Vulnerable von Stoechbiene (ZorroXRobin) ================================================================================ Kapitel 40: Hilflos ------------------- Ich lade euch heute schon das 40. Kap hoch, weil es eh nur recht kurz geworden ist und ich vermutlich eine Woche nicht on sein werde. Das nächste Kap wird auch ein bißchen länger und wieder aus Zorro's Sicht sein. Danke für eure Kommis, eine bessere Motivation zum Weiterschreiben gibt es nicht, denn ein bißchen was hab ich ja noch vor. Liebe Grüße Eure Stoechbiene 40. Robin Hilflos Eine Zeit lang ging es mir richtig gut und ich verstand nicht, weshalb Kaya und Chopper so darauf bestanden, daß ich im Bett bleibe, aber inzwischen fühle ich mich nur noch schlapp und ausgelaugt. Im Halbschlaf dämmere ich vor mich hin, bekomme nur wenig mit, was um mich herum geschieht. Aber die Kälte, als wir endlich auf Drumm angekommen sind, habe ich deutlich gespürt. Der Winter ist hier gnadenlos, besonders zu denen, die ihn unterschätzen. Bis auf eine Ausnahme. Ich hatte eine weitere Infusion erhalten, das bekam ich am Rande meines Unterbewußtseins mit. Es müßte eigentlich die letzte gewesen sein und wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich sofort aufgesprungen, um Zorro zu suchen. Leider war mein Körper anderer Meinung und besonders die Person, die seit geraumer Zeit neben meinem Bett steht und mich kritisch beäugt. Aber langsam klärt sich das Bild vor meinen Augen, wird schärfer, daß ich diesen Blick erwidern kann. "Nach meinen Berechnungen bist du eine Minute zu früh aufgewacht, aber in Anbetracht der Umstände, werde ich großzügig darüber hinwegsehen." Doc Kuleah. Die einzige Person die ich kenne, die bei diesen arktischen Temperaturen bauchfrei trägt. Aber bekanntlich gefriert Alkohol nicht und da sie sich von nichts anderem zu ernähren scheint, wäre das eine mögliche Erklärung. "Morgen Abend darfst du wieder aufstehen, aber keine Minute früher, verstanden?" "Erst morgen?" krächze ich, ist meine Stimme doch noch ein wenig belegt. "Ja. Und jetzt solltest du was trinken, damit das Gift schneller aus deinem Körper gespült wird." Sie reicht mir eine Tasse Tee, die ich vorsichtig ansetze. Allein der Geruch könnte jemanden töten, aber sollte ich mich weigern, wird sie diesen Job anstelle des Tees übernehmen, schließlich ist sie bekannt für ihre wenig liebvolle Art. Ich halte die Luft an und schlucke angewidert dieses Gebräu herunter. "Potentilla erecta." "Blutwurz? Ich dachte immer, das nimmt man bei Gastritis?" "Dem gemeinen Patienten sind nicht immer alle Indikationsgebiete vertraut und einige habe ich auch nur durch meine eigene Forschung herausgefunden." Sie nimmt mir den leeren Becher wieder ab, stellt ihn zur Seite, ehe sie mich eindringlich mustert. Aber das spitzfindige Grinsen ist aus ihrem Gesicht verschwunden, dem seltenen Ausdruck des Mitgefühls gewichen. Ausgerechnet sie? Seufzend läßt sie sich auf den Stuhl neben meinem Bett fallen, verschränkt die Arme vor der Brust und starrt dabei aus dem Fenster. Sie wirkt nachdenklich, wenn nicht sogar für den winzigen Hauch einer Sekunde verletzlich. "Das schlimmste an diesen Situationen ist ohne Zweifel die Ungewißheit, weil sie das Gefühl der eigenen Hilflosigkeit verstärkt. Dennoch sollte man das Gefühl tief im Herzen bewahren und sich dessen gelegentlich bewußt werden, damit man nicht vergißt, wie vergänglich das Leben ist." Hat...hat sie das eben wirklich gesagt? Die unnahbare Doc Kuleah, deren einziger Kontakt zur Außenwelt darin besteht Schnaps zu kaufen? "Überrascht, wie?" Sie sieht mich an und ich nicke schwach als Antwort. Einen Moment herrscht Schweigen, bis sie sich erhebt, mich noch einmal mustert, ehe sie sich zum Gehen abwendet. "Gib nicht auf, dann wirst du ihn finden, da bin ich mir sicher." Perplex blicke ich ihr hinterher, frage mich, ob ich inzwischen an Halluzinationen leide oder einfach nur verrückt geworden bin. Womöglich sogar beides. Aber eigentlich kann selbst die sonst so abweisende Kuleah in ihrem Leben nicht immer einsam gewesen sein, gab es zweifellos auch mal einen Mann, den sie liebte. Obwohl das schon eine merkwürdige Vorstellung ist, so wie die sich immer benimmt. Die Tür wird ein weiteres mal geöffnet und jemand lugt vorsichtig in meine Richtung. "Hey, Diego." Zwar ist meine Stimme noch immer belegt, aber er hat mich gehört und kommt angerannt. Seine Augen sind ganz rot, hat er bestimmt wieder viel geweint. Unschlüssig sieht er mich an, aber als ich die Decke zurückschlage überlegt er nicht lange, schlüpft aus seinen Hausschuhen und kuschelt sich an mich. Ich streiche durch sein Haar, drücke ihn ganz fest, weiß ich doch, wie es in ihm aussieht. "Ich will zu meinem Papa..." schluchzt er zwischen all den Tränen, die über seine zarten Wangen kullern. "Ich weiß.... Wir werden ihn finden und dann nimmt ihn uns niemand mehr weg, das verspreche ich dir." Nami wird dafür bezahlen, für jede einzelne Gemeinheit, die sie uns angetan hat! Was hat sie sich auch einzumischen oder besser gesagt zwischen uns zu drängen, ist sie doch schon lange kein Teil unserer Bande, unserer Freundschaft mehr. Die Liebe hat sie mit Füßen getreten, ihren Sohn im Stich gelassen, uns alle als Narren verspottet. Was ist nur damals in sie gefahren? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)