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Weihnachten, das Fest der Liebe

Geständnisse unterm Weihnachtsbaum (Taito)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der alten Zeiten wegen, für Kaya Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Lied, "Leb deinen Traum", ist der Soundtrack Serie Digimon Adventure und habe ich mir nicht selbst ausgedacht. Komplett anzeigen

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Der Gin des Lebens

Eine dicke Schneedecke lag über den Dächern der Stadt. Seit Tagen fielen große Flocken vom Himmel und es war unmöglich, nicht in romantische Weihnachtsstimmung zu verfallen.

Auf den Straßen herrschte ein wildes Treiben. Jeder war auf der Suche. Auf der Suche, nach dem perfekten Geschenk, dem perfekten Weihnachtsoutfit oder dem Glühweinstand, der nicht überfüllt war. In den Wohnzimmer lag ein Hauch von Heimlichkeit in der Luft, vermischt mit Duft von Tannenzweigen und selbst gebackenen Plätzchen.

Mit großen Schritten ging es auf das Fest der Liebe zu und damit neigte sich auch das Jahr zu Ende.

In einem kleinen Café am Rande der Stadt, stand hingegen die Zeit still. Leise Weihnachtsmusik spielte aus den altmodischen Lautsprechern und vermischte sich mit den Stimmen der Gäste.

Die Stühle waren mit dicken roten Polstern bezogen und die Sitzecken luden mit großen Kissen zum turteln ein. In einer Sitzecke tat ein junges Pärchen genau das. Turteln und den Arbeitstag hinter sich lassen. Der braunhaarige Mann hatte seinen Freund Yamato im Arm und streichelte ihm sanft über die Brust. Yamato träumte vor sich hin und summte die alten Weihnachtslieder mit.

Tai schmunzelte über seinen Freund. Sie kannten sich schon so lange und trotzdem gab es immer noch neue Facetten an ihm zu entdecken.

„Hast du dich letzte Woche um diese Zeit nicht noch über Weihnachten und den ganzen Streß beschwert?“ dabei zog Tai seinem Freund verspielt an einer blonden Haarsträhne.

Augenblicklich bekam er einen Knuff in seinen Bauch.
 

„Weihnachten ist nach wie vor schrecklich.“ antwortete Yamato.

„Die Geschäfte sind voll. Die Menschen drängen sich durch die Gänge auf der Suche nach Geschenken, die am Ende sowie so umgetauscht werden. Nicht zu vergessen, die ganzen Erkältungsviren, schreckliche Weihnachtsfeiern im Büro und die ganzen kalorienreichen Plätzchen!“
 

„Schon gut Grintelbart! Ich denke dein Stimmungshoch kam heute pünktlich mit Büroschluss und dem Weihnachtsurlaub.“
 

„Stimmt! Die letzte Werbekampagne konnten ich auch noch abschließen und jetzt bin ich richtig entspannt und in Urlaubsstimmung.“
 

Dabei drehte er sich zu Tai um und küsste ihn sanft auf den Mund. Tai spürte Yamatos weiche Lippen und schmeckte den süßen Glühwein auf seiner Zunge. Sanft zog er seinen Freund enger zu sich und kraulte ihm den Nacken. Ein tiefer Seufzer löste sich. Tais Wochen waren stressig gewesen. Seine Beförderung zum Teamleiter der Sportabteilung brachte viele neue Herausforderungen mit sich und die ein oder andere Überstunde.
 

„Ihr Zimtschnecken! Darf es noch ein Glühwein sein?“ Tai schreckte hoch. Vor ihnen stand Yumi, die Besitzerin des Cafés und gleichzeitig Geheimnisträgerin sowie Hobbypsychologin.
 

„Yumi! Du sollst dich nicht immer von hinten anschleichen.“ mühselig setzte Tai sich auf und knöpfte seinen obersten Hemdknopf wieder zu. Yamato gefiel das überhaupt nicht.
 

„Ich habe mich nicht angeschlichen. Das ist dein schlechtes Gewissen, dass dir zu schaffen macht.“
 

„Das sehe ich auch so Yumi.“ pflichtete Yamato ihr zu.
 

~Super, es geht wieder los.~
 

Tai rutschte um den Tisch und ließ die beiden zurück. Sofort fingen sie an wild zu diskutieren. Er kannte den Standpunkt der beiden und heute war ihm nicht danach, diesen noch einmal auszudiskutieren.

Mit seiner Tasse ging er hinter den Tresen und goß sich weißen Glühwein nach. Vorsichtig nahm er einen Schluck und ließ das warme Getränk auf seiner Zunge wirken. In den letzten Wochen griff er immer mal wieder zu einer Flasche Bier. Die Weihnachtszeit gab ihm die Möglichkeit ab und an auch noch zu einer Tasse Glühwein zu greifen. Alkohol war keine Lösung und was die Lösung war, wusste er auch. Zu dieser Lösung fehlte nur der Mut und dieser ließ sich in den letzten Monaten nicht finden.

Vor dem Fenster fiel unermüdlich der Schnee und es war dunkel geworden. Die Dekoration im Fenster legte das Café in ein sanftes Licht. Yamato lehnte über den Tisch und schaute Yumi durch seine Brille ernst an. Immer wieder fiel ihm eine blonde Strähne ins Gesicht, die er sich nach hinten strich. Um seinen Hals trug er ein dünnen Lederband mit einer filigranen Muscheln dran.

Die Muschel hatten sie zusammen im Sommerurlaub am Strand gefunden. Tai kam vom surfen und Yamato lag auf seinem Handtuch, vertieft in einen seiner Songtext.

Das war vor sechs Monaten und seit dieser Zeit war einiges an Leichtigkeit zwischen ihnen verloren gegangen.
 

Yamato schaute ihn an schenkte ihm ein versöhnliches Lächeln. Im Grunde liebten sie sich sehr und das war viel wert.
 

„Komm zurück zu uns, Taichi.“
 

Tai schenkte sich erneut nach und ging zurück zum Tisch.
 

„Wie läuft es mit euren neuen Nachbarn, Tai?“ fragte Yumi, möglichst neutral.
 

„Kari und Tk sind im Moment viel unterwegs. Hochzeitsvorbereitungen, nehmen wohl viel Zeit in Anspruch und dann noch Weihnachtsgeschenke und Urlaub. Viel gesehen haben wir die Zwei in letzte Zeit nicht.“
 

„Das hört sich doch Erstmal positiv an.“ pflichtet Yumi ihm bei.
 

~Ein Spiel auf Zeit, gegen alle Uhren.~ Noch ein Schluck Glühwein.
 

„Yumi. Ich weiß ich werden Kari sagen müssen, dass ich einen Mann liebe, mit einem Mann zusammen lebe und das es sich dabei auch noch um den Bruder ihres Verlobten handelt. Es ergab sich einfach noch kein Moment. Die beiden genießen gerade ihre gemeinsame Wohnung, die Verlobung und ich möchte das nicht zerstören.“

Demonstrativ griff er nach Yamatos Hand.

„Und es belastet mich sehr, dass ich die Liebe meines Lebens verheimliche. Obwohl ich genau das Gegenteil will.“
 

Er merkte wie sein Freund, seine Hand sanft drückte. Es war zum verrückt werden. Sein Leben nahm eine immer kompliziertere Wendung und umso mehr er versuchte die Richtung zu Ändern, so mehr krümmte sich die Straße vor ihm.
 

„Also wenn ihr mich fragt...“ die beiden Männer verdrehten zeitgleich die Augen, die rhetorische Frage kannten sie.

„Wahrscheinlich würden sich eure Geschwister für euch freuen. Schließlich lieben sich die beiden auch. Und für das Augenverdrehen trinkt ihr jetzt Erstmal einen Gin mit mir.“
 

„Was ist das eigentlich immer für eine Logik von dir?“ rief Yamato der rothaarigen Frau nach.
 

„Das Drama mit euch ertrage ich nüchtern nicht. Ich date seit zwei Jahren die ganze Stadt und gerate nur an Idioten und ihr habt euch gefunden und verheimlicht es.“
 

Sie kam mit drei schweren Gläsern zurück die den Stil des kleinen Cafés brachen. Aus einer bauchigen Flasche goß sie, auf große Eiswürfel, den klaren Alkohol.
 

„Hast du mal darüber nachgedacht, dass Tinder die falsche Plattform ist für die große Liebe?“ Tai tat in sein Glas noch eine Zitronenscheibe.

„Manchmal ist die große Liebe schon immer da gewesen.“
 

„Bla!“ mit eine abwertenden Handbewegung verteilte Yumi Tonic Water auf die Gläser.

„Dafür müsste ich mal aus diesem Laden kommen oder es müssten mal Single-Männer reinkommen und nicht nur Pärchen.“
 

„Auf die Frau, die ein Kuschel-, Plüschcafé eröffnet hat und sich über ihre Gäste wundert.“ damit erhob Yamato sein Glas und sie prosteten sich zu.
 

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„Das mit dem Schnee, ist ja tatsächlich bombastisch! Ich liebe dieses knirschende Geräusch unter den Schuhen. Die Stadt sieht gleich viel friedlicher aus. Alles ist so still. Hörst du diese stille Yama? Hörst du wie ruhig es ist? Yama?“
 

„Gerade höre ich nur dich Taichi. So wie die ganze Straße nur dich hört. Da ist nichts mit Stille.“
 

Tai bemühte sich den Weg möglichst gerade zu beschreiten, mit der Umsetzung haperte es nur etwas. Da nütze es auch nichts, das sein Freund ihn versuchte in der Spur zu halten.
 

„Du weißt das ich dich liebe, Yama?“
 

„Ich weiß. Ich würde mir nur wünschen, dass dieses Versteckspiel ein Ende nimmt. Mein Verständnis ist langsam aufgebraucht.“
 

„Du hast auch leicht reden. Du arbeitest in einem Marketing Start-Up und hast eine Band.“
 

„Achso. Ich muss also schon Berufswegen her schwul sein? Dieser Tatsache war ich mir noch nicht bewusst. Gut das wir drüber gesprochen haben.“ Yamato richtet seine Brille und setzten seinen Weg fort.
 

„So war das doch gar nicht gemeint!“ mit Mühe schloss Tai wieder zu seinem Freund auf. Den letzten Gin hätte er weg lassen sollen.

„Wenn der Urlaub vorbei ist, erzählen wir es unseren Freunden versprochen.“
 

„Zählen Kari und Tk zu unseren Freunden oder zur Familie?“ widerwillig ließ sich Yamato von Tai in den Arm nehmen und sich wärmen.

Tai drückte ihn fester an sich, weil er wusste, dass er fror und sie auch schon längst Zuhause sein könnten.
 

„Egal zu was die beiden gehören. Wir erzählen es ihnen auch nach unserem Weihnachtsurlaub.“
 

„Was ist mit deinen Arbeitskollegen?“
 

„Yama! Ich versuche dir gerade entgegen zu kommen. Außerdem wissen deine Kollegen auch nur, dass du mit einem Mann zusammen lebst. Nicht, dass es dein bester Freund aus Kindheitstagen ist und bald dein Schwager.“
 

Abrupt blieb Yamato stehen und Tai rutschte ein ganzes Stück weiter und landete schließlich im Arm des Blonden. Lasziv schaute Yamato Tai an.
 

„Das ist ein interessantes Rollenspiel. So hilflos in meinen Arm, gefällst du mir ganz gut.“
 

Tai richtete sich auf und zog seinen Freund zu sich.
 

„Dabei dachte ich, dir gefällt es verwöhnt zu werden?“

Besitzergreifend küsste Tai Yamato. Er legte seine ganze Liebe in den Kuss und versuchte damit Wunden zu schließen, die er in den letzten Monaten verursacht hatte.
 

~Ich muss nur über meinen Schatten springen. Noch nicht mal springen, nur einen kleinen Schritt drüber gehen. Yama ist der perfekte Partner, wir können glücklich sein und bleiben~
 

„Ich habe Lust auf dich.“ raunte Yamato ihm ins Ohr.

„Lass es uns Zuhause gemütlich machen.“
 

„Nichts lieber als das!“
 

Vor ihrem Wohnblock angekommen, konnten sie kaum noch die Hände von einander lassen.

Tai wollte diesen Mann. Sofort.

Im Aufzug befreite er ihn von seinem dicken Schal und küsste sanft seinen Hals. Yamato stöhnte leise auf. Das machte Tai noch mehr an und er saugte sich sanft fest. Ein kleiner roter Fleck bildete sich auf Yamatos weißer Haut. Sollte doch die ganze Welt sehen, dass dieser Mann vergeben war. Das es jemandem in seinem Leben gab, der auf ihn aufpasste, ihn beschütze.
 

Der Aufzug hielt in der fünften Etage und Tai nahm Yamato an der Hand und zog ihn in den Hausflur.
 

„Heute Abend lasse ich dich nicht so schnell entko...“
 

Mit einem RUMS wurde sein Satz unterbrochen. Sie waren in Kari und Tk gestolpert, die offensichtlich gerade ebenfalls nach Hause kamen.

Schlagartig ließ Tai, Yamas Hand los und brachte einen halben Meter Abstand zwischen sich. Das alleine machte sie schon verdächtig. Schließlich waren er und Yamato schon immer gute Freunde gewesen und da war es nicht verwerflich nah beieinander zu stehen.
 

„Von welcher Party kommt ihr denn gerade?“ amüsiert sah Tk den betrunkenen Tai an und dann seinen zerzausten Yamato.
 

„Irgendeine After-work-Christmas-Hipster-Party.“ schmiss Yamato ein, bevor Tai die Situation noch unglaubwürdiger gestaltete.
 

„Ich dachte schon eine verspätete Halloween-Party mit Vampiren.“ gab Kari belustigt zurück und begutachtete Yamatos Hals.
 

„Groupies. Beißen sich immer sofort fest. Jetzt muss ich aber meinen betrunkenen Freund ins Bett bringen.“

Tai fummelte schon eine ganze Weile unbeholfen am Türschloss rum.

„Ihr seht ja selbst. Sonst wird das hier nichts mehr.“
 

Yamato gab Tai einen Klapps auf den Hintern und schon war der Schlüssel in der Tür, die Tür auf und Tai rutsche, am Schlüssel hängend in die Wohnung.
 

„Hey!“ rief Tai und blieb rücklings im Flur liegen.
 

„Ihr Süßen! Wir sehen uns morgen pünktlich vor Taichis Van.“
 

Damit wurden Tk und Kari zurück im Hausflur gelassen und Tai in die Wohnung gezogen.

