Todesengel von Frettchen19 ("Aus deinem Zorn erschufst du Gabriel, den schrecklichen Gabriel") ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Engel-Fanfic Marie hielt ihre kleine Schwester Helena fest im Arm und drückte ihr eine Hand auf den Mund, damit man das Schluchzen der Vierjährigen nicht hörte. Marie selbst hielt die Luft an. In dem spärlich eingerichteten Schlafzimmer ihrer Eltern gab es keine Versteckmöglichkeiten für die beiden Mädchen. Es gab nicht einmal ein Bett. Die Eltern hatten immer auf Strohmatten geschlafen. Deshalb pressten sich die Schwestern einfach gleich neben der noch offen stehenden Tür an die Wand. Ihre Augen weiteten sich in Entsetzen, als sie das Klappern der Kieferzangen und das darauffolgende Schmatzen der Riesenheuschrecke hörten. Die Traumsaatkreatur* musste gleich neben der Tür auf der anderen Seite der dünnen Holzwand sein. Plötzlich drang ein markerschütterndes Kreischen durch das ganze Haus, und ließ die Mädchen zusammenzucken. Dann ein Poltern und schließlich... Stille. Angsterfüllt drehten Helena und Marie die Köpfe zur Tür. An dieser lief eine ekelerregende, grüne, schleimige Flüssigkeit herab. Marie hustete und musste sich beinahe übergeben, als dann auch noch fauliger Gestank die Luft verpestete. Unfähig sich zu bewegen starrten die beiden Mädchen zur Tür und nach wenigen Sekunden - die den Kindern wie eine Ewigkeit vorkamen - trat eine Gestalt in den Raum. Es war ein Engel! Doch anstatt vor Freude und Dankbarkeit über ihre Rettung auf das himmlische Geschöpf zuzulaufen, verharrten die Schwestern wie versteinert. Nur das Zittern, dass ihre dürren kleinen Leiber erbeben ließ, verriet, dass sie nicht wirklich zu Stein erstarrt waren. Ein Engel hatte das Zimmer betreten, der auf eine Art sogar noch furchteinflößender war, als die Riesenheuschrecke, die - mittlerweile tot - im Nebenzimmer lag. Er war in schwarze Gewänder gehüllt und trug ein riesiges Schert bei sich, auf dessen Klinge Feuer loderte. Die wild umherzüngelnden Flammen warfen ihr flackerndes Licht auf ihren Herrn und ließen die Konturen der zahlreichen Muskeln sich deutlich auf der marmorfarbenen Haut abzeichnen. Auch sein Gesicht wirkte im Schattenspiel der Flammen furchtbar bedrohlich. Der marmorne Glanz, der auch hier auf seiner Haut lag, ließ die Konturen steinern erscheinen. Zu all dem kamen Mimik und Haltung des Himmelswesens. Die riesigen Schwingen ausgebreitet und weit vom Körper abgespreizt, das flammende Schwert, dass fast so groß war, wie er selbst, hoch erhoben und das Gesicht in einen grimmigen Ausdruck gehüllt, dominierte die Bedrohlichkeit des Engels seine ganze Erscheinung und überschattete die Feinheit und Makellosigkeit seines Leibes, die andernfalls wohl jeden fasziniert und gerührt hätten. Marie und Helena konnten vor Angst kaum noch atmen. Sie waren sich ganz sicher, dass Gott sie nun dafür bestrafte, dass sie so oft böse gewesen waren. Eisige Stille lag für einige Sekunden über dieser Szene wurde aber plötzlich durchbrochen. Das leise Klatschen hastiger, barfüßiger Schritte war vom Nebenzimmer her zu vernehmen, gefolgt von einem zaghaften Stimmchen. "Manuel?" Auf dem gerade noch so grimmigen Gesicht des in Schwarz gewandeten Engels, der noch immer erhobenen Schwertes vor den Kindern stand, zeichnete sich etwas ab, das wohl eine Mischung aus Enttäuschung und Genervtheit war. Dann trat hinter ihm auch schon ein weiterer Engel in den Raum. Passend zur zaghaften Stimme war dieser einen guten Kopf kleiner als der erste, von zierlicher Statur und blickte etwas verunsichert drein. Es dauerte allerdings nicht lange, bis der Neuankömmling die Situation mit seinen klaren, durchdringenden Augen erfasst hatte und jegliche Unsicherheit mit einem Schlag von ihm abfiel, um etwas ganz anderem Platz zu machen. "MANUEL!", war das einzige, was die Kinder verstanden, denn der Rest des plötzlichen Ausbruches verließ den Mund der himmlischen Gestalt auf Latein. "Sag mal, bist du noch bei Trost?! Musst du schon wieder unschuldige Menschen in Angst und Schrecken versetzen? Und dann auch noch Kinder! Hast du nichts besseres zu tun? Und wenn du das unbedingt für dein Ego brauchst, dann leg dich wenigstens mit jemandem deiner Kraft an!" Nun wollte die Stimme des kleineren Engels so gar nicht mehr zu dessen zierlicher Gestalt passen. Sie überschlug sich beinahe, so als ob der kleine Körper nicht fähig war, eine Lautstärke zu erzeugen, die der Aufregung seines Besitzers entsprochen hätte. Der erste Engel hatte sich derweil von den Kindern abgewandt, sich die ganze Standpauke genervt angehört und sein noch immer brennendes Schwert dabei achtlos über die Schulter gelehnt. Bis er es nun plötzlich in einem weiten Bogen umherschwang und der Klinge eine Hand breit vor der Brust des