Zu Hause bei ... der besten Band der Welt

Ein Morgen nur für uns - UND ohne Bela!

In süßen Träumen schwelgend schnarchten Farin und Rod vor sich hin, als plötzlich der Wecker klingelte. Schlaftrunken und sichtlich genervt streckte Rod den Arm aus und stellte den ohrenbetäubenden Lärm ab, was mehr als ein Minute in seinem Zustand dauerte. Sichtlich erleichtert drehte er sich um und versuchte, weiterzuschlafen. Farin hatte sich während der Wecker geklingelt hatte auch genervt umgedreht und legte nun ungewollt im Schlaf seinen Arm um Rod, der den angewidert wegstieß und sich wieder zur anderen Seite zurückdrehte, wo noch immer einige Einzelteile des Weckers, den er ohne es zu wissen, schrottreif geprügelt hatte, am Rande der Matratze lagen. Dabei rutschte er auch bewusst von Farin weg, was ihm aber nicht sehr beim wieder einschlafen half. "Hmmmmm ...", knurrte Farin unruhig werdend und murmelte sich in seine Decke ein. Währenddessen träumte Rod schon wieder vom letzten Konzert und sang leise den Anfang des Refrains von "Dinge von denen" vor sich hin. Darüber freute sich Farin nicht gerade und machte das Rod auch im nächsten Moment klar indem er ihm einfach eine verpasste. Bockig zog Rod die Decke zu sich herüber, da er nach Farins Einmurmelaktion eben kaum noch etwas für sich hatte und sang den Refrain etwas leiser weiter. Doch Farins durch die ganze Musikmacherei geschulten Ohren blieb auch das nicht verborgen und so versetzte er Rod einen Tritt und zog dann die Decke wieder zu sich. Dabei weiterschnarchend nuschelte Rod vor sich hin: "Okay..." Dann schnarchte er zwischendurch und fuhr fort: "Ich hör ja schon auf, Bel... äh ... Farin ..." Farin schenkte seinen Worten keinerlei Beachtung und murmelte sich immer weiter in die Decke ein. Dabei bemerkte er zu spät, dass er vom Bett fallen zu drohte und plumpste samt Decke auf den harten Fußboden. Aus Reflex schrie er sofort "AUA!!!!" Verträumt und leicht genervt drehte sich Rod wieder in Richtung Farin und fragte ohne die Augen zu öffnen: "Musst du immer so heftig auf deine Drums hauen, Bela?" Statt ihm zu antworten, setzte sich Farin wieder mit der Decke aufs Bett. Da Rod einfach ohne Decke weiterschlafen zu schien, wobei Farin, der nun wach war, nicht länger beobachten wollte, schleuderte er ihn einfach ein Kissen ins Gesicht. Der meinte zuerst nur wieder träumend "Menno. Wir wollten doch auf der Bühne keine Gitarren mehr nacheinander werfen, Farin!", schnappte sich dann aber ein Kissen und sagte: "Aber wenn du so willst: Dann werfe ich jetzt auch meinen Bass!" und schleuderte das Kissen zurück. Farin konnte ausweichen indem er sich vom Bett wieder auf den Fußboden abrollte, aber das Kissen traf eine Vase auf der Kommode, die an der Wand stand. Natürlich ging die Vase zu Bruch. "Na toll.", sagte Farin nüchtern und quälte sich erneut mühevoll aufs Bett zurück und grummelte um zu zeigen, dass er unzufrieden war. Darauf reagierte sofort die Farins Cyan Signature, die ein C und A Moll erklingen ließ. Das hatte Farin natürlich nicht beabsichtig und maulte ein "Na klasse ..." vor sich hin und wendete sich dann zu seiner Gitarre. "Halts Maul!", brüllte er sie lautstark an, dreht sich dann um und versuchte weiterzuschlafen. Das gelang ihm auch wohl, denn nach einigen Minuten begann er wieder zu schnarchen. Scheinbar beleidigt ließ die Signature einen dumpfen und sich schrecklichen anhörenden Ton erklingen, der schon fast ans braune Brausen herankam (braunes Brausen = eine Frequenz, der die eines arbeitenden Dickdarms ähnelt und deshalb dafür sorgt, dass sich dieser bei Hören dieses Geräusches fast vollkommen auf einen Schlag entleert). Dabei riss allerdings von ihr eine Saite, die fast Rod traf. Der schreckte aus dem inzwischen erreichten Tiefschlaf wieder hoch und schrie: "JAN! Ich hab dir schon 1000 Mal gesagt, du sollst diese selbstspielende Gitarre endlich VERSCHROTTEN!!!" Dabei schien er langsam einen Tobsuchtsanfall zu bekommen. "DAS SIND TÖNE, DIE ICH NIE MEHR HÖREN WILL!!! HUUAAHHH!!!", sang und brüllte er. Man hätte es auf deutsch gesagt auch für eine neue Form des Black Metals halten können. Eigentlich wollte er weitersingen, doch als er die Gitarrensaite neben seinem Kopfkissen bemerkte, hielt er kurz vor Schreck inne und brüllte dann weiter in Farins Richtung: "Ah! Dein dämliches Teil hat mir gerade eben eine Saite auf den Kopf gejagt. Jetzt reicht es aber wirklich! Sie hätte mich fast getroffen. Und noch viel schlimmer: Sie hat mich gerade geweckt!" Er seufzte schwer. "Ich dachte, wenn Bela mal nicht da ist, können wir wenigstens EINMAL ausschlafen. Aber denkste!!!" Eingeschnappt drehte Rod sich mit den Rücken zu Farin. Genervt murmelte Farin zu zunächst zu Signature "Mach nich so'n Aufstand!!!" und dann zu Rod "Und du Rodrigo halt endlich die Klappe!" und kuschelte sich wieder in die Decke. "Na toll, Jan. Du kannst dich ganz einfach wieder hinlegen und schlafen, aber wenn ich erst einmal wach bin, dann schlaf ich sowieso nicht wieder ein!", antwortete Rod grummelnd. Aus Langeweile und Missmut nahm er sich einfach die verhasste Gitarre und versuchte darauf zu spielen. "So, jetzt zeig ich dir mal, wie furchtbar sich das anhört, wenn man deine selbstspielende Gitarre versucht zu bändigen.", meinte er voll Schadenfreude. Die Gitarre stieß allerdings nur einen schrillen Schrei aus, mit dem sie sagen wollte, dass Rod zu doll zupft und ihr das weh tat. Deshalb schoss Farin gleich in die senkrechte Lage und schrie: "HAST DU SIE NICH MEHR ALLE???" und deutete mit dem Zeigefinger auf den gerade scheiternden Gitarrenbändiger, "DU bist Bassist!!!! Wie kannst du es wagen MEINE E-Gitarre in die Hand zu nehmen?" Die Signature wusste sich auch unterdessen zu wehren und rief die abgerissene Saite zurück, die Rod am Hinterkopf traf. "Aauuuuuaaaahhh!", heulte Rod mitleidserregend jämmerlich auf. Daraufhin sprang er vom Bett auf und konterte altklug: "War ich es nicht, der dir erst beigebracht hat, wie man ordentlich Bass UND Gitarre spielt? Dann werd ich doch wohl auch mit so 'nem Mist-Ding hier fertig!!" Er hielt die Gitarre scheinbar angewidert von ihr hoch. "Das hast du jetzt davon! Und außerdem hab ich mir das Spielen von jemanden anders als dir beibringen lassen!!!", meinte Farin empört von dieser Entschuldigung. Die Gitarre in Rods Händen quengelte unterdessen etwas, dass sich wie ein Schniefen und "Gemein!" anhörte. Die Gitarre versuchte hin und herzuschwingen und schaffte es tatsächlich, aus Rods Händen zu Fallen und auf seinem Füßen unsanft zu landen. "Ha siehste, sie mag dich nicht!", stellte Farin fest. "Sie mag mich nicht, bäh, bäh, bäh...", äffte Rod den Blondhaarigen nach, "Seit wann haben Gitarren Gefühle und vor allem: Seit wann empfinden diese Dinger Sympathien? Bei nem Bass ist das ja was anderes ..." Zum Beweis holte er seinen Bass aus einem Schrank am Ende des Raumes und streichelte ihn. Farin stieg ignorierte dies allerdings und stieg stattdessen auch aus dem Bett, hob seine Zion Signature auf und versuchte, die Saite wieder einzufädeln. Die Gitarre schien so glücklich darüber, dass man hätte glauben können, das sie Freudentränen in den Augen hätte. Als er mit dem Einfädeln fertig war, stimmte er sie noch kurz durch und stellte sie dann wieder in den Gitarrenständer. Dann beugte er sich liebevoll zu der Gitarre und flüsterte in Berlinerisch: "Schon jut. Ick pass uff, dass der böse Rod dir nich mehr in die Hand nimmt." Die Gitarre ließ als Antwort ein paar sich panisch anhörende Töne erklingen, womit sie wohl meinte, dass Rods Bass sie böse anguckt und Farin ihr helfen soll. Farin, der einwandfrei die Sprache seiner Signature verstand, versuchte sie zu beruhigen. "Keene Angst meine Kleene. Rods Bass is viel zu dumm, um dir wat zu tun!"

Rod schielte ihn zunächst böse an, packte dann aber wieder seinen Bass in den Schrank und meinte lächelnd: "Komm, Farin, lass uns aufhören zu streiten. Ich hab ne viel bessere Idee: Lass uns über Bela lästern!!!!" Farin guckte ihn scheinbar darüber erstaunt mit großen Augen an, während er sich wieder aufs Bett setzte. "Bela beleidigen? Aber Rod ..." Scheinbar hatte er moralische Bedenken, aber dann zuckte er mit den Schultern und fügte "Ach na ja, wat soll's!" hinzu. Nach kurzer Bedenkzeit begann der Schwarzhaarige: "Die Nummer, die der immer mit seinen Sticks abzieht - das ist doch lächerlich!" "Meenste dit Jonglieren oder dit inne Menge werfen?", fragte Farin vorsichtig um nichts falsches zu sagen. "Beedet.", gab Rod als Antwort und ärgerte sich gleichzeitig darüber, das er jetzt auch noch anfängt, zu berlinern. "Ich meinte: Beides.", korrigierte er sich selbst, "Das ganze Tour-Geld gibt der für seine Sticks aus. Der braucht ja mindestens 10 pro Konzert." "Jepp. Und wat sollen die Fans damit eigentlich anfangen? Die ham wahrscheinlich keene Drums zu Hause!!", fügte Farin noch dazu. "Und mit seiner dummen Jonglier-Nummer will er doch nur den coolen Maxen raushängen lassen!", fiel Rod auch noch ein. "Tse, tse, tse ...", sagte Farin, der sich wohl Bela überlegen fühlte, "An meene coole Grinse kommt der damit eh nich ran!!!" Dabei grinste er Rod mit diesem eben genannten Grinsen an. Rod versuchte ähnlich zurückzugrinsen, was ihm aber nicht gelang. Er resignierte und hielt nach einem ziemlich arrogant klingenden "Aber an mein musikalisches Talent erst recht nicht." Kurz inne und entschuldigte sich dann mit einem "Sorry, wenn das jetzt überheblich klingt ...". Farin guckte scheinbar beleidigt Rod an und schwieg nur nach einem kurzen "Wenn de meenst ...". Rod war das bisherige Gelästere aber scheinbar noch nicht genug. "Außerdem diese blöde Nummer, dass er immer im Stehen drummen muss. Damit will er sich doch nur wichtig machen. Das sieht so affig aus, wie der da immer rumhampelt!" Farin bekam Mitleid mit Bela und verteidigte ihn auf seine Art und Weise: "Aber Rod, jetzt gehste zu weit! Bei seiner Größe würde er doch nich an die hinteren Drums rankommen. Und das Publikum würd er dann och nich mehr sehen. Geschweige denn dit Publikum ihn." "Nun übertreibst du aber. Mach ihn nicht auch noch wegen seiner fehlenden Größe fertig, du langer Schlacks!", verteidigte Rod Bela und lächelte zu Farin runter. "Groß isser!", korrigierte Farin, "Ihm fehlts halt an Länge!"

