Hao returns von Mikako-chan (Horo x Ren) ================================================================================ Kapitel 3: Auf alles gefasst sein... ------------------------------------ 3. Kapitel \ ? Auf alles gefasst sein... Ah, es tut mir leid!! *bitte nisch haun* >.< Ich bin sooo langsam... dafür kann ich mich gar nicht genug entschuldigen *verbeug, verbeug* Aber ich hoffe das Kapi hier *nach unten deut* kann etwas Entschädigung leisten *Hände zusammenfalt und bet* Ach ja, widmen tu ich dieses Kapi meiner Beta-Leserin Violetta *knuddel*, light_bright *wink und knuddel* und naru-sama *megaknuddel*^-^ Nun will ich euch nicht weiter aufhalten ihr wisst ja wie's geht, ne? ^^'' Noch im Halbschlaf hob ich meine Hand um Rens Kopf auf meiner Brust zu streicheln. Zumindest glaubte ich dass er noch da war, obwohl es seltsam leicht auf meiner Brust war. Ich tastete in der näheren Umgebung nach Ren, als ich ihn nicht dort fand wo ich ihn erwartet hatte, doch... nichts. Ich öffnete die Augen ein Stück und blicke mich etwas verschlafen um. Es war noch dunkel draußen, sonst wache ich nie so früh auf... Ich hob den Kopf ein Stück um besser sehen zu können. Da entdeckte ich eine dunkle Silhouette neben mir, genau außerhalb meiner Reichweite. Ich stemmte mich auf meine Ellenbogen und betrachtete ihn nun genauer. Er hatte sich richtig zusammengerollt und er hielt irgendetwas... Ich rutschte näher an ihn heran um das Etwas in seinen Armen besser identifizieren zu können. Ich beugte mich vorsichtig über ihn um ihn nicht zu wecken, ich hatte ja keine Ahnung wie spät oder besser früh es war. Ich streckte eine Hand nach dem Etwas aus und bekam einen Zipfel oder was auch immer davon zu fassen. Vorsichtig zog ich es aus seinen Armen, doch zu meinem Erstaunen hingen seine Hände weiter an dem Etwas. Das änderte sich auch nicht als ich es weiter hochzog, ich hob es über ihn hinweg zu mir. Er drehte sich zu mir, da seine Hände ja wie gesagt weiter an dem Ding in meiner Hand hingen. Als er meinen Körper spürte ließ er das undefinierbare Teil, das ich immer noch festhielt, los und kuschelte sich stattdessen an mich. Wenn er schläft ist er sogar noch süßer als ohnehin schon... Ich musste lächeln. Obwohl ich irgendwie bezweifelte dass er schlief bei den vielen Bewegungen die er hier macht... Bevor ich dieser Frage weiter nachging betrachtete ich erstmal das hart erkämpfte Dings das da so in meiner Hand baumelte. Ich führte es etwas näher an mein Gesicht um es in diesem Dämmerlicht besser zu sehen. Jetzt konnte ich erkennen was ich denn da in der Hand hielt. Es war ein nicht besonders großer aber ziemlich flauschiger Teddybär. Er sah auch schon sehr mitgenommen aus, wie ich feststellen musste als unzählige zusätzliche Nähte fand. Aber an diesem mitleidigen Geschöpf hing noch etwas, es kam mir irgendwie bekannt vor... Jetzt erst erkannte ich es als: mein Stirnband! So sah der Teddy aus als hätte er einen Preis gewonnen, da sich das Band von seiner ,Schulter' über seinen kleinen Köper und zurück über seinen ,Hüfte' zog. Der kleine Teddy sah so eigentlich ganz niedlich aus... Wie sein Besitzer... Ich legte mich wieder flach auf den Rücken und streichelte, mit meiner nun freien Hand, durch Rens Haare. Als ,Antwort' legte der Gestreichelte den Arm um mich. Ich lege den Teddy samt Stirnband neben uns und lege den nun zweiten freien Arm auf Rens Rücken, da er jetzt seinen Kopf wie schon gestern Abend auf meine Brust gelegt hat. Etwas geistesabwesend streichle ich auch darüber. Ich konnte noch immer nicht so recht glauben was gestern, vor allem am Abend, geschehen war... Erst hatte ich zutiefst bereut was ich getan habe... doch nun bin ich einfach nur froh darüber. Denn hätte ich es nicht gewagt würde ich hier sicher nicht mit diesem kleinen Engel liegen. Ich musste leicht lachen als ich an das letzte dachte. Engel... ohne diese ganze Kämpfe wäre er sicher zu einem geworden... ein kleiner Sonnenschein... Wieder musste ich lachen als ich mir Ren mit kleinen Flügelchen auf dem Rücken und einem Heiligenschein überm Kopf vorstellte. Aber dann wäre er ja nicht Ren Tao sondern irgendein glückliches Kind... Sein Ausdruck wurde wieder ernst. Ist er denn jetzt glücklich? Nach so langen Leiden hätte er es wirklich verdient... ich will ihn glücklich machen, ihn lachen sehen... Ich blickte nach unten auf meinen kleinen Engel und sah... in zwei gelbe Augen die mich unverwandt anschauten. Sein Kopf lag nach wie vor auf meiner Brust nur dass er mich jetzt stumm musterte. Wie lang er das wohl schon tat? Ich wusste nicht was ich sagen sollte also schaute ich ihn einfach nur an. So ging das eine Weile es könnten Minuten oder nur Sekunden gewesen sein aber das war egal. Meine Hand rutschte von seinem Kopf so weit herunter, dass ich mit dem Daumen seine Wange streicheln konnte. Ich lächelte wieder, als ich sah wie er die Augen wieder schloss und der Ansatz eines Lächelns auf seinen Lippen zu sehen war. Ich strich mit dem Daumen über dieses süße fast - Lächeln. Ohne Vorwarnung öffnete er auch einmal wieder die Augen und hob den Kopf. Er schlang ein Bein über mich, so dass er breitbeinig auf mir lag. Dann setzte er sich wie am Abend zuvor auf meinen Bauch. "Das hatten wir doch schon mal..." meinte ich darauf nur und musste grinsen. Er grinste zurück "Ich weiß. Hier kommt was Neues..." Daraufhin beugte er sich vor und begann zärtlich den Platz zu küssen auf dem er vorher mit dem Kopf gelegen hatte. Das jagte mir wieder einmal einen Gänsehaut über den Körper. Natürlich bekam er das mit und grinste gegen meine Haut. Seine Lippen wanderten langsam höher über das