Zu Hause bei ... der besten Band der Welt von abgemeldet (Die FF-Umsetzung des "Die Ärzte-WG"-RPGs) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Morgen nur für uns - UND ohne Bela! -------------------------------------------------- In süßen Träumen schwelgend schnarchten Farin und Rod vor sich hin, als plötzlich der Wecker klingelte. Schlaftrunken und sichtlich genervt streckte Rod den Arm aus und stellte den ohrenbetäubenden Lärm ab, was mehr als ein Minute in seinem Zustand dauerte. Sichtlich erleichtert drehte er sich um und versuchte, weiterzuschlafen. Farin hatte sich während der Wecker geklingelt hatte auch genervt umgedreht und legte nun ungewollt im Schlaf seinen Arm um Rod, der den angewidert wegstieß und sich wieder zur anderen Seite zurückdrehte, wo noch immer einige Einzelteile des Weckers, den er ohne es zu wissen, schrottreif geprügelt hatte, am Rande der Matratze lagen. Dabei rutschte er auch bewusst von Farin weg, was ihm aber nicht sehr beim wieder einschlafen half. "Hmmmmm ...", knurrte Farin unruhig werdend und murmelte sich in seine Decke ein. Währenddessen träumte Rod schon wieder vom letzten Konzert und sang leise den Anfang des Refrains von "Dinge von denen" vor sich hin. Darüber freute sich Farin nicht gerade und machte das Rod auch im nächsten Moment klar indem er ihm einfach eine verpasste. Bockig zog Rod die Decke zu sich herüber, da er nach Farins Einmurmelaktion eben kaum noch etwas für sich hatte und sang den Refrain etwas leiser weiter. Doch Farins durch die ganze Musikmacherei geschulten Ohren blieb auch das nicht verborgen und so versetzte er Rod einen Tritt und zog dann die Decke wieder zu sich. Dabei weiterschnarchend nuschelte Rod vor sich hin: "Okay..." Dann schnarchte er zwischendurch und fuhr fort: "Ich hör ja schon auf, Bel... äh ... Farin ..." Farin schenkte seinen Worten keinerlei Beachtung und murmelte sich immer weiter in die Decke ein. Dabei bemerkte er zu spät, dass er vom Bett fallen zu drohte und plumpste samt Decke auf den harten Fußboden. Aus Reflex schrie er sofort "AUA!!!!" Verträumt und leicht genervt drehte sich Rod wieder in Richtung Farin und fragte ohne die Augen zu öffnen: "Musst du immer so heftig auf deine Drums hauen, Bela?" Statt ihm zu antworten, setzte sich Farin wieder mit der Decke aufs Bett. Da Rod einfach ohne Decke weiterschlafen zu schien, wobei Farin, der nun wach war, nicht länger beobachten wollte, schleuderte er ihn einfach ein Kissen ins Gesicht. Der meinte zuerst nur wieder träumend "Menno. Wir wollten doch auf der Bühne keine Gitarren mehr nacheinander werfen, Farin!", schnappte sich dann aber ein Kissen und sagte: "Aber wenn du so willst: Dann werfe ich jetzt auch meinen Bass!" und schleuderte das Kissen zurück. Farin konnte ausweichen indem er sich vom Bett wieder auf den Fußboden abrollte, aber das Kissen traf eine Vase auf der Kommode, die an der Wand stand. Natürlich ging die Vase zu Bruch. "Na toll.", sagte Farin nüchtern und quälte sich erneut mühevoll aufs Bett zurück und grummelte um zu zeigen, dass er unzufrieden war. Darauf reagierte sofort die Farins Cyan Signature, die ein C und A Moll erklingen ließ. Das hatte Farin natürlich nicht beabsichtig und