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Fuun

von

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Ein Drache für Sea

Erst vor einer großen, mit Goldmuster verzierten Türe, die schwer und wuchtig ihren Weg versperrt, machen sie Halt. Sea atmet schwer, da sie den ganzen Weg in gebückter Haltung, an der Hand ihrer neu entdeckten, kleineren Schwester gelaufen ist. Zuka zeigt wie immer keinen Anschein von Erschöpfung, sowie auch Akua, die für ihr Alter, anscheinend eine bessere Kondition hat, als Sea, die unter ihren Freundinnen als Sportmuffel bekannt ist.

Akua tritt vor und nimmt eine überdimensionale, mit goldenen Drachen-Schnörkeleien verzierte Türklinke in der Form einer Drachenkralle in die Hand, und zieht die Türe, mit gewandter Kraft, anscheinend mühelos aus den Angeln. "Was ist das für ein Raum?", fragt Sea, als sie noch nicht ganz in das Innere des Zimmers sehen kann. Gleich darauf nimmt sie die Frage auch gleich wieder gedanklich zurück, als sie einen Blick auf die Einrichtung warf. Das Zimmer ist riesig. Bestimmt größer als das Doppelte ihrer eigenen fünfundvierzig- Quadratmeter- Wohnung. Inmitten verzierter Wände steht ein großes Himmelbett mit silbernen Vorhängen, die zurückgezogen den Blick auf die schimmernd silberne Bettwäsche und auf die unzähligen Grau- Silbernen Polster freigeben. Alles im Zimmer ist silbern und Grau, bis auf einen hölzernen Schreibtisch, auf dem etwas Ähnliches wie ein Computer Steht.

Zuvor dachte Sea, sie sei im Mittelalter gelandet. Das Steinerne Schloss, die Dienstboten und Arbeiter, die ganzen, seltsamen, beschäftigten Drachen, alles ließ darauf hinweisen, in der Ritterzeit gelandet zu sein, was nun bewiesener maßen nicht mehr wirklich sicher ist. Um sicher zu gehen, fragt Sea Zuka. "Was ist das, Zuka?", fragt sie, und deutet auf den merkwürdigen "Computer". "Nun, Prinzesschen, das nennen wir, wie in Eurer Welt "Computer", was auf den Herkunftsort, die EP - Welten, zurückzuführen ist.", sagt Zuka mit leichter Ironie in seiner Stimme. Sea grummelt leise, lässt sich aber nicht vom Betrachten ihrer Umgebung abhalten. Sie steht bereits inmitten des Raumes, rechts neben dem wunderschönen Himmelbett und blickt sich um, währenddem sich Akua in einen kleinen angehängten Raum verkrümelt hatte, und etwas durchsucht, das Sea nicht genau ausmachen kann. Der Schreibtisch steht ganz hinten, von Sea's Sicht aus, rechts im Raum. Es ist ein riesengroßer Massivholz- Eckschreibtisch, auf dem noch ein Regal zum verstauen von Gegenständen befestigt ist. Der Computer, der Sea seltsam geformt vorkommt, schimmert auch in einer metallgrauen Farbe, sowie die edle, doch anders geformte Tastatur. Der Schreibtischsessel vor dem Computer glänzt auch in einem sanften Grausilber, wobei die Sitzfläche um einen Ton dunkler ist, als die Sessellehne. Ungefähr einen halben Meter neben der Endkante des Schreibtisches hängt eine metallene Stange, ungefähr zwei Meter über dem Boden, an der ein wunderschöner Seidenvorhang hängt, der gerade an die Wand gebunden ist, und sonst den ganzen, anscheinenden Arbeitsbereich, verdecken würde. Auch dieser ist in glänzendem Silber gehalten, und schimmert, als das Licht der Kerzen auf ihn fällt. Erst jetzt fällt Sea auf, dass überall im Raum Kerzenständer an der Wand hängen und ihr Licht auf die Gegenstände werfen, die ihrerseits tiefe, schwarze Schatten verursachen. Warum sollte ein Zeitalter, dass Computer wie die in ihrer Welt hervorbringen, auf Kerzenschein angewiesen schein. Zuka, der neben ihr steht, lächelt milde. Sea weiß genau, dass er gerade ihre Gedanken gelesen hat. "Nun, Prinzesschen, diese Kerzen sind nicht echt! Der König, also ihr Vater, wollte nur nicht auf den romantischen Schein der Kerze in seinem Schloss verzichten. Darum... - Zuka schraubt eine Kerze ab - ...sind diese mit Gas gefüllt und werden so dauerhaft zum leuchten gebracht!", sagt er, und zeigt Sea die abgeschraubte Kerze, die wahrhaftig an einem Kabel hängt. Da dieses Rätsel nun auch gelöst ist, führt Sea die beobachtung des Zimmers weiter. Hinter Zuka, also in Richtung des Arbeitsbereiches, nur in der linken Ecke des Raumes, stehen zwei "Eier-Stühle". Ein anderes Wort für diese Sessel fällt Sea gar nicht ein, da sie in Form und auch etwas in der Farbe, einem Ei überaus ähnlich sehen. Nur dass sie hohl sind, und den Platz für eine ganze Person bieten. Zwischen den beiden Stühlen steht ein kleiner Tisch auf dem ein Häkeldeckchen liegt. Solche Deckchen liegen im Haus ihrer Eltern zu Haufen. Darum würde Sea sie am liebsten sofort zerschneiden und aus einem der drei riesigen Fenster werfen.

Sonst ist im Raum nur noch eine Tür. Diese, allerdings, ist weit nicht so groß wie die Eingangstüre und ähnelt eher denen, die Sea auch von ihrer Welt kennt. In dem Raum hinter der Tür wühlt Akua gerade in einem Regal. Sie sucht jetzt schon ziemlich lange. Das bemerkt auch Sea, und geht zu Akua. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragt Sea, als sie in das Zimmer tritt und in großes Staunen verfällt. Der Raum selber ist nicht groß und eigentlich ziemlich dunkel und düster, doch er ist voll gestellt mit Regalen und Kästen, die über und über mit antiker Kleidung befüllt sind. Links im Raum hängt eine metallene Stange, die wiederum mindestens zwanzig oder dreißig wunderschön mit Stickereien, Perlen und Edelsteinen verzierte Kleider trägt. "Nein, danke Schwester! Ich hab gleich, was ich brauche!", quetscht Akua heraus, als sie zur hälfte in einer Schublade eines riesigen alten Kastens steckt und schließlich ein Stück Stoff, so scheint es jedenfalls, hervorzieht. Das Stück Stoff erweist sich ein paar Augenblicke später als das schönste Kleid, das Sea je gesehen hatte. Das Kleid ist blau, das diagonal leicht ins grün- türkise eingeht. Eigentlich absolut simpel. Was Sea eigentlich bewundert ist das Steinchenmuster, dass sich über das ganze Kleid bis einschließlich zum Saum, Kragen und zu den Ärmeln geht. Es stellt einen Feuerspeienden blauen Drachen da. Die kleinen Edelsteine sind, je ob sie dem Feuer, oder dem Drachen angehören, dunkel bis hellblau, und sogar leicht in einem grünen und türkisen oder rubinroten, orangen, gelben oder gar in einem violetten Ton.

