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Fire meets ice

von

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Kapitel 1

Hallo, liebe Leute. Das hier ist eigentlich eine FF mit einem eher untypischen Pärchen, zumindest gibt es nicht sehr viele FFs über die beiden. Wie ihr wahrscheinlich unschwer gemerkt haben werdet, wenn ihr den Schnuppertext gelesen habt, geht es hier um Hillary und Tala. Wer das Pairing nicht mag, den bitte ich, spätestens an dieser Stelle mit den Lesen aufzuhören.

Auf die Idee zu dieser Story bin ich nicht von alleine gekommen, sondern habe sie auf die Bitte von jemand anderem hier geschrieben.

Aber bevor ich euch jetzt tot labere, fangen wir besser mit der Story an.
 

Also, die FF ist in Widmung an AikaSun.
 

Viel Spaß beim Lesen!!
 

Fire meets ice
 

Kapitel 1
 

Hillary seufzte einmal tief auf.

< Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich mich wirklich dazu habe überreden lassen.>

Frustriert starrte sie auf die Tür. Eigentlich hätte es längst vorbei sein müssen. Warum, zum Teufel noch mal, öffnete sich die Tür nicht? Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah ein wenig missmutig auf die Wand gegenüber. Warum war sie noch mal hier? Ach ja, Tyson...
 

*Flashback*
 

"Oh herrje, das hätte ich beinahe vergessen!"

Hillary zog eine Augenbraue hoch. Kaum dass sie am Granger - Dojo angekommen war, schon schien es Schwierigkeiten zu geben.

"Was ist los, Tyson?", fragte sie genervt.

Tyson, der die Brünette erst jetzt bemerkt hatte, machte ein hilfloses Gesicht.

"Ich habe vergessen, das hier Mr. Dickensen zu geben.", sagte er und wedelte mit ein paar Papieren.

"Und?", fragte Hillary.

"Wie und? Das hier ist die Anmeldung für eine Trainingsreise durch Europa. Weißt du, was das heißt, Hillary? Weißt du das?"

"Nein", erwiderte diese und verschränkte die Arme, "aber du wirst es mir sicherlich sagen."

"Es heißt, dass mir eine Riesenchance durch die Lappen geht!"

Tyson raufte sich die Haare.

"Du kannst es ihm doch immer noch per Post schicken.", sagte Hillary.

"Nein, eben nicht", jammerte Tyson, "Anmeldeschluss ist heute."

"Und warum gehst du nicht vorbei?", fragte Hillary.

"Wie denn? Ich muss doch trainieren.", konterte Tyson.

"Dann schick es per E-Mail.", riet sie.

"Lies mal das Kleingedruckte!", gab Tyson zurück.

Hillary überflog den Zettel kurz bis zu einer Stelle, an der es hieß:

"Anmeldungen werden nur persönlich und nicht per E-Mail angenommen."

"Sieht so aus, als hättest du Pech gehabt.", meinte Hillary grinsend.

"Aber ich wollte doch unbedingt nach Europa!", jammerte Tyson.

"Dann fährst du eben nicht. Du kannst doch auch hier trainieren."

"Ich wollte aber so gerne nach Europa. Da gibt es so viele gute Beyblader. Die Majestics kommen aus Europa. Und ich hab gehört, dass Kane und seine Freunde derzeit auch dort sind. Oh Mann, ich will so gerne mit!"

Hillary merkte, dass sie langsam wütend wurde.

"Tyson, halt die Klappe!", bellte sie wütend.

Mit diesen Worten riss sie ihm die Papiere aus der Hand.

"Ich kann dein Gejammer nicht mehr hören. Ich gehe jetzt zum BBA - Center und gebe dieses dämliche Formular ab."

"Das würdest du tun?", fragte Tyson ungläubig.

Hillary nickte.

"Für mich? Oh, das ist so nett, Hillary."

"Du Idiot, das tue ich, damit du mir nicht mehr auf die Nerven fällst.", schnappte Hillary zurück.

Tyson sah im ersten Moment ein wenig erstaunt aus, dann jedoch grinste er breit.

"Danke, Hillary, das ist wirklich sehr nett von dir. Du hast was gut bei mir."

"Ja, ja, schon ok", winkte Hillary ab, "und jetzt mach, dass du zum Training kommst oder muss ich dir Beine machen?"

Tyson schüttelte nur den Kopf und schnappte sich seinen Blade.

"Wir sehen uns dann später, Hil!", rief er.

Hillary sah ihm ein wenig verwirrt hinterher.

"Seit wann nennt er mich denn so?", wunderte sie sich laut.

Dann jedoch zuckte sie mit den Schultern.

"Ach, ist ja auch egal. Wenn ich mich beeile, dann kann ich ihnen später auch noch Gesellschaft leisten."

Und mit diesem Gedanken machte sie sich auf den Weg zum BBA - Center.
 

*Flashback Ende*
 

Das war jetzt ganze drei Stunden her und langsam war sie die Warterei satt. Warum musste eigentlich genau zu dem Zeitpunkt, an dem sie das Formular bei Mr. Dickensen abgeben wollte, eine Pressekonferenz stattfinden, an der er unbedingt teilnehmen musste?

"Mich würde mal interessieren, worüber die da drei Stunden lang reden.", murmelte Hillary.

Mittlerweile kannte sie jeden kleinen Fleck auf der Wand. Nur zu gut, dass die Tapete unifarben war, sonst hätte sie vor Langeweile wahrscheinlich noch Punkte gezählt. Oder Streifen. Oder was auch immer. Hillary seufzte erneut und überlegte sich, was sie tun sollte. Zu dumm, dass sie die Formulare nicht einfach da lassen konnte. Nein, sie mussten persönlich übergeben werden. Hillary sah sich gelangweilt um. Was konnte sie denn noch tun? Sie hatte bereits alle Magazine durchgeblättert, die auf dem kleinen Tisch neben dem Stuhl lagen. Das meiste waren natürlich Beybladezeitschriften, mit denen sie nicht allzu viel hatte anfangen können. Trotzdem hatte sie sich hin und wieder einige Artikel durchgelesen. Dadurch, dass sie eine ganze Menge mit den Jungs rum hing, hatte sie schon so einiges über Beyblades gelernt. Das meiste hatte sie sich von Kenny erklären lassen. Er hatte da einfach den besten Überblick.

"Ich finde es Blödsinn."

Eine Stimme ließ Hillary aus ihren Gedanken aufschrecken. Sie konnte nicht genau sagen, von woher diese Stimme kam oder zu wem sie gehörte, doch sie hätte schwören können, dass sie ihr vertraut war.

"Na schön. Ja, ich gebe es gleich ab. Bin schon im Center."

Offensichtlich telefonierte die Person soeben oder redete zumindest mit jemandem. Hillary wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der verschlossenen Türe zu. Wie lange konnte das denn noch dauern? Hielten die da drinnen eigentlich ein Kaffeekränzchen? Hillary wippte ungeduldig mit dem Fuß herum. Sie hatte wenig Lust, sich den Hintern hier wund zu sitzen. Als wären ihre Gebete erhört worden, öffnete sich die Türe plötzlich und eine Woge von Leuten schwappte heraus. Hillary sprang sofort von ihrem Stuhl auf. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um Mr. Dickensen in der Meute ausmachen zu können. Zuerst sah sie nur jede Menge Reporter mit Kameras und Mikrophonen, dann jedoch kam ein vertrauter schwarzer Hut in Sicht.

"Mr. Dickensen? Mr. Dickensen!", rief Hillary und winkte, um auf sich aufmerksam zu machen.

Der alte Mann verzog erstaunt das Gesicht, als er die Brünette erblickte.

"Hillary? Was machst du denn hier, Kind?", wollte er wissen.

"Ich bin hier, weil ich etwas abgeben wollte.", sagte sie.

Der Mann stand nun direkt vor ihr, als plötzlich von der Seite jemand fragte:

"Mr. Dickensen, haben Sie noch eine Sekunde Zeit?"

Es war, wie sollte es auch anders sein, ein Reporter, der offensichtlich noch nicht zum Zug gekommen war. Mr. Dickensen seufzte und antwortete:

"Ich hab jetzt zwei Stunden lang jede Menge Fragen beantwortet und würde mich jetzt gerne in mein Büro zurückziehen. Das verstehen Sie doch sicherlich, oder?"

Der Reporter zog zwar ein enttäuschtes Gesicht, antwortete jedoch:

"Natürlich, Mr. Dickensen. Wie Sie wollen."

Mr. Dickensen tippte kurz seinen Hut an, bevor er sich an Hillary wandte.

"Komm mit mir zum Büro, dort können wir uns unterhalten."

