Darkness & Light von abgemeldet (Liebe & Hass) ================================================================================ Kapitel 7: Schuldig ------------------- Titel: Darkness & Light Untertitel: Liebe und Hass Autor: -Schuldig-/ Mastermind-Schu/ Master (schuldig-kun@hotmail.de) Teil 7: Schuldig Warning: lime/lemon, dark ~so an dieser Stelle: vielen lieben Dank an alle meine Leser und fleißigen Kommi-Geber. Dass ich mit der Geschichte überhaupt so weit gekommen bin, verdanke ich in einem großen Maße euch. Danke nochmals und tut mir leid, dass ich so schleppend voran komme! *verbeug* Ich verspreche euch, dass ich in den Ferien fleißig an der Fortsetzung arbeiten werde, damit ihr nicht so lange warten müsst. Ich hoffe dieser Teil enttäuscht euch auch weiterhin nicht und nun hoffentlich viel Spaß beim lesen ^^ ++++++++++++++++++++++++++++ Aya stand wie gelähmt da, sein Blick starr ins Leere gerichtet. Das Blut rauschte in haschen Zügen durch seine Adern und das einzige, was er hört, war der Druck in seinen Ohren. Ihm entglitten Kens und Omis Blicke des Entsetzens und Fassungslosigkeit, ebenso Yohjis wütendes Augenpaar gemischt mit größter Sorge. Er nahm auch nicht das leise und immer lauter werdendes Geflüster wahr, die Stimmen seiner Kameraden, welche seinen Name riefen, seine Aufmerksamkeit forderten. Yohji ging auf den Rothaarigen zu und wollte ihn am Arm fassen, um ihn in die Wirklichkeit zurück zu holen. Doch kaum hatte er den anderen berührt, riss er seinen Arm weg. Kalte, amethystfarbene Augen trafen Balinese, funkelten tödlich und bedrohlich. "Fass mich nicht an!", schalte just in demselben Moment auch Ayas Stimme, dann sah er sich im Raum um, sein Blick glitt langsam und gefährlich von Yohji zu Omi und schließlich zu Ken. "Geht! Es ist eine Privatangelegenheit!", bestimmte der Weißleader in einem Ton, der keine Widerrede duldete. Trotzdem wollte Ken das Wort ergreifen, Erklärungen fordern. Was hieß hier schließlich Privatangelegenheit? Die Sache ging sie alle an - immerhin war Schuldig nicht irgendjemand, sondern ein Schwarz, ein Feind, -ihr- Feind! Dazu ein skrupelloser Mörder, Sadist mit übersinnlichen Kräften! Was hatte Aya mit ihm zu schaffen? Hatte nicht dieser Mann seine gesamte Familie auf dem Gewissen? Machte ihr Leader am Ende noch gemeinsame Sache mit Schwarz? Er verstand das alles nicht - seine Welt stand Kopf. Doch noch bevor er richtig den Mund öffnen konnte, traf ihn Ayas eiserner Blick und der Rotschopf schnitt ihm das Wort. "Ich weiß was ihr alle denkt. Und all die Einwende, Fragen, Flüche hatte ich selbst in einer Endlosschleife an mich gerichtet. Ich bezweifle von euch etwas neues zu hören. Es war meine Entscheidung, ich weiß was ich tue. Wenn ihr zu Kritiker gehen wollt und Bericht erstatten, so tut das. Ich werde keinen aufhalten und ich werde mich auch nicht rechtfertigen, ich werde nichts erklären, nichts bestreiten, nichts bestätigen was heute in diesem Raum gesagt wurde und ich werde mich für nichts entschuldigen!", sagte Fujimiya fest, sah einen nach dem anderen an. Sein Atem ging flach, doch er wirkte gefasst und unbeirrt. "Und jetzt lasst mich allein...", forderte er leise aber bestimmt. Ken begann vor Wut zu kochen, Omi dagegen sah Aya besorgt an, in Yohjis Augen mischten sich Wut, Unverständnis und Sorge. Der Letztere wollte noch etwas einwenden, Aya fragen ob es denn tatsächlich sein Ernst wäre und seine Lippen öffneten sich, schlossen sich aber wieder, ohne dass ein Ton über sie kam. Der Playboy ließ den Kopf hängen und fügte sich schließlich. Omi packte Ken am Arm, der gerade zu toben anfangen wollte und schleifte ihn aus dem Zimmer mit sich. Als Yohji sich das Zimmer nun auch zu verlassen schickte, trafen seine grünen, traurigen Augen noch einmal auf Ayas kalte Amethyste und diesmal übermittelten sie eine Botschaft - ,Sag ihnen nichts!'