"Dieses Kleid müsste für den Anfang reichen!", sagt Akua leicht erfreut über Sea's Erstaunen. "Für den Anfang?", fragt Sea überrascht "Heißt das, das ist einfache Alltagskleidung?" Akua nickt. "Du siehst doch! Du hast noch viel mehr Kleider! Die haben wir alle gekauft, als du im Koma gelegen hast! Zuka hat übrigens dabei geholfen sie auszusuchen, er hat einen guten Geschmack!", sagt sie, und deutet mit einer Handbewegung auf Zuka, der Sea nachgegangen war und jetzt hinter ihr steht. Zuka's Lächeln wird sichtlich etwas breiter, was ihn, trotz seiner silbernen Haare und roten Augen, gleich viel freundlicher und menschlicher macht. Doch er sagt kein Wort. "Gehören wirklich alle diese Kleider mir?", fragt Sea leise und sieht sich noch einmal in dem kleinen Raum um. "Natürlich! Aber nicht nur die Kleider! Auch das Zimmer davor ist dein Eigen, das eine Person nur auf dein Erlauben betreten darf! Ausgenommen sind natürlich Notfälle.", sagt Akua freundlich. Sea fällt auf, dass sie, wenn sie lächelt, gar nicht mehr so klein aussieht. Auch von ihrer Redensart ähnelt sie eher einer Zwölf- oder Dreizehnjährigen. "Sag mal, wie alt bist du eigentlich?", fragt Sea freundlich, als ihr das bewusst wurde, "Ich meine, nicht dass ich dich jünger oder älter schätze, als du eigentlich bist!" "Ich bin sieben Jahre alt, werde aber im Oktober acht. Genauer gesagt feiere ich meinen Geburtstag am fünften des zehnten Monats." Akua's Gesicht macht wieder die Verwandlung in eine freundliche Siebenjährige. Sea, die diese Veränderung sofort wieder bemerkt, wendet sich ab und lässt sich nichts anmerken. Zuka allerdings grinst hämisch. "Ich weiß schon was da los ist!", sagt er und verschränkt die Arme gebieterisch. "Das hier, mein liebes Prinzesschen, ist nicht deine werte Schwester Akua, sondern - Zuka zielt mit einem Finger auf "Akua's" Nase - ein kleiner Plagegeist namens Sapua, der von deiner Schwester geschickt wurde um, so zusagen, die "Lage zu peilen"." Sobald Zuka's Finger Sapua's oder jetzt noch Akua's Nase berührt lösen sich Akua's Gliedmaße auf, bis sich vollständig rauchig und durchsichtig geworden ist. Dann macht Sapua ein seltsames Geräusch, als würde man an einem Gummiband anziehen, und es wieder loslassen, und verformt sich in seine eigene, eigentliche Gestalt. Sapua hat kein wirkliches Gesicht, denn seine Augen schwummern irgendwo innerhalb seines Körpers herum, der sich wiederum dauernd verformt. "Pah, Zuka, du bist einfach viel zu intelligent für mich!", krächzt die helle Stimme Sapua's und er lässt so etwas wie Arme und Beine hängen und schüttelt den Kopf, was seine Augen im Körper herumsausen lässt. Sea geht einen Schritt zurück, als sie bemerkt, dass die beiden Augen in verschiedene Richtungen sehen können, und eines ihr geradezu in ihr Gesicht starrt. Das Andere ruht auf Zuka. "Keine Angst, Prinzesschen, er würde ihnen nie etwas antun, nicht einmal wenn er es könnte!", sagt Zuka beruhigend zu Sea, als er ihr erschrockenes Gesicht sieht. "Von wegen, und wie ich ihr etwas antun könnte!", schreit Sapua und flitzt durch Sea's Bauch durch, wobei allerdings seine Augen auf ihrem Bauch hängen bleiben. Sea spürt nicht einmal das irgendetwas durch sie durchgegangen ist. Ihr einziges Problem ist, dass sie gerade zwei große, grüne Augen auf dem Bauch hat. Sapua lässt sich wieder zurückschnalzen, als er bemerkt, dass er nicht ganz durch Sea durchkommt. Zuka lacht höhnisch und greift sich die zwei Augen. "Er ist verflucht!", sagt er zu Sea. "Was ist?", fragt sie darauf, da sie gerade mehr mit den zwei Augen beschäftigt war. "Sapua ist verflucht, und kommt deshalb nicht durch Sie durch. Er war mal ein mächtiger Geist, bis ihn irgendein Drache dazu verfluchte durch seine eigenen todbringenden Augen geschädigt zu sein. Jetzt kann er zwar noch durch Wände gehen, aber seine Augen bleiben immer auf der Seite, von der er Kommt. Genauso funktioniert das bei allen Gegenständen und Körpern, die er durchschreiten will." Zuka lässt Sapua's Augen wie Badeentchen zwischen seinen Fingern quietschen, bevor er sich eines der beiden Augen genauer ansieht. "Und ich nehme an, da drinnen ist unser kleines, spaß verstehendes, Akua- Prinzesschen!", sagt Zuka erfreut und schlägt auf das Auge, als wolle er etwas herausschütteln. Sea macht einen erdrückten Quieker als auf einmal zwei Beine aus dem Auge quollen, die darin eigentlich gar keinen Platz haben dürften. Als dann noch Akua's restlicher Körper heraus fällt macht Sea noch einen Schritt zurück, verhängt sich mit einem Bein am Türrahmen und droht nach hinten zu fallen. Zuka reagiert blitzschnell, lässt die zwei Augen fallen und fängt Sea auf, die erschrocken an Zuka gelehnt, ihre Augen wieder öffnet, die sie zuvor in der Hinsicht auf einen nicht gerade sanften Zusammenstoß mit dem Fußboden, geschlossen hatte. "Da...danke!", stammelt sie, und richtet sich wieder auf. "Gern geschehen.", sagt darauf Zuka, und hilft ihr mühelos wieder ordentlich auf die Beine zu kommen. Dann flitzt er zu Akua und zieht auch sie ohne Anstrengung auf die Beine. Akua allerdings sieht ihn etwas säuerlich an und stützt die Fäuste in die Seiten. "Du hättest mich ja auch etwas sanfter rausschütteln können!", sagt sie ärgerlich und streckt sich nach oben. (Immerhin ist Zuka um gute siebzig Zentimeter größer als sie.) "Nicht aufregen, Kleines, es war nicht böse gemeint!", antwortet er ihr lächelnd, und versucht sie mit seinen Händen zu beschwichtigen. Dann bemerkt Akua, dass Sea noch direkt neben ihnen steht, und erstaunt zusieht. "Ah, Schwester! Ich freue mich wirklich, dich mal kennen zu lernen!", sagt Akua, zieht Sea auf ihre Höhe und umarmt sie herzlich. Ein wenig überrumpelt schließt auch Sea ihre Arme um die kleine Schwester, die sie bis vor kurzer Zeit nicht einmal gekannt hatte. "Ich...ich bin auch froh, dich mal...wirklich...kennen zu lernen!", sagt Sea und sieht ihre Schwester an. "Irgendwie kommst du mir vor, wie ein Ebenbild von mir!", sagt Sea ehrlich und betrachtet die schwarzen, glatten Haare und die großen, schwarzen Mandelaugen, die sie selbst auch hat. Akua lächelt freudig beschämt und wendet sich ab. "Nun ist es aber genug!", sagt Zuka freundlich und legt seine, mit langen Nägeln bestückte Hand auf Akua's Schulter. "Wir sind schon im Verzug, wegen deiner kleinen Spielchen! Wir müssen immerhin noch Miss Sea einkleiden!" "Ich kann ihr aber nix anziehen, wenn du noch da bist! Also raus, raus, raus, raus!", sagt Akua, und schiebt Zuka durch das große Zimmer in Richtung Türe. "Immerhin willst du ja nicht als Spanner dastehen, nicht wahr Zu-chan?" Akua grinst und schiebt Zuka aus der Türe hinaus und schließt sie, bevor Zuka auch nur ein protestierendes Wort gegen die Bezeichnung "Spanner" sagen könnte.