maulte ein "Na klasse ..." vor sich hin und wendete sich dann zu seiner Gitarre. "Halts Maul!", brüllte er sie lautstark an, dreht sich dann um und versuchte weiterzuschlafen. Das gelang ihm auch wohl, denn nach einigen Minuten begann er wieder zu schnarchen. Scheinbar beleidigt ließ die Signature einen dumpfen und sich schrecklichen anhörenden Ton erklingen, der schon fast ans braune Brausen herankam (braunes Brausen = eine Frequenz, der die eines arbeitenden Dickdarms ähnelt und deshalb dafür sorgt, dass sich dieser bei Hören dieses Geräusches fast vollkommen auf einen Schlag entleert). Dabei riss allerdings von ihr eine Saite, die fast Rod traf. Der schreckte aus dem inzwischen erreichten Tiefschlaf wieder hoch und schrie: "JAN! Ich hab dir schon 1000 Mal gesagt, du sollst diese selbstspielende Gitarre endlich VERSCHROTTEN!!!" Dabei schien er langsam einen Tobsuchtsanfall zu bekommen. "DAS SIND TÖNE, DIE ICH NIE MEHR HÖREN WILL!!! HUUAAHHH!!!", sang und brüllte er. Man hätte es auf deutsch gesagt auch für eine neue Form des Black Metals halten können. Eigentlich wollte er weitersingen, doch als er die Gitarrensaite neben seinem Kopfkissen bemerkte, hielt er kurz vor Schreck inne und brüllte dann weiter in Farins Richtung: "Ah! Dein dämliches Teil hat mir gerade eben eine Saite auf den Kopf gejagt. Jetzt reicht es aber wirklich! Sie hätte mich fast getroffen. Und noch viel schlimmer: Sie hat mich gerade geweckt!" Er seufzte schwer. "Ich dachte, wenn Bela mal nicht da ist, können wir wenigstens EINMAL ausschlafen. Aber denkste!!!" Eingeschnappt drehte Rod sich mit den Rücken zu Farin. Genervt murmelte Farin zu zunächst zu Signature "Mach nich so'n Aufstand!!!" und dann zu Rod "Und du Rodrigo halt endlich die Klappe!" und kuschelte sich wieder in die Decke. "Na toll, Jan. Du kannst dich ganz einfach wieder hinlegen und schlafen, aber wenn ich erst einmal wach bin, dann schlaf ich sowieso nicht wieder ein!", antwortete Rod grummelnd. Aus Langeweile und Missmut nahm er sich einfach die verhasste Gitarre und versuchte darauf zu spielen. "So, jetzt zeig ich dir mal, wie furchtbar sich das anhört, wenn man deine selbstspielende Gitarre versucht zu bändigen.", meinte er voll Schadenfreude. Die Gitarre stieß allerdings nur einen schrillen Schrei aus, mit dem sie sagen wollte, dass Rod zu doll zupft und ihr das weh tat. Deshalb schoss Farin gleich in die senkrechte Lage und schrie: "HAST DU SIE NICH MEHR ALLE???" und deutete mit dem Zeigefinger auf den gerade scheiternden Gitarrenbändiger, "DU bist Bassist!!!! Wie kannst du es wagen MEINE E-Gitarre in die Hand zu nehmen?" Die Signature wusste sich auch unterdessen zu wehren und rief die abgerissene Saite zurück, die Rod am Hinterkopf traf. "Aauuuuuaaaahhh!", heulte Rod mitleidserregend jämmerlich auf. Daraufhin sprang er vom Bett auf und konterte altklug: "War ich es nicht, der dir erst beigebracht hat, wie man ordentlich Bass UND Gitarre spielt? Dann werd ich doch wohl auch mit so 'nem Mist-Ding hier fertig!!" Er hielt die Gitarre scheinbar angewidert von ihr hoch. "Das hast du jetzt davon! Und außerdem hab ich mir das Spielen von jemanden anders als dir beibringen lassen!!!", meinte Farin empört von