. Der Blonde gab kein Zeichen von sich als er den Raum verließ, doch Aya wusste, dass dieser stillschweigen würde. Als er nun allein war, ballte sich seine linke Hand zur Faust, seine rechte drückte fest den Griff des Katana zu und sein Körper begann langsam zu zittern. Alles kam wieder in ihm hoch - die Angst, die Enttäuschung, der Kummer, die Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, der Schmerz und die unbändige Wut, jäher Zorn. Warum hatte der Deutsche das getan? Er verstand es nicht, bis vor wenigen Augenblicken glaubte er, Schuldig wolle sich über ihn Lustig machen, so in ein weiteres Unglück stürzen und alles von ihm gesagte nur Gaukelei war, alles nur Lüge, doch konnte er - Aya - sich so sehr getäuscht haben, als er diesen Blick in den smaragdgrünen Augen sah? Den Blick verzerrt vor Schmerz? Und warum war der Telepath so ausgerastet? Warum hatte er sich quasi selbst verletzt, als er nach dem Schwert griff? Gehörte das alles zu seinem Plan? ,Hör auf damit! Was auch immer der Grund war - er spielt nicht länger eine Rolle!', sagte Aya fest entschlossen zu sich und atmete einmal tief durch, zwang seinen Körper wieder unter Kontrolle. Ja, es war egal, welche Beweggründe Schuldig in Wahrheit besaß, jetzt hatte der Deutsche eine Grenze überschritten, die ein Tribut forderte. Aya konnte ihm nicht verzeihen, alles in ihm schrie nach Rache, egal wie diese Handlung für ihn selbst enden würde. Gleichgültig ob er je Gefühle für den Telepathen besaß, die vielleicht mit denen der Liebe vergleichbar waren, jetzt war das Maß voll! Alles in ihm starb, mit jeder Sekunde breitete sich die Leere in seinem Herzen, seiner Seele immer schneller aus, löschte alles aus, nur ein jähes Feuer loderte in ihm. Der Name dieser, ihm gut bekannten, Flame war Rache. Ob er bei dem Versuch sein Leben verlieren sollte, dem Deutschen am Ende nichts anhaben konnte... Es war ihm egal. Er hatte nichts mehr zu verlieren. Und wenn er früher die Freundschaft seiner Teamkollegen besaß, so hatte er jetzt nichts mehr, hatte in dieser Nacht alles verloren. Sein Entschluss stand fest, Ran war gebrochen und nun ausgelöscht, machte den Platz dem eiskalten Killer, der sich immer wieder an die Oberfläche kämpfen wollte, frei. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Was sollte er jetzt bloß tun? Verzweiflung breitete sich in ihm aus, während er nur schleppend voran kam. Der erste Schnee durchnässte langsam aber sicher seine Kleidung, die orange Haarmähne hatte bereits an ihrer Wildheit und an dem Volumen verloren. Einzelne Schneeflocken fielen Schuldig direkt ins Gesicht, verfingen sich in den dichten Wimpern, doch der Deutsche machte sich kein Hell draus. Ziellos ging er einfach weiter, die Hände in die Manteltaschen gesteckt, hin und wieder nahm er die rechte raus und sah sie an, beobachtete wie das Blut wieder zu fließen begann, wie die weißen, reinen Flocken darin ertranken und sich dunkelrot färbten. Seine Gedanken schwankten wieder zu Ran - sein seidiges Haar hatte auch diese seltsame, aber wunderschöne Farbe. Er hatte sicher richtig gehandelt, aber... Was sollte er jetzt bloß tun? Seine Beine drohten ihm den Dienst zu verweigern, er war durchgefroren und zitterte am ganzen Leib, doch auch das interessierte ihn nicht. Er konnte nirgendwo hin - wollte nicht nach hause, wo er sich Brads besserwisserische Sprüche anhören musste oder schlimmeres. So bog er in die nächste Seitenstrasse ab und seilte sich einfach mit dem Rücken an der Wand des Gebäudes ab. Er lehnte den Kopf in den Nacken, ließ den Schnee auf sein Gesicht fallen und versank weiter in seiner Lethargie, hoffte dabei, dass ihn Crawford nicht finden würde oder wenigstens nicht so schnell. Hoffte, dass