Sea hat das ganze Spektakel wortlos betrachtet und grinst in sich hinein. Sie hat nicht gedacht, dass sich Zuka so leicht abschieben lässt. Wohl hätte er etwas dagegen unternehmen können, hätte er es gewollt. Trotzdem war es ein lustiger Anblick wie der Floh von Akua den riesigen Zuka zur Türe und aus dem Zimmer hinaus drängte. Als Akua wieder in das kleine Ankleidezimmer kommt lächelt sie Sea an. Dann bemerkt sie zwei schwebend grüne Augen, die sie eigentlich ganz vergessen hatte. "Und wenn ich schon beim Rauswerfen bin, du bist auch ´n Spanner, Sapua!" Akua greift nach einem Auge und zerrt damit den ganzen Sapua hinaus und wirft ihn vor die Tür. Noch eine Minute später kann man Sapua's Gefluche, von wegen "schmeißt den besten und treusten Freund raus" hören, was Sea allerdings nicht länger bewegte.

"War Zu-chan recht streng mit dir, als er dich geholt hat?", fragt Akua und greift nach dem fallen gelassenen Edelsteinkleid, wie es Sea kurzerhand genannt hatte. Sea schüttelt leicht den Kopf und greift nach dem Edelsteinkleid, dass ihr Akua nun reicht. "Eigentlich war er recht freundlich! Bis auf die Tatsache, dass ich ihm nicht glauben wollte und er zum Drachen wurde und damit meine Gesamte Einrichtung ruinierte.", sagt Sea und lächelt leicht. Akua sieht sie an. "Du hast Zuka's Drachengestalt gesehen? Sag, Schwesterchen, wie sieht er aus? Welche Farbe hatten seine Schuppen? Ich weiß! Sie waren bestimmt silbern, wie seine Haare! War er groß?" Akua bestürmt sie mit Fragen, mit denen Sea nicht gerechnet hatte. "Sag nicht, du hast ihn noch nie als Drachen gesehen?", fragt Sea staunend. "Nein, eben nicht! Keiner hat das, außer Vater und nun auch dir! Hat wohl was mit seiner Verbannung zu tun, oder so was...keine Ahnung! Nun, wie sieht er aus?", plappert Akua weiter drauf los, und ist gespannt auf Sea's Worte. "Äh, na ja, du hast Recht, seine...ähm...Schuppen...sind silbern, wie seine Haare, und seine Augen rot...na ja, ähm...er ist...ziemlich groß gewesen, obwohl er sagte, dass das nur ein kleiner Teil seiner wahren Größe ist...ähm, er...er sah irgendwie aus...er sah aus, wie ein chinesischer Drache, na ja, nicht ganz, aber so ähnlich,...Hundeartig...irgendwie...aber dann doch wieder nicht...ähm...das ist schwer zu beschreiben...er...er hatte einen langen...ähm Schwanz...äh...ja...mehr weiß ich gar nicht mehr.!", sagt Sea und blickt Akua erwartungsvoll an, als wolle sie sie fragen, ob diese Beschreibung reicht. Akua's Augen fangen an zu glänzen. "Das hört sich echt cool an!", ruft sie erfreut und ein kindliches Lächeln ziert ihr Gesicht. "Das muss fantastisch gewesen sein! Jedenfalls stelle ich es mir so vor! Weißt du, nicht viele Drachen, besser gesagt nur zehn oder so, auf den ganzen DP-Welten können sich vom Drachen zum Menschen oder vom Menschen zurück zum Drachen verwandeln! Das können nur die mächtigsten, wie Zuka! Keiner weiß, was das für Drachen das sind, jedenfalls leben sie alle auf der unsrigen Insel: Zukalia. Jeder weiß zwar über Zu-chan's Geschichte bescheid, wie er zu uns gekommen ist und so was, aber keiner weiß, welcher Art von Drachen er angehört, und er weigert sich auch, es einem Anderen als unserem Vater zu erzählen." Akua sieht leicht traurig zu Boden, fängt sich dann aber gleich wieder, und kommt auf Sea's Kleidung zurück. "Bist du so freundlich und ziehst dieses Kleid mal an! Wenn Zuka keine falschen Daten durchgegeben hat, müsste es dir wie angegossen passen. Wenn du erlaubst, dann setzt ich mich derweilen hin, um dich nicht zu stören!", sagt Akua, und geht in Richtung der Eier- Stühle, die Sea zuvor schon bewundert hatte.

Sea besieht sich das wunderschöne Drachenkleid und bemerkt, dass es kaum etwas an Gewicht hat. Es muss aus einem besonderen Stoff, wie Seide, bestehen, dass es leicht wie Luft macht. Als Sea den Schnitt sieht wird ihr etwas bange zu mute. Sollte sie hineinpassen, währe es bestimmt hauteng und absolut unbequem. Sea bevorzugt weite Kleidung, die sie, sollte es so kommen, sogar zum Schlafen tragen könnte, wenn sie es wollte, und nun taucht dieses Kleid auf, und zerstört ihre schöne "Weite- Kleidung- Regel". Sie seufzt leise und macht den Reisverschluss am Rücken des Kleides auf, der, während man es trägt, aussieht, als gäbe es ihn gar nicht. Sea schlüpft in den weichen Stoff, zieht ihn über ihren Hintern und streift den linken, und einzigen, Ärmel über. Der zweite "Ärmel" ist zugleich auch ein Handschuh, der Sea's Finger überaus lang erscheinen lässt. Zu Sea's Überraschung zwickt, oder drückt das Kleid an keiner Stelle ihres Körpers. Im Gegenteil, es ist angenehm, und fühlt sich an, als bestünde es nur aus einem weiten Tuch, und nicht aus einem eng anliegenden, wunderschön besetztem "Designerstückes", wie man es in den EP - Welten bezeichnen würde. "Und? Passt es dir? Lass dich doch mal ansehen!", fragt Akua neugierig und beugt sich so weit wie möglich vor, um einen Blick auf Sea zu erharschen. Sea schließt noch blitzschnell den Reißverschluss am Rücken, was außerordentlich leicht ging, und trat hinaus aus dem kleinen Zimmer. "Wunderschön, Schwester! Das sieht wahrhaft toll aus!", sagt Akua erstaunt und überwältigt. "Na ja, ich kann sagen, so kannst du dich durchaus blicken lassen! Wo sind deine anderen Kleider?", fragt sie, und steht aus dem Eier- Stuhl auf. "Die liegen da!", sagt Sea und fragt sich, was Akua wohl mit ihnen anfangen würde. "Die wandern ohne Umschweifungen in den Müll!", sagt Akua, als hätte sie auf ihre Frage geantwortet. "Nein!", ruft Sea und stoppt die kleine aufgedrehte Schwester, als sie die Kleidungsstücke nach draußen tragen will. "Die brauch ich noch!" "Wieso?" "Ich will immerhin noch mal in meine Welt, ich meine, meine vorherige Welt, zurück! Und dafür brauch ich die Klamotten einfach!" "Ach...du...du willst da noch mal zurück!?", fragt sie etwas traurig, und sieht die Hose und das T-Shirt vorwurfsvoll an, als würden diese etwas dafür können. "Dann...dann werfe ich sie besser nicht weg...!" Sorgsam legt sie die Kleider auf den kleinen Tisch zwischen den Eier- Stühlen. "Ich soll dir noch sagen, dass du dich morgen auf die Bekanntmachung mit unserem Vater, unserer Mutter und unserem Bruder fertig machen sollst! Aber geh jetzt schlafen! Immerhin ist es schon spät! Ich komme dich dann morgen aufwecken!", sagt sie bestimmend und schreitet zur Türe. Sie sieht, obwohl sie nun sicherlich die echte, siebenjährige Akua ist, beträchtlich älter aus, als sie ist. Sie bewegt sich außerdem anders als typische Siebenjährige und sie spricht, als währe sie schon so alt wie Sea.