Die Brünette nickte ihm zu und ging dann neben ihm her zu seinem Büro. Kaum dass Mr. Dickensen eingetreten war und seinen Mantel samt Hut abgelegt hatte, ließ er sich erschöpft in seinen Schreibtischstuhl fallen.

"Also, was kann ich für dich tun, Kind?", wollte er wissen.

"Eigentlich muss ich nur diese Formulare im Namen von Tyson abgeben.", erklärte Hillary.

Sie zog die Papiere aus ihrer Tasche hervor und legte sie auf den Schreibtisch. Mr. Dickensen rückte seine Brille zu Recht und überflog schnell die Formulare.

"Ach ja, die Europareise.", bemerkte er.

"Ja, Tyson hatte mal wieder verschlafen, es vorbeizubringen.", sagte Hillary beiläufig.

"Nun gut, das ist ja wirklich in letzter Minute. Na egal, was soll's. Ich werde es gleich in den Computer eingeben. Danke, Hillary."

"Kein Problem.", sagte diese.

"Nein, wirklich", antwortete Mr. Dickensen, "du hast jetzt doch lange Zeit da draußen gewartet, oder?"

"Knapp über drei Stunden.", sagte Hillary.

Mr. Dickensen lehnte sich zurück und sah die Brünette an.

"Hoffentlich weiß Tyson das zu schätzen, was du für ihn getan hast."

"Darüber würde ich mir nicht den Kopf zerbrechen.", erwiderte Hillary.

Mr. Dickensen nickte nachdenklich und sah erst so aus, als wolle er noch etwas sagen, ließ es dann jedoch bleiben.

"Wie auch immer", meinte Hillary, "ich muss jetzt los. Sicherlich wundern die Jungs sich schon, wo ich abgeblieben bin. Auf Wiedersehen, Mr. Dickensen."

"Auf Wiedersehen, Hillary."

Hillary drehte sich um und öffnete die Bürotür. Als sie diese hinter sich geschlossen hatte und weiterging, stieß sie geradewegs mit jemandem zusammen.

"Aua! Hey, hast du keine Augen im Kopf?", erklang eine ärgerliche Stimme.

"Entschuldigung, ich..."

Hillary stoppte mitten im Satz. Da sie erst jetzt hoch gesehen hatte, erkannte sie erst jetzt, wen sie da vor sich hatte. Sein Erstaunen wich einem spöttischen Grinsen.

"Sieh mal einer an, wen haben wir denn da?", fragte er.

Dabei musterte er sie einmal von oben bis unten mit einem Blick, der Hillary eine Gänsehaut über den Rücken jagte.

"Wenn das nicht die Cheerleaderin der Bladebreakers ist. So ganz ohne Kostüm heute?"

Hillary hatte sich wieder gefangen und erwiderte sein Grinsen ebenso spöttisch.

"Das sind ganz schön starke Worte für jemanden, dessen Frisur aussieht, als wäre sie mit nem Rasenmäher geschnitten!", konterte sie.

Ihr Gegenüber grummelte nur kurz und seine Augen bekamen einen kühlen Ausdruck.

"Ich hab keine Zeit für Beleidigungsspielchen", sagte Hillary, "geh mir aus dem Weg, Tala!"

"Wie Madame wünscht.", erwiderte Tala und trat einen Schritt zur Seite.

Seine eisblauen Augen musterten Hillary noch einmal kurz, bevor er die Tür zu Mr. Dickensens Büro öffnete. Hillary ging den Gang wieder entlang.

< Ich frage mich ja, was Tala bei Mr. Dickensen verloren hat. Na ja, egal. Ich muss jetzt mal zu den Jungs. Die warten sicherlich schon auf mich.>

Genau in diesem Moment fiel Hillary auf, dass sie dringend auf Toilette musste. Zuvor hatte sie es sich immer verkniffen, in der Hoffnung, dass die Tür zum Konferenzraum jeden Moment aufgehen würde. Eilig suchte sie die Damentoiletten. Als sie hinterher am Waschbecken stand und sich die Hände wusch, trafen ihre Augen auf ihr Spiegelbild. Ein wenig kritisch betrachtete sie sich und stellte das Wasser ab.

"Von wegen Cheerleaderin.", murmelte sie.

Sie kannte Tala ja nicht so besonders gut. Sie hatte ihn auf der letzten Weltmeisterschaft kennen gelernt, aber das hieß noch lange nicht, dass sie ihn wirklich kannte. Eigentlich wusste sie nur, dass er ebenso wie Kai sein Leben in einer Abtei in Russland verbracht hatte, aber das war auch eigentlich schon alles. Sie hatte nicht mal eine Ahnung, auf welcher Seite er stand. Genau genommen kämpfte er bloß für sich selbst. Tala stand auf seiner eigenen Seite. Hillary trocknete sich die Hände ab und sah noch schnell in den Spiegel.

"Cheerleaderin, pf, als hätte ich nichts Besseres zu tun!", murmelte sie.

Aber die Tatsache, dass er in gewisser Weise Recht hatte, ließ Hillary wütend werden. Eigentlich tat sie ja doch nichts anderes, oder? Eigentlich war sie doch nur eine Cheerleaderin der Bladebreakers. Mit einem kurzen Seufzer verließ sie die Toilette und ging nachdenklich über den Flur zurück. Erst als sie an einem Fenster vorbei ging, fiel ihr auf, dass es draußen in Strömen regnete und gewitterte.

"Verdammt, ich hab keinen Schirm dabei.", fluchte sie leise.

< Na ja, darüber kann ich mir immer noch Gedanken machen, wenn ich unten bin.>

Hillary erreichte den Fahrstuhl und drückte auf den "Nach oben" Knopf. Es dauerte nicht lange, dann hörte sie, wie der Metallaufzug sich in Bewegung setzte und auf ihrer Etage hielt. Als die Türen sich öffneten, ging Hillary hinein. Der Fahrstuhl war leer. Sie drückte auf den Knopf für das Erdgeschoss. Gerade als die Türen sich schlossen, schob sich ein Fuß dazwischen und eine Person schlüpfte noch hinein.

"Du?"

Hillary setzte ein finsteres Gesicht auf.

"Na und?", fragte sie.

Tala stellte sich in die andere Ecke und sagte daraufhin nichts mehr. Die Aufzugtüren waren wieder aufgesprungen.

"Du musst schon auf einen Knopf drücken.", sagte Tala.

"Das weiß ich selber", schnappte Hillary zurück, "außerdem hatte ich gerade schon gedrückt, als ein gewisser Rothaariger noch seinen Fuß zwischen die Tür stecken musste."

"Ganz ruhig, Sweety.", gab Tala zurück.

"Ach, halt den Mund!", sagte Hillary unwirsch.

Sie drückte auf den Knopf für das Erdgeschoss und stellte sich dann wieder an die Wand. Die Türen schlossen sich langsam. Mit einem Ruck setzte der Fahrstuhl sich in Bewegung, um die acht Stockwerke nach unten zu fahren.

< Was für ein Glück. Noch hundert andere Leute in diesem Gebäude und ich lande ausgerechnet mit Tala in einem Aufzug.>, dachte Hillary grimmig.

In diesem Moment gab es plötzlich einen lauten Knall und alles wurde mit einem Schlag dunkel. Hillary schrie kurz auf, als der Aufzug mit Quietschen und Rattern zum halten kam. Durch die Dunkelheit und das Schaukeln des Aufzuges konnte sie sich nicht rechtzeitig festhalten und landete auf dem Boden.

"Aua!", rief sie aus.

Es gab einen erneuten Krach und dann herrschte absolute Stille. Hillary hörte ihren eigenen Atem und sah sich in der Dunkelheit um.

"Was war das?", fragte sie laut.

"Ich glaube fast", ertönte Talas Stimme wenige Schritte neben ihr, "dass der Aufzug stecken geblieben ist."
 

Na, wie war es so? Immer her mit euren Meinungen, bitte!
 

Bye, Hillary

Kapitel 2

Hallo liebe Leser,
 

ich bin wirklich überrascht, wie viel Anklang die Story gefunden hat. Und dementsprechend stolz bin ich jetzt, euch nun das nächste Kapitel präsentieren zu dürfen. Enjoy!
 

Fire meets ice
 

Kapitel 2
 

Der Aufzug stand immer noch still.

"Ach nein", meinte Hillary spitz, "darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Ich dachte solche Stopps wären normal."

"Hey", erwiderte Tala ärgerlich, "du hast mich gefragt und eine Antwort bekommen."

"Wie kommst du darauf, dass ich dich gefragt habe?"

"Siehst du hier noch jemanden außer uns beiden in diesem Fahrstuhl?", fragte Tala.

"Genau genommen", gab Hillary zurück, "sehe ich gar nichts, weil es nämlich stockfinster ist!"