Hochprozentiges Wiedersehen

Der Wecker klingelte Tai aus einem traumlosen Schlaf. Schnell schaltete er den Lärmverursacher aus, damit Yamato nicht geweckt wurde. Er streckte und drehte sich dann auf die andere Seite des Bettes. Yamato träumte noch. Sein Oberkörper war abgedeckt und seine Brust hob sich leicht bei jedem Atemzug. Tai rutsche noch näher ran und streichelte ihm eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Es war ein schönes Gefühl jeden Morgen neben ihm aufzuwachen. Sie wohnten schon knapp ein Jahr zusammen und es funktionierte einfach alles. Der Haushalt, Wochenendplanung, Urlaubsreisen. Kurz gesagt, über all die Alltäglichkeiten die in anderen Beziehungen für Streit sorgten, herrschte bei ihnen Einigkeit. Ein einfaches und harmonisches Leben. Fast schon langweilig. Und doch nicht langweilig genug, um den Rest der Welt teilhaben zu lassen oder einzubeziehen. Es war zum verrückt werden.
 

Tai küsste Yamato auf die Brust. Auf die Stelle, auf der sich Yamato hatte einen Anker tätowieren lassen. Als Zeichen der Hoffnung. Hoffnung ein Zuhause gefunden zu haben, einen Hafen. Einen Ort an dem er sicher war und sein Leben leben konnte.
 

„Ich mache Kaffee.“ damit stand Tai auf und ging in die Küche.
 

„Ich hab Urlaub. Ich stehe nicht auf!“ rief Yamato aus dem Schlafzimmer.
 

Tai lachte in sich hinein. Eigentlich war ihm auch nach ausschlafen, aber genau so groß war die Lust, aus der Stadt raus zukommen. Er war die Enge und den Krach leid. Wieder dachte er an den Sommer. Die langen Strände und das weite Meer. Sein Surfbrett, die unbändigen Wellen und das Leben zu Zweit in seinem Van. Alles was sie brauchten, war dabei und doch war der meiste Ballast Zuhause geblieben. Die Abende verbrachten sie vor der Feuerschale und er lauschte dem Gitarrenspiel von Yamato. Es war an der Zeit, dass es wieder Frühling wurde und sie zu zweit mit dem Van wegfahren konnten.
 

Mit zwei Tassen ging er zurück ins Schlafzimmer. Dort war Yamato zumindest so weit gekommen, dass er nun auf dem Bauch lag und sein Gesicht unter dem Kissen versteckte.
 

„Yama. Ich hab dir einen Kaffee gekocht.“
 

„Weck mich um zehn. Ich hab Urlaub. Ich komme einfach nach.“
 

„Ich befürchte, das wirft viele Fragen auf.“
 

„Mir doch egal. Ich habe keine Fragen und auf alles eine Antwort.“
 

„Komm schon, Hübscher. Außerdem wird sonst der Kaffee kalt.“
 

Mit Kaffee war Yamato zu bekommen. Mürrisch setzte sich der Blonde auf und fuhr sich durch die Haare. Dann griff er auf den Nachttisch nach seiner Brille, setzte sie auf und hielt Ausschau nach dem versprochenen Wachmacher. Tai reichte ihm die Tasse und machte es sich dann zwischen seinen Beinen gemütlich.
 

„Hast du gut geschlafen, Liebster?“ erkundigte sich der Braunhaarige während er Yamatos Bauchnabel streichelte.
 

„Mh.“ wurde nur zurück gegrummelt.
 

Tai fing an den Bauchnabel seines Freundes zu küssen. Streichelte ihm sanft über die Brust und küsste seine Hüfte zart. Yamato trank noch einen Schluck auf seiner Tasse und stellte sie dann weg.
 

„Mit dieser Methode stehe ich sicher nicht auf.“ schnurrte Yamato und lehnte sich in die Kissen zurück.
 

Noch ein Grund, warum zusammen wohnen so schön war. Er konnte seinen Freund immer haben, wenn ihm gerade die Lust kam. Ohne Rücksicht zu nehmen oder auf irgendjemanden zu acht....
 

*Ding Dong*
 

Yamato schreckte hoch und die Arbeit die Tai sich gemachte hatte, erschlaffte in seiner Hand.
 

*Ding Dong*
 

„Was machen wir jetzt?“ fragte Yamato und rückte sich seine Brille zurecht.
 

„Ich habe nicht die geringste Ahnung.“
 

Es klopfte an der Haustür und jemand rief Tais Namen. Kari.

Tai seufzte und wühlte sich unter den Decken aus dem Bett. Vor seiner Wohnungstür hörte er eine Diskussion zwischen Kari und Tk und ihm blieb nichts anderes übrig, als hoch zu pokern.
 

„Kari, vielleicht schläft Tai noch. Du musst ihn doch jetzt auch nicht so früh weck...“
 

„Ihr Turteltauben. Was verschafft mir die Ehre am frühen Morgen?“

Tai lehnte lässig in Boxershorts im Türrahmen und gab den Coolen.
 

„Kannst du dir nicht etwas anziehen, wenn du die Tür aufmachst?“ fragte Kari, sichtlich überfordert mit der Situation.
 

„Ich habe um diese Zeit noch keinen Besuch erwartet.“
 

„Tut mir leid, ich wollte eigentlich auch gar nicht stören. Takeru und ich wollten gerade Frühstücken und ich wollte fragen ob du auch Lust hättest. Als du dann die Tür nicht aufgemacht hast, habe ich mir sorgen gemacht.“
 

„Schwesterherz, du warst jetzt knapp ein Jahr mit Takeru im Ausland unterwegs und die Zeit habe ich auch alleine überlebt. Mach dir mal keine Sorgen um mich.“
 

„Ja, du hast recht. Ich weiß auch nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl wir haben uns aus den Augen verloren und ich weiß gar nicht mehr was in deinem Leben los ist.“ schuldbewusst schaute sie auf ihre Chucks.
 

„Klärt das unter euch. Ich kümmere mich schon mal um das Frühstück.“ damit verabschiedete sich Tk und ging zurück zu seiner Wohnung.
 

„Kari, ihr wohnt doch gerade einmal zwei Monate neben mir und niemand hat vor, hier weg zu ziehen. Wir haben also alle Zeit der Welt.“

Tai lächelte seiner Schwester aufmunternd zu und nahm sie dann in den Arm. Sie spürte, dass er ihr etwas verheimlichte. Er brachte es aber auch nicht übers Herz es ihr mitten im Hausflur zu erzählen.
 

„Hast du verlernt deinen Bruder so richtig zu drücken? Oder war das schon alles?“
 

„Ich finde es etwas befremdlich meinen Bruder nackt in ausgewaschenen Boxershort zu drücken.“
 

„Damit muss man leider rechnen, wenn man am frühen Morgen an fremde Wohnungstüren klingelt.“
 

*Ruums*
 

Kari ließ ihn los und versuchte an Tai vorbei, in seine Wohnung zu schauen.
 

„Hat etwa eine Frau bei dir übernachtet?“
 

„Und auch damit muss man rechnen.“ Tai zwinkerte ihr zu.

„Wir sehen uns nachher wieder.“ und damit ließ er seine verdutze Schwester zurück.
 

~Ich schaff das nicht. Das geht so nicht weiter. Oder wenn es so weiter geht, verliere ich meine Haare!~
 

Im Schlafzimmer fand er seinen nackten Freund vor dem Bett stehen. Neben ihm die runter geschmissene Nachttischlampe und in der Hand eine nur noch halbvolle Tasse. Der restliche Inhalt war auf der Bettdecke, dem Boden und Yamato verteilt.
 

„Hm. So mag ich meinen Milchkaffee am liebsten.“ damit schnappte Tai sich Yamato und beförderte ihn zurück aufs Bett.

Jetzt war so oder so nichts mehr zu retten an Chaos. Allerdings noch einiges nachzuholen, bevor es auf große Reise ging.
 

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Um zehn Uhr klingelte es erneut an Tais Tür, diesmal geplant. Wieder standen Tk und Kari davor und wollten ihn abholen.
 

Yamato kam gerade aus dem Wohnzimmer und stellte seine Reisetasche in den Flur.
 

„Brüderchen! Seit wann bis du hier?“ begrüßte Tk seinen großen Bruder und begutachtete die Hausschuhe die sein Bruder trug.
 

„Vor ein paar Minuten.“ winkte Yamato ab und machte sich dran seine Schuhe anzuziehen.
 

„Wie geht es eigentlich Yoshi? Ist er schon mit seinem Studium fertig oder überzieht er noch ein Semster?“
 

Yamato stockte beim Schuhe binden und schaute Tk an.
 

„Yoshi?“
 

„Ja. Dein Mitbewohner? Oder wohnst du nicht mehr in der WG?“
 

„WG! Yoshi! Klar, dem geht es super. Der schafft das Semester locker.“
 

Tk wirkte wenig überzeugt und auch Kari schaute ihn interessiert an.
 

„Leute! Wir müssen. Sonst kommen wir zu spät, obwohl wir Heimspiel haben.“ damit scheuchte Tai die Gruppe aus der Wohnung und schloss hinter sich zu.
 

„Es ist Wahnsinn wie lange wir uns alle nicht gesehen haben! Wir machen solche Treffen viel zu selten.“ fing Kari im Hausflur an.

„Wir sollten jedes Weihnachtsfest zusammen feiern.“
 

„Wir können ja Erstmal abwarten, ob wir überhaupt alles zusammen klar kommen. Bevor wir schon die nächsten Jahre planen.“ warf Tai ein.
 

„Außerdem muss Mimi uns nächstes Jahr wieder in ihre Skihütte einladen.“ ergänzte Yamato und wechselte einen kurzen Blick mit Tai.
 

„Man könnte meinen, dass ihr gar keine Lust auf den Urlaub habt.“ warf Kari möglichst neutral ein und drückte auf den Knopf für den Aufzug.

„Du darfst deine neue Freundin dann auch gerne mitbringen, Tai.“ ergänzte sie mit einem Augenzwinkern.
 

Yamato stutze und schaute Tai fragend an.

„Neue Freundin?“
 

„Gut zu wissen, dass Tai nicht nur vor seiner Schwester Geheimnisse hat.“ damit stieg Kari in den Aufzug und wählte das Erdgeschoss an.
 

~Das überlebe ich keine Woche.~ Mit einem großen Seufzer folgte Tai den anderen in den Fahrstuhl.
 

Unten auf der Straße gingen sie zum Parkplatz und Tai öffnete seinen roten Van. Den Van hatte er Anfang des Jahres gekauft und aufwendig ausgebaut. Es war alles drin, was für ein einfaches Leben notwendig war. Eine kleine Küchenzeile mit Gasherd, ein Kühlschrank, eine Sitzbank die zum Bett umfunktioniert werden konnte. Und Dank der Hilfe seines Freundes Izzy, war auch noch eine ordentliche Soundanlage verbaut. Ein wenig Luxus musste es schließlich auch auf Reisen geben.
 

„Wow. So schön kam der Bus auf den Fotos gar nicht rüber.“ Kari drehte den Beifahrersitz um 180 Grad und schaute begeistert aus der Schiebetür.
 

„War auch ein ganz schönes Stückchen Arbeit, aber jetzt ist er perfekt.“ Tai verstaute noch sein Longboard hinter der Sitzbank und schaffte damit Platz für ihr Gepäck.
 

„Und das beste ist, die halsbrecherischen Überholmanöver sind damit auch Geschichte.“ zufrieden drehte Kari ihren Sitz wieder nach vorne.
 

~Ja genau~
 

„Tai! Ich höre gar nichts! Hab ich die Boxen etwa doch falsch angeschlossen?“
 

Izzy kam gerade um die Straßenecke gebogen und winkte ihnen zu. Kari begrüßte ihn sofort überschwänglich und war den Tränen nahe.
 

„Alles gut! Solange ist unser letztes Treffen auch nicht her! Und Glückwunsch zu Verlobung.“
 

„Kari hat heute ihren sentimentalen Tag.“ kommentierte Tai die Szene und fing sich sofort einen bösen Blick von seiner Schwester ein.

Die harmonische Zusammenführung wurde von einem lauten aufheulen eines Motors unterbrochen.

In etwas erhöhter Geschwindigkeit kam ein dunkelblauer Ford Mustang um die Ecke gefahren, beschleunigte und driftete um die Kurve und kam neben ihnen zum stehen.
 

Aus dem Beifahrerfenster winkte ein erfreuter Davis.

„Ich fahre auf jeden Fall mit Yamato mit! Und nicht mit dem Renterbus.“
 

„Für meinen Bruder sind halsbrecherische Überholmanöver wohl noch nicht Geschichte.“ kommentierte Tk die Situation.
 

Yamato schaute an Davis vorbei und zwinkerte Tai zu. Bevor Kari über das richtige Verhalten im Straßenverkehr los legen konnte, tauchten Sora und Yolei neben ihr auf.

Die Mädels begrüßten sich mit einem lauten Schreikonzert und umarmten sich überschwänglich.

Tai wurde langsam auch etwas gefühlsduselig. Es war schön, dass sie nach all den Jahren und den verschiedenen Lebenswegen noch immer Freunde waren und die Zeit sie nicht auseinander brachte. Umso schwieriger war es, seinen Freunden die Wahrheit zu sagen. Würden sie Yama und ihn aufgrund ihrer Beziehung ausgrenzen? Wenn dem so wäre, würde Tai das nur schwer verkraften.
 

Nachdem das Gepäck verstaut war, dramatische Begrüßungen abgehakt waren, galt nur noch die Sitzordnung zu klären.
 

„Ich bin frisch getrennt. Ich möchte mit dem Eskalations-Team mit fahren.“ verkündete Sora und setzte sich auf die Rückbank von Yamatos Auto. Davis sorgte in der Zwischenzeit schon einmal für die nötige Partystimmung und drehte die Musik entsprechend auf.
 

„Wenigstens einer, der meine Arbeit zu würdigen weiß.“ rief Izzy und freute sich über die laute Musik.

„Allerdings weiß ich auch, wo es schon ein kaltes Wegbier gibt.“ damit setzte sich Izzy in den Van, holte sich ein gekühltes Blondes aus dem Kühlschrank und schloss seinen Laptop an den Strom an.
 

„Izzy! Wir sind doch noch nicht mal los gefahren!“ Kari schaute ihn ungläubig an.
 

„Ich wollte nur schnell nachsehen, ob es Fehlermeldungen zu meiner programmierten App gibt.“
 

„Das meine ich nicht!“
 

„Falsche Entscheidung!“ verkündete Yolei und streckte Izzy die Zunge raus.