"Jetzt wirste ja richtig poetisch!", meinte Rod abschießend während sein Lächeln zu einem Grinsen wurde und wechselte dann das Thema, "Wie wär's mit nem kleinen allmorgendlichen Song vor dem Frühstück? Was hältst du von "Dauerwelle vs. Minipli"? Hab mal wieder voll Lust, ordentlich die Sau rauszulassen!" Dann holte er wieder seinen Bass hervor, sang sich nicht, sondern grölte sich ein wenig ein und spielte die ersten Akkorde an. "Neeeeee, lass mal. Da kann ick ja nich mitsingen. Der Text is mir zu schwer.", sagte Farin mit einem etwas unbeholfen wirkenden Grinsen, "... Ick weeß wat besseret!" Dann holte er seine Zion Signatur, setzte sich wieder aufs Bett und sang: "Ich bin heut morgen im Rinnstein aufgewacht. Splitternackt..." "Na gut.", antwortete Rod unterwürfig, da er auf Farins Gitarrenspiel an gewiesen war. "Aber dann die Dauerwelle, ja?", bettelte er mit Dackelblick, "Du musst ja nur Belas Part übernehmen und in der ersten Strophe immer "Dauerwelle" und in der 2. immer "Minipli" grölen. Lass uns das doch mal machen, das macht immer einen großen Spaß!" Er grinste strahlend voller Vorfreude. Doch der Blondhaarige ignorierte ihn vollkommen und sang weiter: "... mit schwerem Schädel, was für eine Nacht." Rod blickte ihn ungläubig an und murmelte beleidigt: "Willst du jetzt etwa so anfangen wie auf dem Berlin-Konzert, als wir uns alle nicht einigen konnten, welchen Klassiker wir spielen sollen?" "Keinen Cent mehr in der Tasche und kein Geld mehr auf der Bank. Hallo Leute, ich bin pleite. Ich bin total blank.", sang Farin einfach weiter. Rod riss der Geduldsfaden. "Hab 'ne bessere Idee.", murmelte er vor sich hin und grölte dann, "Bela, Farin, ihre seid schwule, Sahnie ist der einzig coole!" Bei diesen Worten hörte Farin auf zu spielen und sah Rod entsetzt an. "Falscher Text. "Bela, Farin ihr seid coole, Sahnie is der einzig Schwule" ... Besser so!" Die Cyan Signature fing wieder an, von alleine zu spielen, was sich wie ein "Schwule hej hej beng ben" oder etwas in der Art anhörte. Rod sah zuerst die Gitarre mit verächtlichen Blick an, sah dann aber zu Farin und sagte: "Na dann, Farin. Lass uns frühstücken! Ich hab solch einen Kohldampf! Was haben wir denn alles da?" Er ging hungrig aus dem Schlafzimmer in Richtung Küche und sang dabei leise "Ich ess Blumen, denn Tiere tun mir leid..." vor sich hin. Dann fiel ihm ein, dass das, was er eben gesungen hat, ja gar nicht stimmte und grübelte darüber nach, warum Bela immer so einen Blödsinn sang und nahm sich vor, ihm das mal zu sagen. Plötzlich verspürte er wohl des eben gesungenen Liedertextes wegen großen Hunger auf ein saftiges Steak. Farin streichelte noch mal seine Gitarre und stellt sie dann vorsichtig an die Wand, da Rod einfach seinen Bass in den Gitarrenständer gestellt hatte. "Hey Rod, warte auf mich!!! Ick hab och Hunger.", schrie er in Richtung Küche "...ich...auch...", summte die Cyan Signature traurig. Farin drehte sich noch einmal zu seiner Gitarre um und sah sie nach dem Motto "Seit wann isst du etwas?" komisch an, zögerte etwas, aber ging dann doch ohne die Signature in die Küche.

"Hhhhhhmmmmmm.", schnurrte Rod, bevor er Farin bemerkte und begann sofort zu erzählen, was heute auf dem Speiseplan stand: "Hi Farin. Heute gibt´s was echt campino-mäßiges." Dann grölte er: "Ein belegtes Brot mit Schinken, Schinken, ein belegtes Brot mit Ei, Ei! Das sind ..." Er hielt kurz inne und tat so, als ob angestrengt nachrechnen würde. "... zwei belegte Brote: Eins mit Schinken, eins mit Ei!" Wieder überlegte er kurz und fuhr dann fort: "Das heißt: Wenn du auch welche möchtest, dann sind´s schon zweimal zwei belegte Brote, zwei mit Schinken, zwei mit Ei. Wow! Das hätte der alte Campino nicht besser dichten können, wah?" "Neee.", meinte Farin lächelnd, "Aber Rod! Du verjisst, das ick Vegetaria bin! Für mich also nur mit Ei." "Ach! Hatt' ich ja glatt vergessen!", entschuldigte sich Rod und warf drei Eier in die Pfanne, "Dann halt ne Extraportion Ei für den Herrn Urlaub!" Im Schlafzimmer, dass gleich gegenüber von der Küche war, murmelte die Cyan Signatur einsam vor sich hin. "Mmm ... riecht das lecker." Dann stellte sie kurz darauf erschreckt etwas anderes fest. "Was essen sprechende Gitarren eigentlich?", fragte sie betrübt. Farin guckte erneut von der Küche aus zu seiner Gitarre, denn beide Türen standen offen. "Hm???", fragte er und kratzte sich am Kopf.

"Watt los mit dir, Jan?", neckte ihn Rod, der noch immer mit der Bratpfanne beschäftigt war, "Über was grübelst du denn? Wie du es schaffen willst, einmal alle Töne auf einem Konzert zu treffen?" Dann grinste er und sagte: "Sorry. Wir wollten uns ja wieder vertragen ..." Dann reichte er Farin zwei Spiegeleier auf einem Teller und servierte sich selbst einen Teller mit gebratenen Schinken und Ei. "Hhhhmmm lecker!", frohlockte er schon fast sabbernd, weil ihm das Wasser im Mund zusammenlief, "Lass es dir schmecken, Farin!" "Danke. Ick hab nur stände dit Jefühl, als redet meene Gitarre mit mir. Is irgendwie absurd.", berlinerte Farin nachdenklich und nahm den Teller entgegen. "Du haluzinierst!", entgegnete ihm Rod gleich, "Ich glaube, du hast schlecht geschlafen oder dir fehlt einfach der morgendliche Frühsport mit Onkel Bela. Ich sag´s doch schon die ganze Zeit: Seit Bela verreist ist, lässt du dich ganz schön gehen." Dann warf er einen Blick auf den leeren Notizblock und dem Kugelschreiber, die rechts von seinem Teller lagen. "Heute müssen wir es echt mal schaffen nen neuen Song zu schreiben, meinst du nicht? Sonst kriegen wir mächtig Ärger. Haben ja bisher nix zustande gebracht." "Sollten wa irgentwas bestimmtet tun?", ging Farin gleich auf das letzte Statement mit vollen Mund ein. "Bist du schwerhörig?", reagierte Rod gleich wieder leicht genervt, "Einen Song sollen wir schreiben - mindestens. Oder willst du etwa, dass das neue Album nur aus Bela-Songs besteht?" "Warum nich?", fragte er mit hämischen Grinsen und verschlang dann ein weiteres Stück Ei, "Ick meen, meene Songs sind alle für meen Album druff jejangen." "Musst du mir nicht sagen.", antwortete Rod schulterzuckend und ging, während er weitersprach wieder ins Schlafzimmer um seinen Bass zu holen, "Auch ich habe genügend andersweitige musikalische Verpflichtungen." Als er seine Gitarre aufhob, warf er einen mürrischen Blick zur Cyan Signature, die zurückstarrte. Währenddessen ließ sie sich zu Boden fallen und schlurchste im nächsten Moment "AUUU!". Farin bekam alles aus der Küche mit und schüttelte nur ungläubig den Kopf. Als Rod wieder die Küche betrat, fragte er: "Rod, willste nich erstma frühstücken?" "Mach ich nebenbei.", antwortete dieser kurz und knapp, "Ein saftiges Frühstück gibt mir die beste Inspiration." Farin schaute mit vollen Mund zu ihm und seinem Bass auf. "Wat willste denn mit dem Ding da?", fragte er und deutete mit seinem Messer auf den Bass. Rod guckte ihn zunächst apart an, sagte aber dann "Ganz ausgeschlafen biste wohl noch nicht, Farin." und schüttelte den Kopf. "Was werd ich wohl mit meinem Bass wollen, wenn ich nen Song schreiben will???" "Aber wir sind doch gerad beim frühstücken.", meinte Farin, schaufelte sich noch ,ne Fuhre von seinen Spiegeleiern rein und fuhr dann fort, "Ick men dit kann och noch warten." Einsam schniefte unterdessen die Cyan Signature im Schlafzimmer. Wahrscheinlich war sie traurig, dass ihrem Besitzer frühstücken wichtiger als sie war. Geistesgegenwärtig stopfte Farin das letzte bisschen Spiegelei in sich hinein, brachte den Teller zur Spüle und rief dann voller Vorfreude: "Na jut, dann wolln wa mal. Auf ans fröhliche Komponieren!" Dann holte er seine Gitarre, nahm sie und ging sie streichend in die Küche zurück.

Rod, der nicht wollte, dass sein Bass eifersüchtig wurde, nahm diesen in den Arm, knuddelte ihn und spielte dann ein paar Akkorde. Dann sang er drauf los:
 

"Nun ist´s nur noch ein einziger Tag.

Wir werden ihn genießen.

Ich mach nur das, was ich gern mag.

Ausschlafen ..."
 

Er machte eine kurze Pause, die dazu diente, Farin mit seinen Blicken böse anzublitzen.
 

"Chillen und mich total begießen.
 

Doch irgendwie vermiss ich ihn,

unsern lieben kleinen Graf.

Schon morgen kommt er wieder heim -

ob ich´s bis dahin schaff...
 

... nen coolen Song zu schreiben?

Doch da ich heut echt gar nichts raff,

lass ich´s wohl lieber bleiben."
 

"Baaah! Das klingt viel zu campino-mäßig! Bin heut nicht in Text-Stimmung. Shit!", rastete er daraufhin fast aus. Farin dagegen begann, einige Akkorde auf der Signature zu spielen und sag weiter:
 

"Der Rod, der is heut nicht gut drauf,

wirft um sich mit Gitarren.

ich glaub, da pass ich lieber auf.

ich werd in der Küche verharren."
 

Er hielt kurz inne und lachte dann lauthals los. Rod ließ das aber nicht auf sich sitzen und setzte sein Singen fort:
 

"Der Farin, der frisst wie ein Schwein,

Lauter Zeugs zieht der sich rein.

Ein Glück ist Bela noch recht fern,

Der sähe so was gar nicht gern.
 

Doch sollten wir uns nun echt beeilen

Und nicht zu lang beim Fraß verweilen.

Denn wenn wir nicht bald beginnen zu komponieren,

Wird sich der Bela nicht genieren

Und uns glatt den Arsch polieren!"
 

Jetzt grölte Farin los:
 

"heute leg'n wir wieder los

und die Aufregung wird groß

die tour die ist schon nicht mehr fern

und alle Leute ha'm uns gern
 

die, die uns nicht hören wollen,

brauchen wir nicht,

denn es tun uns genug Leute Tribut zollen"
 

Wieder setzte Rod grölend ein und haute wild in die Saiten des Basses:
 

"Genau: Hauptsache ist,

Uns geht es gut!

Denn wir sind uns stets gewiss:

Die Leute, sie zollen uns Trrrribut!"
 

Farin bekam da gleich Mitleid mit dem Bass und erlöste ihn durch sein Einsetzen von dieser Qual:
 

"Müssen Drums und Bass auch ziemlich leiden,

Uns geht es trotzdem gut.

Neue Instrumente werden uns gut kleiden

und dann zollt man uns Tribut."
 

"Irgendwie kommt mir das bekannt vor.", fügte er noch nachdenklich hinzu. Rod machte einfach immer kräftiger in die Saiten seines Bass hauend weiter:
 

"Woher nur, Farin? Sag mir: Woher?

Mein lieber Farin, weißt du´s nicht mehr?

Es war vor einiger Zeit ganz weit draußen

Im kleinen beschaulichen Oberhausen.
 

In einer großen, vollen Halle.

Du tapptest beinahe in des Belas Falle.

Er hatte Geburtstag an diesem Tag.

Und er sagte dir, wie er´s gern mag.
 

Er wollt dich entführen für 5 Minuten,

Du sahst bereits deine Poperze bluten.

Doch schon nach 10 Sekunden war alles wieder gut.

Ihr kamt zurück auf die Bühne und die ganze Halle,

jeder einzelne Fan und alle

SIE ALLE ZOLLTEN EUCH TRRRRIBUT!"
 

Farin brach in Kunsttränen aus und heulte: "Musstest du mich daran erinnern???" Rod sang einfach die Antwort.
 

"Ja und du sagtest, es war schnell, aber schön.

Doch Bela wollte noch weiter gehn.

Aber du batst ihn: Bela, sei nicht so brutal,

Denn Rod und ich machen´s nur ORAAAAAL!"
 

Dann guckte er Farin scharf an und meckerte "Erzähl nicht solche Lügengeschichten! Du weißt doch, Liebe unter Männern ist echtes Teufelszeuch! Bah!" und sah dann angewidert weg. Farin sang weiter:
 

"ach Rod, Rodi mein Freund.

Kannst du's mir echt verübeln?

Ich suchte nur Schutz.

Wollt der Bela mich doch verprügeln."
 

Rod lachte kurz und setzt dann das Lied fort.
 

"Nein, du tust´s noch immer nicht blicken.

Der Bela wollte dich nur kurz ficken.

Er tät einen Kumpel wir dich nie verhauen.

Das macht er nur hin und wieder mit Frauen.
 

