Wiedersehen wider Willen
Danke, für eure Kommis!
Ich verstehe, daß manche Probleme mit den Dialogen haben, aber ich finde es gehört ein wenig zu meinem Schreibstil. Dennoch habe ich mich bemüht in diesem Kapitel etwas klarer zu schreiben. Inhaltlich finde ich es etwas hart geraten, aber ich wollte auch mal über weniger schöne Dinge schreiben... Aber seht selbst!
Eure Stoechbiene
3. Robin Wiedersehen wider Willen
Ein seltsamer Ruck geht durch die Lamb, nicht bedrohlich oder gar gefährlich, aber dennoch beunruhigend. Was das wohl war? Fragend sehe ich mich um, doch außer Lysop und Diego, die unter den Kirschbäumen Fangen spielen, kann ich nichts besonderes entdecken. Aber da wir uns auf der Grand Line befinden und man permanent mit dem schlimmsten rechnen muß, stehe ich von meinem Liegestuhl auf, lege das Buch in meiner Hand zur Seite und gehe zum Vorderdeck.
Im ersten Moment schleicht sich bei mir der Gedanke ein, daß ich mir unnötig Sorgen bereitet habe, aber kaum daß ich wieder zurück zu meinem Lieblingsplatz gehen will, klettern zwei bewaffnete Männer an Bord. Für meinen Geschmack sehen sie nicht so aus, als wollen sie nur nach dem Weg fragen.
Gedanklich gebe ich ihnen dreißig Sekunden, bevor ich sie vom Schiff werfen werde. Während der eine mich ausgiebig mustert und Gefallen an mir zu finden scheint, was ich nicht im geringsten erwidern kann, reicht der andere einer weiteren Person hilfreich die Hand. Zwanzig, einundzwanzig.... Doch als ich den oder besser gesagt die dritte im Bunde zu Gesicht bekomme, erstarre ich für einen kurzen Moment. Nami!
Stolz wie ein Pfau steht sie vor mir, zeigt ihr Zuckerpüppchen-Lächeln und betrachtet mich abschätzend. "So sieht man also mit über dreißig aus. Na ja, ich hab's mir schlimmer vorgestellt." Nett wie eh und je. "Was willst du hier?" "Begrüßt man so eine alte Freundin? Ach ich vergaß, das waren wir ja schon nicht mehr, bevor ich diesen alten Kahn verlassen habe und das nur wegen einem Kerl, den schon längst die Würmer gefressen haben. Wie albern."
"Bist du fertig?" "Aber Robin, sag nicht, daß du immer noch sauer auf mich bist, wegen dieser albernen Affäre? Der Typ war es nicht wert, sonst wäre er heute noch am Leben." Wenn die wüßte.... Aber besser sie weiß nichts von unserer kleinen Finte, als daß sie Zorro und dem Jungen das Leben schwer macht.
"Robinmäuschen, mit wem redest...?" Sanji kommt aus seiner Küche geeilt, bleibt aber abrupt stehen, als er unseren ungebetenen Gast sieht. Für einen Augenblick hält er inne, ehe er eine Zigarette aus seiner Jackettasche zieht und diese mit einem Streichholz anzündet. Langsam geht er auf uns zu, bis er schließlich neben mir stehen bleibt und meint: "Hab ich was an den Augen, oder ist das wirklich die geldgeile Zicke von früher?"
"Sieht wohl ganz danach aus, als wäre sie es in der Tat." antworte ich lächelnd, schließlich ist mir Nami's entsetzter Gesichtsausdruck nicht entgangen. Doch recht schnell hat sie ihre Überheblichkeit wiedergefunden, die sie uns großzügig entgegenwirft: "Ihr seid ja noch erbärmlicher als ich gedacht habe, aber eigentlich hätte ich es wissen müssen."
"Wenn wir dir nicht fein genug sind, dann kannst du gern dahin zurückgehen, wo du hergekommen bist oder hast du uns auch etwas wichtiges mitzuteilen?" "Wie man's nimmt, Nico Robin. Aber bemüht euch nicht, denn ich habe gleich, wonach ich gesucht habe." Gesucht? Was sollte sie hier schon suchen können?
