Der kalte Liebesengel von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: The Letter from No One --------------------------------- Fandom: Harry Potter Autor: Yaki Disclaimer: Harry Potter ist Eigentum JKRs und verschiedener Publizisten, einschließlich Scholastic Books, Bloomsbury Publishing, Warner Bros. und Carlsen Verlag. Parings: Harry/Draco Warnings: Slash/Shônen-ai, Harry Potter Debüt ~.~ :::don't like, don't read::: Hiermit möchte ich freudvoll verkünden (man hört sich das geschwollen an -.-), dass dies meine Erstveröffentlichung im Fandom Harry Potter ist. Also, ich warne Euch vor. Debüts sind nicht immer unbedingt schlecht... aber sie neigen dazu, oder? :3 Trotzdem würde ich mich über Reviews sehr freuen. ^^ Und ich bitte darum, mich drauf aufmerksam zu machen, falls ich irgendetwas fachidiotisches schreibe. ^^'' !!! PLEASE READ THIS !!! Dies ist die Überarbeitung von "Der kalte Liebesengel". Da, wie oben genannt, dies mein Harry Potter Debüt ist und ich mir, als ich es nun nach Ewigkeiten spaßeshalber nochmals durchgelesen habe, entsetzt über den Schreibstil und die Rechschreibfehler, an den Kopf fassen musste, entschloss ich mich dazu den ganzen Ramsch zu überarbeiten. Über zusätzliche Comments zu der Überarbeitung würde ich mich natürlich freuen ^.^ Eigentlich möchte ich den Plot nicht großartig verändern, sondern nur den Schreibstil. Da ich aber meinen OOC Draco in einen möglichst IC Draco verwandeln möchte, muss ich einige Sachen sehr radikal rausstreichen oder umschreiben, und natürlich kommen auch neue Sachen dazu, da ich mittlerweile relativ ausführlich schreibe, also eigentlich ganz anders als früher. Ich persönlich finde, dass der Name "Der kalte Liebesengel" nicht mehr wirklich zu der Handlung passt. Da der Name aber schon ewig besteht und sicherlich auch einige verwirrt sein werden, wenn die FF plötzlich "verschwunden" ist, da sie anders heißt, behalte ich den Namen. Allerdings hat er rein gar nichts mehr mit dem Plot zu tun, verzeiht mir. Persönlich kann man immer schlecht beurteilen, was man geschrieben hat, daher bin ich auf eure Comments angewiesen. Seid aber bitte nachsichtig mit mir, da dies, wie gesagt mein Debüt ist und ich – trotz Überarbeitung – viele alte Sachen beibehalten musste, um den Plot nicht so zu verändern, dass eine ganz andere Fanfiction entsteht. Thanks for this. Read, enjoy and review ^-^ Bemerkung: Die komplette FF ist nicht gebetat, da es nach der Überarbeitung einfach zu lange gedauert hätte sie noch korrigieren zu lassen – schließlich wollt ihr ja auch, dass es irgendwann mal weitergeht. Also ignoriert die Ausdruck– und Rechtschreibefehler, oder gebt mir Bescheid, damit ich sie verbessern kann. Chapter 1 The Letter from No One »Harry!« Von der Ferne vernahm der Gryffindor die rufende Stimme, doch sie sackte so schnell wieder in sein Unterbewusstsein ab, dass er sich einfach etwas tiefer ins Kissen kuschelte und drauf und dran war gleich wieder einzuschlafen. »Harry!!!« Diesmal war die Stimme lauter gewesen und er spürte wie sich die Müdigkeit langsam ablegte und stattdessen die Einflüsse seiner Umgebung langsam in sein Bewusstsein sickerten. Er hörte ein leises Rascheln im Hintergrund und dein ein Poltern. Ein Murren entfloh seinen Lippen und er zog die Bettdecke noch ein Stück enger um sich. »Harry! Steh jetzt endlich auf, verdammt!« Der Schwarzhaarige öffnete langsam die Augen. Verschwommen nahm er die Umrisse des Zimmers wahr, die sich nach einigen Malen des Blinzelns verschärften. Verschlafen drückte er sein Gesicht ins Kissen um dem Licht zu entgehen und war daran nochmals einzuschlafen, als er plötzlich einen stechenden Schmerz an seinem Kopf spürte. »Au!«, rief er aus und stützte sich mit einem Arm auf, um sich mit dem anderen den Hinterkopf zu reiben. »Mach jetzt endlich!«, hörte er die Stimme laut knurren. Mürrisch drehte er sich zu der Geräuschquelle um und erblickte einen anscheinend gestressten Ron, der verzweifelt versuchte ihn zu wecken und gleichzeitig seine Hose anzuziehen. »Was soll das?«, murrte Harry angeschlagen und ließ sich abermals ins Kissen fallen. Er fühlte sich als hätte er nur fünf Minuten geschlafen. »Selber Schuld. Steh auf, man, der Unterricht hat vor einer viertel Stunde angefangen!«, hörte er Ron ärgerlich sagen. »Was?« Harry schreckte hoch und saß auf einmal kerzengerade im Bett. »Ja, jetzt beeile dich!« Wie vom Klatscher getroffen sprang er aus dem Bett und suchte seine Klamotten zusammen. Rasch zog er sich um und wandte sich dann zu seiner Schultasche. »Warum verdammt noch mal haben uns die Anderen nicht geweckt?