Tensaigas Kampf von Sesshoumaru-sama (im Zentrum der Macht) ================================================================================ Kapitel 14: aufgespürt und ausgetrieben --------------------------------------- Bei Schloss der Drachen Ryûgû: "Ryujin-sama, ich denke es wird Zeit, daß ich und mein Bruder jetzt gehen", sprach Sesshoumaru kühl. Der Herr der Drachen nickte nur leicht, und blickte Inuyasha eindeutig an. Dieser versuchte ebenso entschlossen zu wirken. Sobald er Tessaiga wieder normal verwenden könnte, könnte Ryujin ruhig kommen. Sesshoumaru legte Inuyasha die linke Hand auf die Schulter und drehte in, zusammen mit sich, zum Gehen um. "Sess-chan - soll ich Dir diesmal nicht wieder einen Zopf flechten?" Sesshoumaru mußte bei diesen Worten Toyo-tamas tief Luft holen, ging aber unbeeindruckt weiter. Inuyasha folgte ihm sofort, jedoch mit einem sichtbar schadenfrohen Grinsen auf dem Gesicht. Es war irgendwo auch lustig bei Leuten zu sein, die Sesshoumaru schon lange kannte, und die eine oder andere lustige Information parat hatten. Keine zwei Minuten später hatten die beiden Brüder diese gewaltige Vorhalle aus Marmor verlassen. Direkt nach dem Ausgang wandte Sesshoumaru sich nach rechts, anstatt geradeaus weiter zum nächsten Portal zu gehen. "Äh... Du weist schon, daß wir eigentlich geradeaus müssen, Bruderherz?" scherzte Inuyasha. Er versuchte immer noch, sich seinen Bruder mit einem geflochtenen Zopf vorzustellen. Damals mußte er in der gleichen Lage gewesen wie er heute. Vater durfte sich doch einiges erlauben und Sesshoumaru mußte alles über sich ergehen lassen. Inuyasha hätte glatt sein Kimono aus Feuerrattenhaar geopfert, um diese Situation damals sehen zu können. Sesshoumaru knurrte leise. Hatte Inuyasha nun seinen Kopf doch nicht zum Denken, sondern alleine, das es ihm nicht in den Hals regnete? Es half nichts. Wieder dachte Sesshoumaru an Myoga und dessen Versäumnisse. Großspurig hatte er versichert sich um alles zu kümmern, damit der neue Anführer der Hundedämonen genug Zeit hatte mit dieser Position, und was noch alles hinzukam, firm zu werden. Vielleicht ein Fehler. "Toyo-Tama hat mir gesagt, daß Hikari sich in einem Seitenflügel des Schlosses versteckt, um seine Kräfte zu sammeln. Wenn wir hier weiter gehen, dann kommen wir gleich dort hin...", erklärte Sesshoumaru. Inuyasha murmelte unterdessen etwas: "Der Kerl gehört mir!!" Noch während Sesshoumaru über Inuyashas Worten fast geschmunzelt hätte, näherten sie sich dem Schlossflügel, den die Drachenprinzessin beschrieben hatte. Sesshoumaru konnte bereits wieder eine vertraute Energie spüren - Hikari. Es war unwahrscheinlich, daß Hikari sie bereits wahrnehmen konnte. Hier waren vielen Drachen und alle hatten Youki. Ihr eigenes würde nicht auffallen, bis es zu spät wäre und Tensaiga versteckte den Teil, den Hikari sicher aus der Menge an Youki herausspüren könnte. Langsam näherten sich die Brüder. "Was machen wir jetzt, Sesshoumaru?" fragte der jüngere Bruder und erntete dafür nur ein deutlich erkennbares Kopfschütteln. Aber Inuyasha konnte es offenbar nicht mehr aushalten und preschte nun einfach vor - stellte sich vor den Eingang des Seitenflügels: "Komm raus, Du feiges Schwein, und stell Dich!!!!!!!!" Ohne nachzudenken fasste Inuyasha wieder den Griff seines Schwertes und bekam prompt die Quittung dafür. Im Schloß vernahm ein sichtlich überraschter Hikari diese Worte von draußen und eilte sogleich an ein Fenster. Wie konnte das nur sein? Wie hatte dieser Hanyou ihn