„Ich nehme auch das Eskalation-Team.“
 

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Die Autobahn war verhältnismäßig leer und Tai fuhr gemächlich Kilometer um Kilometer. Nach einer halben Stunde schien Yamato diese Fahrerei allerdings zu eintönig und er ließ es sich nicht nehmen Tai zu überholen. Davis winkte, mit einem Bier in der Hand, den Anderen fröhlich zu.
 

„Trinken die etwa auch schon?“ fragte Kari empört.
 

„Hab ich jetzt gar nicht drauf geachtet.“ antwortete Tai, drückte auf den leuchtenden Eco-Knopf und trat das Gaspedal durch.

Die gemächliche Reisegeschwindigkeit von 100km/h wurde rapide erhöht und Tai wechselte die Spur.

„Finden wir aber gleich heraus.“
 

„Taiiiii!“
 

Tai fing an zu grinsen und jagte Yamato hinter her, um ihm bei der nächsten Möglichkeit zu überholen.

Dafür gab es zwar Ärger mit Kari, aber auch Zuspruch von Izzy, der zufrieden sein zweites Bier trank.
 

„Tai. Du solltest endlich mal Vernünftig werden! Und warum fährt dieser Van so schnell?“
 

Tai wusste, dass seine Schwester sich nur Sorgen um ihn machte, aber er würde sich die nächsten Tage schon genug verstellen müssen. Da konnte er wenigstens etwas aus dem Rahmen fallen.
 

„Schwesterherz. Damit ich schneller am Meer bin.“
 

Mit dieser Aussage gab sie sich natürlich nur wenig zufrieden.

Nach weiteren 70 Kilometer war die Skihütte von Mimi und Joey endlich erreicht. Die Landschaft war bergiger geworden und der Schnee immer höher. Vom blauen Himmel schien die warme Sonne und verlieh der Umgebung noch etwas mehr Magie.

Die Skihütte in die Mimi und Joey geladen hatten, glich einer riesigen Villa im Landhausstil.
 

„An dem Größenwahn unserer Mimi, hat sich jedenfalls auch nichts verändert.“ kommentierte Tai das erreichte Ziel.
 

Kari staunte auch nicht schlecht, als sie ausstieg.

„Und auch nichts an ihrer maßlosen Unter- und Übertreibung. Von wegen kleines Holzhäuschen.“
 

Sie stiegen alle aus und blieben vor dem Haus stehen.
 

„Das ist hier wirklich schön und der ganze Schnee...“ Tai wurde von einem Schneeball unterbrochen, der ihn am Hinterkopf traf.
 

„Hier hast du deinen Schnee.“ rief Yamato und schmiss noch eine weiße Kugel hinterher.
 

„Na warte!“
 

Im nächsten Moment lief Tai zu Yamato und beförderte ihn in einen aufgeschütteten Schneehügel.

Yamato wusste zwar, dass Tai der stärkere war, wollte allerdings so schnell nicht aufgeben und drehte nun Tai auf den Rücken. Im Gegenzug drückte Tai ihm eine handvoll Schnee ins Gesicht und die beiden lachten ausgelassen.
 

„Die werden immer 14 bleiben.“ kommentierte Kari das wilde Gerangel im Schnee.
 

In diesem Moment war alles vergessen. Der Stress auf der Arbeit, die Geheimnistuerei, die Zweifel. Tai schaute in die blauen Augen seines Freundes und rückte ihm die Brille gerade, die verrutscht war. Yamato streichelte ihm Schnee aus dem Gesicht und er spürte sein schnelles Atmen. Die Welt war angehalten und Yamato näherte sich langsam Tais Gesicht. Tai schloss seine Augen, er wollte nur noch die weichen Lippen seines Freundes spüren, ihn schmecken...
 

Im gleichen Moment flog die Tür der Villa auf und eine kugelrunde Mimi stand im Eingangbereich. Das dramatische Begrüßungs-Prozedere der Mädels wurde wiederholt und holte Yamato und Tai zurück in die Wirklichkeit. Leicht peinlich berührt half Yamato, Tai auf. Es hatte aber ohnehin niemand mehr auf sie geachtet. Die Aufmerksamkeit galt Mimi und ihrem runden Bauch. Die Mädels streichelte ihn und beteuerten, Mimi würde trotz Schwangerschaft noch immer schlank aussehen.
 

„Ihr lügt mich doch an. Ich habe mehr als einen Spiegel Zuhause!“ trotzdem freute sie sich über die Komplimente.
 

„Joey! Gut siehst du aus! Wie fühlt man sich als werdender Papa?“ Tai schloss seinen Freund in eine enge Umarmung.
 

„Aufgeregt. Einfach nur aufgeregt. Ich hoffe ich bekomme das alles so hin.“ verlegen kratze er sich am Kopf.
 

„Das schaukelst du mit links! Wer schon als jüngster Assistenzarzt arbeitet, bekommt auch Windelwechseln hin.“ Yamato klopfte ihm zuversichtlich auf die Schulter.
 

„Freunde! Kommt rein! Es wird Zeit, dass ihr einen Begrüßungsglühwein bekommt!“ verkündete Mimi laut.

„Außerdem ist es kalt!“
 

„Ich mache mir auch mehr Gedanken um Mimi, als um unser Baby. Sie dreht ein bisschen durch.“ versuchte Joey die Situation zu erklären.

„Aber findet es selbst heraus. Dann habe ich auch mal was zu lachen.“
 

Yamato schaute Tai mit großen Augen an und folgte Joey dann ins Haus.
 

Mimi musste Stunden damit verbracht haben, dass Haus liebevoll herzurichten. Überall fanden sich kleine Gestecke aus Tannenzweigen und mit roten Kerzen. Die meisten Türrahmen waren mit Mistelzweigen bestückt und rote Samtschleifen zierten Geländer und Türpfosten.
 

„Mimi. Hast du eine Razzia auf dem Nordpol angeordnet um an das ganze Dekozeug zu kommen?“ anscheinend war es selbst für Sora etwas viel Weihnachtsdekoration.
 

„Ach Quatsch. Mit einem Mausklick war alles da. Joey arbeitet sehr viel in letzter Zeit und da brauche ich auch etwas Abwechslung. Meine Hauptbeschäftigung ist ansonsten auf Joey warten und alle 10 Minuten auf die Toilette gehen. Der Kleine drückt ununterbrochen auf meine Blase.“ und streichelte sich dabei über den runden Bauch.
 

„Kritik!“ knuffte Tai Joey in die Seite. Joey verdrehte die Augen.
 

„Wir versuchen die kleine Kaufsucht einzudämmen.“
 

„Aber genug von mir. Ihr müsst zuerst anstoßen. Wir werden hier eine richtig schöne Zeit verbringen.“ damit verteilte Mimi dampfende Becher mit Glühwein an alle und griff selbst zu einer Tasse Tee.
 

„Die Kompensation, andere betrunken zu machen, weil sie selbst nichts trinken kann und Angst hat etwas zu verpassen, bekommen wir auch wieder in den Griff.“ erklärte Joey und schüttete seinen Glühwein zur Hälfte in den Blumentopf hinter sich.
 

„Das wird ja ein Spaß.“ flüsterte Yamato, Taichi zu und kniff ihm heimlich in den Po.
 

„Benimmst du dich bitte.“ grinste Tai und prostete den anderen zu.

Snowboarden für Anfänger, Tannenbäume für Profis

Tai fiel, fiel endlos in die Tiefe. Der Aufprall kam abrupt, gefolgt von einem lauten knacken. Er musste sich was gebrochen haben, sein Kopf schmerzte. In seinem Blickfeld erschienen seine Freunde. Schwerfällig hob er einen Arm, von alleine konnte er nicht mehr aufstehen.
 

„Erst belügst du mich und jetzt willst du meine Hilfe? Bestimmt nicht.“ Kari schaute in abwertend an und verschwand.
 

„Mit meinem Bruder? Schäm dich, Tai.“ auch Tk wandte sich ab.
 

Tai wollte es erklären. Sich, die Situation, alles. Sein Mund war verklebt und trocken, es kam kein Ton heraus. Weiter abseits stand Yamato und wurde dann von Tk weg gezogen. Ein schriller Ton ertönte, als sich seine Freunde von ihm entfernten.
 

Nass geschwitzt, schreckte Tai hoch. Sein Herz raste, wie nach einem seiner Marathon-Läufe. Verwirrt schaute er sich um. Sein Kopf pochte vor Schmerz und er erkannte den Raum nicht wieder.
 

„Babe, mach den Wecker aus. Ich habe noch immer Urlaub.“ Yamatos Stimme drang dumpf an sein Ohr.
 

Tai griff nach seinem Handy und schaltete den Wecker aus. Sechs Uhr in der früh.
 

„Ich muss rüber, Hübscher.“ er zog sich ein Shirt an und schlich ohne weiteren Kommentar aus dem Zimmer.
 

Das Haus lag im Tiefschlaf und nach der gestrigen Glühweinparty, würde sich daran so schnell nichts ändern. Sein letzter Glühwein musste schlecht gewesen sein. Daher jetzt die Kopfschmerzen.

~Vielleicht lag es auch an der Menge von zehn Glühwein.~

In seinem Kopf drehte sich alles, er musste an die frische Luft. Kurz sorgte er in seinem Zimmer für Chaos, für den Fall, das ihn jemand suchte. Dann sollte es ein bisschen bewohnt aussehen.
 

Wenig später stand Tai in dicker Jacke draußen im Schnee. Der Wald lag noch im dunkeln. Die Einfahrt und sein Van waren schon wieder zugeschneit. Mal davon abgesehen, dass er noch lange nicht fahren konnte.

Für eine freie Einfahrt konnte er trotzdem schon einmal sorgen. Kurz entschlossen griff er nach der Schaufel mit der Joey tags zuvor, für Ordnung vor dem Haus gesorgt hatte.

Verkatert und gefangen in seinen Gedanken, schaufelte Tai den Schnee von der einen Seite auf die andere, ohne einen Plan.
 

Nun war zwar die Einfahrt frei, die Terrasse die von der Küche raus führte, komplett zugeschüttet.

Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Sollte Mimi heute Abend wieder eine Glühweinparty veranstalten wollen, wäre es doch schön den Glühwein im Schnee zu trinken.
 

Also schaufelte Tai, als gäbe es keinen Morgen, obwohl es schon früh am Morgen war. Mit jedem Kilo Schnee den er auf schaufelte, fühlte er sich besser und sein Kopf wurde wieder klarer.

Seine Muskeln schmerzten und er schwitze leicht.

Die Zeit flog an ihm vorbei und es wurde heller. Die Vögel zwitscherten im Wald, während er sich auf die Suche nach großen Steinen machte. Seiner Jacke hatte er sich schon entledigt und er trug obenrum nur noch ein dünnes Sweatshirt. Sein Gesicht glühte und sein Herz brannte. Über diese Überraschung würden sich seine Freunde freuen und sie konnten einen weiteren unvergesslichen Abend zusammen verbringen.
 

„Alta, Tai. Was geht bei dir? Redbull in die Kaffeemaschine gemacht, statt Wasser oder was?“

Davis stand in Jogginghose und Kapuzenpulli in der Terrassentür.
 

„Und dein guter Umgangston? Liegt noch oben im Bett und schläft?“

Tai schaufelte eine Ladung Schnee auf Davis.
 

„Oh ist das schön!“ Jetzt tauchten die Mädels im Türrahmen auf und begutachteten sein Werk.
 

Tai hatte aus dem Schnee eine Schneebar geformt mit Sitzgelegenheit und passender Feuerstelle. Die Mädels waren vor Begeisterung nicht mehr zu bremsen und versammelten sich um Tai. Zwischen dem ganzen Geplauder bekam er schließlich von allen Frauen einen Kuss auf die Wange und lief dann tatsächlich rot an.
 

„Häuft ein bisschen Schnee auf und ist schon der Held. Weiber.“ kommentierte Davis die Szene und gesellte sich zu den anderen Jungs, die schon am Küchentisch saßen.
 

„Nur kein falscher Neid, Kleiner.“ zwinkerte Yamato ihm zu und nippte an seinem heißen Kaffee.
 

„Na Schlafmütze? Schon wach?“ Tai setzte sich neben Yamato und musste widerstehen, seinen morgendlichen Kuss einzufordern.
 

Sein Freund sah morgens zum anbeißen aus. Die Haare leicht zerzaust und die blauen Augen noch nicht ganz offen, schaute er verschlafen durch seine Brille. Er trug Tais Shirt. Hatte er ihn heute morgen etwa vermisst? Seinen Körper und die morgentlichen Streicheleinheiten inklusive Happy End?
 

Nach einem ausgiebigen Frühstück wollte der Tag geplant werden und Mimi sah es als Herzenssache an, dies zu übernehmen.

„Ski fahren! Ihr solltet alle Skifahren gehen!“
 

„Aber Mimi! Wir lassen dich doch nicht alleine zurück!“ gab Sora sofort zu bedenken.
 

„Ich komme ja auch mit. Joey und ich können ein bisschen Schlitten fahren und wir treffen uns dann in einer Hütte wieder, auf ein bisschen Après-Ski.“
 

Und da es Sinnlos war gegen Mimi zu argumentieren, standen sie schon wenig später vor dem Skiverleih.
 

Kari und Tk schlossen sich der Rodeloption von Mimi und Joey an und Yolei verabschiedete sich kurzfristig, als sie die Skianfänger und den dazu passenden Skilehrer entdeckte.
 

„Ich greife auf ein Snowboard zurück. Zwei Bretter unter den Füssen und zwei Stöcke in der Hand, ist mir zu abenteuerlich.“ analysierte Tai und hatte sofort Davis an seiner Seite.
 

„Super Plan Tai! Da mach ich mit!“
 

„Kannst du den Snowboarden?“
 

„Ja, sicha. Kann ja auch nicht viel schwerer sein als Ski fahren.“
 

Womit die Diskussion auch zu diesem Thema schnell beendet war. Tai tauschte einen kurzen Blick mit Yamato aus.
 

„Soll ich ihn jetzt aufhalten?“ fragte Yamato.

„Du passt schon auf den kleinen Wirbelwind auf.“
 

„Super, auch noch Kinderdienst im Urlaub?!“
 

„Was gibt es hier zu tuscheln?“ Davis steckte den Kopf zwischen die Beiden und schaute erwartungsvoll von einem zu anderen.
 

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Auf der Bergspitze angekommen, machten sich die Skifahrer langsam daran, die Piste im Slalom abzufahren. Nach großem Spaß sah das für Tai nicht aus.
 