Du weißt, da liegt es ihm nicht allzu fern,

Denn manchmal haben Frauen halt Haue gern.

Doch einem Freund wie du ginge er nicht an den Kragen,

Ich glaube, der wollte dich nur schnell nageln.
 

Aber eins find ich scheußlich,

Dass ihr´s auch bei mir immer wieder versucht.

Ich sagte doch deutlich:

Von solchem Teufelszeuch hab ich nun wirklich genug!"
 

Farin schweifte aber vom Thema ab und summte leise:
 

"Ja ich schlafe in der Dusche,

weil die Dusche zu mir hält.

Sie ist der einzige Freund den ich noch habe auf der Welt.
 

Ja ich schlafe in der Dusche,

denn die Dusche ist normal.

Diese Rebellion der Haushaltsgegenstände ist brutal."
 

Dann kicherte er wie ein kleines Schulmädchen. Sollten sie nicht schon ahnen, was gleich auf sie zukäme?

Kochen für Dummies

Wir erinnern uns an das letzte Kapitel:

Morgens wollen Rod und Farin eigentlich ausschlafen, da Bela noch in Italien (Urlaub halt!) ist, was aber durch mehrere unglücklich Faktoren misslingt. Also frühstücken sie zunächst und versuchen dann, etwas vernünftiges zu komponieren.
 

Plötzlich kam Rauch auf und eine dem beiden nur allzu bekannte Stimme hallte durch die Küche: "Hallo! Onkel Bela ist wieder da! Na, habt ihr mich vermisst? Ich euch auf jeden Fall nicht, sonst wär ich ja schließlich nicht hier! Ne, Scherz, eigentlich wär ich auch noch gerne ein paar Tage in diesem schicken Hotel geblieben, aber ich musste aus gewissen Gründen plötzlich und schnell abreisen, ihr wisst, mein Zimmer hat die Explosion nicht so gut überstanden wie ich mir gewünscht habe ... Und was habt ihr so gemacht?" Bela stand an der Türangel zur Küche.

Rod schien ziemlich geschockt zu sein und schluckte erst mal. Dann versuchte er etwas zu sagen, aber die Worte blieben ihm sprichwörtlich im Halse stecken: "B...b...Bela. Sch...schon zurück?! Hä! ... Ja, toll!!! Du siehst gut aus! Ja, wir haben... hhmmm ... Ach Mensch, Onkel Dirk, wie war´s denn sonst so? ... Ich meine, mal abgesehen von den paar Schrammen am ganzen Körper und außer deinen abgefackelten Haaren war´s doch sicher ein cooler Trip. ... W ... wo warst du nochmal?" Mit fragenden Blick sah Rod Bela an, der ziemlich irritiert von dieser Frage zu sein schien. "Ick hab keene Ahnung, aber es war klasse, ick glaub irjendwo in Italien. Es stört euch doch hoffentlich nich, dass ick ein beesschen früher da bin, oder?" Nachdem er das gesagt hatte, flüsterte er vor sich hin: "...hoffentlich verklagt der Typie mich nich, noch ne Anzeige kann ick nich so einfach wegstecken..." "Öh ...", versuchte er fortzusetzen während er beide ansah, "Und was habt ihr so ohne mich gemacht? Alles hängen lassen, oder? Ick hab derweil schon nen neuen Song geschrieben, während ihr Nüsse nix gemacht habt!" Farin stutzte. "Nur einen Song? Ick hab n janzet Album ufjenommen.", meinte er grinsend. "Gib bloß nit so an!", schrie Bela empört, "Ich mein, es glaubt dir doch eh keiner, dass die Dusche dein einziger Freund is! Die Leute wissen schon, wozu du uns hast! Übrigens, wir sollten diesmal ein bisschen besser über deene Videos reden, ick hab nämlick keene Lust, dat du wieder so'n "Horrorvideo" drehst, dat solln wir als Ärzte auch mal können. Das mit Sumisu hat mich nämlich schwerer getroffen, als ick jesagt hab...." "Ich hab dich doch gewarnt, Farin, aber du wolltest ja mal wieder nicht auf deinen Rodi hören.", warf Rod ein, "Außerdem hätt ich auch mal Lust, was abgefahrenes, horrormäßiges zu machen." Dann setzte er seinen irren Blick auf. "Ihr müsst mich ja nich gleich soooo fertig machen.", meinte Farin eingeschnappt, "Außerdem wollt ick meinen Lieblings-Bela ja nur 'ne Freude machen..." "Und dat weeß dein Lieblings-Bela auch zu schätzen!", grinste Bela und gab ihm "fünf", "Wie jehts eijentlich deenem Köter Elvis? Wisst ihr, wat ick schade finde? Dat wir diese Jahr nur 3x bei Festivals auftreten, ick wette mit euch, dat unsere Fans uns janz dolle vermissen..." "Ich vermisse die Touren auch, Farin benutzt mich dann immer so wenig!", summte die Cyan Signature auf Farins Schoß traurig. Farin streichelte seine Gitarre sofort. "Tja, ich lass meine Fans nich so lange warten.", redete er ihr breit grinsend gut zu. Bela fasste sich an den Kopf. "Ja, ja, du und dein Racing Team..." Rod schien ebenfalls tierisch genervt zu sein. "Genau, Farin. Warum musst du immer wieder mit deinem Solo-Zeuchs anfangen. Wir reden hier von uns: Den Ärzten aus Berlin (auuuuus Berlin). Und ich würde auch am liebsten viel öfter auf der Bühne stehen dieses Jahr und zwar mit den Ärzten. Aber wir nehmen ja Rücksicht auf DICH, Farin, damit DU genug Zeit für DEINE Solo-Sachen hast. Denn du bist ja auch nicht mehr der Jüngste und zwei volle Touren in einem Jahr würdest du doch gar nicht mehr schaffen...", meinte er böse lächelnd und zwinkerte dann Bela zu. "HA, HA!", lachte Farin falsch, "Und Rod, es heist "die ärzte"!!!! Wie oft muss ick dir dit noch erklären?" Diesmal musste selbst Bela Rod zustimmen. "Ja, stimmt schon, wir sind auch nit mehr die Jüngsten...", sagte er, "Aber vergiss bloß nit, wer hier der Älteste ist ... ICH! Immerhin bin ick schon 42 und nit mehr der Jüngste." "Ach Bela!", tröstete ihn Farin und klopfte ihm auf die Schulter, "Nimms nich so hart. Die Groupies fahrn doch immer noch uf dich ab." "Ja, welch ein Glück, wenigstens etwas", freute sich Bela, "Du solltest mal lesen, was die im Internet so über mich berichten ... ick hab mich heimlich in so einem Onlineclub angemeldet, ick geb mich da als 14jährige us ... und da gibts och so Foren und "Zirkel" wo man sich mit anderen Mitgliedern austauschen kann, und es gibt da an Ärzte-Zirkel und sogar an eigenen Bela-Zirkel, und wenn ich ehrlich bin, macht mir dat manchmal Angst, wat die da so über mich schreiben..." Einen Moment bliebt er stutzig, aber grinste dann. "Ick bin einfach der geborene Schauspieler! Als ob ick Schiss hätte, vor so 'nen paar Minderjährigen, die scharf uf mich sind, die solln nur mal kommen und mich kennenlernen ... hehe!", meinte er und rieb sich de Hände. "Ja klar.", sagte Farin beleidigt, "So siehst du aus. Du würdest doch glatt vor denen wegrennen, wenn die uf dich zukämen." "Willste Streit anfangen, oder wat?", reagierte Bela total überreizt, "Du weißt doch, dat ick tausendmal mehr Charme hab als wie du! Du ... du ... du ... Nuss!" Rod musste mal wieder den Schlichter spielen bevor noch etwas oder jemand zu Schaden käme. "Nun geht doch nicht schon wieder aufeinander los, ihr alten Streithähne!", versuchte er die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, "Du bist doch grad erst wiedergekommen, Bela, also lass uns doch lieber unser Wiedersehen feiern bei einem schönen leckeren Mittagessen..." Er stand auf und öffnete den Kühlschrank, wo er allerdings vergeblich nach etwas essbarem. Nach langem Schweigen sagte er: "...Ja, wie wär´s wenn wir uns bei Mc.Doof was holen - auf deine Kosten, Farin, du verdienst ja jetzt wieder so viel und außerdem freust du dich doch besonders..." - dabei grinste er Farin breit an - "dass DEIN Bela wieder da ist!" und kicherte leise vor sich hin. Dann nahm er seinen Bass und spiele "Mc. Donald's". Bela grinste vor sich hin und meinte dann auch: "Wär nit schlecht, mal wieder zu McDoof zu gehen...dort, wo ick in den Ferien war, gabs nur so beschissenen Kaviar, davon kann doch keen Mann satt werden..." Dann schlich er sich zu Farin und umarmte ihn. "Komm schon, zur Feier des Tages, lass uns am Morgen im Restaurant zum Goldenen M Mittag essen gehen...", versuchte er ihn lieb guckend zu überreden, "BITTÖÖÖÖ!" "Ihr habt se doch nich mehr alle. Ick bin Vegetarier! Ick ess bestimmt nich bei McDoof.", maulte er die anderen beiden an und guckte sie angewidert an. "Ach komm schon! Wozu gibt es einen GemüseMac? Sei kein Spielverderber...", neckte ihn Bela und begann ihn zu kitzeln, "Komm schon! Wenn nich, dann bin ick stinkig! Ick find dat echt debil von dir! Ansonsten musste mir 'nen Tee machen! ... Du weißt ja, wie anspruchsvoll ich bin..." Farin schubste Bela nur genervt weg und gab als Antwort: "Wenn de so anfängst, dann erst recht nich." Dann maschierte er mit seiner Gitarre bockig ins Wohnzimmer. Bela setzte sich unterdessen kopfschüttelnd mit nachdenklicher Miene auf dem freien Platz neben Rod und stupste ihn an. "Der is ja heut guat druf!", bemerkte Bela schulterzuckend, "Gehen wir allein, oder machst du mir einen Tee?" Bevor Rod antworten konnte, ließ Farin ein Schniefen aus dem Nebenzimmer erklingen. Bela guckte besorgt in Richtung Tür. "Was wohl mit ihm los ist? Eijentlich müsste er sich ja janz doll froien, wo ick doch wieda do bin...am Besten, ick jeh mal jucken...", dachte er sich und folgte Farin ins Nebenzimmer. "Wat is denn los, Jan? Mir kannst es doch erzählen...", fragte er den auf dem Sofa sitzenden Farin und hatte dabei völlig Rod vergessen. Mit Tränen in den Augen sah dieser zu Bela hoch. "Keene Ahnung.", flüsterte er heiser zu Bela, "Vielleicht hab ick zu viel Stress... oder so." Bela verstand das natürlich. "Klar, wo du doch bald auf Tour gehen wirst, und deen Soloalbum kommt bald raus..." "Kann sein, dasset daran liegt. Ach ick wess och nich.", seufzte Farin als Antwort und wischte sich als Antwort die Tränen aus dem Gesicht. In diesem Moment kam auch Rod rein, der ihn versuchte, aufzumuntern: "Komm, Kumpel, lass den Kopf nicht so hängen. Du warst doch heute so gut drauf. Und deine Tour wird ein Mega-Erfolg - davon kannst du ausgehen. Erstens sind die neuen Songs richtig gut und zweitens wird dich deine Grinse niemals im Stich lassen. Hey, also schön locker bleiben... und ab zu Mc. Doof. Ich spendier Dir auch 'nen leckeren Salat und einen Gemüse Mac." Dann umarmte er Farin brüderlich und klopfte ihn auf die Schulter. "Aber vorher will ich noch mal Deine Grinse sehen!!!", stellte Rod als Forderung. "Genau, Jan! ich lasse dich nicht alleine!", summte die Cyan Signature, die neben ihm auf dem Sofa lag, euphorisch und spielte einen perfekten Ton. Farin strahlte daraufhin bis über beide Ohren und streichelte sie zur Belohnung mit einer Hand. "Na jut.", sagte er abschließend, "Ick wess och nich wat mit mir los war." Dabei setzte er ein freundliches Lächeln auf, dass seinem so sonst breitem Grinsen nicht in geringster Weise ähnelte. "Na jeht doch!", maulte ihn Bela sofort an, "Ick hatte schon a bissl Ongst, dat es wat ernstes wär ..." Dann unterbrach ihm die Stimme in seinem Bauch beziehungsweise sein Magen knurrte, was ihn wieder auf alte Gedanken brachte. "Ick hab immer noch Hunger! Was machen wir denn jetzte?", fragte er. "Eijentlich könnten wa ja mal zusammen kochen.", schlug Farin im schönsten Berlinerisch vor, "Vegetarisch vertseht sich." Nachdenklich schlug Bela vor: "Wat hältste von ... ner Reispfanne? Am Besten asiatisch ... wär doch mal wieda wat!" "Klasse!", rief Rod sofort begeistert, "Da bietet sich ja jemand förmlich als Koch an..." Er blinzelte Bela an, aber da der das nicht zu bemerken schien, drehte er sich einfach um und stürmte aus dem Wohnzimmer wieder in die Küche, wo er nach kurzem begründeten Zögern den Kühlschrank öffnete. Wie gewohnt herrschte dort gähnende Leere. Ein offenes, halbleeres und vor allen Dingen alkoholfreies Bier, ein paar Dosenbier, Knoblauchzehen, die niemand essen wollte und Erdbeermarmelade. Ja, der Inhalt war ziemlich beschaulich. "Hhhmm... und Jan übernimmt dann den Einkauf, wie´s aussieht. Is ja nix mehr da!", stellte Rod schließlich fest. "Na jut, also uf in den Feinkostladen.", rief Farin vor Freude strahlend aus dem Wohnzimmer. Strahlte er aber eigentlich nicht immer vor Freude? Naja, eben gerade wurde uns ja das Gegenteil bewiesen. Ist ja noch nicht soooo lange her, oder? Farin sprang auf und holte sein Portmanie aus der Hosentasche. Prüfend sah er in alle Fächer. Wenn der WG-Kühlschrank eben schon als ziemlich leer bezeichnet werden konnte, gab es für Farins Portmanie keinen Ausdruck mehr, denn außer seiner Visa-Karte und seinem Perso herrschte Ebbe. Er schüttelte den kopf und fragte dann Bela mit einem mitleidserregenden Hundeblick: "Sach mal Bela, du hast nich zufallich n bischen Jeld für mich?" Der reagierte natürlich mal wieder genervt: "Schon wieder? Wird bei dir ja och schon lanjsam zur Jewohnheit!" dann verlässt einfach den Raum und sucht in dem noch gepackten Koffer, mit dem er gerade erst aus Italien zurück gekommen war nach seinem Geldbeutel. Als er ihn findet und reinschaut, muss er auch feststellen, dass seiner Farins Geldbörse ziemlich vom Inhalt her ähnelt. "Also, bei mir herrscht och an bissl Ebbe, hab nur noch an 20 ... ob dat reicht?", fragt er die anderen beiden besorgt, "Und Rod, wie meentest du dat, du jlaubst du noch im Ernst, dat ich kochen kann?" "Du schaffst das schon...", versucht dieser Bela aufzumuntern, während er aus der Küche kommt um Bela auf die Schulter zu klopfen. Grinsend geht er dann zu Farin in die Wohnstube und winkt vom Türrahmen aus den dort noch immer herumstehenden Farin mit der Speisekarte des Pizzaservices so zu, dass Bela es vom Flur aus nicht sehen kann. Flüsterleise meint er zu Farin: "Zur Not bestell ich mir hiervon was - falls das Essen mal wieder anbrennt..." Dann zückt Rod sein im Gegensatz zu den anderen beiden ziemlich dick wirkendes Portmanie und fügt den Schein schon Farin überreichend hinzu: "Ick geb dir schon mal n Fuffi mit, Farin. Du kannst gleich noch das Bier, die Wurst und die Zigaretten für die nächste Woche mitbringen. Das machst du doch, alter Freund?" In Prinzip kannte er schon die Antwort. "Wie jetz? Ick bin doch nich euer Hausmädchen! Wennde Alc und Zijaretten haben willst, musste schon selber eenkofen jen.", antwortete Farin patzig und nahm den Fünfziger. Ere stürmt erst an Rod vorbei, krallte sich dann noch von Bela ohne zu fragen seinen Zwanziger und rannte schnellstens aus der Wohnung, wobei er das finale Knallen der Haustür nicht vergaß.