Schlüsselbein zu meinem Hals. Dort intensivierte sich meine Gänsehaut nur noch, gleichzeitig breitete sich aber auch eine wohlige Wärme in meinem Körper aus. So fühlt es sich also an mit dem Menschen zusammen zu sein den man liebt... ein sehr schönes Gefühl... Ich lege meine Hände an seinen Hals und führe sein Gesicht zu meinem. Ich schaue ihm tief in die gelben Augen. Früher ist mir immer ein kalter Schauer den Rücken herunter gelaufen wenn er mich mit diesen stechenden Augen gemustert hat... jetzt könnte ich ihn jedes Mal dafür nieder küssen... Bei diesen Gedanken musste ich wieder lächeln, er schaute mich nur etwas fragend an. Das sah mal wieder unbeschreiblich süß aus, so dass ich ihn gleich zu einem Kuss heranziehen musste. War das alles hier nicht einfach zu schön um wahr zu sein? War es wirklich so einfach glücklich zu sein? Ohne das irgendwas oder irgendwer seinen Tribut dafür forderte? Es war mir schon fast unheimlich dass alles so einfach ohne irgendwelche Probleme verlief... Warum mache ich mir eigentlich Gedanken darüber dass wir keine Probleme haben? Somit versuchte ich meine doch etwas sinnlosen Gedanken abzuschütteln. Ich sollte einfach froh sein dass es gerade so schön problemlos ist... Ich verspürte jetzt die Lust auch mal etwas aktiver zu werden. Also rollte ich uns leicht nach rechts, nur um uns mit dem gewonnen Schwung nach links zu rollen. Ren war erst ziemlich überrascht über diesen plötzlichen Positionswechsel, zog mich dann aber wieder unbeirrt zu einem Kuss herunter. Ich stützte mich mit dem linken Unterarm neben seinem Kopf ab, mit der rechten Hand fuhr ich seine Seite entlang. Ich spürte wie sich die kleinen Härchen auf seinem Körper aufrichteten, und musste gegen seine Lippen grinsen. Na ja erst ist halt auch nur ein Mensch... obwohl, eigentlich ist er DER Mensch mit dem ich mein restliches Leben teilen möchte... ob er das genauso sieht? Ich hoffe doch... Ich entfernte mich wieder etwas von seinem Gesicht und schaute ihm tief in die halbgeschlossenen Augen. "Ich liebe dich!" mehr fiel mir zu diesem Bild nicht ein, und mehr brauchte ich auch nicht zu sagen. Ist Liebe denn nicht das Höchste was man einem anderen Menschen entgegnen kann? Vertrauen und Zuneigung sind doch nichts gegen diese bedingungslose Liebe. (so hier mein allererstes Zwischenkommentar >.<: Ich hab Naru-sama versprochen diese zwei Sätze *nach oben deut* drin zu lassen, ich find sie ja etwas sehr schnulzig aber na ja... ich hab's halt versprochen >_<) Rens Wangen färbten sich Tiefrot, er erwiderte aber nichts. Das machte mir vorerst auch nichts aus, wusste ich doch, dass ich ihm nicht ganz egal bin, wie man unschwer erkennen konnte. So in Gedanken vertieft bemerkte ich nicht dass meine Küsse immer fordernder wurden. Ren schien das vorerst nicht zu stören. Ich drückte mich immer mehr an seinen Körper, nahm alles nur noch wie durch einen Schleier wahr. Ich hatte fast gänzlich die Kontrolle über mein Tun verloren. Etwas spät bemerkte ich dass meine freie Hand sich schon auf Wanderschaft über seinen Körper begeben hat, jetzt versucht sie gerade etwas hektisch den Knoten des Bandes zu lösen das seine Hose hielt. Auch Ren schien nicht mehr viel mitzubekommen, doch wurde er schnell zurück in die Gegenwart katapultiert dass das Band, dass ich zuvor einhändig bearbeitet hatte, seinen Halt aufgab und sich nur noch lose um seine Hüfte legte. Er versuchte mich leicht von sich zu drücken, das nahm ich aber schon gar nicht mehr wahr und hielt stark dagegen. Zudem drückte ich nun auch meine Hüfte stärker gegen seine. Er kniff die Augen zusammen und versuchte es weiter, aber recht erfolglos. Er riss vor Schreck die Augen weit auf als er meine Hand an seinem Oberschenkel spürte, seine Hose hatte ich inzwischen schon ein Stück herunter geschoben und gezogen. Ich öffnete die Augen ein Stück und sah direkt in diese schreckensgeweiteten Augen, die der Verzweiflung nahe schienen. Meine Wahrnehmung stellte sich wieder ein, und ich löste mich von seinen Lippen. Als Ren das spürte, stieß er mich sofort von sich. Da wusste er noch nicht wie sehr er diese Tat einmal bereuen würde... Ich landete hart auf dem Fußboden. Was war das gerade? Was habe ich getan? Oh Gott, nein... Ren saß mir gegenüber an die Wand gekauert und versuchte mit zittrigen Händen das Band wieder fest um seine Hüfte zu knoten. Wie konnte ich nur so die Kontrolle über mich verlieren? Ich erschrak über mich selbst als mir klar wurde was ich beinahe getan hätte. Wie konnte ich nur? Ich stütze meine Hände vor mir auf dem Boden ab und schaute nun weiter diesen mit weit aufgerissenen Augen an. So etwas ist mir noch nie passiert... ich habe noch nie so die Kontrolle über mich verloren... noch nicht mal unter Alkoholeinfluss... wie konnte es nur soweit kommen? Auf einmal kam mir ein weiterer schrecklicher Gedanke. Wird er mich jetzt hassen? Habe ich jetzt alles kaputt gemacht? Kann ich ihm überhaupt noch in die Augen sehen? Plötzlich sah ich wieder seine schreckgeweiteten Augen vor mir wie sich mich verzweifelt anschauten... Werde ich diesen Anblick je vergessen können? Ich zog immer noch total verstört meine Beine an den Körper und schlang meine Arme um sie. Was war das gerade? Wie konnte er das tun? Er wirkte als wäre er nicht mehr er selbst... Ich wendete meinen Kopf leicht in seine Richtung. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen aber er hockte da, nach vorn auf seine Arme gestützt und starrte den Boden an. Warum sagt er nichts? Aber ich wusste dass es nicht nur sein Tun war was mich dazu brachte ihn von mir zu stoßen, da war auch noch etwas anderes. Dieses Etwas hat mich auch davon abgehalten seine Liebeserklärung zu erwidern... und ich bin mir ganz sicher dass ich ihn liebe, egal was passiert oder was er tut... ich kann ihn einfach nicht mehr hassen. