Tensaigas Kampf von Sesshoumaru-sama (im Zentrum der Macht) ================================================================================ Kapitel 9: der Schrein der Sonnengöttin --------------------------------------- Am Schrein der Amaterasu in Ujiyamada: "Lass mich los!!! Oder willst Du mich umbringen, Du wahnsinniger Hund?!?!" wimmerte Inuyasha schmerzverzerrt. "Reiß Dich zusammen, Du halbe Portion. So schlimm kann es gar nicht sein", Sesshoumaru selbst hatte einige Mühe, an diesem Ort zu verweilen. Die Reinheit dieses Ortes war gewaltiger als diese von Hakureizan. Dort konnte er auch die Barriere durchdringen, aber auch nur mit großer Mühe. Für Inuyasha muß es wohl eindeutig schlimmer sein. Die heilige Reinheit von Hakureizan richtete sich gegen das Youki und sogar gegen unreine Gedanken. Die Reinheit hier war überwältigend. Sesshoumaru spürte jedoch, daß diese Energie anders war, vertraut. Was nicht weiter verwunderlich war, war dies der Schrein seiner Mutter und auch deren Energie. Fujumu riskierte einen kleinen Blick nach draußen, ohne dass er selbst gesehen werden konnte. Dort waren sie. Der perfekte Köder für SIE. Zwei starke Dämonen, die ihren Schrein angriffen. Perfekt! Mit einem kleinen Fingerzeig lies er seinen eigenen Bann erstrahlen und die Siegel an den Bäumen leuchteten auf. Alles war, wie er es geplant hatte. Die Energie des Siegels war nicht von der des Schreins zu unterscheiden. Alles was jetzt noch zu tun war, war sie zu rufen. Seine Beute. Die Sonnengöttin. "Hmph", entglitt Sesshoumaru. Er spürte, dass die Energie des Schreins Inuyasha und ihn plötzlich zu umkreisen schien. Unvermittelt pulsierte Tensaiga an seiner Hüfte und lenkte so Aufmerksamkeit auf sich. Der Hundedämon schloß die Augen und legte die rechte Hand an den Griff des Schwerts. Etwas ging in ihm vor. Er fühlte sich, als wären Steine von seinen Schultern genommen worden. Die Wirkung dieses Ortes war plötzlich beinahe verschwunden - als wie wäre er an jedem anderen Ort. "Ahhhhhhhh......................", vernahm er hinter sich und spürte Youki fließen. Was hatte dieser Hanyou nun wieder getan? Mit gewissem Schmunzeln sah er zu seinem kleinen Bruder, der auf dem Boden kniete, und wie ihm seine schwarzen Haare um die Knie fielen. "Was ist, Inuyasha? War das zuviel für Dich? Wie erbärmlich.. ich habe mehr von Dir erwartet... was nutzt Du mir in Deiner menschlichen Form noch?" Sesshoumaru musste zugeben, dass Inuyasha es länger ausgehalten hatte als anzunehmen war. Von vorne herein war klar, daß er an diesem Ort in seine menschliche Form gezwungen werden würde. War Tessaiga jedoch hier, dann mußte Inuyasha mitkommen. Immer noch wies das Schwert ihn ab - was Sesshoumaru auch heute noch leicht verstimmte. Am liebten hätte Inuyasha seinem Bruder jetzt mit Tessaiga wieder gestutzt. Dieser arrogante eingebildete Hund. Er hatte nicht diese unheimlichen Schmerzen. Erst jetzt fiel sein Blick auf seine Hände und Inuyasha mußte entsetzt feststellen, daß seine dämonischen Kräfte verschwunden waren. Wie auf Hakureizan, schoß ihm durch den Kopf. Genau dieser Effekt muß es wieder sein. Wäre seine andere Hälfte nicht menschlich - er wäre jetzt tot. So selbstgefällig wie Sesshoumaru ihn hier herabwürdigte, so sicher hatte dieser gewußt, daß dies geschehen würde. Hätte er selbst das gewusste, dann hätten ihn 100 Pferde nicht an diesen Ort gebracht. Aber