Zum Inhalt der Seite

Keep Secret

Unser Geheimnis...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hallo Leute!

Ich weiß, ich weiß! Ich habt laaange gewartet! Es tut mir wirklich Leid...aber ich bin einfach nicht früher dazu gekommen, die FF fortzusetzen...ich hoffe, dass ihr trotzdem (auch wenn es jetzt schon lange her ist, dass der Prolog und Teil 1 erschienen sind) viel Spaß beim Lesen habt!
 

So...los geht's! ^^
 


 

Keep Secret - Teil 2
 

Ich hielt meine Augen geschlossen, während ich merkte, wie er mich gegen die Matratze drückte. Leicht begann er mein Hemd nach oben zu schieben. Mit seinen federleichten Berührungen ließ er mein Herz schneller schlagen. Ich versuchte dagegen anzukämpfen. Gegen mein schnell schlagendes Herz, gegen meinen Atem, der sich langsam zu beschleunigen begann. Ich keuchte leise auf, als er mit seinen kalten Fingern meine nackte Brust berührte. Er begann meinen Hals zu küssen und wanderte auf meine Wange. Seine Lippen suchten sich ihren Weg zu meinen. Seine Hand spielte sich schon mit meiner Brustwarze, als er endlich mein ständiges, leises Aufkeuchen mit seinem Mund verhinderte. Von Lust geplagt, gewehrte ich ihm sofort Einlass und spielte fordernd mit seiner Zunge. Auch meine Hände blieben jetzt nicht mehr ruhig neben meinem Körper liegen. Ich fuhr sanft über seinen ungeschützten Rücken. Spürte wie er unter meinen Berührungen leicht zusammenzuckte. Ich konnte es nicht glauben. Seine Haut war so zart. So zart wie die eines Mädchens. Unsere Lippen lösten sich wieder voneinander. Ich konnte seinen schnellen Atem auf meinen Lippen spüren. Das Kribbeln in mir verstärkte sich als ich meine Augen öffnete und in seine Eisernen sah. Es schien sich nicht wirklich etwas in ihnen zu regen und das machte mir Angst. Ich ließ meine Hände ruhig auf seinem Rücken liegen. Wagte es nicht mich zu bewegen. "Hast du nicht mehr drauf als einfach rum zu liegen?" Ich weiß nicht warum, aber ich glaube, diese Aussage trieb mir die Tränen in die Augen. Auf jeden Fall sah mich Kaiba eigenartig an. "Na wundervoll..." Dieser verächtliche Unterton in seiner Stimme war grauenhaft. Meine Arme glitten von seinem Rücken und landeten auf dem Bettlacken. Ich konnte ihn nicht anschauen. Ich hatte genau gewusst, dass ich alles falsch machen würde. Kaiba war nun mal immer noch jemand, den ich von früher kannte. Es war einfach unmöglich. Ich konnte ihn nicht einfach küssen und berühren. Meine Glieder hätten einfach nicht das gemacht, was ich gewollt hätte. Sie hätten einfach nur auf mein Herz gehört und nicht auf meinen Verstand. Und so lag ich einfach nur reglos unter ihm.

"Wheeler...?" Ich sah zu ihm auf. Er sah mich weder besorgt noch sonst irgendwie an. Seine blauen Augen ruhten einfach nur auf mir. Ich spürte wie mir etwas die Wangen herunter lief. Ich wusste ganz genau, dass es kein Schweiß war. Er führte seine Hand langsam von meiner Brust über meinen Bauch auf seinen Oberschenkel. Er seufzte leise, aber überaus deutlich. "Du kannst einem aber auch IMMER alles verderben...!" Ich schloss meine Augen wieder. Innerlich war ich erleichtert, als er von mir herunter stieg. Doch gleichzeitig war es mir furchtbar unangenehm. Ich beobachtete Kaiba, wie er das Bett verließ und sein Hemd wieder vom Boden aufklaubte. Ich setzte mich auf und sah auf meine Hände. Sie zitterten. Während der Braunhaarige sein Hemd zuknöpfte, sah er mich wieder an. "Du kannst hier schlafen...", er wandte sich zur Tür, "...ich komme dann später wieder...!", und mit diesen Worten war er auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Seufzend ließ ich mich zurückfallen. Das war's dann wohl. Wahrscheinlich konnten wir jetzt die "Unterstützung" von Kaiba vergessen. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, doch gegen meinen Willen mit ihm zu schlafen...
 