hier gefunden? Und war sein älterer Bruder Sesshoumaru auch dort? Hatte Hoori ihn verraten? Unmöglich. Er war jemand von Ehre und würde so etwas nie tun. Mit Argwohn erblickte Hikari Inuyasha und etwas dahinter stehend Sesshoumaru. Was hatten die beiden vor? Bis eben hatte er keine Ahnung, daß die beiden hier waren. Sie hätten sich viel weiter anschleichen können. Wieso machten sie so auf sich aufmerksam? Sie mußten einen Plan haben. Hikari schlug wütend gegen die Schlossmauer, welche teilweise nachgab. Schon wieder würde er den Rückzug antreten müssen. Die Söhne Inutaishos hatten sicher eine Taktik und diese wollte er keineswegs aufgehen lassen. "Inuyasha!!" rief Sesshoumaru harsch und hätte nicht übel Lust verspürt, seine Klauen in dem vorlauten und ungeduldigen Hanyou zu versenken. Wie konnte man nur so dumm sein!? Beinahe im selben Moment zuckte ein heller Blitz aus einem der Fenster des Schlossflügels und streckte sich zum Ausgang aus dem Reich des Drachenkönigs. "Was...?" wollte Inuyasha zur Frage ansetzen, als er bereits den einen Arm seines Bruders spürte, wie dieser ihn unter den Schultern packte und ziemlich unsanft hochhob. Sesshoumaru war reichlich in Rage geraten. Erst diese Sitten hier, dann Toyo-Tamas Spielereien, jetzt Inuyashas ungestüme Art - dies sollte nun alles vergeblich gewesen sein? Nein. Er würde diesen Hikari nicht noch einmal entkommen lassen. Inuyasha konnte durchaus spüren, daß sein Bruder gerade nicht die beste Laune hatte. Eine weiße Aura bildete sich um beide herum. Inuyasha hatte dies schon mehrere Male gesehen. Sesshoumaru wollte sich in Energie verwandeln, um Hikari schnell zu folgen. Im Grunde wollte er Sesshoumaru schon mehrere Male fragen, ob er dies nicht auch lernen könnte. Es war durchaus eine schnelle und komfortable Art zu reisen. Plötzlich zuckten gelbliche Blitze durch die ansonsten helle weiße Aura. Das hatte Inuyasha noch nie zuvor gesehen und Sesshoumaru selbst schien mit den Gedanken gerade ganz wo anders zu sein. Einige dieser kleinen Blitze trafen nun auch Inuyasha und dies fühlte sich nicht gerade angenehm an - zumal Sesshoumaru ihn bereits unangenehm fest im Griff hielt. Jeder dieser kleinen Blitze fühlte sich wie ein Stich mit einer glühenden Nadel an. Auch das Feuerrattenhaar konnte dagegen wohl kaum schützen. Was ging hier vor? Sesshoumaru bemerkte durchaus ebenfalls eine Veränderung. Zu seinem eigenen Erstaunen begann auch das Schwert Kusanagi etwas zu leuchten. Er kannte es von Tensaiga, wenn dieses etwas mitteilen wollte, aber Kusanagi pulsierte nicht. Worauf reagierte es also? Im Grunde war es egal. Jetzt mußten sie Hikari folgen. Sesshoumaru wollte, wie er es schon tausende Male gemacht hatte, starten, doch diesmal war etwas anders. Es bildete sich keine Sphäre, aber irgendetwas geschah. Sowohl die Silhouette von Inuyasha als auch Sesshoumaru lösten sich auf und wie bei Hikari schoß von diesem Punkt ein heller Blitz ebenfalls in Richtung des Ausgangs aus dem Drachenreich. Beide Blitze sausten fast gleichseitig aus dem Portal zur normalen Welt am Meer. Obwohl Hikari etwas früher war, hatte der zweite Blitz in bereits eingeholt und beide wanden sich nun umeinander. "Was ist das?" schrie ein kleiner Fuchsdämon. "Bleibt zurück!" rief Miroku unvermittelt allen anderen zu. Eben waren Kagome, Miroku, Sango, Rin, Shippou, Jaken und Myoga hier angekommen. Glücklicherweise lagen viele kleine Dörfer auf dem Weg hier her und einigen Dorfbewohnern waren zwei seltsame Gestallten mit silbern