Tensaigas Kampf von Sesshoumaru-sama (im Zentrum der Macht) ================================================================================ Kapitel 12: das Schloß am Boden des Ozeans ------------------------------------------ Bei Sesshoumaru und Inuyasha: "Ich rieche das Meer", murrte Inuyasha mehr als das er es wirklich sagte. Sesshoumaru roch es bestimmt auch und würde bestimmt wieder etwas Abfälliges zu ihm sagen. Der ältere Bruder bemerkte jetzt auch den Geruch der See. Egal, welchem Pfad er bis jetzt gefolgt war, aber es hatte seine anderen Sinne wohl getrübt. Hätte Inuyasha nicht auf den Geruch hingewiesen, dann wäre es ihm glatt entgangen, bis er direkt vor dem Wasser gestanden hätte. Irgendwie beunruhigte Sesshoumaru dieses Gefühl. Das Inuyasha ihn auf so etwas hinweisen mußte verstärkte dagegen auf gewisser Ebene seinen Unmut. "Das weiß ich auch, Inuyasha, wir sind.....", Sesshoumaru brach, ungewöhnlich für ihn, mitten im Satz ab, als sein Blick eine ihm bekannte Kennzeichnung striff. Das konnte nicht sein? Wieso hatte ihm seine Ahnung - anders konnte er es nicht nennen - ausgerechnet hier her geführt. Auch Inuyasha bemerkte, daß sein Bruder auf einen geradezu winzigen Schrein am Straßenrand starrte. Er sah ihn sich näher an, schnupperte daran: "Ich weis ja nicht, aber irgendwie riecht dieser Schrein seltsam... und was bedeutet diese seltsame Inschrift... ,Trete ins Wasser und sprich o'???" Inuyasha sah fragend zu Sesshoumaru. "Wir werden auf keinen Fall dort eintreten!" kam nun von Sesshoumaru platt und beinahe wütend klingend entgegen. "Was ist? Der große Sesshoumaru hat Angst? Keh... wenn dieser Kerl dort ist, dann hält mich nichts auf...." "Sei still Inuyasha und denke lieber vorher nach... hier ist der Eingang zu Schloß von Ryûgû, wo Ryujin residiert - kein Platz für einen Halbdämon wie Dich." Inuyasha sah etwas erzürnt zu Sesshoumaru. Sein großer Bruder hat kein bißchen von seiner Arroganz eingebüßt. Er war wie eh und je. Dabei war er doch ebenfalls ein Hanyou. Inuyasha murrte leise. "Und was ist dieses Ry-Dingsbums un dieser Ryuji-Irgendwer?" Es nutzte nichts. Inuyasha hätte sich zwar lieber auf die Zunge gebissen, aber davon würde er auch nicht wissen worum es hier ging. Sesshoumaru drehte sich zu Inuyasha und ging einen Schritt auf ihn zu: "Ryujin ist der Gebieter über die Drachen und sein Schloß liegt auf dem Grund des Ozeans. Dieser Ort trägt den Namen Ryûgû", Sesshoumaru pausierte, "...ich war bereits mit unserem Vater hier... und es hat mir schon damals nicht gefallen..." Das stimmte. Auch ohne Ryuukossei war dieser Ort abstoßend gewesen. Vater und Ryuukossei benahmen sich gerade zu wie Kinder mit ihren Streitereien. "Und was hat das jetzt mit Hikari oder Tessaiga zu schaffen?" Inuyashas Laune war auch nicht mehr die Beste. Sesshoumaru behandelte ihn wie ein Hundebaby und man mußte ihm alles aus der Nase ziehen. Ein leises Seufzen war von dem älteren Bruder zu hören: "Sag mal, Inuyasha.... hast Du meiner Mutter eigentlich zugehört oder nur Augen und Ohren für Deine gehabt?" Die Frage klang beinahe gekränkt. Inuyasha mußte zugeben, daß er nicht sonderlich auf die Sonnengöttin geachtet hatte und einfach nur perplex war seine Mutter dort zu treffen. Zudem verursachte es einen üblen Beigeschmack, dass seine Mutter, wenn auch entfernt, mit seiner Mutter verwandt war. "Jetzt tu hier mal nicht so überheblich, mein lieber Herr Bruder. Es kommt