Langsam begann die Müdigkeit aus meinen Gliedern zu weichen. Ich regte mich in diesem riesigen Bett und fühlte mich ein wenig seltsam. Nachdem ich mich zehnmal hin und her gewälzt hatte und seltsame Geräusche hören hab lassen, öffnete ich schließlich meine Augen, als mich ein kalter Luftzug streifte. Ich starrte an eine weiße Decke. Komisch, normalerweise war die Decke doch in einem dunklem Rot. Und da fiel es mir wieder ein. Sofort fühlte ich mich unwohl. Ich atmete tief ein und blickte dann auf die Seite, an der eine gewisse Person liegen sollte. Doch wie ich schon erwartet hatte, war ich allein in diesem großen Bett. Also setzte ich mich erstmal auf. Kaiba würde mich doch nicht einfach hier alleine lassen. Wer weiß zu was ich alles fähig wäre. Immerhin hätte ich einiges mitgehen lassen können. Ich begann mich umzusehen. Das Zimmer war so ordentlich, als würde eine Maschine darin hausen, doch etwas stach sofort heraus. Über den Schreibtischsessel hing ein in Plastik gehülltes Gewand. Ich wuschelte mich aus dem kuscheligen Bett und tappte wohl noch etwas verschlafen zu dem einzigen Stuhl in diesem Zimmer. Meinem skeptischen Blick entging natürlich nicht, dass es sich bei diesem eingehüllten Gewand um einen Anzug handelte. Aber wozu hang hier ein Anzug? Gehörte der nicht in einen Schrank? Passte nicht zu dem sonst so ordnungsliebenden Kaiba. Da entdeckte ich auch schon den gelben Zettel der mitten auf dem Schreibtisch platziert war. Kaum zu übersehen.

Darauf stand: >Der Anzug müsste deine Größe haben. Wenn nicht, dann wende dich an einen meiner Bediensteten. Ich erwarte, dass du pünktlich um 20 Uhr, in dem Anzug in meinem Büro bist. Bis dahin...mach was du willst! S. Kaiba<

"Oh wie nett...!", fluchte ich vor mich hin. Aber was hatte ich denn erwartet? Einen Brief, mit einem netten >Guten Morgen<? Oder einem >Bitte<? Ach, was brachte es denn, wenn ich mich über diesen Kerl aufregte? Ich konnte nun bis zum Abend machen was ich wollte! Also beschloss ich zurück nach "Hause" zu gehen. Ich musste unbedingt ein Wörtchen mit Franz reden und zu Freddy wollte ich auch unbedingt...
 

"Joey!!" Freddy kam freudig auf mich zugelaufen und schloss mich in seine Arme. Ich genoss die Nähe sehr und schloss meine Augen. Leider dauerte es nur ein paar Sekunden, dann drückte er mich schon wieder von sich und löcherte mich mit Fragen. "Wie war's? Los, erzähl schon!!" Ich setzte mich auf mein Bett und seufzte erst einmal. Freddy setzte sich neben mich und sah auf die gegenüberliegende Wand. Ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Er schien bedrückt zu sein. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Schulter. "Was hast du?" Er sah mich mit seinen tiefgrünen Augen an und lächelte ein wenig. "Ich..." Er brach ab und sah wieder das Poster an der Wand an. "Joey...wir haben uns doch immer alles gesagt, oder?" "Ja klar! Warum?" Ich war ein wenig irritiert. Eigentlich wollte ich den kleinen Rotblondschopf ausfragen, ob er wusste, dass ich Kaiba auch noch auf ein Fest begleiten muss. Freddy seufzte leise. "Ich nehme mal an, Franzl hat dir nichts weiter erzählt, oder?" Ich musste leicht lachen. Ich liebte es, wenn Freddy Franzl sagte. Unser Chef regte sich dann immer so künstlich auf und wir lachten uns dann in unserem Zimmer meist halb tot. Franz wurde immer ganz rot im Gesicht, wenn er sich über etwas aufregte. Deshalb liebten Fred und ich es, ihn auf die Palme zu bringen.

