Zum Inhalt der Seite

Vulnerable

ZorroXRobin
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eiskristalle

Hi!

Mit reichlicher Verspätung, aber immerhin, mein neues Kap. Hab es viermal umgeschrieben, wollte es auch ganz weglassen, aber egal. Dafür beeile ich mich auch mit dem nächsten Kap, versprochen.
 

@Jen_chan: Nein, Potentilla erecta muß man nicht kennen, bin einfach nur etwas Uni geschädigt.
 

LG

Eure Stoechbiene
 


 

41. Zorro Eiskristalle

Eine Insel. Eine Winterinsel, um genau zu sein. Ich war sogar schon mal hier, auch wenn bereits einige Zeit seitdem vergangen ist, um genau zu sein, ein paar Monate. Es ist die Insel vor Trading Point und wenn mein Verstand mich nicht ganz verlassen hat, dann benötigten wir damals mit der Lamb nahezu drei Wochen, bis wir von hier unser nächstes Ziel erreicht hatten. Sollten Ruffy und die anderen tatsächlich zuerst nach Drumm gesegelt sein, dann würde das bedeuten, daß sie sich momentan hinter uns befinden. Gut so. Besser sie finden uns, als Nami sie. Aber bis dahin wird wohl noch etwas Zeit vergehen. Nur, was tue ich solange? Ich habe zu viel Zeit zum Nachdenken, Zeit, die mich traurig stimmt, weil ich sie lieber anders verbringen würde. Ich brauche Ablenkung. An Land zu gehen wurde mir verboten und das, obwohl die Insel unbewohnt ist. Aber...von Tauchen gehen war nicht die Rede! Als ich das erste mal mit meinen Freunden hier auf dieser Insel war, habe ich die Zeit, bis der Lock Port wieder geladen war, damit überbrückt, die Unterwasserlandschaft hier zu erkunden und dabei sind mir ein paar Höhlen aufgefallen. Zwei davon konnte ich mir nicht mehr ansehen, da wir irgendwann weitergesegelt sind. Das würde ich jetzt gerne nachholen.
 

Zum Glück sind die meisten von Nami's Gefolgsleuten damit beschäftigt Holz zu besorgen, denn die Black Eagle ist nicht mehr das jüngste Schiff, folglich braucht sie Brennholz für die Kombüse, nicht wie die Lamb und sicher auch die Orange Star, Gas. Ein letzter Blick durch das Bullauge des Lagerraumes, in dem ich die Sauerstofflasche gefunden habe, dann trete ich raus ins Freie. Kalt bläst mir der Wind um meine nackten Schultern, aber die Aussicht auf ein bißchen Zeit allein, versüßt mir den Winter und auch die Tatsache, ein Gefangener zu sein. Ich nehme das Mundstück in den Mund, während ich mich auf die Reling setze, mit dem Rücken zum Meer. Die Geräuschkulisse die hier herrscht, wird mein Eintauchen in die Fluten hoffentlich überdecken, sonst wird mein Ausflug wesentlich kürzer als geplant ausfallen. Ich ziehe die Beine an, verlagere mein Gewicht nach hinten, falle. Eisig umschließt das Wasser meinen Körper, kaum daß ich eingetaucht bin. Mein Herz rast, schlägt wild gegen meine Brust aufgrund der Kälte. Tut das gut! Allein der Anblick der Fische schenkt mir ein wenig Freude, läßt mich fröhlich sein in meiner jetzigen Situation, weit weg von meinen Freunden.
 

Aber im Meer existiert kein Leid, keine Sorgen, nur Freiheit. Das hat mir damals auch geholfen, als Nami mich verlassen hat und ich mit der Erziehung unseres Sohnes alleine dastand. Obwohl, wirklich allein war ich nie im Kreis meiner Freunde. Dennoch war es hart gewesen. Das einzig Gute daran war wohl, nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, daß Sanji und ich uns besser verstanden. Natürlich stritten wir uns gelegentlich, aber es war bei weitem nicht mehr so verletzend. Wir übten zusammen das Essen für Diego zu kochen, denn ein Baby darf ja nicht alles essen, er lernte das Wickeln und ich, daß Robin keinerlei Bedrohung darstellt, eher im Gegenteil. Immer öfter paßte sie auf den Kleinen auf, trug ihn spazieren oder erzählte ihm Geschichten. Sie mochte ihn von Anfang an und er sie eigentlich auch. Zwar wäre ich jetzt gerne bei ihnen, aber wenigstens weiß ich, daß sie sich gut um den Grashüpfer kümmern werden. Egal was mit mir passieren sollte, ihm darf nichts geschehen, das könnte ich mir selbst nicht verzeihen.
 