Akua öffnet die große Zimmertüre, wieder mit einer Leichtigkeit, dass es Sea seltsam erscheint, und verabschiedet sich mit einem kleinen "Tschüss, schlaf gut!", worauf hinter ihr die Tür erneut ins Schloss fällt. Nun ist Sea allein in dem großen Zimmer. Erst jetzt fällt ihr auf, dass sie eigentlich hundemüde ist. Sie sucht ein Badezimmer, wo sie sich die Zähne putzen kann, doch sie findet keines. Auf der Suche nach einer versteckten Türe kommt ihr die Idee sich einfach mal im Schloss umzusehen. Immerhin gehört es ihrem Vater, und warum sollte sie es nicht auch einmal allein ansehen. Sea geht in Richtung der großen Türe und ist erstaunt, als diese sich, ohne dass Sea sie auch nur mit einer Fingerkuppe berührt, mit einem Schwung öffnet. Etwas erschrocken geht Sea durch die offene Tür auf den verlassenen Gang. Hinter ihr schließt die Türe wieder. Sea hört keinen Mucks, mag sie auch noch so genau hinhören. Von dem Trubel zuvor war kein Deut mehr übrig. Wahrscheinlich sind bereits alle schlafen gegangen um für die morgen anstehenden Feierlichkeiten ausgeschlafen zu sein. Sea kann das nur recht sein. Sie schleicht den langen, verlassenen Gang entlang und steht nach längerer Zeit an einer "Kreuzung". Die entscheidet sich für links, da sie Linkshänderin ist, und geht munter weiter. Die Müdigkeit war wie Staub von ihr geblasen und sie marschiert mutig die dunklen Gänge entlang, in denen nur ab und zu eine Kerze an den Wänden angezündet ist.

Plötzlich hört sie Schritte. Sie wurden immer schneller und münden dann in ein hastiges Laufen um. Zu erst leise, dann wird es immer lauter und lauter. Sea wird hektisch. Sie rennt davon, so schnell sie kann, doch die schritte kommen immer näher. "Bleib stehen, wer immer du bist!", hört sie auf einmal Zuka's Stimme rufen und erschreckt so sehr, dass sie über ihre eigenen Beine stolpert und geräuschvoll zu Boden geht. Die Schritte werden immer schneller und schneller und auch wenn Sea weiß, dass es nur Zuka ist, war es ihr peinlich von ihm beim schnüffeln erwischt zu werden. Zuka bremst, als er um die Kurve in den Gang in dem Sea am Boden sitzt und peinlich berührt wartet, bis er sie erwischt, biegt und bleibt lächelnd und etwas erleichtert stehen. "Sie waren das also, Prinzesschen! Sie hätten nicht herumstromern dürfen! Warum sind sie eigentlich außerhalb ihres Zimmers?", fragt er, und hilft ihr schnell dabei wieder auf die Beine zu kommen. "Ich...ich hab ein Badezimmer gesucht!", sagt Sea und wird leicht rot bei dieser Lüge. "Ich kann Lügen riechen, Miss!", sagt Zuka darauf und lächelt leicht. "Ich verstehe, dass sie sich im Schloss umsehen wollen, aber nicht bei Nacht! Auch wenn es das Schloss ihres Vaters ist, ist es zu gefährlich, wenn sie einfach herumlaufen! Plagegeister wie Sapua oder Imrin könnten sie erschrecken!" "Wie hast du mich bemerkt, Zuka?", fragt Sea, als sie Zuka zurückführt in ihr Zimmer und ihr das danebengelegene Badezimmer zeigt. "Ich habe Sie gehört, Prinzesschen!", sagt Zuka und zwinkert ihr zu, worauf Sea leicht rot wird. (Immerhin ist Zuka auch nicht hässlich...)

Schließlich lässt Zuka sie wieder allein. Sea putzt sich ihre Zähne und entschließt noch schnell duschen zu gehen, um für morgen gewappnet zu sein. Sie legt das wunderschöne Drachen-Kleid fein säuberlich zusammen und platziert es nachher auf ihrem Schreibtisch. Im Badezimmer hat sie ein schönes Nachtkleid gefunden, das sie nun stolz trägt. Alles hier ist altmodisch. Bis auf die Geräte und Erfindungen wie der Computer, die Gaskerzen und die selbst öffnende Türe. Besonders altmodisch, oder besser gesagt schön, ist die Kleidung, die alle tragen. Kurz bevor sie zu Bett geht hat sie sich noch etwas bei den wunderschönen Kleidern umgesehen. Sie sind alle in ihrer Größe und eines schöner als das Andere. Ein besonders schönes, das separat auf einem Wandharken hängt gefällt Sea ausgesprochen gut. Es ist relativ Bunt, mit vielen Mustern und Farben und wiederum verziert mit Perlen und Edelsteinen. Ein Zettel ist daran geheftet auf dem sie das Wort "Geburtstagsfeier" liest. Anscheinend soll sie es an ihrem sechzehnten Geburtstag, dem Tag an dem sie einen eigenen Drachen bekommen soll, anziehen. Doch Sea ist zu müde, um sich noch lange über dieses Ereignis, das in einer Woche stattfinden soll, zu freuen und legt sich in das große, seidenbehangene Bett, das sie in wenigen Minuten einschlafen lässt.
 

"Aufwachen, Schwester! Es wird Zeit zum Frühstücken und außerdem wollen wir dir Mama und Papa vorzustellen!", ruft Akua fröhlich und hüpft zu Sea ins Bett. "Wie spät ist es?", fragt Sea verschlafen und fährt mit den Fingern durch ihr verzaustes Haar. "Es ist fast genau elf Uhr! Wir haben das Frühstück wegen deiner Späten Ankunft eh schon auf die Mittagszeit verschoben! Also! Aufgestanden!", ruft Akua fröhlich weiter und fängt an leichte Wippbewegungen mit ihren Beinen zu machen. "Kleine Schwester, hinter deinen kleinen putzigen Augen versteckt sich ein grausamer Feldwebel!", sagt Sea, und schiebt mürrisch ihre Beine aus dem Bett und stellt sie auf den Boden, währenddessen sie noch immer mit dem Rücken auf dem Bett liegen bleibt, um jede Sekunde Ruhe zu nutzen ihre bestimmt überdimensionalen Augenringe zu bekämpfen. Akua, die den Kommentar mit dem Feldwebel einfach überhört hat, schiebt sie am Rücken aus dem Bett. "Sea, ich glaube ich sollte dir helfen deine Haare zu bürsten!", sagt Akua, als sie Sea's Strubbelfrisur sieht. Sie springt wieder aus dem kuschelig warmen Bett und läuft zu Sea, die bereits das schöne Drachenkleid von gestern Abend holt, dann umdreht und schnurstracks gen Tür tappt, die sich ohne ein Geräusch öffnet. Doch anders als gestern Abend ist auf dem Gang lautes Stimmgewirr zu vernehmen. Leute gehen an ihrer Zimmertüre vorbei, sehen sie, und verbeugen sich nicht ohne ihr neugierige Blicke zuzuwerfen, bis sie hektisch weiterlaufen. Sea ging ohne Umwege, die bei dem kleinen Abstand zwischen Zimmer und Badezimmer unmöglich gewesen wären, in das große Badezimmer. Gestern ist es ihr nicht aufgefallen, aber dieses ist mindestens dreimal so groß wie ihr eigenes zu Hause.