langen Haaren nicht entgangen. Warum auch immer, diesmal schienen Inuyasha und Sesshoumaru nicht die Menschendörfer gerne zu meiden, sondern marschierten durch einige einfach stur hindurch - zum Leidwesen vieler Menschen, die sich aus Furcht auch jetzt noch in ihren Hütten verbarrikadierten. Ob diese einem Pfad folgten? Beide wichen bestimmt nicht ohne Grund von ihren alten Gewohnheiten ab, sinnierte Kagome ganz im Gedanken, ehe sie Mirokus Worte plötzlich vernahm. "Hui, was ist denn das?" fragte das kleine schwarzhaarige Mädchen nun den kleinen grünen Youkai. Jaken wußte leider auch keine Antwort und entschied sich einfach nichts zu sagen. Niemand sollte denken, er würde es nicht wissen. Rin sah den beiden Blitzen, eine andere Bezeichnung fiel ihr nicht ein, gespannt und fasziniert zu. Einer der beiden war länger und schien auch sonst heller zu sein. Sie erinnerte sich nur noch schemenhaft an ihre Eltern, aber diese hatten ihr immer gesagt, daß man Gewittern, wenn es blitzt und donnert, immer sicheren Unterschlupf suchen mußte. Wer vom Blitz getroffen wurde, er überlebte nicht. Sie wußte nicht warum - irgendwie konnte sie jedoch spüren, daß von diesem größeren Blitz keine Gefahr ausgehen würde. Genau in diesem Moment wanden sich erneut die Spitzen der beiden Blitze umeinander und fuhren beide in einem irrwitzig schnellen Tempo zu Boden - gerade auf die Gruppe zu. Unmittelbar vor dem Aufschlag änderte sich jedoch erneut die Richtung und gut fünfhundert Meter entfernt schlugen beide Blitze mit einem gewaltigen Donnerschlag ein. Die enorme Staubwolke, welche beim Einschlag entstanden war, senkte sich langsam wieder und drei Formen waren zu erkennen. Auf der einen Seite stand ein grimmig und zugleich fragend aussehender Hikari. Auf der anderen Seite hielten Sesshoumaru, der mittlerweile das Schwert Kusanagi gezogen in der rechten Hand hatte, und ein ziemlich verkohlt erscheinender Inuyasha. "Du.... Du.... Du...... Riesenhundeidiot!!!" keuchte Inuyasha in Richtung seines großen Bruders. Er war von Kopf bis Fuß schwarz, als hätte er sich in der Kohle eines Lagefeuers gewälzt. Sein ganzer Körper tat ihm weh und er mußte etwas husten. Was immer eben geschehen war - mit Sicherheit war Sesshoumaru daran schuld. Vor wenigen Sekunden standen sie noch am Drachenpalast und jetzt standen sie hier. Sesshoumaru ungerührt und offenbar unbeschadet wie immer gegenüber Hikari und er selbst fühlte sich wie ein Grillhähnchen - konnte kaum stehen. Sesshoumaru hatte die Worte Inuyasha wohl vernommen, hatte aber gerade nicht Zeit darauf zu reagieren. Zudem wußte er selbst nicht, was eben geschehen war. Die Verwandlung war nicht wie sonst abgelaufen. Obwohl Kusanagi mittlerweile nicht mehr leuchtete, schien Tensaiga ebenfalls reagiert zu haben. Das gesamte Schwert gab Hitze ab. "Was oder wer bist du?" fauchte ein kaum zwanzig Schritte entfernt stehender Hikari nun. Schon am Schrein der Sonnengöttin hatte er göttliche Energie bei diesem Dämon bemerkt. Etwas, was eigentlich unmöglich sein sollte. Amaterasu hatte nicht eingegriffen, weil die nie eingriff, wenn göttliche Macht sich gegenseitig bekämpfte. Wer ist die Mutter dieses Hundedämons, fragte sich Hikari immer wieder still. Und wieso verfolgte er ihn, wo dieser Naraku doch auch erzählte, daß die beiden Söhne Inutaishos nie zusammenarbeitet, sondern sich viel mehr gegenseitig bekämpften? Naraku!!! Dieser niederträchtige Dämon war noch nicht aus dem Schneider. Sesshoumaru hatte keine Intentionen, noch weiter mit diesem