"Ich weiß echt nich, was der heute hat.", meinte Rod, der ihm immer noch verwundert hinterher sah und sich insgeheim fragte, ob er wirklich so schnell seine Schuhe zubinden konnte oder das jetzt wegen der perfekten Show im Treppenhaus tat. Nachgucken gehen wollte er jedenfalls nicht, denn er lag heute schon genug mit Rod im Klinsch. Also wendet er sich zum ebenfalls noch immer verdutzt zur Tür blickenden Bela im Flur: "Glaub fast, der befindet sich inner post-pubertären Phase. Als der uff einmal losgeheult hat, da dachte ich, ich spinne. Oder nein: Er hat ne Midlife Crisis. Jedenfalls gehen seine Gefühle grad mit ihm durch. Weißt du, woran das liegen kann, Bela?" Bela grummelte scheinbar sauer über den Diebstahl seines letzen Zwanzigers: "Ick hab keene Ahnung ... hat er vielleicht zur Zeit Stress mit seiner Freundin? Das Geld aber hat er ja mitgenommen ..." Plötzlich hörte er in Gedanken Farins Stimme meckern: "Wehe, ihr macht mich, den armen Grinser, jetzt fertig!!" "Warum sollten wir dat denn tun?", fragte Bela kühl in Gedanken zurück und streckte ihm telepathisch die Zunge raus. "Ich denke, der ist einfach aufgeregt, wie seine neue Single wohl einschlagen wird. Die kommt ja in knapp 10 Tagen raus! Und dann hat er sicher auch etwas Bammel vor seiner großen Tour -

wird sicher nicht ganz einfach, so ganz ohne Unterstützung seines Lieblings-Drummers!", versuchte Rod sich mit sich selber laut redend die ganze Sache zu erklären. Farin konnte das wohl mitbekommen, denn im nächsten Moment schickte er rabenschwarze Gefühlswellen zu Bela. Bela grinste deswegen in sich hinein, aber meinte dann zu Rods Erklärungsversuchen: "Ach komm schon, Jan ist doch eene starke Persönlichkeit, der schafft das doch auch ohne mir ... weeßt du, wen ick hier irgendwie vermisse?" "Mich!", antwortete Farin sofort per Telepatie-Weg. Bela schüttelte in Gedanken in den Kopf und dachte telepatisch zu Farin: "Nee, dich nich wirklich... Ein kleener Tipp: Es hat mit die zu tun! Mehr verrat ich dir aber nich! Vielleicht weißt du's ja jetzt..." Er konnte Farin in den nächsten Sekunden geradezu nachdenken hören. Schließlich kam ein "Ach, egal, ich muss eh nich drauf antworten!" als Antwort. "Jap!", bestätigte ihm Bela, "Aber schäm dich, dass du's nicht weißt!" Farin schien nun mal wieder eingeschnappt zu sein. "Sei doch nich so fies. Ich will's nur nich verraten!", versuchte der Blonde sich per Gedankenaustausch vor Bela zu verteidigen. "Klar...", dachte Bela spöttisch, aber dann wurde er wieder auf sein richtiges Gegenüber aufmerksam. "Hörst du Stimmen, Bela? Mit wem oder was tuschelst du denn da gedanklich vor dich hin?", ertappte Rod Bela und fasste ihm dabei mit sorgenvoller Miene an die Stirn, "Hast du Fieber? Oder sind das deine Wunden?" dann ging der Bassist aber auf die Frage des Drummers ein: "...wen sollte ich vermissen? Farin? Der is in spätestens ner halben Stunde zurück. Oder etwa Hagen? Hab ich den etwa nicht mehr als ersetzt?" Enttäuscht sah er Bela an. Farin, der durch Bela wohl noch immer dem Gespräch bewohnen konnte, meinte telepatisch zu Bela: "Hey, wieso halbe Stunde? Ich nehm das Geld, hau ab und lass euch verrecken!" Bela fing an zu prusten, fing sich dann aber wieder und antwortete den verstört blickenden Rod, der wohl angesichts des plötzlichen Lachanfalls glaubte, dass Belas Verstand ihm wohl jetzt ganz flöten gegangen wäre. "Ich rede mit niemandem! Jan und ich kommunizieren nur ein bissl gedanklich miteinander! Keine Angst, Rod, mir geht's gut!", versuchte er den Schwarzhaarigen zu beruhigen. Dann verriet er endlich, wen er denn nun vermisste: "Nein, ich vermisse nur Elvis! Er hat mich heute noch gar nicht begrüßt... hat Jan ihn mitgenommen?" "Denkst du echt, ich lass meinen Süßen bei euch Spinnern!?", warf Farin gleich gedanklich ein. "Hätte ja sein können.", dachte Bela enttäuscht, "Will ihn doch auch nur mal knuddeln!" Plötzlich mischte sich die Cyan Signature wohl auch telepatisch ins Denkgespräch der beiden mit ein. "Farin, du hast Nudeln gekauft! Solltest du nicht Reis kaufen???", fragte sie Farin um ihn wohl zu helfen. "Hab ich da grad eine Gitarre reden hören? Geht das überhaupt? Jan, hast du das auch gehört? Hörst du das ständig?", fragte Bela voller Neid, "Mein Schlagzeug redet nie mit mir!! Es stöhnt mich immer nur an und ruft: "Fester! Schneller! Härter!" ... Hey, es redet ja doch mit mir ..." "Oh, Mist! Stimmt, ick sollt Reis koofen!!", meinte Farin zunächst peinlich berührt und verschickte im nächsten Moment ein paar telepathische Streicheleinheiten zu seiner Zion Signature. Dann wendete er seine Gedanken wieder zu Bela: "Öh, was is daran so schlimm, dass ick mit meener Gitarre kommunizier??? Aber warum hörst du meene Gitarre?????" Bela kratzte sich erst mal wohl ratlos gedanklich am Kopf und antwortete dann Farin per Gedanken: "ick hab keene Ahnung! Das find ich ja so merkwürdig ..." "Du scheinst den Bela bereits angesteckt zu haben mit deinen Wahnvorstellungen. Seit wann kann man mit einer GITARRE kommunizieren???", mischte sich Rod gedanklich in die Diskussion ein. Dann wandte er sich wieder Bela zu einem richtigen Gespräch zu und sagte: "Übrigens Bela: den Elvis haben wir ne Woche in den Wellness-Urlaub geschickt! Der wird grade in einer 6-Sterne-Hundepension verwöhnt!

Der hat nämlich schon ganz schön gestunken, musst du wissen ..." "Hey, hör uf meenen süßen Elvis schlecht zu machen!!!", schrie Farin telepatisch Rod an. Bela knuddelte unterdessen in Gedanken Elvis und meinte dann: "Hoffentlich kommt er bald wieder...so wie du Jan! Als ob Jans Elvis sooooo stinken könnte ... Elvis doch nicht! Wie kannst du nur so jemein sein und so was behaupten, Rod?" "Du warst ja die letzte Woche nicht da, Bela ...", versuchte sich Rod lächelnd zu verteidigen, "Aber ich denke, der wird da richtig schön verwöhnt. Außerdem findet er da ein paar Kontakte seinesgleichen!!" "Gut!", dachte Bela um Farin, mit dem er ja sogar scheinbar wie in Yu-Gi-Oh! Mit der Zeit sogar im Geiste verbunden war, zu erreichen, "Mein Magen knurrt nämlich schon wie verrückt! Und lange halt ich es mit Rod auch nich mehr alleine aus... du fehlst mir!" Kurz darauf sagte er mit ratloser Miene zu seinem schwarzhaarigen Gegenüber: "Tja, ick hab absolut keene Ahnung, was letzte Woche passiert is...klär mich doch auf, Rod!" "Tja. Die fette Elke hat mal wieder vergeblich versucht, in unsere Bude einzubrechen. Aber dank unserer Stahl-Türen und -Wände hat sie´s nicht geschafft. Außerdem wollte sie ja eigentlich nur zu dir. Sie hat immer nur "Bela Bela" geschrien. Wir hatten schon ziemliche Angst, dass unser Haus gänzlich einstürzt. Den Zaun hat´s jedenfalls bei dem Erdbeben komplett weggerissen. Hast doch sicher schon den neuen Stahlzaun vor dem Haus gesehen, oder?", begann Rod ungewöhnlich munter los zu plappern, was man ja gar nicht von ihm gewohnt war, "Außerdem hat der Farin einige neue Songs geschrieben.

Beinahe hätte ihn die Dusche dann tatsächlich kalt gemacht - weeß ja nich, ob du das Video kennst - aber unsere Dusche hat´s scheinbar nebenbei mitgesehen! Farin musste es ja ständig auf MTV schauen ... Tja, und dann hat sie halt versucht, ihn zu erstechen. Er konnte allerdings gerade noch rechtzeitig flüchten. Jo, und nun haben wir selbstverständlich auch eine neue Dusche. Und seit neuestem spricht Jan mit seiner Gitarre ... ich glaub, ihn hat sein eigener neuer Song mittlerweile selbst etwas verwirrt.

Ansonsten hast du uns einfach unheimlich doll gefehlt, Bela!" Beim letzten Satz funkelten ihm Tränen in den Augen. "Ick hab de och total dolle vermisst, Bela.", schlurchste Farin auch gleich telepatisch los, "Bin ja och gleich wieder da." "Das Kommi mit Elke kannste dir schenken!", antwortete Bela erst mal Rod, "Aber scheint hier ja nich viel ohne mich losjewesen zu sein!! Dat jefällt mir ..." Dann war die gedankliche Antwort für den Gitarristen der Band dran. "Gut! Rod labert mich hier voll zu... Beeil dich ein bissl!