Der Kleine neben mir verstand nicht ganz, warum ich lachen musste. Ich winkte einfach nur ab und fragte nach, was er meinte. "Ich wundere mich, dass du schon wieder zurück bist, Joey...!" "Hä? Warum?" "Musst du nicht eigentlich noch mit diesem reichen Typen auf 'n Fest?" Also hatte er doch schon die ganze Zeit gewusst, was mich erwartet? "Ähm...ja schon, aber erst am Abend." "Ach so...hat man dir denn schon gesagt, was das für ein Fest ist?" Ich schüttelte meinen Kopf. Kaiba hatte ja nur gemeint, ich müsse ihn auf eine Festivität begleiten. "Es ist nicht einfach nur irgendein Fest! Da werden lauter berühmte Persönlichkeiten aufkreuzen. Männer, die stinkreich sind, aber alle ein kleines Geheimnis haben..." Freddy hatte seinen Blick immer noch starr gegen die Wand gerichtet. Seine Augen formte er zu kleinen Schlitzen. Es schien ihn aufzuregen. "Reich, ja? Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Kaiba ja auch so ein reicher Kauz ist, hähä...!" Ich versuchte diese Situation aufzulockern, doch es wollte mir nicht wirklich gelingen. Aber was erwartete Freddy denn auch? Sollte sich Kaiba mit lauter armen Leuten treffen? Wohl kaum. Nur das mit den Geheimnissen machte mir ein wenig zu schaffen. Was meinte er damit?

Freddy sah mich an, mit einem Blick, den ich nicht von ihm gewohnt war. Seine besorgten Augen bohrten sich in mein Gedächtnis. Ich kann sie immer noch deutlich sehen. "Ich mache mir Sorgen..." "Ach was!" Mit einer meiner typischen Gesten, versuchte ich erneut die Situation zu lockern. "Wird schon nicht so schlimm werden! Ich werde mich mit Kaviar und Sekt voll fressen und tödlich langweilen...!" Ich lächelte meinen besten Freund an, doch selbst ich hätte mir wohl dieses Lachen nicht abgekauft. Freddy hatte mich sichtlich ein wenig nervös gemacht. Aber was sollte schon passieren?

Im nächsten Moment spürte ich die zarten Arme von Freddy, wie sie sich um meinen Körper schlangen. Er drückte mich an sich und hielt mich verzweifelt fest. "Fre...Freddy?" Was war nur mit ihm los? So kannte ich ihn nicht. Er drückte mich zurück aufs Bett und fuhr mir mit seinen kalten Fingern durchs Haar. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass er seine Augenlieder fest aufeinander gedrückt hatte. Er würde doch nicht anfangen zu weinen? Etwas zögernd legte ich meine Hände um ihn. Hielt ihn fest. Streichelte ihm sanft über seinen Rücken. "Alles okay mit dir?" Diese Frage traute ich mich erst Minuten später stellen. Der Rotblondschopf richtete sich etwas auf, um mir in die Augen sehen zu können. Ich weiß noch genau, wie mich die wenigen Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht hangen, faszinierten. "Hast du gestern mit diesem reichen Kerl geschlafen?" Mit dieser Frage hätte ich jetzt am wenigsten gerechnet. Ich spürte wie mir heiß und kalt zu gleich wurde. Wie mir ein eisiger Schauer den Rücken entlang lief. Ich merkte, dass der Gedanke daran, wieder Unbehagen in mir auslöste.

"Warum fragst du, Fred?" Er lächelte nur. Strich mir sanft die Haare aus dem Gesicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Nur so...nur so...", murmelte er dabei und richtete sich nun gänzlich auf. Ich sah ihn verblüfft an, blieb aber liegen. Er fixierte wieder das Poster an der Wand. "Alles Gute...!" Ich verstand nicht, doch er ließ mir auch keine Zeit dazu. Er stand auf und ging Richtung Tür. Bevor er mich im Raum zurückließ, drehte er sich zu mir und gestand mir leise: "Ich vermiss' unsere gemeinsamen Putzaktionen..." Dann lächelte er und ging.

Ich musste nur grinsen. Ich wusste, was er mir damit sagen wollte. Meine Brust schnürte sich zusammen, bei dem Gedanken daran...
 