„Lust auf ein kleines Wettrennen mit mir, Tai?“ feixte Davis rum.
 

„Lieber nicht. Nachher bricht sich noch jemand was.“
 

„Ach komm schon. Tai! Mit Yamato fährst du schließlich auch ständig Wettrennen. Oder hast du etwa Angst vor mir?“
 

"Wenn ich mit Yama ein Wettrennen fahr, bin ich mir auch sicher, dass wir das überleben. Bei dir, bin ich mir da nicht so sicher. Ich will einfach nicht, das du dich dich verletzt."
 

Davis ließ nicht locker und er wusste genau welchen Knopf er bei Tai drücken musste, um seinen Ehrgeiz zu wecken.
 

„Ich denke ja, du hast Angst. Wahrscheinlich lässt Yamato dich immer gewinnen, weil du sein bester Freund bist.“ flötete Davis los während Tai seine Schuhe auf das Board schnallte.
 

"Ok, wie du willst. Solltest du dir was brechen, kannst du dich von Kari ins Krankenhaus fahren lassen, samt Standpauke.“ rief Tai schließlich.
 

"Wir werden ja sehen wer im Krankenhaus landet." gab Davis zurück und stellte sich an die Abfahrt.
 

"Definitiv." flüsterte Tai und zog sich seine Brille auf.
 

Die Anderen waren derweil schon am Fuß des Berges angekommen und warteten nun auf Davis und Tai.
 

"Ich denke, einer der beiden Spinner bricht sich was.“ prophezeite Kari die Szenerie.
 

„Wohl möglich hast du dieses Mal recht. “ Tk schien diese Situation auch nicht ganz koscher.
 

Davis schoss mit einem Satz den Berg runter und war bemüht einen möglichst engen Slalom zu fahren, um Zeit zu gewinnen.

Tai hingegen wählte die kleine Strecke abseits der Piste, auf dem der Schnee noch nicht platt gefahren war. Mit einer halsbrecherischen Geschwindigkeit bretterte er den Hang hinab und steuerte einen kleinen Hügel an. Davis schaute sich irritiert nach Tai um und geriet das erste Mal leicht ins schwanken.

Tai hingegen war vollkommen in seinem Element. Adrenalin rauschte durch seine Adern und der Geschwindigkeitsrausch ließ ihm Flügel wachsen. Wie auf jedem Board, beherrschte er auch hier die Natur und ließ sich von ihr treiben. Kurz vor dem Hügel ging er leicht in die Hocke und griff mit einer Hand nach seinem Board. Er drehte sich in der Luft und sprang über Davis hinweg.

Dieser hingegen sah Tai nur noch im Augenwinkel über sich hinweg fliegen und landete dank Unaufmerksamkeit, in einer aufgeschütteten Seitenbande, kopfüber im Schnee.
 

Tai hingegen landete elegant auf seinem Board, verringerte sein Tempo und steuerte seine wartenden Freunde an. Kurz vor ihnen riss er eine kurze Rechtskurve, bremste, drehte sich und überschüttete sie schließlich mit einer Ladung Schnee.

Lässig nahm er seine Brille ab und stand vor einem staunenden Publikum.
 

„Mega Sprung!“ lobte Yamato und klatsche Tai ab.
 

„Bist du des Wahnsinns?“

Wahrscheinlich würde es Tai seiner Schwester nie recht machen.
 

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Nach weiteren Abfahrten und einigen Stunts beschloss Mimi, dass es Zeit für Aprés Ski war. Da überfüllte Skihütten mit hoher Temperatur und zu wenig Toiletten nichts für Mimi waren, verlagerten sie die Party in ihre eigene Skihütte.

Izzy sorgte für ordentlich Musik und da sie hier in der Abgeschiedenheit niemanden stören konnten, hatte selbst Kari nichts zu meckern. An der vorbereiteten Feuerstelle zündete Tai mit Davis ein Lagerfeuer an.
 

„Krass Tai. Was du alles kannst.“
 

„Du musst einfach nur mehr vor die Tür, Davis.“ winkte Tai ab.
 

Davis brauchte nur einen kurzen Moment um diese Aussage passend auszulegen.

„Wir könnten ja im Sommer mit deinem Van zu ein paar coolen Stränden fahren und ein paar Mädels aufreißen?“
 

„Super Idee.“ Tai verdrehte die Augen und legte einen großen Holzscheit in das Feuer. In mitten der Schneebar brannte ein schönes Lagerfeuer.
 

„Klar! Und dann machst du noch ein paar Stunts mit deinem Surfbrett und wir können uns vor Frauen kaum retten.“ seine Augen leuchteten mit dem Feuer um die Wette.
 

„Da stellt sich mir nur eine Frage.“ Yamato war zwischen ihnen aufgetaucht und schaute Davis fragend an.

„Wieso sollten sich die Frauen um dich versammeln, wenn Tai die Stunts mit dem Surfbrett macht?“

Tai grinste über beide Ohren und klatsche mit Yamato ab.
 

„Stimmt. Deine Snowboard Haltungsnote war heute kaum einen Punkt wert.“
 

„Ärgert ihr Davis wieder?“ Sora kam mit Stockbrot an das Lagerfeuer und drückte Tai und Davis einen Stock samt Teig in die Hand.
 

„Ohhh“ stimmten beide ein und es herrschte wieder Einigkeit.
 

„Manchmal kann es so einfach sein.“ kommentierte Yamato das Geschehen.
 

„Männer. Man muss nur wissen wie.“ mit einem zwinkern in Yamatos Richtung verabschiedete sie sich wieder in die Küche.
 

„Isch würdsch sagschen, Schora steht aufsch disch!“ Davis tauchte mampfend neben ihm auf, mit dem fertigen Stockbrot in der Hand.
 

Hellhörig blickte Tai auf.
 

„Alscho isch würde da nischt zschweimal warten.“
 

„Womit wir wieder beim Thema wären, Davis. Dir hat sie nicht zugezwinkert!“ feixte Tai und rangelte mit ihm.

„Yama kann sie halt alle haben.“ diesmal war es an Tai, Yamato zuzwinkern, während er Davis durch die Haare strubelte.
 

„Der Glühwein ist fertig!“ Mimi kam mit einem vollen Tablett nach draußen.

„Und damit ihr zu dem süßen Zeug auch Abwechslung habt, gibt es noch Tequila für euch.“
 

„Mimilein, dass ist doch zu schwer für dich.“ Joey wollte ihr das Tablett abnehmen.
 

„Das geht schon mein Schatz.“ und Mimi drehte sich weg von Joey.

„Nicht das du wie gestern Abend stolperst und die ganzen Getränke verschüttest.“
 

„Ich hab versucht euch zu retten. Ab jetzt kämpft jeder für sich.“ flüsterte Joey Yamato zu.
 

Und schon drückte Mimi ihren Freunden je eine warme Tasse Glühwein in die Hand.
 

„Dann macht gleich die erste Tequila-Runde. Ich breite euch dann noch eine zweite vor, während ihr euren Glühwein genießt. Den haben Sora und ich übrigens selbst gemacht.“ damit verteilte Mimi auch noch Pinnchen inklusive Salz und Zitronen.
 

Joey positionierte sich am Rand der Schneebar und als alle sich zu prosteten und dann tranken, schmiss er den Inhalt seines Pinnchens, über die Schulter in den Schnee.
 

„Warum müssen wir unter deiner Frau leiden und du nicht?“ fragte Tai.
 

„Weil ihr, nach Silvester nach Hause fahren könnt und ich weiter mit Mimi und den Schnapsrunden leben muss.“
 

„Klingt einleuchtend.“ sagte Yamato achselzuckend und prostete Tai zu.
 

Der Abend wurde später, die Stimmung ausgelassener und Tai immer lockerer.
 

„Yamato! Wie wärs wenn du deine Gitarre rausholst und uns ein paar deiner alten Lieder vorspielst?“ schlug Mimi vor.
 

„Ja, bitte Yamato!“ unterstützen Sora und Kari den Vorschlag.
 

„Erst werde ich abgefüllt und dann soll ich noch einen Ton treffen. Wie stellt ihr euch das vor?“
 

„Aber richtige Rockstars trinken auch und stellen sich dann auf die Bühne?“ Tai blitze ihn herausfordernd an.

Yamato verdrehte die Augen. Würde er nicht freiwillig für seine Freunde spielen, dann doch aber für seinen Lebensgefährten.

„Wie ihr wollt.“
 

Er ließ sich Zeit seine Gitarre zu holen und stimmte sie noch in seinem Zimmer nach. Wenige Minuten später schlich sich Tai hinterher.

Tai setzte sich hinter Yamato aufs Bett und küsste sanft seinen Nacken.
 

„Ich vermisse dich.“ brachte er zwischen zwei Küssen hervor.
 

Yamato ließ sich zurück fallen uns genoss die Zärtlichkeiten seines Partners.
 

„Ich bin doch hier.“
 

„Nein. Ich vermisse dich so richtig! Ich will dich!“ leise hauchte Tai ihm die Worte ins Ohr. Um sein Verlangen zu unterstreichen, drückte er sich näher an Yamato und zog ihn schließlich auf seinen Schoß. Yamato spürte Tais Lust und drückte sich enger auf seinen Freund.

Tai stöhnte auf und griff ihm unter den Pullover. Sanft kratze Tai, Yamatos Rücken und nestelte an dem Gürtel seines Freundes.
 

„Wir schlafen gleich ein!“ schrie Davis von unten.
 

Tai ließ seinen Kopf auf Yamatos Schulter fallen.

„Die lieben Kinder.“ sagte er und ließ Yamato nur ungern aufstehen.
 

„Taichi?“ Yamato blieb stehen und schaute Tai tief in die Augen.
 

Auf Tais Haut bildete sich eine dünne Gänsehaut und diese hatte weder mit Lust noch mit Kälte zu tun. Es fühlte sich an, als würde Yama ihm direkt in seine Seele schauen.

War er wirklich Yamato große Liebe? Tai konnte das nicht glauben. Selbst sah er sich als gewöhnlich und teilweise sogar langweilig. Außer ein bisschen Sport und mit einem Brett umgehen, konnte er nicht viel.
 

„Taichi, ich habe ein Weihnachtsgeschenk für dich und ich würde es dir gerne schon heute Abend schenken. Ich habe ein Lied für dich geschrieben, eigentlich für uns.“ er gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und verließ das Zimmer.
 

Tai brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen und lief seinem Freund hinterher.
 

Yamato wartete auf ihn und hielt ihm die Terrassentür auf.
 

„Küssen!“ schrie Yolei auf einmal. Dabei war ihr deutlich anzusehen, dass sie nicht soviele Tequilas

vertrug.
 

„Was ist los?“ Tai schlitterte in den Türrahmen und blieb abrupt stehen.

„Wer hat sich geküsst?“
 

„Ihr müsst euch endlich küssen!“ rief jetzt auch Mimi.
 

Sie tauschten panische Blicke aus und Yamato lief rot an.
 

~Haben sie uns gesehen? Wissen sie was? Was sagen wir jetzt? Wir waren betrunken?~

„Küssen, küssen!“ rief sogar Kari.
 

„Habe ich schon ein Lied verpasst?“ Davis drängelte sich auch in den Türrahmen, in den Händen Stöcke mit aufgespießten Marshmallows.

Er schaute kurz in die Runde, hoch zum Türrahmen und sagte „Achso, na gut.“

Dann küsste er einen perplexen Yamato auf den Mund, im Anschluss einen noch perplexeren Tai und ging unter dem Mistelzweig weg, zurück zur Feuerstelle.

Alle applaudierten und johlten.
 

„Ich hätte gerne noch einen Kurzen, Mimi!“ bestellte Tai und setzte sich dann ebenfalls an die Feuerstelle.
 

Nachdem sich alle einigermaßen beruhigt hatten, spielte Yamato alte Lieder auf der Gitarre. Sogar die Männer der Runde kamen nicht, sich den ein oder anderen Moment über die Augen zu wischen. Sie schwelgten alle in alten und schon lange vergangenen Zeiten.
 

„Ein Lied habe ich noch und dann ist Schluss mit der Lagerfeuerromantik.“ verkündete Yamato und und fixierte Tai einen Moment länger, als den Rest der Gruppe.
 

Er räusperte sich kurz und schlug dann die Saiten an, leise fing er an zu singen.
 

„Du wirst noch viel erleben,

Du musst diesen Test bestehen,

Es kommt der Tag, an dem du dein Ziel erreichst“
 

Kurz schaute Yamato Tai an und Tai stockte der Atem. Für einen Moment war diese verrückte Welt stehen geblieben und sie waren nur noch zu Zweit.
 

„Leb' deinen Traum, denn er wird wahr

Geh deinen Weg

Stelle dich der Gefahr

Alles, was wichtig ist

Wirst du erkennen, wenn die Zeit gekommen ist

Ja, greif nach den Sternen

Du bist bereit

Glaub an dich

Bald ist es soweit ….“
 

Als Yamato das Lied zu Ende gesungen hatte, klatschten seine Freunde laut Beifall. Tai saß da und wusste nicht was er sagen sollte. Noch nie wurde ihm ein Lied gewidmet und er konnte sich auch nicht daran erinnern einen Song gehört zu haben, der so direkt auf sein Leben zu geschnitten war.
 

~Leb deinen Traum~
 

„So, es ist Schlafenszeit.“ Joey klatsche in die Hände und seine Augen waren verdächtig glasig. Am Alkoholkonsum konnte es nicht liegen, da er den ganzen Abend sämtliche Getränke in den Wald befördert hatte.

„Und morgen Männer, müssen wir früh raus und einen Baum kaufen!“
 

„Jah!“ rief Sora.

„Das dürfen wir auf keinen Fall verschlafen. Am Ende bekommen wir nur noch so eine kleine Krüppeltanne.“
 

„Der Baum muss riesig sein! Er muss mindestens bis zur Decke reichen!“ Mimi breitete ihrer Hände weit aus.

„Dann sehe ich auf den Fotos wenigstens schmal aus.“
 

Während die Anderen in ihre Zimmer gingen, verkündete Tai noch, das Feuer zu löschen. Yamato blieb neben ihm stehen.
 

„Das Lied war wunderschön, Yama. Danke.“
 

„Schön, dass es dir gefallen hat. Ich habe es letzte Woche zu Ende geschrieben und konnte kaum abwarten es dir vorzuspielen. Du machst mein Leben besonders, Taichi.“
 

„Ach Quatsch.“ Tai winkte ab, weil ihm dieses Kompliment Zuviel war.