Ich warte...", schickte er Farin vermissend. Dann fügte Bela noch denkend hinzu: "Stimmt das mit der Dusche? Warum haste mich nich anjerufen? Ick wär sofort zur Stelle jewesen um der blöden Tussi den Gar aus zu machn!! Ick könnte es mir nie verzeihen, wenn dir wat zustossen würde ..." In der Zwischenzeit hatte die Zion Signature es erfolgreich geschafft, sich vom Sofa fallen zu lassen und bis zum offenen Eingang der Wohnstube zu krabbeln. Dort ließ sie erneut eine Seite reißen, die das Bild über Rod traf und somit sein Ziel erneut nur knapp verfehlte. "Er kann wirklich mit mir reden!", maulte sie mürrisch mit jetzt nur noch 5 Saiten. Statt noch einmal auf Rod einzugehen, ging Bela sich am Kopf kratzend zu der Akustik-Gitarre und hob sie auf. Dann holte aus einer Schublade in einem Schränkchen in der Wohnstube ein Poliertuch und fragte die Gitare lächelnd: "Wann bisch du denn das letzte mal poliert worden?" und fängt sofort damit an, das zu tun um Farin einen Gefallen zu tun, den er ihm sicher wie so oft schuldig war. Schon im nächsten Moment stürmte Farin in Zimmer und wunderte sich bei dem Anblick eines auf dem Sofa sitzenden und Gitarre polierenden Belas. "Was machst du denn mit meiner Gitarre Bela???? Warum polierst du sie??? Das hab ich doch gestern erst gemacht.", fragte er verwundert. Dann grinste er aber und fügte hinzu: "Ach ja, hab Essen mitjebracht." Bela grinste zurück nd packte die Gitarre zur Seite. Als er aufstand, konnte man durch die ganze Wohnung sein Magenknurren hören. "Ich hab immer noch Hunger!", äußerte er sich dazu. "JAAAAAA, Is ja schon jut! Hier, Belachen!", tröstete Farin Bela und drückte ihm die Einkäufe in die Hand. "Na dann koch ma.", sagte er ihn frech angrinsend. "Wie? Ick?", fragte Bela den Blondhaarigen und sah ihn irritiert an, "Ick kann doch jüberhaupt net kochen! Was denkste dir eijentlich?" "Haste nich vorhin jesacht, das de kochen willst? Hm, na dann schiebs doch uf Rod ab.", gab der Dauergrinser als Antwort und deutete den inzwischen wieder in der Küche verschwundenen Rod. Farin schnappte sich noch mal eben seine Gitarre und die beiden folgten Rod dorthin. Der war gerade dabei, die benötigten Kochutensilien hervorzuholen. "Lass uns doch zusammen etwas leckeres zaubern. Wie wär´s Bela: Ich setze den Reis auf und du brätst schon mal das Gemüse an?!", schlug der fuhr, "Farin kann uns in der Zeit ja mal n paar Songs von seinem neuen Album vorspielen. Dann hat die da endlich auch mal was zu tun." Während des letzten Satzes deutete mit ein wenig verfinsterter Miene auf die Gitarre. "Wie euch Songs vorspielen??? Ick wess wirklich nich ob dit so jut is. Aber kochen dürft ihr jerne.", antwortete der Gitarrist, was mal wieder typisch für ihn war. "Komm schon, Jan, so übel sind sie doch nun auch wieder nicht", versuchte Rod ihn zu ermutigen, "Außerdem wird Bela sicher noch nicht alle kennen, so lange wie der weg war ... Oder: Was sagst du, Bela, du hast doch sicher auch Lust, ein paar von Farins neuen Werken zu hören?" Während er redete, brachte er das Wasser in dem Topf, vor dem er stand durch eine sehr praktische Zerahn-Herdplatte zum Kochen und setzte den Reis auf. Farin setzt sich zögernd auf einen der Küchenstühle, aber dann bemerkte er: "Oh, dir fehlt ja 'ne Saite!" Sofort holte er aus der Wohnstube eine neue passende Saite und zog sie bei der Cyan Signature auf. Bela nickte unterdessen und meinte mit einem "jut, so könnmers meinetwejen machn...", dass er einverstanden ist. Dann fing er an, dass schon von Rod vorbereitete Gemüse in der Pfanne mit einem Schuss Öl und einigen Gewürzen untergemischt anzubraten. "Wie jetz??? Du willst die Songs doch nich etwa och hörn???", fragte Farin mal wieder beleidigt. Frech grinsend konterte Bela: "Klar, gegen Vorab-Probehören hab ich absolut nix ... Ach komm schon, tu's für Rod und mich ..." "... na, ick wes nich.", äußerte Farin die inzwischen wieder völlig intakte Gitarre in der Hand halten. "Ich mach das, Farin!", flüsterte die Zion Signature auf Farins Schoß zu diesem, "Du summst und sagst, sie sollen raten, wie das lied heisst und geht! Also, wenn sie es nicht wissen, sagen wir denen es auch nicht. Looosssss!!!" *dann begann die Gitarre ein Lied vom neuen Album zu spielen. Farin überlegte kurz und beschloss dann, den Vorschlag seiner höchst intelligenten Gitarre in die Tat umzusetzen. "Ok, ick mach's, aber n bischen anders, als ihr dat wolltet. Also ick spiel n Song und ihr ratet welcher es is und wie der geht. Ick werd nur mitsummen.", erklärte er den anderen beiden und fing an zum Gitarrenspiel zu summen. Bela sah ihn fragend an und meinte: "So nich, mein Lieber, wir wolln schon anständig Text hörn... oder kannsch die immer no net auswendig?" Darauf reagierte Farin noch gereizter als zuvor. "Ick soll meene Texte nich auswende kenne????? SPINNST DU?????", quakte er in einem inzwischen Langzeit-Eingeschnapptheitszustand. "Muss ja nick imme jlei so jereizt sein, wenn ick mal wieder Schwachsinn laber... du kenns mir doch jut jenuch, um dat zu wissn...", versuchte sich Bela gleich darauf zu entschuldigen und wendete sich dann wieder dem Ge,üse braten zu. "Sorry. Ick reagier uf Bemerkungen über meene neuen Songs immer noch n bisschen empfindlich...", entschuldigte sich Farin dann bei Bela ebenfalls. "Hab ick mir fast jedocht... dann lass es mit dem Vorplayn einfach, Rod und ick werden schon nit verrecken... Nich wahr, Rod?", versuchte Bela dann neuen Frieden zu stiften. Farin wartete angespannt auf Rods Kommentar. "Hast dich ja wieder mal fein rausgewunden, Jan!", grummelte er den fertig gekochten Reis schon mal in den Wok schüttend, "Du hast einfach nur keene Lust, deinen alten Kumpels die neuen Songs als erste vorzuspielen! Bäh! Dabei hätten wir als deine Mitbewohner das doch eigentlich verdient." "Zumal wir die letzten drei Mieten allein bezahlt haben.", flüsterte er grübelnd hinzu und gab Bela ein Zeichen, dass das Gemüse nun wohl auch soweit wäre. Der Schmiss das auch sofort in den Wok. Rod würzte das ganze und überließ dann Bela das restliche Kochen. Nachdem er sich an den Küchentisch gesetzt hatte, meinte mit einfühlsamen Lächeln zu seinem Gegenüber: "Du hast sicher Angst, dass wir deine Songs niedermachen, aber Farin, du kannst mir glauben: Wir würden sowas NIEMALS tun, denn wir wissen, dass sie dir sehr viel bedeuten. Außerdem werden die wieder so genial sein - da gibt´s also selbst für uns nix dran zu meckern, stimmt´s Bela?" "Wat sollten jerad dat Kommentar mit der Miete.", meinte Farin mit der Augenbraue zuckend, "Die wird von meenem Konto abjebucht!!!!" "Ihr habts ja echt Probleme... Ick koch jetzt endjültich weita, sonst verhunger ick nur!", kommentierte der nun mit dem Wok beschäftigte Bela das ganze. "Da siehste Rod, nimm dir doch mal 'n Beispiel an Bela!!!!", sagte Farin altklug. Die beiden sahen dann gleichzeitig zu diesem. Obwohl er mit dem Rücken zu ihnen stand, konnte man förmlich spüren, wie er in sich hineingrinste. Inzwischen schwebte in der Küche der typisch leckere Duft von asiatischen, gebratenen Gemüse mit Reis, was Rod ertaunte. "Hhhhmmm, das duftet! Hey, Farin, meenste wir machen Bela doch noch zu nem guten Koch?! Ich wollte ´s schon fast aufgeben! Aber das scheint richtig lecker zu werden...", sagte der Schwarzhaarige während ich das Wasser förmlich im Mund zusammenlief. Farin war unterdessen längst aufgestanden und half Bela indem er den Tisch deckte. Rod tat es ihm gleich und flüsterte zu Farin: "Hey, Farin, ich dachte, wir könnten Bela doch noch zu nem richtig guten Koch machen! Und jetzt hilfst du ihm ja schon wieder." Er grumelte kurz und fuhr dann fort. "Ja, ich hab die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben! Aber das scheint ja richtig lecker zu werden..." dann suchte der Bassist eine Beschäftigung damit er wenigstens so tun konnte, als würde er mithelfen. Farin bemerkte das sofort und sagte leicht säuerlich: "Wir wohnen zusammen, dit heißt, wir helfen uns och gegenseitig." Scheinbar dadurch auf eine Idee gekommen ging Rod zur Vitrine mit der Minibar und den guten Gläsern und antwortete: "Ist ja gut. Dann mixe ich uns eben die Cocktails. Für dich natürlich alkoholfrei, Jan." "Warum musste eijentlich immer daruf rumhacken, dass ick keen Alkohol trinke????", maulte Farin erneut herum. "Genau! Ich trink ja auch kein Alkohol.....", portestierte die Cyan Signature, die nun auf dem 4. und meistens freien Küchenstuhl lag, aber dann fiel ihr ein, "Mist, ich kann ja gar nicht trinken!" Farin verkniff sich das Lachen nur mit Mühe, da er Rod nicht auf die Gitarre aufmerksam machen wollte. "Da gibt´s gar nischt zu Grinsen, Jan.", meinte Rod Cotails mixend, der wohl auch insgeheim den Kommentar der Gitarre mitgehört hatte, "Sing uns nach dem Essen lieber nen paar neue Songs von dir vor und beschäftige deine Gitarre ein bisschen, anstatt mit ihr nur dummes Zeuchs zu quatschen." Erneut versuchte Farin, sich zu rechtfertigen: "Erstens: Ick hab euch längst 'n Probeexemplar jeschickt, also hör dir die Songs doch einfach an. Zweitens: Ick quatsch keen dummet Zeug mit meener Gitarre." Inzwischen war mal wieder vor Wut eine Saite der Signature kurz vorm Reißen. "Das merk ich mir und zahl es ihm irgendwann zahle ich es ihm mit doppelter Kraft zurück." Rod, der mal wieder jedes einzelne Wort verstanden hatte, aber es nicht zu geben wollte, warf einen kurzen, grimmigen Blick zu der Gitarre und wechselte dann schell das Thema. "Cocktails sind fertig!!!!", frohlockte er und blickte dann besorgt zum noch immer kochenden Bela, "Bela, watt is eigentlich mit dir los, du bist so still? Bist doch noch nicht so ganz erholt von deinen Reisestrapazen oder?"

"Stimmt ufffällich.", bestätigte Farin. "Wat is los mit dir?", fragte er, weil er sich ebenfalls Sorgen um Bela machte. "Och..." meinte dieser und guckte statt zum Wok deprimiert zu Boden, "Ick weeß och nich, was los is..." Hatte er vielleicht schon eine Vorahnung? "Liebeskummer? Oder Midlife Crisis? Oder einfach Sehnsucht nach der Bühne?", fragte Rod ihn aus, "Ich könnte das nur zu gut verstehen..." "...oder biste so froh, dass de wieder bei uns bist, dass et dich schon wieder traurig stimmt.", stellte Farin grinsend seine Vermutung an. "Öhm... nö!", gab Bela den beiden als klare Antwort, "Ick weeß it doch och nit... Außerdem isses ja nick mehr lange hin bis zum Hurricane-Festival..."