«, rief Harry angesäuert und hetzte umher um alle seine Bücher zu finden. »Warum fragst du mich das?« Harry warf einen kurzen Blick auf Ron, der soeben seine Tasche schulterte und nach seinem Zauberstab griff. »Schneller!«, trieb Ron ihn an. Als Harry wenige Minuten später seinen Zauberstab in die Tasche steckte, hetzten sie aus der Tür und durch den Gemeinschaftsraum. Vor dem Klassenzimmer angekommen gönnten sie sich erst mal eine kurze Verschnaufpause. Dann klopfte Ron zögerlich. Keiner meldete sich. Auch nach dem zweiten und dritten Male nicht. Schließlich drückte Harry die Klinke hinunter und stieß die Tür auf. Der Raum war leer. »Hä? Wo sind die denn?«, fragte Ron. Harry stöhnte. Der Tag fing ja mal wieder super an. »Sag bloß nicht du hast mich umsonst geweckt!«, drohte er und blickte auf seine Uhr. »Mm... nach meiner Uhr hätten wir aber jetzt Unterricht. Warte mal... ist es Samstag?« »Nee, Freitag«, antwortete Ron. Seine Augen weiteten sich. »Harry!«, rief Ron plötzlich und umfasste Harrys Arm. »Die Nigraris Pflanze[1]! Wir wollten Heute üben größere Pflanzen zu verwandeln!« Harry starrte seinen Freund einen Moment lang schweigend an, dann stolperten sie beide gleichzeitig los. Sie hechteten durch die Gänge Richtung Einganshalle. Dann durchs Eichenportal und die Wiese hinunter. »Welches?«, keuchte Harry, als sie vor den drei Gewächshäusern standen. »Im dritten werden gerade diese Taron–irgendwas Dinger gezüchtet. Professor Sprout hat gesagt, dass wir da nicht reindürfen«, sagte Ron als er wieder Luft bekam. »Das Erste wird gerade auf Zauber erneuert«, sagte Harry darauf. »Woher weißt du das?« »Es steht dran.« Harry deutete auf das Schild. »Gut, dann gibt’s ja nur noch eins«, sagte Ron, immer noch außer Puste und ging auf Gewächshaus zwei zu. Sie öffneten die Tür und traten ein. Alle Köpfe wandten sich ihnen zu, und leider nicht nur Gryffindors. Harry blickte in das erstaunte Gesicht Pansy Parkinsons und einer Reihe anderer Slytherins, die, wie Harry vermutete, Kräuterkunde hatten. »Wo, wenn ich fragen darf, waren Sie?« Harry und Ron wandten gleichzeitig die Köpfe um. »Sie sind jetzt genau 26 Minuten zu spät!«, hallte die strenge Stimme ihrer Lehrerin durch das Gewächshaus. »Wir.. ähm...wir haben verschlafen Professor«, stotterte Ron. »Nun, sicherlich haben sie schon einmal etwas von einem Wecker gehört, Mr Weasley?« Sie blickte finster auf Ron hinunter. »Ich, ähm–« »Dann sollten sie ihn auch benutzen!«, unterbrach sie ihn. Harry rollte innerlich die Augen. Morgens war mit Professor McGonagall nicht gerade gut Kirschen essen. Aber verschlafen, das passierte doch wirklich jedem einmal. »Und wie wollen sie den versäumten Stoff bitte wieder nachholen?« »Ähm–«, machte Ron wieder. »Zehn Punkte Abzug, für jeden von Ihnen! Und ich möchte sie Morgen 17:00 Uhr hier unten sehen! Und nun gehen sie an Ihren Platz.« Grummelnd stellten sich Harry und Ron zu Hermine (sie beachtete die beiden nicht) vor eine ca. fünf Meter hohe Pflanze. Der Schwarzhaarige ließ seine Augen über die Menge streichen und erblickte Malfoy, der mit Pansy und Blaise an einer kleinen, gelben, komisch geformten Blume stand. Erstaunt stellte Harry fest das der Slytherin ihn die ganze Zeit über beobachtet hatte. Aber das spöttische Grinsen, das Harry erwartet hatte, blieb aus. Der Blonde sah den Gryffindor mit einem undurchschaubarem Blick an. Ein leichter Schauer huschte über Harrys Rücken und er wandte den Blick ab. Das lief nun schon ungefair einen Monat so. Kaum noch gehässige Antworten oder ein hämisches Grinsen. Keine Streits mehr, keine Beleidigungen, keine Provokationen. Harry machte sich so langsam ernsthafte Gedanken. Irgendetwas heckte der doch schon wieder aus. Doch Harry beließ es dabei. Wieso sollte er einen Streit anfangen, wenn es doch gerade so schön ruhig war? Trotzdem. Harry ließ den Blick wieder zu dem Slytherin hinübergleiten. Etwas merkwürdig war es schon. Harry Seufzte tief, versuchte sich auf den Unterricht zu konzentrieren und lenkte seinen Blick auf Professor McGonagall, die gerade erklärte, das man Nigraris nicht in Schreibfedern verwandeln sollte, da sie, sobald sie mit Tinte in Berührung kommen, sich wieder zurückverwandeln, und die Blüten dann vergiftete Tinte spuckten. »Die Tintenflecke gehen dann ungefair 3 Wochen nicht mehr raus, weder aus der Haut, noch aus der Kleidung. Also überlegen sie sich gut, in was Sie Ihre Nigraris verwandeln möchten...