„Ich würde allerdings gerne unser Weihnachtsfest zu was ganz besonderem machen.“
 

„Ok. Und was stellst du dir da vor?“
 

„Lass uns gleich in den Wald gehen und einen Baum fällen!“

Tai blickte in große, ungläubige Augen.
 

„Einen Baum fällen? Wir? Mitten in der Nacht?“
 

„Ja! Bis wir morgen in der Stadt sind, sind die schönen Bäume schon längst weg und einen Baum in Mimis Größenordnung werden wir so oder so nicht bekommen.“
 

„Mir ist nur nicht ganz klar, warum wir Mimi diesen Wunsch so genau erfüllen müssen?“
 

Tai verdrehte die Augen.

„Weil Morgen Weihnachten ist. Weihnachten gehen Wünsche in Erfüllung. Und weil ich unser Weihnachten perfekt haben möchte, weil ich Träume leben soll.“
 

Nun war es an Yamato, die Augen zu verdrehen.

„Ich dachte eher daran, dass du deine Träume lebst und nicht die von anderen wahr werden lässt, Herr Weihnachtsengel.“
 

Tai grinste breit.

„Es ist, alles-ist-möglich-Montag. Also was solls. Wir brauchen nur einen weiteren Komplizen.“
 

Über das Haus legte sich eine angenehme Stille und die Nachtruhe war eingetreten. Draußen schneite es wieder und hier und da knarzte ein Holzpaneel.
 

Auf Zehenspitzen schleichten Yamato und Tai durchs Haus und hofften, sich nicht in der Zimmertür zu irren. Leise schlossen sie eine Tür auf und schauten rein. In seinem großen Himmelbett lag Davis, alle Viere von sich gestreckt und laut schnarchend.
 

„Süß, der Kleine.“ feixte Yamato.

„Und man könnte meinen, ihr seid verwandt.“
 

Tai kniff Yamato in die Seite.

„Das ist ja so überhaupt nicht richtig.“ wehrte sich Tai.
 

„Stimmt! Du siehst natürlich um einiges süßer aus!“ Yamato kuschelte sich in Tais Arm und fing an ihm sanft die Lippen zu küssen. Ihr Kuss wurde wilder und Yamato biß Tai zärtlich in den Hals.
 

„Hey! Mach mich nicht wuschig. Sonst gehen wir heute nirgends hin.“ befahl Tai und schob seinen Freund ein Stück von sich.
 

„Ich habe keine geheime Mission, Herr Weihnachtsengel.“
 

„Nein, nein, nein. Das ziehen wir durch!“ und weil Yamato eine Schnute zog, ergänzte Tai den Satz: „und danach kümmere ich mich um dich!“
 

Die jungen Männer schlichen sich näher an das Bett ran, obwohl es nicht nötig war. Davis machte nicht den Eindruck, dass ihn irgendwas oder irgendwer in nächster Zeit wecken würde.
 

„Davis.“ sagte Tai.

Dann etwas lauter „Davis!“
 

Vorsichtig rüttelte Tai an ihm.
 

„Himmel! So wird das nichts! Möchtest du das er noch tiefer schläft oder ihn wecken?“

Yamato zog Davis die Decke runter und schüttelte ihn dann energisch.

„Davis! Aufstehen! Frühstück ist fertig.“
 

Verwirrt machte Davis die Augen auf.

„Das kann nicht sein.“ gähnte Davis und schaute verschlafen.
 

Als er realisierte, das Yamato und Tai in seinem Bett lagen, schreckte er hoch und wollte los blöken.
 

Schnell hielt Yamato ihm den Mund zu und Tai zog ihn aus dem Bett.

„Psst!“ zischte Tai ihm ins Ohr.

„Du willst doch immer mit den großen Jungs mitspielen. Heute Nacht ist die Chance.“
 

****************************************************************************
 

Der Schnee glitzerte im Mondschein und knirschte unter ihren Schritten.
 

„Wie absolut, hammer-geil ist denn die Aktion!“ Davis bekam sich nicht ein und zog den Schlitten unermüdlich hinter sich her.
 

„Noch, ist hier gar nichts hammer-geil. Noch ist nämlich gar nichts passiert.“ bemerkte Yamato, dem die ganze Aktion nicht geheuer war.

„Nach was genau halten wir Ausschau, Taichi?“
 

„Nach dem perfekten Weihnachtsbaum. Er muss groß sein, dicke Zweige haben und wunderbar nach Tanne riechen.“
 

„Wie riecht denn Tanne?“ Davis kratze sich am Hinterkopf. „Trifft das nicht auf alle Bäume zu?“
 

„Ich glaube langsam, Taichi, verträgt den ganzen Schnaps nicht richtig.“
 

„Da!“ rief Tai.

Erschrocken drehten sich Yamato und Davis um und schauten in die gezeigte Richtung.

„Da! Da steht der perfekte Baum. Das ist er!“

Tai stand vor einer sehr breiten Tanne, die nicht weniger als drei Meter hoch war.
 

„Super! Wird ja immer besser. Ist die nicht etwas sehr überdimensioniert, Taichi?“
 

„Nein! Sie ist perfekt.“
 

„Ok.“ Davis, der einfacher zu begeistern war und mit weitaus mehr jugendlichem Leichtsinn an die Sache ran ging als Yamato, machte sich an die Arbeit. Er stellte den Schlitten zur Seite und legte die Axt neben die Tanne, während Tai seine Jacke auszog.
 

„Mach sie platt!“ feuerte Davis den Älteren an.
 

Der Wald wurde von dumpfen Axtschlägen durchbrochen. Tai war nicht mehr zu halten. Er schlug eins ums andere Mal in den dicken Stamm und der Baum begann bedrohlich zu wanken.

~Die Mädels wollten einen riesigen Weihnachtsbaum? Den sollten sie haben. Kari wollte ein vergessliches Weihnachtsfest? Bitte sehr! Alles war möglich~

Auch wenn Tai sich für einen Moment hinterfragte, ob die Euphorie vom Restalkohol kam.
 

„Jungs, Achtung! Baum fällt.“
 

Und mit einem letzten Schlag, brachte Tai die Tanne zu Fall. Kerzengerade viel sie in den tiefen Schnee.
 

„Dann wäre der schwerste Teil schon geschafft.“ mit dem Unterarm wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
 

„Absolut!“ antwortete Yamato sarkastisch.

„Nur noch flux die 30 Kilo schwere Tanne, fünf Kilometer nach Hause ziehen und fertig.“
 

Auch hier ließ Davis in nichts nach. Er schob den Schlitten neben dem Baum und legte schon einmal die Schnüre zurecht.
 

„Etwas Sport, schadet dir nicht mein Herz.“ damit gab Tai seinem Freund einen Klapps auf den Hintern.
 

„Ich habe da tatsächlich eine andere Vorstellung von Sport.“
 

„Den gibt es auch noch. Quasi zur Belohnung.“ Tai machte sich dran, die Tanne auf den Schlitten zu hieven.

Tatsächlich ging der Weg zurück, schneller als vermutet. Zu dritt ließ sich der Schlitten auch zügig durch den Schnee ziehen. 20 Minuten, etlichen blauen Flecken, mehreren verloren Tannennadeln und einer zerbrochenen Porzellanfigur später, stand der Baum im Ständer neben dem Kamin.

Das Wohnzimmer wirkte um einiges kleiner und die Tanne noch imposanter, im geschlossenen Raum.
 

„Die Mädels werden ausflippen.“ fasste Davis die Situation zusammen.
 

„Stimmt! Und nun Feierabend!“ Tai scheuchte Davis ins Bett und bedeutete Yamato, sich in ein paar Minuten in Tais Bett zu schleichen. Schließlich gab es noch eine Kleinigkeit zu erledigen.

Mit Schwung aus dem Fenster

In weißen Laken, kuschelte sich Kari durch das große Bett. Tk rutschte von ihr weg, um sie zu ärgern und rollte sich auf die andere Seite der großen Matratze. Kari zog erste einen Schmollmund und lachte dann laut. Sie befreite sich aus dem Deckengewühl und attackierte ihren Freund erneut. Ein wildes Gerangel entstand und letztendlich schnappte Tk sich seine Freundin und zog sie unter die Decke um sie küssen.

„Ich bin glücklich mit dir!“ flüsterte er ihr ins Ohr und kitzelte sie.
 

Wieder lachte Kari und diesmal war es an ihr, weg zu rutschen.

„Aufhören! Ich ergebe mich!“

Sie legte sich auf den Rücken und strecken ihre Arme von sich. Tk legte sich neben ihr und nahm sie noch einmal in den Arm, diesmal ohne die Absicht sie zu ärgern. Sie kuschelte sich eng an ihn.
 

„Ich hoffe Tai findet bald auch die Richtige.“

Tk schmunzelte.

„Muss ich das persönlich nehmen, wenn du neben mir liegst und an einen anderen Mann denkst?“

„Das ist doch mein Bruder, Takeru!“

„Trotzdem. Du machst dir zu viele Gedanken. Ich finde, er wirkt zufrieden.“

„Mh.“ Kari streckte sich und stand dann auf.

„Machst du dir keine Gedanken um deinen Bruder?“

„Ich denke oft an ihn und ich möchte auch das er glücklich ist. Letztendlich muss er seinen Weg aber alleine gehen. Da kann ich mir noch so viele Gedanken machen.“

Takeru sah seiner Freundin an, dass sie sich weiter Gedanken machte und grübelte.
 

„Vielleicht hast du recht. Heute mache ich mir jedenfalls keine Gedanken mehr. Erst kaufen wir einen Baum und dann gibt es Plätzchen!“

******************************************************************

Der Wecker war seiner Aufgabe nach gekommen und klingelte um sechs Uhr morgens. Tai hatte versucht Yamato zu wecken und ihn aus dem Bett zu schmeißen. Nach kurzer Entscheidungsfindung drückte Tai die Snoozefunktion auf seinem Wecker und wollte noch fünf Minuten weiter dösen.

Der nächtliche Raubzug war ihnen in die Knochen gekrochen und der Schlaf wollte nachgeholt werden. Eingekuschelt wurden aus fünf Minuten zwei Stunden.

Das Wecken übernahm diesmal Kari und nicht der ausgeschaltete Wecker. Tai schreckte hoch, weil er seine Schwester im Wohnzimmer quietschen hörte. Er schreckte auf, Kari freute sich gerade über den großen Baum im Wohnzimmer.
 

„Yama! Yamato!“ Tai versuchte seinen Freund wach zu rütteln. Was nur geringfügig funktionierte.

„Muss ich schon rüber?“ verschlafen schaute Yamato seinen Freund an.

Es klopfte und Kari machte die Tür schon zu Hälfte auf.

„Tai? Bist du angezogen?“

Kurzerhand schmiss Tai seinen Freund aus dem Bett und schaute dann erschrocken zur Tür, es war keine Zeit mehr zu reagieren.
 

„Kari?“ Tk rief nach seiner Freundin und sie verschwand kurz aus der Tür, zurück den Flur.

Yamato nutze die kurze Ablenkung und sprang im Hechtsprung zu den bodenlangen Vorhängen und versteckte sich dahinter.

Im selben Moment stand Kari nun ganz im Zimmer, gefolgt von Tk.

„Der Baum ist wunderschön! Den habt ihr aber nicht einfach im Wald gefällt?“ fragte sie.

„Schwesterherz! Dein Wunsch war, ein großer Weihnachtsbaum und nun steht er da.“
 

Kari lächelte versöhnlich.

„Er ist wirklich wunderschön. War das eine spontane Aktion von dir und Yamato? Und wo ist er überhaupt?“
 

Nun war er daran gute Ausreden zu finden und die Beiden aus seinem Schlafzimmer zu bekommen.

„In seinem Zimmer vielleicht? Er schläft bestimmt noch. Sport ist ja nicht so sein Ding. Schon gar nicht mitten in der Nacht.“ feixte Tai, wohl wissend das Yamato zuhörte.
 

„Da war ich gerade. Sein Bett ist leer.“ erklärte Tk und setzte sich zu allem Überfluss auf Tais Bett.
 

„Dann ist er in die Stadt gefahren?“
 

Kari ging zum Fenster und stand genau neben dem Vorhang.

„Die Einfahrt ist schon wieder komplett zugeschneit. Das wird er ohne Schneemobil nicht geschafft haben.“
 

Deutlich unruhiger rutsche Tai in seinem Bett hoch.

Obwohl er mit nacktem Oberkörper da saß, war ihm nicht kalt. Im Gegenteil, er fing langsam an zu schwitzen. Die Situation wurde ihm eindeutig zu heiß.
 

„Das ist aber komisch.“ misstrauisch schaute Kari sich in Tais Zimmer um und ihr Blick blieb auf einer Boxershorts vor dem Bett ruhen.

Im gleichen Moment erkannte auch Tai den Fehler im Bild.

„Tai? Seit wann trägst du Boxershorts von Calvin Klein?“ Das ließ auch Tk aufhorchen und er schaute skeptisch auf die Shorts.

„Was ist hier los?“ plötzlich schien Kari der Vorhang etwas zu wuchtig. Langsam ging sie auf ihn zu.
 

„Kari. Könntest du vielleicht...“ Tai hatte keine Ahnung wie er sie aufhalten sollte. Gleich würde sie den Vorhang zur Seite schieben und dahinter den nackten Yamato finden. Damit war Weihnachten gelaufen.

Mit einem Ruck zog Kari den schweren Vorhang zurück und Tais Herz setzte einen Schlag aus.
 

„... einfach das Fenster schließen und dich beruhigen.“ vollendete Tai den Satz und hatte keine Ahnung wo Yamato hin war.

Zu Dritt schauten sie auf das offene Fenster.
 

Kari blickte mit großen Augen erst Tai und dann Tk an.

„Mir war, als wenn ich jemanden gesehen hätte.“
 

„Ich glaube für dich gibt es heute keinen Alkohol und keinen Zucker. Das macht dich alles durcheinander.“ mit schlechten Gewissen redete Tai seiner Schwester ihre vermeintliche Zerstreutheit fest.
 

„Ihr könnt nachsehen, ob Davis noch in seinem Zimmer ist. Er war auch ein Komplize. Und ihr wisst doch, wie gerne er sich feiern lässt.“

Damit nahm Tk seine Kari in den Arm und führte sie raus. Allerdings nicht, ohne ihr gut zu zureden.
 

Mit einem lauten Seufzten, ließ sich Tai zurück in die Kissen fallen. Es nütze nichts, das Versteckspiel musste ein Ende finden, bevor noch jemand verletzt wurde.