dieser Entschuldigung. Die Gitarre in Rods Händen quengelte unterdessen etwas, dass sich wie ein Schniefen und "Gemein!" anhörte. Die Gitarre versuchte hin und herzuschwingen und schaffte es tatsächlich, aus Rods Händen zu Fallen und auf seinem Füßen unsanft zu landen. "Ha siehste, sie mag dich nicht!", stellte Farin fest. "Sie mag mich nicht, bäh, bäh, bäh...", äffte Rod den Blondhaarigen nach, "Seit wann haben Gitarren Gefühle und vor allem: Seit wann empfinden diese Dinger Sympathien? Bei nem Bass ist das ja was anderes ..." Zum Beweis holte er seinen Bass aus einem Schrank am Ende des Raumes und streichelte ihn. Farin stieg ignorierte dies allerdings und stieg stattdessen auch aus dem Bett, hob seine Zion Signature auf und versuchte, die Saite wieder einzufädeln. Die Gitarre schien so glücklich darüber, dass man hätte glauben können, das sie Freudentränen in den Augen hätte. Als er mit dem Einfädeln fertig war, stimmte er sie noch kurz durch und stellte sie dann wieder in den Gitarrenständer. Dann beugte er sich liebevoll zu der Gitarre und flüsterte in Berlinerisch: "Schon jut. Ick pass uff, dass der böse Rod dir nich mehr in die Hand nimmt." Die Gitarre ließ als Antwort ein paar sich panisch anhörende Töne erklingen, womit sie wohl meinte, dass Rods Bass sie böse anguckt und Farin ihr helfen soll. Farin, der einwandfrei die Sprache seiner Signature verstand, versuchte sie zu beruhigen. "Keene Angst meine Kleene. Rods Bass is viel zu dumm, um dir wat zu tun!" Rod schielte ihn zunächst böse an, packte dann aber wieder seinen Bass in den Schrank und meinte lächelnd: "Komm, Farin, lass uns aufhören zu streiten. Ich hab ne viel bessere Idee: Lass uns über Bela lästern!!!!" Farin guckte ihn scheinbar darüber erstaunt mit großen Augen an, während er sich wieder aufs Bett setzte. "Bela beleidigen? Aber Rod ..." Scheinbar hatte er moralische Bedenken, aber dann zuckte er mit den Schultern und fügte "Ach na ja, wat soll's!" hinzu. Nach kurzer Bedenkzeit begann der Schwarzhaarige: "Die Nummer, die der immer mit seinen Sticks abzieht - das ist doch lächerlich!" "Meenste dit Jonglieren oder dit inne Menge werfen?", fragte Farin vorsichtig um nichts falsches zu sagen. "Beedet.", gab Rod als Antwort und ärgerte sich gleichzeitig darüber, das er jetzt auch noch anfängt, zu berlinern. "Ich meinte: Beides.", korrigierte er sich selbst, "Das ganze Tour-Geld gibt der für seine Sticks aus. Der braucht ja mindestens 10 pro Konzert." "Jepp. Und wat sollen die Fans damit eigentlich anfangen? Die ham wahrscheinlich keene Drums zu Hause!!", fügte Farin noch dazu. "Und mit seiner dummen Jonglier-Nummer will er doch nur den coolen Maxen raushängen lassen!", fiel Rod auch noch ein. "Tse, tse, tse ...", sagte Farin, der sich wohl Bela überlegen fühlte, "An meene coole Grinse kommt der damit eh nich ran!!!" Dabei grinste er Rod mit diesem eben genannten Grinsen an. Rod versuchte ähnlich zurückzugrinsen, was ihm aber nicht gelang. Er resignierte und hielt nach einem ziemlich arrogant klingenden "Aber an mein musikalisches Talent erst recht nicht." Kurz inne und entschuldigte sich dann mit einem "Sorry, wenn das jetzt überheblich klingt ...". Farin guckte scheinbar beleidigt