nicht alle Tage vor, daß man seine tote Mutter trifft... natürlich gibt es auch Leute die es lustig finden einem dies vorzugaukeln oder vorgaukeln zu lassen, nicht wahr????" Es war vielleicht schon ein paar Monate her, aber Inuyasha hatte diesen Vorfall nicht vergessen. Seit dem war viel geschehen, deswegen litt er aber nicht an Amnesie. "Wie oft muß ich noch sagen, daß es Jakens Idee war? Zudem war es nun nicht sooooo schlimm...", war Sesshoumarus durchaus zu erwartende Reaktion. Noch bevor Inuyasha sich weiter aufplustern konnte fuhr Sesshoumaru mit seinen Erläuterungen fort. Keifender kleiner Bruder war nicht sein Lieblingstheaterstück. "Wie meine Mutter erwähnte, ist Hikari der Sohn der Frühlingsgöttin Kono-hana und einem Menschen. Kono-hana hat aber noch weitere Kinder. Eines dieser Kinder hat sie mit jemandem namens Ninigi. Läutet es jetzt bei Dir...?" Sesshoumaru hoffte dies zumindest inständig. "Moment mal... nicht das ich da was durcheinander bringe, bei diesem ganzen Göttergesock... ähhhh... ich meine... Du weißt schon was ich meine...", begann Inuyasha und mußte dann doch ziemlich hüsteln. "Ich hoffe, Du bringst nichts durcheinander", war Sesshoumarus einziger Kommentar. Sein Blick verriet jedoch nichts Gutes, sollte er noch einmal seine Mutter abschätzig bezeichnen. Inuyasha hatte sich unterdessen gesammelt und startete einen zweiten Anlauf: "Dieser Ninigi ist doch ein Enkel von Amaterasu und somit Dein Neffe, oder?" Sesshoumaru nickte nur kurz. Das alles war auch immer noch Neuland für ihn selbst. "Und der und Kono-hana haben auch einen Sohn. Also einen Halbbruder von Hikari...... Und?" Inuyasha brachte diese Information noch nicht wirklich weiter. Es war schön und gut zu wissen, wo man Neffen hat, weiter nützlich war das auch nicht. Irgendwie war dieser Ninigi wohl auch sein Neffe, wenn auch so gut wie kaum blutsverwandt. "Inuyasha - Deine Unwissenheit ist beinahe so legendär wie die Kraft unseres Vaters. Hat man Dir das schon gesagt?" Sesshoumaru konnte es nicht lassen. War er der einzige gebildete Dämon... nun, der einzige Gebildete hier weit und breit? An Inuyasha Gesichtsausdruck konnte man schon ablesen, daß er gleich wieder Tessaiga zu ziehen versuchen würde. Dieses Schauspiel hatte er nun oft genug gesehen. Nicht nötig eine Zugabe zu sehen. "Dieser Halbbruder von Hikari trägt den Namen Hoori", für der Hundedämon fort und wurde jedoch von Inuyasha harsch unterbrochen, "... bis auf die Tatsache, daß diese Familie eine Vorliebe für Namen hat, die mit H beginnen, bringt uns das auch nicht weiter.... Brüderchen!" Womit hatte er, Sesshoumaru, nur so einen Bruder verdient? Welches Verbrechen hatte er begangen? Womit hatte er seinen Vater nur so geärgert? "Halt den Mund und hör zu!!! Hanyou!!!!" Sesshoumaru war es einfach gewöhnt ihn so zu nennen, wenn er wütend auf Inuyasha war. Das würde er auch so schnell nicht weg bekommen - guter Vorsatz und oder her. "Mutter meinte, daß das letzte, was sie von Hoori gehört hatte, war, daß er mit Toyo-Tama anbandelt. Und Toyo-Tama ist eine Tochter von Ryujin..", Sesshoumaru schwieg für eine Weile und genoß Inuyashas bedröppeltes Gesicht. "Verstehst Du jetzt, warum ich der Meinung bin, daß wir nicht umsonst hier sind und warum ich denke es könnte sich um eine Falle handeln und dort nicht unvorbereitet eintreten will? ... Brüderchen!" Der Halbdämon im Gewand der Feuerratte musste eingestehen, daß dieser