« Hermine redete auch nach dem Unterricht noch nicht mit ihnen. Sie war der Meinung, ihre Freunde mit schweigen strafen zu müssen, da zu spät kommen ihrer Ansicht nach den beiden viel zu oft in letzter Zeit passierte. In der Mittagspause jedoch, als sie gerade auf dem Weg zu Gryffindorturm waren, hielt sie es nicht mehr aus und wandte sich Harry zu. »Malfoy hat ungewöhnlich oft zu dir rübergeschaut, findest du nicht?« Harry sagte nichts. »Vielleicht heckt er wieder etwas aus.« Immer noch schweigen. »Ich meine, er verhält sich schon etwas seltsam in letzter–« »Hermine! Wenn du wissen willst ob etwas vorgefallen ist dann frag doch einfach!«, unterbrach Harry sie wütend. Stumm gingen die drei um die nächste Ecke und hasteten noch schnell auf die Treppe, die sich gerade wegzudrehen begann. Ron sprang als letzter nach Harry auf die unterste Stufe. Die zwei Drittklässler die hinter ihnen schafften es nicht mehr und wandten sich grummelnd dem nächsten Gang zu. Ihnen stand ein ziemlich großer Umweg bevor, wenn sie zum Turm gelangen wollten. »Ist denn etwas vorgefallen?«, fragte Hermine nach einer ganzen Weile die von Stille durchzogen worden war. »Nein, nichts«, erwiderte Harry abweisend. Er hatte keine Lust schon wieder über dieses Thema zu reden. Alle paar Tage sprach sie ihn darauf an. Woher sollte er denn wissen unter welchen Drogen Malfoy stand? Er hatte keine Ahnung was los war, die Beleidigungen hörten einfach von einem Tag auf den anderen auf. Ohne irgendeinen Grund, den Harry in Erwägung ziehen würde. »Hi, Harry.« Der Angesprochene blickte auf und erkannte – wie er genervt feststellen musste – Sharon, eine Fünftklässlerin aus Gryffindor, die ihm freudig entgegenstrahlte. Aus dem Augenwinkel sah er wie Ron grinste und würde ihm dafür am liebsten eine verpassen. Er erinnerte sich nur zu gut an den Vorfall vor knapp einem Jahr und hatte wirklich keine Lust diese unangenehmen Erfahrungen, die er damals gemacht hatte, jetzt zu vertiefen. »Hallo«, antwortete er trocken und wandte sich ab. Er hatte ihr nun schon wirklich oft genug einen Korb gegeben und hatte das Gefühl, dass sie so langsam verstanden haben müsste, dass er nichts von ihr wollte. Und er konnte wirklich nicht behaupten, dass er ihr große Hoffnungen gemacht hatte, geschweige denn es tat. Es trat wieder Stille ein und Harry schweifte in Gedanken ab zu Hagrids Hütte, wo er jetzt am liebsten in aller Ruhe einen Tee mit ihm trinken würde, als er schon wieder aus seinen Träumen herausgerissen wurde. »Aber an irgendetwas muss sein Verhalten doch liegen und es hat eindeutig was mit dir zu tun!« »Ich WEIß ES NICHT, Hermine!!! Ich habe keine Ahnung, okay?«, fauchte er plötzlich. Er wollte es sich einfach nicht mehr anhören. Eine Weile hatte er es noch angenehm gefunden, ohne Provokationen leben zu können, mittlerweile wünschte er sich einfach nur das der alte Malfoy wieder da war, damit er nicht von jedem immer die Fragen und Diskussionen über sich ergehen lassen musste. Als sie die Treppe verlassen hatten, bogen sie wieder um eine Ecke. »Harry, ich meine doch nur, dass vielleicht–«, hörte er Hermine ansetzten. Als sie so plötzlich verstummte sah er auf – und blickte direkt in die Augen von Draco Malfoy, der, rechts von Pansy und Blaise, ihm den Gang entgegen kam. Er verkniff sich ein entnervtes Stöhnen. Rasch schaute er wieder auf den Steinboden und wich dem Blick des Slytherins aus. Er unterdrückte den Gedanken Malfoy jetzt einfach alle Beleidigungen an den Kopf zu werfen die er kannte, in der Hoffnung dass der andere ebenfalls unschöne Begriffe verwenden würde, und beschleunigte seinen Schritt. Im Vorbeigehen streiften ihre nackten Unterarme leicht übereinander. Harry ging noch einen Schritt schneller, und als sie wieder um die nächste Ecke bogen, atmete er erleichtert aus. »Was war das denn?«, fragte Ron verdattert als sie außer Hörweite waren. »Keine Ahnung«, murmelte der Schwarzhaarige. »Was haben wir jetzt dann?«, versuchte er das Thema zu wechseln. »Zauberkunst« sagte Hermine. »WAS? Ich dachte das fällt aus!«, rief Ron erschrocken. »Nein Ron. Professor Flitwick hat gesagt, dass es vielleicht ausfällt, er es aber noch nicht genau weiß und dass er uns bescheid gibt falls wir frei haben. Und da wir keine Nachricht bekommen haben, findet es statt«, sagte Hermine streng. Von Ron kam ein leises wimmern. »Warum?«, fragte sie Stirnrunzelnd. »Ooh... warte mal... du hast den Aufsatz doch gestern noch gemacht, oder?