Doch als ich Diego mit Lysop über das Dach der Kombüse rennen sehe, überkommt mich ein ungutes Gefühl. Zum Glück hat Captain Langnase die Lage sofort richtig eingeschätzt und packt unseren kleinen Schützling am Arm, bevor er Nami zu nahe kommen kann. Fragend sieht Diego uns an, aber als er unsere Besucherin plus Begleiter entdeckt, versteckt er sich hinter Lysop. Zwar ist er seiner Mutter nie begegnet, aber da wir ihm eingebleut haben Fremden gegenüber mißtrauisch zu sein, verhält er sich automatisch richtig.
"Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft meinen eigenen Sohn vorenthalten, oder? Das könnt ihr nicht." Wieder lacht sie und stolziert an uns vorbei. Als Sanji nach ihrem Arm greifen will, hat sie ihm schon einen Hieb mit ihrem Stab auf seinen Kopf verpaßt. Entsetzt starre ich sie an, ehe ich meine Fassung wiedererlangt habe und unserem Smutje zu Hilfe eile. "Sanji!" "Geht schon, kümmer dich lieber um den Kleinen."
Ich nicke und renne Nami hinterher, denn ich glaube nicht, daß Lysop ihr allein gewachsen ist. Nicht daß er körperlich zu schwach wäre, hat er doch in der vergangen Zeit viel dazugelernt, aber keiner der Jungs schlägt sich gerne mit einer Frau, schon gar nicht mit einer ehemaligen Freundin. Aus dem Augenwinkel heraus erkenne ich ein paar Männer, die über die Reling kommen. Shit!
"Versucht erst gar nicht meine Männer aufzuhalten, das schafft ihr eh nicht." Etwa fünfzehn Muskelpakete, deren fieses Grinsen nichts Gutes verheißt, bauen sich vor mir auf. Aber wir sind nicht umsonst die gefürchtetste Bande der Grand Line und keiner von uns ist bereit zum Aufgeben. Das merken Nami's Schläger recht schnell, spätestens als Ruffy von seinem Mittagsschlaf im Krähennest erwacht ist. Tja, unser Captain ist unschlagbar, das hätte sie wissen müssen.
Doch zu spät wird uns klar, daß sie uns nur ablenken will, um sich ungehindert ihrem Sohn nähern zu können. Wie erwartet hat sich Lysop gegen ihren Angriff nicht verteidigt, aber wer kann ihm das schon verübeln.
"Willst du nicht hallo zu deiner Mama sagen?" Diego's Augen werden immer größer, aber der kleine Fratz bemüht sich sichtlich darum nicht zu ängstlich auszusehen. Nervös kaut er auf seiner Unterlippe herum, ehe er all den Mut zusammennimmt, der in seinem schmächtigen Körper wohnt und schreit: "Du bist nicht meine Mama! Papa hat gesagt, Mama ist nicht böse!"
So schnell ihn seine Beinchen tragen können rennt er zu mir, daß ich ihn endlich in die Arme schließen kann. Fest drückt er sich an mich, spüre ihn sogar leicht zittern. "Dein Vater ist tot, also hör auf so einen Müll zu reden! Und als mein Sohn wirst du gefälligst tun was ich dir sage und mitkommen, ob du nun willst oder nicht!" "Papa ist nicht tot!"
Tapfer hat er gegen seine Tränen gekämpft, doch nun laufen sie ihm die Wangen hinab. "Ach nein?! Dann verrate mir doch, welcher dieser Idioten behauptet, dein Vater zu sein? Die Gummipuppe oder der Glimmstengel?" Ihr energisches Auftreten schüchtert ihn weiter ein, so daß nur ein leises Schluchzen von ihm zu hören ist.
"Laß den Jungen in Ruhe, oder du lernst uns kennen!" Sanji, Ruffy und Lysop bauen sich schützend vor Diego und mir auf, so daß Nami erst an ihnen vorbei muß, um dem Kleinen gefährlich werden zu können. "Nicht doch, Jungs." Lässig schwingt sie ihren Stab, ehe sie sich darauf stützt, um uns wohl ihre Überlegenheit zu demonstrieren. "Aber jetzt erzählt mir doch endlich mal, wer von euch Einfallspinseln Diego's Papa spielt? Oder wechselt ihr euch dabei ab? Na?"
