", fuhr sie den Schatten an und sie konnte ihr Blut in den Ohren rauschen hören. "Ich wollte euch nicht erschrecken, Miss.", drang seine Stimme zu ihr. "Würdest du bitte gehen?" Integral war es unangenehm, dass er einfach in ihrem Zimmer stand und sie womöglich noch beim Schlafen beobachtete. "Wie my Lady befiehlt." Die Augen verschwanden wieder und sie konnte tief durchatmen. ,Das hat ein Nachspiel, Alucard!', dachte die Kleine und schlief wenig später wieder ein. #*#*#*#*#*#*# Am nächsten Morgen trat Akasha aus der holzvertäfelten Wand des Arbeitszimmers als Walter dem neuen Lord alles zeigte, wo sie die wichtigen Dokumente verwahren konnte und so weiter. Alucard blieb neben ihr stehen und musterte die Szenerie. "Ich glaube, wir stören, Alucard.", meinte sie eher zu sich selbst. Integral und Walter blickten auf. "Wir wussten nicht, dass ihr schon hier seid.", entschuldigte sich die Lady. Bei näherem Betrachten fiel ihr auf, dass Akasha wieder smaragdgrüne Augen hatte und sich etwas anderes angezogen hatte. Schwarze Stiefel, schwarze Hosen, schwarzer Mantel über einem schwarzen Hemd, schwarze Handschuhe mit weißen Siegelringen, wie sie auch Alucard trug. "Ich habe über Ihren Vorschlag nachgedacht, Akasha, und finde, dass es...", sie suchte nach den richtigen Worten, "dass es das Beste ist, wenn -" "Sie wollen mich nicht hier haben, habe ich Recht?", unterbrach sie Integral. "Um ehrlich zu sein... Ja." Akasha schaute ihre Stiefelspitzen an und schien zu überlegen. "Nicht das sie mich falsch verstehen, Akasha... Aber ich habe schon meine Probleme mit Alucard. Ich weiß nicht, ob ich auch noch mit Ihnen fertig werden könnte!", erklärte die Lady weiter und dachte an Alucard's nächtlichen Besuch. Akasha blickte in ihre eisblauen Augen und grinste. "Ich bin stubenrein, Lady, und wenn Sie mich nicht hier haben wollen, gehe ich eben zu Ischariot." Alucard und Walter blickten von beiden Frauen hin und her, als fürchteten sie, dass sie sich jeden Moment an die Kehlen gingen. "Soll dass eine Drohung sein?" Die Vampirfrau trat an den Schreibtisch an dem das 13jährige Mädchen saß. "In eurem Alter habe ich an andere Sachen gedacht, als mich mit einer so wichtigen Organisation herumzuärgern. Auch gab es keine Vampire... jedenfalls nicht so viele..." "Könnten Sie meine Frage beantworten?" "Es sollte keine Drohung werden, Integra. Es ist nun einmal der Sachverhalt. Ich bin genauso, wenn nicht sogar stärker als Alucard und könnte möglicherweise Ischariot in die Falle gehen oder vielleicht sogar freiwillig überlaufen, da ich sicherlich ein sehr ,angenehmer' Gegner für Alucard wäre, würde der Kampf eine zeitlang dauern und niemand würde gewinnen... von den Zerstörungen der Stadt mal abgesehen..." ,Was hast du vor?', wollte Alucard telepathisch von ihr wissen. ,Ich versuche sie zu überzeugen, was denkst du denn?', gab sie bissig zurück und setzte sich salopp auf die Kante des Schreibtisches. "Ich weiß mich zu benehmen, Lady Hellsing und ich schwöre, dass -" "Leg lieber keinen Eid ab.", murmelte der Vampir und nestelte an einem Knopf seines Mantels herum. Akasha war dadurch etwas irritiert, fing sich aber schnell wieder. "Ich versichere Ihnen, dass ich der Hellsing Organisation treu dienen werde. Wir sind zwar sehr verschieden, Lady, aber ich bin sicher, dass wir uns irgendwie arrangieren können." Sie setzte einen Dackelblick auf und Integral gab sich geschlagen. "In Ordnung, Sie dürfen bleiben. Aber wenn mir was zu Ohren kommt, werde ich nicht lange fackeln, verstanden?" "Ja, my Lady." Akasha hatte sich anfangs gewundert, wie es dieses 13jährige Mädchen schaffte, wie eine Erwachsene zu reden. ,Die Last macht das Alter', dachte sie und verschmolz mit der holzvertäfelten Wand. #*#*#*#*#*#*# "Ich habe beschlossen, dass ich Sie wieder in Italien einsetzen werde, Akasha.", erklärte Integral und rieb sich das Kinn. "Gut, wann soll's losgehen?" "Sofort!" Die Vampirin wirkte etwas überrumpelt und blickte hilfesuchend zu Alucard. "Gibt es so dringendes im Vatikan in Erfahrung zu bringen?", fragte der No life King und schob seine rote Sonnenbrille etwas hoch. "Allerdings. Wir wissen nicht was Ischariot im Geheimen plant." Akasha lief auf und ab. "Wie lange soll ich dort bleiben?" "Ich schätze, dass zehn Jahre ausreichend sind oder nicht?", fragte Integral etwas verunsichert. Die Frau mit den schwarzen Haaren verschränkte die Arme vor der Brust und meinte: "Kürzer als ich erwartet habe, Lady. Euer Vater hat mich immer für zwanzig Jahre dorthin geschickt. Das kam einer Verbannung gleich...." "Ich habe mir die Unterlagen angesehen und fand, dass zwanzig Jahre übertrieben sind." "Sind sie auch. Besonders da es im Vatikan sowieso ziemlich öde ist. Mit ihren Messen und Salbungen.... Aber gut, geben Sie mir die Flugtickets und ich bin weg!", sagte Akasha missmutig und steckte die Tickets in ihre Manteltasche. #*#*#*#*#*#*# "Warum weigerst du dich nicht? Du bist gerade erst angekommen und schon sollst du wieder weg..." "Es ist ein Befehl, Alucard. Du weißt doch noch, was wir damals mit Befehlsverweigern gemacht haben?", fragte Akasha, die auf dem Mauerboden saß und nachdachte. Er erinnerte sich an die Zigeuner und alten Menschen, die er dazu gezwungen hatte gegen die Türken zu kämpfen. "Damals waren andere Zeiten!" "Es sind doch nur zehn Jahre, Alucard. Die vergehen wie im Fluge." Sie teilte mit ihm einen langen leidenschaftlichen Kuss bevor sie in das Taxi einstieg und zum Flughafen fuhr. Alucard blickte ihr wehmütig hinterher. ................. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)