« Ron sah zu peinlich berührt zu Boden. »Oh Ron! Du dachtest doch wohl nicht im Ernst, dass wir, selbst wenn der Unterricht ausfällt, die Hausaufgaben nicht abgeben müssen?«, sagte sie und blickte ihn vorwurfsvoll an. Ron sagte nichts und Hermine seufzte. »Dann musst du ihn eben jetzt noch schreiben.« Sie sah auf die Uhr. »Oh je, wir haben noch genau Zweiundvierzig Minuten Zeit. Das schaffst du nie.« Ron runzelte die Stirn. »Zweiundvierzig Minuten? Den schreib ich doch locker in Zehn!« »Ron, das sind 4 ½ Fuß! Ich saß drei Stunden in der Bibliothek!« bemerkte Hermine. »Ja, du...«, sagte der Rothaarige und machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand. »Du hast ja wahrscheinlich auch fünf Fuß geschrieben.« »Sechs«, kam prompt die Antwort. Ron blickte sie einen Moment lang nachdenklich an, öffnete dann den Mund und setzte zum sprechen an. »Hermine–« »Nein, du bekommst ihn nicht, Ron!« »Komm schon, Hermine, nur ein bisschen«, bettelte der Rothaarige. »Vergiss es.« »Zentaurenrudel«, sagte Harry und sie stiegen nacheinander durch das Portraitloch. Hermine wandte sich zur Treppe die zum Mädchenschlafsaal hinaufführte. »Ich hole Pergament und Tinte. Wenn ich diesen blöden Aufsatz nicht habe, bekomme ich bestimmt ein Mündliches ›S‹ von Flitwick«, sagte Ron genervt und stapfte in die Jungenschlafsäle hoch. Harry, der nicht alleine zurück bleiben wollte, folgte ihm. Oben ließ er sich aufs Bett plumpsen und beobachtete seinen rothaarigen Freund, der wütend in seinem Koffer rumkramte. Plötzlich klapperte etwas am Fenster. Harry wandte sich um und sah Hedwig, die mit einem Brief am Bein vor dem Fenster auf und ab flog. Schnell sprang er auf und öffnete es, um sie hereinzulassen. Sie landete auf seine Stuhllehne und Schuschute leise. Harry schloss das Fenster wieder, kam auf sie zu und begann den Brief von ihrem Bein zu knoten. Als er ihn in der Hand hielt wendete er ihn zweimal. Verdutzt stellte er fest, dass kein Empfänger angegeben war, vom Absender ganz zu schweigen. Verwirrt riss er den Umschlag auf und holte einen kleinen Fetzen Papier heraus. Mit ordentlicher, geschwungener Schrift war dort eine spärliche Nachricht geschrieben worden. Nächste Woche habt ihr wieder Verwandlungen in Gewächshaus zwei. Nicht, dass du wieder zu spät kommst und noch mal nachsitzen musst. Verblüfft starrte er auf das Stück Pergament. »Von wem ist der?«, fragte Ron, der mittlerweile eine Rolle Pergament und seine Feder in der Hand hielt. »Ich weiß nicht... da steht kein Absender...«, murmelte Harry und drehte den Zettel um. Nichts. »Was? Zeig mal her«, Ron kam auf ihn zu und schaute über die Schulter seines Freundes. In diesem Moment klopfte es an der Tür. Die Beiden drehten sich um, als die Tür geöffnet wurde und Hermine hineintrat. »Wie lange braucht ihr eigentlich? Ich dachte wir wollten noch in die Bibliothek«, sagte sie und hob die Augenbrauen. »Sag mal hast du den mir geschickt?« fragte Harry und reichte Hermine den Brief. Sie las ihn durch. »Natürlich nicht«, sagte sie. Das hätte ich euch doch die ganze Zeit sagen können, außerdem ist das überhaupt nicht meine Schrift«, sie reichte ihm den Zettel zurück. Er warf nochmals einen Blick darauf. Stimmt, dachte er. Darauf hätte er aber auch selbst kommen können. »Aber wer–« »Es muss auf jeden Fall jemand sein, der heute Morgen im Gewächshaus war«, unterbrach die Brünette ihren Freund. »Vielleicht ein Leher? McGonagall?«, fragte Harry. »Nein, die Unterschreiben immer, außerdem ist er Brief zu persönlich geschrieben. Und derjenige hat dich geduzt«, kam die Antwort von Hermine. »Welche Eule hat ihn dir denn geschickt?«, fragte sie dann und setzte sich auf Harrys Bett. »Hedwig.« »Mh... wer wäre denn an Hedwig rangekommen?« grübelte sie. »Hedwig würde doch nie auf einen Fremden hören und für ihn einen Brief wegschaffen oder?« sagte Ron. »Nein, aber vielleicht war der Absender ihr gar nicht Fremd...«, sagte Hermine. »Ist Hedwig immer bei dir Harry?« fragte sie. »Nein, meistens in der Eulerei.« »Sicher?« »Nun ja, ich denk es zumindest. Wenn ich einen Brief verschicken will ist sie meistens dort. Einmal war sie nicht da. Aber eine halbe Stunde später ist sie dann hierher gekommen«, sagte Harry. Er beobachtete wie Ron abwesend auf die Uhr blickte. »OH NEIN!« »Was? Was ist los?«, fragte die Braunhaarige. »Wir haben in zwanzig Minuten Zauberkunst, das schaff ich doch niemals!