Zur Bestätigung folgte ein lauter Rums, das Geräusch eines zerbrochenen Tellers, sowie ein Schrei von Mimi.

„Yamato! Kannst du dir nicht etwas anziehen, wenn du durch die Küche läufst? Wir wollen gleich gemütlich Frühstücken und das ohne kleine Würstchen!“
 

„Soras Blick zu Urteil, hat sie aber schon Lust auf Würstchen.“
 

Yamato war wohl nackt aus dem Fenster gesprungen und musste nun durch die Terrassentür wieder zurück ins Haus, quer durch die Küche.

Tais Zimmertür wurde erneut aufgerissen und vor ihm stand tatsächlich ein nackter Yamato, mit Schnee im Haar.
 

„Das hat ein Nachspiel!“ prophezeite Yamato und funkelte Tai böse an.
 

„Ich hoffe doch.“ grinste Tai, obwohl sie nur knapp der Wahrheit entkommen waren.

„Zieh dir endlich was an, bevor die Damen des Hauses komplett den Verstand verlieren.“
 

Von unten ertönte erneut Mimis Stimme. „Frühstück ist fertig! Und Bitte komplett angezogen runter kommen.“

Yamato und Tai schauten sich an und verdrehten die Augen.

Schlussstrich

Seine Freunde saßen um den festlich gedeckten Küchentisch. In mitten der Mädels saß Davis und erzählte in schillernden Farben die Flucht mit dem Weihnachtsbaum.

„Setz dich Taichi.“ Yamato deutet auf den Platz neben ihm und Tai musste der Versuchung widerstehen, seinem Freund keinen guten Morgen Kuss zu geben.

„Entweder habe ich gestern Nacht, einige Details verpasst oder Davis übertreibt maßlos.“

„Da ich noch nie mitbekommen habe, das unser Davis übertreibt, musst du in Trance gewesen sein.“ lachte Tai seinen Freund an.

„Das würde auch erklären, warum ich bei so einem Blödsinn mitgemacht habe.“
 

Die Gespräche plätscherten weiter vor sich hin und Tai stocherte appetitlos in seinem Rührei. Halbherzig griff er nach seiner Kaffeetasse und nahm einen kleinen Schluck. Der Kaffee war lauwarm und er hatte vergessen die Milch unter zu rühren. Durch seine Bewegung vermischte sich die Milch langsam mit dem schwarzen Getränk. In seiner Tasse entstanden immer neue Muster und trugen seine Gedanken weit weg.
 

„Taichi? Ist alles in Ordnung?“ Eine warme Hand legte sich auf die seine und katapultierte seine Gedanken zurück zum Küchentisch. Erschrocken zog er seine Hände weg und schüttete den Inhalt seiner Tasse über die weiße Tischdecke und über sich. Dann stieß er sich sein Knie am Tisch und da nun alle Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war, fiel er schließlich rückwärts mit dem Stuhl auf den Boden.
 

„Junge, Tai. Bleib mal locker!“ Davis tauchte zuerst in seinem Blickwinkel auf.

„Als hätten wir schon Kinder am Tisch.“ rief Mimi, streichelte ihren Bauch und holte einen Lappen.

„Irgendwie war ich in Gedanken.“ erklärte sich Tai und kratze sich verlegen am Hinterkopf.

Tk und Davis zogen ihn schließlich hoch, als wäre er während eines ausgelassenen Kneipenabend vom Barhocker gefallen.

„Alles gut, Jungs. Es ist ja nichts passiert.“

In zweiter Reihe, schaute Yamato ihn kritisch an. Sein Blick fragte, was genau das Problem war. Resigniert schaute Tai zurück, er wusste es doch auch nicht.

Zusammen ordneten sie das Chaos auf dem Tisch und beendeten damit das Frühstück.
 

„Tk und ich fangen dann mit den Plätzchen an.“ verkündete Kari.

„Super Idee! Da möchte ich auch mit machen.“ damit hakte sich Yolei unter und zog die Beiden zur kleinen Kochinsel.

„Aus Sicherheitsgründen, überwache ich das Vorhaben.“ Davis positionierte sich entsprechend, dass die Teigschüssel zwangsläufig vor ihm stehen würde.

„Dann übernehme ich das Schmücken vom Baum. Yamato, Tai? Macht ihr mit?“

„Na klar.“ antwortete Yamato und ließ sich von Sora in das Wohnzimmer bringen.

„Ich ziehe mir schnell einen neuen Pullover an.“ verkündete Tai und ging zurück in seine Zimmer.
 

*****************************************************************************
 

Mit der gewonnen Zeit, stellte Tai sich unter die Dusche und versuchte seine Gedanken in den Abfluss zu spülen. Das warme Wasser lockerte seine Verspannung im Nacken und seine Haut wurde warm. Frisch geduscht zog er sich ein frisches Sweatshirt an und atmete tief durch. Körperlich fühlte er sich um einiges besser und sein Puls beruhigte sich. Am Küchentisch war ihm bewusst geworden, wie knapp die Situation heute morgen war. Wie hätte er sich erklärt, wenn Yamato nicht aus dem Fenster gesprungen wäre, sondern hinter dem Vorhang gestanden hätte.
 

Tai ging zum Fenster und beobachtete Joey und Mimi. Sie standen vor einem großen Schneemann, den sie gestern gebaut hatten. Mimi richtete den Schal des Schneemannes und Tai konnte sich vorstellen wie sie Joey erklärte, dass der Schneemann sonst friere.

Joey nahm seine Frau in den Arm und streichelte ihr über den Bauch. Nächstes Jahr würde die Beiden vielleicht an der selben Stelle stehen. Mimi würde sich noch immer an ihn lehnen und er hätte seinen Sohn im Arm halten.

Tränen nahmen Tai die Sicht auf das kleine Familienglück. In den letzten Tagen war er so sentimental geworden. Damit konnte er kaum umgehen. Ablenkung war gefragt!
 

Tai ging in die Küche, Plätzchen halfen schließlich immer.

Yolei rollte energisch den Plätzchenteig aus, während Kari daneben stand und sich mit Davis unterhielt.

„Mit ist im Prinzip nur wichtig, dass ihr euch liebt und eine riesige Hochzeitstorte.“ fasste Davis das laufende Gespräch zusammen.

„Und wir dachten, du kommst zu unserer Hochzeit, wegen uns.“ mischte Tk sich, gespielt empört ein.

„Na selbstverständlich!“ Davis legte seinen Arm um Tk und zog ihn an sich. „Und um tatsächlich sicher zu gehen, dass du die schönste Frau der Welt heiratest und ich wirklich keine Chance mehr habe.“

„Du übertreibst maßlos Davis.“ winkte Kari ab und wurde eine Spur rot im Gesicht.

„Finde ich nicht.“ gab Tk zurück, umarmte Kari von hinten und küsste sie sanft in den Nacken.

„Können wir uns wieder auf das wesentliche konzentrieren?“ warf Yolei ein und verteilte Ausstechformen. „Du auch; Tai?“ sie hielt ihm eine Sternschnuppe hin.

„Ach, nein Danke. Filigrane Arbeit ist nicht so mein Ding.“ damit ließ er die Jüngeren zurück und setzte sich auf ein Sofa vor den Kamin.
 

Auf einer Leiter stand Sora und ließ sich die Lichterkette von Yamato angeben und redete ununterbrochen. Yamato hatte Mühe mit dem nachreichen der Kette, sowie mit dem positiven Zusprechen.

„Was ist das Thema?“ fragte Tai, in der Hoffnung seinen Gedanken eine andere Richtung zu geben.

Sora ließ sich von Yamato von der Leiter heben und setzte sich zu Tai auf das Sofa.

„Ich bin so glücklich, euch als Freunde zu haben!“ sie drückte erst Tai einen Kuss auf die Wange und dann Yamato, der sich zu ihnen gesetzt hatte.

„Ohne euch würde ich mich richtig einsam fühlen.“

„Du solltest glücklich sein, dich noch rechtzeitig von deinem Ex-Freund getrennt zu haben. Im nächsten Jahr triffst du deinen Traumprinz dann wirklich.“ munterte Yamato sie auf.

„Ich hoffe. Obwohl ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben habe. Das ist jetzt die dritte gescheiterte Beziehung.“ Sora stöhnte auf.

„Dann wird es der Nächste!“ versuchte es Tai, da er nun wusste welche Thematik behandelt wurde.

„Soviel Zeit bleibt mir leider nicht mehr.“

„Hm.“ Tai wusste wie sehr Sora sich eine kleine Familie wünschte. Bei jedem ihrer Partner hatte sie sich das traute Familienglück ausgemalt und wurde auf kurz oder lang enttäuscht.

„Das wirklich so, Tai. Zuerst muss ich einen neuen Freund finden und dann muss es auch noch passen. Und es muss so richtig passen. Schließlich möchte ich meinen Kindern ein schönes Familienleben bieten. Und die meisten Männer in meinem Alter haben eine Vergangenheit und keine Lust noch einmal mit Windeln wechseln anzufangen.“

Tai dachte über diese Aussage nach und rechnete seine Zeit aus. Missmutig schaute er dem Holz beim brennen zu. Seine Gedanken flogen wild durcheinander und der Raum schien kleiner zu werden. Die Nähe zu seinen Freunden und vor allem zu Yamato ließ sich kaum aushalten. Er musste raus.

„Ich kümmere mich um neues Feuerholz. Sonst sitzen wir gleich im kalten.“ und bevor sich jemand anschließen konnte, sprang er auf und rannte fast aus dem Zimmer, vorbei an einem vollen Korb mit Holzscheiten.
 

***********************************************************************
 

Die kleine Gartenhütte stand abseits vom Haus und tief im Schnee. Die kleinen Fenster waren kaum zu erkennen. Tais Gesicht glühte vor Hitze und er atmete die kalte Luft tief ein. Weg von Lärm, Musik und seinen Freunden, fühlte er sich etwas besser. Die Situation überforderte ihn zunehmend und die Tage zogen sich in die Länge. Der eigentlich schöne Urlaub wollte keine Ende nehmen.

Tai spaltetet die Holzstücke energisch und dünner Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Er zog sich seine Jacke aus und stand nur noch in Hose und dünnem Sweatshirt da. Mit jedem Axtschlag verflog seine Wut und es blieb nur noch Trauer zurück.

Wie sollte es weiter gehen? Konnte es überhaupt weiter gehen?

Er schlug die Axt in einen weiteren Scheit, ließ sie stecken und setzte sich daneben in den Schnee. Eine heiße Träne tropfte auf seine Knie, gefolgt von vielen weiteren. Plötzlich gab es keinen Halten mehr. Tai vergrub sein Gesicht in seiner Armbeuge und schluchzte. Zu lange hatte er diese Trauer schon zurück gehalten.
 

Eine warme Hand streichelte ihm sanft über den Nacken und durch die braunen, störrischen Haare. Tai blickte auf, er hatte nicht mal genug Energie um seine Tränen zu verstecken.

Yamato schaute ihn mitfühlend an und strich ihm schließlich die Tränen von den Wangen.

„Taichi. Was ist los mit dir?“

„Ich weiß nicht was ich sagen soll.“

„Das ist neu.“ versuchte Yamato zu witzeln.

Tai lachte nur schwach.

„Yama. Das geht so nicht weiter. Vielleicht ist das mit uns nur Zeitverschwendung. Weißt du eigentlich worauf du dich einlässt?“

„Wie meinst du das? Ich lasse mich auf dich ein?“

Tai stand plötzlich auf und stellte sich genau vor Yamato. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.

„Auf mich! Und auf ein kompliziertes Leben. Ein Leben, dass komplett an der Norm vorbei zieht. Wenn wir zusammen bleiben, werden wir niemals einfach so die Straße entlang laufen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.“

„Was für ein Blödsinn! Wir werden doch nie angeschaut...“ Yamato ballte seine Hände ebenfalls zu Fäusten und in seinem Blick sammelte sich neben Unverständnis auch Wut.

„Blödsinn ist, sich sein ganzes Leben zu verbauen, nur weil du an mir festhältst! Wir werden nie eine richtige Familie sein. Du kannst niemals Vater werden. Was wenn sich dein Bruder von dir abwendet? Deine Eltern? Was bleibt dann noch?“

„Du bleibst?!“

„Nein. Es ist aus, Yama...to.“

Damit ließ Tai ihn stehen und rannte zurück zum Haus. Yamato blieb wie angewurzelt zurück, während dicken Flocken leise vom grauen Himmel fielen.
 

*******************************************************************
 

Tai wischte grob die frische Schneedecke von seinem Van und setzte sich dann hinter das Steuer. Nur schwerfällig startete der Motor in der kalten Umgebung. Er trat das Gaspedal ein mehrmals durch und fuhr aus der Einfahrt. Eigentlich konnte er kaum die Straße sehen. Die Scheiben waren halb vereist und die Lüftung noch zu kalt um diese von innen abzutauen. Die Sonne hatte keine Chance durch die dicken Wolken zukommen und der Schneefall trübte zusätzlich die Sicht.

Trotzdem verringerte Tai sein Tempo nicht. Er wollte nur weg.
 

Mit Yama Schluss zu machen, war die einzig richtige Entscheidung gewesen und auch Yama würde das erkennen. Schließlich sollte Yama eine richtige Familie gründen und glücklich werden und sich nicht erklären und verstecken müssen.

Schon gar nicht wegen ihm, der er so ein Feigling war. Yamato war gebildet, witzig, einfühlsam und die treuste Seele, die er kannte. Und im Gegenzug brachte Tai es nicht fertig seinen Arbeitskollegen von seinem Partner zu erzählen. Aus Angst, sie würden ihn als Abteilungsleiter nicht mehr ernst nehmen.
 

Selbst wenn es so gekommen wäre, ging es nur um einen Job. Einen Job der jederzeit in ähnlicher Position zu finden war. Yama gab es dagegen nur einmal und er hatte gerade einen Schlussstrich drunter gezogen. Es war die beste Entscheidung, für Alle.

Bei diesem Gedanken, sammelten sich neue Tränen in seinen Augen. Die sowie so schon eingeschränkte Sicht, verschlechterte sich noch mehr. Das Schneetreiben wurde dichter und er fuhr auf eine Gabelung zu. Auf der Suche nach einem abgelegenen Ort zum nachdenken, bog er schließlich nach rechts ab. Hoffentlich reichte das Gas, um seinen Van einige Zeit zu beheizen. Er musste nachdenken und brauchte Zeit.
 