Punkt an seinen großen Bruder ging. Dieser Ort hatte wirklich etwas mit Hikari zu tun. Irgendetwas hatte Sesshoumaru hier her geführt. Vielleicht nicht umsonst. Bei Naraku: "Kanna, sagt der Spiegel schon etwas neues?" waren Narakus Worte, die er an diesem Tag schon verdächtig oft von sich gegeben hatte. Was hatte ihn nur geritten, sich mit dieser Sippschaft von Göttern anzulegen? Wäre alles nach Plan verlaufen, dann wären Inuyasha, sein Bruder und die Menschenbande tot und er hätte einen geschwächten Halbgott absorbieren können. Warum auch immer Hikari die Sonnengöttin ins Spiel gebracht hatte, Naraku war klar, dass er gegen sie nicht an kam. Im Spiegel sah es so aus, als wäre sie Hikaris Ziel gewesen. War dem wirklich so, dann war sein schöner Plan einen Halbgott zu absorbieren gescheitert. Die Sonnengöttin würde nichts zum Absorbieren übrig lassen. "Nein - der Spiegel hat nichts Neues gesehen... der Schrein der Sonnengöttin kann nicht mehr eingesehen werden und die beiden Brüder sind ebenfalls unter einen Bannkreis gelaufen... es tut mir leid, Naraku." Das waren keine guten Nachrichten. Alles war aus den Fugen geraten und ihm blieb nichts weiter übrig als sich mit dem Teil des Shikon no Tama zu verstecken. Nur noch ein Bruchstück fehlte und vielleicht würde Inuyasha doch noch endlich sein Leben aushauchen. Dieses Unterfangen hier war riskant genug, als das es rechtfertigen würde, endlich diese Plage von Hanyou los zu werden. Bei Inuyashas und Sesshoumarus Begleitern: "Wir sind jetzt schon seit etlichen Stunden unterwegs. Wie weit kann es noch sein?" Nicht nur Kagome war nervös, sondern auch die anderen. Inuyashas Vater hatte ihnen nur eine grobe Richtung genannt und Myoga den Auftrag gegeben, sie weiter zu führen. Dieser hatte widerwillig zugestimmt. Toutousai war erleichtert zurück geblieben, mit dem Kommentar sich einen langen ausführlichen Urlaub an einem Ort zu gönnen, den niemand kannte. Myoga hätte ihm mit Sicherheit zu gerne Gesellschaft geleistet, aber er konnte seinem alten Herrn doch keinen Wunsch abschlagen. Zumindest nicht, ohne zwischen dessen Klauen zu landen und doch noch vom Gegenteil überzeugt zu werden. Myoga mußte leicht seufzen. Der Herr und sein jüngerer Sohn waren sich in manchen Dingen einfach zu ähnlich. Beide hatten Probleme damit auf die gut gemeinten Ratschläge eines Beraters zu hören und hatten Spaß, diesen mit ihren Klauen zu bedrohen. Womit hatte ein kleiner Flohdämon das nur verdient? Er hätte eben doch Beamter werden sollen. Während Miroku, Sango, Kagome und Myoga auf Kiara ritten, hatte Jaken die undankbare Aufgabe den Kindergarten der Reisegruppe auf Ahun zu befördern. Rin und Shippou spielten verschiedene Spiele miteinander und Jaken hatte große Mühe aufzupassen, daß keiner von beiden vom Rücken des Flugdrachen glitt. Sesshoumaru-sama wäre es bestimmt egal, wenn er zumindest den Fuchs loswerden würde, aber der Rest von Inuyashas Bande wäre sicher nicht erfreut. Immer mußte die Lage so verzwickt sein. "Jaken-sama, ich hab Dir doch schon gesagt, daß mit jedem Seufzer ein klein wenig Glücklichkeit aus dem Körper heraus kommt. Jaken-sama sollte glücklicher sein ..." Das kleine schwarzhaarige Mädchen brachte es so einfach über die Lippen, daß Jaken förmlich die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben standen. Wie kann jemand nur so sorgenfrei sein? Diese Worte hallten ihm immer wieder durch den Kopf. "Ich mag