Nachdem Sea sich die Zähne geputzt und sich ihr Pickel-Gesicht gewaschen hat, das eigentlich fast keine Pickel aufweist, lässt sie sich von Akua, die darauf bestanden hatte, die Haare zu Recht machen. Akua kämmt ihre Haare so lange, bis sie seidig glatt an ihren Schultern herabhängen und steckt sie dann gekonnt zu einem schönen, glänzenden Knoten zusammen. "Wow! Wer hat dir das beigebracht?", fragt Sea erstaunt darüber, dass ihre siebenjährige Schwester etwas kann, was sie mit fünfzehn, oder bald sechzehn Jahren nicht im Ansatz begriffen hat. "Mama!", sagt Akua. "Und sie hat es auch von ihrer Mama gelernt. Die war nämlich Haarspezialistin und konnte alle Frisuren, die du dir nur vorstellen kannst!" Freudig betrachtet Akua den strengen, perfekt gelungenen Knoten auf Sea's Hinterkopf. "Haarspezialistin...Ich denke, in meiner...ähm...ehemaligen Welt nennt man das Friseuse!", sagt Sea beiläufig, als sie und Akua das Badezimmer verlassen und durch die große Zimmertüre gehen, die wieder schwungvoll von alleine öffnet.
 

Nach ein paar Minuten und sämtlichen Paar Schuhen, die Sea anprobierte, um festzustellen welche am besten zu ihrem Kleid passen, gehen Sea und Akua einen langen Gang entlang, der zu einem Großen Raum führt. Die Türen zu diesem Raum sind nicht verschlossen, doch man kann niemanden sehen, außer ein paar vorbeieilende Diener, die hektisch mit Tellern, Besteck, Kleidern oder Zetteln durch die Gegend rennen. Ab und an läuft auch ein Drache am Türbogen vorbei, was Sea einen ersten Einblick in die Drachenvielfalt dieser Welt gibt.

Als sie endlich am Ende des Ganges, oder besser gesagt in dem Raum am Ende des Ganges, angelangen kann sich Sea endlich umsehen. Das Zimmer ist gar nicht so schön, wie es zuvor aussah. Es besteht aus zwei Teilen. Der eine Teil ist eine große "Küche". Anders lässt sich das nicht beschreiben. Nur dass darin keine Menschen, sondern Drachen herumlaufen. Sie waren allerdings nicht halb so groß wie Zuka in Drachengestalt und ähneln eher zu klein geratenen Tyrannus Saurus Rex, bis auf die Arme, die anders wie beim Tyrannus Saurus, zwar schmal und kümmerlich, aber doch so lang sind, dass sie sich an der Nase kratzen könnten, würden sie es wollen. Auf einem schmalen Tresen liegen sämtliche Gerichte, die Sea von zu Hause kennt, wie Toast, Schinken, sämtliche Früchte wie Orangen, Äpfel, Birnen und Marillen (Aprikosen ;)..), dann noch eine Vielzahl an Säften und Marmeladen und mindestens zehn verschiedene Sorten von Honig. Es sieht aus, als wäre hier ein riesengroßes Buffet aufgeschlagen sein, dass nur zur Selbstbedienung ruft.

Der zweite Teil des Raumes beinhaltet einfach nur Tische und Stühle. Auf einem kleinen Podest stehen noch goldgefasste Stühle mit Samtbezug, die aussehen, als wären sie direkt aus dem Mittelalter importiert worden. Auf diesen Tischen und Stühlen scheinen für gewöhnlich die der königlichen Familie zu speisen. In diesem Moment wird Sea endlich klar, dass auch sie zur "Königlichen Familie" gehört.

Akua zerrt sie förmlich mit sich mit über die Stufen auf den Podest. Ein junger Mann sitzt schon auf einem Stuhl, und zwar ein Stuhl, neben dem Größten, Stuhl, oder besser gesagt dem Thron am Podest. Neben ihm angekommen setzt Akua ein strahlendes Lächeln auf. "Das, Sea, ist Roako. Dein und mein älterer Bruder und der älteste Sohn unseres Vaters.", sagt sie und lächelt Sea an. Roako, der nun endlich bemerkt hat, dass er gemeint ist, und aus seinem spannenden Buch gerissen wurde, sieht Sea verwundert an und beginnt nach kurzer Zeit auch zu lächeln. Roako hat wie, Sea und Akua, schwarze Haare und schwarze Augen, was wohl in der Familie liegt. Er ist nicht besonders kräftig gebaut, sieht dafür aber intelligent und äußerst sympathisch aus. Roako scheint, als hätte er eine menge Humor, den er auch einzusetzen vermag. "Freut mich, Schwester!", sagt er, und streckt ihr seine linke Hand hin. Anscheinend ist auch er Linkshänder. Auch bei Akua hat Sea festgestellt, dass sie lieber mit der linken als mit der rechten Hand arbeitet. Dies ist anscheinend wieder eine Gemeinsamkeit, die sie alle teilen. Sea gibt ihm ihre eigene rechte Hand und sieht ihm in die Augen, die sie testend anschauen. "Du hast also auch eine geschickte Linke!", sagt Roako verwundert, doch gleichzeitig auch erfreut. Sea nickt verlegen und schaut zu Boden, obwohl sie selbst nicht weis, wofür sie sich schämen sollte. "Nun, ich hoffe Akua war nicht zu streng mit dir! Sie kann manchmal furchtbar lästig sein, wenn sie sich etwas unbedingt einbildet!", sagt Roako und legt einen Arm verständnisvoll um Sea's Schultern, die etwas erschrocken zusammenzuckt, überrascht über diese Aktion. Sie hat ihn doch erst gerade kennen gelernt, und er tut, als würde er sie schon ihr ganzes Leben lang kennen. Aber vielleicht tut er das ja? Ist es möglich, dass sie alle schon vor Zuka's Eintreffen in den EP - Welten, und zugleich in Sea's Leben, kannten? Nun, es ist sogar sehr gut möglich, aber Sea möchte sich darüber keine Gedanken mehr machen.

Sea setzt sich auf den Platz, der angeblich ihr zugesprochen wird. Es ist der Platz genau neben Roako, was wohl mit dem Alter zu tun hat, denn Akua sitzt wieder einen Platz weiter an ihrer linken Seite. Endlich treffen auch andere Personen am Podest an, und stellen sich als sämtliche Verwandte Sea's heraus. Sie hat zwei Tanten, jeweils eine väterlicherseits und eine mütterlicherseits und dazu noch drei Onkel. Ein Onkel ist ledig, da seine Frau jung starb. Sie hat ihm allerdings noch einen Sohn hinterlassen, der jetzt in Sea's Alter ist, und besonders aufgefallen ist, da er der einzige Blondschopf ist, den sie am Podest sieht. Außer ihm hat sie noch zwei Cousinen, die Zwillinge sind, und vier Cousins. Sich alle ihre Namen zu merken währe einfach unmöglich, deshalb lässt Sea es gleich von vornherein bleiben.

Die ganze Familie hat, außer ihrem blonden Cousin, tiefschwarze Haare und Augen. Jedenfalls die, die wirklich zu ihrer Familie gehören. Die zwei Onkel, die in Sea's Familie einheirateten haben Braune Haare und einer hat blaue und der andere braune Augen, aber sonst könnte man sagen, dass alle die gleichen Eigenschaften in sich vereinen. Wer von ihnen nun Links oder Rechtshänder ist, ist Sea noch nicht aufgefallen, da ihr alle ihre rechte Hand hinstreckten.

Anscheinend freuen sie sich, Sea endlich mal kennen zu lernen. Langsam kommt in Sea die Frage auf, warum eigentlich nur sie in die EP - Welten geschickt wurde, und niemand anderes. Es sind immerhin weitere zwei Personen in ihrem Alter hier, die alle hier zu wohnen scheinen, doch keiner von ihnen war jemals in einer anderen Welt. Sogar ihr eigener Bruder war erst drei oder vier gewesen, als sie weggeschickt wurde, warum wurde nicht auch er vor dem Drachenkrieg geschützt? Warum nur sie? Sea sollte noch lange keine Antwort auf diese Fragen bekommen.