«, sagte Ron entsetzt und ließ sich niedergeschlagen aufs Bett sinken. Hermine blickte ihn eine Weile an. Dann seufzte sie und griff in ihre Tasche. »Hier, wenn du dich beeilst hast du ihn in einer viertel Stunde abgeschrieben. Aber ändere die Sätze ein bisschen um, wenn wir genau denselben haben, kriegen wir bestimmt Probleme.« Sie reichte ihm einen langen Bogen Pergament in winzig kleiner Schrift geschrieben. Rons Augen begannen zu leuchten. »Im Ernst? Danke, Hermine!« Er schnappte sich das Papier und las sich die ersten paar Sätze durch. »Nun... wie wär's wenn du auf den Brief antwortest? Vielleicht war es auch nur Dean oder so und er hat vergessen seinen Namen drunter zu schreiben.« meinte Hermine dann an Harry gewandt. Er blickte wieder auf den Brief, seufzte kurz und kramte dann seine Feder heraus und kritzelte rasch eine Antwort auf die Rückseite. Danke, ich werde es mir merken. Wer bist du? Harry Dann band er den Zettel Hedwig ans Bein und ging mit ihr zum Fenster. »Bring den Brief zurück zum Absender!« sagte er. »Und komm gleich zurück, warte nicht bis derjenige geantwortet hat!«, rief Hermine noch. »Wieso das denn?«, fragte Harry. »Ganz einfach, wenn Hedwig zurück kommt sperrst du sie in den Käfig. Wenn derjenige dir antwortet benutzt er vielleicht seine eigene Eule. Und dann haben wir eventuell das Glück, anhand der Eule den Absender herauszufinden. Das wird allerdings nicht so leicht sein. Schließlich war der sechste Jahrgang von Gryffindor, Hufflepuff und Slytherin im Gewächshaus«, erklärte sie ihm. »Von Slytherin können wir ja wohl nichts erwarten«, sagte Ron ohne von seinem Aufsatz aufzusehen. »Mh... nein, eigentlich nicht«, stimmte Hermine zu. Harry ließ Hedwig losfliegen und schaute ihr hinterher. »Hedwig dürfte nicht allzu lange brauchen, wenn sie den Brief nur von einem Turm zum anderen bringen muss.« Zehn Minuten später flatterte die Schneeeule zurück durchs Fenster und ließ sich auf Harrys Schoß nieder – ohne Antwort. »Gut, ähm ... sperre sie jetzt lieber ein«, sagte die Gryffindor. Als Hedwigs Käfigtür verschlossen war, stand Ron auf und reichte Hermine ihren Aufsatz. Grinsend hob er seinen eigenen hoch, damit seine beiden Freunde ihn betrachten konnten. »Genau 4 ½ Fuß!« verkündete er glücklich. Harry grinste, Hermine jedoch viel der Kinnladen runter. »Ron, wie viele Sätze sind das?«, fragte sie. »Sieben, wieso?« Ron hatte so groß wie möglich geschrieben und die Wörter unendlich in die Länge gezogen. »Dafür bekommst du niemals ein ›O‹!«, sagte Hermine empört. »Will ich auch nicht. Ich bin froh wenn ich ein ›A‹ bekomme«, sagte er und packte ihn ein. Hermine verdrehte die Augen. Dann sah sie auf die Uhr. »Wir gehen jetzt besser. Die Treppe zum Zauberkunstunterricht hat sich vorhin verschoben, wir müssen einen kleinen Umweg gehen.« * * * »Heute lernen wir den Erscheinungszauber«, sagte der kleine Professor Flitwick, der wie immer auf einem kleinen, fliegendem Stapel Bücher balancierte und auf die Schüler hinabschaute. »Mit ihm kann man versteckte Nachrichten und Bilder sichtbar machen. Hier habe ein Wort geschrieben und unsichtbar gemacht«, er deutete auf ein großes Plakat, welches vor dem Lehrerpult abgestellt war. »Um es zu lesen muss der Erscheinungszauber angewandt werden. Passt auf.« Er nahm seinen Zauberstab in die Hand und machte damit eine elegante Bewegung. »Limetrie Lemiosa![2]« Ein weißer Luftschwall schoss aus Flitwicks Zauberstab und auf dem Plakat erschienen, Buchstabe für Buchstabe, die Wörter "Limetrie Lemiosa". Harry konnte beobachten wie Lavender ganz begeistert mit den Lippen ein Wort formte, das für ihn wie "Wooah" aussah. Hermine stattdessen sah eher etwas gelangweilt aus. Sie hatte die Bücher natürlich schon angefangen alleine durchzuarbeiten. Harry vermutete, dass sie das Kapitel des Erscheinungszaubers schon durch hatte. Er rollte die Augen. Typisch. »Also, ich wiederhole die Bewegung noch einmal, alle hersehen bitte«, rief Flitwick und ruderte mit den Armen um die Aufmerksamkeit der ins Tuscheln verfallenen Schüler wieder auf sich zu richten. Als es wieder ruhig war, räusperte er sich (was Harry für ziemlich überflüssig hielt, da er ja nicht vorhatte etwas zu sagen, sondern nur die Bewegung zeigen wollte), krempelte seinen Ärmel hoch und hob den Arm mit dem Zauberstab in der Hand. Er schwang ihn in einer leichten kurve nach unten, zog eine Schlaufe wieder nach oben, sodass es aussah als hätte er eine unsichtbare Vase gezeichnet, und stach dann in die Luft, als wolle er einen imaginären Ritter im Kampf den Todesschlag geben. »So, bitte macht alle die Bewegung nach«, sagte er dann und die Schüler kramten ihren Zauberstab hervor. »Auf mein Kommando: drei, zwei, eins – und Limetrie Lemiosa!