Rod an und schwieg nur nach einem kurzen "Wenn de meenst ...". Rod war das bisherige Gelästere aber scheinbar noch nicht genug. "Außerdem diese blöde Nummer, dass er immer im Stehen drummen muss. Damit will er sich doch nur wichtig machen. Das sieht so affig aus, wie der da immer rumhampelt!" Farin bekam Mitleid mit Bela und verteidigte ihn auf seine Art und Weise: "Aber Rod, jetzt gehste zu weit! Bei seiner Größe würde er doch nich an die hinteren Drums rankommen. Und das Publikum würd er dann och nich mehr sehen. Geschweige denn dit Publikum ihn." "Nun übertreibst du aber. Mach ihn nicht auch noch wegen seiner fehlenden Größe fertig, du langer Schlacks!", verteidigte Rod Bela und lächelte zu Farin runter. "Groß isser!", korrigierte Farin, "Ihm fehlts halt an Länge!" "Jetzt wirste ja richtig poetisch!", meinte Rod abschießend während sein Lächeln zu einem Grinsen wurde und wechselte dann das Thema, "Wie wär's mit nem kleinen allmorgendlichen Song vor dem Frühstück? Was hältst du von "Dauerwelle vs. Minipli"? Hab mal wieder voll Lust, ordentlich die Sau rauszulassen!" Dann holte er wieder seinen Bass hervor, sang sich nicht, sondern grölte sich ein wenig ein und spielte die ersten Akkorde an. "Neeeeee, lass mal. Da kann ick ja nich mitsingen. Der Text is mir zu schwer.", sagte Farin mit einem etwas unbeholfen wirkenden Grinsen, "... Ick weeß wat besseret!" Dann holte er seine Zion Signatur, setzte sich wieder aufs Bett und sang: "Ich bin heut morgen im Rinnstein aufgewacht. Splitternackt..." "Na gut.", antwortete Rod unterwürfig, da er auf Farins Gitarrenspiel an gewiesen war. "Aber dann die Dauerwelle, ja?", bettelte er mit Dackelblick, "Du musst ja nur Belas Part übernehmen und in der ersten Strophe immer "Dauerwelle" und in der 2. immer "Minipli" grölen. Lass uns das doch mal machen, das macht immer einen großen Spaß!" Er grinste strahlend voller Vorfreude. Doch der Blondhaarige ignorierte ihn vollkommen und sang weiter: "... mit schwerem Schädel, was für eine Nacht." Rod blickte ihn ungläubig an und murmelte beleidigt: "Willst du jetzt etwa so anfangen wie auf dem Berlin-Konzert, als wir uns alle nicht einigen konnten, welchen Klassiker wir spielen sollen?" "Keinen Cent mehr in der Tasche und kein Geld mehr auf der Bank. Hallo Leute, ich bin pleite. Ich bin total blank.", sang Farin einfach weiter. Rod riss der Geduldsfaden. "Hab 'ne bessere Idee.", murmelte er vor sich hin und grölte dann, "Bela, Farin, ihre seid schwule, Sahnie ist der einzig coole!" Bei diesen Worten hörte Farin auf zu spielen und sah Rod entsetzt an. "Falscher Text. "Bela, Farin ihr seid coole, Sahnie is der einzig Schwule" ... Besser so!" Die Cyan Signature fing wieder an, von alleine zu spielen, was sich wie ein "Schwule hej hej beng ben" oder etwas in der Art anhörte. Rod sah zuerst die Gitarre mit verächtlichen Blick an, sah dann aber zu Farin und sagte: "Na dann, Farin. Lass uns frühstücken! Ich hab solch einen Kohldampf! Was haben wir denn alles da?" Er ging hungrig aus dem Schlafzimmer in Richtung Küche und sang dabei leise "Ich ess Blumen, denn Tiere tun mir leid..." vor sich hin. Dann fiel ihm ein, dass das, was er eben gesungen hat, ja gar nicht stimmte und