hier war Tessaiga, oder? Hätte Sesshoumaru ihn gezwungen so oder so mitzukommen, da er das Schwert nicht führen konnte? Aber was nutzte es, wenn er in seiner menschlichen Gestalt war? So konnte er Tessaiga vielleicht anfassen - jedoch nicht einsetzen. Der Halbdämon atmete erleichtert auf. Ein Gutes hatte diese Sache - als Mensch war er immun gegen die Wirkung dieses Ortes. Er richtete seinen Blick nach vorne, um Sesshoumaru in die Augen zu sehen. Nicht nur um zu zeigen, daß er auch in seiner menschlichen Form stark und nützlich war, nein, Sesshoumaru konnte hier sicherlich auch nur gerade so stehen. Inuyasha klappte förmlich die Kinnlade herunter: "Was zum Teufel...?" Inuyasha ging wieder auf die Knie. Diesmal jedoch vor Lachen. Sein großer Bruder wußte nicht so Recht was nun geschehen war und sah ihn deswegen Nase rümpfend, aber auch fragend, an. "Sieh Dich nur an.........", konnte Inuyasha gerade noch keuchen, bevor er abermals laut lachen mußte. Sesshoumaru sah an sich hinab, aber ihm fiel nichts Besonderes auf. Was hatte Inuyasha? Hatte er jetzt endgültig den Verstand verloren? Eigentlich sollte das nur geschehen, wenn sein Dämonenblut durchbrach und nicht wenn er menschlich wurde. Der Hundedämon kratzte sich leicht hinter dem linken Ohr und wollte dieses Verhalten ansonsten unter dem üblichen ehr- und respektlosen Verhalten Inuyashas abheften, als sein Blick mehr zufällig das striff, was Inuyasha wohl gleich bemerkt hatte. Seine Haare. Nicht nur Inuyashas Haare waren pechschwarz geworden. Auch Sesshoumarus Haare hatten den silbernen Farbton gegen ein tiefes Kohlrabenschwarz eingetauscht. Leicht missmutig sah er erst zu Inuyasha und dann zu seinem Schwert Tensaiga. Hatte Tensaiga deswegen pulsiert? War selbst für seine dämonische Seite dieser Ort zu stark? Hatte Tensaiga ihm das Leben retten wollen und ein Teil des Siegels gelöst? War er ebenfalls wie Inuyasha geläutert worden? Dieser Gedanke war gerade zu abstoßend grotesk. Zugegeben, ja, es fühlte sich anders an als zuvor, aber er konnte sein Youki noch deutlich spüren. Es schien nur, als sei der Ursprung in schier unerreichbare Ferne gerückt, während seine Energie jetzt aus einer anderen Quelle quoll. Könnte es sein...? Dieser verdammte Fujumu. Sesshoumaru griff das Schwert Kusanagi, welches er von seiner Mutter geliehen bekommen hatte. Bereits als er das Schwert entgegen genommen hatte, spürte er ein kurzes Pulsieren, aber jetzt schien das Schwert massiv zu reagieren. Die Klinge begann golden zu leuchten und gab einen enormen Impuls ab. Augenblicklich drehten Sesshoumaru und Inuyasha sich zum Schrein um. Auch von dort konnten sie einen Impuls als Reaktion spüren. War das Tessaiga, welches auf das Schwert reagierte, aus dessen Bruchstück es unter anderem geschmiedet war? Fujumu spürte ebenfalls, wie das Schwert an seiner Hüfte pulsierte. "So... Tensaiga reagiert also auf seinen Meister..." Nachlässig lehnte Fujumu auf dem Boden sitzend im Schrein gegen eine Wand. Warum hätte er dem Schauspiel draußen zusehen sollen? Er hatte schon so viele Dämonen gefangen, erledigt und sterben sehen. Es interessierte ihn nicht. Wichtig war nun nur die Beute. Er zog eine kleine Flasche heraus und warf sie mit Wucht an die gegenüberliegende Wand, direkt vor den großen Spiegel der Sonnengöttin. Beim Zerbersten schien ein bläuliches Licht aus der Flasche zu entweichen. Fujumu