er noch Zeit hätte davor zu sterben. Aber eigentlich war es lächerlich, er wusste ganz genau, dass seine Hoffnung nicht erfüllt würde, sein Wunsch nicht erhört. Der einzige, der die Wünsche anderer erhörte könnte, war er selbst. Gott gab es nicht, nicht für ihn und nicht für die zahllosen Menschen auf diesem Planeten. So hörte Gott nicht und wenn es ihn denn gab, so war er taub, wahrscheinlich auch blind und stumm. Dafür hörte Schuldig. Hörte ständig dieses Flehen, zusammenhangslose Bitten, dringende Wünsche, banale Hoffnungen und er war es Leid immer in diesem Lärm zu leben! Aber er konnte ihm nicht entfliehen, nur manchmal... Und da wären seine Gedanken wieder bei diesem rothaarigen Engel, mit der Seele eines Dämons. Oder vielleicht umgekehrt... Warum quälte er ihn nur so, wenn er ihn doch eigentlich nur glücklich sehen wollte? Warum konnte er nicht so selbstlos sein, wie all die Liebende, die er beobachtet hatte. Warum konnte er es nicht lassen, Ran Schmerz zuzufügen, wie er ihm zugefügt wurde? Wieso gab er ihm die Schuld an seiner Schwäche...? Ja, die Antwort war einfach, war ganz einfach. Schuldig schüttelte den Kopf. "Du bist meine Schwäche, Ran...", flüsterte er in die kalte Dunkelheit, die ihn umhüllte. "Du bist meine Schwäche und ich hasse dich dafür. Deinetwegen lasse ich es zu, dass ein anderer Gewalt über mich hat. Deinetwegen erstickt mein rebellischer Geist. Deinetwegen, lasse ich über mich verfügen...", wisperte der Deutsche kaum noch hörbar, während weiße Schneeflocken auf seine geschlossenen Lider fielen. ,Ich kann dich nicht lieben ohne dich dafür zu hassen...' "Habe ich dir nicht gesagt, dass du nicht genug Mumm hast?", durchschnitt plötzlich eine hämische, doch ruhige Stimme die Stille. "Steh auf, ich hab keine Zeit für dein Selbstmitleid. Wir haben noch einen Auftrag und du musst bei Farfarello bleiben", erklang es weiter in einem sachlichen Ton. Schuldig musste nicht die Augen öffnen, um zu erfahren, dass Brand Crawford vor ihm stand. Wahrscheinlich schob er sich auch gerade die rahmenlose Brille am Nasenrücken höher, wobei er ihn mit kalten Blicken taxierte. Der Deutsche sagte nichts, während der andere schon vorging, in dem genauen Wissen, Schuldig würde ihm folgen. Dieser rührte sich eine Weile nicht, ließ seine Gedanken noch ein letztes Mal zu dem Rotschopf gleiten und stand schließlich auf, ging wortlos zum Wagen, wo Brad geduldig, trotz Kälte, wartete und ihm die Beifahrertüre aufhielt. Das tat er immer, weiß Gott warum, der Deutsche fragte sich jedenfalls schon lange nicht wieso der Brünette dies tat. Schuldig setzte sich, beobachtete wie der Amerikaner die Tür hinter ihm schloss. Dabei stellte er am Rande fest, dass der diese nicht zugeknallt hatte, wie sonst, wenn er wütend war. Er sah wie der Brünette vorne um den Wagen ging und sich schließlich hinters Steuer setzte, hörte wie dieser den Motor startete und losfuhr. Der Telepath hatte den Kopf wieder in den Nacken geschoben, sich selbst weit in den Sitz gelehnt und horchte die Stille. Eine ganze Weile fiel kein Wort - eigentlich kein Wunder, sie Sprachen nie. Wenn ein Wortwechsel stattfand, so schrieen sie sich gegenseitig an. Meistens war es aber ein Monolog - Brad sprach und Schuldig hatte die Wahl zwischen Zuhören und nicht widersprechen zu dürfen oder eigenen Gedanken nachhängen. "Es wäre besser, du hättest ihn damals schon getötet...", brach Crawford plötzlich die Stille. Der Telepath erwiderte nichts - es war nicht das erste Mal, dass der Amerikaner dies sagte. "Schuldig, verdamm!", schallte es daraufhin laut und der Deutsche hätte die Augen geöffnet, den anderen überrascht mit einer hochgehobenen Augenbraue angesehen, wenn er sich nicht so ausgelaugt und müde gefühlt hätte. Vielleicht hätte er auch gelacht - wann verlor