grübelte darüber nach, warum Bela immer so einen Blödsinn sang und nahm sich vor, ihm das mal zu sagen. Plötzlich verspürte er wohl des eben gesungenen Liedertextes wegen großen Hunger auf ein saftiges Steak. Farin streichelte noch mal seine Gitarre und stellt sie dann vorsichtig an die Wand, da Rod einfach seinen Bass in den Gitarrenständer gestellt hatte. "Hey Rod, warte auf mich!!! Ick hab och Hunger.", schrie er in Richtung Küche "...ich...auch...", summte die Cyan Signature traurig. Farin drehte sich noch einmal zu seiner Gitarre um und sah sie nach dem Motto "Seit wann isst du etwas?" komisch an, zögerte etwas, aber ging dann doch ohne die Signature in die Küche. "Hhhhhhmmmmmm.", schnurrte Rod, bevor er Farin bemerkte und begann sofort zu erzählen, was heute auf dem Speiseplan stand: "Hi Farin. Heute gibt´s was echt campino-mäßiges." Dann grölte er: "Ein belegtes Brot mit Schinken, Schinken, ein belegtes Brot mit Ei, Ei! Das sind ..." Er hielt kurz inne und tat so, als ob angestrengt nachrechnen würde. "... zwei belegte Brote: Eins mit Schinken, eins mit Ei!" Wieder überlegte er kurz und fuhr dann fort: "Das heißt: Wenn du auch welche möchtest, dann sind´s schon zweimal zwei belegte Brote, zwei mit Schinken, zwei mit Ei. Wow! Das hätte der alte Campino nicht besser dichten können, wah?" "Neee.", meinte Farin lächelnd, "Aber Rod! Du verjisst, das ick Vegetaria bin! Für mich also nur mit Ei." "Ach! Hatt' ich ja glatt vergessen!", entschuldigte sich Rod und warf drei Eier in die Pfanne, "Dann halt ne Extraportion Ei für den Herrn Urlaub!" Im Schlafzimmer, dass gleich gegenüber von der Küche war, murmelte die Cyan Signatur einsam vor sich hin. "Mmm ... riecht das lecker." Dann stellte sie kurz darauf erschreckt etwas anderes fest. "Was essen sprechende Gitarren eigentlich?", fragte sie betrübt. Farin guckte erneut von der Küche aus zu seiner Gitarre, denn beide Türen standen offen. "Hm???", fragte er und kratzte sich am Kopf. "Watt los mit dir, Jan?", neckte ihn Rod, der noch immer mit der Bratpfanne beschäftigt war, "Über was grübelst du denn? Wie du es schaffen willst, einmal alle Töne auf einem Konzert zu treffen?" Dann grinste er und sagte: "Sorry. Wir wollten uns ja wieder vertragen ..." Dann reichte er Farin zwei Spiegeleier auf einem Teller und servierte sich selbst einen Teller mit gebratenen Schinken und Ei. "Hhhhmmm lecker!", frohlockte er schon fast sabbernd, weil ihm das Wasser im Mund zusammenlief, "Lass es dir schmecken, Farin!" "Danke. Ick hab nur stände dit Jefühl, als redet meene Gitarre mit mir. Is irgendwie absurd.", berlinerte Farin nachdenklich und nahm den Teller entgegen. "Du haluzinierst!", entgegnete ihm Rod gleich, "Ich glaube, du hast schlecht geschlafen oder dir fehlt einfach der morgendliche Frühsport mit Onkel Bela. Ich sag´s doch schon die ganze Zeit: Seit Bela verreist ist, lässt du dich ganz schön gehen." Dann warf er einen Blick auf den leeren Notizblock und dem Kugelschreiber, die rechts von seinem Teller lagen. "Heute müssen wir es echt mal schaffen nen neuen Song zu schreiben, meinst du nicht? Sonst kriegen wir mächtig Ärger. Haben ja bisher nix zustande gebracht." "Sollten wa irgentwas bestimmtet tun?", ging