Endlich befüllen sich auch die Plätze unterhalb des Podests, und auch von unterhalb kommen neugierige Blicke herauf, die Sea neugierig mustern. Ein lautes Raunen und Rauschen, gefüllt mit Geplapper, Gebrülle und Besteckgeklirre war bereits zu vernehmen. Anscheinend warten alle auf die Ankunft der Königin und des Königs.

Und endlich war es auch so weit. Sea's Gesichtsmuskeln versteifen sich, ganz im Gegenteil zu denen Akua's und Roako's, die zu einem freudigen Lächeln geformt sind. Auch Sea versucht zu lächeln, was ihr allerdings nicht richtig gelingen mag.

Ein Eleganter, schwarzhaariger Mann schreitet regelrecht durch die edlen Türen. An seinem Arm eingehängt geht eine blonde, wunderhübsche Frau. Beide sind um die vierzig, was man allerdings nicht unbedingt am Äußeren sehen kann. Nur ein paar kleine Lachfalten um die Augen und den Mund verraten ihr Alter. Die Beiden sind, für das Frühstück, beziehungsweise das Mittagessen, recht elegant gekleidet. Der Mann, also Sea's Vater trägt einen schwarzen Wrack und Sea's Mutter ein wunderschönes, jedoch nicht zu aufwendiges Kleid, das, wie Sea's Kleid, mit vielen kleinen Edelsteinen bestückt ist. Alle Bediensteten verbeugen sich, als die Beiden an ihnen vorbeischweben, denn das tun sie regelrecht. Wieder einmal kommt Sich Sea vor wie im Mittelalter, wie sich alle verbeugen und die Augen zu Boden richten, um ihre anscheinende "Demut" zu zeigen. Sea wird immer nervöser und fängt an zu schwitzen. Als das Paar endlich den Podest erreicht und nun über die Stufen hinauf geht verneigen sich auch alle der Familie. Sea imitiert die Bewegungen der anderen und nicht höflich mit dem Kopf. Sea's Eltern kommen auf sie zu und lächeln sie freudig an. Roako, der vorhin noch rechts neben Sea stand, geht etwas zur Seite und legt seinen Arm liebevoll um Sea's Schultern. Er dreht sie mit dem Gesicht zu ihren Eltern. Endlich sind die beiden angekommen und stehen lächelnd vor Sea. Keine Sekunde Schweigen vergeht, als Roako anfängt alle vorzustellen. "Darf ich vorstellen, Sea, unsere werten Eltern Aera Zukalia und Nohao Zukalia.", sagt er und lächelt stolz. "Es freut mich, dich endlich wieder zu sehen!", sagt Aera, Sea's Mutter, kommt auf Sea zu und umarmt sie schließlich. Als sie sich wieder löst, kann Sea Tränen in ihren Augen sehen. Zwar sieht Sea diese Personen zum ersten Mal, doch sind sie ihr auf Anhieb viel sympathischer als ihre Eltern in den EP - Welten. Schon in der ersten Sekunde als sie ihrer Mutter und ihrem Vater in die Augen sah, war ein gewisser Bezug zu ihnen da. Sofort ist Sea etwas entspannter und gibt auch ihrem Vater die Hand, der schließlich all seine "Zurückhaltung vor den Dienern" über den Haufen wirft und sie herzlich umarmt. Auch in seinen Augen war der Glanz von Tränen, doch nicht so offensichtlich wie bei Sea's Mutter. Als sich alle setzen sollten flüstert Aera etwas in Roako's Ohr, der kurz nickt und daraufhin Sea etwas ins Ohr flüstert. "Mutter sagt, wir sollen heute mal die Plätze tauschen, damit sie sich mit dir unterhalten kann!", sagt er und hilft Sea aus Höflichkeit unmerklich beim Aufstehen. Sea rutscht nur um einen Sitz nach rechts und sitzt nun neben ihrer Strahlenden Mutter. Dann geht das Treiben neben dem Podest weiter, und einige Bedienstete tragen einige, mit Essen befüllte Tabletts auf den Podest. Sie stellen alles auf den Tisch und ziehen sich dann wieder zurück. Bei den Bediensteten ist wohl Selbstbedienung angesagt, denn diese stehen auf und befüllen ihre Teller am Buffet.

Doch Sea's Mutter greift, wie Sea, noch nicht sofort zu. "Du bist genau, wie ich es mir vorgestellt habe!", sagt sie und ihre Augen glänzen wie zwei braune Edelsteine. "Du hast auch viele Dinge geerbt, wie ich sehe! Die schwarzen Haare und Augen hast du von deinem Vater, und das schöne Gesicht von deiner Großmutter, und, wie denke, bist du auch Linkshänderin!?" Sea nickt und lächelt sie an. "Ich freue mich schon auf morgen!", sagt Aera und sticht endlich mit ihrer Gabel in ein Stück aufgeschnittene Wurst. "Du weist doch, dass du morgen, also an deinem Geburtstag, deinen ersten Drachen bekommst, oder hat es dir Zuka noch nicht erzählt?", fragt sie und belädt sich ein Stück Schwarzbrot mit Wurst und verschiedensten Gemüsesorten wie Paprika und Karotten. "Zuka hat es mir schon erzählt! Ich bin auch schon gespannt darauf!", antwortet Sea und fängt auch an ihr Teller zu befüllen. Sea bevorzugt zum Frühstück eher nicht ganz so deftige Dinge wie Wurst oder Käse, von dem am Tisch zur Genüge vorhanden ist, sondern eher Obst und Gemüse, das auch zahlreich vertreten ist. Doch nicht nur Dinge, die sie kennt, sondern auch unbekannte, seltsam geformte Dinge sind am Tisch vertreten. Sea greift sich ein kleines Stück Obst, das aussieht wie eine Mischung aus Pflaume und Apfel nur in einer leuchtend blau bis dunkelgrünen Farbe. "So etwas hab ich noch nie gesehen! Was ist das?", fragt Sea ihre Mutter und zeigt ihr das seltsame Ding. "Wir nennen es Arabee.", sagt sie kurz und isst weiter. Sea sieht das seltsame Obst eine Zeit lang an. "Wie, wie isst man es?", fragt sie ihre Mum und deutet wiederum auf die Arabee. "Oh, wie du willst! Du kannst Scheiben runter schneiden oder abbeißen, kannst du dir aussuchen, wobei meistens runter gebissen wird. Wir sehen nur so "Edel und gesittet" aus, aber im Grunde ist keiner so heiß auf das Vornehme Zeug! Ach, das Braune am Ende solltest du nicht essen! Das schmeckt grauenhaft!", sagt Aera und zeigt auf die kleinen braunen, verschrumpelten Blätter und den anscheinende Stängel. Nach dieser Antwort beißt Sea zaghaft in die Arabee hinein und bemerkt, dass dies das beste Obst ist, das sie je gegessen hat.

Nach dem Frühstück und einigen Obst- und Gemüsesorten wie "Erare" und "Lulasch" geht Sea wieder auf ihr Zimmer. Dort vertreibt sie sich die Zeit mit dem Schmökern in einigen der im Zimmer stehenden Bücher und "Aus-dem-Fenster-gucken". Nachdem sie Zuka fast zu Tode erschreckt hat, als er plötzlich vor ihrem Zimmerfenster auftaucht und furchtbar zerfleddert durch das von Sea geöffnete Fenster steigt. "Was ist denn mit dir passiert?", fragt Sea besorgt. "Ach...ach nichts!", sagt Zuka besorgt und schließt hastig etwas in einen, von ihm mitgebrachten Metallkasten. Sea kann nur noch einen flüchtigen Blick auf das Ding erharschen, was ihr allerdings nur sagt, dass es gelblich bis weiß und rund ist. "Was ist das?", fragt Sea und lugt über die Schulter des am Boden hockenden Zuka's. "Nichts! Wirklich! Bin nur vorbeigekommen um mal hallo zu sagen!", sagt Zuka und hebt den seltsamen Kasten auf, woraufhin er stürmisch aus dem Zimmer schreitet. Sea kommt Zuka's verhalten etwas spanisch vor, doch sie macht sich keine wesentlichen Gedanken mehr darüber.
 