« Die letzten beiden Worte sagten alle im Chor. Das übten sie die hälfte der Stunde und Flitwick verbesserte sie, falls jemand einen Fehler machte. Dann bekam jeder ein Blatt Pergament, auf dem eine verschlüsselte Nachricht stand, die sie sichtbar machen mussten. Alle riefen die Zauberformel durcheinander und weiße Luftschwalle zischten durchs Zimmer, wenn jemand sein Ziel verfehlte. Hermine schaffte es gleich beim ersten Versuch. Bei Neville dagegen klappte es nicht so gut. Statt die unsichtbaren Wörter erscheinen zu lassen, verschwand das gesamte Pergament. Auch Dean kam mit dem Zauber nicht so gut zurecht. Er sprach so undeutlich, dass das Papier keine verborgene Schrift zeigte, sondern zu Schweben begann (Wingardium Leviosa). Und Rons Pergament fing, zum verblüffen Harrys, Feuer. Hausaufgabe war den Zauber zu üben und natürlich ein 3 Fuß langer Aufsatz, darüber wie der Zauber entstand, wer ihn erfunden und entwickelt hat. Nach dem erklingen des magisch verstärkten Gong packten Harry, Hermine und Ron ihre Sachen zusammen und traten, im Gedränge der Anderen, hinaus auf den Gang. »Was haben wir jetzt?«, fragte Ron an Hermine gewandt. »Doppelstunde Zaubertränke.« »Doppelstunde?«, stöhnte Ron. Harry rutschte das Herz in die Hose. Zwei ganze Stunden mit Snape und Malfoy. Nun ja, Malfoy war ja eigentlich kein so großes Problem, schließlich nervte er nicht mehr. Aber irgendwie machte Harry gerade das Unbehagen. Als sie in den Kerkern angekommen waren, musste Harry feststellen, dass schon einige Slytherins vor der Kerkertür warteten. Darunter auch Zabini, Parkinson und – Malfoy. Harry seufzte resigniert. Er freute sich jetzt schon auf das Stundenende. Als das Trio näher an die Kerkertür herantrat, so dass nun auch die anderen sie im Blick hatten, fasste Harry Zabini ins Auge, da dieser ihn mit einem sehr merkwürdigem Blick bedachte, sich dann sofort zu Malfoy umdrehte, der neben ihm an der Steinwand gelehnt stand und gedankenversunken auf den Boden starrte. Zabini stach ihn unauffällig, jedoch nicht unauffällig genug, da der Harry es durchaus mitbekam, in die Rippen. Sofort sah der Blonde Junge auf und schaute Harry direkt an. Und was dann geschah, hatte der Gryffindor am allerwenigsten erwartet. to be continued... [1] Nigraris hab ich selbst erfunden, mit der Stütze, dass "Niger" bzw. "Nigra" im lateinischen etwa "Schwarz" bedeutet. Und da die Pflanze sich ja nicht mit schwarzer Tinte "versteht", fand ich den Namen ganz praktisch. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nie Latein hatte und die Grammatik oder die Schreibweise evtl. falsch ist. [2] Limetrie Lemiosa ist ebenfalls von mir ausgedacht. Diesmal habe ich aber keine lateinischen Wörter benutzt, sondern einfach irgendetwas erfunden, weil ich einen Zauberspruch brachte, der sich so ähnlich wie Wingardium Leviosa (Schwebezauber, siehe HP Band 1, Kapitel Halloween, Seite 188) anhört ^^ Kapitel 2: Mein geliebtes Hassfach ---------------------------------- Chapter 2 Mein geliebtes Hassfach So, hier das zweite Chapter − natürlich frisch überarbeitet. Viel Spaß damit. Über Kommentare würde ich mich wie immer freuen ;) Yaki Harry erstarrte. Das konnte doch nicht sein, hatte er sich verguckt? Ungläubig stierte er den Platinblonden Slytherin an, der sich nicht mal zwei Meter von ihm entfernt immer noch mit dem Rücken an die steinerne Wand lehnte. Der Gryffindor hatte keine Ahnung wie er darauf reagieren sollte. Es war, als würde Snape plötzlich Süßigkeiten verteilen – einfach absurd. Zabini und Pansy unterdrückten ein Grinsen, als sie Harry verdattertes Gesicht sahen. Genau in diesem Moment öffnete sich die Kerkertür und ein grimmig dreinblickender Snape stand in dem Rahmen. »Rein kommen«, sagte er wie vor jeder Stunde zu seinen Schülern und rauschte wieder zurück in den Raum. Die vordersten Schüler hoben ihre Taschen auf und drängelten sich in den Eingang. Harry, der Malfoy bis zu diesem Moment ununterbrochen angestarrt hatte, beobachtete nun wie der Slytherin den Blickkontakt brach, sich von der Wand abstieß und, seine Tasche greifend, ebenfalls die Tür anstrebte. Seine beiden Freunde taten es ihm gleich, allerdings nicht, ohne Harry nochmals einen amüsierten Blick zuzuwerfen. Der Schwarzhaarige schloss einmal kurz die Augen, seufzte dann ein weiteres Mal und folgte den anderen. Als er seine Tasche neben der Doppelbank abstellte und sich setzten wollte, bemerkte er wie ein total ungläubig schauender Ron sich vor ihn stellte und seinen Blick suchte. Harry guckte ihn verwirrt an. »Was.war.das?