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob ich das je konnte... So langsam habe ich mich vom ersten Schock erholt und stehe langsam und noch etwas wackelig auf. Ich mache einen Schritt in seine Richtung und halte dann auf einmal inne. Was ist wenn er mich jetzt nicht mehr will? Was ist wenn er jetzt nachdem ich ihn abgewiesen habe merkt dass er mich doch nicht liebt? Ich beiße mir auf die Unterlippe. Das wäre ja mal wieder typisch für mein Leben! Nie darf ich glücklich sein, und wenn ich es doch mal für einen kurzen Moment bin wird mir dieses Glück nach kurzer Zeit wieder auf grausame Art und Weise genommen... es war immer so und es wird wohl auch immer so sein... ich darf nicht glücklich sein... warum nicht? Weil ich ein Tao bin? Komme ich denn niemals von diesem Fluch los? Eine stumme Träne rinnt über meine Wange. Ich will aber nicht! Ich will ihn nicht aufgeben! Selbst wenn er mich nicht liebt... Nun zwinge ich mich weiter zu gehen, neben ihm bleibe ich stehen. Diesmal will ich mich an dieses Glück klammern, egal wie viel es kostet... Ich zucke zusammen als es auf einmal an der Tür klopft und jemand meinen Namen ruft. "Ren? Bist du schon wach? Ich hab so ein Poltern gehört." Es war Anna, wer sonst, Yo würde wohl freiwillig nicht so früh aufstehen. Mit Schrecken sah ich wie die Tür ein Stück aufgeschoben wurde. Nein! Sie darf nicht reinkommen! Was ist wenn sie uns hier zusammen sah? Was wird sie dann denken? Wird sie uns aus dem Haus werfen? Oh nein! Das durfte doch alles nicht wahr sein! Auch Horohoro war aufgeschreckt und starrte, immer noch auf dem Boden hockend, erst die Tür und dann mich völlig erschrocken an. Das bemerkte ich aber schon gar nicht mehr, da ich schon so schnell es ging zur Tür gestolpert war, nebenbei mein Gesicht trocken wischend, und diese festhielt, damit Anna nicht hineinsehen konnte. Zusätzlich versperrte ich ihr mit meinem Kopf die Sicht und versuchte sie möglichst fragend anzusehen, also nicht so als versuchte ich gerade panisch sie davon abzuhalten in den Raum zu sehen. Denn wenn sie nur den Kopf zur Tür reinstrecken und nach rechts schauen würde, würde sie schon direkt auf den immer noch am Boden sitzenden Horohoro blicken. Genau das versuchte ich nun mit allen Mitteln zu verhindern. Gott sei dank schien es sie nicht sonderlich zu interessieren was sich außer mir in meinem Zimmer befand. "Gut, dann geh schon mal runter und mach Frühstück. Ich muss jetzt Yo wecken." meinte sie in ihrem typischen Befehlston und wandte sich zum gehen ehe sie noch einmal innehielt und sich wieder an mich wandte: "Ach ja, Horohoro kannst du auch gleich mit runter nehmen, sonst kommt der ja nie in die Gänge." Leicht den Kopf schüttelnd lenkte sie nun ihre Schritte auf Yos Zimmer zu. Einige Sekunden nachdem sie sich abgewandt hatte schloss ich langsam die Tür. Was wäre gewesen wenn ich nur etwas langsamer gewesen wäre? Oder sie sich nicht davon hätte abbringen lassen ins Zimmer zu schauen? Das Ganze wurde anscheinend doch noch schwieriger als ich gedacht hatte. Ob sie es verstehen, es akzeptieren würde? Und Yo und die anderen, was würden sie denken, sagen zu unserer... nun, Beziehung? Ich lehnte meine Stirn gegen die Tür und schloss die Augen. Ich versuchte nicht an diese angewiderten Blicke zu denken, mit denen sie uns sicher anschauen würden. An all die Ablehnung, aber muss ich mich denn wirklich entscheiden? Zwischen meinen Freunden, der restlichen Welt und meiner... Liebe... Horohoro? Plötzlich fiel mir wieder ein was vor Annas ,Besuch' geschehen war. Ich blickte zu Horo, der gerade dabei war sein T-Shirt vom Boden aufzuheben und es anzuziehen. Da ich nicht wusste was ich hätte sagen sollen bückte ich mich auch nach meinem Oberteil und zog es an. Diese Stille war irgendwie bedrückend. Horo fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, da ihm diese teilweise ins Gesicht hingen, und blickte sich suchend um. Ich wollte ihn schon fragen was er denn suche, da fiel mein Blick auf meinen Teddy, und auf das was an ihm dran hing. Ich blickte zu Horo, der ihn auch schon entdeckt hatte, und meinte ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. Dieses, sofern es überhaupt eins war, verschwand nach kurzem auch sofort wieder aus seiner Mimik. Er ging Richtung Tür, auf mich zu. Neben mir blieb er stehen und meinte nur, ohne mich anzusehen: "Wir sollten lieber runter gehen bevor sie noch mal zurückkommt." und verließ dann das Zimmer in Richtung seines eigenen. Ich blieb noch eine Weile so stehen. Seine Stimme... sie hatte so ganz anders als gestern Abend oder heute nach den Aufwachen geklungen... irgendwie kühl und emotionslos. Was war jetzt anders? War es denn schon vorbei bevor es überhaupt angefangen hatte? Oder bilde ich mir das alles nur ein? Aber nein, er hatte sich ganz eindeutig anders benommen... Vielleicht war es auch wirklich nur wegen Anna, man konnte ja schließlich wirklich nie wissen ob sie nicht noch einmal zurückkommt... Bevor die Zweifel mich wieder überfielen versuchte ich mich abzulenken. Ich faltete die Decke ordentlich zusammen und begann den Futon zusammen zurollen. Anschließend verstaute ich diesen inklusive Decke und Kissen wieder im Schrank. Dann wandte ich mich wieder dem letzten Gegenstand zu der noch auf dem Boden lag. Ich kniete mich vor meinem Teddy auf den Fußboden und nahm ihn in beide Hände. Horos Stirnband... es hing noch immer um dieses kleine, bemitleidenswerte Stofftier... Er