Ich tauche tiefer, spanne meine Muskeln an, ersetzte die geistige Erschöpfung durch körperliche Anstrengung, um Herr der Lage zu bleiben. Dunkel ragen die Eingänge der Höhlen vor mir empor, als ich endlich tief genug getaucht bin und mich durch das Schlingpflanzenwirrwarr gekämpft habe. Ich taste mich langsam vorwärts, nahezu blind, ist es doch recht finster so weit unter der Wasseroberfläche und in einer Höhle sowieso. Fische begleiten mich auf meinem Weg, wirken wie Schatten, die an mir vorbeiziehen. Leider kann ich sie nicht richtig sehen, ihre schillernden Farben, nur ein gelegentliches Aufblitzen ihrer Schuppen. Ob ich Nami je entkommen kann, will ich doch derjenige sein, der Diego die Schönheit einer Unterwasserwelt zeigt.
 

Die Sicht klärt sich allmählich, die Oberfläche der Felswände wird erkennbar, die Augen der Fische, die sich um mich tummeln. Ich schwimme dem Licht entgegen, diesem hellen Blau, das mich ein wenig an Robin's Augen erinnert, an ihre Sanftheit, ihre Liebe.... Ob sie je wieder mit ihren süßen Lippen meine berühren wird? Mir sagen, daß ich der einzige für sie bin? Ich schnelle nach oben, hoch zum Licht und wie durch Zauberhand befinde ich mich an der Wasseroberfläche. Überrascht nehme ich das Mundstück raus und blicke mich um. Der dunkle Höhleneingang hat mich in eine riesig Unterwasserhöhle geführt, in der man sogar atmen kann! Verwundert schaue ich umher, bin umgeben von meterhohen Felswänden, die sich in der Unendlichkeit des Himmels erst zu treffen scheinen. Ein feines Glitzern durchzieht die Luft, fein wie Staub, aber eiskalt. Vermutlich ist es Schnee, der durch eine oberirdische Öffnung hier herunterrieselt und dabei dieses Flimmern erzeugt. Neugierig lasse ich den Blick schweifen, aber viel gibt es nicht zu entdecken. Dennoch steige ich langsam aus dem Wasser, betrete den steinigen Boden, der teilweise von Schlamm und Algen bedeckt ist. Riesige Eiszapfen hängen wie Schwerter an den Felswänden, lassen keinen Zweifel daran bestehen, daß kaum ein Mensch je hier gewesen ist, zu unberührt wirkt alles, frei von Kampf und Gewalt. Daß ausgerechnet ein Schwertkämpfer wie ich es bin hier landet, ist schon fast ein Frevel. Dennoch streife ich mir die Gasflache von den Schultern, stelle sie zur Seite, um mich weiter umsehen zu können.
 

Ich lasse mich auf einem Fels nieder, starre ins kalte Wasser, bis ich einen Eiskristall sehe, der in Ufernähe im Sand glitzert. Na ja, er ist ein bißchen klein, aber vielleicht auch nur, weil das Wasser permanent darüber schwappt. Aber sollte er dann nicht schon längst getaut sein? Außerdem ist doch Eis leichter als Wasser, folglich müßte ihn die Strömung bereits davongetragen haben. Ich greife danach, verliere dabei fast das Gleichgewicht, und hebe das kleine Steinchen aus dem Salzwasser. Schön sieht er aus, wie teures Glas, mit einem schwachen Ton ins bläuliche, aber das kann auch an den Lichtverhältnissen liegen. Egal, ich werde ihn mitnehmen und sobald ich wieder bei meinen Freunden bin, werde ich ihn Robin zeigen und ihr erzählen, was ich gesehen habe. Er ist mein Versprechen an sie, zu ihr zurückzukehren.
 