«, fragte Ron. Harry runzelte die Stirn. »Was war was?« »Na was wohl? Das was das Frettchen gerade getan hat!«, fauchte er. »Keine Ahnung, woher soll ich das denn wissen? Schließlich hat er es gemacht und nicht ich!«, fauchte Harry zurück. »Harry, er hat dich angelächelt, das ist nicht mehr normal!« »Das weiß ich selbst, Ron!« »Irgendetwas stimmt da doch nicht, das ist ja krank... er verhält sich krank!«, regte sich der Rothaarige auf und fuchtelte mit den Händen herum. »Ach, ich verhalte mich also krank?« Harry und Ron schreckten beide zusammen und drehten sich um. Hinter ihnen stand ein gewisser Blondschopf der sie mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. »Ja, tust du Malfoy! Und jetzt verschwinde und hör auch andere Leute zu belauschen!«, herrschte Ron ihn an und ein Hauch rosa legte sich um seine Ohren. Harry sah wie Hermine, die gerade an ihrem Tisch vorbeiging, neugierig stehen blieb und den Blick zwischen Ron und Malfoy hin und her gleiten ließ. Dann blickte sie zu Harry und hob die Augenbrauen. Der Schwarzhaarige rollte darauf mit den Augen. Hermine seufzte zustimmend, stellte ihre Zutatenpalette auf Rons Seite des Tisches ab, stützte sich auf eben diesen und verfolgte das Geschehen. »Oh, ich habe euch nicht belauscht, Weasley. Dein Gekreische ist ja selbst im Astronomieturm noch zu hören«, meinte er abschätzend, warf Harry einen kurzen Blick zu, der sich schweigend auf die Bank gesetzt hatte und dem Ablauf zusah, schaute jedoch gleich wieder zu dem Rothaarigen. »Wahnsinnig einfallsreich, Malfoy. Du bist ja heute wieder verdammt witzig!«, sagte Ron genervt und ignorierte das reingeworfene "Ich weiß" seitens Malfoy und fuhr bissig fort. »Was war das denn eben auf dem Gang, wenn ich fragen darf?« »Du darfst nicht fragen, Weasley.« »Oh, fühlst du dich etwa ertappt, Malfoy? Komm schon, du bist doch sonst so Oberschlau!« »Weasleby, spare dir dein nerviges Gesabbel und wende dich den Dingen zu, die dich wirklich etwas angehen«, antwortete Malfoy daraufhin und setzte seinen Weg zum Kesselschrank fort. Ron kochte vor Wut. »Diese miese, dumme, nichtswissende, affektierte, kleine Ratte!«, zischte er. »Lass ihn Ron. Er will dich doch nur provozieren«, sagte Harry beschwichtigend. »Das schafft er auch immer wieder!«, murmelte er angesäuert und ließ sich nun neben Harry auf die Bank sinken. Als Malfoy mit einem Kessel zu Zabini an den Tisch in der zweiten Reihe zurückkehrte konnten Harry und Ron beobachten wie der Dunkelhaarige den Blonden Slytherin etwas fragte. Malfoy antwortete etwas, was sie nicht verstehen konnten. Wieder sagte Zabini etwas und Malfoy zuckte die Schulter und schüttelte den Kopf. »Sein Verhalten wird immer seltsamer«, sagte Ron misstrauisch. In der Pause[1] zwischen der Doppelstunde ging das Trio in ein leeres Klassenzimmer, indem sie sich ungestört unterhalten konnten. »Habt ihr gesehen wie er immer wieder zu uns rübergeschaut hat?«, sagte Ron, der am Lehrerpult lehnte und Nachdenklich die Arme verschränkt hatte. »Er hat zu dir gesehen, Harry«, sagte Hermine mit krausgezogener Stirn, die sich auf einen der Stühle in der ersten Reihe gesetzt hatte. Einen Arm hatte sie um den Bauch gelegt, den anderen mit dem Ellenbogen daraufabgestützt und mit der Hand stützte die ihren Kopf ab. Harry, der sich im Schneidersitz auf dem breiten Fenstersims niedergelassen hatte, sagte nichts. »Diese kleine Schlange, wer weiß was er wieder ausheckt«, meinte der Rothaarige. »Vielleicht wollen sie dich aus dem Weg schaffen, wegen dem Quidditchspiel.« Der Schwarzhaarige blickte auf und starrte Ron an. Verdammt, das Quidditchspiel! Das hatte er ja ganz vergessen. Slytherin und Gryffindor waren die nächsten Gegner. »Ich weiß nicht...«, sagte die Brünette darauf. Ron blickte sie an. »Was meinst du damit?« »Das kann irgendwie nicht sein. Ich glaube nicht, dass es wegen des Quidditchspiels ist,« sagte sie nachdenklich. »Und warum?«, fragte Ron genervt darüber alles nachhaken zu müssen. »Wenn es ihm wirklich darum ginge, warum macht er das dann nur mit Harry? Was ist mit dir, oder Ginny, oder irgendjemand anderen? Warum ausgerechnet Harry?« Ron zuckte mit den Schultern. »Weil er der Sucher ist...« »Und außerdem dürftet ich gar nicht spielen, wenn ein Spieler vor dem Anpfiff ausfällt, oder?