hatte bereits zum Aktivieren von Tessaiga Youki vieler Dämonen gesammelt. Den Rest hatte er in diesem Gefäß aufgehoben um ,Sie' anzulocken. Beinahe augenblicklich wurde das frei gewordene Youki geläutert. Fujumu war sich sicher, daß Amaterasu dies direkt durch ihren Spiegel gesehen hatte. "Zeig Dich. Und stirb einen ehrenhaften Tod", vernahm er von draußen die wütend klingende Stimme des ältesten Sohnes von Inutaisho. Er schmunzelte. "Perfekt!" Ohne weitere Worte schien Fujumu sich in Luft aufzulösen. Hier würde sie ihn sofort entdecken. Er würde in einigem Abstand zum Schrein auf die passende Gelegenheit warten. Dann war er am Ziel... er würde die Position und die Macht der Sonnengöttin übernehmen. Bei Fujumu's Schloss: "Ich hoffe, wir sind bald oben - lange halte ich nicht mehr durch", gab ein sichtlich erschöpfter Miroku seinen Begleitern als Informationen. "Warum muß der Ort den die sexy Sonnengöttin beschrieben hat auch so weit oben liegen?" stöhnte er weiter. "Was hast Du da eben gesagt????!!?!?!!" knurrte Sango, bis auf die Knochen erzürnt, direkt hinter dem Wandermönch. Miroku schluckte einmal und begann leicht zu schwitzen: "Ähh.. nichts nichts... meine einzige große Liebe, Sango-chan." Am liebsten hätte Sango ihn mit ihrem Bumerang gründlich diese Flausen aus dem Kopf geprügelt. Das nächste Mal würde sie nicht mehr, wie bei Toutousai's Werkstatt, vor der Sonnengöttin um das Leben dieses perversen Lustmönchs betteln. "Wer nicht hören will, der muß fühlen", stellte sie nebenbei fest. Am liebsten hätte sie sich auf Kiara geschwungen und wäre für die nächsten Stunden verschwunden. Aber sie hatten hier eine Mission und wegen einem unbekannten Grund konnten weder Kiara noch Sesshoumaru's Drachen hier fliegen. Zu allem Überdruss hatte sie noch Sesshoumarus kleines Mädchen auf den Schultern sitzen. Kagome hatte es zwar auch angeboten, aber irgendwie schien Rin lieber bei ihr zu bleiben - ihren Pfeil zu betrachten. Ob immer noch Energie von Amaterasu in diesem Pfeil war? Vielleicht würde ihr das Mädchen den Pfeil kurz ausleihen, damit sie ihn diesem Miroku in den Hintern rammen könnte. Dann sähe er schon, was er von seinen Träumereien über die Sonnengöttin hatte. In Fujumu's Schloss: Toutousai saß auf dem Boden und schien gedankenverloren ins Nichts zu jammern, während Myoga aufgebracht auf einem Schmiedetisch hin und her redete. "Wie kannst Du Dich nur so hängen lassen, Toutousai. Inuyasha-sama wird sicherlich jeden Augenblick hier erscheinen und uns, seine treuen Diener in allen Gefahren, retten", hoffte Myoga zumindest. Der Schmied sah die Lage dagegen mehr pragmatisch: "Wenn er noch lebt, mein alter Freund. Ich weis nicht, ob er gegen diesen Fujumu eine große Chance hat.... Wohl eher nicht...." "Ich verbitte mir, so über meinen Herrn zu sprechen. Zudem ist Sesshoumaru-sama bei ihm und wird schon auf ihn aufpassen. Denkst Du dieser Fujumu hat auch nur die kleinste Chance gegen die Söhne des großen Hundedämons??" Toutousai schüttelte leicht den Kopf. Myoga schien die Begegnung mit dem Vater der beiden Hundebrüder zu sehr zu Kopf gestiegen zu sein. Ganz sicher waren sie verloren. Es konnte nur noch eine Frage von Sekunden sein, bis Fujumu wieder durch die Tür kam und seine göttliche Energie nutzte, um einen unschuldigen alten Schmied vom Angesicht der Erde zu radieren. Alles nur, weil er sich mit den falschen Hunden