Hikari zu spielen oder seine nichtigen Fragen zu beantworten und hielt das von seiner Mutter geliehene Schwert quer vor sich. "Pah!! Bist Du zu schwach, um ohne das legendäre Kusanagi zu kämpfen? Du hast es ohnehin nicht mehr lange! Wenn ich Amaterasu sage, daß Du ihr Schwert hast, dann lebst Du absolut nur noch kurz - Sohn eines Dämons und einer Schmalspurgöttin!!!" "Hmph", war die einzige äußerliche Reaktion von Sesshoumaru. Im Gedanken fragte er sich, ob er nicht einfach seiner Mutter sagen sollte, daß sie eben Schmalspurgöttin genannt wurde und ihr diesen Abschaum zu überlassen. Das war jedoch keine ernstliche Option. Niemals würde er dulden, daß jemand anders den Dreck aus dem Weg räumte, der sich mit ihm angelegt hatte. Gerade als Inuyasha sich aufgerappelt hatte, warf Sesshoumaru diesem unvermittelt Kusanagi in die Arme. Nicht gerade sanft, so daß Inuyasha beinahe hinterrücks umfiel. "HEY!!!! Was soll das? Und was soll ich damit?" Das waren berechtigte Fragen, konstatierte Inuyasha. Erst wurde er von Drachinnen an den Ohren geleckt, halb gegrillt und jetzt auch noch mit einem Schwert beworfen. Bruder hin, Bruder her, aber das würde ein Nachspiel haben. "Mach dich nützlich und halte das Schwert" - wäre Hikari nicht da gewesen wäre Inuyasha seinem Bruder dafür bestimmt an die Gurgel gesprungen. "Inuyasha!!!!!" ertönte plötzlich eine Stimme aus einem nahen Hain. Das konnte nicht sein, oder? Kurz vor der ebenso unbequemen Landung, wie auch der Rest des Fluges war, hatte Inuyasha sich eingebildet Kagome und die anderen gesehen, gerochen oder irgendwie anders gespürt zu haben. Hatten ihm seine Sinne doch keinen Streich gespielt? "Kagome! Bleib zurück", rief Inuyasha beinahe automatisch der nun auf ihn zulaufenden Kagome zu und ebenso automatisch lief das Mädchen aus der Neuzeit einfach unbeeindruckt weiter. In leicht hektischer Panik sprang der Halbdämon ihr entgegen, zumal er auch seine anderen Freunde bemerkte: "Bleib bloß weg! Das wird gleich heftig. Ich habe die beiden schon im Schrein der Sonnengöttin gegeneinander kämpfen gesehen und war froh, hinter ihr zu sitzen.Und da haben sie sicher nicht alles gezeigt." "Du siehst ja aus", konstatierte Kagome: "Bist du verletzt?" "Nicht sehr, was aber sicher nicht das Verdienst dieses Trottels ist." Er nickte zu Sesshoumaru: "Dieser Hikari hat sich da im Drachenschloss in Energie verwandelt und ist getürmt. Er musste natürlich hinterher, schnappt sich mich und ich krieg die Energie voll ab, musste mich mit verwandeln. Ich weiß nur nicht, warum das so wehgetan hat." Etwas leiser ergänzte er: "Ich dachte immer, ich könnte das auch mal lernen, mich so zu verwandeln.""Ich denke, das kann ich dir erklären, Inuyasha." Miroku blickte seitwärts, wo Sesshoumaru gerade langsam Tensaiga zog. "Wenn sich dein Bruder gewöhnlich verwandelt, ist seine Erscheinungsform die eines jeden Dämonen. Reines Youki. Vermutlich tut dir das nicht weh, du hast es ja auch. Aber so, wie Tensaiga da leuchtet, hat sich das Siegel gelockert oder irgendetwas anderes ist passiert. Und das heißt, er verwandelte sich in seine andere Erscheinungsform. Du hattest wohl das zweifelhafte Vergnügen in einem Teil reiner Sonnenenergie zu reisen. Reines Genki und das der stärksten Kategorie." "Aber wieso hat er dir Kusanagi gegeben?" erkundigte sich Sango: "Ich dachte, er hat das Schwert extra ausgeliehen bekommen um gegen Hikari bestehen zu können." "Keh!" machte Inuyasha: "Glaubst du vielleicht, er sagt mir mal was?" "Sesshoumaru-sama weiß