hatte es doch gesehen, also warum hat er es nicht mitgenommen? Ist doch nicht alles vergebens? Will er immer noch bei mir sein? Es keimte langsam wieder Hoffnung in mir auf, wie ein kleines Pflänzchen, das nach einiger Zeit zu einem stattlichen Baum heranwächst. Überglücklich über diesen doch etwas wagen Hinweis presste ich den Teddy an meine Brust. Erst jetzt merkte ich wie sehr Horo mich schon verändert hatte, und das auch wirklich nur von einem Tag auf den anderen... Wenn das mal nicht zu sehr auffällt... Ich muss doch nur versuchen wie vorher zu sein, versuchte ich mir gut zuzureden. Es wurde Zeit runter zugehen, also suchte ich mir meine Schuluniform zusammen und zog sie an. Erst danach fiel mir auf dass mein kleines Plüschtier ja immer noch den Fußboden bevölkerte. Nach kurzen Überlegungen legte ich es ebenfalls in den Schrank unter das Kissen. Anschließend machte ich mich auf den Weg in die Küche um, wie Anna verlangt hatte, das Frühstück zu machen. An diesem Morgen war jeder der Anwesenden im Haus mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Also nicht nur Ren und Horohoro hatten keinen klaren Kopf auch Anna hatte aus einem ihr unerfindlichen Grund eine schlechte Vorahnung für diesen Tag. Als sie Yos Zimmertür öffnete war dieser, zu ihrem großen Erstaunen, schon wach und betrachtete, die Arme unterm Kopf verschränkt, nachdenklich die Zimmerdecke. Ohne den Blick von dieser abzuwenden fragte er: "Gibt's schon Frühstück?" "Gleich." Antwortete sie knapp und schloss seine Zimmertür wieder. Ihr war schon länger aufgefallen dass Yo sich seit einigen Tagen seltsam benahm, aber dass er jetzt sogar zum Frühaufsteher mutierte war wirklich sehr merkwürdig, ja schon fast unheimlich. Sie fragte sich ob Yos Verhalten vielleicht mit ihrer schlechten Vorahnung in Verbindung stand und ging wieder zu ihrem Zimmer um ihre Schuluniform anzuziehen denn bisher trug sie nur ihren Schlafkimono. Und wenn schon... Sie konnte ja doch nichts tun außer sich auf alles gefasst zu machen. Vielleicht konnte sie ja der einschläfernde Unterricht ihres Klassenlehrers ablenken, wenn sie schon sonst keinen Sinn in seinem Unterricht sah... Horohoro band sich seine weißes Ersatzstirnband um den Kopf und ging nun auch nach unten, seine Schuluniform hatte er schon angezogen. In der Küche half er Ren stumm beim Teller, Besteck und Sonstiges rein tragen. Die Situation war aber auch zu dumm... Aber er wollte lieber warten und Ren nicht bedrängen, denn sonst, so vermutete er, hätte er auf jeden Fall verspielt. So ging das Ganze stumm weiter bis Anna und danach schließlich auch Yo herunter kamen. Doch weiterhin würdigten sie sich keines Blickes, so sieht es auf jeden Fall für jeden Außenstehenden aus, nur sie wussten dass das andere Gründe hatte. Da wurde diese bedrückende Stille auch schon von Yo durchbrochen: "Hey Horo, wo hast du denn dein Stirnband gelassen?" fragte er mit seinem üblichern Grinsen. Horo schaute ihn erst verwundert an, bis ihm klar wurde was er meinte. Er schaute etwas verlegen zur Seite und setzte zu einer Antwort an: "ach das, das hat..." "Das hat der Idiot sicher wieder verloren!" fiel ihm Ren ins Wort und warf ihm einen Blick zu der keine Widerrede duldete, den Yo hingegen überhaupt nicht deuten konnte. Er schien sich aber mit Rens Antwort zufrieden zugeben. Ja in deinem Zimmer.... Dachte Horo bei sich und musste sich schon sehr über Rens Verhalten wundern. Warum log er? Will er es etwa geheim halten? Da er jetzt wohl kaum ,Hey Ren. Willst du etwa unsere außerfreundschaftliche Beziehung vor den beiden geheim halten?' in der Gegenwart von Anna und Yo fragen konnte, nahm er sich vor ihn später darauf anzusprechen. Das Frühstück war bald darauf beendet, da sie schon etwas spät dran waren obwohl sie schon so früh aufgestanden sind. Anna und Yo liefen schon voraus, denn ich musste erst noch meine Schulsachen suchen, die ich als wir gestern nach Hause gekommen sind in irgendeine Ecke gefeuert hatte. Ren ging so wie so auf eine andere Schule als wir und konnte daher auf mich warten. Nachdem ich meine Schultasche dann endlich hinter einem Schrank fand machten wir uns auch schon auf den Weg. Da sah ich meine Chance ihn zu fragen was das beim Frühstück sollte. "Warum wolltest du nicht dass ich's ihnen sage?" fragte ich, ohne ihn anzuschauen und kickte einen kleinen Stein vor mir her. Wir liefen gerade über den Friedhof, da das eine Abkürzung zu meiner Schule war, Rens lag ein Stück weiter aber sie hatten auch späteren Unterrichtsbeginn. "Nein. Sie.... Hach Horo." Seufzte er und blieb stehen. Einen Schritt weiter blieb auch ich stehen und wandte mich zu ihm um. Er hatte den Blick auf den Boden gerichtet und schien nach den richtigen Worten zu suchen. Dann hob er seinen Kopf, schaute mir direkt in die Augen und sprach weiter: "Sie.. Sie würden es nicht verstehen... Niemand wird das..." Sein Blick wurde flehend "Bitte, sag es niemandem, ja? Nicht mal deiner Schwester..." Das brachte mich nun schon zum grübeln. Bisher hatte ich Pirica immer alles anvertraut, das war schon immer so auch als wir klein waren hatten wir keine Geheimnisse voreinander... Tja dann wird es wohl Zeit dass dein großer Bruder ein Geheimnis vor dir hat meine kleine Pirica... Dachte ich als ich nun wieder Ren da nun so einsam auf dem Friedhof stehen sah wie er mich mit einem für ihn doch sehr untypischen Blick anschaute. Ich machte ein paar Schritte auf ihn zu bis ich direkt vor ihm stand. Ich schaue ihn mit einem weichen Ausdruck, den sonst nur Pirica zu sehen bekommt, an und meine nur: "ok, wenn du willst sage ich nichts." "Gut... dann, dann sollten wir jetzt