Farin gleich auf das letzte Statement mit vollen Mund ein. "Bist du schwerhörig?", reagierte Rod gleich wieder leicht genervt, "Einen Song sollen wir schreiben - mindestens. Oder willst du etwa, dass das neue Album nur aus Bela-Songs besteht?" "Warum nich?", fragte er mit hämischen Grinsen und verschlang dann ein weiteres Stück Ei, "Ick meen, meene Songs sind alle für meen Album druff jejangen." "Musst du mir nicht sagen.", antwortete Rod schulterzuckend und ging, während er weitersprach wieder ins Schlafzimmer um seinen Bass zu holen, "Auch ich habe genügend andersweitige musikalische Verpflichtungen." Als er seine Gitarre aufhob, warf er einen mürrischen Blick zur Cyan Signature, die zurückstarrte. Währenddessen ließ sie sich zu Boden fallen und schlurchste im nächsten Moment "AUUU!". Farin bekam alles aus der Küche mit und schüttelte nur ungläubig den Kopf. Als Rod wieder die Küche betrat, fragte er: "Rod, willste nich erstma frühstücken?" "Mach ich nebenbei.", antwortete dieser kurz und knapp, "Ein saftiges Frühstück gibt mir die beste Inspiration." Farin schaute mit vollen Mund zu ihm und seinem Bass auf. "Wat willste denn mit dem Ding da?", fragte er und deutete mit seinem Messer auf den Bass. Rod guckte ihn zunächst apart an, sagte aber dann "Ganz ausgeschlafen biste wohl noch nicht, Farin." und schüttelte den Kopf. "Was werd ich wohl mit meinem Bass wollen, wenn ich nen Song schreiben will???" "Aber wir sind doch gerad beim frühstücken.", meinte Farin, schaufelte sich noch ,ne Fuhre von seinen Spiegeleiern rein und fuhr dann fort, "Ick men dit kann och noch warten." Einsam schniefte unterdessen die Cyan Signature im Schlafzimmer. Wahrscheinlich war sie traurig, dass ihrem Besitzer frühstücken wichtiger als sie war. Geistesgegenwärtig stopfte Farin das letzte bisschen Spiegelei in sich hinein, brachte den Teller zur Spüle und rief dann voller Vorfreude: "Na jut, dann wolln wa mal. Auf ans fröhliche Komponieren!" Dann holte er seine Gitarre, nahm sie und ging sie streichend in die Küche zurück. Rod, der nicht wollte, dass sein Bass eifersüchtig wurde, nahm diesen in den Arm, knuddelte ihn und spielte dann ein paar Akkorde. Dann sang er drauf los: "Nun ist´s nur noch ein einziger Tag. Wir werden ihn genießen. Ich mach nur das, was ich gern mag. Ausschlafen ..." Er machte eine kurze Pause, die dazu diente, Farin mit seinen Blicken böse anzublitzen. "Chillen und mich total begießen. Doch irgendwie vermiss ich ihn, unsern lieben kleinen Graf. Schon morgen kommt er wieder heim - ob ich´s bis dahin schaff... ... nen coolen Song zu schreiben? Doch da ich heut echt gar nichts raff, lass ich´s wohl lieber bleiben." "Baaah! Das klingt viel zu campino-mäßig! Bin heut nicht in Text-Stimmung. Shit!", rastete er daraufhin fast aus. Farin dagegen begann, einige Akkorde auf der Signature zu spielen und sag weiter: "Der Rod, der is heut nicht gut drauf, wirft um sich mit Gitarren. ich glaub, da pass ich lieber auf. ich werd in der Küche verharren." Er hielt kurz inne und lachte dann lauthals los. Rod ließ das aber nicht auf sich sitzen und setzte sein Singen fort: "Der Farin, der frisst wie ein Schwein, Lauter Zeugs zieht der sich rein. Ein Glück ist