Nami soll bloß nicht glauben, daß ich mich mit meiner Situation abgeben werde. Ich bin nicht ihr Eigentum, einer ihrer Liebhaber, den sie herumkommandieren kann, das wird sie auch noch merken. Egal wie lange es dauern sollte, wie viele Tage und Nächte, ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, daß sich mir irgendwann eine passende Gelegenheit dazu bietet zu fliehen.
 

Gedankenverloren starre ich auf meine Handfläche, auf der dieser kleine Glassplitter liegt, aber mein Geist ist inzwischen woanders. Nichts von meiner Umgebung nimmt mein Auge wahr, sehe nur Bilder vor mir, Szenarien vergangener Tage. Stimmen dringen in meinen Kopf, freudiges Gelächter, einzelne Wortfetzen: "Papa, du Schlafmütze!" "Nur ein bißchen ankuscheln, Zorrolein." "Was ich fressen kann, kannst du saufen!" "Los, zeig ihnen, wie stark wir sind!" "Gilt das auch für Hufe?" "Ich liebe dich."
 

Erschrocken zucke ich zusammen, als etwas auf meine Hand fällt. Irritiert blinzle ich, um klarer sehen zu können, bis mir bewußt wird, was ich sehe. Tränen. Nicht die Sorte Tränen, die Robin oder Diego weint, süß und unschuldig, sondern es sind meine Tränen. Wie lange ist es her, daß ich sie gezeigt habe? Sie aus meinem Inneren emporstiegen, meinen Schmerz verdeutlichten? Als Nami mich verlassen hatte. Und jetzt? Damals wünschte ich mir nichts sehnlicher, als daß sie wieder zu mir zurückkehren würde, mich nicht alleine läßt. Aber das Blatt hat sich gewendet, ebenso der Grund, weshalb ich nach all diesen Jahren wieder weine. Nami befindet sich in meiner unmittelbaren Nähe, zeigt mir sehr deutlich, daß sie für uns beide einen Neuanfang plant, aber ich möchte das nicht, nicht mehr. Ich hätte kotzen können, als sie mich mit ihren Händen berührte, wenn auch zum Glück nur kurz. Sehe ich sie an, sehe ich lediglich all die Männer, die sich an ihrem Körper bedienten, während sie ihnen das entlockte, was sie von ihnen haben wollte. Robin ist da ganz anders. Sie ist fürsorglich, liebevoll und ich weiß, daß sie es all die Jahre ernst mit mir meinte und noch immer tut. Ein Kind wird irgendwann erwachsen, geht seinen eigenen Weg, das ist auch gut so, aber den eigenen Partner wünscht man sich ein Leben lang an die Seite. Und dieser Partner soll meine Robin sein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-10-04T10:10:19+00:00 04.10.2006 12:10
Ich bin auch froh, dass du das Kap nicht weggelassen hast, obwohl das minimale Bisschen Kitsch darin vielleicht unnötig erscheint, aber manchmal braucht man /frau sowas eben. Hab dementsprechend beim ersten Lesen auch geheult^^.

Fanszinierend finde ich, wie du es schaffst, ähnliche Gefühle und ähnliche Situationen von einer anderen Seite zu beleuchten, inhaltlich sowie sprachlich. Das ist es, was eine Ff interessant macht, und das beherrscht du meiner Meinung nach eben sehr gut, was ein Beweis deiner Kreativität und Sprachgewandtheit zu gleich ist.

Ohne schleimigen Kommi darf ich mich nicht wieder blicken lassen, ist ja klar XD

Schrie
Von:  Jen_chan
2006-03-13T08:15:31+00:00 13.03.2006 09:15
<.< ui bin ich spät... <.< du lädst zu schnell hoch *g*
naja... auf jeden fall...
das kappi war.. hmm... wie sag ichs nett....
klasse ^^
suuuper
mitreißend....
Einfach wiedermal toll wie du Zorros gefühle beschrieben hast... die Tränen die auf seine Hand fallen und er erst nicht weiß was es ist... *taschentuch raushol*
*sich traurig dem nächsten kap zuwendet*
Von: abgemeldet
2006-03-12T18:55:28+00:00 12.03.2006 19:55
hey^^
wieder etwas spät dran, aber ich besser mich XDDD dein kapitel ist wirklich interessanter als lateinvokabeln....