Tala gab ihr darauf keine Antwort, sondern knurrte nur leise. Hillary richtete sich vom Boden auf und tastete sich in der Dunkelheit an der Wand entlang, bis sie die Bedienungsleiste gefunden hatte. In der Hoffnung, dass sich etwas tun würde, drückte sie auf den nächst besten Knopf... mit der Folge, dass sich gar nichts tat.

"So ein Scheißdreck!", fluchte sie.

"Oh la la, Sweety, was sind denn das für böse Worte?"

"Erstens: mein Name ist Hillary und nicht Sweety! Und zweitens: ich fluche wie ich will, klar?"

"Klar.", war die Antwort und Hillary wurde das Gefühl nicht los, dass Tala breit grinste.

Sie lehnte sich gegen die Wand und starrte in die Dunkelheit. Vielleicht konnte sie ja etwas erkennen, wenn sie sich anstrengte. Doch leider war es wirklich so stockfinster, dass man nicht mal die Hand vor Augen sehen konnte. Hillary verzog missmutig das Gesicht.

< Das ist ja mal wieder typisch. Ausgerechnet ich, Hillary Tachibana, bin heute im BBA - Center in einem stecken gebliebenen Aufzug mit Tala Ivanow eingeschlossen, dem wohl nervigsten Beyblader gleich nach Tyson.>

Die Brünette verkniff sich einen theatralischen Seufzer und zog stattdessen ein langes Gesicht. Talas Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

"So schweigsam heute, Sweety?"

Hillary gab ihm keine Antwort. Er wollte sie doch nur provozieren.

"Bist du etwa eingeschnappt?"

Immer noch herrschte Stille.

"Hillary?"

Die Brünette glaubte sich verhört zu haben. Tala hatte sie bei ihrem Namen genannt. Das war das erste Mal, dass er sie beim Namen genannt hatte.

"Ich denke nach.", gab sie unwirsch zurück.

"Oh ja. Und über was, wenn ich fragen darf?"

"Wann wir wohl hier rauskommen werden.", lautete die Antwort.

Hillary hörte, wie Tala sich bewegte, und vermutete, dass er sich auf den Boden gesetzt hatte. Er räusperte sich kurz.

"Das kann unter Umständen ein paar Stunden dauern. Je nachdem, wie schnell die Techniker den Aufzug repariert haben."

"Woher dieses Wissen? Schon mal in einem Aufzug stecken geblieben?", fragte Hillary.

"Nein", lautete die Antwort, "ich war es, der den Aufzug damals lahm gelegt hat."

"Oh.", antwortete sie.

Immer noch drückte sie hin und wieder auf einen Knopf, in der Hoffnung, dass im nächsten Moment das Licht angehen und der Fahrstuhl sich in Bewegung setzen würde.

"Das kannst du dir sparen. Hör auf, die Knöpfe zu bearbeiten.", sagte Tala plötzlich.

"Ich kann doch tun, was ich will, oder?"

Ein verächtliches Schnauben war die Antwort. Dann herrschte wieder Stille. Hillary überfuhr plötzlich ein Schauer von Kopf bis Fuß. War die Heizung im Gebäude ausgefallen oder warum war es auf einmal so kühl? Sie war nur froh, dass sie sich zu Hause doch noch entschlossen hatte, ihre lange Jeans anzuziehen und nicht wie sonst ihre Hot Pants. Sie drückte noch ein paar Mal auf die Knöpfe, sah dann jedoch ein, dass es wenig Sinn hatte. Seufzend ließ sie sich an der Wand hinunter gleiten und setzte sich auf den Fahrstuhlboden. Damit sie es möglichst warm hatte, zog sie die Knie dicht an ihren Körper und umschlang diese mit den Armen. Die Tatsache, dass es dunkel war, trug nicht gerade dazu bei, dass sich ihre Laune besserte. Wenn es doch wenigstens hell gewesen wäre... allerdings hätte sie dann in Talas spöttisches Gesicht sehen müssen. Da nahm sie doch lieber die Dunkelheit in Kauf. Und trotzdem war es kühler als sonst. Sie zitterte leicht am ganzen Körper und presste die Zähne aufeinander, damit sie nicht klapperten.

"Kalt?"

Hillary schreckte hoch, als sie Talas Stimme hörte. Sie versuchte die Stelle auszumachen, von der aus er zu ihr gesprochen hatte und vermutete, dass er ihr gegenüber saß.

"Ein wenig.", erwiderte sie.

Ein leises "Hm" war die Antwort. Ganz so, wie Kai es immer konnte.

"Warum ziehen Mädchen sich auch immer so luftig an?", murmelte Tala.

"Ich bin nicht zu kühl angezogen", konterte Hillary, "ich hatte nur nicht eingeplant, dass ich heute mit einem Eisklotz wie dir in einem Aufzug stecken bleiben würde!"

Ein lautes Geräusch ertönte, als Tala erwiderte:

"So? Eisklotz, ja?"

Hillary sprang sofort auf, um auf alles gefasst zu sein, da sie ja schließlich nichts sehen konnte. Ihre Augen huschten durch die Dunkelheit und sie lauschte aufmerksam.

"Was dagegen?", fragte sie provokant.

Und dann geschah alles sehr schnell. Sie fühlte plötzlich, wie sie von zwei starken Händen gepackt und umgedreht wurde, bevor Tala sie mit dem Bauch gegen die Wand presste.

"Ich hab es nicht so gerne, wenn ich beleidigt werde.", sagte er leise.

Hillary spürte seinen Atem nahe ihrem rechten Ohr und bemühte sich, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten, als sie ihm antwortete:

"Ich werde schreien, Tala!"

"Tu, was du nicht lassen kannst, aber solange der Fahrstuhl nicht repariert ist, kann hier auch niemand reinkommen."

Hillary sah ein, dass der Rothaarige leider Recht hatte und merkte, dass ihr Herz schneller pochte. Ihr Atem wurde lauter und hastiger.

"Lass mich los, Tala!", sagte sie.

"Nein.", kam die ruhige Antwort.

"Warum nicht?"

"Mir gefällt es so. Ich mag es, wenn du mal nicht so vorlaut bist."

"Tala..."

Hillary merkte, dass ihre Stimme bebte. Tala drückte sie noch stärker gegen die Wand und Hillary fühlte, dass seine Lippen direkt an ihrem Ohr waren.

"Ja?", hauchte er und es klang irgendwie... erotisch.

"Lass mich los, bitte. Lass mich los."

"Hm, das muss ich mir noch überlegen. Irgendwie gefällt mir der Gedanke, dass du von mir abhängig bist."

Wie zur Bestätigung ließ er eine Hand über ihre Hüfte gleiten. Hillary hielt beinahe die Luft an, als sie fühlte, wie ihr Körper auf diese Berührung reagierte.

"Ah, sieh mal einer an. Das Fräulein Rühr - mich - nicht - an hat also doch Spaß daran."

"So ein Quatsch!", zischte Hillary.

"Ach ja?", fragte Tala.

Er ließ die andere Hand folgen und legte diese genau auf ihre linke Pobacke. Hillary schluckte und wehrte sich gegen den Schauer, der über ihren Körper schoss.

"Tala..."

Ihre Stimme klang beinahe flehentlich.

"Hm, das hört sich gut an, wie du das sagst.", wisperte er ihr ins Ohr.

Hillary fühlte, wie Tala mit einer Hand die Haare aus ihren Nacken strich. Im nächsten Moment hatte er seine Lippen auf die soeben freigelegte Stelle gedrückt und arbeitete sich an ihrem Hals entlang.

"Oh Gott!", entfuhr es Hillary.

Mental verfluchte sie sich dafür, aber was konnte sie denn anderes tun? Sie war ihm hoffnungslos unterlegen. Nicht nur, dass er sich momentan in der besseren Position befand... er war ihr schließlich kräftemäßig auch weit überlegen.

"Ich hätte nicht gedacht, dass mir das so viel Vergnügen bereiten würde.", sagte Tala.

Dann fuhr er fort, Hillarys Haut mit seinen Lippen zu bearbeiten. Hillary merkte, dass sie gar nichts tun konnte.

"Du Bastard!", presste sie zwischen den Zähnen hervor.

"Danke für das Kompliment, Sweety!"

Seine Hände wanderten nun nach vorne zu ihrem Bauch. Offensichtlich machte es ihm sehr viel Freude, sie zu quälen. Mit kaum wahrnehmbaren Berührungen strich er ihr über die Haut. Und dabei vernachlässigte er Hillarys Hals nicht. Sie unterdrückte ein Stöhnen und legte den Kopf zur Seite, um die Küsse zu genießen.