das Orakel denn schon je die Fassung? "...warum tust du mir das an?", folgten leise Worte Brads und nun sah ihn Schuldig doch an, wobei Verwirrung in seinem Blick lag. Hatte er das eben tatsächlich gehört oder halluzinierte er schon, weil sein Körper zu lange dieser Kälte, Nässe ausgesetzt war und der Blutverlust nicht so gering war, wie er eigentlich angenommen hatte? Doch die Worte schienen tatsächlich gefallen zu sein, da er sah wie sich Crawfords Lippen formten, als er das Gesagte noch einmal zu sich leise wiederholte. Schuldig lachte trocken - warum *er* ihm - Brad - das antat? Na der hatte Nerven! Wer tat denn hier wem was an?! Der Telepath schüttelte den Kopf - das war doch wirklich lächerlich! Doch... Er sah zu dem Amerikaner und dieser schien... nun, wenn Schuldig es nicht besser wüsste, würde er sagen, dieser schien irgendwie gekrängt zu sein. "Du willst jetzt doch nicht allen ernstes auf Märtyrer machen?", fragte der Deutsche belustig, doch seine Stimme klang nur müde und gleichgültig, nicht bissig wie er es sich eigentlich gewünscht hatte, umso überraschter war er fest zu stellen, dass er auch so den anderen wirklich getroffen, verletzt haben schien. Noch überraschter war er, als Crawford nichts erwiderte - er bog nur stumm in die Auffahrt der Villa Schwarz ein und stellte den Motor ab. "Steig aus", hörte Schuldig das Orakel nur befehlen und für seine Ohren hörte sich dies recht lasch an, ohne der gewohnten Festigkeit in der Stimme. Der Deutsche konnte dieses Benehmen nicht einordnen und eigentlich war es ihm gleichgültig - er fühlte sich, milde ausgedrückt, beschissen und zu seiner Enttäuschung, lebte er auch noch. So tat er wie geheißen, stieg aus dem Wagen. Crawford führte ihn in sein Büro und ordnete ihm an sich auf die Couch zu setzen. Schuldig fügte sich, war nicht in der Verfassung oder Stimmung sich zu widersetzen, wo man doch sowieso wusste, wer den kürzeren ziehen würde. Dabei stellte er fest, dass der Amerikaner schon vorgesorgt hatte - der Erste-Hilfe-Kasten stand bereits auf dessen Schreibtisch. Nun zog sich der Brünette seinen Sakko aus - des Mantels hatte er sich bereits im Foyer entledigt - hängte diesen über die Stuhllehne, nahm sich das weiße Kästchen zur Hand und setzte sich damit neben Schuldig. Er nahm eine Mollbinde, Pats und Desinfektionsmittel raus, forderte den Deutschen dann mit dem Blick auf, ihm dessen Hand zu zeigen. "Gib dir keine Mühe - muss genäht werden...", sagte Schuldig nur gleichgültig als er Brad seine Hand entgegenstreckte. "Das weiß ich selbst, aber das werde ich ganz sicher nicht tun...", gab Crawford sachlich zurück, berief sich wohl dabei auf die Tatsache, dass er kein Arzt war und somit kein Fachmann, der die Wunde zunähen konnte. Er säuberte die Verletzung, bearbeitete sich mit dem Desinfektionsmittel und legte schließlich einen Druckverband drauf. Schuldig verzog dabei hin und wieder das Gesicht, musste aber zu seiner Überraschung feststellen, dass Brad doch tatsächlich darauf achtete ihm möglichst nicht weh zu tun, was dann geschah konnte der Deutsche kaum fassen - er hörte einen Schluchzer und gleich darauf sah er, wie sich eine kleine runde Fläche auf seinem weißen Verband dunkler färbte. "Gott, Schuldig! Warum tust du das? Warum ER? Was findest du bloß an ihm?", presste der Amerikaner mit zitternder Stimme hervor und sein Blick hob sich, in Schuldigs fassungslose Gesicht. "Warum kann ich dir nicht genug sein? Die Frauen waren mir egal und unzählig andere, weil sie dir auch egal waren... Warum wählst du diesen Hurensohn? Was hat er je für dich getan? Ich habe für dich gesorgt, für dich den Kopf hingehalten! Sag mir doch was ich tun soll! Was soll ich tun, damit du mich liebst?!", fragte er. Seine Stimme war laut, unbeherrscht. Erklang verzweifelt und