Jaken-sama, er ist immer so lustig", meinte Rin in Shippou's Richtung und zögerte nicht lange. Sie packte Jaken von hinten und schloß die Arme um ihn - knuffte ihn richtig gehend. Der grüne Krötendämon rudelte wild mit den Armen und wedelte auch mit dem Kopfstab umher. "Lass das!!! Ich bekomm ja keine Luft mehr!! Ahhh... lass das!!!" Kagome konnte sich bei diesem Schauspiel ein kleines Lachen nicht verkneifen. Insgeheim fragte sie sich, ob das kleine Mädchen dies auch bei Sesshoumaru machte und wie dieser wohl drauf hin reagierte. Es war schwer, sich Inuyashas großen Bruder nicht ernst und gefährlich vorzustellen. Die bisherigen Treffen mit ihm waren immer am Rande von Leben und Tod - sogar wenn die eigentliche Gefahr einmal nicht von ihm ausging. Selbst als er sie damals vor diesem Giftmischer gerettet hatte, stritt er ab, sie gerettet zu haben. Beide Brüder waren sich ähnlich und doch total verschieden. Inuyasha könnte das Selbstvertrauen seines Bruders gebrauchen und Sesshoumaru die Fähigkeit, sich für andere, die mit ihm nichts direkt zu tun haben, einzusetzen. Vielleicht war er auch nicht so, wie sie dachte. Wie konnte man sich sonst erklären, daß er ein kleines Menschenmädchen wieder belebt hatte und jetzt mit sich nahm? Rin hatte Jaken mittlerweile wieder losgelassen und spielte wieder mit Shippou. Jaken saß ziemlich missmutig da und zauderte immer noch. Kagome schmunzelte. Der grüne Gnom konnte denken was er wollte, aber nie würde er wagen, der Kleinen etwas zu tun - das wäre sein sicheres Ende. Zudem vermutete Kagome, daß Jaken Rin auch irgendwie mochte. Dämonen waren eben eine seltsame Bande. Apropos Dämon. "Myoga? Ich hatte dich etwas gefragt?" "Äh, ja, Kagome? Tatsächlich?" Myoga wirkte in diesem Moment sehr Toutousaimässig. "Wir sind jetzt schon seit etlichen Stunden unterwegs. Wie weit kann es noch sein?" wiederholte Kagome mit einer ungewöhnlichen Engelsgeduld. "Äh..ja...also genau weiß ich das nicht." Der Flohgeist dankte allen ihm persönlich unbekannten Göttern, dass niemand mit scharfen Klauen an Bord von Kiara war. "Du weißt es nicht? Warum hat dir dein Herr denn dann befohlen, uns dahin zu führen?" Das kam mit merklichem Nachdruck von Miroku. Myoga seufzte: "Ich war ja einmal da, mit ihm. Und mit Sesshoumaru-sama. Aber das ist kein sehr schöner Ort. Und unpassend für Menschen." "Wenn Inuyasha dort ist, wollen wir auch dahin." Kagome warf einen Blick auf ihre Schulter. "Ja, natürlich...äh....wir sollten dort einmal landen, da, auf dem Berg." Er brauchte Zeit, und einen guten Einfall. Einen Riesenhund für einen guten Einfall! Er konnte mit dieser Bande Menschen und dem Kindergarten drüben auf Ah-Un doch unmöglich im Schloss der Drachen aufkreuzen. Inuyasha-sama würde ihn vermutlich nicht gerade willkommen heißen, wenn er seine Freunde so in Gefahr brachte. Und bei der Vorstellung, was Sesshoumaru-sama tun würde, würde er Rin mit zu Ryujin schleppen....Ryujin und seine Drachen waren dafür bekannt, auch den harmlosesten Leuten die Kehle durchzuschneiden. Nur sehr starke Dämonen wagten sich in dieses Schloss. Und nur sehr sehr starke wie Inutaisho hatten es sich je erlaubt, einen heftigen Streit mit dem damaligen Kronprinzen, Ryuukossei anzufangen. Und das überlebt. Dass Inuyasha den inzwischen getötet hatte, würde die Lage auch nicht gerade entspannen. Was um alles in der Welt sollte ein so harmloser kleiner Flohgeist nur machen? Kiara war