"Du... Bastard!", fluchte sie erneut, doch ihre Stimme klang heiser.

"Ich dachte das hätten wir schon hinter uns gehabt.", erwiderte Tala.

Hillary war nur froh, dass sie sein Gesicht jetzt nicht sehen konnte. Sicherlich hatte er das breiteste und triumphalste Grinsen aufgesetzt, was sie je gesehen hatte.

"Oh, ich schwöre dir, wenn ich hier rauskomme...", begann sie.

Doch genau in diesem Augenblick biss Tala ihr leicht in die Haut, so dass sie den Kopf

aufwarf und laut stöhnen musste.

"Was dann?", fragte Tala leise.

"... dann bringe ich dich um!", vollendete sie den Satz.

"Nicht, wenn ich dich vorher zum schweigen bringe."

"Du bist so ein..."

"Na, na, na, überleg dir ganz genau, was du sagen willst.", unterbrach Tala sie.

Hillary hatte die Kälte inzwischen vollkommen vergessen. Auch wenn die Wand, an die sie gedrückt wurde, kühl war, so ging eine unglaubliche Wärme von Talas Körper aus, die dafür sorgte, dass ihr selbst heiß wurde.

"...Scheißkerl!", stöhnte Hillary, als er seine Hüfte dicht gegen ihre presste.

"Ich weiß. Aber du bist auch nicht gerade ein Sonnenscheinchen."

"Immerhin bedrohe ich keine anderen Leute in stecken gebliebenen Aufzügen!", konterte sie.

"Ich sehe das nicht als bedrohen, sondern als vergnügen."

"Für dich vielleicht.", zischte Hillary.

"Jetzt tu nicht so.", erwiderte Tala.

In der Dunkelheit tastete er sich mit einer Hand bis zu Hillarys Gesicht und drehte es so, dass er seine Lippen auf ihre Wange legen konnte.

"Du zitterst, Sweety, und das bestimmt nicht, weil dir kalt ist."

"Das ist ja auch alles sehr einfach für dich, immerhin wirst du nicht gerade von jemanden, der doppelt so stark ist, gegen eine Wand gepresst, oder?"

"Oh, das tut mir Leid", sagte Tala versöhnlich, "wäre es dir lieber, wenn ich dich loslasse?"

"Ja", antwortete Hillary, "das wäre es."

"Wie du willst, Sweety.", meinte er.

Hillary konnte gar nicht fassen, dass sie im nächsten Moment wirklich frei war. Sie machte sofort einen Satz zur Seite, da sie fürchtete, dass Tala es sich vielleicht doch noch anders überlegen würde.

"Du bist so ein...", begann sie.

"Möchtest du noch mal die Wand knutschen?", lautete die drohende Antwort.

Hillary drehte den Kopf und versuchte in der Dunkelheit auszumachen, wo Tala stand.

"Ich nehme dein Schweigen als ein Nein. Also, pass auf, was du sagst, Sweety. Vergiss nicht, dass ich auch mal meine Geduld verlieren kann!"

Unter normalen Umständen hätte diese Drohung Hillary nicht beeindruckt, aber sie befand sich hier nicht unter normalen Umständen. Sie war in einem Fahrstuhl eingeschlossen. Mit einem äußerst Respekt einflößenden Blader, der sie behandeln konnte, wie es ihm passte. Und sie hatte keine Ahnung, für wie lange sie hier fest saßen. Sie zitterte plötzlich unkontrollierbar und rutschte an der Wand entlang, bis sie auf dem Boden saß. Aber sie würde sich bestimmt nicht die Blöße geben und ihn spüren lassen, welche Angst ihr die Situation machte. Sie horchte gespannt, ob sie etwas von Tala hören konnte, doch er verhielt sich vollkommen still. Dafür hörte Hillary ihren eigenen Atem umso lauter. Er kam stoßweise und jetzt, da die Körperwärme des anderen nicht mehr da war, bemächtigte sich die Kälte wieder ihrer Glieder. Sie zitterte und ihre Zähne klapperten, als sie sich krampfhaft bemühte, den Mund geschlossen zu halten.

"Ist dir etwa so kalt?"

Hillary wäre beinahe aufgesprungen, als sie seine Stimme so dicht neben sich hörte.

"Hey, keine Panik, Sweety, ich werde dir nichts tun.", beruhigte er sie.

Hillary sah sich um, als sie auf einmal eine Berührung auf ihrer Schulter spürte. Es war Talas Hand. Kurz darauf fühlte sie seine Hand an ihrer Wange.

"Oh Mann, du bist ja eiskalt.", stellte er fest.

Vielleicht hatte sie sich verhört, aber ihr kam es so vor, als hörte er sich besorgt an.

"Komisch", erwiderte Hillary bibbernd, "ich dachte das wäre deine Aufgabe."

"Sehr lustig, Hillary.", entgegnete Tala.

Da war es schon wieder! Er hatte sie bei ihrem Namen genannt.

"Komm her! Ich kann dir leider nichts zum anziehen leihen, aber es geht auch anders."

Bevor Hillary auch nur irgendwie protestieren konnte, fühlte sie, wie seine Hände ihre

Schultern packten und sie näher an ihn heranzogen. Auch wenn es dunkel und kalt war, so merkte Hillary doch, dass sie ein feuerrotes Gesicht bekam, als sie realisierte, wo sie jetzt saß. Zwischen seinen Beinen, mit dem Rücken gegen seinen Oberkörper. Und damit noch nicht genug. Tala legte seine Arme um sie und drückte sie fest an sich.

"Hilft nicht viel, aber besser als nichts.", bemerkte er beiläufig.

Die Hitze aus ihrem Kopf wollte nicht verschwinden. Hatte Tala schon immer so unwiderstehlich gut gerochen, oder fiel ihr das erst jetzt auf?

"Du sagst ja nichts. Ist deine Zunge eingefroren?", wollte Tala leicht spöttisch wissen.

Hillary schüttelte nur den Kopf und wusste, dass er es erkennen konnte.

"Also, was dann? Keine Lust zu reden?"

"Keinen Grund zum reden.", erklärte Hillary.

"Tatsächlich? Höre ich kein "Danke, Tala."?"

Es herrschte Stille. Tala zischte kurz und lehnte den Kopf nach hinten an die Wand.

"Danke, Tala."

Es war leise und fast nicht zu verstehen, aber sie hatte es gesagt. Tala konnte nicht anders, als in der Dunkelheit kurz zu schmunzeln.

"Kein Problem... Hillary.", sagte er.

Er fühlte, dass sie bereits nicht mehr so stark zitterte. Und langsam aber sicher schien sie sich in seinen Armen zu entspannen. Ihr Puls, der vorhin so gerast hatte, verlangsamte sich wieder. Schließlich war es nach einigen Minuten so weit, dass das Zittern vollkommen nachgelassen hatte und das Mädchen sich zurücklehnte. Ihr Kopf lag an seiner Schulter und Tala bemerkte, dass sie einen angenehmen Duft hatte. Und dann spürte er, dass sie sich noch enger an ihn drückte, um sich an ihn zu kuscheln. Automatisch erhöhte er den Druck seiner Umarmung um ihren schmalen Körper.

"Es tut mir Leid, wenn ich gerade ein wenig grob gewesen sein sollte.", sagte er leise.

"Und mir tut es Leid, dass ich dich beschimpft habe."

Eine kurze Zeit herrschte Stille zwischen ihnen, bis Tala erneut sprach:

"Das bleibt unter uns, oder?"

"Klar."

Hillary starrte in die Dunkelheit. Sie hörte sein Herz an ihrem Ohr pochen. Es war ein gleichmäßiges und beruhigendes Geräusch.

"Weißt du...", begann sie.

Sie überlegte, ob sie es sagen sollte und entschied sich dann auch dafür.

"...eigentlich bist du gar kein so übler Typ, Tala."

"Oh, vielen Dank für das Kompliment. Aus deinem Mund soll das ja etwas heißen!"

Doch im gleichen Atemzug setzte er hinzu:

"Das war nicht so gemeint, entschuldige. Eigentlich bist du auch nicht übel. Es ist schon ok, wenn eine Frau ihre Meinung sagt."

"Vor allem so einem Loser wie Tyson.", murmelte Hillary.

Tala lachte plötzlich los und Hillary stimmte mit ein.

"Das ist das erste Mal, dass ich dich lachen höre.", stellte Hillary fest.

"Es ist auch schon lange her, dass ich einen Grund dazu hatte.", erwiderte er.

Hillary hob den Kopf und versuchte, Talas Gesicht in der Dunkelheit auszumachen.

"Tala?"

"Hm?"

"Warum nennst du mich eigentlich Sweety?"

Sie bekam darauf keine Antwort.