besser gehen sonst kommst du noch zu spät...und ich muss ja auch noch zu meiner Schule..." stotterte Ren auf einmal und wurde rot. Er senkte den Blick, so dass er nun gerade auf meine Brust blickte, und begann ein paar imaginäre Fusseln von meinem Blazer zu streichen. Mir ist noch gar nicht aufgefallen wie süß er ist wenn ihm etwas peinlich ist... Bei diesem Gedanken musste ich lächeln. Er ist aber auch wirklich verboten süß! So in meinte Gedanken versunken bemerkte ich nicht dass wir beobachtet wurden... Jetzt hielt ich es aber langsam nicht mehr aus und zog ihn an mich. Eine hand legte ich auf seinen Rücken, die anderen an seinen Kopf, den ich leicht an meine Brust drückte. Rens Gesicht erstrahlte nun in einem noch tieferen Rot. "Es wird schon alles gut gehen!" meinte ich nur ruhig und strich ihm sanft über den Rücken. Als ich die Position der Hand auf seinem Kopf etwas veränderte konnte ich einen Blick auf meine Armbanduhr erhaschen und riss erschrocken die Augen auf. "Wuaaah! Ren, ich bin viel zu spät dran!! Sorry ich muss jetzt rennen wenn ich's noch rechtzeitig schaffen will!" Ich löste mich augenblicklich von ihm und rückte meine Schultasche auf meinem Rücken zurecht. Zuletzt legte ich dem völlig verdutzten Ren noch eine Hand auf den Hals und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Nach einigen Sekunden löste ich mich wieder, lächelte ihn noch einmal herzlich an und rannte dann auch schon so schnell mich meine Beine trugen über den Friedhof in Richtung Schule. Das konnte doch nicht wahr sein! Die Lehrerin wird mich killen wenn ich schon wieder zu spät komme! Schon mal ne anständige Ausrede überlegen... Hm n Platten? Nein dass hatte ich letzte Woche schon... Ren schaute Horo noch eine Weile lächelnd hinterher, bis er seinen Weg fortsetze. Vielleicht hatte er sich geirrt, vielleicht war doch nicht die ganze Welt gegen sie... Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken herunter. Er drehte sich abrupt um, doch... nichts. Er ließ seinen Blick weiter über den menschenleeren Friedhof gleiten, doch auch dort konnte er nichts Auffälliges entdecken. Wohl nur Einbildung... Er lief langsam weiter, obwohl er eigentlich auch allen Grund hätte sich zu beeilen. Aber wollte eigentlich noch gar nicht in die Schule, nicht heute... Immerhin schien Horo auch schon gar nicht mehr an heute Morgen zu denken... Dabei fiel ihm auf dass auch er seit dem Frühstück mit anderen Dingen beschäftigt gewesen war und gar nicht mehr dran gedacht hatte. Dann hat sich das wohl erledigt... gut, ein Problem weniger... "Bist du dir da auch ganz sicher?" Ren schreckte aus seinen Gedanken auf. Wer war das? Wer hat da gesprochen? Er blickte sich suchend um, um denjenigen zu finden der ihm da so einfach auf seine Gedanken antwortete. Moment mal! Er hat auf meine Gedanken geantwortet? Das kann... das kann doch nicht sein! Wie...? "Tja so einfach werdet ihr mich eben nicht los!" meinte die finstere Stimme erneut, die Ren jetzt auch eindeutig zuordnen konnte. Aus dem Augenwinkel sah er wie sich rechts von ihm zwischen den Bäumen etwas bewegte. Er wand sich blitzschnell in diese Richtung, doch dieser schwarze Schatten war schneller und sprang ihm ein Stück von ihm entfernt in den Weg. "Lang nicht gesehen, was?" meinte Rens Gegenüber und lächelte ihn zuckersüß an. Rens Blick verfinsterte sich: "Hao..." identifizierte er den Langhaarigen. "Hast mich wohl nicht vergessen... Äh wie hat dich der Blauschopf noch mal genannt? Ren, nicht wahr?" stellte Hao gelassen fest und ließ wie nebenbei eine kleine Flamme über seinem Zeigefinger aufleuchten. Ren griff reflexartig in die Innertasche seines Blazers, doch Basons Totentafel hatte er, weil die Kämpfte ja nun eigentlich vorbei waren, zu hause gelassen. Er hatte es auch nicht für nötig gehalten sein Schwert oder die Sense mitzunehmen. Mist! Dafür besetze ein anderer Gegenstand den Platz von Basons Totentafel, der ihn nun davon abhielt zu verzweifeln und auf die Knie zu sinken... "Na na! Begrüßt man denn so einen alten Bekannten?" meinte Hao gespielt böse und wedelte tadelnd mit seinem Zeigefinger. "Was willst du?" fragte Ren mit finsterer Miene, da ihm klar wurde dass er im Falle eines Kampfes selbst mit Bason und seinen Waffen hoffnungslos unterlegen war. Dabei lief gerade alles so gut... Ich bin wohl doch zum ewigen Unglücklichsein, wenn nicht sogar schon zum Tod verdammt... "Das wirst du schon noch erfahren, aber deshalb musst du doch nicht gleich so depressiv werden..." meinte er mit ebenso gespieltem Bedauern, bis er "Hier tut dir doch schließlich niemand was!" mit einem bösartigen Grinsen anfügte. Rens Augen verengten sich zu Schlitzen. Wie konnte er es wagen? Einfach so in seinen Gedanken herumzuschnüffeln! Dieser...!! Sieht er nicht geil aus? Ren riss erschrocken die Augen auf, was war das eben? Das war ganz sicher keiner seiner eigenen Gedanken! Er hatte doch schließlich Horo... Immer noch völlig schockiert schauter er wieder zu Hao, dieser grinste nur wieder selbstgefällig. "Du... Du warst das! Gib es zu!" rief Ren lauter als nötig. "Ich? Was denn?" meinte der Braunhaarige nur scheinheilig, bis sich Rens Gedanken wieder verselbstständigten: ,Natürlich, wer sonst? Aber ich musst zugeben dass ihm die Schuluniform wirklich steht...' Erst jetzt fiel Ren auf dass Hao dieselbe Schuluniform trug wie Horohoro. "Was willst du??" forderte Ren nun noch einmal zu wissen. ,Was glaubst du?' antworteten ihm seine Gedanken. Nun wartete Ren gar nicht erst auf eine richtige Antwort, sondern schrei ihn gleich an: "Raus aus meinem Kopf!!!" Das konnte doch nun wirklich nicht wahr sein! Seit wann hatte Hao