wütend, erhob sich nun, als Schuldig ihn nur reglos ansah. "Warum übersiehst du mich? Warum willst du mich nicht!?", er schrie und ballte seine Hände zu Fäusten und war drauf und dran zuzuschlagen. Schuldig fiel es wie Schuppen vor den Augen. Er hatte es nicht gesehen, er hatte es tatsächlich nicht gesehen, hatte nie begriffen warum sich Crawford so verändert hatte, warum er alles tat um ihn im Haus zu halten, warum ihm dabei jedes Mittel recht war. "Du hast es mir nie gesagt, Brad... Vielleicht wäre es anders gekommen...". Der Amerikaner drehte Schuldig nur den Rücken zu und schüttelte den Kopf. Es wäre nur schlimmer gekommen, er hätte nur seine Würde verloren und hätte nicht einmal diesen Körper berühren dürfen. Egal mit welchen unmoralischen Mitteln er es am Ende erreicht hatte... ob er ihn nun durch Erpressung oder fast mit Gewalt an sich gebunden hatte! Schuldig lachte auf - es war ihm einfach alles zu viel! Er hatte Aya dazu gebracht ihn töten zu wollen, hatte dessen Gefühle ausgemetzelt. Als er heute zu ihm kam, hatte er begriffen, dass dieser ihn trotz der Wut nicht töten würde, weil er - so unfassbar es für Schuldig auch war - wohl tatsächlich liebte, so musste er vor Ort umdenken. Dabei hätte er doch wissen müssen, dass Crawford seinen Tod nicht zulassen würde. Brad begann vor Wut zu zittern, drohte die Kontrolle über sich zu verlieren und einfach alles blind kurz und klein zu schlagen, auch Schuldig so zum Schweigen zu bringen. Wie konnte dieser Bastard es wagen ihn auch noch Auszulachen? Er trampelte auf seinen Gefühlen rum, ließ ihn so leiden, ließ ihn all diese schrecklichen Dinge tun und lachte ihn jetzt aus?! "Du...", presste der Brünette hervor, doch weiter kam er nicht - schmale Finger streichelten durch sein Haar und fuhren sanft weiter zum Hals. Brad sog scharf die Luft ein und ein Schauer lief seinen Rücken runter. "Brad..., lass mich Mittwoch zu ihm und ich werde heute ganz dir gehören...", flüsterte Schuldig dich am Crawfords Ohr und legte seine Lippen auf dessen Nacken. Er hatte sich damit abgefunden, dass es keinen anderen Weg gab. Doch auch wenn er nachvollziehen konnte, warum der Amerikaner ihn so miserabel behandelte, fiel es dem Deutschen schwer seinen Ekel zu unterdrücken. Ekel davor so mit ihm zu schlafen, wie er es mit Ran getan hätte. "Versprich mir, dass du dich nicht einmischen wirst... unter keinen Umständen, dafür bekommst du heute alles, wonach du dich sehnst...", hauchte er verführerisch dem anderen ins Ohr und leckte über die Ohrmuschel, während er dessen Krawatte lockerte. "Du gewissenloser Bastard... Ich wünschte, ich könnte dich umbringen...", entgegnete Crawford leise mit zitternder Stimme, konnte sich nicht gegen die sanften Berührungen wehren, war ihnen und dem Mann von dem sie ausgingen verfallen. Er wusste, dass das, was Schuldig ihm anbot im Grunde eine Illusion war, doch genauso wusste er, dass er mehr als diese nie bekommen würde. Warum dürfte er also nicht dieses eine mal in diese irreale Welt fallen lassen, einmal die Augen vor der Wirklichkeit verschließen? Wenn er schon nie anders glücklich sein durfte... "Haben wir einen Deal, Bradley?", fragte Schuldig süß, entledigte den Amerikaner der Krawatte und begann mit geschickten Bewegungen die Weste aufzuknöpfen, sie auszuziehen und mit dem Hemd weiter zu machen. Der Amerikaner schloss die Augen - niemand konnte ihn beim vollen Namen nennen, sodass es gleichzeitig so erniedrigend und so erregend klang, niemand, absolut niemand, außer Schuldig! Und niemandem war es erlaubt, auch dem Mann, der gerade so zärtlich seinen Nacken küsste, nicht. Aber der Deutsche tat es trotzdem, nahm sich die Erlaubnis selbst und das war es, was Brad so an diesem Mann faszinierte. Natürlich war da noch mehr, nicht nur dieser rebellische