Noch in Gedanken, erkannte er kaum das Reh, welches aus dem Wald auf die Straße sprang und auf der Fahrbahn stehen blieb. Tai trat fest auf die Bremse merkte sofort wie die Reifen blockierten. Er schlug das Lenkrad scharf rechts ein, um nicht frontal mit dem Tier zu kollidieren. Der Van rutschte von der Straße und in den Graben. Ein bitterer Geschmack machte sich in seinem Mund breit, dann wurde im schwarz vor Augen.

Nicht der Nabel der Welt

Die kleine Gruppe saß im Wohnzimmer vor dem Kamin, es herrschte eine betretende Stimmung und niemand traute sich, die Situation zu hinterfragen.

Tai und Yamato waren schon viele Jahre eng befreundet und es war nicht das erste Mal, das es Streit gab und sie Abstand von einander brauchten. Daran waren ihre Freunde gewöhnt, dieses Mal fühlte es sich aber anders an. Yamato wirkte nervös und tigerte von Kamin zur Eingangstür und wieder zurück. Er verriet niemandem worüber sie sich geritten hatten, nicht einmal seinem Bruder. Draußen wurde es zunehmend dunkler und Tai war noch nicht zurück. Eigentlich kam er nach jedem Streit im hellen zurück, zu Yamato und seinen Freunden und hatte Pizza für alle dabei.
 

Die Uhr über dem Kamin schlug 17:00 Uhr.

„Ich fahre ihn suchen.“ verkündete Yamato und holte seinen Mantel.
 

„Wo willst du nach ihm suchen? Es ist dunkel! Tai könnte überall hingefahren sein.“ Tk sprang auf.
 

Sora legte ihren Arm um Davis, der auch aufspringen wollte. Noch einen Hitzkopf konnte diese Diskussionsrunde nicht vertragen. Sie schauten sich alle fragend an, ohne Tai schien die Gruppe unkoordiniert.
 

„Taichi ist was passiert! Er müsste schon längst wieder hier sein!“ Yamato schob energisch einen Stuhl zur Seite.
 

„Über was habt ihr euch letztendlich gestritten?“ rief Kari und stand mit einem Satz genau vor Yamato. Die Situation wurde angespannter und gereizt. Yamato schwieg betreten und schaute auf seine Füße.
 

„Wann werdet ihr endlich erwachsen?! Und lasst diese kindischen Streitereien sein!“ Kari war außer sich und ließ sich auch nicht von Tk zurück halten. Grob drehte sie Yamato zu sich und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen.
 

„Wir sind zusammen.“ flüsterte Yamato ihr entgegen, hielt ihrem Blick aber nicht lange stand.
 

„Mir ist klar, dass ihr viel Zeit zusammen verbringt. Trotzdem müsst ihr nicht...“

„Nein, Kari. Du verstehst das falsch“

„Was gibt es da falsch zu verstehen?“

„Wir sind richtig zusammen, als Paar. Wir leben zusammen in Taichis Wohnung.“

Der Raum war in Stille getaucht. Es war kaum ein atmen zu hören, einzig ein Holzscheit im Kamin verursachte ein leises Knacken.
 

Davis schaute fragend in die Runde, scheinbar war für ihn der Groschen noch nicht gefallen. In Karis Augen hingegen mischte sich Unglaube, Erstaunen und Enttäuschung.

„Mh.“ antwortete sie um Zeit zu gewinnen, diese Aussage zu verarbeiten.

„Und warum ist Tai weggefahren?“
 

„Taichi hat mit mir Schluss gemacht. Die Situation hat ihn überfordert und er hat große Angst euch als Freunde und dich als Schwester zu verlieren.“ verriet Yamato und versuchte, obwohl er seine Freunde angesprochen hatte, ihren Blick zu meiden.

„Wieso sollte Tai uns oder mich verlieren?“ verwirrt suchte Kari, Yamatos Blick.

„Ich glaube, ich verstehe die Situation nicht. Aber gut. Wo finden wir ihn jetzt?“ sie machte sich ebenfalls daran ihre Jacke anzuziehen.

Langsam kam die Gruppe wieder in Bewegung und Yamato konnte nicht mit Sicherheit behaupten, dass seine Freunde alles verstanden oder realisiert hatten.

„Ich weiß es nicht. Vielleicht finden wir noch seine Reifenspuren auf der Straße?“ Yamato realisierte wie hilflos er sich plötzlich fühlte.

„Warum bin ich nicht schon eher los gefahren!“ Tränen machten sich in seinen Augen breit.
 

„Wir finden ihn!“ Kari nahm ihn in den Arm.

„Los!“
 

„Ich möchte auch mit!“ Davis stand ebenfalls auf und versicherte Sora, einen kühlen Kopf zu behalten.
 

„Ich versuche sein Auto zu lokalisieren.“ erklärte Izzy während er auf seinem Laptop tippte und dabei zur Haustür ging.

„Ich habe in die Soundanlage einen Diebstahl-Schutz integriert. Die Zugangsdaten hat natürlich Tai, aber vielleicht lässt sich das System hacken.“
 

„Meldet euch bitte sofort, wenn Tai hier auftaucht.“ ordnete Kari an und küsste Tk.
 

„Passt auf euch auf!“ nur widerwillig ließ er seine Freundin und seinen Bruder in die Dunkelheit gehen.
 

Yamato schaufelte sein Auto von Schnee frei und erkannte die Aussichtslosigkeit auf dem Weg Reifenspuren auszumachen. Auf der Straße lag eine frische und dicke Schneedecke.

„Warum habe ich so lange gewartet? Ich Idiot! Ich hätte ihn niemals fahren lassen dürfen, nachdem ganzen Unsinn den er geredet hat.“ Yamato wartete ungeduldig, bis seine Freunde einstiegen.
 

„Wir finden ihn! Es ist sicher nichts passiert.“ Davis klopfte Yamato auf die Schulter und hielt einen Moment länger fest als nötig. Offensichtlich hatte Davis schon schlimmeres gehört als eine Liebesbeziehung zwischen zwei Freunden.

„Fahr nur vorsichtig. Irgendwo wird sich eine Spur ausmachen. Izzy? Hast du schon etwas?“ Kari drehte sich zu Izzy der fleißig in seinen Laptop tippte.

„Ist leider nicht so einfach, mit der Firewall habe ich mich selbst übertroffen. Sobald wir aus dem Tal raus sind, sollte der Internetempfang besser werden. Dann klappt das schon.“
 

Langsam fuhr Yamato sein Auto durch die Straßen, ein mulmiges Gefühl machte sich breit. Sein Thermometer zeigte -5 Grad und die herrschten nicht erst seit einer halben Stunde. Es war stockdunkel und nur vereinzelt sah man Licht von einer Straßenlaterne oder einem Haus. Ansonsten waren sie umgeben von Schnee und Dunkelheit.

An einer Weggabelung blieb Yamato stehen. Wo war Taichi hingefahren, wenn er alleine sein wollte und nachdenken musste. Bestimmt nicht in die Stadt. Er bog nach rechts ab. Verlassen genug sah der Weg schon mal aus.
 

„Ich hab ihn!“ rief Izzy plötzlich von hinten.

„Noch zirka zwei Kilometer gerade aus. Da müsste er sein.“
 

Yamato musste sich zusammen reißen, nicht mit Vollgas die Straße entlang zu heizen. Er strengte seine Augen an und suchte nach einem Zeichen des roten Vans. Und dann sah er ihn. Er stand in einem Graben und die Standlichter leuchteten schwach in die dunkle Nacht.

Sie hielten neben dem Van und Yamato sprang sofort aus seinem Auto. Er riss die Fahrertür auf und im Sitz hing Tai, auf der Stirn eine Platzwunde. Das Blut war ihm die Schläfe runter gelaufen, bis auf das dünne Shirt. Er war bewusstlos und musste mittlerweile unterkühlt sein.
 

„Taichi! Wach auf!“ Yamato schnallte ihn ab und rüttelte ihn erst sanft, dann etwas fester.

„Yama? Was machst du hier?“

„Ich hab dich gesucht! Wir haben dich gesucht! Warum bis du einfach weggefahren?“

Yamato zog Tai aus dem Auto und setzte ihn, neben den Van auf den Boden. Er suchte Tai nach weiteren Verletzungen ab, äußerlich fand er keine mehr.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“

„Mein Kopf tut weh. Ich trinke nicht mehr mit Mimi.“ schwerfällig fasste Tai sich an die Schläfe und zuckte dann vor Schmerz zusammen. „Was ist passiert?“
 

„Das klären wir später. Jetzt kümmern wir uns zuerst um dich.“ Yamato nahm Tais Hand und küsste sie.

„Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!“
 

Tai versuchte seine Hand aus Yamatos zu ziehen und schielte unsicher zu Kari. Yamato ließ das nicht zu und streichelte Tai über die Wange.

„Schon gut. Ich habe unseren Freunden alles über uns erzählt.“
 

Tai senkte seinen Blick und versteifte sich. Im gleichen Moment drängelte sich Kari zwischen die Beiden und schloss ihn in eine enge Umarmung. Ihr Gesicht war tränennass.

„Warum bist du weggelaufen? Wieso hast du mir nicht die Wahrheit gesagt? Ich bin deine Schwester und es wird niemals etwas zwischen uns kommen.“
 

Nun war es an Tai seinen Tränen wieder freien lauf zu lassen, diesmal vor Erleichterung.
 

„Wir sind Familie und werde es auch immer bleiben und damit meine ich auch unser Freunde.“ dabei zeigte Kari auf Davis und Izzy und nahm nun auch Yamato in den Arm.
 

Tai lächelte müde und ließ sich auf die Beine ziehen.
 

„Wir fahren erst mal ins Krankenhaus.“ ordnete Yamato an und musste Tai abstützen. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten.

„Was ist mit meinem Van?“ Tai ließ sich nur widerwillig in Yamatos Auto setzen.
 

„Darum kümmern Davis und ich mich. Keine Sorge Tai.“ sagte Izzy während er den Bus inspizierte. „Sind nur ein paar Kratzer dran. Da bist du deutlich schlimmer davon gekommen.“
 

„Und das trotz Dickkopf.“ witzelte Yamato und half Tai beim anschnallen.
 

„Lass bitte nicht Davis fahren!“ rief Tai aus dem Auto.
 

Davis verdrehte die Augen.

„Mir wird auch nicht der kleinste Spaß gegönnt.“
 

************************************************
 

Während Izzy sich um den Van kümmerte und Davis die Anderen informierte, machte sich das kleine Grüppchen um Tai auf den Weg in die Stadt.

Das Krankenhaus lag auf einem Hügel und war gänzlich umrahmt von hohen Tannen. In der Dunkelheit schienen die Fenster, wie Scheinwerfer auf die Straße.

Sie mussten nicht lange warten und Tai konnte sofort in ein Behandlungszimmer. Seine Platzwunde wurde genäht und nach genauer Untersuchungen konnten innere Verletzungen sowie eine Gehirnerschütterung ausgeschlossen werden.

Nach gut einer Stunde machten sie sich auf den Rückweg. Trotzdem Tai die Nacht nicht im Krankenhaus bleiben musste, saß er unruhig in seinem Sitz.
 

„Ist alles in Ordnung?“ fragte Yamato und legte seine Hand auf Tais Bein.

„Ist dir schlecht? Soll ich anhalten?“
 

Kari wurde sofort hellhörig und lehnte sich nach vorne.
 

„Es ist alles in Ordnung. Ich bin nur nervös.“
 

„Weswegen?“ fragte Kari skeptisch.
 

„Ich auch.“ redete Yamato dazwischen.
 

„Spinnt ihr jetzt Beide? Ihr denkt doch nicht wirklich, dass unsere Freunde eure Beziehung stört. Also so wichtig seid ihr nun tatsächlich nicht.“
 

Tai und Yamato tauschten einen kurzen Blick und Yamato fixierte Kari im Rückspiegel.

„Sieht das Takeru auch so?“
 

„Zugegebenermaßen ist es etwas verrückt. Aber nur etwas. Wenn ich die Situation bedenke, habe ich euch selten getrennt angetroffen. Und wenn doch, war das komischer. Takeru wird es nicht anders sehen.“
 

Tai fiel eine Last vom Herzen, als er merkte, dass Kari wirklich kein Problem mit der neuen Situation hatte. Trotzdem wollte er sich nicht zu früh freuen. Zudem stand die Frage offen, wie es mit Yamato und ihm weiterging. Schließlich hatte er die Beziehung für beendet erklärt.
 

Langsam bogen sie in die Einfahrt ein und dort stand Tais roter Van. Tatsächlich war der Bus ohne großen Schaden davon gekommen. Gerade mal ein paar Lackschäden und eine verbeulte Kennzeichenhalterung zeugten von dem Unfall.

Im Haus wartete Tk in der Eingangshalle auf das kleine Grüppchen.
 

„Tai! Schön das es dir gut geht!“ Tk schloss den Größeren sofort in die Arme.

„Wir haben uns nur schreckliche Dinge ausgemalt.“
 

Dann ließ er ihn los und drückte seinen großen Bruder genau so überschwänglich.

„Yamato! Warum hast du mir nichts von deiner Beziehung erzählt? Stattdessen hast du so ein großes Geheimnis mit dir alleine herumgetragen? Ich dachte wir sind immer für einander da!“
 

Yamato atmete tief ein und seufzte. „Ich weiß auch nicht, warum ich das für eine gute Idee gehalten habe.“
 

Aus dem Wohnzimmer kamen nach und nach die Andern und begrüßten Tai. Niemand verlor einen Kommentar über die enthüllte Beziehung zwischen den besten Freunden. Offensichtlich waren diese Neuigkeiten wirklich nicht interessant.
 

„Ihr solltet euch erst mal vor den Kamin setzten und euch aufwärmen!“ ordnete Mimi an, die als Einzige noch aufgeregt war.

„Zur Beruhigung, mache ich euch einen Jagertee.“
 

„Den brauche ich tatsächlich.“ antwortete Yamato folgte Mimi in die Küche.
 

„Da ihr nun offiziell an einander vergeben seid, können wir im Sommer zu dritt ans Meer fahren.“ leitet Davis seinen nächsten Schachzug in Sachen Frauenfang ein. „Meine Chancen haben sich praktisch verdreifacht.“
 

„Es besteht dann aber weiterhin das Problem, dass die Mädels Yama und mich ansprechen und nicht dich.“
 

Davis zog eine Schnute und die Freunde lachten gemeinsam über Davis. Obwohl Tais Kopf noch ordentlich brummte, war er glücklich im Kreise seiner Freunde zu sitzen. Oder besser gesagt seiner Familie. Für nichts auf der Welt würde er jemanden eintauschen wollen. Versöhnlich wuschelte er Davis durch seine Haare.
 