"JAAAAA!", jauchzte Farin mit einem seiner typischen und doch durchaus variablen Grinsen auf seinem Gesicht. "Dann stehn wa endlich wieder mit die ärzte uff da Bühne.", freute er sich anscheinend. "Freu mich auch schon sooo sehr. Endlich wieder ein paar neue BHs für meine Sammlung! Aber diesmal singen wir dann bitte wieder meine 3 Lieblingssongs: "Dauerwelle vs. Minipli", "BGS" und natürlich "Lovepower"", scherzte Rod und entschuldigte sich sofort mit: "...war natürlich nur 'n Scherz!" Farin verkniff sich einen weiteren Kommentar um nicht schon wieder mit dem streiten anzufangen und reichte Bela stattdessen das Sojaöl, dass dieser für die Gemüsepfanne benötigte. "Wie lange willste denn noch in der Pfanne rumrühren? Jetzt müsste das Essen doch wirklich bald fertig sein.", meinte Rod ungeduldig. Da er ein Mann der Tat war, nahm er einfach den Löffel, der auf seinem Platz lag und kostete von dem Inhalt des Woks. "Hey!!!!", schrie Farin sofort aufgebracht und haute Rod auf die Finger, "Hör uff zu naschen!!!! Deck lieber mal den Tisch! Da fehlen noch Servierten und deine Cocktails!!" Rod tat dies und sagte: "Hunnnggerrr... Übrigens ihr beiden - was wollt ihr denn eigentlich heut Abend unternehmen. Wollen wir mal wieder den lieben Sahnie besuchen? Oder Captain Karg?" "Ähm... Keene Ahnung, darüber hab ick mir noch nich so richte Jedangen jemacht.", antwortete Farin die gerade dreckig gewordenen Herdplatten etwas putzend.

Sollten sie schon ahnen, dass sie gar nicht mehr jemanden Besuchen brauchten, da gerade ein äußerst ungebetener Gast vor ihrer Haustür stand und klingeln wollte? Hatte vielleicht Bela auch nur so schlechte Laune, Farin solche Tobsuchtsanfälle, Rod solche Plapper- und Lästerattacken und die Cyan Signature ihre Problemchen mit den Saiten, weil sie alle im Grunde durch ihren vielleicht sogar vorhandenen 7. Sinn erahnten, wer dieser ungebetene Gast war und was für ein Unheil er anrichten könnte?

Sahnie ist wieder da ...

Bis jetzt geschah folgendes: Eigentlich wollten Rod und Farin am Tag bevor Bela von Urlaub zurückkommt ausschlafen, aber schaffen tun sie's nicht. Nach dem Frühstück versuchen sie zusammen ein neues Lied zu schreiben, wobei sie aber von Bela gestört werden, der wegen eines "Missgeschicks" schon einen Tag früher abreisen musste. Die drei beschließen nach vielen Zankereien zusammen Mittagessen zu kochen, werden dabei aber erneut gestört ...
 

Bela wollte gerade auch einen Vorschlag machen, wen sie denn besuchen könnten, als ihn ein plötzliches Sturmklingeln unterbrach. Alle drei hielten den Atem an. Als es sich nach zirka einer Minute kurz beruhigte, fragte Rod mit einem Hauch von Panik in der Stimme: "Hast du das gehört, Farin? Es hat geklingelt! Wer kann denn das nur sein?" Doch bevor er seine Fragen beenden konnte, begann das Sturmklingeln erneut für ein paar Minuten. Als es aufhörte, fragte Rod schon schreckliches ahnend: "Du Farin, meinst du, der oder will zu uns?" Er zögerte etwas und blickte Farin mit angsterfüllten Augen an, versuchte dann aber doch, sich selbst die Angst zu vertreiben. "Nein, ist sicher nur die Post ...", log er sich selbst an. Dann klingelte es wieder Sturm und nun kamen auch ein heftiges Dauerhämmern gegen die Tür hinzu. "Oh shit, Farin! Was machen wir denn jetzt, wenn der oder die doch zu uns will?", fragte Rod, der nun aus der Küche ging und bibbernd zur Tür sah. Farin schob einfach Bela samt Wok ebenfalls in den Flur und in Richtung Tür und meinte falsch und vor allen Dingen ziemlich nervös lächelnd: "Klärt ihr dat mal, Jungs! Ick mach mit dem Essen weiter!" Dann nahm er hüstelnd Bela den Wok ab und schlich sich damit wieder zurück in die Küche. "Hey, ick weeß dat ihr zu Hause seid! Ick hab dit zu Mampfen ja bis zu die Straße jerochen. Reicht übrijens leicht anjebrannt!", grunzte Sahnie sturmklingelnd und mit der anderen Hand auf die Tür einschlagend von draußen. Er vergaß natürlich ganz, dass ihn sicher bei dem Lärm, den er veranstaltete kein Schwein in der Wohnung hören würde! "B...bela, w...willst du nicht aufmachen? Ist bestimmt ein alter Freund von dir...", stotterte Rod geistesgegenwärtig, während Bela nur mit abwesenden Geiste und leeren Blick aufs Parkett starrte. Sahnie schlug, sondern trat jetzt auch noch dermaßen gegen die Tür, dass man es als Zeuge schon als Sachbeschädigung sehen konnte. "Hey Jungens, nu lasst mir schon rinn, watt hab ick euch denn jetan?", schrie er langsam böse werdend. Drinnen kam unterdessen Rod auch endlich mal auf die schlaue Idee, einfach mal durch den Spion zu sehen und schrie aus Reflex, als er den Herren draußen erblickte: "Oh neeeiin!!! Es ist Saaahnie!!!" "Nun macht schon uff! Ick tu euch doch nischt! Ick bin´s doch, euer alter Kumpel!", grunzte Sahnie draußen immer lauter schreiend und klopfend. Bela musste sich erst mal fangen, bevor er etwas sagen konnte. "Mach du, Bela. Ich muss dringend nach den Cocktails schauen!", redete er sich geqüalt Rod anlächeld heraus und folgte Farin schnellstens in die Küche. Der Blonde stand regungslos am Herd und schluckte schwer. Als er zur Herdplatte sah, realisierte er erst, dass er den Wok noch nicht wieder auf die Herdplatte getan hatte. "Ihr drückt euch wieder mal! Na klasse!", grummelte Rod betrübt und öffnete missmutig die Tür.

Obwohl jetzt Sahnie vor ihm stand, wirkte er wie ausgewechselt. Er machte einen auf "ist überhaupt nichts passiert" und empfing den Gast freudestrahlend: "Hey Sahnie, Mensch, lange nicht gesehen! Super!" Böse und scheinbar angefressen starrte Sahnie den Gastgeber an. "Na wird ja och langsam Zeit, Alter!", fing er sofort an zu meckern. "Ich hab dich nur nicht eher hören können, weil's hier grad sehr laut ist.", versuchte Rod sich aus der ganzen Sache rauszureden, "Bela und Farin kochen grade." "Na ditt trifft sich ja jut.", äußerte sich Sahnie gleich debil grinsend, "Denn lad ick mir mal och mit zum Essen ein, wah! Hhhhm ditt duftet ja schon rischtig jut." Er stieß Rod weg, rannte ohne die anderen beiden zu grüßen, die noch immer wie versteinert in der Küche standen, den Flur durch und machte es sich im Wohnzimmer auf der Couch gemütlich, wo noch immer von heut morgen MTV lief. Verwirrt Sahnie hinterher blickend warf Rod einen Blick in die Küche, wo er gleich von Farin zugeflüstert bekam: "Sie zu, dat de den wieder aus unsrer Wohnung raus kriegst bevor wa essen." Dann murmelte er in Selbstmitleid ertrinkend vor sich hin: "Wie kann man den nur rinn lassen?" "Na toll, Jan! Jetzt bin ich also wieder schuld. DU hast dich ja einfach nur verdrückt, du feige Nuss! Du weißt genau wie ich: DER hätte NIEMALS Ruhe gegeben!", flüsterte Rod angekratzt zum Gitarristen zurück und guckte angewidert aus der Küche heraus in Richtung Sahnie. Der hatte in der Wohnstube inzwischen durch das laufende Fernsehprogramm etwas zum meckern gefunden. "Watt glotzt ihr bloß für ne Scheiße? MTV? Wie ick dit hasse! Wollt wohl Jan sein neues Video kiecken, oder watt?! So jut is dit nur wirklich nich.", krakelte er und grabschte sich an den Sack, "Die alten Sachen, da wo ick noch mit bei Die Ärzte jewesen bin, die sind da schon um Klassen besser! Aber dit watt ihr heute macht, dit könnt ick doch im Schlaf - wenn ick nur Lust hätte!" Dann soff er einfach ein angefangenes Bier, das Rod dort vor einigen Tagen stehen lassen hatte, aus und rülpste danach herzhaft. Rod schlich unterdessen Sahnie nicht beachtend mit seinem Bass von der Küche ins Schlafzimmer und schloss hinter sich die Tür. Das bemerkte Sahnie auch keineswegs und laberte unentwegt weiter. "Ick zappe denn ma weiter zu Big Brother. Dit find ick rischtich dufte, denn die Leuts sind alle escht cool und jut druff und so.", quackte er und soff das Bier weiter, "Hab mir da och schon ma bewerben wollten, weeßte, aber ick war denen zu intell...lent." Dann legte er seine Füße auf die schwarze Ledercouch und das, ohne vorher seine Schuhe auszuziehen. Im Schlafzimmer bekam Rod auf dem Bett sitzend das ganze Gelabere des nichtsnutzigen Ex-Bassisten mit und entlud seine Wut indem er auf seinen Bass einhämmerte. "Ficken, ficken, ficken gegen das System. Ficken, ficken, ficken, ihr könnt nicht überleben!!!", grölte er laut zu seiner Begleitung. Sahnie bekam davon in der Wohnstube inzwischen Big Brother guckend nichts mit und jammerte die leere Bierflasche in die Ecke werfend, die an einer Kommode zerschellte: "Hey Farin, Bier is alle! Bringste deinem alten Kumpel nen neuet!" nach einer kurzem Pause fiel ihm ein, dass Bela ja auch noch da war und da sein Magen gerade rumorte, schrie er wie ein kleines Kind, dass den Hals nicht voll genug bekommen konnte: "Bela! ... Bela, hörst du mir nich? Wann jibt et denn endlich Essen, ick verhunger hier schon fast!" Kommentarlos nahm Farin in der Küche eine Dose Bier aus dem Kühlschrank, ging bis zur Türangel des noch immer offen stehenden Wohnzimmers, zielte auf Sahnie und warf dann die Dose. Er traf ihn tatsächlich am Kopf! Schnell drehte der Gitarrist sich um und lachte leise in sich hinein. Durch diese Aktion fühlte er sich jetzt wieder viel besser. "Auuuuaaa!!! Dit tut doch weh, Jan!", schrie der erst spät auf die Attacke reagierende Sahnie. Doch dann besann er sich wieder und begrüßte böse grinsend seinem Ex-Bandkollegen mit den Worten "Achso, Tach Jan, übrigens!". Dann schrie er wieder in Richtung Küche: "Watt habt ihr denn mit Bela jemacht? Is der in´n Topp jefallen oder watt?" "Der hat Angst vor dir.", grummelte farin als Antwort und drehte sich wieder schlecht gelaunt zu Sahnie. "Waaat!?", grunzte Sahnie scheinbar amüsiert darüber, "Feige Sau, das alte Haus. Habt ihr eijentlich mal wiedder watt von Hagen jehört? Ick hab da nämlich so ne Idee: ..." Rod hörte aus dem Schlafzimmer zu und dachte sich gleich: "Was wird der wohl vorhaben, der Arsch?" "Ja klar! So was blödes wie fünf Ärzte oder so ...", dachte Farin gleich als Antwort. "Les doch sein neues Buch wenn de wissen willst wat mit ihm los is.", antwortete er dann Sahnie schnippisch. In der Küche erwachte die Cyan Signature aus ihrem Schlaf und stellte geschockt fest, welchen Gast sie da hatten. Also ließ sie sich vom Küchenstuhl fallen und robbte sich bis in den Flur, wo sie die mit doppelter Kraft geladene Saite, die eigentlich für Rod bestimmt war, in Richtung Sahnie reißen ließ. Leider rauscht die an Farin vorbei und traf nur den Türrahmen des Wohnzimmers. "ffffafafarriiinn ddada sitzt ja Sahnie", stammelte sie gescheitert zu ihrem Herren. "So schlecht is doch die Idee jar nich!", fing Sahnie an zu plappern, der wohl an Farins Blick sah, dass er mal wieder durchschaut worden war, "Außerdem würden sich die Fans escht freun. Denn die Ärzte warn ja schon immer erfolgreich, och mit Hagen und vor allem janz am Anfang mit mir. Deswejen denk ick, sind wir ditt den Fans mal schuldig, det wir zumindest uff eener Tour mal wieder alle mit dabei sind. Könnten ja och den Bassisten immer wechseln lassen, je nach dem, welches Lied wir grad spielen, verstehste? Außerdem wird´s Zeit, det wir ma wieder mehr alte Songs spielen. Hey, Jan, du musst doch och zujeben, det dat nun mal einfach die besten waren!" Dieses sinnlose Gelabere ließen den "Neuen", der im Schlafzimmer inzwischen vor Wut kochte, natürlich nicht kalt. Er holte einen Marshall-Verstärker hervor, schloss seinen Bass daran an und haute dann mordsmäßig in die Saiten um Sahnies Gequatsche zu übertönen. Die Signature auf dem Boden dachte sich Rod lauschend "Wenn Rod das macht, mach ich das auch! HUHUHU!!" und stimmte gleich mit ein. Farin blickte zu seiner am Boden liegenden Gitarre und murmelte: "Gute Idee." Also hob er die Gitarre auf und haute ebenfalls in die Saiten ohne erst mal einen Gedanken an sein auf dem Sofa liegendes und Bier saufendes Gegenüber zu verschwenden. Doch während des Abregierens besann er sich und hielt inne. Er guckte Sahnie für kurze Zeit scharf an und meinte: "Sahnie, das is ne scheiß Idee!" Nachdem er das gesagt hatte, spielte einfach weiter. Obwohl Sahnie keineswegs eine gut geölte, sondern höchstens mit Bier zugedröhnte Stimme hatte, schaffte er es mit den folgenden Gelabere doch tatsächlich, Farins Gitarrenspiel zu übertönen. "Ick dacht ja nur ... Aber sagt nich, ick hätte euch nich jewarnt, wenn euch uff eenmal alle Fans wegloofen!", sagte er sich wie immer im Recht fühlend, "Grade wenns so jut läuft wie jetze, was ja vor allem an den wieder ufflebenden alten Songs uff die Live Touren liecht,

grade da solltet ihr mehr uff die innersten Wünsche eurer Fans einjehn und die sind ja wohl offensichtlich: Die wollen die alte Besetzung wieda - zumindest uff eener Tour und zumindest bei den alten Songs. Dit hat ja wohl die Fuffzehn Jahre Netto Tour jezeicht, als olle Hagen mit jetourt hat. Watt der für´n Applaus bekomm´ hat, die alte Socke!" Zum Abschluss seines "hinreißenden" Vortrags grinste er noch einmal applausgeil zu Farin.