solche Kräfte? Während des Schamanen Turniers ganz bestimmt nicht... Dann hätten sie ja praktisch gleich aufgeben können... Was soll das? Was will er? Plötzlich riss ihn Haos Stimme wieder aus seinen eigenen Gedanken: "Woher willst du das denn wissen? Vielleicht habe ich damals meine Kräfte nur nicht eingesetzt um euch ne Chance zu geben? Wer weiß..." der Hohn in seiner Stimme war grausig, aber Ren konnte momentan nichts daran ändern. Wenn er wenigstens nicht allein wäre... ,Du bist und bleibst allein für immer!' "Na dann man sieht sich, ne?" meinte Hao nun wieder übertrieben freundlich und war dann auch schon wie im nichts verschwunden. Das bekam Ren schon gar nicht mehr mit, er war viel zu sehr mit diesem letzten Satz beschäftigt den er gedacht hatte... oder hatte den gar nicht er gedacht, sondern war das wieder Haos Werk gewesen? Er wusste es nicht, aber mit der Einsamkeit war er noch nie richtig klar gekommen. Obwohl er bisher einen Großteil seines Lebens in Einsamkeit verbracht hatte, eine schreckliche Zeit, die ihn für immer geprägt hatte, und eben diese Zeit war es auch die seine Angst vor dem allein sein immer weiter schürte... Und jetzt fühlte er sich mehr als einsam, so ganz allein auf diesem stillen Friedhof und mit diesem Satz im Kopf der sich wie ein nicht enden wollendes Echo wiederholte: ,Du bist und bleibst allein für immer!' Nein das konnte doch nicht sein! Er hatte doch jetzt Horo und Yo und die anderen, er war nicht mehr allein!! ... Aber wo sind sie denn jetzt? Jetzt wo du dir so verlassen vorkommst? Doch, da musste er leider dieser kleinen Stimme in seinem Kopf Recht geben. Wo sind denn seine Freunde jetzt? Wo waren sie, wo er sie doch jetzt am nötigsten brauchte? Wo war Horohoro? Er schlug mit aller Kraft mit der Faust gegen den Baum der ihm am nächsten stand um die Tränen zu unterdrücken. Doch trotz allem konnte er nicht verhindern dass sich ein paar Tränen den Weg in den Abgrund suchten. Er kniff die Augen zusammen und musste auf einmal wieder an den Abschiedskuss denken den Horo ihm gegeben hatte bevor er losgerannt war. Was würde er wohl tun wenn er Ren jetzt hier so sehen könnte? Was würde er wohl sagen wenn er mich hier wegen nichts und wieder nichts heulend auf dem Friedhof sehen könnte? Er würde mich doch sicher auslachen oder? ... Nein... ganz bestimmt nicht... So meldete sich wieder die kleine Stimme in Rens Kopf Er würde vielmehr versuchen mich zu trösten, nicht wahr? Das hat er doch auch getan als ich mir vorhin so große Sorgen gemacht habe... Er hob seine andere Hand und holte den Gegenstand aus seiner Innentasche, der ihn auch schon bei dem Zusammentreffen mit Hao nicht verzweifeln ließ - Horos Stirnband. Er wusste nicht warum, aber er hatte es heute Morgen als er es so an seinem Teddy hatte hängen sehen einfach eingesteckt, jetzt war er einfach nur froh darüber. Er drückte sich das Stück Stoff an die Wange und nahm Horos Geruch war der noch von dem Stirnband ausging. Er schloss die Augen und stellte sich vor wie Horo ihn umarmt und ihm über den Rücken streicht um ihn zu beruhigen. Er öffnete die Augen wieder. Nein, ich bin nicht mehr allein. Jetzt nicht mehr. Er ließ seine Faust sinken, mit der er sich die ganze Zeit an dem Baum abgestützt hatte, nachdem er auf ihn einschlug, steckte das band wieder ein und setzte seinen Weg fort. Horohoro saß hechelnd auf seinem Platz. Yo betrachtete ihn mitleidig, denn er und Anna hatten ja auf ihrem Weg auch immer noch einen Schritt zugelegt weil es schon ziemlich spät war, aber Horo muss denn ganzen Weg ja wie ein Bekloppter gesprintet sein. Dennoch wunderte er sich, die Lehrerin kam sonst immer überpünktlich aber diesmal schein sie sich zu verspäten. Horo kramte aus seiner Tasche eine Wasserflasche heraus und leere diese erstmal bis zur Hälfte. Jeder der ihn gesehen hätte wie er wie von Sinne zur Schule rast hätte ihn wohl für verrückt gehalten. Eigentlich war er ja auch nicht der Typ der um jeden Preis versucht pünktlich zu kommen, nur diesmal hatte er einen Grund. Früher hatte er sich durch das Nachsitzen, dass das zu spät kommen meist zur Folge hatte, vor Annas Aufgaben drücken können, doch jetzt wollte er nicht mehr Zeit als nötig in der Schule verbringen. Natürlich hatte Anna auch noch weiterhin Aufgaben für ihn, aber Ren war ja auch noch da... Nach einigen Minuten öffnete die auch schon die Tür zum Klassenraum und die Lehrerin betrat den Raum, es war augenblicklich still. Sie stellte sich hinter ihren Tisch und begann ihre Ankündigung: "Ich möchte euch nun einen neuen Schüler vorstellen, er ist erst vor kurzem in diese Gegend gezogen und wird uns wohl für eine Weile Gesellschaft leisten." ,Ein neuer Schüler mitten im Schuljahr? Komisch... obwohl, ich bin ja auch mitten im Jahr hinzugekommen...' dachte Horo bei sich. "Komm doch rein und begrüß die Klasse!" sprach die Lehrerin nun wieder in Richtung Tür. Ein relativ großer, dünner Junge mit langen Haaren betrat den Raum. Anna, Yo und mir stockte der Atem als wir unseren neuen ,Klassenkameraden' sahen. Er sah doch tatsächlich genauso aus wie ein gewisser Schamane gegen den wir vor etwa 3 Jahren gekämpft haben und der dann spurlos verschwunden ist. ,Aber es könnte ja auch Zufall sein...' versuchte ich mir gut zuzureden. Nachdem sich der Junge, der Hao zum verwechseln ähnlich sah, neben die Lehrerin gestellt hatte, ergriff diese wieder das Wort: "Das ist... äh... Wie heißt du noch mal?" und wandte sich an den Jungen, dieser schaute erst kurz zu ihr und dann, aus einem unerfindlichen Grund, zu Yo. "Hao Asakura." Jetzt blieb mir wirklich die Luft weg. Hao Asakura?! Das konnte doch nicht sein! Hao