„Ein Wochenende können wir bestimmt zusammen wegfahren.“
 

*********************************************************
 

Nach einer Runde Jagertee, die Tai ausließ, verabschiedete er sich und ging in sein Zimmer. Yamato bestand darauf, ihn persönlich in seinem Bett abzuliefern.

„So schlimm steht es wirklich nicht um mich.“ versuchte Tai seinen Begleitschutz zu beruhigen, obwohl er glücklich darüber war, ihn bei sich zu haben.
 

„Ist mir egal. Ich möchte sicher gehen, die nicht wieder zu verlieren.“
 

„Yama, wegen gerade...“ Tai suchte nach den richtigen Worten, während er sich auf sein Bett legte, fand aber keinen Anschluss.
 

Yamato setzte sich derweilen auf die Bettkante und schaute Tai ernst an.

„Weißt du Taichi, vielleicht hast du recht. Vielleicht werden wir nie eine richtige Familie sein und vielleicht werden wir auch keine Kinder zusammen haben. Möglich, dass ich diese Entscheidungen in zehn Jahren bereue oder schon in fünf. Das weiß ich heute noch nicht und du kannst es heute auch nicht wissen.“ Er nahm seine Brille ab, legte sie auf den Nachttisch und rieb sich müde die Augen. Tai schaute ihn gespannt an und wartete auf das Schlusswort.
 

„Ich weiß aber, was ich heute will. Dich, uns, unsere Beziehung. Und solange ich mich auf den nächsten Morgen mit dir freue, werde ich diese Beziehung nicht aufgeben nur um irgendwohin zu laufen und irgendwas zu suchen. Verstehst du?“

Er gab Tai einen Kuss auf die Stirn und legte sich auf seine Brust. Tai nahm ihn sofort in seine Arme und zog ihn auf sich. Liebevoll streichelte er Yamato durch die blonden Haare.
 

„Verstanden.“ flüsterte er.
 

„Gut.“ Yamato kämpfte schwer damit, seine Augen aufzuhalten. Der Tag war lang gewesen und der Alkohol tat sein übriges.
 

Eigentlich wollte Yamato aufstehen und eigentlich wollte Tai ihn in sein Zimmer schicken. Sie wollten ihren Freunden nicht sofort mit der vollen Ladung Beziehung und Glückseligkeit überfordern. Doch da waren die Beiden schon eng umschlungen eingeschlafen.
 

Nach einigen Minuten tauchten Sora und Kari auf und blieben an der angelehnten Tür stehen.

„Ist alles in Ordnung Tai?“ Kari blieb stehen, kaum das sie das Zimmer betreten hatte.

„Oh, sorry.“
 

Doch die jungen Männer waren, wider Willen, schon eingeschlafen.
 

„Kari, er kommt klar und ich glaube er hat jemanden gefunden, der gut auf ihn aufpasst.“ Sora legte ihre Hand fürsorglich auf Karis Schulter.
 

„Ich glaube du hast recht. Irgendwie habe ich trotzdem ein schlechtes Gewissen. Ich war so lange mit Takeru unterwegs und habe mein halbes Leben zurück gelassen. Da muss ich mich nicht wundern, wenn Tai seine Probleme für sich behält.“
 

„Sei nicht so streng mit dir.“ Sora schlich ins Zimmer und nahm eine Wolldecke vom Sofa. Dann deckte sie die Jungs vorsichtig zu. Leise schlossen die beiden Mädels hinter sich die Tür.
 

„Komm wir trinken noch einen Jagertee zusammen. Dann können wir auch so gut schlafen.“ schlug Sora vor.
 

„Mimis Schütter-Syndrom muss ansteckend sein.“
 

„Ich befürchte fast, du hast recht Kari.“ mit einem Lachen, nahm Sora, Kari in den Arm und ging mit ihr zurück ins Wohnzimmer.
 

********************************************************
 

Tai wurde von einem hellen Sonnenstrahl geweckt, der mitten in sein Zimmer fiel. Neben ihm lag Yamato und war eingekuschelt in einer Wolldecke. Tais Kopf schmerzte nicht mehr und er versuchte sich, den gestrigen Tag in Erinnerung zu rufen. Die Zusammenfassung war, dass Yamato bei ihm bleiben wollte und das war das wichtigste.

Er kuschelte sich an seinen Freund und umarmte ihn fest.
 

„Guten Morgen, Yama.“ hauchte Tai seinem Freund ins Ohr.
 

Statt des üblichen Grummelns, drehte sich Yamato zu Tai um und kuschelte sich in seine Arme.
 

„Morgen Liebster.“ antwortete er mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Schön das du da bist.“
 

Tai nahm ihn noch fester in den Arm und küsste ihm sanft die Stirn.

„Und bleibe so lange, bis du dir keinen Morgen mehr mit mir vorstellen kannst.“

Summer-Sound-Blues

Ein roter Van fuhr gemütlich über die Autobahn, auf seinem Dach war ein rotes Surfbrett befestigt. Aus dem Radio spielte seichte Popmusik.

Tai nahm die Hand vom Lenkrad und suchte nach der Hand von Yamato. Tais Hand war leicht verschwitzt, was nicht nur am warmen Wetter lag.

Yamato wollte etwas sagen, als sie von Tais Handy unterbrochen wurden, dass Yamatos neustes Lied spielte. Im Display des Vans erschien Davis Name.
 

„Gefühlt haben wir seit zwei Tagen eine Standleitung.“ erklärte Tai mit einem Augenrollen und drückte den Knopf für die Freisprechanlage.

„Du bist auf Lautsprecher, Davis. Also zügel dich mit deinen Anmachsprüchen.“
 

„Haha.“
 

Yamato und Tai grinsten sich verschmitzt an. Davis ging locker mit ihrer Beziehung um, ließ sich aber mit gespielten Flirt-Versuchen, schnell aus der Reserve locken.
 

„Davis, was kann ich für dich tun? Ich dachte wir haben heute morgen schon alles geklärt.“ obwohl Tai beim auflegen schon gewusst hatte, Davis würde noch eine Frage einfallen.
 

„Nochmal wegen unserem Kurzurlaub, der morgen startet.“ fing Davis an.

„Ich habe ein größeres Zelt gefunden. Das passt doch trotzdem in deinen Van?“
 

„Wenn du es nicht schon aufgebaut mitnehmen willst, passt es wohl rein.“ Tai musste sich ein Lachen verkneifen.
 

„Davis.“ Yamato mischte sich in die Diskussion ein, er ahnte was das eigentliche Problem war.

„Mach dir keine Gedanken. Das Wochenende steht und wir nehmen dich auch mit.“
 

„Ich wollte nur sicher gehen.“ versuchte der Jüngere sich zu erklären.
 

„Du kannst nicht glauben, dass wir dich tatsächlich mitnehmen.“ fasste Yamato die Situation zusammen.

„Wir nehmen dich aber ganz sicher mit, auch wenn ich es nicht glauben kann. Versprochen.“
 

„Ich freue mich schon riesig! Wir werden das beste Wochenende des Sommers erleben.“ Davis Freude war deutlich hörbar.
 

„So! Wir sind da. Bis morgen Davis.“ Tai wollte auflegen, fügte aber noch hinzu.

„Damit meine ich, wir wollen heute keine Anrufe mehr von dir.“
 

„Und wenn mir noch etwas einfällt?“ versuchte Davis sich ein Hintertürchen offen zu halten.
 

„Dir fällt nichts mehr ein. Klar?“ Yamatos Geduldsfaden war an diesem Freitag nicht lang.
 

Damit legte Davis auf, um seinen Wochenendtrip auf keinen Fall zu gefährden.
 

Der Van hielt schließlich auf dem Parkplatz an und Yamato schaute Tai ernst an.

„Taichi, wir müssen das nicht durchziehen, ehrlich. Mir bedeutet die Geste viel und es...“

Tai küsste seinen Freund auf den Mund. Die schönste Art, jemanden zum Schweigen zu bringen, zumindest wenn Liebe im Spiel war.

„Es ist ein Familiensommerfest für die Belegschaft. Ich gehöre zur Belegschaft, es ist Sommer und du bist meine Familie, damit wären die Eckdaten geklärt. Wenn es uns nicht gefällt, stehen wir auf und gehen. Ende.“

Zu diesem Statement war nichts hinzuzufügen. Yamato lächelte Tai unsicher, aber glücklich an.

„Danke.“

„Danke, dass du mich begleitest und meine Arbeitskollegen kennenlernen möchtest.“
 

Zusammen stiegen sie aus und gingen um das große Bürogebäude herum. Im Hinterhof waren schon einige Gäste da. Der Grill war in Betrieb und um die Zapfanlage herrschte reges Gedrängel.
 

„Tai!“ ein großgewachsener Mann winkte Tai zu.

„Wird aber auch Zeit.“ gespielt gestresst schaute er auf seine Uhr.
 

„Du weist doch, ich fahre einen Bus. Der ist langsam.“
 

Tai wurde herzlich begrüßt und Yamato hatte keinen Zweifel, über Tais freundschaftlichen Führungsstil in seiner Abteilung.

„Tais Lebensgefährte, richtig?“ fragte ein Kollege von Tai und begrüßte Yamato freundlich. Sofort wurde er in der Gruppe vorgestellt und mit einem Getränk versorgt.

„Schön, dich endlich persönlich kennen zu lernen. Sonst höre ich immer nur Geschichten über dich.“
 

„Ist das so?“ witzelte Yamato und zwinkerte Tai zu.

„So viele können es noch nicht sein.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich kann nicht glauben, dass ich 13 Jahre gebraucht haben ^^°
Dafür bin ich jetzt umso glücklicher <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von:  Sylvanas_Windrunner
2019-01-02T18:11:17+00:00 02.01.2019 19:11
Schöne FF.
Hab sie ein bissi verschlungen und hat meinen Hype um die beiden erneut entfacht.
Danke dafür.

Grüsse Sylvanas
Und nebenbei frohes neues Jahr
Antwort von:  -Jazzy-
02.01.2019 19:48
Das freut mich sehr <3
Tai und Yama sollten nicht in Vergessenheit geraten! ; )

Ich wünsche dir auch ein sehr gutes Jahr 2019 = )
Von:  bebi
2007-07-14T21:48:48+00:00 14.07.2007 23:48
So! ja ich bins wieder. Schorry ^-^ aber diesmal sogar ein Anliegen. Hast du nicht Lust diese schöne Taito und auch wenn du noch welche hast die auch unter das schöne Schlagwort 'Taito' zu stellen?
Denn es gibt da einen besessenen Taito-Zirkel der gerne in die oberen 10 Schlagworte will udn alle taitos auf einem haufen haben möchte damit wenn man auf Mexx Taitos sucht auch welche findet ^-^ Es sind schon einige und ich musste dabei sofort an diese Geschichte hier denken, weil ich immer noch auf eine Fortsetzung hoffe und ich find sie darf einfach nich fehlen (aber alles freiwillig natürlich) ich würd mich freuen. :)

Und natürlich wenn was neues hier rauskommt *flööt* ;P

Ganz Liebe Grüße
bebi
Von:  bebi
2007-07-02T14:44:14+00:00 02.07.2007 16:44
Wann gehts weiter? T.T Ich mag die Story so. :)
Von: abgemeldet
2007-05-30T13:02:56+00:00 30.05.2007 15:02
wow, hab deine fic gestern gelesen und bin echt begeistert......... ^o^
so wie du es in deiner story beschreibst stell ich mir die beiden au immer als paar vor! *g*
du musst unbedingt weiterschreiben!! (au wenn ichs erst so spät entdeckt hab *bettel*)
*hundeblick aufsetz*
...
aber wie auch immer: hut ab! ^^ deine story gefällt mir wirklich richtig, richtig gut! d^^b
liebe grüße, Ceramis*
Von:  bebi
2007-05-19T12:25:41+00:00 19.05.2007 14:25
Und wieder melde ich mich zu Wort. Wollte fragen, ob die ff noch lebt ;) Hab sie noch nicht aufgegeben!
Also.Bleib Taito! ;)
LG bebi
Von:  bebi
2007-02-13T01:05:26+00:00 13.02.2007 02:05
Hi! Wollte mal fragen, ob du irgendwann weiterschreibst? Ich find deine ff nämlich so toll. Bin beim stöbern in meinen favos wieder darauf gestoßen und wollt nur mal anfragen ob es weitergeht, was ich hiermit tue.
Deine ff ist Klasse. ^-^b
Von:  bebi
2006-11-01T10:05:01+00:00 01.11.2006 11:05
Whaaah!!*amPCrüttel* Nicht hier aufhören! Wie gemein. ;)
Danke für die ENS. Hab mich sehr gefreut. ^^
Ich find das Kapi genial! Die beiden sind echt süß zusammen. Ich finds wirklich total Klasse, dass sie schon zusammen sind. Ich kann mir so gut Karis Gesichtsausdruck vorstellen und TK's erst. XXXD Voll geil. Das war ein super Spitzen Kapi und ich freu mich auf's nächste. Würd mich freuen, wenn du mir wieder bescheid sagst, damit ich jah nicht verpasse. ^________________^
Ganz Liebe Grüße
bebi ^-^b
Von:  bebi
2006-10-28T22:30:44+00:00 29.10.2006 00:30
Suuuper Kapi! Echt toll. ^^ Ich will unbedingt weiter lesen. Bekomm ich vielleicht ne ENS, wenn es weitergeht? Das wär ganz ganz lieb.
Super geil. Alles. Die Story die Stimmung die beiden. Suuuper. ^^ Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein 3 Meter Hoher Tannenbaum nur 50Kilo wiegt. ;) Das bekomm ja sogar ich noch hoch. XD
Wie dem auch sei, bitte schreib schnell weiter. ^^
Ganz Liebe Grüße
bebi
Von:  bebi
2006-10-28T22:11:35+00:00 29.10.2006 00:11
Super Kapitel. Richtig süßdie beiden. XD
Und Davis is und bleibt ein original. XXD
Liebe Grüße
bebi
Von:  bebi
2006-10-28T21:50:25+00:00 28.10.2006 23:50
Die gefällt mir auch voll gut. ^^ Super Idee. Und die beiden als Autofreaks find ich süß. ^^
Und ich finds hier schön, dass sie schon zusammen sind, das hat man selten. ^^
LG bebi


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