inzwischen auf dem Berg gelandet und Myoga hüpfte auf ihren Kopf: "Ich erinnere mich, dass Ryûgû, das Schloss der Drachen im Meer liegt." "Am Meer," korrigierte Kagome sofort. "Nein, unter Wasser. Schon darum, denke ich, sollte man die Kinder da nicht mitnehmen." Myoga sah zu Sango, die er für vernünftig genug hielt: "Bedenkt doch, was Sesshoumaru-sama sagen würde, würde Rin von Drachen aufgefressen." Das war ein schwer zu überlegendes Argument. Die Dämonenjägerin nickte: "Du meinst, die Drachen werden uns nicht mit offenen Armen willkommen heißen. Möglich. Wenn sie irgendwie in Verbindung zu diesem Hikari stehen..." "Das tun sie sicher. Sonst würden die zwei Brüder nicht ausgerechnet dorthin laufen." Miroku sah sich um: "Ja. Es könnte zu Kämpfen kommen. Und da sollten wir die Kleinen hier lassen." "Ich will mit!" Shippou hatte es gehört um kam herüber. "Ich bin nicht feig, das wisst ihr." "Eben", sagte Kagome prompt: "Und du bis vernünftig. Du kannst hier mit Rin spielen und zugleich auf sie aufpassen, sie beschützen. Das schaffst du, da bin ich mir ganz sicher." Der Fuchsdämon murrte ein bisschen, fand aber in dem Satz nur etwas, das ihm schmeichelte: "Na schön, " sagte er: "Aber dann bleibt noch jemand hier, ja?" "Ich", kam es von Jaken. Und da ihn alle anstarrten: "Ich habe den Befehl, auf Rin aufzupassen, das wisst ihr." Und, ergänzte er in Gedanken, es gab einfachere Selbstmordmethoden, als sich als Mensch oder kleiner Dämon nach Ryûgû zu begeben. Bei Inuyasha und Sesshoumaru "Also, wo ist jetzt das Problem?" erkundigte sich Inuyasha dann noch einmal: "Wenn ich mir deine etwas verworrenen Familienverhältnisse noch einmal angucke: Der Herr der Drachen hat eine Tochter. Und die ist mit Hoori beieinander, der der Sohn der Frühlingsgöttin Kono-hana und damit Hikari's Halbbruder ist. Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht. Außerdem ist Hoori dein Neffe, weiß davon aber nichts. Und du denkst jetzt, dass Hikari ausgerechnet zur Freundin seines Halbbruders getürmt ist? Wieso sollte er? Und wenn er da ist: wo sollte unser Problem sein?" "Nicht alle Halbbrüder sind nervtötend, Inuyasha. Die beiden sollen sich ganz gut vertragen haben. Und da du mir wieder einmal nicht zugehört hast: das Schloss dort ist der Sitz des Herrn der Drachen. Da klopft man nicht eben so einfach an, sagt hallo, wohnt jemand namens Hikari bei euch. Obwohl, du würdest das fertig bringen." "Drachen...ich habe Ryuukossei getötet. Drachen sind zu schlagen." "Das ist unter anderem ein Problem. Ryujin ist Ryuukosseis Vater." "Oh..." machte der Halbdämon, meinte dann aber: "Es war ein fairer Kampf!" "Falls Ryujin das interessiert. Und in diesem Schloss sind mehrere Drachen, nicht nur einer. Das wird sicher nicht einfach." "Wenn mir..." Inuyasha brach mit einem Zischen ab, da er wieder automatisch die Hand an Tessaiga gelegt hatte. Dieser verdammte Hikari! Diesen Witz mit dem Bann würde er ihm sicher nicht vergessen. Er konnte sein eigenes Schwert nicht anfassen! "Du bist ein wenig hilflos, im Moment, mein kleiner Bruder", ergänzte Sesshoumaru, als ob er noch eins draufsetzen wollte. Diese verwünschten Halbgötter! Inuyasha knurrte ein wenig: "Immerhin habe ich Tessaiga wieder bei mir und werde mich nicht verwandeln." "Das ist der erste Fortschritt. - Nun gut. Wir gehen in das Schloss. Ich hoffe, du bist dir bewusst, dass wir mitten in eine offene Falle gehen könnten, wenn es Hikari