Der Tag vergeht und bringt keine wesentlichen Veränderungen mehr mit. Um ungefähr sieben oder acht Uhr wird es vor Sea's Fenstern dunkel und um etwa elf Uhr macht sie ihre abendliche Wäsche und zieht das Nachtkleid vom Vorabend an.
 

Sea schlägt die Augen auf und presst sie unter dem hellen Tageslicht gleich wieder zu. Sie hat gut geschlafen, jedoch nichts geträumt, doch ist sie noch immer müde. Sie blickt schnell auf ihre Armbanduhr, die sieben Minuten vor halb acht Uhr anzeigt und dreht sich auf den Bauch. Dann klopft es dreimal an die Zimmertür. "Darf ich reinkommen?", fragt die Stimme Akua's, woraufhin ein lautes "Mhmm!", von Sea als Antwort gebrummt wird und die Zimmertür schwungvoll öffnet. "Es wird Zeit!", sagt Akua und zelebriert wieder ihre übliche Aufweckmethode. Sie setzt sich auf das Bett und fängt an darauf herumzuwippen und zu tänzeln. "Jetzt schon?", gähnt Sea und dreht sich wieder auf den Rücken, lässt allerdings ihre Augen zu. "Jap! Alle sind schon auf und beim Vorbereiten für die Zeremonie! Ach ja, alles Gute zum sechzehnten Geburtstag, Schwesterchen!", antwortet Akua und fängt stärker an mit ihrem Körper auf und ab zu hüpfen, um Sea ordentlich durchzuschütteln. Sea brummt und richtet sich verschlafen auf. Sie reibt sich die Augen und kratzt sich am Hinterkopf. Akua steigt vom Bett und in den Umkleideraum, wo sie ein schönes Kleid herausholt, das aussieht wie ein sündteures Hochzeitskleid, nur in den Farben blau und weiß. "Zieh das an, und dann helfe ich dir mit deinen Haaren!", sagt Akua und reicht Sea, die gerade eben das Bett verlassen hat, das Kleid.

Nach etwas von Akua's Hilfestellung beim Anziehen des langen Kleides mit den vielen Ausgängen die gar keine sind und einer Viertelstunde Rumgewusel in Sea's Haaren sieht Sea, wie sie selbst bewundernd bemerkt, wie eine Prinzessin im Hochzeitskleid. Das weiß-blaue Kleid passt Sea wie angegossen und die elegante Hochsteckfrisur die Akua mit ihren sieben Jahren bereits perfekt beherrscht lässt Sea in Staunen geraten.

Endlich machen sich Sea und Akua auf den weg in den Speisesaal, der an diesem Tage mit bunten Fahnen und Girlanden geschmückt ist. Die Buffettische sind weggeräumt worden und machen platz für zwanzig oder dreißig Tische mit je vier Stühlen. Auf der anderen, also der linken, Seite des Raumes befindet sich, wie am Tag zuvor schon, ein großer, auch mit Tüchern und Girlanden geschmückter Podest. Selbst die Sessel sind mit weißen und blauen Tüchern und Leinen umschlungen. Alle Tische sind bereits mit je vier Personen besetzt und selbst der Podest war schon gerammelt voll. Sea's Vater steht links neben der Eingangstüre und erwartet sie bereits. Ohne ein Wort empfängt er sie, bietet Sea seinen rechten Arm an und lächelt, als währe dies der schönste Tag seines Lebens. Sea hängt sich bei ihm ein und geht mit ihm im Gleichschritt auf eine große, bislang immer geschlossene Türe zu, die Sea bisher noch nicht beachtet hatte, obwohl sie direkt gegenüber der anderen Eingangstüre liegt. Diesmal sind die Türen allerdings sperrangelweit offen und bieten den Blick auf ein großes "Wildnis-Zimmer", wie es Sea scheint, denn in dem Zimmer befinden sich viele Pflanzen der verschiedensten Sorten, Farben und Formen und Rotlichtlampen, die die Temperatur auf mindestens vierzig Grad halten sollen. Außerdem sind an der Decke kleine "Löcher" aus denen ab und an Wasser gesprüht werden kann.

Sea und ihr Vater betreten den Raum und Sea spürt genau die Blicke mindestens von mindestens zweihundert Personen im Nacken. Der erste Atemzug lässt Sea fast husten und ihre Augen fangen sofort an zu tränen. Es riecht, als hätte man gerade einen Haufen Gummireifen verbrannt hätte und die Luft ist stickig und feucht. Die Temperatur erinnert Sea eher an eine Sauna als an ein Zimmer in einem Schloss aus Stein. Ein paar Schritte weiter im Zimmer und einige schwere Atemzüge später sieht Sea Zuka hinter einer großen Pflanze stehen und zurückhaltend lächelnd. Zuka zeigt kein Anzeichen dafür, dass er die ungewöhnliche Umgebungstemperatur überhaupt bemerkt, denn seine weiße Haut scheint staubtrocken zu sein. Darüber kann sich Sea allerdings keine Gedanken mehr machen, da ihr Blick mit ein paar weiteren Schritten auf ein ovales, weiß-gelbliches Etwas fällt, dass auf einem Podest liegt und verdächtig aussieht wie das Ding, das Zuka am Vorabend vor ihr verhüllen wollte. Nach einem weiteren, genaueren Blick auf das "Ding" erkennt Sea endlich, dass es sich um ein riesengroßes Ei handelt. Anscheinend ist der Drache, den sie bekommen soll noch gar nicht geboren, das heißt das auch die Anderen noch nicht wissen, wie ihr zukünftiger Drache aussehen wird. Sea's Vater führt sie bis einen halben Meter vor das Riesen-Ei und tritt einen Schritt zurück. Ein weiterer, Mann, der mit seinem langen weißen Bart und dem fast kahlen Kopf fast aussieht wie ein alter Druide steht gegenüber von Sea. "Das Ei ist bereit! Du kannst es öffnen!", sagt er mit seiner alten und zittrigen Stimme und streicht ein letztes Mal über die raue Oberfläche des Eies. Sea zögert und weiß nicht genau, was sie machen soll. Sie sieht den Mann fragend an und merkt wie ihr etwas Schweiß ihre voll bedeckten Arme hinunter läuft. "W...was...wie?", stottert Sea und weiß nicht genau, was sie tun soll. "Drück einfach die Schale ein, Prinzesschen...äh, ich meine Miss Sea!", sagt Zuka und fängt sich für das "Prinzesschen" tadelnde Blicke von Sea's Vater ein, der allerdings sofort wieder seine Gesichtszüge zu einem heiteren lächeln verformt. Auch er ist angespannt, das sieht man, außer an dem Schweiß auf seiner Stirne, der auch durch die Raumtemperatur angeregt werden könnte, auch an dem leichten Zittern seiner fest geballten Fäuste.

