Engel tragen kein schwarzes Leder von Alexej_Axis (Kooperation von zwei Autoren - Trockenextrakt und -hawkin- schreiben an einer Geschichte um Liebe, Sex und Einkaufscoupons...nicht alles ernst nehmen --;) ================================================================================ Kapitel 16: Generationenkonflikt -------------------------------- Die schwere Stahltür der kleinen Wohnung oberhalb der Disco viel krachend zu und erstickte die harten Bassschläge zu einem dumpfen vibrieren. "Also! WAS willst du?", bellte Hawkin mit verzweifelter, und zornerstickter Stimme. Stachel grinste immer noch amüsiert und flehzte sich wenig anmutig auf die alte, mit rotem Samt bezogene Couch. "Was ich will, du kleiner dreckiger Bastard? Also erst einmal könntest du dir einen anderen Ton mir gegenüber angewöhnen. Ich bin immerhin mal eben Tausende von Jahren älter und nicht zu vergessen sehr viel wichtiger als du!" Sein Gesichtsausdruck verzog sich zu einer grotesk grinsenden Fratze. "Bitte!" fügte er herabwertend hinzu. Nachtfalke schlug die Hände vors Gesicht und fuhr sich dann durch die Haare. "Na schön, reden wir Klartext und lassen erst einmal diese Maskerade!", zischte er enerviert. Stachel streckte ihm herausfordernd die Lange, gespaltene Zunge entgegen und mit einem knirschen wie von Säure, die sich durch Stahl frisst, verformte sich sein menschlicher Körper zu seinem grotesken eigentlichen Selbst. Er ringelte seinen langen, schleimigen Scorpionsschwanz um seinen Körper und streckte sich, wobei die Chitinplatten knirschten und sich die Stacheln auf seinem Rücken einen Meter hoch aufrichteten. "Lass die Couch ganz!", blaffte der Hawkin, biss die Zähne zusammen und versuchte durch die Provokation und das widerliche Geräusch, das insektoide Quietschen, das Stachel von sich gab, nicht noch mehr in Wut zu geraten. Er starrte den feuerroten Dämon herablassend an und schlug seine Flügel zu voller Spannweite aus, womit er einige Bücher aus dem Regal hinter der Tür warf. Er beachtete sie nicht weiter und begann im Raum auf und ab zu schreiten, wobei sein Schwanz gefährlich hin- und herpeitschte. Seine Haut hatte sich blau verfärbt und seine ocker- bis bernsteinfarbenen Augen funkelten zu seinem Gesprächspartner hinüber. Sein Anblick hätte jeden Menschen mit einer normalen Auffassung von Schönheit sofort in den Wahnsinn getrieben, doch er wusste, dass sein Widersacher dafür nichts übrig hatte. "Also," gähnte Stachel unbeeindruckt, "können wir dann jetzt beginnen?" "Ja," knirschte Nachtfalke und verschränkte die Arme wie ein verzicktes Kind. "Ich bin hier, um die kleine Engelsschnepfe da unten über ihren Bruder auszuquetschen. Ich wäre dir sehr verbunden, Kleiner, wenn du mir dabei nicht in die Quere kommen würdest. Alles klar?" Nachtfalke horchte auf. Hallo? Das war SEIN Auftrag? ER sollte den Perfidià in die Fänge der Hölle treiben? Schlimm genug, dass ihm dieser mickrige Quälgeist dazwischenkam! Was sollte das alles? "Ähm...tja, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ihr beide euch auf meinem Gebiet befindet. Das hier ist mein Fleckchen Erde und du weißt, was die Konventionen besagen. Du hast hier MIR Respekt zu zollen und es wäre mit wirklich lieb, wenn du das auch tun würdest! Schließlich muss nicht jeder meiner Gäste wissen, wer und was ich bin." Stachel schaute ihn nachdenklich an und Oliver kam ein wenig ins Schwitzen. Er hoffte nur, dass dieser Typ nicht die Fähigkeit der Gedankenkontrolle besaß, sonst konnte er einpacken. "W-wie heißt du eigentlich?" schüttelte Nachtfalke seine gefährlichen Gedanken von sich ab und sah resigniert zu Stachel herüber. "Du kennst mich nicht?" erwiderte dieser etwas gekränkt. "Nein, ich habe nur gesehen, wie alt du bist. Und das reicht mir um einen Höllenrespekt vor dir zu haben. Sozusagen." Er schnitt eine Grimasse. "Ich bin Stachel," sagte der Skorpiondämon und schien nachdenklich. "Oberster Handlanger von Luzifer persönlich, erste Sphäre und der Herrscher des Infernos." Hawkin klappte die Kinnlade runter. "WAS!?", kreischte er. "D-du bist WAS?" "Erster Handlanger von Luzifer, Herrscher der...." "Ja, ja ja, ich hab dich verstanden," stammelte Hawkin und fuhr sich durch die weißen Haare. Er stellte sich vor Stachel und deutete eine knappe Verbeugung an. "Nachtfalke, Sündenlord des Astaroth, siebente Sphäre. Zu Ihren Diensten, General!" Stachel sah ihn an. Er war baff. Dieser kleine Scheißer hatte anscheinend endlich begriffen, was für eine Respektsperson er war. Das gefiel ihm. "Schon gut." Sagte er grinsend. "Komm klar, Kleiner!" Nachtfalke nahm Haltung an und erhob erneut das Wort: "Wenn ich sprechen dürfte, Sir?" bellte er in einem militärischen Ton. "Äh...ja sicher." Stachel war perplex, es war Ewigkeiten her, seit ihn jemand mit dem Respekt angesprochen hatte, den man ihm schuldete. Und selten gab es Leute, die um die militärischen Verwendungszwecke der Tierdämonen im ersten großen Krieg wussten. Das schmeichelte ihn und erinnerte ihn an alte, längst vergangene, glorreiche Zeiten. "Ich stehe ihnen selbstverständlich mit sämtlichen Mitteln zur Verfügung," sagte der Inkubus monoton und starrte stur geradeaus. "Ich beobachte das Engelswesen Divinus schon eine ganze Weile, wusste aber nicht, dass sie von taktischer Wichtigkeit ist, Sir! Auch die Aktivitäten ihres Bruders sind mir nur zu Ohren gekommen, aber ich habe nur die verdorbene Aura des Verräterischen Engels schon wahr genommen, ihn aber noch nicht zu sehen bekommen. Meine Sphäre erhielt hierüber einen Bericht. Aber ich halte mich aus den großen Angelegenheiten heraus. Ich bin nur ein kleiner, unbedeutender Sündenlord, Sir!" "Nu mach mal halblang, Jungchen," murrte Stachel und kratzte sich am Kopf. "Is ja gut, keiner beschuldigt dich hier wegen irgendwas, du bist echt noch nicht besonders alt, oder?" "Nein, Sir! Etwa 80 Jahre, Sir!" Stachel hob eine Augenbraue. Hawkin fiel es jetzt nicht mehr schwer zu Lügen. Er hatte einen Plan ausgearbeitet und dazu gehörte es auch, sein wahres Alter um etwa 200 Jahre zu reduzieren. Er war mal wieder in seinem Element. Blut, Verführung und Sünde! Ja, Das waren seine Attribute. "Na gut, also...ähm. Nun gut, Jungchen, nu komm ma runter von der ganzen Militärscheiße, ich bin zu alt für sowas." Er setzte sich auf und klopfte auf den Platz neben sich. "Setz dich, ich erkläre dir kurz, was los ist und dann sage ich dir, wie du mir helfen kannst." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)