geschafft hat, Ryujin auf seine Seite zu ziehen und dort nicht nur wohnen darf, weil er der Halbbruder seines Schwiegersohns ist." Inuyasha nickte. Ja, doch, er war ja nicht dumm, auch wenn das ein gewisser älterer Bruder von ihm wohl dachte. Drachen waren stark, aber sie waren zu besiegen. Zumindest im Kampf eins zu eins. Aber er war hier wohl ziemlich nutzlos und auch, wenn Sesshoumaru im Moment das legendäre Kusanagi hatte - das konnte Probleme geben, wenn da wirklich viele Drachen waren. "Ja, ich pass auf", versprach er mit ungewohnter Fügsamkeit. Alles war ihm recht, wenn er nur endlich diesen Hikari oder Fujumu oder sonst wie in die Finger bekommen würde, um ihn zu zwingen, diesen bescheuerten Bann wieder von Tessaiga zu nehmen. Sesshoumaru hob leicht die Brauen. Inuyasha gehorsam? Irgendwie war das seltsam. Aber er sagte: "Es gibt da auch noch andere Gefahren...aber davon später." Bei näherer Betrachtung hätte es doch peinlich werden können, wenn er von seiner letzten Besuch hier und vor allem seiner Begegnung mit Toyo-tama, der Drachenprinzessin berichtet hätte. Aber die war ja mit Hoori zusammen, und hoffentlich in Flitterwochenlaune. ",Trete ins Wasser und sprich o'..." murmelte Inuyasha: ""Einfach da ins Meer?" "Ja. Das Schloss befindet sich auf dem Meeresgrund." Die beiden Brüder gingen einige Schritte in die Wellen, ehe Sesshoumaru widerwillig das "O" sagte. Er freute sich wirklich nicht, Ryujin wieder zu sehen und den ganzen Drachenpalast. Und er machte sich keine Illusionen. Dieser Besuch konnte leicht in einem Kampf enden. Inuyasha wäre da alles andere als eine große Hilfe, solange keiner von ihnen beiden Tessaiga führen konnte, war es nutzlos wie nur etwas. "Wau..." machte Inuyasha fast andächtig, als sich das Meer vor ihnen verwandelte, etwas, wie einen riesigen Strudel bildete. Wirbelnd und heftige Wellen schlagend teilte sich das Wasser, gab einen Weg frei, einen Tunnel aus Wasser, der hinab in die Tiefe führte. Sesshoumaru verspürte ein unbehagliches Gefühl. Er war zwar nicht wasserscheu, aber die Vorstellung unter dem Meer zu sein hatte ihn noch nie sonderlich aufgebaut. Aber etwas hatte ihn hier hergeführt. Und das hatte sicher einen Grund gehabt. Also müssten sie sich nach Hikari erkundigen. Höflich und nach Drachenart, natürlich. Das konnte noch peinlich werden. Hoffentlich hielt Inuyasha den Mund. Er hatte zwar versprochen, aufzupassen, aber Sesshoumaru erinnerte sich nur zu gut, wie sein Vater ausgetickt war, jede Würde eines Dämonenfürsten vergessen hatte, als Ryuukossei ihn da etwas zu sehr verspottet hatte. Die beiden hatten sich dann nicht mehr gerade würdevoll benommen. Der Streit war ja später dann auch in einem Kampf auf Leben und Tod weitergegangen. Vater hatte den Drachenprinzen mit Müh und Not bannen können. Jetzt war der tot und sein Mörder besuchte gerade seinen Vater. Ob das so gut war? Ryujin schätzte faire Kämpfe, aber er achtete nur starke Wesen. Ob ein Halbdämon dazu gehörte? Während sie den Tunnel auf dem Meeresgrund entlang folgten, fiel Sesshoumaru noch etwas ein. Aber das war egal. Inuyasha müsste da mit und es würde ihn noch einiges überraschen. Ryûgû war nicht unbedingt der schönste oder angenehmste Platz. "Ist das groß!" war der Kommentar des Halbdämons, als das Drachenschloss vor ihnen auftauchte. Seine Ausmaße waren recht beachtlich und die Höfe zwischen den einzelnen Gebäuden geradezu gigantisch. Es war beim