Den Gedanken Franz auch noch einen Besuch abzustatten, verwarf ich wieder. Das kurze Gespräch mit Freddy hatte mir gereicht. Mit Franz konnte ich auch noch reden, wenn ich wieder zuhause war. Mir war jetzt eher nach einem Stadtspaziergang. Ich liebte die alten Gebäude. Seit ich meinen Weg in diese Branche eingeschlagen hatte, hatte ich auch den Wert alter Dinge zu schätzen gelernt. Obwohl ich mir immer fest vorgenommen hatte, nichts zu bereuen, kamen mir oft Zweifel an meiner Entscheidung. Mein Leben davor war echt nicht schlecht gewesen. Es war eine viel zu schöne Zeit gewesen. Wahrscheinlich wäre es nicht einmal sehr schwer gewesen wieder zurückzufinden, aber ich war leider viel zu stur. Mein Entschluss nicht zurückzublicken stand fest. Ich hatte ja jetzt ein neues zuhause, neue Freunde, eine neue Familie und ich hatte mich ja doch schon daran gewöhnt. Aber trotz allem, träumte ich noch oft von meinem alten Ich.

Meine Füße trugen mich weit in den Stadtkern. Ich war schon lange nicht mehr hier gewesen. Alles kam mir so anders, aber doch gleich vor. Ich nahm alles um mich einfach anders wahr. Die Hektik der Leute, dass Gedränge, die Schreie und die vielen Stimmen die in mein Ohr drangen. ,Sie wissen nicht, was es wirklich heißt zu leben...', ging mir durch den Kopf, als ich eine Mutter mit ihren zwei Kindern an jeder Hand durch die engen Straßen wandern sah. Klar, sie mussten und würden wahrscheinlich nie das erleben, was ich schon erlebt hatte. Die kleinen Kinder würden alle ein mehr oder weniger sorgenfreies Leben führen können. Sozusagen ein normales, wie es die heutige Norm sich eben vorstellte. Doch ich wendete mich davon ab. Von dem einfachen Leben, wurde ich in dieses dunkle Loch gestoßen, das mich fest umschlossen hält, als mein Vater versucht hatte mich zu töten...
 

Ich sah auf den großen Glockenturm, der hoch über die anderen Altstadthäuser ragte. Ich hatte noch ein wenig Zeit, bevor ich mich auf dem Rückweg machen musste. Also beschloss ich noch in ein altes Café zu gehen, in dem ich früher oft mit meinen Freunden zusammen war. Ich bestellte mir wie üblich eine heiße Schokolade und setzte mich an einen Tisch zum Fenster. Die beschäftigten Leute auf der Straße lenkten meine Blicke auf sich. Meine Gedanken schweiften ab. Wieder finden konnte ich sie bei Kaiba. Dem heutigen Fest. Ich wurde leicht nervös. Bald würde ich ja sehen was mich dort erwartet.