eingelassen hatte. Alles war Amaterasus Schuld. Wo steckte sie eigentlich, wenn man sie einmal gebrauchen konnte? "Götterpack!!!!", rief der plötzlich aufgestandene Dämonenschmied wüst gegen das Dach der Schmiede. Bei Naraku: Der Halbdämon sah belustigt in den Spiegel, welcher ihm von einem weißhaarigen kleinen Mädchen gehalten wurde. Er konnte beinahe nicht glauben WIE gut alles für ihn lief. Für Inuyashas Menschenfreunde im Gebirge hatte er ebenso seine Vorbereitungen getroffen, wie für den von ihm befreiten Gott selbst. Es konnte nichts mehr schief laufen. Sein Plan war narrensicher. Durch Kannas Spiegel hatte er beobachtet, wie Inuyasha in seine menschliche Form gezwungen wurde und jetzt schutzlos ausgeliefert war. Auch die Veränderungen bei Sesshoumaru waren ihm nicht entgangen. Wie Inuyasha selbst musste dieser wohl ebenfalls nur ein Halbdämon sein. 'Ein Halbdämon kommt selten alleine', hatte er im Gedanken an den Vater der beiden Hundebrüder gescherzt. Offenbar hatte beider Vater eine Vorliebe für menschliche Frauen - wie abstoßend, dachte Naraku. So waren beide schutzlos und würden bald durch die Macht der Sonnengöttin Amaterasu sterben. Wie auch Fujumu so sterben würde, sobald Naraku seinen Schachzug machte. Auf einen Schlag war er alle seine Probleme los. Nichts und niemand würde und könnte ihn aufhalten. Sogar die Götter waren seiner Genialität nicht gewachsen und das Juwel der vier Seelen war schon so gut wie komplett in seinem Besitz. Seine Lippen formten sich zu einem hämischen Lachen. Am Schrein der Amaterasu in Ujiyamada: Die Halbbrüder sahen sich kurz an, noch immer ein wenig irritiert beide schwarzhaarig zu sein. "Wo ist dieser Fujumu?" sagte Inuyasha in der Hoffnung, sein Halbbruder wisse es. Nun, er sollte es wissen, wenn er hier schon so auf Halbgott machte. "Er ist in der Nähe, denke ich." Sesshoumaru spürte noch immer eine andere Anwesenheit als die seiner Mutter, ohne sie allerdings genau einordnen zu können. Dieser Mistkerl musste sich verstecken. Aber warum nur hier, ausgerechnet hier? Was wollte er hier? Etwa das Schwert holen, das er nun an der Seite trug? Kusanagi? Fujumu war lange gebannt gewesen, aber das Schwert war doch schon vorher von hier verschwunden? Nun, eigentlich war es egal. Tessaiga war wichtig. Und natürlich, den Kerl umzubringen, der es gestohlen hatte. Am Besten, ehe er gelernt hatte, es einzusetzen. Hoffentlich hatte Toutousai keinen Unsinn getrieben. Aber, falls das Siegel gebrochen wäre, stünde Inuyasha sicher nicht hier einfach so als Mensch in der Gegend herum. Im gleichen Moment spürte er eine mächtige Präsenz direkt hinter sich, eine irrwitzige Hitze und fuhr herum, instinktiv einen Schritt seitwärts machend, um vor Inuyasha zu kommen. Amaterasu hatte es nicht fassen können, als sie Youki gespürt hatte. Mächtige Dämonenergie. Und das nicht irgendwo, sondern in ihrem höchsten Heiligtum! Wie hatte das passieren können? Jeder Dämon müsste doch geläutert werden, wenn er an den Rand der Barriere kam. Wer war das? Und wie stark war er? Egal. In jedem Fall würde sie eine solche bodenlose Unverschämtheit nicht durchgehen lassen. Zu allem Überfluss spürte sie nun auch, dass ihren Priestern etwas passiert war. Dieser Dämon hatte doch nicht zusätzlich die Impertinenz besessen, ihr Personal umzubringen? Ihre Energie flammte auf, als sie sich unverzüglich auf den Weg machte. Ihre