ist verschwunden, also wieso sollte er jetzt plötzlich nach 3 Jahren zurückkehren?! Ich schaute zu Yo und Anna. Anna hatte ihre Augen vor Schreck weit aufgerissen, als sie das bemerkte setzte sie wieder ihre alltägliche Maske auf man konnte ihre Anspannung aber regelrecht spüren. Und Yo? Er zeigte keinerlei Gemütsregung und schaute wie immer im Unterricht gelangweilt drein. Hat er etwa nicht mitgekriegt wer da vorn steht? Aber so wie ich sah auch niemand anderes was für ein Chaos in Yos Innerem herrschte... Anna versuchte sich zufassen, aber es fiel ihr schwer bei so vielen Fragen die ihr durch den Kopf schwirrten. Warum war er zurückgekommen? Was will er hier? Sonst ist er doch auch nur zum Schamanen Turnier aufgetaucht... also was will er??? Da sie den Unterricht dieser Lehrerin nie besonders aufschlussreich fand schenkte sie ihr diesmal überhaupt keine Beachtung, dafür war sie viel zu sehr mit diesen Fragen beschäftigt. Die Zeit kroch nur so dahin und die Fragen in ihrem Kopf waren nicht weniger geworden. Nachdem sie alle Stunden bis zur großen Pause überlebt hatten verließen Anna, Yo und Horo fast fluchtartig das Klassenzimmer in Richtung Hof um in Ruhe die Lage besprechen zu können. Doch leider brachte auch das keinen Aufschluss da sie alle ,gleichschlau' waren und sich haos Auftauchen überhaupt nicht erklären konnten. Die Fragen wurden nur immer mehr und verlangen auch immer mehr nach Beantwortung. Vor allem was macht er auf dieser Schule? So sehr sie auch rätselten sie kamen zu keinem Schluss, außer zu dem erstmal abzuwarten. Horohoro meinte dass er sich lieber die restliche Pause unter einen Baum oder so setzt und war dann auch schon um die nächste Ecke verschwunden. Jetzt bemerkte Anna Yos Blick, er war irgendwie leer und ausdruckslos. Dass machte ihr dann doch Sorgen und sie legte sanft ihre Hand auf Yos Schulter. Yo war viel zu sehr in seine Gedanken versunken um davon etwas mit zukriegen. Anna war diese Trance, in der sich Yo momentan befand, irgendwie unheimlich. Nun legte sie ihre zweite Hand auf seine andere Schulter und rüttelte ihn leicht. Plötzlich packte er sie bei den Handgelenken, sein Blick blieb aber immer noch leer. Dann sprach er auf einmal leise etwas und Anna hatte Mühe ihn zu verstehen: "So ist es nicht... das stimmt doch..." Anna verstand die Bedeutung dieser Worte zwar nicht, aber Yo schien es irgendwie wichtig zu sein... Nun sah er sie direkt an und drückte ihre Handgelenke gegen die Außenwand des Gebäudes, von der sie nur ein paar Zentimeter entfernt standen. "Ich habe doch Recht, oder?" Anna konnten Yos Blick während er das fragte nicht deuten... er wirkte irgendwie besorgt. Sie hatte auch das Gefühl lieber nicht zu fragen was er denn überhaupt damit meinte sondern lieber zu antworten, also nicht sie nur stumm. Das schien Yo zu erleichtern, denn seine Gesichtszüge entspannten sich, er dachte aber trotzdem nicht daran sie loszulassen. Sein Blick war auf einmal voller Entschlossenheit. Anna war nun völlig verwirrt. Was war das gerade? Und wobei habe ich ihm zugestimmt? Und vor allem: Warum hält er mich immer noch fest??? Ich könnte ihn wegstoßen... Nein, ich warte lieber... Plötzlich näherte sich Yos Gesicht immer mehr dem von Anna. Ihr Herzschlag beschleunigte sich mit jeden Zentimeter der der Abstand zwischen ihren Gesichtern kleiner wurde. Sie würde es natürlich nie zugeben, aber sie mochte ihren Verlobten wirklich sehr, sie waren ja schließlich nicht umsonst verlobt! Sie war sich nur nicht sicher ob das auf Gegenseitigkeit beruhte, aber wen man ihre momentane Situation betrachtete sah es schon danach aus... Sie schloss ihre Augen so weit bis sie Yo nur noch durch einen kleinen Spalt zwischen ihren Lidern sehen konnte. Sie konnte ihr Blut schon in den Ohren rauschen hören und ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Und dann, nach einer Ewigkeit wie ihr schien, trafen Yos Lippen vorsichtig auf ihre. Ein warmes Gefühl breitet sich explosionsartig von ihrem Bauch ausgehen in ihrem ganzen Körper aus, bis es auch die Ohren und Zehen erreicht hatte. Durch ihre minimal geöffneten Augen konnte sie sehen dass Yos nur halbgeschlossen waren, was sie aber jetzt herzlich wenig störte. Kurz darauf war dieser schöne Moment auch schon vorbei und Yo beugte sich weiter vor, bis er ihr direkt ins Ohr ein ,Danke.' flüstern konnte. Dann ließ er sie augenblicklich los und ging zurück in Richtung Klassenraum. Anna blieb noch eine Weile so stehen, ihre Arme hingen nun schlaff neben ihrem Körper herunter. Langsam gaben ihre Knie nach und sie rutschte an der Außenwand herab bis sie auf dem Boden saß. Es dauerte noch ein paar Sekunden bis sie wieder fähig war zu denken und irgendwas wahrzunehmen. Das eben erlebte hatte sie sich höchstens in ihren Träumen vorgestellt, ebenso erstaunt war sie auch als es dann so einfach Wirklichkeit wurde. Yo hatte sie geküsst einfach so... Was hatte dass zu bedeuten? Etwa dass er auch etwas mehr als ,Freundschaft' für sie empfand? ... Plötzlich fiel ihr wieder etwas ein. Was hatte er eigentlich mit ,Danke' gemeint? Etwa dass sie ihn nicht weggestoßen hatte, wie sie es ihr erst in den Sinn gekommen war? Oder dass sie sich hatte von ihm küssen lassen? Oder vielleicht doch etwas ganz anderes? Immer noch etwas ungläubig berührte sie ihre Lippen. Dann stand sie noch etwas wankend auf und machte sich nun ebenfalls auf den Weg ins Klassenzimmer. Horohoro hatte sich derweil einen schönen großen Baum gesucht unter dem er sich niederließ. Der Baum stand dem Giebel des Gebäudes gegenüber, also der Seite die keine Fenster hatte, zumindest war das bei ihrer Schule so. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf und schloss die Augen und ließ sich die wärmende Mittagssonne ins Gesicht scheinen. Sie hatten ja eigentlich schon November, aber die Kälte ließ dieses Jahr ganz schön auf sich warten. So konnte er ungestört seine Gedanken nachgehen, was aber nicht lange anhielt... Denn schon nach kurzer Zeit stand eine dunkle Gestalt vor ihm und ihr Schatten fiel direkt auf Horo. "Ist er schon da?" wurde Horo gefragt, er musste die Augen aber nicht öffnen um denjenigen zu erkennen der ihn das gefragt hatte. So blieb er einfach liegen und stellte eine Gegenfrage: "Solltest du nicht eigentlich in der Schule sein?" "Hey Horo! Ich mein es ernst! Es ist wichtig denn..." "Hao ist wieder da, ich weiß. Er wurde uns als neuer ,Schüler' vorgestellt." Unterbrach ihn Horo und öffnete nun seine Augen. Er blickte direkt in die von Ren, dieser schaute nur besorgt zurück und ließ sich neben Horo auf dem Gras auf die Knie fallen. Er setzte sich auf seine Schuhe und sah Horo dann etwas ratlos an: "Was sollen wir tun?" Horo stieß sich leicht vom Baum ab, so dass er nun etwas vorn übergebeugt saß, und begann ein paar Grashalme auszureißen. "Erstmal gar nichts. Wir wissen ja auch nicht was er vorhat, also können wir auch nichts anderes tun als uns auf alles gefasst zu machen..." antwortete Horo nun auf die ausgerupften Grashalme blickend. "Er ist stärker als vor 3 Jahren... Er hat neue Fähigkeiten, er ist wirklich gefährlich! Ich wüsste nicht wie wir uns im Falle eines Kampfes..." setze Ren erneut an, wurde aber von Horo zum Schweigen gebracht der ihm einen Finger auf die Lippen gelegt hatte. "Sch... Ich habe dir doch gerade gesagt dass wir nichts tun könne solange wir nicht wissen was er vorhat, also brauchst du gar nicht erst anfangen über einen Kampf nach zudenken. Die Schamanen Kämpfe sind doch schon längst vorbei, er hätte doch gar nichts davon gegen uns zu kämpfen!" meinte Horo nur, war sich aber selbst nicht so sicher ob das stimmte, immerhin sprach er ja hier von Hao... Und Hao war immer für eine Überraschung gut... Trotzdem war es ihm erstmal wichtiger Ren zu beruhigen. Er ließ die ausgerissenen Grashalme zurück auf den Boden fallen und zog Ren auf seinen Schoß, was ihm auch schnell gelang da Ren nicht wirklich viel auf die Waage brachte, das hatte sich in diesen 3 Jahren nicht geändert. Er hatte sich vor Schreck an Horos Schultern festgehalten und blickte nun in das grinsende Gesicht des Blauhaarigen. "Musst du mich so erschrecken??" verlangte Ren nun zu wissen und versuchte Horo böse anzugucken, was ihm nicht wirklich gelang. "Hab ich nicht gesagt wir müssen uns auf alles gefasst machen?" antwortete Horo nur noch immer grinsend. Ohne ein weiteres Kommentar abzugeben setze Ren sich zurück auf seine Fersen und stellte sich anschließend auf seine Knie. Das alles natürlich unter dem verwunderten Blick von Horohoro, der auch seine weiteren Bewegungen stumm mit ansah. Ren schlang nun ein Bein über ihn, so dass er jetzt breitbeinig über ihm kniete, und setze sich so dicht wie möglich an Horos Hüfte. Diesem stieg jetzt eine leichte Röte ins Gesicht und Ren setze sein überlegenes Grinsen auf: "Auf alles gefasst sein, wie?" "Hey, das hab ich aber so nicht gem..." Horo konnte seinen Satz nicht zu Ende führen, da er für einen Moment die Luft anhalten musste. Ren hatte nämlich angefangen langsam seine Hüfte kreisen zu lassen und das bereitete Horo, wie sich vermuten lässt, Probleme... Er sammelte genug Hirnzellen um Ren bei der Hüfte zu packen und ihn davon abzuhalten ihn weiter am denken zu hindern. "Das geht nicht, nicht jetzt..." meinte Horo und versuchte ernst zu klingen was ihm auch einigermaßen gelang, nur die Röte die immer noch sein Gesicht zierte verriet ihn. "Ach... Schwänz doch einfach die restlichen Stunden...mir is langweilig!" erwiderte Ren und setze seinen Schmollmund auf. "Dann hättest du zur Schule gehen sollen!" antwortete der Blauhaarige und versuchte wieder einmal ernst zu klingen, man konnte aber dennoch heraushören dass er Ren nicht wirklich böse war. Er seufzte und lehnte sich wieder nach hinten an den Baum. Anschließend zog er Ren wieder an sich, so dass dieser nun mehr oder weniger auf ihm lag. Nun waren es Rens Wangen die sich rot verfärbten. Horo legte eine Hand auf Rens Rücken und die andere auf seinen Kopf und ging wieder seinen Gedanken nach. Hao war wirklich ein Risiko, zumal sie nicht wussten was er plante oder ob er überhaupt etwas plante. "Aber wenn wir das jetzt zusammen durchstehen, sind alle anderen Problem die vielleicht noch kommen doch kein Hindernis mehr, nicht wahr?" sprach er seinen folgenden Gedanken laut aus. Er lächelte Ren sanft an, der, als er Horos Stimme gehört hatte, aufgeschaut hatte. Seine Wangen färbten sich wieder in ein gesundes tomatenrot, er erwiderte jedoch nichts sondern versteckte sein Gesicht gleich wieder an Horos Halsbeuge. Juchu geschafft!!! Wie hat's euch gefallen? Ich hoffe es war euch net zu lang... ó.ò Erstmal toll dass ihr bis hierher durchgehalten habt^^ *allen Lesern Hand schüttel und Lutscher geb* Ein Kommi wär voll supi!!!!!! ^-^ (und besser für meine Motivation >.<) Ach ja, bei dieser letzten Szene von Horo und Ren hab ich zwei Möhren gegessen (roh, keine verkrüpelten >.<) und ... ich kam mir irgendwie pervers vor...>_< ._.? Is das normal? ._.? Na ja manchmal musste ich mich aber auch echt zurück halten um nicht irgendein dämliches Zwischenkommentar irgendwo in Klammern zu schreiben(bis auf das eine Mal, aber das musste sein >.<).... Aber ich habe es ja jetzt geschafft^^ *freu* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)