"Tala?", fragte sie nach.

"Deswegen."

Und im nächsten Moment hatte er mit unglaublicher Zielsicherheit ihre Lippen in der Dunkelheit gefunden und versiegelte sie mit einem Kuss. Im ersten Moment war Hillary vollkommen von den Socken und wusste nicht, was sie machen sollte. Doch dann entspannte sie sich und tat das einzige, woran sie denken konnte: Sie küsste ihn zurück.
 


 

Tja, hier ist nun mal wieder Schnitt. Ich hoffe es hat euch gefallen. Schreibt mir eure Meinungen!
 

Bye, Hillary

Kapitel 3

Ich denke mal, dass ich euch jetzt lange genug habe warten lassen. Aus diesem Grunde kommt hier jetzt ganz schnell das nächste Kapitel. Viel Spaß!
 

Fire meets ice
 

Kapitel 3
 

Wieder einmal schien die Kälte verflogen zu sein. Hillary merkte, dass ein angenehm warmes Gefühl von ihrem Körper Besitz ergriff. Tala war alles andere als eiskalt. Seine Lippen waren weich und sanft, ganz anders als ein Außenstehender es vermuten würde. Hillary merkte, dass ihr ganz anders wurde, während Tala in aller Ruhe mit seiner Zunge die ihre massierte. Vor lauter Aufregung vergaß Hillary beinahe zu atmen. Dann jedoch lösten sie die Lippen voneinander und Hillary hörte, dass Tala einmal tief einatmete.

"Wow.", entfuhr es ihr.

"Genau dasselbe hab ich gerade auch gedacht."

Hillary bedauerte mit einem Mal sehr, dass es stockfinster war. Zu gerne hätte sie jetzt sein Gesicht gesehen. Es hätte ihr zusätzlich geholfen, die folgende Frage zu beantworten:

"Meinst du das ernst, Tala?"

"Was?"

"Meine Güte, was wohl?", entgegnete Hillary.

Sie rückte ein Stück von ihm weg, so dass er seine Arme von ihr lösen musste.

"Hast du ein Kurzzeitgedächtnis? Du hast mich gerade geküsst!"

"Tatsächlich?"

Seine Stimme hörte sich belustigt an.

"Was ist daran so komisch?", fragte Hillary leicht irritiert.

"Na ja, es ist ja nicht so, als ob du mich nicht geküsst hättest, oder?"

Diese Äußerung traf Hillary ziemlich unvorbereitet.

"Was soll das denn jetzt?", fragte sie.

"Nun ja", entgegnete Tala, "das heißt, dass du es jawohl gewollt hast, oder?"

"Ich?"

"Ja, du. Oder ist außer uns beiden noch jemand hier?"

"Das beantwortet aber immer noch nicht meine Frage. Hast du mich jetzt nur geküsst, weil du gerade in Stimmung dafür warst, oder ist es dir ernst?"

"Mit uns beiden?"

"Ja, was denn sonst?!"

Hillary war darum bemüht, ihre Stimme ruhig zu halten, aber es gelang ihr nicht ganz.

"Ganz ruhig, Sweety, ich bin kein Mensch, der Scherze macht."

"Hätte ich jetzt nicht gedacht."

"Hey."

Tala schien keine Probleme mit der Dunkelheit zu haben, denn er griff zielstrebig nach ihrem Arm und zog sie wieder zu sich heran. Hillary quietschte kurz überrascht auf.

"Wirst du etwa wieder zickig?", fragte er leise.

"Wer von uns beiden hat sich denn hier dumm gestellt?", entgegnete sie.

"Dumm gestellt?"

"Ja, so wie jetzt!"

"Weißt du, was dein Problem ist, Sweety?"

Hillary blickte geradeaus, weil sie vermutete, dass Talas Gesicht genau vor ihr war.

"Du denkst einfach zu viel."

"Schön, dann tut es wenigstens einer von uns!"

"Hey!"

In der nächsten Sekunde lag Hillary auf dem Rücken. Talas trainierter Körper war über ihr und pinnte sie auf den Fahrstuhlboden.

"Ich dachte die Beleidigungsmasche hätten wir bereits abgehakt.", sagte er.

Seine Hände hielten ihre Handgelenke über ihrem Kopf fest. Hillary bäumte ihren Körper ein wenig auf, um ihn abzuschütteln, doch er war hartnäckig.

"Gib es auf, ich bin viel stärker als du.", sagte er.

"Wäre mir jetzt gar nicht aufgefallen, wenn du es nicht gesagt hättest.", presste sie zwischen den Zähnen hervor.

Wie sie sich so unter dem Rothaarigen wand, hörte sie plötzlich, dass dieser laut aufkeuchte.

"Hör auf damit, Hillary!"

"Ich wehre mich, solange es mir passt. Schließlich bist du derjenige, der mich hier festhält!"

"Hillary, ich warne dich...", sagte er leise.

"Wieso gehst du nicht einfach runter von mir, Tala?"

"Vielleicht gefällt mir ja die Aussicht hier oben.", erwiderte er lässig.

"Aussicht? Es ist stockfinster! Von was für einer Aussicht redest du?"

Tala erhöhte den Druck auf ihren Handgelenken und Hillary merkte, dass er den Kopf senkte. Sein warmer Atem war direkt neben ihrem linken Ohr.

"Ich meine nicht die sichtbare Aussicht.", wisperte er.

Hillary wollte gerade antworten, als ihr etwas auffiel. Selbst wenn beide mit kompletter Montur auf dem Boden lagen, so waren sie doch dicht aneinander gepresst. Und Hillary konnte nun fühlen, was er mit Aussicht meinte. Diese Tatsache trieb ihr eine Feuerröte ins Gesicht und sie schluckte kurz.

"Geh bitte von mir runter, Tala. Du bist nicht gerade leicht."

"Ich weiß nicht. Ich mag es am liebsten, wenn ich die Kontrolle habe."

"Und ich mag es nicht, wenn ich einmal gegen die Wand und dann gegen den Boden gepresst werde.", konterte Hillary.

"Vielleicht können wir daran ja etwas ändern. Sag bitte!"

"Wie?"

Tala gab ein kurzes Glucksen von sich.

"Ich sagte, du sollst bitte sagen, Sweety."

Hillary schickte einen vernichtenden Blick durch die Dunkelheit. Offensichtlich blieb ihr keine andere Wahl, als zu tun, was er von ihr verlangte. Sie musste daran denken, dass er im Moment die Oberhand hatte. Na schön.

"Bitte, Tala, lass mich los."

"Das ist ein gutes Mädchen.", meinte er.

Er beugte noch kurz den Kopf vor und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. Hillarys Gesicht verfinsterte sich. Glaubte er denn, dass er alles mit ihr machen konnte? Sie fasste einen Plan... und setzte ihn in die Tat um, als er ihre Handgelenke losließ. Blitzschnell drückte sie ihn zur Seite, so dass er nun mit dem Rücken auf dem Boden lag und sie auf seinem Bauch saß. Sie hörte nur noch Talas erstauntes Aufkeuchen, als sie nun ihrerseits seine Handgelenke auf dem Boden festnagelte.

"Und jetzt?", fragte sie triumphierend.

"Gar nicht mal so schlecht, Sweety.", lobte Tala.

Hillary war ein wenig irritiert.

"Was soll das heißen?", fragte sie.

"Das soll heißen, dass du eine Sache vergessen hast."

Mit der gleichen Geschwindigkeit, in der sie Tala auf den Rücken geworfen hatte, hatte dieser sie nun wieder überwältigt.

"Du kannst nicht gegen mich gewinnen, Sweety."

Hillary lag wieder auf dem Rücken und Talas gesamtes Gewicht ruhte auf ihr.

"Ok, na schön, ich sehe es ein.", sagte sie Augen rollend.

"Ich denke das reicht mir jetzt nicht.", war die Antwort.

"Fein. Was soll ich tun? Noch mal bitte, bitte sagen?", fragte Hillary leicht genervt.

"Nein, du sollst nur mal ehrlich zu mir sein."

"Was meinst du damit?", wollte Hillary wissen.

"Sag mir: Soll ich dich loslassen, weil es dir nicht gefällt, oder weil du dich erniedrigt fühlst?"

Hillary zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Was bezweckte er mit dieser Frage?

"Zweites.", antwortete sie.

"Das habe ich mir doch beinahe gedacht.", erwiderte Tala.

Hillary fühlte, dass er ihre Handgelenke losließ und seine Arme neben ihrem Körper abstützte.

"Das hättest du doch nur sagen müssen."

"Und dann? Dann hättest du mich nicht auf den Boden gepinnt?"

"Natürlich nicht. Wie du vorhin schon bemerkt hast. Eigentlich bin ich gar kein so übler Kerl."