Sahnie hatte es auch ohne zu wissen den noch immer im Schlafzimmer Bass spielenden Rod übertönt, der jetzt die Beherrschung verlor und seinen sonst so geliebten Bass einfach aufs Bett schmiss. Schnurstracks stürmte er aus dem Schlafzimmer mit lauten Türknallen der dazugehörigen Tür zu Farin und Sahnie in die Wohnstube. "Uuuaaaahhh! Hör endlich auf mit der Scheiße! Sei still!", begann er zu schreien, "Du bist ja nur neidisch, dass wir jetzt so erfolgreich sind, gib's doch zu! Du wärst auch gerne wieder eingestiegen, aber niemand hat dich gefragt!" Sahnie schluckte und verschluckte sich fast dabei. Seine Miene hatte sich binnen weniger Sekunden extrem verfinstert. Farin hielt den vor Wut zitternden Rod fest und flüsterte leise zu ihm: "Der isset nich wert! Spar deene Kräfte." Nachdem er seinen Satz beendet hatte, starrte er böse Sahnie an. "Jan, lass ihn rausschmeißen.", flüsterte Rod mit ebenfalls sehr finsterer Miene zurück, "Du bist hier mehr oder weniger der Hausherr. Außerdem hört der eher auf dich als auf mich." Farin grummelte. Ihm schien es nicht zu passen, dass er meistens die Suppe auslöffeln musste. "Uff mich hat die Type noch nie jehört.", flüsterte er schließlich nachdenklich, "Und ick glob nich, dass der sich rausschmeißen lässt. Dit müssen wir anders machen." "Nicht so laut!", mahnte Rod auf Sahnie deutend. Nachkurzer Pause fragte er leise: "Wie denn?" "Watt tuschelt ihr beeden denn da? Häh?", unterbrach Sahnie die beiden, der sich durch die Werbeunterbrechung bei Big Brother den beiden annehmen konnte. "Wir? Was? Ich weiß gar nicht, was du meinst... Weißt du, was er meint...?", tat Rod ganz scheinheilig und schielte ahnungslos gespielt rüber zu Farin. Als er bemerkte, dass dieser noch immer in Gedanken versunken war, schob Rod ihn einfach wieder in den Flur und meinte scheinheilig lächelnd als sei nichts gewesen: "Wir haben noch mal eben was zu erledigen. Dort hatte Farin auch gleich eine Idee. Er stellte seine Cyan Signature, die er schon seit dem Abreagieren in der Hand behalten hatte, an der Flurwand ab und ging wieder zurück in die Wohnstube. Rod, der wohl bemerkt hatte, dass Farin jetzt einen Plan hatte, folgte ihm. "Na ja weeste, da is sone Veranstaltung, wo ick mich spontzan zeigen wollte. So für PR und so. Aber dit wär viel cooler, wenn de da alleene hinjen würdest. Die würden aus flippen.", erzählte der Gitarrist hinterhältig grinsend und sah dann zu Rod. Da dieser sich vor Lachen kaum halten konnte und deshalb ziemlich unnütz am Platze war, verschwand er schnellstens ins Bad. "Meenste echt? Aber watt denken die denn, wenn ick nun plötzlisch da ufftauche. Ick bin doch ja nich mehr bei die aktuellen Ärzte.", grübelte Sahnie grinsend vor sich hin. "Ach wat, so toll wie de warst, erkenn die dich doch sofort wieder.", versuchte Farin grinsend zu beruhigen. Er sprach extra laut damit Rod aus dem Bad ja auch alles mitbekam. Der saß inzwischen auf dem Klo und fing laut an, "Ficken" zu singen, um sein Lachen zu verstecken. "Hört sich irjendwie falockend an, altes Haus! Ick wusste doch, dass ick in dir eenen echten Freund hab, Farin!", jubelte Sahnie während er vom Sofa aufstand und den Fernseher abschaltete. Wohl als Ausdruck seiner Freude machte er Luftsprünge und fiel Farin um den Hals. Der bekam natürlich sofort einen Ekelanfall und stieß Sahnie angewidert weg. Dennoch blieb er in seiner Rolle und wies ihn als Ausrede vorsichtig darauf hin, dass er sich beeilen muss, weil er sonst zu spät käme. "Hey, aber ick kann so da doch nisch hin. Wie seh ick denn aus? Noch schlimmer als du, Jan! Hahahaha...", scherzte Sahnie. Rod, der im Bad weiterhin dem Gespräch lauschte, dachte: "Altes Arschloch! Der soll sich so schnell wie möglich von hier verpissen! ... Ups, dann muss ich wohl ausm Bad, damit er sich "hübsch" machen kann ..." Dabei grinste er sich in sich hinein, was eigentlich, da er sich eingeschlossen im Bad befand, nicht von Nöten war. Farin mühte sich mit gequälten Grinsen ab und gab als Antwort: "Du siehst doch immer besser aus als ick." "Nu hau endlich ab!!!!", dachte er insgeheim genervt. Leider machte diese Aussage selbst Sahnie stutzig. "Bin ick deine Olle oder bist du schwul jeworden, Alter?", fragte er Farin misstrauisch beäugend, "Ick hab schon immer jedacht, zwischen dir und Bela ..." Farin rastete fast aus, aber letztendlich konnte er sich doch beherrschen. Er verschwendete seine Energie lieber dafür, Sahnie vom Wohnzimmer aus durch den Flur zur Tür zu schieben. Anschließend hielt er die Tür auf und sagte lächelnd: "Los Alter, du musst dich beeilen!" "Aber wohin muss ick denn überhaupt?", fragte Sahnie während Rod wieder aus dem Bad kam. Farin antwortete nach kurzem Überlegen: "Ins Soda." Sichtlich genervt schob er den wohl nun davon überzeugten Sahnie nach draußen, knallte die Tür zu und seufzte. Jubelnd rannte Sahnie so schnell es ging die Treppen runter und frohlockte: "Daaannnke, Farin! Daaaanke, mein Freund!" Dann sang oder grölte vielmehr: "Ick jehe zu die alten Fans! Ick jehe zu die alten Fans! Ick jehe zu die alten Fans! Die werden Augen machen, wenn se ihren Sahnie wieder sehn - endlich wieder nen ordentlichen Bassisten!!" Grinsend und strahlend verließ er das Haus.

"Na endlich.", meinte Farin erschöpft, aber triumphierend und ließ sich auf einen der Küchenstühle fallen. Rod konnte sich vo Lachen kaum auf dem Stuhl halten, auf dem er saß. "Du bist echt so cool, Farin! Muhahahah!!! Wie du den verarscht hast! Das war erste Sahn(i)e!!!", meinte er grinsend, "Darüber müssten wa nen Song machen!!!" Wieder grinsend könnend entgegnete Farin: "Der is so doof, den kann jeder verarschen." "Du sagst es!!!", meinte Rod weiterkichernd. Er stand auf und holte seinen vorhin noch leicht geschändeten Bass und kehrte wieder an seinen Platz in der Küche zurück. Nachdem er sich hingesetzt hatte, spielte er drauf los und grölte dazu: "Wa wa wa wa wa wa wa, Sahnie is n Arschloch! Huuuuaaaaahh!" Farins Grinsen wurde breiter. "Ja gut, dass er weg ist, er hat unseren Bela ja zu Stein erfrieren lassen."

Scheinbar intuitiv drehten sich Rod und Farin gleichzeitig mit teuflisch bösen Blicken zu Bela um, der immer noch wie angewurzelt am Herd stand und das inzwischen längst verbrannte Essen anstarrte.

Er stand scheinbar noch immer unter Schock. Nun fragt sich jeder, ob sie Sahnie wirklich entgültig losgeworden sind ... Vielleicht erfahrt ihr es ja im nächsten Kapitel!! Vielleicht ... aber auch nicht ...

Streitangelegenheit Nr. 1 ... mal wieder das Essen!

Auch, wenn der Rückblick wahrscheinlich mit schmerzhaften Erinnerung (wegen des letzten Kapitels) verbunden ist ... er muss sein! Also: Farin und Rod wollen eigentlich den letzten Tag ohne Bela, der noch in Italien in urlaub ist, voll ausnutzen, aber der kehrt schon am Vormittag zurück. Die drei kochen zusammen zu Mittag, aber werden dabei doch plötzlich und tatsächlich von Sahnie überrascht, der die drei erst mal nervt. Während Bela wie versteinert in der Küche steht, lässt Rod seine Aggressionen an seinem Bass aus, doch schließlich gelingt es Farin doch noch mit einer List, den ungebetenen Gast loszuwerden. Aber was ist jetzt mit Bela? UND WAS IST MIT DEM MITTAGESSEN!?

Noch immer kreidebleich erwachte Bela langsam aus seiner Erstarrung. "Da ...", murmelte er leicht sauer und knallte den Wok auf den Küchentisch, "Mir ist der Appetit vergangen ..." "Na super. Dit is verkohlt.", meinte Farin, nachdem er die seltsame Materie im Wok genaust begutachtet hatte. Seufzend holte er die Werbung eines Pizzaservices aus der Schublade und legte sie neben den Wok auf den Tisch. "Hier suchen wir uns wat aus.", sagte er vollkommen ruhig und schielte dann zum Schlagzeuger, "Und Bela ... Du bezahlst! Hast ja schließlich dat Essen anbrennen lassen." "Ja und? Ick bezahl doch schon den Einkauf ...", versuchte Bela sich zu rechtfertigen, "Vor zwei Wochen deine überdimensionale Ladung Tofu ..." "Na und, dit is keen Grund, dit Essen anbrennen zu lassen.", jammerte Farin mit knurrenden Magen, "Also ick will jetzt wat futtern!" "Mir ist jetzt noch schlecht von dem Typ, aber bitte! Ick vertrag ja viel ... aber dit war echt zu schockierend!!", grummelte Bela scheinbar beleidigt und noch immer geschockt. "Ja super, aber ick und Rod dürfen uns mit dem rumschlagen.", versuchte Farin sich zu verteidigen. "Wat soll ick denn sagen? Die Eckeltype hat mir umarmt.", sagte er sich leicht vor Ekel schüttelnd. "Hey Moment. ICKE bin mit dem immer noch am meisten zerspalten, oder wärste glücklicher jewesen,

wenn ick einfach auf der Stelle ins Koma gefallen wär, vor Ekel?", maulte Bela wiederum. Nun mischte sich auch Rod in den Streit der anderen beiden ein: "Aber was soll ich denn sagen: Habt ihr nicht gemerkt, wie der mich ständig runter gemacht hat von wegen den

,besseren alten Zeiten'! Bäh! Ich könnte kotzen bei dem Typen! Und habt ihr gesehen, wie der mich angegafft hat? Mit einem so gehässigen Blick - wenn Blicke töten könnten!"

Dann blickte er säuerlich zu Bela. "Aber du alter Drückeberger tust so als wärst du gar nicht da!", kritisierte er das Verhalten seines Freundes, blickte dann aber wieder freundlicher zu Bela und grinste Farin an, "Ich finde auch, du solltest uns dafür mindestens zum Essen einladen!"

Währenddessen schlenderte Sahnie durch die Schönhauser Allee in Richtung Kulturbrauerei. "Ick treffe meene alten Fans! Juchu! Dit wird eeen Gaudi! Der alte Sahnie kommt zurück!", jauchzte er und ließ sich nicht von einem an ihn vorbeigehenden grimmig und herablassend guckenden Fan mit einem "BelaFarinRod"-T-Shirt beeindrucken.