"Laß Papa in Ruhe!" So aufgebracht habe ich meinen kleinen Liebling noch nie gesehen, aber wenn es um seinen Vater geht, kann er sehr eigen sein. "Pah! Dazu müßtest du Hosenscheißer erst einmal wissen, wer das ist oder besser, war." Wieder schlägt sie zu, daß diesmal Lysop zu Boden geht. "Also mein Kleiner, wer von diesen Kaspern ist nun dein Daddy? Der Koch oder der Möchtegerncaptain? Weißt du überhaupt, wie dein Vater heißt? Vermutlich nicht!" Warum tut sie das? Bereitet es ihr etwa Spaß den Kleinen weinen zu sehen, ihren eigenen Sohn?
"Zorro..." flüstert Diego beinahe, so leise ist seine Antwort. Doch an Nami's Gesichtsausdruck ist zu erkennen, daß sie es dennoch gehört haben muß. Die Wut scheint sie gepackt zu haben, aber worauf? Wieder erhebt sie die Hand, schwingt ihren Stab über dem Kopf, bis das peitschende Geräusch die Luft erfüllt, als sie zuschlägt.
Fest presse ich Diego an mich, will ich ihm doch diesen Anblick ersparen, der ihn sicher bis in seine Träume verfolgen würde. Aber die Jungs stehen nur bewegungslos da, grinsen ihr sogar frech ins Gesicht. Sind die jetzt total bescheuert? Dennoch werde ich mich nicht einmischen, denn solange Ruffy mir nicht das Zeichen dazu gibt, gehe ich davon aus, daß er die Situation im Griff hat.
Ein tiefer Schnitt durchzieht die Szene, wie ein Blitz der vom Himmel fällt. Ich weiß was das zu bedeuten hat, trotzdem komme ich nicht darum herum auf den Stock zu sehen, der der Länge nach geteilt auf dem Boden liegt. Warum bleibt er nicht im Hintergrund? Was, wenn sie ihn erkennt?
"Lange nicht gesehen." Will er das etwa? Irritiert blicke ich zu ihm hinüber, sehe aber lediglich seinen muskulösen Rücken, der sich deutlich unter dem schwarzen Trägershirt abzeichnet. Sie bräuchte nur genau hinzusehen, um ihn zu durchschauen, schließlich ist sie ja nicht blöd. Zwar hat er sein grünes Haar unter Bandana und Kappe versteckt, aber sowohl seine Ohrringe als auch seine Schwerter trägt er offen bei sich.
"Ich wüßte nicht, daß wir uns jemals vorgestellt worden wären!" keift sie ihn an, wobei sie sich ihr Handgelenk leicht vor Schmerz reibt. "Du mußt es ja wissen." Das Grinsen auf seinen Lippen könnte kaum breiter sein, als er sich zu ihr umdreht und ihren entgeisterten Gesichtsausdruck sieht. "Was gibt's da zu Lachen, du Idiot?!"
Aufgebracht stapft sie auf ihn zu, reißt ihm förmlich in einer schnellen Bewegung das Käppi vom Kopf, nur um im Bruchteil einer Sekunde zu Eis zu erstarren. "D-das...das kann nicht...nein, unmöglich..." "Sie sieht ein bißchen blaß um die Nase aus, oder Ruffy?" kommentiert Sanji die Szenerie, während er sich genüßlich eine neue Zigarette anzündet. Ob er gewußt hat, daß Zorro seine Tarnung aufgeben will?
"Mir doch egal, Hauptsache sie verschwindet endlich." Ruffy greift nach Lysop, hilft ihm beim Aufstehen und verschwindet mit ihm unter Deck, wo sicher schon Chopper in sicherer Entfernung zu Nami auf seinen Patienten wartet.
Diese scheint sich von ihrem Schock nur sehr langsam zu erholen, starrt sie ihren Gegenüber doch an, als wäre er ein Geist oder ähnliches. "Dann war dein Tod...also nur ein Fake? Aber...wieso?"