Diener machten nur noch hastig Platz. Sie waren Hitze gewohnt, aber das war eine Nummer zu heiß, selbst für sie. Sie erschien in höchstem Grad erzürnt auf dem Vorplatz ihres Schreines. In der Tat, da standen zwei schwarzhaarige Gestalten herum. Ohne weiter nachzudenken, schoss ein Strahl ihrer Energie in diese Richtung. Fujumu hatte den Auftritt der Sonnengöttin mitbekommen. Wie er erwartet hatte, war sie sofort aufgetaucht. Und offenkundig in der passenden Stimmungslage. Wunderbar. Er spürte direkt die Woge der Energie, die von ihr ausging. Wenn ihn so etwas treffen würde... Er musste genau aufpassen. Vorsichtig warf er einen Blick um den Baum, hinter dem er stand. Er sah nur entfernt, wie Flammen loderten, hörte, wie jemand schmerzlich aufstöhnte und dann merklich aufgebracht sagte: "Mutter!!!" Das fällt unter berühmte letzte Worte, dachte er vergnügt und zog sich wieder zurück. Das war es für die Söhne InuTaishos gewesen. Sehr stilvoll. Ob der alte Hundedämon den Witz zu schätzen wusste? Er wich weiter zurück. Die Sonnengöttin musste sich erst ein wenig beruhigen, ehe er seinen Plan ausführen konnte. Ein bisschen sollte sie noch die Aschehäufchen der Dämonenbrüder betrachten können, ehe er Tensaiga zum Einsatz brachte. "Ach du...", brachte Amaterasu hervor. Natürlich. Jetzt war sie schon zum zweiten Mal auf die dämonische Seite ihres Sohnes hereingefallen. Aber wieso schwarzhaarig? Aber dann begriff sie. Noch während sie zu ihm lief, bemerkte sie, wie sich Inuyasha mühsam aufrichtete. Sein Bruder hatte ihn gedeckt, sonst wäre er sicher zu Staub verbrannt worden. Selbst Sesshoumaru sah sehr mitgenommen aus, wie er da am Boden kniete. Nun ja. Das war fast die volle Macht gewesen. Niemand außer ihrer engsten Verwandtschaft hätte so einen Angriff überlebt. "Äh... Entschuldige..." murmelte sie: "Aber wer hat hier mein Personal ermordet...ihr doch nicht?" "Nein." Ihr Sohn stand auf: "Könntest du mir eigentlich versprechen, erst nachzugucken, dann zu schießen?" "Ja.....schon...tut mir echt leid..." Sie betrachtete die leicht angeschmorte Kleidung. "Wirklich... aber was soll das hier?" "Fujumu war hier." "Ach..." Amaterasu gab sich zu, gar nichts mehr zu verstehen. Erst der Schwertklau, dann das Kidnappen ihres Lieblingsschmiedes... jetzt die Ermordung ihrer Priester. Wenn Hikari alias Fujumu sie provozieren wollte... nun, das hatte er gerade geschafft. Sie spürte etwas, das sich rasch näherte, nahm es allerdings nicht als Gefahr wahr. So drehte sie sich nicht um. Sie war immerhin die oberste Göttin und das hier ihr Heiligtum. So entschuldigte sie ihren Fehler später. Sie wurde erst wach, als sie die seltsame Mischung aus Genki und Youki spürte, helle, göttliche Energie und zugleich die dunkle eines Dämons. Rechtmäßig gab es nur ein Wesen, das diese Mischung haben konnte und das stand gerade vor ihr. Also war das Hikari. Sie zögerte noch immer, ihn Fujumu zu nennen. Kono-hana hatte ihrem Sohn so einen schönen Namen gegeben. Aber wenn das Hikari war, dann gehörte die dunkle Energie zu Tessaiga. Griff der etwa damit die Söhne Inutaishos an? Sie drehte sich doch um, nur um zu sehen, wie Fujumu praktisch schon bei ihr war. SIE war sein Ziel, als er die Schwertklinge in der Hand niedersausen ließ. Instinktiv wich Amaterasu einen Schritt zurück. Sie kannte Tessaigas Macht und so ein direkter Treffer konnte ihr Schmerz bereiten. Aber