In der WG sagte Bela inzwischen ganz offen zu Rod: "Ach komm, sonst lässt du dir uch von niemandem was sagen. Oder soll ick jetz enttäuscht sein, weil du uf die Knalltüte hörst und nicht auf mich?" Grinsend wendete er sich dann zum Gitarristen: "Tja Farin, dann wird's wohl doch noch was mit dem goldenen M! Aber ick müsst erst zur Bank, denn meene unerschöpfliche Brieftasche hat mich in Italien im Stich jelassen!" "Na super. Typisch Bela.", grummelte Farin halbverhungert vor sich hin. "Och komm, Farin-san... war ich doch in Japan??? Jan, bittööööö.", bettelte Bela und zwinkerte danach Farin an, "Nur heute. Außerdem, wenn ick euch schon einladen muss, dann dahin, wo's mir passt!" Erneut grummelte Farin und meinte dann schmollend: "Dann könnta ja gleich ohn mir gehen." "Nö, dass macht nur halb so viel Spaß!!", quengelte dann Bela wiederum und klammerte sich an Farin. Der sah Bela genervt an und konterte gekonnt mit: "Dann nehm ick mir aber meen eigennet Essen mit." "Ick hatte jesacht, ick lade euch ein.

Per Definition ist da ein Salat und nen Gemüsemac mit einbezogen.", meinte Bela zuckersüß, der wohl diesmal wirklich nicht auf Streit aus war. "Den JemüseMc jibtet nich mehr. Und der Gartensalat schmeckt nich.", knurrte Farin säuerlich. Und da Bela (Wer hätt's gedacht?) wirklich nicht auf Streit aus war, ließ er sich doch erwichen und meinte einfühlsam: "Gut, dann irgend ,nen anderen Imbiss???" Dann sah der lächsend zum Blonden hoch, da der genau wusste, dass er fastfoodsüchtig ist. "Was meinst du, Rod?", fragte er währenddessen. Der Bassist war ebenfalls nicht auf Streit aus und fragte schüchtern grinsend: "Wie wäre es mit ... ähm ... Burger King? ... Oder Kentucky Schreit Ficken? Bei BK gibt es übrigens noch was für dich, Jan: Den Country Burger und außerdem machen die dort auch leckere Salate!" nach kurzer Bedenkzeit gab Farin nur ein "Ich geh auf mein Zimmer." von sich. "Was hast du denn? Bela hat doch nur rumgescherzt und das letzte meinte ich ernst.", sagte Rod grübelnd. "Hey, aber lass uns doch Sushi essen gehen! Das ist doch die Idee, oder?!", fiel ihm dann ein, worüber er sich sichtlich freute. "Da gibt´s auch Fast Food Restaurants. Dann ist auch Onkel Bela zufrieden.", fügte er Bela angrinsend hinzu. Farin sah Rod scheinbar sehr erstaunt über solch ein tollen Vorschlag an und gab mit einem "Ähm ... Na gut ..." schließlich klein bei. Zufrieden wendete sich Rod nun zu Bela. "Was sagst du dazu, Onkel Bela?", fragte er den Schlagzeuger hoffnungsvoll und gleichzeitig hungrig anblickend. "Onkel Bellla sagt: Gute Idee, mein Neffe!", gab Bela grinsende als Antwort und da Rod und Farin so perfekt dastanden, legte er seine Arme um die Schultern der beiden. "Los, ick hab wieda Knaaaaast.", sagte er und lächelte Farin an. "Na? Zufrieden?", fragte er vorsichtig um Herrn Urlaubs überlastetes Gemüt nicht allzu sehr zu strapazieren. "Geht doch, warum nich gleich so.", grinste der allerdings zufrieden die anderen beiden an, weil er mal wieder seinen Willen bekommen hatte. "Na dann nix wie los!", motivierte Rod die anderen beiden während er sie zur Tür hinaus scheuchte. Zur Feier des Tages rutschte Bela die Geländer der Treppe runter. "Hey Alter, tu dir nicht weh!", rief Farin halb besorgt, halb spöttisch hinterher und stolzierte gleich darauf die Treppe runter. Rod, der abgeschlossen hatte, knallte im nächsten Moment die Tür zu und rannte hinter den beiden her. "Vergesst euern Roddy nicht! Hey wartet!", quengelte er. "Wir würden dich doch nicht vergessen!", brüllte Farin grinsend aus dem 1. Stockwerk nach oben zurück. Aus dem Erdgeschoss brüllte Bela danach grinsend: "Niemals, hörst du, mein Neffe?" Lachend kam Farin nun auch bei Bela an und wartete mit ihm auf Rod. "Wer fährt denn eigentlich?", fragte dieser, als der endlich draußen vor der Haustür ankam, "Bis zum nächsten Imbiss isses ganz schön weit, zumindest wenn wir nicht wieder diesem Sahnie-Spinner begegnen wollen. Denn da wo der jetzt ist, wäre der dichteste." Etwas peinlich berührt meinte Farin: "Ich kann nicht Autofahren." Bela schielte fragend zu Farin und sagte dann: "Ick hab die Schlüssel nich!" "No problem. Ich hab sie!", klärte Rod Bela auf und tänzelte lächelnd mit den Schlüsseln klingelnd. "Gut, dann fährst du.", beschloss Farin grinsend. "Ihr kümmert euch ja mal wieder um nix, dit is einfach typisch!", dachte Rod laut und fluchte gedanklich dabei: "Scheiß Bullen, scheiß Staat." "Is ja gut, Rodi, mein Freund.", tröstete Farin ihn auf die Schulter klopfend. Rod ging gleich zum Auto und dirigierte seine beiden Bandkollegen mit einem "Na dann, steigt ein ihr faulen Säcke!" und rausgestreckter Zunge auch dorthin. Farin setzte sich einfach auf den Beifahrersitz und meinte "Na dann los." Noch gerade rechzeitig bemerkte Rod, der schon fast losfuhr: "Uuups, wo ist denn Bela?" In diesem Moment stieg Bela hinten ein und reichte ihm mit der Bemerkung "Mit Hausschlüssel losfahrn wär nicht schlecht wah? Auf geht's!" den Autoschlüssel. Gleich nach dem Anlassen des Wagens wand Rod sich, dankbar, wie er Bela war, noch immer mit einem Auge zur Straße schauend zu Bela nach hinten und fragte: "So sitzt du auch fein, Onkel Bela? Jetzt kriegst de nach so viel Pasta und Pizza endlich mal wieder was richtiges zu essen ..." Kurz Farin angrinsend und inne haltend wand er sich wieder nach noch vorne und korrigierte sich: "Ach ne, ups, wir fahren ja Sushi Essen ... Da muss man doch immer 10 Portionen essen, um satt zu werden. Das wird teuer! Aber Bela hat ja gesagt, dass er uns alle einlädt!" "Ey, nicht dat ihr wieder wie in Süd-Amerika anfangt... 8 Portionen, es hackt wohl?", beschwerte sich gleich darauf Bela von der Rücksitzbank aus. "Hab zwar dann auch was von Jan abgekriegt, aber trotzdem ...", dachte er sich nebenbei still und heimlich. Doch Rod schielte nur noch breiter grinsend zu seinem blonden Beifahrer und meinte scherzhaft: "Du sei mal schon ruhig, hast uns ja immerhin 2 lange Wochen im Stich gelassen, du alter Rucksack-Touri! Wir haben dich so sehr vermisst, dass Farin sogar schon an ein drittes Soloalbum gedacht hat. Da werden wir doch wohl mal etwas mehr essen dürfen!!" "BItte wat? Dann wird dit ja jar nischt mehr mit dem nächsten besten Album der Welt! Hör auf damit, Rod, ick nehm sowat seeehr ernst!", beschwerte sich Bela zunächst, aber fügte dann ein "Aber schön, dass ihr mir vermisst habt ..." hinzu.

Unterdessen murrte die in der Wohnstube auf dem Sofa liegende Cyan Signature: "Farin, du hast mich vergessen!" Danach schniefte sie mitleidserregend laut, was bei einer Gitarre von den Nachbarn wohl als Ruhestörung empfunden wurde, denn Sekunden später folgten schon bitterböse Schreie und Klopfer gegen die Decke vom Mieter unter ihnen. Das machte die Signature nur noch trauriger.

Farin, der das alles im Auto per Telepathie mitbekam, lächelte nervös und betete, dass die Nachbarn bloß nicht zuviel Terror schieben würden. Doch dann kam ihm noch ein anderer Gedanke: Hatten die anderen davon mitbekommen?? Vor dieser Vorstellung hatte er Angst, denn wenn sie schon wieder 'ne Strafe wegen Ruhestörung zahlen müssten, müsste er sie sicher diesmal zahlen. Doch bevor er seine Gedanken zu Ende geführt hatte, fragte schon Bela das unvermeidliche: "Sacht ma, hört ihr diese Gitarre auch die ganze Zeit???" "Nur du und ich.", antwortete er leicht nervös und gleichzeitig peinlich berührt, da er wusste, dass Rod sie auch hören und vielleicht sogar noch besser als sie "Laien" verstehen konnte. "Oh Mann... und du, Musikgenie? Du verstehst nicht die Cyan-Sprache?", harkte Bela gleich zu Rod nach vorne guckend nach. "Ich WILL sie nicht verstehen, dieses Teil kann ganz schön nerven und vor allem mag es mich nicht! Wollte mich heute früh killen, das Biest!", jaulte gleich Rod den anderen beiden die Ohren voll und gab somit endlich zu, dass er verstand, was die Signature sagte. "Wollt sie nicht!!!", entgegnete ihm der Beifahrer gleich darauf, "Fahrt endlich los!" "Ich fahr doch schon längst ...", murrte Rod leise beleidigt. Ihn verstand Farin sowieso nicht, da Bela begeistert seine Stimme erhoben hatte. "Die Killer-Signature ... gute Idee, sollte man(n) mal als Comic rausbringen!!" Farin lachte angesichts dieses "tollen" Vorschlags und antwortete triumphierend, da er schon den neuen Klassenschlager vor Augen hatte: "Klar!! Frag doch mal Schwarwel! -" Rod, der sich wohl nicht genug beachtet fühlte, grölte dazwischen: "Ick hab solchen Hunger! Hoffe, die haben zu so später Stunde noch genug Portionen da!" "Na für deenen Gigantenhunger ... Ick weeß ja nich, aber 'n Versuch isses wert.", scherzte Bela. "Rod und Gigantenhunger? Das will ich sehen!", sagte farin mit leicht ironischen Unterton, was Bela dann wieder etwas zu weit ging. "Na komm, Bohnenstange, du bis uch nicht besser!", verteidigte er Rod. Etwas beleidigt grummelte der Blonde gleich als Antwort: "Hab ick och nich behauptet." "Nicht mehr weit, nur noch 2 Kreuzungen.", meldete sich der Fahrer wieder zu Wort, "Und Farin, freuste dich? Und vor allem: Hättest du gedacht, dass wir da mal mit dir hingehen? Bist doch grad ganz schön uffm Japantrip, oder?"

(Kommentar der Autorin bezüglich der eben gestellten Frage und einer Tatsache namens das Video zu "Sonne": Wenn nicht, es ich 'n T-Bone-Steak" *mir schon von der Vorstellung allein schlecht wird*)

"Wat denkste denn?", antwortete Bela stellvertretend für Farin, "Der Herr Vetter lernt jetzt noch 'ne Sprache ..." Er seufzte gekünstelt schwer und fuhr dann den Gitarristen angrinsend fort: "Ick geb dit mit der Intelligenz uf. Ach, und nicht beleidigt sein, Jan!" "Ja, ja! Macht euch ruhig über mich lustig.", meinte der äußerst beleidigt. "Gar nicht. Der Bela meinte das ernst, nicht wahr Bela?", antwortete ihm Rod, der grimmig und bestimmt per Rückspiegel Bela ansah, "Außerdem bewundere ich das auch mit deinem Sprachentalent. Ich zolle dir Tribut!" Bela, der über Rods Blicke reichlich überrascht war, lehnte sich nach vorne um mit den anderen beiden auf einer Augenhöhe zu sein. "Oooch, jetzt komm schon, alte Hütte. Ick spendier dir uch ne Extraportion!", versuchte er nun Farin erneut zu besänftigen, "... obwohl ... Muss ick ja sowieso!" "Na dit möcht ja och sein.", entgegnete ihm Farin nun wieder grinsend.

Nun schienen sie also Sahnie erst mal los geworden zu sein. Aber was war, wenn der seinen Orientierungssinn ganz verloren hatte und nun im Kofferraum oder vielleicht sogar in der Sushibar auf sie lauerte. Vielleicht erwarteten sie ja noch ganz andere Probleme ... Fischvergiftungen, Alkohol und andere alte Bekannte folgen somit - wenn ich grad Lust dazu habe (ansonsten macht euch auf Mord, Todschlag und Shônen-ai gefasst) - im nächsten Kapitel!