Ich schlürfte genüsslich an meiner Schokolade, hatte mein Kinn auf meiner Hand aufgestützt und träumte vor mich an, als mich plötzlich eine wohl bekannte Stimme bei meinem Namen rief. Zuerst konnte ich mich gar nicht rühren, nur meine Augen weiteten sich, als ich den jungen Mann auf mich zukommen sah. "Joey?" Der blondschwarze Junge blieb vor meinem Tisch stehen und sah mich ungläubig an. Langsam hob ich meinen Kopf, immer noch mit meinem entsetzten Blick im Gesicht. "Joey bist du es wirklich?" Seine Hände umklammerten mit festem Griff den Henkel seiner Umhängetasche. Ich konnte deutlich ein Glitzern in seinen Augen vernehmen. ,So ein Mist!' Ich hatte mir doch vorgenommen, meine Freunde nicht mehr wieder zu sehen und jetzt stand mein Bester vor mir. "Hi." Mehr konnte ich beim besten Willen nicht über meine Lippen bekommen. "Mein Gott..." Er schlug seine rechte Hand vor seinen Mund. Er konnte es sichtlich nicht glauben, dass ich hier vor ihm saß. "Yugi...", ich traute mich seinen Namen nur im Flüsterton auszusprechen. Ich hatte zwar oft an ihn, an seinen Namen gedacht, aber gehört und ausgesprochen schon ewig nicht mehr. Langsam senkte er seine Hand wieder und umklammerte erneut seine Tasche. "Willst du dich nicht setzen?", bat ich ihm schließlich an. Mit einem leichten Nicken nahm er mir gegenüber den Platz ein. Ich starrte in meine Schokolade und rührte ein wenig verlegen den Löffel darin immer wieder im Kreis. Ich bin mir sicher, dass Yugi mir eine Menge Fragen stellen, mich wahrscheinlich auch anschreien wollte. Und ich hätte es ihm bestimmt nicht übel genommen. Doch er tat nichts dergleichen. Er stellte mir einfach nur die Frage, wie es mir ging. Ich schaute ihn vorsichtig an und sah, dass es ihm sehr wichtig war, zu wissen, wie mein jetziges Wohlbefinden war. "Es geht mir gut...", antwortete ich schon fast selbstverständlich. Ich wollte ihm doch eigentlich keine Sorgen bereiten. "Das ist schön..." Er lächelte leicht. Sein Blick war fest auf mich gerichtet. "Ähm...", ich kratzte mich etwas unsicher am Hinterkopf, "...und wie geht es dir, Yugi?" Jetzt sah er mich nicht mehr an. Ich merkte deutlich, dass seine Gedanken abschweiften. Leider weiß ich nicht wohin. "Es hat sich viel verändert in diesem Jahr...". Yugis Pupillen wurden wieder klar und er festigte seinen Blick. Ich hielt meine Tasse fester. Es klingt blöd, aber ich musste mich einfach irgendwo festhalten. Seine Stimme klang sehr traurig und mein Herz zog sich zusammen. Ich schwieg. Yugi war es, der unser kurz anhaltendes Schweigen unterbrach. "Warst...warst du schon zuhause?" "Zuhause? Öhm...nein. Warum?" Sein Gesicht verriet nichts Gutes. "Ich weiß nicht, ob ich der Richtige bin, der dir das erzählen sollte, Joseph..." "Du kannst mir doch alles erzählen Kumpel!" Ich lächelte. Ich fühlte mich wie damals. Irgendwie unbeschwert und gelassen. Bei Yugi eben. Doch meine Abwesenheit war nicht spurlos an ihm vorübergegangen. "Ku...Kumpel?" Seine Stimme klang seltsam erregt und feindselig. Er gab einen verachtenden Ton von sich, der mich erschreckte. "Joey, was ist denn bitte deine Definition von KUMPEL!?" Ich zuckte zusammen. So hatte ich ihn noch nie erlebt. "Etwa, dass man seinen Kumpel einfach im Stich lassen kann, wenn's einem grad in den Sinn kommt? Abzuhauen ohne ein Sterbenswörtchen zu sagen, wohin und warum? Zu glauben, dass der Kumpel nach über einem Jahr noch immer so mit dir umgeht wie früher, nur weil du ihn mal deinen besten Freund genannt hast!?" Seine Hände hatten sich zu Fäusten verkrampft, sein ganzes Gesicht schien zu beben. Er musste sich sehr anstrengen nicht noch lauter zu werden. Ich glaube, er musste gegen seine Tränen kämpfen, deswegen legte er eine kurze Pause ein. Ich saß nur da und starrte ihn ungläubig an. Aber was hatte ich denn erwartet? Er hatte ja recht...

Yugi holte tief Luft, ehe er weiter sprach. "Joey...du hattest wahrscheinlich einen guten Grund wegzugehen, aber...warum hast du mich nicht um Hilfe gebeten? Warum?" "Ich...ich...!" Ich sah von ihm weg. Ich konnte diese vorwurfsvollen Augen nicht ertragen. Nicht von ihm. "Ich hatte meine Gründe...", war das Einzige, das ich hervorgemurmelt bekam. "Du hast uns alle im Stich gelassen...und nicht nur mich, auch deine Schwester! Wir hatten alle keine Ahnung wo du warst! Keiner..." Er konnte mich nicht mehr ansehen. Als ich ihn vorsichtig von der Seite musterte, konnte ich eine Träne in seinem rechten Auge funkeln sehen. Ich atmete einmal tief durch. Hatte ich denn nicht auch viel durchmachen müssen? Es war doch das Beste für alle gewesen, das ich abgehauen bin. Wir schwiegen. Ich hielt meine Tasse fest umklammert und traute mich nicht zu trinken. Ich spürte wie sie langsam kalt wurde. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir wohl so still dagesessen hatten.