Ihr Blick folgt ihm gebannt, als er auf Diego und mich zugeht. Er streicht seinem Jungen mit der Hand übers Haar und beugt sich zu uns beiden hinunter, um sein Kopftuch seinem Abziehbild im Kleinformat aufzusetzen. Zwar ist es für diesen viel zu groß, aber dennoch lächelt er wieder, ist für ihn sein Vater doch sein absolutes Vorbild und Idol.
"Wieso? Als Toter wird man schließlich nicht mehr gesucht und da ich seit ein paar Jahren nicht länger nur für mich allein verantwortlich bin, sondern mich auch um meinen Sohn kümmern muß, hielten wir es für besser, wenn ich eine Weile von der Bildfläche verschwinde."
"Einfach so? Und die Marine hat das geschluckt ohne mißtrauisch zu werden? - Nein, sag's nicht. Deine kleine Verehrerin mit der Brille. Diese tolpatschige Kuh! Ist sie im Bett auch so ungeschickt oder hast du ihr gezeigt, wo es langgeht?" "Was redest du da?" Zorro sieht mich fragend an, doch auch ich weiß nicht, worauf Nami hinauswill.
"Ich? Willst du mir etwa weiß machen, daß sie ohne irgendeine Gefälligkeit von dir zu fordern ihre Karriere für dich riskiert hat? Hältst du mich für so naiv? Ich weiß nur zu gut, wie scharf sie auf dich ist und da ist sie bei weitem nicht die einzige!" Ihr abfälliger Blick gilt zweifelsohne mir, aber ich werde ihr nicht die Genugtuung bereiten darauf zu reagieren, egal in welcher Form. Meine Gefühle für Zorro kann ich wahrlich nur sehr schwer leugnen, aber das gehört jetzt nicht hierher.
"Bist du immer noch so heißblütig wie früher?" Was soll das? Will sie sich wieder an ihn ranschmeißen? Bitte nicht! "Beabsichtigst du auch noch etwas produktives loszuwerden, oder nur weiter unsere Zeit zu verschwenden?" Ja mein Süßer, mach sie fertig! "Spiel dich nicht so auf, bloß weil du gelernt hast dein Gehirn beim Reden einzusetzen! Aber sind wir doch mal ehrlich, im Prinzip bist du nichts weiter als ein zweitklassiger Schwertspinner, der sich hinter dem Rockzipfel von zwei Vogelscheuchen verstecken muß, nur damit seinem Balg nichts passiert!" "Spar dir den Text und nerv jemand anders damit. Und jetzt geh!"
Er wendet sich von ihr ab, läßt sie einfach links liegen, als sei sie bereits gegangen. "Wir beide haben jetzt eine Verabredung mit der Badewanne." "Ja!" Begeistert reißt Diego die Arme in die Luft, um sich von seinem Daddy hochheben zu lassen.
"So entkommst du mir nicht, du Bastard! Wenn wir uns das nächste mal sehen, wirst du weniger cool aussehen, das verspreche ich dir!" "Halt den Rand und verschwinde, oder muß ich nachhelfen?!" Der Ausdruck in seinen Augen ist kalt und stechend, daß wohl niemand Zweifel daran hegt, daß seine Worte ernst gemeint sind. Sogar Diego sieht ihn erstaunt an, hat er seinen Vater doch nie wirklich wütend erlebt. Ein eisiger Moment der Stille zieht über das Deck, erzeugt von zwei Menschen, die sich einmal innig geliebt haben.
Langsam stehe ich auf, schmerzen doch schon leicht meine Beine vom langen knien auf dem harten Holzboden. "Gehen wir, Männer." Mit hoch erhobenem Haupt dreht sie sich um, dicht gefolgt von ihren Begleitern, so daß ich innerlich endlich erleichtert aufatmen kann. Lange hätte ich diesem Schauspiel nicht mehr zusehen können, ohne mich einzumischen und das wäre sicherlich in einen handfesten Streit zwischen mir und Nami ausgeartet.
Ich sehe den beiden kleineren Segelschiffen zu, wie sie sich weiter von uns entfernen, frage mich aber gleichzeitig, wie sie sich uns unbeobachtet nähern konnten. Ich sollte aufmerksamer meiner Umwelt gegenüber sein, nicht permanent irgendwelchen Tagträumen hinterher rennen. "Ich geh mal nach Diego sehen." Meine ich zu Sanji, während ich an ihm vorbeischreite.