Tala ließ seine rechte Hand plötzlich zu Hillarys Oberschenkel wandern.

"Allerdings verliere ich manchmal einfach die Kontrolle, wenn du verstehst, was ich meine."

Die Brünette merkte, dass sie ein Schauer von Kopf bis Fuß überfuhr.

"Ja, verstehe ich.", gab sie zurück.

Sie war sich darüber bewusst, dass ihre Stimme sich gequetscht anhörte, da sie der Versuchung widerstand zu stöhnen. Talas Hände machten sie halbwegs wahnsinnig.

"Geht es nur mir so, oder ist dir plötzlich auch so warm?", fragte Tala leise.

"Ich weiß nicht.", erwiderte Hillary hastig.

Seine Finger strichen von ihrem Oberschenkel über ihre Hüfte hinauf zu ihrer Taille. Von dort aus ließ er sie höher wandern und Hillary konnte nur hoffen, dass sie nicht laut stöhnen musste. Mental verfluchte sie Tala dafür, dass er so fingerfertig war.

"Stimmt etwas nicht?", fragte Tala.

Er hatte gemerkt, wie verkrampft sie auf einmal geworden war. Dabei fühlte er genau, dass ihr Körper den Berührungen nicht abgeneigt gegenüber stand. Ihre Muskeln zitterten leicht.

"Vielleicht nur die Tatsache, dass hier etwa 65 kg auf mir liegen und ich langsam keine Luft mehr bekomme?", entgegnete sie.

"Oder die Tatsache, dass du mir am liebsten die Kleidung vom Körper reißen könntest?", stellte Tala die Gegenfrage.

"Wie kommst du auf diesen Schwachsinn?"

"Ach, komm schon, Sweety", spöttelte Tala, "hatten wir nicht gerade darüber gesprochen, dass wir ehrlich zueinander sind?"

"Schön, dann überlasse ich dir den Vortritt. Was willst du von mir?"

"Oh, nichts Besonderes.", entgegnete Tala.

"Und was ist das nichts Besonderes?", wollte Hillary ungeduldig wissen.

Bevor sie reagieren konnte, hatte Tala seine Lippen auf die ihren gepresst. Ihr Verstand schrie ihr zu, dass sie den Typen von sich stoßen sollte.

< Das ist doch alles Schwachsinn!>, sagte ihr Kopf.

< Oh, halt die Klappe!>, dachte Hillary, bevor sie die Arme um Talas Hals schlang.

Sie öffnete den Mund und binnen kurzer Zeit waren sie in ein langes Zungenspiel vertieft. Hillary merkte, dass ihr warm wurde und drückte sich dem trainierten Körper über ihr entgegen. Ihre Bewegung wurde durch ein Stöhnen von Talas Seite kommentiert. Zwar wusste Hillary, dass ihre Handlung gegen jede Vernunft sprach, aber das kümmerte sie im Moment reichlich wenig. Tala wollte sie küssen? Bitte sehr, hier hatte die Möglichkeit! Tala ließ seine Lippen weiter nach unten zu ihrem Hals wandern. Immer wieder saugte er an ihrer Haut, was bei Hillary ein wildes Prickeln auslöste. Auch wenn sie morgen furchtbare Knutschflecken haben sollte und von den anderen dumme Fragen gestellt bekommen würde... das war ihr jetzt vollkommen egal.

"Hm... Tala...", brachte sie hervor.

Der Russe unterbrach seine Handlungen nicht. Hillary fühlte, dass er mit den Händen ihr Shirt hochschob, so dass ihr Bauch freigelegt wurde. Dann widmete er sich dieser Region und bedeckte sie mit sanften Küssen.

"Oh Gott.", stöhnte sie.

"Tala reicht auch.", lautete die Antwort.

"Idiot", sagte Hillary, "ich meinte doch nicht dich!"

Doch schon im nächsten Moment musste sie wieder aufkeuchen, denn Tala hatte eine neue Stelle gefunden, die er eindrucksvoll mit den Lippen bearbeitete.

"Du bist so ein... Sadist!", sagte Hillary leise.

Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt und diese neben ihrem Körper liegen. Noch einige Minuten fuhr Tala fort, ihr durch seine Lippen- und Fingerarbeit einen Schauer nach dem anderen über den Körper zu jagen. Dann beugte er sich wieder über sie. Beide atmeten lauter und heftiger. Hillary vermutete, dass Tala wieder ein triumphales Grinsen auf dem Gesicht hatte. Nur gut, dass es dunkel war!

"Also", sagte Tala und holte kurz Luft, "ich war ehrlich zu dir. Jetzt bist du dran. Was willst du?"

"Vergiss es!", antwortete Hillary.

Im nächsten Moment hatte sie die Arme um seinen Nacken geschlungen und ihn stürmisch geküsst. Tala reagierte sofort und gab ihrer Bitte nach. Mit leichtem Druck schob Hillary ihn zur Seite, so dass sie nun auf ihm saß. Sie ließ ihre Hände auf seiner Brust ruhen. Selbst durch seinen Anzug konnte sie die Muskeln spüren, welche er sich im Laufe der Jahre antrainiert haben musste. Mit einem Zeigefinger fuhr sie die Konturen seines Brustkorbs nach. Während sie sich immer wieder küssten, legte Tala seine Hände an ihre Hüften. Er konnte immer noch nicht so ganz glauben, dass dies hier wirklich passierte. Bisher hatte er Hillary immer nur als Cheerleaderin von Tyson gesehen, nie im Leben hätte er gedacht, dass hinter ihrer zickigen Fassade so eine leidenschaftliche Person stecken würde. Nicht, dass er sich beschweren wollte! Eigentlich mochte er die Tatsache, dass sie hier gemeinsam in der Dunkelheit im Fahrstuhl festsaßen. Er schickte ein stummes Dankesgebet an die Umstände, welche dafür gesorgt hatten, dass er sich jetzt in dieser Situation befand.

< Irgendwie schade, dass wir nicht schon vorher zusammen Aufzug gefahren sind.>, dachte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Er war nur froh, dass Hillary in der Dunkelheit sein Gesicht nicht sehen konnte.

< Was die anderen wohl sagen würden, wenn sie hiervon wüssten.>, dachte Hillary.

Sie hatte keine Ahnung, wann sie und Tala hier herauskommen würden. Tief im Inneren hoffte sie jedoch, dass es noch eine Weile dauern würde. Gerade jetzt, wo es interessant wurde. Hillary fühlte Talas Hände an ihrer Hüfte. Er strich mit leichten Bewegungen über ihre Haut, wobei er ihr Shirt mehr und mehr nach oben schob. Hillary löste die Lippen von seinen und setzte sich auf. Sie fühlte Talas muskulösen Körper unter ihr.

"Was ist los?"

Offenbar schien Tala ein wenig irritiert zu sein. Er setzte sich auf, so dass Hillary nun nicht mehr auf seinem Bauch sondern direkt auf seinem Schoß saß.

"Du weißt, wo uns das hier hinführt, oder?"

Ihre Stimme hörte sich ernst an. Tala schwieg ein paar Sekunden.

"Ja, ich weiß es."

"Und was ist deine Meinung dazu?", wollte sie wissen.

"Die Frage ist doch wohl eher, was deine Meinung dazu ist.", entgegnete Tala.

"Nun ja", antwortete Hillary, "ich könnte mir durchaus bequemere Orte vorstellen..."

Tala verzog kurz das Gesicht, denn eine solche Antwort hatte er erwartet.

"...allerdings weiß ich nicht, ob wir uns nach diesem Abend noch mal wieder sehen werden."

"Und das sagt ausgerechnet diejenige, die mich vorhin gefragt hat, ob ich es ernst meine.", meinte Tala mit sarkastischem Unterton.

Nun war es an Hillary, eine kurze Zeit lang zu schweigen.

"Es ist nicht so wie du denkst, Tala", sagte sie, "es ist doch wohl nur schwer zu leugnen, dass unsere Teams Gegner sind und du aller Wahrscheinlichkeit nach bald wieder in Russland sein wirst!"

"Da magst du Recht haben, aber davon mache ich meine Meinung nicht abhängig. Wie ich es dir vorhin schon gesagt habe: Ich bin kein Mensch, der Scherze macht. Wenn ich etwas tue, dann weil ich es tun will. Und du?"

"Geht mir genauso.", antwortete sie.

"Gut. Jetzt, wo wir das geklärt haben: Sollen wir hier aufhören und darauf warten, dass uns jemand hier rausholt?"

Es herrschte kurzes Schweigen, bevor Hillary sprach.

"Wir können die Wartezeit auch gerne ausnutzen."

"Wirklich?"

"Ja.", sagte sie.