Sea hebt ihre Hand und berührt leicht die Schale des Eies. Es fühlt sich weit wärmer an als Sea es erwartet hat. Die Schale ist, wider Sea's Erwartungen, weich und samtig, wie ein lange geschliffenes Stück Holz. Sea ist sich nicht sicher, wie sie die Schale eindrücken soll, da diese recht stabil und äußerst hart aussieht, doch dann entdeckt sie einen kleinen Riss in der Schale und fängt daran an herumzudrücken bis die Oberfläche der Schale nachgibt. Der Herzschlag aller Anwesenden verdoppelt oder verdreifacht sich und Sea's Kopf fühlt sich an, als währe ihr Herz regelrecht gegen ihr Gehirn getauscht worden. Sea wirft einen Blick in das Große Ei und wundert sich über die große Leere, die sich im Schwarzen Inneren anscheinend zu befinden Scheint. "Ich...ich denke...da ist nichts drinnen!", sagt Sea zögernd und sieht Zuka und ihrem Vater in die Augen. "Was?", sagt der alte Mann mit dem langen Bart und untersucht das Ei äußerlich. "Das ist ein Ei aus einem Mischlingsnest! Das kann kein Fehlgelege gewesen sein!" (Anm.: Mischlingsnest: In einem solchen Gelege befinden sich die Eier von Drachen zweier unterschiedlicher Gattungen; Fehlgelege: Gelege in dem jedes der max. sieben Eier leer ist.) "Drück die Schale ganz ein, Aboro! Vielleicht ist der Drache nur etwas zu klein geraten!", sagt König Nohao besorgt und tritt einen Schritt auf das Ei zu. Der Alte Aboro legt seine verschrumpelten Hände auf das Ei und drückt es gänzlich ein. "Nichts zu machen, Nohao! Es ist ein, ich kann es nicht anders sagen: Mogel-Ei! So dreist dieses Wort auch ist!" (Mogel-Ei = leeres Ei (verachtende Bezeichnung, darum nicht gebräuchlich!), sagt er und lässt sich auf einen Stuhl hinter sich fallen. Sea's Vater wischt sich mit dem Ärmel über sein Gesicht und seufzt unüberhörbar. Auch Zuka sieht etwas besorgt drein. "Ist das besorgniserregend?", fragt Sea, kann sich die Antwort bei diesen Gesichtern allerdings schon denken. "Das ist sehr besorgniserregend, mein Kind!", sagt Sea's Vater und geht im Kreis herum. "Jedes mal, wenn ein Kind einer Königsfamilie ein Leer-Ei (Leer-Ei = andere Bezeichnung für Mogel-Ei) erhält bedeutet das erstens Magere Ernteerträge und zweitens eine große Niederlage in einem Krieg.", sagt er, und man kann die Verzweiflung in seiner Stimme hören. Sea schluckt und sieht auf das zerbrochene Ei in dessen Mitte sich ein Haufen Eierschalen befinden. Doch die Form die die Eierschalen bilden kommt Sea etwas seltsam vor. Irgendwie viel zu aufgetürmt und hoch. Ohne ein Wort zu sagen schiebt sie die Schalenstücke beiseite und entdeckt ein weiteres Ei, dass etwa zwei- oder dreimal so groß ist wie ein normales Hühnerei. "Es...es ist kein Leer-Ei!", sagt Sea und hebt das Ei vorsichtig aus den Schalenstücken heraus. "Du meine Güte!", öffne es, mein Kind! Öffne es!", sagt der König leise und aufgeregt. Sea setzt sich auf einen der herumstehenden Stühle, um das Ei auf ihrem Schoß abzulegen. Doch bevor sie es auf ihre Beine legen kann fängt das Ei an sich zu bewegen. Etwas rührt sich im Inneren und stößt immer wieder kräftig an die Schale, bis diese einen langen Riss bekommt. Das Wesen im Inneren stößt immer kräftiger an die Schale und reißt ein weiteres Stück heraus. Nun kann Sea eine kleine Schuppige blau-grüne Nase sehen. Wieder ein Stoß, doch diesmal am unteren Teil des Eies und gegenüber dem ersten Loch entsteht ein weiterer Riss. Ein zweiter Tritt gegen dieselbe Stelle und ein kleiner spitzer Schwanz dringt durch die millimeterdicke Schale. Sea hört ein leises quiekendes "Brüllen" aus dem Ei und fährt automatisch mit dem Daumen in das obere größere Loch und hebt ein großes Stück Schale davon. Aus dem Inneren des Eies lugt sie eine Kleine Gestalt an, die ihr gar nicht wie ein Drache, sondern eher wie ein kleines schuppiges Kuscheltier vorkommt, von denen Sea bei ihr zu Hause hunderte besitzt. Sea hält den Atem an und bricht einen weiteren Teil der Schale auf, woraufhin sie der kleine Drache dankend anblickt. Als die Öffnung groß genug ist, lässt sie ihre Hand hineingleiten und schiebt den kleinen Drachenkörper über ihre Hand. Der kleine Drache erschrickt etwas, setzt sich dann aber gemütlich auf Sea's weicher und warmer Hand nieder. Sea zieht die Hand wieder aus dem Ei heraus und schiebt die restliche Schale nach vorne um für den Drachen Platz zu machen. Die Schale kracht mit lautem Geknacke auf den Boden und zerbricht in tausend Einzelteile. Alle im Raum halten die Luft an außer dem kleine Drachen, der wohlig unter den Berührungen Sea's seufzt. "Du meine Güte!", sagt der alte Aboro und tritt auf das kleine Wesen zu. "Darf, darf ich es mir einmal ansehen?", fragt er Sea und hält eine Hand auf. Sea hebt den kleinen Drachen auf und hebt das kleine Wesen auf Aboro's aufgehaltene Hand. Dem kleinen Ding gefällt es nicht gerade aus Sea's warmen Händen in die kalten Finger des alten Mannes zu kommen und strampelt etwas um sich. Den alten Mann stört das nicht und hält sich den Drachen dicht an sein Gesicht. Da das Gestrampel des kleinen Wesens nicht gerade Wirkung zeigt sieht es Aboro böse an und atmet etwas der heißen Raumluft ein und hustet sie in einer glühenden Rauchwolke wieder aus, die Aboro böse zu husten anfangen lassen. Aboro lässt daraufhin den kleinen Drachen fallen, den Sea gerade noch auffangen kann. "Nun...ähäm... ich weiß, womit wir es hier zu tun haben!", hüstelt der alte Mann und zeigt auf das, nun wieder zufriedene Drachenbaby. "In der Fachsprache nennen wir das das Fuun- Phänomen!"
 

Ende Kapitel 3
 

Nachwort:

Nun...dieses Kapitel ist verdammt lange geworden...ich weiß, dass das vielleicht nicht gerade ein Vorteil ist, aber es ging einfach nicht kürzer...^^ Sorry...
 

Mir selbst gefällt es allerdings relativ gut, bis auf die Unstimmigkeiten, die teilweise in der Handlung vorhanden sind. Die müsst ihr mir aber trotzdem bitte einfach verzeihen!

Ich hoffe auf ein paar Reviews/Kommentare, immerhin hab ich mir auch Mühe gegeben und will wissen, wie euch die Story bisher gefällt ^^.
 

Wörter (Ohne Nachwort): 8072 Wörter

Wörter (Mit Nachwort): 8173 Wörter
 

Aufgetretene Personen/Wesen:

Seari Zukalia, Akua Zukalia, Zuka Tihorn, Sapua, Imrin, Roako Zukalia, Aera Zukalia , Nohao Zukalia, Aboro



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  marron-jeanne
2006-05-20T18:51:18+00:00 20.05.2006 20:51
un noch ein paar fragen an dich:
weißt du schon wieviele kaps du schreiben willst??
und könntest du mir villt eine ENS schicken ,falls es ein neues kap gibt,wäre echt nett von dir^^
übrigens finde ich deinen schreibstil echt toll
irgendwie so frisch und du hast ne coole fantasie
gefällt mir voll gut
lg
marron-jeanne
P.s.:ich hoffe,ich nerve dich nich jetzt schon mit meinem Gefasel xD


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