Bau darauf Rücksicht genommen worden, dass sich die Bewohner manchmal auch in ihre wahre Gestalt verwandeln wollten. Und sie konnten nun auch schon das Tor sehen. "Das brennt ja?!" Verwirrt sah Inuyasha seitwärts. "Ein Feuervorhang," erklärte Sesshoumaru . Das war ja zu erwarten gewesen. "Da muss man durch? Ist es eine Probe?" "Nein. Es ist ein Drachenschloss. Drachen. Feuer." "Und?" Mutter hilf! Dachte der ältere Bruder genervt, entschied sich aber doch für eine volle Erklärung: "Drachen macht ihr eigenes Feuer nichts aus. Sie gehen einfach hindurch. Alle Türen sind so. Es ist nur eine Art Sichtschutz. Eine Abwehrmaßnahme gegen Fremde ist es zugleich natürlich auch. Und eine Probe, denn nur starke Wesen kommen da durch. Ryujin mag keine Schwächlinge!" "Alle Türen brennen?" Inuyasha betrachtete kurz sein Gewand. Das rote Feuerrattenhaar mochte sich als überaus nützlich erweisen. Daran dachte auch Sesshoumaru, der bei sich ein ernstes Problem sah. Ihm selbst machte das Feuer nichts aus, aber von seiner Kleidung war nur die Rüstung und die Schärpe aus der Weberei des Sonnentempels feuerfest- eine etwas ungenügende Bekleidung, sollte er Ryujin seine Aufwartung machen. Was Toyo-tama zu so einem Aufzug sagen würde, daran wagte er kaum zu denken. Da musste man wohl wieder zu einem härteren Mittel greifen. "Drachen!" Inuyasha nickte nach vorne, legte instinktiv die Hand an sein Schwert - und zuckte ebenso schnell zurück. Wenn Amaterasu seinen Fluch erhörte, hätte der gute Hikari keinen Knochen mehr heil. " Das ist das Empfangskomitee. Nicht zur Waffe greifen und nicht bewegen!" Sesshoumaru konnte bloß das noch erwähnen, dann tobten fünf ausgewachsene Schlangendrachen auf sie zu, die in den Händen recht martialisch aussehende Schwerter oder Lanzen trugen, die sie drohend ausgestreckt hatte. "Nicht bewegen?" fragte Inuyasha doch noch mal nach, rührte sich aber nicht. Immerhin war sein großer Bruder schon mal hier gewesen. Und auch, wenn es ihm nicht gefallen hatte, kannte er doch die Sitten hier. "Still!" zischte Sesshoumaru, blieb aber scheinbar ungerührt stehen, als der erste der Drachen mit der Lanze nach seiner Brust stach und keinen Zentimeter vor der Panzerung stoppte. Inuyasha hatte fast gezuckt, als ein Schwert auf seinen Kopf zustieß, aber er schaffte es, ruhig zu bleiben. "Hm", sagte der vorderste Drache: "Mut ist da. Und Stärke..? Wer seid ihr und was wollt ihr? "Wir bitten um Zugang zu dem Herrn der Drachen, dem mächtigen Ryujin." Hoppla, dachte Inuyasha bei dem höflichen Tonfall seines älteren Bruders. So hatte er ihn noch nie reden gehört. "Ich bin Sesshoumaru. - Das ist Inuyasha. Mein Bruder." Das Zögern war fast unmerklich. "Sesshoumaru... warst du nicht schon einmal hier? Mit deinem Vater, oder?" Der Anführer der Schlosswache dachte nach. Oh nein, seufzte Sesshoumaru: Jetzt erinnert er sich sicher an den Zirkus, den Vater und Ryuukossei da veranstaltet haben. Hoffentlich lassen sie uns rein. ----------------------------------------------- Sesshoumaru und Inuyasha stehen nun vorm Palast des Drachenkönigs und dort wird es sicher sehr seltsam zugehen. Wer mehr wissen will, den hoffen wir im nächsten Kapitel "raue Sitten" wieder zu sehen. Natürlich würden wir uns freuen, wenn ihr auch bei diesem Kapitel hier einen Kommi hinterlast :)... Viel Spaß noch beim Lesen^^... Sesshoumaru-sama & Hotepneith bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)