also. ein sehr schönes kapitel. ich denke mal, hier ist klar geworden, was das tauchen für zorro bedeutet. und ist es nicht so, dass bei seelischem schmerz eine art hobby immer am besten hilft? das tauchen scheint ihn für wenigstens einige momente in eine andere welt zu führen, wo es nur ihn gibt und nicht z.b. nami, die für seinen seelischen zustand verantwortlich ist. im wasser kann er sich treiben lassen und dem nachhängen in gedanken, was wirklich zählt: seine freunde, sein sohn und natürlich seine liebe...ich denke, dass hast du gut dargestellt.

was ich auch toll fand, war, wie du diesmal unmißverständlich klar gemacht hast, was robin im laufe der jahre in zorro bewegt hat und wie sich seine liebe zu nami langsam aber sicher verabschiedete, wegfloss, wie sand zwischen den händen. namis zeit in zorros herzen ist abgelaufen und nur noch seine jetzige liebe hat darin platz.
es wird ganz klar, wie aussichtslos namis versuche, zorro wieder für sich zu gewinnen, unfruchtbar bleiben werden. denn was er sieht, wenn er sie betrachtet, ist nur noch leere.
in diesem kapitel wir auch dem leser richtig bewusst, auf welche weise robin seine seele geheilt hat und nami unwichtig machte. indem sie die mutter für diego ist, die nami nie war und niemals sein würde. und ich denke, dass ist ein wesentlicher punkt. denn auf gewisse weise hat diego robins weg in zorros herz geebnet.

das zorro geweint hat, spricht wohl auch für sich. immerhin hat er das zum letzten mal nach namis abgang getan, als sein herz zerbrach- und jetzt, wo er den verlust verspührt, den robin in ihm auslöst.
nami ist endgültig geschichte, eine blasse und schmerzvolle erinnerung an vergangene tage...aber robin, sein sohn und natürlich seine freunde sind ein teil seiner vergangenheit, aber auch der gegenwart und der zukunft...und nami hat da keinen platz.....

also schönes pitel, ich freu mich schon, wenns weitergeht!^^

liebe grüße,
-phoenixfeder-
Von:  Heroeumel
2006-03-12T13:16:23+00:00 12.03.2006 14:16
Das wäre je gemein gewesen, uns dieses Kap vorzuenthalten!! Das Kap war doch super! Dieses Bildnis der Einsamkeit und der Freiheit, auch wenn es nur ein kurzer Moment war. Ich fand das Kap echt schön!
LG
Von: abgemeldet
2006-03-10T17:04:29+00:00 10.03.2006 18:04
Das kap is spitze!
Irgendwie find ichs zwar auch traurig, aber is vielleicht auch nur die pure einbildung.
Das mit dem `Glasstein´ oder `Eiskristall´ war so schön! und das Versprechen das es sich selbst gab irgendwann Robin diesen stein zu schenken! einfach toll!
Schreib schnell weiter!

angel
Von:  Boom_Squirrel
2006-03-10T16:17:20+00:00 10.03.2006 17:17
ich fand die szene mit dem glasstein (wenn ich ihn mal so nennen darf) hinreißend, dass zorro ihn mit nimmt um ihn irgendwann robin zu geben, als beweiß, dass er zu ihr zurückkehren wird... *sniff*
und hey, ich kann auch nur sagen: ich bin froh, dass du das kap da galassen hast! *nick nick*
dann warte ich mal gepannt auf das nächste! ^^

grützel von ocin!
Von:  xxNico_Robinxx
2006-03-10T08:51:02+00:00 10.03.2006 09:51
Also, ich bin ganz froh darüber, dass du es nicht weggelassen hast. Das Kap ist einfach herrlich ... fantastisch ... herzzereißend ... mitfühlend.
Ich kann diese Szene schon bildlich vor mir sehen, wie Zorro in die ruhige, friedliche Atmosphäre unter dem Wasser eintaucht und sich für eine kurze Zeit frei fühlt.
Ich glaube, jetzt brauch ich erst einmal ein Taschentuch *schnüff*
Mach weiter so *Daumen hochzeigt*
Lg
die Kleene


Zurück