Vulnerable von Stoechbiene (ZorroXRobin) ================================================================================ Kapitel 7: Einsames Herz ------------------------ 7. Robin Einsames Herz Ich bin froh endlich aus dieser Runde rauszukommen, schließlich gehöre ich einfach nicht dazu. In einem Kreis von eingeschworenen Freunden hat eine alte Rivalin nichts zu suchen. Und auch diese Sache mit der Hochzeit zwischen Prinzessin Vivi und dem ehemaligen Rebellenführer Corsa behagt mir nicht. Was soll ich da? Vivi weiß doch ganz genau, daß ich damals diejenige war, die sie an das Krokodil verpfiffen hat. Gut, die Angelegenheit liegt über sechs Jahre zurück, aber ob sie und ihre Familie mir das verziehen haben, mag ich mal stark bezweifeln. An das Volk von Alabasta wage ich in diesem Moment lieber nicht zu denken. Obwohl, mit der Bevölkerung hatte ich eigentlich so gut wie nichts zu tun, schließlich war ich die meiste Zeit mit meiner Forschungsarbeit beschäftigt oder habe andere Agenten der Barockfirma überwacht und notfalls auch aus unseren Reihen entfernt. Aber was grüble ich über längst vergangene Tage, wenn die Gegenwart doch genug Aufmerksamkeit von mir fordert. Aber wie gewinnt man das Vertrauen von jemanden, der über alles Bescheid weiß, was in der Vergangenheit passiert ist? Na ja, eigentlich müßte ich das ja wissen.... Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als Zorro mir zum ersten mal den kleinen Diego in die Arme legte. In dieser Sekunde brannte mein verletztes Herz vor Glück, erfüllten sich doch gleich zwei meiner Wünsche in ein und dem selben Moment. Noch nie vertraute mir jemand ein Kind an, einen winzigen Säugling, dessen Fingernägel kaum größer als die vielen kleinen blauen Sterne am Himmel waren. Auch lag im Blick seines Vaters nicht das absolute Mißtrauen, wie es sonst der Fall war. Ein Augenblick, der alles veränderte. Der graue Beigeschmack meiner Zuneigung bekam allmählich Farbe, langsam aber stetig. Und so werde ich auch nicht nachlassen, werde allen zeigen, daß ich nicht kalt und abgebrüht bin, so wie man es gern über mich erzählt. "Alles in Ordnung bei dir?" Ich schrecke leicht aus meinen Gedanken und sehe meinen Begleiter an. Wie könnte mit mir etwas nicht stimmen, wenn doch die schönsten Augen der Grand Line mich begleiten. "War nur in Gedanken." "Worüber?" "Ich habe mich daran erinnert, wie Diego noch ein Baby war, so winzig und süß." "Ja.... Ich hatte damals Angst, ich könnte ihn zerbrechen, als Chopper ihn mir direkt nach der Geburt in die Hände drückte." "Wen wundert das, schließlich war der Umfang deines Bizeps größer als sein Kopf." Zorro nickt leicht, ehe er auf seinen Sohn blickt, der auf seinen Armen schon ins Reich der Träume entschwunden ist. Im Prinzip ist es das gleiche Bild wie vor über vier Jahren, als der stolze Papa mit seinem gerade mal wenige Tage alten Sprößling auf dem Deck der Lamb stand, um ihm das weite Meer zu zeigen. Der kleine schmächtige und weiche Körper lag auf der harten braungebrannten Brust seines Vaters, wodurch er nur noch winziger und zerbrechlicher wirkte. Einzig die weiße Windel und die zartgrünen, wie Flaum scheinenden Härchen auf seinem Kopf waren wirklich zu sehen, so klein war er. Wen wundert es da, daß ich bei einem solchen Anblick, dank meiner Muttergefühle gegenüber Diego, ins Schwärmen gerate? Wo soll das enden? Schweigsam laufen wir weiter Richtung Hafen, wo die Lamb sicher schon zwischen all den großen Schiffskuttern geduldig auf uns wartet. Wir hatten beide keine Lust dazu verspürt mit den anderen durch die Stadt zu ziehen, um am hiesigen Nachtleben teilzunehmen. Zum einen ist Diego müde und zum anderen weiß ich eh nicht wie ich mich amüsieren soll, wenn die ganze Zeit mißtrauische Blicke auf mir liegen. Außerdem wartet noch eine wissenschaftliche Abhandlung über -Hedera helix und ihre expektorierende Wirkung- von Chopper auf mich, die ich Korrekturlesen will. Aber das sind alles Nebensächlichkeiten, Dinge, die mich schon lange nicht mehr wirklich am Leben halten, mich ernähren oder gar meinen Geist reizen. Ich bin wie blockiert, gehemmt, wenn ich an etwas anderes versuche zu denken, als an diesen grünhaarigen Schwertkämpfer und meine einsame Liebe zu ihm. Der Wind bläst ein wenig stärker um unsere Ohren, kaum daß wir wieder im Hafen angelangt sind. Selbst Diego im Schlaf scheint das zu spüren und kuschelt sich enger an seinen Vater. Wir beeilen uns zu unserem Schiff zu kommen, denn obgleich wir beide stark genug sind uns zu verteidigen, legen wir es in diesem Moment nicht darauf an, ist doch dieser Anlegeplatz für Schiffe in der Dunkelheit nicht zu unterschätzen, schon gar nicht, wenn man mit einem Kleinkind unterwegs ist. Doch anders als erwartet läßt man uns in Ruhe, genügt den schwarzen Schatten Zorro's warnender Blick, um sie in Schach zu halten. Zurück an Bord nehme ich den Junior an mich, um ihn ins Bett zu stecken. Zorro wird wohl noch ein Weilchen trainieren wollen und wie gesagt, auf mich wartet Chopper's Bericht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)