Sie führte seine Hände, welche die ganze Zeit auf ihrer Hüfte gelegen hatten, zu ihrem Po.

"Ich hoffe du weißt, was du tust.", meinte Tala.

"Keine Sorge", erwiderte sie und gab ihm einen kurzen Kuss, "wenn ich ehrlich bin, wollte ich das schon länger tun."

"Schön, dann wären wir schon mal zwei.", gab Tala zurück.

Er zog Hillary enger an sich und küsste sie erneut, in dem Bewusstsein, was folgen würde...
 

So, hier ist auch schon wieder Ende im Gelände. Ich denke doch mal, dass euch dieses Kapitel zusagt. Ich liebe es, wenn die beiden so ein bisschen Katz und Maus spielen.
 

Zur Info: Das nächste Kapitel wird Adult. Jawohl, die beiden haben dreckigen *piep* im Aufzug. Es wäre sehr nett, wenn ihr mir erst dann einen Kommi hinterlasst, wenn ihr das Kapitel gelesen habt, da ansonsten immer nur "Kannst du mir das Kapitel vielleicht schicken?" als Kommi da steht. Und ich würde ja schon gerne wissen, wie es euch gefallen hat.
 

Bye, Hillary

Kapitel 5

Tja, Leutz
 

es hat ein wenig gedauert, das gebe ich zu, aber hier ist nun das finale Kapitel. Sorry, dass es nicht noch mehr geworden ist, aber ich hoffe euch gefällt es auch so. Schließlich sollte dies nur eine kurze FF werden (und noch nicht mal das habe ich einhalten können). Also, viel Vergnügen beim Lesen!
 

Fire meets ice
 

Kapitel 5
 

Es dauerte einige Momente bis Hillarys Augen sich wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten. Sie blinzelte ein wenig umher. Ihr Blick blieb an der Person zwei Meter neben ihr hängen. Tala war gerade dabei, den Reißverschluss seines Anzugs wieder so weit wie möglich hochzuziehen. Hillary ließ den Blick an ihm hinauf und wieder hinab gleiten.

< Liegt das jetzt nur an gerade eben oder war Tala schon immer irgendwie sexy?>, fragte sie sich heimlich.

Tala hatte ihren Blick offensichtlich erst jetzt bemerkt, denn er hielt inne. Hillary errötete verlegen und wandte sich wieder ihrem zweiten Schuh zu. Tala beobachtete, wie die Brünette einen roten Kopf bekam und sich offensichtlich verlegen auf ihre Schnürsenkel stürzte. Er grinste schelmisch.

< Wer hätte gedacht, dass sie rot wird? Irgendwie ist das süß... Moment, habe ich gerade wirklich gedacht, dass Hillarys süß ist?>

Tala schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden. Hillary war inzwischen aufgestanden und schaute zur Fahrstuhldecke.

"Mal schauen, wann die Fahrt hier weiter geht.", sagte sie.

"Kannst du mir mal ganz kurz helfen?"

Als sie sich zu dem Russen umdrehte, deutete er auf seinen Reißverschluss.

"Ganz so gelenkig bin ich nämlich auch wieder nicht.", erklärte er.

"Oh, ok.", antwortete Hillary.

Etwas zögerlich legte sie ihre Hände an den Reißverschluss und machte ihn zu. Tala warf einen schnellen Blick über die Schulter nach hinten. Ihre Wangen eine rötliche Farbe und er war sich ziemlich sicher, dass das nicht davon kam, dass es warm hier drin war.

"Was ist los?", wollte er wissen.

"Nichts. Gar nichts.", gab sie zurück.

Doch ihre Antwort war zu hastig gekommen. Talas Blick verfinsterte sich und er drehte sich zu ihr um.

"Hey, gerade hattest du auch keine Probleme mit mir zu reden. Was ist los?"

Hillary wich seinem Blick aus.

"Schlechtes Gewissen, huh?", fragte Tala ein wenig böse.

"Das ist es nicht. Es ist nur so, dass ich..."

"Ja? Ich höre."

"...dass ich eine von vielen bin, oder? Ich bin nur eine für einmal, oder?"

Talas Gesicht nahm einen erstaunten Ausdruck an. Warum machte sie sich solche Gedanken? Als er jedoch sah, wie ernst es ihr damit zu sein schien, milderte sich sein Gesichtsausdruck.

"Hillary...", sagte er sanft.

Die Brünette blickte ihn nicht an. Sie weinte zwar auch nicht, aber Tala wusste, dass sie sich gerade Selbstvorwürfe machte.

"Hör mal, Hillary, ich habe es wirklich ernst gemeint. Du bist mir sympathisch, sehr sogar. Ich bedauere, dass wir nicht vorher schon mal die Gelegenheit hatten, uns auszusprechen. Aber ich bin froh, dass es jetzt dazu gekommen ist. Und du bist nicht eine von vielen. Genau genommen bist du die dritte."

Als Hillary nun aufblickte, sah sie, dass Tala rot angelaufen war. Offenbar hatte es ihn einiges gekostet, das zuzugeben.

"Ehrlich?", fragte sie perplex.

Tala nickte nur und legte eine Hand an ihre Wange.

"Ich möchte einfach nicht, dass du jetzt ein schlechtes Gewissen hast, ok?"

Die Brünette nickte und sah ihm fasziniert in die Augen.

"Dann ist gut.", meinte er und zog seine Hand zurück.

Er verstand nicht, warum er das überhaupt getan hatte. Und noch weniger verstand er, warum er gerade wieder so ein starkes Bedürfnis verspürt hatte, das Mädchen in den Arm zu nehmen und zu küssen.

"Tala, ich..."

Plötzlich setzte sich der Fahrstuhl mit einem Ruck in Bewegung. Hillary schwankte kurz und hielt sich an der Wand fest.

"Das bleibt unter uns, klar?"

Die Brünette nickte. Sie hatte jetzt nicht unbedingt vorgehabt mit einem Schild auf der Stirn herumzulaufen, dass jedem erzählte, was sie und Tala gemeinsam im Fahrstuhl so angestellt hatten.

"Klar.", gab sie zurück.

Der Fahrstuhl war inzwischen fast im Erdgeschoss angekommen.

"Wie sehe ich aus?", fragte Hillary und deutete auf ihre Klamotten.

"Als hättest du gerade darin geschlafen.", gab Tala zurück.

"Na toll.", erwiderte Hillary.

Ein wenig unsicher strich sie sich über die Haare. Wenigstens die Frisur sollte halbwegs in Ordnung sein.

"Du siehst gut aus, Sweety."

Hillary drehte dem Russen erstaunt den Kopf zu. Dieser wurde rot und fragte unwirsch:

"Was ist denn?"

"Ach, gar nichts.", gab sie zurück.

In diesem Moment ertönte das Klingeln, das ankündigte, dass der Fahrstuhl das Erdgeschoss erreicht hatte. Hillary und Tala rückten weiter auseinander. Tala hatte die Arme vor dem Oberkörper verschränkt und versuchte ein gelangweiltes Gesicht zu machen. Hillary merkte, dass sie ein wenig nervös war. Die Türen gingen auf.

"Hab ich es mir doch gedacht, dass noch jemand im Fahrstuhl war!"

Hillary wurde noch nervöser. Ein freundlich lächelnder Mann sah die beiden Teenager an.

"Alles ok bei euch?", wollte er wissen.

"Ja.", antwortete Hillary mit merkwürdig quietschender Stimme.

"Warum hat das so lange gedauert?", wollte Tala unfreundlich wissen.

"Es tut mir Leid, es ging nicht schneller. Wir müssten auf dem Dach eine Leitung reparieren. Und das war bei diesem Unwetter ein wenig schwierig."

"Das nächste Mal kann ich jedenfalls darauf verzichten, eine halbe Stunde mit so einem Mädchen in einem stockfinsteren Fahrstuhl eingeschlossen zu sein."

Hillary fühlte sich mit einem Mal gekränkt und merkte, dass die Wut in ihr hochstieg. Sie wollte Tala gerade eine passende Antwort geben, als dieser ganz kurz einen Mundwinkel zu einem Lächeln verzog und ihr zuzwinkerte. In diesem Moment verstand Hillary, dass er das alles nur spielte. Sie schaltete blitzschnell.

"Ach ja? Wunderbar? Demnächst fahre ich auch nicht mehr mit dir in einem Aufzug!"

Ihre patzige Antwort ließ den Elektriker erstaunt die Augenbrauen hochziehen.

"Ganz ruhig, Kinder, ihr könnt ja jetzt eure eigenen Wege gehen.", beschwichtigte er sie.

"Umso besser.", murmelte Tala.