stets, was er tut." Mit dieser Bemerkung tat Jaken kund, dass er und Rin ebenfalls hier angekommen waren. Die beiden blieben bei Inuyashas Gruppe stehen, da sie annahmen, das sei eine gebührende Sicherheitsentfernung zu dem bevorstehenden Kampf. Hikari musterte seinen Gegner ebenso etwas irritiert. Zum einen war da diese merkwürdig bekannte Aura, zum anderen diese hartnäckige Verfolgung. Und zu allem Überfluss hatte der Hundetrottel jetzt auch noch Kusanagi weggegeben. Nun, wie der Vater, so der Sohn. Er hob etwas die Hand, mit dem Schwert, das er im letzten Moment noch aus dem Drachenschloss mitgehen hatte lassen. Ein gewöhnliches Schwert, ohne besondere Fähigkeiten, aber es mochte ganz nützlich sein. Zum Glück hatten Drachen in Punkto Innenarchitektur einen sehr eigenen Geschmack. "Du bist schon ein sehr seltsamer Typ", stellte er fest: "Hundedämon. Du stiehlst Kusanagi und dann benutzt du es nicht? Kannst du es etwa gar nicht benutzen?" "Ich habe es im Gegensatz zu dir nicht nötig, Schwerter zu stehlen", kam die kalte Antwort: "Aber ich will das Dunkel deiner Unwissenheit ein wenig erleuchten. Ich nutze Kusanagi nicht, aus zwei Gründen. Erstens: es ist ein Drachenschwert und Ryujin bat mich, es gegen keinen Drachen oder einen Gastfreund der Drachen zu richten. Ich gab ihm mein Wort." Und damit deinen größten Vorteil aus der Hand, dachte Hikari. Dieser Hundeclan war schon mehr als seltsam. Eigentlich geradezu grotesk. Wie schaffte man es mit solch verqueren Ehrvorstellungen zu überleben, und auch noch an der Macht zu bleiben? Ruhig fuhr Sesshoumaru fort: "Und du solltest eigentlich wissen, dass dich mein Vater einst mit diesem Schwert Tensaiga besiegte." "Das war reiner Zufall, dass dein Alter Herr da mal einen derartigen Bann hinbekam. Und es war sehr knapp. Ich hätte ihn fast besiegt." "Fast." Sesshoumaru hob die Klinge schräg vor sich, bereit zum Angriff und zur Verteidigung. Hikari folgte diesem Beispiel, meinte aber: "Da du heute deinen redseligen Tag hast..Kann es sein, dass wir Halbbrüder sind?" "Ich bin sicher nicht dein Halbbruder!" schrie Inuyasha von der Seite prompt: "Das wäre ja noch schöner. - Äh, wieso eigentlich noch einen Halbbruder?" "Hundeverstand und Menschenblut.eine vernichtende Mischung." Hikari warf kurz einen Blick seitwärts: "Nein, wir zwei sind sicher nicht miteinander verwandt." Er wandte sich wieder seinem Gegner zu: "Aber du.ich habe da im Schrein eine seltsam vertraute Regung in deinem Genki gespürt. Nicht, dass mich das daran hindern würde, dich zu töten. War deine Mutter auch Kono-hana?" "Nein." Interessant, dachte Sesshoumaru. Er hat die Aura erkannt, kann es aber nicht einordnen. Er ist sicher nicht dumm. Nun, dumm genug, etwas mit mir anzufangen. Und sich auf Naraku zu verlassen. Das war sicher keine Heldentat: "Du willst mich töten.Interessant." "Das verschafft mir einen Vorteil, nicht wahr? Ich kann dich töten...du mich nur bannen." "Du irrst dich. Ich werde dich nicht bannen, Hikari. Das letzte Mal waren meine Eltern so freundlich. Ich bin nicht freundlich." "Sesshoumaru-sama IST freundlich!" protestierte Rin leise gegenüber den anderen Zuschauern. Außer ihr war zwar keiner dieser Ansicht, aber alle schwiegen, zu interessiert, was da gleich ablaufen sollte. Zwei Halbgötter hatten sie noch nie gegeneinander antreten sehen. Hikari hatte den Satz ein wenig verwundert gehört: "Deine Eltern? Ich habe nur gegen deinen Vater gekämpft." "Ich weiß." Nun gut, dachte der Sohn der Frühlingsgöttin: Irgendwie