die Klinge erreichte sie nicht, sondern prallte auf Stahl. Sowohl die Sonnengöttin als auch Fujumu starrten irritiert auf das Schwert, das scheinbar aus dem Nichts hinter der Sonnengöttin aufgetaucht war. Der Halbgott drückte noch immer dagegen, ehe sein Blick die Klinge entlang wanderte, einen ausgestreckten Arm entlang. Wieso lebte Sesshoumaru noch? Und wieso hatte er so schnell ein Schwert ziehen können und hielt jetzt immer noch seinem göttlichen Druck stand? Er war doch nur ein Halbdämon, hier im Schrein geläutert und nur ein erbärmlicher Mensch? Das waren ziemlich viele berechtigte Fragen, fand Fujumu. "Du solltest Dich ein wenig zurückziehen", sagte der älteste Sohn Inutaishos, ohne den Blick von seinem Gegner zu nehmen. Amaterasu begriff, dass sie gemeint war, dass ihr Sohn sie gerade beschützt hatte. Und auch, wenn es nicht unbedingt nötig gewesen sein mochte - sie fand es nett. Sehr nett. Leider dürfte sie nicht offiziell in den Kampf eingreifen. Offiziell waren hier zwei Dämonen eingedrungen, kämpfte nun ein Halbgott gegen einen Dämon. Dass es in Wahrheit zwei Halbgötter waren, machte die Sache spannend. Und da Sesshoumaru Kusanagi hatte und Fujumu Tessaiga offenkundig nicht voll aktivieren konnte, müsste sie sich wohl keine allzugrossen Sorgen machen. So wich sie zurück, setzte sich dann auf die Treppe des Schreins. Erst dann fiel ihr auf, wie unmotiviert der Angriff auf sie gewesen war. Hatte er sie überhaupt angreifen wollen? Nein, dachte sie, das hat schließlich so noch niemand gewagt. Und dazu ein einfacher Halbgott. Wozu sollte er sich denn auch noch ein Dämonenschwert besorgt haben, um einen Aufstand gegen die himmlische Ordnung zu starten. Nein. Da musste etwas ganz anderes mit im Spiel sein. Nur was? Bei Fujumus Schloss: "Vorsicht!" Der Warnruf kam von Miroku und Sango gleichzeitig. Kiara wuchs bereits deutlich an. Kagome war zu kampferfahren, als dass sie sich nicht sofort Pfeil und Bogen geschnappt hätte. Shippou war bereits aus ihrem Arm gesprungen. Sie hatten alle schon das zweifelhafte Vergnügen mit genügend Überfällen dieser Art. "Dämonen!" keuchte auch Jaken und blickte sich hektisch um. Sango ließ Rin zu Boden gleiten: "Bleib hier", sagte sie nur, während sie schon ihren Bumerang zur Hand nahm, den sie bislang in unbequemer Haltung quer getragen hatte. Nur so hatte Rin überhaupt auf ihrer Schulter Platz gehabt. Und dann war der Sturm aus Dämonen schon über der Reisegruppe. Jaken betätigte hastig seinen Kopfstab, froh, das hier nicht allein durchstehen zu müssen. Rin hatte sich neben ihm auf die Knie geworfen, versuchte, möglichst flach auf dem Boden zu bleiben. Shippou verwendete sein Fuchsfeuer, stellte aber rasch fest, dass der Effekt gleich null war. " Es sind zu viele", rief Miroku: "Ich werde mein Schwarzes Loch aktivieren..." "Nein!" sagte Kagome hastig: "Oder... ja... aber das ist eine Falle." "Was meinst du?" Er zögerte doch, die Kette abzunehmen. "Naraku. Das sind Narakus Dämonen, ich fühle es. Und da kommen sicher gleich die Hölleninsekten, wenn du dein Kazaana öffnest." Da das stimmte, beschloss der Mönch, es mit Bannzetteln zu versuchen - mit ganz gutem Erfolg. "Vorsicht!" schrie Sango: "Sie haben einen Plan..." "Was meinst du?" erkundigten sich Kagome und Miroku im Chor. "Seht nur... sie gehen hauptsächlich auf Shippou und Rin los...die Schwächsten zuerst." Das stimmte, das