Er warf noch einen kurzen Blick auf Hillary, bevor er den Aufzug verließ und um die Ecke verschwand. Hillary starrte ihm mit einer Mischung aus Ärger und Traurigkeit hinterher.

"Alles ok bei dir?"

"Ja.", gab sie zurück.

Dann verließ auch sie den Aufzug. Gerade als sie den Flur entlangging, kam ihr Mr. Dickensen entgegen.

"Hillary! Du bist noch da!"

"Ja, ich konnte leider nicht weg.", antwortete diese.

"Oh je, hast du während des Stromausfalls im Fahrstuhl festgesessen?", fragte der Mann.

"Ja, aber machen Sie sich keine Sorgen.", winkte Hillary.

"Ich bin nur froh, dass ich dich jetzt sehe. Tyson hat mich vorhin angerufen und gefragt, wo du bist. Das Team hat sich wohl Sorgen gemacht, weil sie dich nirgendwo gefunden haben."

"Tatsächlich? Na ja, dann sollte ich mich wohl besser auf den Weg machen. Bis zum nächsten Mal, Mr. Dickensen."

"Ja, ach, Hillary? Was ist eigentlich mit Tala?"

"Was?", fragte Hillary ein wenig alarmiert.

"Seid ihr nicht zusammen im Fahrstuhl gewesen?"

Hillary zögerte kurz ehe sie antwortete.

"Nein, er ist wieder ausgestiegen. Sie wissen ja, dass wir uns... nicht besonders mögen."

"Oh, ok. Na dann, auf Wiedersehen, Hillary!"

Die Brünette war froh, als sie ihren Weg fortsetzen konnte. Erleichtert ging sie um die Ecke und lief auf den Ausgang zu. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört. Als sie auf die Straße hinaus trat, roch die Luft frisch und rein. Sie atmete einmal tief ein und beschloss dann, sich auf den schnellsten Weg zum Dojo zu machen. Ein Geräusch hinter ihr erregte ihre Aufmerksamkeit.

"Hillary?"

Als sie sich umdrehte, bekam sie große Augen. Hinter ihr stand niemand geringerer als Tala. Aber was tat er hier?

"Hast du auf mich gewartet?", fragte sie ungläubig.

Tala nickte und sah sich dann schnell wachsam um. Er ging auf Hillary zu und zog einen Zettel aus seiner Tasche. Die Brünette nahm ihn erstaunt an und fragte:

"Was ist das?"

"Die Telefonnummer des Hotels, wo wir immer absteigen, wenn wir in Japan sind. Und direkt daneben steht der Zeitraum meines nächsten Aufenthalts hier."

Tala grinste sie an, als Hillary immer noch verwirrt zu sein schien.

"Falls du mal Sehnsucht nach mir bekommen solltest.", setzte er grinsend hinzu.

"Ach, so ist das. Ich werde es mir überlegen.", gab Hillary lächelnd zurück.

"Tu das. Ich würde dich wirklich gerne wieder sehen. Ganz ehrlich."

"Ich sagte ja, dass ich es mir überlegen werde.", entgegnete Hillary.

"Ok, ich muss dann jetzt auch los. Mach's gut, Sweety. Vergiss mich nicht so schnell!"

Tala zwinkerte ihr zu und drehte sich dann um. Hillary stand immer noch reichlich überrascht auf dem Bürgersteig und blickte dem Rothaarigen hinterher, bis er um die nächste Straßenecke verschwunden war. Als ihr Blick auf den Zettel fiel, bildete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht.

< Bis dann, Tala. Wir sehen uns...>, dachte sie, als sie den Zettel einsteckte.

Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und lief zum Granger - Dojo. Sie wollte ja nicht, dass ihre Teamkameraden sich noch mehr Sorgen machten. Schon als sie durch das Tor kam, hörte sie Tysons laute Stimme, die rief:

"Wo kann sie nur abgeblieben sein? Niemand hat sie gesehen! Sie kann doch nicht einfach vom Erdboden verschwunden sein! Sie..."

Er wurde vom Aufreißen der Schiebetür unterbrochen.

"Sorry Jungs, es hat ein bisschen länger gedauert.", erklärte Hillary atemlos.

"Hillary, Gott sei Dank, es ist alles in Ordnung.", sagte Max erleichtert.

Auch Ray und Kenny sahen erleichtert aus. Kai lehnte wie immer an der Wand und sagte nichts. Tyson kam nun auf Hillary zugestürmt und sah sie leicht sauer an.

"Wo zum Teufel warst du?", fragte er.

"Im BBA - Center.", gab Hillary zurück.

"Was machst du 4 ½ Stunden im BBA - Center?", wollte Tyson ungeduldig wissen.

Hillary wollte ihn gerade anmotzen, als ihr ein Gedanke kam. Sie grinste und antwortete:

"Ich hatte gerade in einem stecken gebliebenen, stockfinsteren Aufzug den tollsten Sex meines Lebens mit niemand anderem als Tala Ivanow, dem Kapitän der Blitzkrieg Boys."

Alles war still und alle Jungs, sogar Kai, glotzten Hillary mit offenen Mündern an. Dann war es an Tyson, kurz zu lachen und danach unsicher zu fragen:

"Das meinst du aber nicht ernst, oder?"

"Oh, Tyson, DU BIST SO EIN IDIOT", brüllte Hillary ihn an, "warum wohl sollte ich im BBA - Center sein außer um deine dämliche Anmeldung abzugeben, die du Spatzenhirn natürlich vergessen hast abzuschicken?!"

"Ist ja schon gut, ist ja schon gut.", beschwichtigte Tyson sie.

"Na kommt, Leute. Das Essen ist gleich fertig.", mischte sich Ray ein.

Alle standen auf und machten sich auf den Weg zur Küche. Hillarys Hand glitt zu dem Zettel in ihrer Tasche. Sie freute sich schon, denn sie würde Tala wieder sehen. Ganz bestimmt...
 


 

Jaaaa, was soll ich sagen? Das Ende gefällt euch garantiert nicht so. Das schreit ja geradezu nach Teil 2 der Aufzugsszene. Fortsetzung oder nicht? Ich warte auf eure Meinungen.
 

Bis dahin, ciao
 

Hillary



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Von: abgemeldet
2005-07-26T19:49:02+00:00 26.07.2005 21:49
ohh das kapi ist ja spitze
so klasse
das gefällt mir richtig gut
das ist echt krass
*schwärm*
Von: abgemeldet
2005-07-26T19:48:07+00:00 26.07.2005 21:48
ja das kapi ist spitze
und das mit den aufzug ist eine spitzen idee
und dann wird das noch so spannend
*grinsel*
klasse
Von: abgemeldet
2005-07-26T19:47:31+00:00 26.07.2005 21:47
oh das ist ja spitze
hab den ff zwar erst jetzt bemerkt aber er ist einfache klasse
*schwärm*
Von: abgemeldet
2005-07-20T16:10:31+00:00 20.07.2005 18:10
Ich steh ja eigentlich nich so auf sowas aba als ich die FF dann gelsen hab gefiel es mir doch ganz gut ^-^''
Ein Fahrstul...na ja irgentwie war mir schon klar was noch kommen würde als da das Licht ausging ''xD
Was mich wurmt ist das ich noch nit 18 bin >__<
Was heißt: ich kann des nächste Kapi nit lesen...<.<
Raina-chan
Von:  zaina
2005-07-16T16:44:04+00:00 16.07.2005 18:44
Auch dieses kappi ist voll cool!!!!
Und das paaring ist zwar ungewöhnlich aber einfach hammergeil!!!

LG zaina
Von:  zaina
2005-07-16T16:42:31+00:00 16.07.2005 18:42
Klasse kappi!!!
Einfach nur genial....>freu<

LG zaina
Von:  zaina
2005-07-16T16:41:11+00:00 16.07.2005 18:41
Hi! Hab die ff gerade entdeckt und finde,dass sie sich viel versprechend anhört...*g*
Aber das paaring ist echt mal was anderes, und ich finde es gut!
Liebe greetz zaina
Von:  Mon-Marshy
2005-07-08T15:33:48+00:00 08.07.2005 17:33
mal wieder gut gelungen^^ besonders talas gedanken zum ende des kapis hin fand ich sehr... anregend ;)
würde das nächste kap sehr gerne lesen, aber das war zu erwarten oder?
Von: abgemeldet
2005-07-06T21:29:21+00:00 06.07.2005 23:29
Bin auf die Sory gestoßen und war erst etwas skeptisch, aber ich muss sagen: WEITER!!!
Nein wirklich gut
Von:  venus007
2005-07-05T13:12:05+00:00 05.07.2005 15:12
wer hätte gedacht, das Tala, DAS auch wollte und will...

Super, freu mich auf Chap.4

cu venus


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