drehen alle durch, die Hundeblut haben. Inutaisho hat damals plötzlich sekundenlang die Sonne angeträumt, statt sich richtig mit mir zu schlagen. Sein Blut muss seinen Söhnen ganz schön zu schaffen machen. "Sesshoumaru, warum willst du überhaupt gegen mich kämpfen? Dein Leben aus Spiel setzen?" "In einem Kampf gegen dich?" Oh bitte, dachte Sesshoumaru, das meint er doch nicht wirklich. Hikari wiederholte: "Warum willst du gegen mich kämpfen? Wir sind beide zur Hälfte Götter. Warum warst du schon im Schrein so gegen mich?" "Du stiehlst ein Schwert aus dem Fangzahn meines Vaters und wunderst dich?" "Ich verstehe. Familienstolz? Wie ungemein primitiv." "Lös gefälligst diesen Bann!" schrie Inuyasha: "Das war die Unverschämtheit pur!" "Wie dein kleiner Bruder gerade beweist. - Oh, kannst du etwa dein Schwert nicht anfassen, Hundebaby?" Inuyasha wollte fast schon nach Tessaiga greifen, aber inzwischen wusste er nur zu gut, was dann passierte. So schwenkte er stattdessen Kusanagi: "Pass bloß auf, was du da sagst:" "Lass das!" Sesshoumaru warf einen raschen Blick seitwärts: "Du kannst Kusanagi weder aktivieren noch damit umgehen." Er wollte sich nicht vorstellen, was hier los wäre, würde es dieser Halbdämon aus irgendeinem Grund schaffen, das Schwert zu aktivieren. Er könnte es nie beherrschen. Nun, Kusanagi konnte von Dämonen nicht geführt werden, das hatte sein Vater auch nicht geschafft, aber wer wusste schon, wie das mit der menschlichen Seite war. In jedem Fall war jetzt endgültig genug geredet worden. Und er verspürte nicht die mindeste Lust, hier noch mehr Zeit mit diesem Hikari zu vertrödeln. Dieser hatte ihn wirklich schon genug Tage gekostet. So hob er Tensaiga etwas, konzentrierte das Youki in ihm auf das Schwert, suchte den Weg in die Dunkelheit. "Hikari!" Der wandte sich ihm sofort mit voller Aufmerksamkeit zu. Er konnte die Dämonenenergie spüren. Dieser Sesshoumaru war wirklich stark. Aber was hatte er vor? Das sah nach keinem Kampf Klinge auf Klinge aus. Irgendsoein Trick, wie ihn auch Tessaiga oder Kusanagi hatten? Aus der Entfernung zu zuschlagen? Nun, dass hatte Inutaisho damals mit Sou'unga auch gegen ihn versucht. Aber das klappte nicht. Nicht mit ihm, Hikari, dem stärksten aller Halbgötter. Sesshoumaru ließ die Klinge Tensaigas einen Halbkreis schlagen. Rings um Hikari entstand etwas, das wie eine schwarze Mondsichel aussah. Der Halbgott spürte irritiert, wie etwas an ihm zu zerren schien, einen Sog, dem er instinktiv Widerstand leistete. Er brauchte allerdings fast seine gesamte Genki, um gerade stehen zu bleiben. Verdammt, was war denn das für ein Angriff? Es war fast, als habe der Schlag des Schwertes einen Pfad gebahnt, irgendwohin, in eine andere Welt. Aber das war unmöglich. Kein Schwert von dieser Welt konnte das. Kein lebendiges Wesen kannte die Wege zwischen der einen und der anderen Welt, dem Diesseits und dem Jenseits. Er riss sein Schwert empor, als er bemerkte, dass Sesshoumaru auf ihn zukam. Dieser hatte zu seinem Bedauern gemerkt, dass das so nicht ging. Er konnte den Pfad der Dunkelheit zwar öffnen, aber seine gesamte Dämonenenergie reichte nicht aus, um Hikari dahin zu schicken. Also müsste man das konservativ machen, sich einen reinen Schwertkampf liefern, um diesen lästigen Frühlingsgöttinensohn zu ermüden. Dann würde er es noch einmal mit dem Pfad der Dunkelheit versuchen. "Was war denn das für eine Attacke?" erkundigte sich Kagome bei Inuyasha: "Das sah ja ganz seltsam aus." "Das war auch seltsam", antwortete