erkannten jetzt auch die anderen. Jaken murmelte einen Fluch. Rin als erstes Opfer? Da konnte er sich schon mal einen Strick kaufen, da sein Tod dann nur noch eine Frage der Zeit wäre. Sesshoumaru-sama hätte kaum Verständnis für solch einen Fehler. Ganz sicher nicht. Hektisch aktivierte der kleine Dämon erneut seinen Kopfstab. Immerhin, ohne Inuyashas Menschenbande hätte er hier alt ausgesehen. Rin umklammerte derweil immer noch den Pfeil, den ihr Sesshoumaru-samas Mutter geschenkt hatte. Kagome verschoss ihre Pfeile, aber das kleine Mädchen hatte keinen Bogen. Außerdem hatte sie keine Ahnung vom Bogenschiessen. Aber sie beschloss, Kagome diesen einen besonderen Pfeil nur im akuten Notfall zu geben. Immerhin hatte sie nur einen Geschenk bekommen. Einen einzigen und den wollte sie sicher nicht gegen solche Dämonen verlieren, die, wäre Sesshoumaru-sama hier gewesen, nicht einmal sich in die Nähe gewagt hätten. Erschreckt bemerkte sie, das Jaken-sama zu taumeln begann. Er war solche heftigen Kämpfe nicht gewohnt. Instinktiv sprang sie auf, wollte ihm helfen. Und schrie auf, als ein riesiger Wurm aus dem Himmel direkt auf sie zu fallen schien. Rein gefühlsmäßig riss sie beide Arme hoch, um sich zu schützen. Und der Dämon sah die leichte Beute vor sich. Als er begriff, dass er gerade in einen Pfeil der Sonnengöttin gerannt war, war es schon zu spät. Rin sah vorsichtig auf. "Dein Pfeil!" sagte Sango hastig: "Du hast doch den Pfeil der Sonnengöttin!" "Er gehört mir!" sagte die Kleine automatisch. "Ja... aber wedele mit ihm, hörst du? Wedel ihn einfach in Richtung auf die Dämonen." Vielleicht war da noch genug Energie drin, hier einmal einen Entlastungsangriff zu starten. Diese Horde Dämonen schien überhaupt nicht aufzuhören. Wedeln? Rin erschien das zwar ein komischer Wunsch aber immerhin sollte sie nicht auf den Pfeil verzichten. So gehorchte sie. Jaken keuchte unwillkürlich auf, Kiara und Shippou gingen in Deckung, als ein goldenes Licht sich von dem Pfeil zu lösen schien. Dann gab es eine Explosion. Und jeder Dämon, der nicht im Umkreis von hundert Metern flach auf dem Boden lag, löste sich einfach auf. "Wow!" machte Miroku andächtig: "Das ist IHRE Macht..." Sango warf ihm einen bösen Blick zu, aber sie war ebenfalls beeindruckt. Was noch um die Gruppe an Angreifern war, floh. Kagome drehte sich schweratmend um: "Das war echt heftig. Ohne den Pfeil der Sonnengöttin...Das war ein tolles Geschenk, was du da bekommen hast, Rin." Die fand das auch. Das war nicht nur ein Pfeil, sondern ein ganz besonderer. Dieses schöne goldene Licht konnte sicher nicht jeder Pfeil ausstrahlen, auch wenn die, die Kagome verschoss, auch immer so leuchteten. "Naraku hat uns eine Falle gestellt." Miroku sah den Berg hinauf: "Also arbeiten er und Fujumu zusammen. Und das Schloss Fujumus muss hier ganz in der Nähe sein." -------------------------------------------------------------- Was soll ich noch sagen? *gg* Offenbar hatten sowohl Hikari als auch Naraku einige Dinge doch nicht in ihre Pläne einbezogen. Und auch der Geschenkte Pfeil hat seine Bestimmung... oder vielleicht noch mehr? Hikari hat nun auf jeden Fall eine offene Konfrontation vor sich. Ich hoffe, wir sehen Euch alle wieder im nächsten Kapitel "Bannkreise und andere Überraschungen". Viel Spaß :)... Sesshoumaru-sama & Hotepneith bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)