anderen Engels Einhalt gebot. Der kleinere, in Hellblau gekleidete Engel mit den langen offenen Haaren starrte entgeistert sein Gegenüber an, welches ihn wiederum herausfordernd anfunkelte. "Mit einem meiner Kraft, ja?", grollte der Schwertkämpfer. "Es gibt hier aber niemanden, der sich mit mir messen könnte! Oder willst du dich anbieten?" Dem ganzen wurde ein Ende gesetzt, bevor es völlig eskalieren konnte. Und zwar durch eine donnernde Stimme, die das Haus beinahe erzittern ließ. "Hört sofort auf damit!" Die beiden hatten vor der Tür gestanden und gingen nun auseinander. So gaben sie den Blick auf einen dritten Engel frei, in goldenen Gewändern, mit blondem Haar und strahlend blauen Augen. Er war nicht besonders kräftig oder ein Riese, dennoch war seine Erscheinung so herrlich, dass sie selbst die Kraft und Größe des schwarz-gewandeten Gabrieliten** überstrahlte. Dieser machte sich - unmittelbar nachdem der blonde Engel den Raum betreten hatte - maulend aus dem Staub. "Er hat angefa-" "Schweig!" gebot der blonde Engel seinem zierlichen Gegenüber Einhalt. Jedoch sandte er dieses Wort direkt in den Geist des anderen Engels, sodass die beiden Kinder, die sich bleich und in Angstschweiß gebadet noch immer an die Wand pressten, nur sahen, wie der eine zusammenzuckte und dann mit eingezogenem Kopf durch die Tür schlüpfte, ohne den Grund für diese Reaktion zu kennen. Der letzte im Raum verbleibende Engel blickte seinem Gefährten noch kurz hinterher, dann richtete sich das strahlende Blau seiner Augen auf die Schwestern. Unendliche Güte und Freundlichkeit sprach aus seinem Blick, als er sich hinhockte und die Hand ausstreckte. "Ich bin Ashtariel" Marie und Helena erschraken noch mehr, als das göttliche Geschöpf in "Common"***, der Sprache des Volkes zu ihnen sprach. Marie und ihre Familie hatten noch nie einen Engel aus der Nähe gesehen. Nur manchmal flog eine Schar* über das abgelegene Dorf, in dem sie lebten. Ehrfurchtsvoll und zögernd ließ Marie ihren Blick über den Engel schweifen, als ob sie befürchtete jeden Augenblick für etwas, dass sie dort entdecken könnte bestraft zu werden. Von den prachtvollen, goldenen Gewändern über die dunklen Linien, die sich überall auf seiner Haut über den makellosen Leib erstreckten bis hin zum strahlendsten Weiß, dass Helena je gesehen hatte. Ihr Blick verlor sich in den Strukturen Hunderter riesiger, weißer Federn. Das Bild verschwamm, als die Federn plötzlich in einer schwungvollen Bewegung an ihren Augen vorbeizogen. Marie löste sich vom Anblick des blendenden Weiß und erkannte, dass der Engel sich im Schneidersitz niedergelassen hatte. Um so sitzen zu können, hatte er seine riesigen Flügel ein Stück weit auf dem Boden ausbreiten müssen, welchen sie nun bedeckten wie Schnee eine Wiese im Winter. Noch immer lächelte der Engel... Ashtariel. Durfte man einen Engel mit Namen ansprechen? Immernoch ängstlich blickte Marie ihn an. "Ihr müsst keine Angst haben. Wir tun euch nichts. Niemand tut euch jetzt mehr etwas. Ihr seid in Sicherheit." Schließlich siegten das warme Lächeln und der Hoffnung versprechende Blick Ashtariels über Maries Angst. Weinend fiel sie Ashtariel in die Arme. Angst, Trauer und Verlust der letzten Stunden bahnten sich einen Weg und unzählige Tränen flossen hinter dem schützenden Wall den Ashtariel aus ihrem Federkleid um sie errichtete. Helena aber blieb still und reglos an der Wand stehen. ~~~~~~~~~~~~~~~ So, erstes Kapitel. Nur ne kleine Einführung. Es wird spannender! Und hier auch Erklärungen für einige Begriffe die denen unter Euch spanisch vorkommen dürften, die nicht das Engel-Rollenspiel kennen. Auf diesem RPG beruht die Fanfic nämlich. *Traumsaat: Insektoide Kreaturen, von Laus-klein bis Haus-groß, feuerspuckend, säure-sabbernd und überhaupt immer verdammt eklig!!!! Es sind die Gefolgschaften des "Herrn der Fliegen" der in etwa den Teufel darstellt, also den größten Widersacher der Engel **Gabrielit: Es gibt fünf Engels-Orden aus denen Charas gespielt werden dürfen: Gabrieliten - Die Krieger, Michaeliten - Die Anführer, Raphaeliten - Heiler, Urieliten - Späher und Fernkämpfer, Ramieliten - Die Gelehrten ***Common: Die Sprache er Kriche, welche in dieser Welt regiert, ist Latein. Alle weiteren menschlichen Sprachen sind nach und nach vermischt zum sogenannten "Common" dass eine Art Universal-Sprache ist, aber in unzähligen Dialekten existiert Argh! ich sehe schon.... ich werde demnächst erstmal ne kurze Einführung in die Welt und die Zeit schreiben *seufz* Aber man kann die Fanfic eigentlich auch lesen, ohne das Spiel und die Welt zu kennen... zumindest, wenn ich so gut geschrieben habe, wie ich wollte ^^''' So, das wär's vorerst von mir. Und BITTÖÖÖÖÖÖÖÖÖgebt mir Kommis!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)