Bela noch recht fern, Der sähe so was gar nicht gern. Doch sollten wir uns nun echt beeilen Und nicht zu lang beim Fraß verweilen. Denn wenn wir nicht bald beginnen zu komponieren, Wird sich der Bela nicht genieren Und uns glatt den Arsch polieren!" Jetzt grölte Farin los: "heute leg'n wir wieder los und die Aufregung wird groß die tour die ist schon nicht mehr fern und alle Leute ha'm uns gern die, die uns nicht hören wollen, brauchen wir nicht, denn es tun uns genug Leute Tribut zollen" Wieder setzte Rod grölend ein und haute wild in die Saiten des Basses: "Genau: Hauptsache ist, Uns geht es gut! Denn wir sind uns stets gewiss: Die Leute, sie zollen uns Trrrribut!" Farin bekam da gleich Mitleid mit dem Bass und erlöste ihn durch sein Einsetzen von dieser Qual: "Müssen Drums und Bass auch ziemlich leiden, Uns geht es trotzdem gut. Neue Instrumente werden uns gut kleiden und dann zollt man uns Tribut." "Irgendwie kommt mir das bekannt vor.", fügte er noch nachdenklich hinzu. Rod machte einfach immer kräftiger in die Saiten seines Bass hauend weiter: "Woher nur, Farin? Sag mir: Woher? Mein lieber Farin, weißt du´s nicht mehr? Es war vor einiger Zeit ganz weit draußen Im kleinen beschaulichen Oberhausen. In einer großen, vollen Halle. Du tapptest beinahe in des Belas Falle. Er hatte Geburtstag an diesem Tag. Und er sagte dir, wie er´s gern mag. Er wollt dich entführen für 5 Minuten, Du sahst bereits deine Poperze bluten. Doch schon nach 10 Sekunden war alles wieder gut. Ihr kamt zurück auf die Bühne und die ganze Halle, jeder einzelne Fan und alle SIE ALLE ZOLLTEN EUCH TRRRRIBUT!" Farin brach in Kunsttränen aus und heulte: "Musstest du mich daran erinnern???" Rod sang einfach die Antwort. "Ja und du sagtest, es war schnell, aber schön. Doch Bela wollte noch weiter gehn. Aber du batst ihn: Bela, sei nicht so brutal, Denn Rod und ich machen´s nur ORAAAAAL!" Dann guckte er Farin scharf an und meckerte "Erzähl nicht solche Lügengeschichten! Du weißt doch, Liebe unter Männern ist echtes Teufelszeuch! Bah!" und sah dann angewidert weg. Farin sang weiter: "ach Rod, Rodi mein Freund. Kannst du's mir echt verübeln? Ich suchte nur Schutz. Wollt der Bela mich doch verprügeln." Rod lachte kurz und setzt dann das Lied fort. "Nein, du tust´s noch immer nicht blicken. Der Bela wollte dich nur kurz ficken. Er tät einen Kumpel wir dich nie verhauen. Das macht er nur hin und wieder mit Frauen. Du weißt, da liegt es ihm nicht allzu fern, Denn manchmal haben Frauen halt Haue gern. Doch einem Freund wie du ginge er nicht an den Kragen, Ich glaube, der wollte dich nur schnell nageln. Aber eins find ich scheußlich, Dass ihr´s auch bei mir immer wieder versucht. Ich sagte doch deutlich: Von solchem Teufelszeuch hab ich nun wirklich genug!" Farin schweifte aber vom Thema ab und summte leise: "Ja ich schlafe in der Dusche, weil die Dusche zu mir hält. Sie ist der einzige Freund den ich noch habe auf der Welt. Ja ich schlafe in der Dusche, denn die Dusche ist normal. Diese Rebellion der Haushaltsgegenstände ist brutal." Dann kicherte er wie ein kleines Schulmädchen. Sollten sie nicht schon ahnen, was gleich auf sie zukäme? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)