Sein blödes Grinsen ist mir nicht entgangen, aber noch bevor er seinen Glimmstengel aus dem Mund nehmen kann, um einen seiner überflüssigen Kommentare abzugeben, entgegne ich ihm: "Ich weiß, was du sagen willst, also behalt's für dich." Seine anzüglichen Bemerkungen kann ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen. Natürlich hat er recht wenn er mir unterstellt, daß mein Interesse beiden Lorenors gilt, aber muß er mir das permanent unter die Nase reiben?
Ich klopfe an die Badezimmertür und erhalte sofort ein: "Ja!!!!" vom kleinen Diego. Dennoch warte ich auf die Antwort von Zorro, denn den Fehler habe ich einmal begangen auf Diego zu hören. Das Resultat war ein doch recht leicht bekleideter und sichtlich überraschter Vize. Gerade als ich erneut anklopfen will, öffnet sich die Tür vor mir und Zorro's schwarze Augen blicken mir entgegen. Sanft und freundlich sehen sie mich an, verschwunden ist ihre Aggressivität, die sie Nami vor wenigen Minuten noch entgegengebracht haben.
"Warum kommst du nicht rein?" "Weil Diego immer ja schreit, wenn man anklopft." "Stimmt auch wieder." Sein Lächeln ist so süß, diese Lippen.... Ich zwinge mich nach unten zu sehen, nicht daß er merkt, wie ich ihn anstarre. Aber weit komme ich nicht, ist sein Hemd doch am Bauch ganz naß, wirkt fast wie schwarz lackiert, klebt partiell an seinem Körper, daß ich nicht anders kann, als meine Finger nach ihm auszustrecken. Wie schön es doch ist ihn zu berühren, nur für einen kurzen Moment.
"Hat die kleine Wasserratte wieder zugeschlagen?" "Wie könnte es auch anders sein?" Wieder sehen wir uns an, tauschen diesen wissenden Blick aus, wie so oft, wenn wir uns gegenüber stehen. Dann erst schaffe ich es mich von seinem Anblick zu lösen und das Bad zu betreten.
"Na mein Kleiner, hast du Spaß?" "Ja! Lysop hat mir ein Boot gebaut!" Stolz hebt er mit beiden Händen sein Spielzeug hoch, um es mir zu zeigen. Zorro eilt zu ihm, packt ihn schnell am Arm, sonst wäre er rückwärts unter Wasser getaucht. "Nicht so übermütig." Doch Diego grinst nur wie ein Honigkuchenpferd und freut sich des Lebens. Ich knie mich neben Zorro auf den Boden vor die Wanne, um den kleinen Racker ein wenig naß zuspritzen. Vergnügt quietscht er auf, lacht mir fröhlich entgegen, wie es für ihn so typisch ist. Er ist mein Sonnenschein, ein süßer Engel, der mein Leben mit seinem Lachen bereichert.
Sein Vater dagegen hat mein Herz durch seine stille und oft zurückgezogene Art erobert, obwohl ich ihn auch schon süß fand, als er noch der mürrische Einzelgänger war. Man kann wirklich sagen, daß er ein Paradebeispiel dafür ist, daß Kinder einen Menschen von Grund auf verändern können. Aber eins ist gleich geblieben, sein Kampfgeist und diese unglaubliche Sturheit, an der sich sogar ein Lapin die Zähne ausbeißen würde.
"Warum hast du das gemacht? Dir ist doch klar, daß sie dich an die Marine verpfeifen wird?" "Soll sie doch." "Tashigi wird dich da aber nicht rausboxen können." "Möchte ich auch nicht. Ich will mich nicht länger verstecken, meine wahre Identität verbergen. Meine Freiheit war mir immer das wichtigste, aber momentan fühle ich mich alles andere als frei. Kaum ist eine Insel oder ein anderes Schiff in unserer Nähe, verberge ich meinen Körper unter schwarzen Klamotten, als wäre ich gegen das Sonnenlicht allergisch. Meine Schwerter sind mit Lederbändeln umwickelt, nur damit ich nicht erkannt werde. Aber ab heute nicht mehr."