Geist, nicht nur diese Selbstsicherheit, die oft in Arroganz entartete, die Unbeholfenheit. Da war diese tiefe, neckende Stimme, dann die grünen Augen, die wie edelste Smaragde aussahen, dazu die wilde Mähne, wie aus fließendem Rotgold. Alles kombiniert mit diesem perfekten Körper, ließen diesen Mann unverwundbar, unzähmbar, unbeherrschbar, einem Gott gleich erscheinen. "Wir haben einen Deal...", antwortete Crawford heiser. Sein Atem ging bereits deutlich schneller, dass Herz schlug kräftig gegen seine Brust, sodass er Angst haben musste, Schuldig könnte es hören. Dieser zwang alle seine Gefühle zurück um diese Show durchziehen zu können und es fiel dem Deutsche schwerer als er erwartet hätte. Er atmete einmal tief durch und drehte den Brünetten schließlich mit dem Gesicht zu sich, vermied dabei aber jeglichen Blickkontakt. Er wusste zwar, dass er Brad irgendwann in die Augen würde sehen müssen, dazu verliebt - so war schließlich der Deal. Er gab ihm, was er so sehr begehrte und dafür erlang er die Möglichkeit frei zu sein, frei für immer - dazu musste er nur Mittwoch auf Abyssinian treffen. So konzentrierte sich Schuldig auf sein Ziel, küsste sich dabei Crawfords Hals herab zu dem Schlüsselbein, tiefer zu der Brust, während er ihn zu der Couch drängte. Seine Finger schoben das weiße Hemd über die breiten Schulter und den Rücken, ließen es achtlos zu Boden fallen, dabei ignorierte Schuldig standhaft den Schmerz in seiner rechten Hand. Crawford seufzte leise bei jeder Berührung, ließ sich auf das Sofa sinken, welches er bereits direkt hinter sich spürte. Er stöhnte kehlig auf als die Lippen des Deutschen um eine seiner Brustwarzen legten, an ihr zu saugen und sie zu verwöhnen begannen und geschickte Finger gleichzeitig über seinen Schritt glitten und die Hose zu öffnen begannen, die langsam eng wurde. Brad schloss genießerisch die Augen und stöhnte erneut leise auf, als seine bereits harte Männlichkeit endlich von dem störenden Stoff befreit wurde. Er glaubte jedes mal, wenn Schuldig ihn berührte, vor Erregung zergehen zu können. Der Telepath hatte dagegen hart gegen seine Empfindungen anzukämpfen. Unwillkürlich musste er daran denken, wie es Ran wohl ergangen war, wenn sie miteinander schliefen. Nein, er hatte sicher nicht diese Übelkeit gespürt, schließlich hatte er dafür gesorgt, dass der Rotschopf es gerne tat, er hatte in seinen Gedanken jeden Wunsch abgelesen und ihm erfüllt, was ihr Zusammensein betraf. Aber... aber er konnte nicht verhindern, dass sich Ran danach vor sich selbst ekelte oder? Im Grunde war er nicht besser als Crawford. Es geschah im recht, dass er so litt. Er war schuldig. Er schüttelte leicht den Kopf, hoffte so von diesen Gedanken abzukommen. Sie brachten ihn nicht weiter, lenkten ihn nur von dem eigentlichen ab. Noch einmal holte Schuldig tief und lautlos Luft, schloss kurz die Augen und sank schließlich zwischen Crawfords Beine. Der Deutsche versuchte die guten Seiten des anderen zu sehen, die der Mann nichts desto trotz hatte, hoffte so die aufsteigende Übelkeit nieder zu kämpfen, doch immer kamen diese widerlichen Bilder vor sein geistiges Auge. Er blickte auf Brads Erregung, fühlte wie ihm wirklich schlecht wurde und schüttelte erneut den Kopf, diesmal etwas kräftiger. ,A deal is a deal...', vernahm der Telepath und es hätten seine eigenen Worte sein können, doch er wusste von wem er sie aufgefasst hatte. "A deal is a deal", wisperte er, schloss die Augen und senkte seine Lippen auf Crawfords Männlichkeit, hörte den anderen laut aufkeuchen... Ironisch lachte er in sich hinein - was hatte er erwarten dürfen? Er war schuldig und nun, nach etlichen Jahren, wurde sein Urteil verkündet. Und schließlich war es immer eine Qual gewesen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)