Miroku: "Ich spürte für einen Moment, wie es mir richtig kalt über den Rücken lief, als stünde ich am Rand meines Grabes." "Der Pfad der Dunkelheit", sagte Jaken. Und da ihn alle anstarrten: "Sesshoumaru-sama kann so den Weg für eine Seele ins Jenseits sofort öffnen. Ohne denjenigen direkt zu töten." "Na, wie nennst du es, wenn man eine Seele ins Jenseits schickt?" fragte Kagome prompt: "Aber das ist ja direkt eine unheimliche Technik." "Sesshoumaru-sama ist toll, nicht?" Rin strahlte über das gesamte Gesicht. "Keh!" machte Inuyasha, die anderen sparten sich ihre Antwort lieber. Aber der Halbdämon sah zu Jaken: "Wie wehrt man sich dagegen?" "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass sogar Sesshoumaru-sama diese Technik sehr vorsichtig einsetzt." Das war schon mal eine gute Nachricht, dachten die Menschen unwillkürlich. Inuyasha starrte zu den beiden Kämpfenden. Was konnte dieser Idiot denn eigentlich noch alles? Das wurde langsam ja mehr als lästig. Obwohl..man konnte es auch positiv sehen. Immerhin war man der einzige lebende Verwandte. Oder besser: der einzige Verwandte auf Erden. Im Sonnentempel: Amaterasu schüttelte leicht den Kopf: "Ich fasse es nicht. Er gibt Kusanagi aus der Hand." "Du hast ihn doch gehört, er hat den Drachen versprochen, es nicht gegen Hikari einzusetzen." Inutaisho nickte leicht: "Und man muss sein Wort doch halten." "Ehrenhafte Dämonen, ich erinnere mich." Sie lächelte unwillkürlich den neben ihr Stehenden an: " Aber Tensaiga, so stark es ist.der Pfad der Dunkelheit hat gegen Hikari nicht gewirkt. Jetzt kämpfen sie fast wie Menschen." "Irre ich mich, oder höre ich da gewisse Sorge?" "Ich bin seine Mutter." "Dann hab ein wenig Vertrauen in deinen, in unseren Sohn." "Sollte ich wohl haben." Sie seufzte etwas. "Oh, Amaterasu-chan, was war vorhin eigentlich los? Als er Energieform annahm, wurde er zu einem reinen Gott. Und der arme Inuyasha musste es ausbaden." "Tensaigas Siegel wurde zumindest zu einem Großteil deaktiviert." "Macht das Schwert denn alles allein? Das könnte ihn doch noch in ernste Schwierigkeiten bringen." "Nein. Aber das ist das Siegel von meinem Vater, Izanagi, dem Herrn des Jenseits. Er meinte wohl, er müsse seinem Enkel im Kampf gegen einen anderen Halbgott alle Optionen eröffnen." "Ist Hikari nicht auch sein Enkel?" "Nein.. Urur.also, weiter entfernt." Die Sonnengöttin hob leicht die Hand: "Aber weder er noch ich greifen gewöhnlich in solche Streitigkeiten ein. In diesem Fall dachte er wohl, wenn ein Halbgott seine volle Genki einsetzen kann und einer nicht, wäre das unfair." "Dann kann Sesshoumaru also im Augenblick auch auf die göttliche Energie zugreifen? Aber ich dachte, wir hätten gesagt, dass das gefährlich ist, sich vielleicht gegenseitig aufhebt." "Ja, wenn er das will. Aber im Moment scheint er es noch nicht bemerkt zu haben. Und ob es noch gefährlich ist - ich muss meinem Vater da wohl vertrauen. Er scheint angenommen zu haben, dass Sesshoumaru inzwischen stark genug ist, mit beiden Seiten umgehen zu können." ------------------------------------ Es geht schwer auf das Finale zu, wie ihr bei diesem Kapitel sicherlich bemerkt habt. Auch Amaterasu und Inutaisho sind wieder mit von der Partie. Wir würden uns freuen, wenn ihr uns Eure Meinung, in Form eines Kommis, hinterlassen würdet und wir Euch auch im nächsten und vorletzten Kapitels "Tensaigas Kampf" wieder sehen. Viel Spaß beim Lesen :)... Sesshoumaru-sama & Hotepneith bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)