Yugi war es, der diese Stille wieder unterbrach. "Kommst...kommst du denn wieder nach Hause?" Ich glaube, er hatte sich wieder langsam gefasst und beruhigt. "Nach Hause?" Ich musste einen kurzen verbitterten Lacher loslassen. Nach Hause...welches zuhause denn? "Nein. Ich bin...nur zufällig hier vorbeigekommen." Ich denke, Yugi wusste, dass es wohl kein Zufall gewesen war, dass ich ausgerechnet in dieses Café gegangen bin. "Joey...dein Vater und -" "Sei still!" Nun war ich es, der seine Fäuste ballte, aber ich wollte nichts über meinen Vater hören. Dieser Mann war für mich gestorben. Nie wieder wollte ich an ihn erinnert werden. Was mir nur schlecht gelang. Yugi war verwirrt über meinen plötzlichen Ausbruch. Er sah mich verwundert an und wartete wohl auf eine Erklärung. "Oh...ähm...tut mir Leid." Ich fixierte den Löffel in meiner Tasse. "Ich wollte dich nicht anschreien, aber..." "Werde ich dich wieder sehen?" Ich blickte überrascht auf. Wie kam Yugi denn plötzlich darauf? "Wiedersehen? Ich...vielleicht...!" Ich hatte nicht vor, ihn wieder zu sehen. "Sag, wo wohnst du denn jetzt? Hier in der Nähe?" "Nein...nein, weit weg..." Es tat weh, ihm so barsch ins Gesicht zu lügen. Trotz der langen Zeit, fühlte ich immer das Band dieser tiefen Freundschaft, das uns einst so stark miteinander verbunden hatte. "Verstehe..." "Nein, du kannst das gar nicht verstehen, Yugi...!" "Dann erkläre es mir doch, dann weiß ich es endlich!" Langsam nahm sein Gesicht verzweifelte Züge an. Ich war wohl genauso verzweifelt wie er. Sollte ich ihm jetzt hier alles erzählen? Würde er mich denn verstehen können? Ich seufzte leise und fixierte Yugi nun. Ich sah ihm tief in seine leicht verzerrten Augen. "Nun, ich glaub nicht, dass ich dir das jetzt so einfach erklären könnte." Mein Freund senkte den Kopf. Er hätte mich wohl am liebsten angeschrieen. Ich fügte noch hinzu, dass wir uns vielleicht doch, einmal wieder sehen könnten. Ohne auf eine Antwort zu warten, schrieb ich ihm eine Nummer auf, auf der er mich am Wochenende erreichen könnte. Dabei betonte ich, dass es nur am Wochenende funktionieren würde und stand auf. "Gehst du jetzt etwa?", fragte er mich ungläubig. "Gehst du jetzt wieder einfach ohne...ohne..." "Tut mir Leid, Yugi, aber ich muss jetzt zur Arbeit...ich komm sonst zu spät..." Ohne mich richtig von meinem früheren besten Freund zu verabschieden lief ich schnurstracks gen Ausgang. Draußen konnte ich zum ersten Mal wieder etwas erleichtert aufatmen. Jetzt war es passiert. Ich hatte einen meiner Freunde wieder gesehen. Ich wusste, dass sie schon seit einem halben Jahr aufgehört hatten, nach mir zu suchen. Doch was, wenn sie jetzt die Hoffnung wieder aufnahmen mich wieder zu finden? Falls sie mich überhaupt noch sehen wollten. Aber ich konnte das nicht zulassen. Ich war fest davon überzeugt, dass, wenn mein Vater von mir hören sollte, er nicht vorher ruhen würde, bis er mich gefunden hatte...und dann würde er sicher nicht davor zurückschrecken meine Freunde "um Hilfe zu bitten"...
 


 

Teil 2 - Ende



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Coppelius
2010-08-28T23:08:41+00:00 29.08.2010 01:08
toll^^
Von:  Liirah
2006-05-19T20:26:08+00:00 19.05.2006 22:26
wuhuuuuuu~ jetzt schreib´su schon weiter, un dann hörsu an so ner stelle auf -.-
ich will wissen, wies weiter geht!!! *sich Hieads_Angel anschließt*
ich will wissen, auf was fürn fest ihn seto mitnehmen will ^.^
schreib bitte ganz fix weiter....^^
sagsu mir wieder bescheid?? ^.^

ach ja....das kappi war übrigens voll quhl xDDD
Von:  Silverdarshan
2006-05-19T15:07:06+00:00 19.05.2006 17:07
Hi ^^
danke für deine ENS ^-^ *freu*
finds echt klasse, dass du doch weiter machst ^_____^
*hoffnung schon aufgegeben hatte*
das kapitel hat mir sehr gut gefallen ^^
na ja, außer der schluss =___=
VERDAMMT!! ICH WILL WISSEN WIES WEITER GEHT!!
wehe du brauchst wieder so lange!!
dann bombadier ich dich mit ENS!! ^.~
also dann, ich freu mich schon sehr auf eine (hoffentlich) baldige fortsetzung ^^


Zurück