« »Doch«, sagten Harry und Ron synchron. »Wir müssen uns dann halt einen Ersatz suchen, und wenn wir niemanden finden, wird nur zu sechst gespielt. Das war doch letztes Jahr bei Ravenclaw so...«, fuhr Harry fort. »Mh... Okay, aber was will er damit bezwecken, dass er freundlich zu dir ist? Wie wollen sie dich denn damit außer Gefecht setzen? Das ist paradox.« »Keine Ahnung«, sagte Harry und ließ seinen Hinterkopf gegen die Fensterscheibe sinken. Plötzlich ertönte ein leises Plopp und ein kleiner Olivefarbener Hauself stand inmitten des Klassenzimmers und blickte sich um. Vor Schreck zuckte Harry zusammen und blickte dann auf das kleine Wesen wenige Meter von ihm entfernt. »Dobby?«, entfloh es ihm und er sah wie der Hauself sich umdrehte und sobald er ihn sah, sich soweit verbeugte, bis seine lange Nasenspitze fast den Boden berührte. »Was machst du hier?«, fragte Harry. »Dobby soll Miss Granger und Mr Weasley eine Nachricht überbringen, Sir«, antwortete der Elf mit krächzender Stimme und richtete sich wieder auf. »Was für eine Nachricht?«, fragte Hermine. Dobby drehte sich zu ihr um. »Professor McGonagall wünscht sie zu sprechen, Miss. Sie und Mr Weasley.« »Und warum?«, fragte Ron verblüfft. »Das weiß Dobby nicht, Sir. Dobby soll ihnen nur sagen, dass sie jetzt zu Professor McGonagall ins Büro kommen sollen, Sir«, antwortete er und seine großen Fledermausohren wackelten hin und her, als er den Kopf schüttelte, um seine Aussage zu unterstreichen. »Aber wir haben gleich wieder Unterricht«, sagte die Brünette und runzelte die Stirn. »Professor McGonagall sagt Sie seien so lange vom Unterricht entschuldigt, Miss.« Ron und Hermine sahen sich verwundert an. Dann blickten beide zu Harry. »Geht ruhig, wir treffen uns dann in der großen Halle zum Abendessen«, sagte der Schwarzhaarige darauf. Hermine stand auf und Ron stieß sich von dem Pult ab. »Okay, dann bis nachher Harry«, sagte Ron, der noch immer etwas verwirrt dreinblickte. »Geh pünktlich zum Unterricht zurück«, sagte Hermine und öffnete die Tür und die beiden traten hinaus. Harry rollte die Augen. Was dachte Hermine denn – dass er hier die nächste Stunde einfach sitzen bleiben würde? Die Tür viel ins Schloss und gleich darauf verschwand Dobby wieder mit einem leisen Plopp. Harry seufzte. Er sprang vom Fensterbrett hinunter und ging ein Stück weiter in die Mitte des Klassenzimmers. Von da schaute er auf die Uhr, die über der alten Tafel hing. Er hatte noch ein paar Minuten Zeit, und würde sicherlich nicht zu früh zurückkehren. Harry hatte wirklich keine Lust darauf, sich wieder mit Malfoys Freundlichkeit herumzuschlagen. Eine Weile stand er etwas unbeholfen herum, dann ging er wieder zum Fenster zurück und blickte hinaus auf die Ländereien. Er sah Hagrid, der irgendetwas in seinem Garten umgrab und Fang, der unter einem Baum im Schatten lag. Harry runzelte die Stirn. War er nicht im Kerker? Seit wann gab es da Fenster? Sie waren doch eigentlich unter der Erde. Er seufzte. Da steckte sicherlich wieder irgendeine Zauberei dahinter. Und wenn er es so bedachte, die Slytherins hatten ihren Gemeinschaftsraum schließlich auch irgendwo hier unten. Es wäre ziemlich stickig wenn sie nie ein Fenster öffnen könnten, um mal frische Luft hineinzulassen. Nach ein paar weiteren Minuten, die er damit verbracht hatte Hagrid beim schaufeln zuzusehen, drehte er sich schließlich um, um wieder in den Unterricht zurück zukehren. Erschrocken sprang Harry zurück, als er eine Gestalt erkannte, die inmitten des Raumes stand. Ein schreckenslaut entfloh seinen Lippen. Kaum eine Sekunde später stöhnte er genervt auf. »Mensch Malfoy, kannst du nicht klopfen? Erschrecke mich verdammt noch mal nicht so!«, rief er. Malfoy sagte nichts, zog lediglich eine Augenbraue in die Höhe und blickte ihn an. »Was willst du?«, fragte der Schwarzhaarige dann, verschränkte die Arme und blickte eisern zurück. Der Angesprochene antwortete jedoch nicht. »Malfoy?«, sagte Harry genervt, er hatte jetzt echt keine Lust auf diese Spielchen. Immer noch schwieg der Blonde Slytherin. »Hat dir jemand einen Schweigezauber aufgehetzt oder was?« Draco schnaubte grinsend. »Sicher nicht.« »Schön, dann kannst du meine Frage ja beantworten. Was willst du?« Malfoy grinste wieder, kam dann langsam auf den Gryffindor zu und blickte ihm wieder in die Augen. Umso näher der Blonde kam, umso mehr erkannte Harry, dass Malfoys Augen gar nicht einfach nur grau waren. Sie waren mit hellen und dunklen Pünktchen gesprenkelt. Der Gryffindor musste gegen seinen Willen zugeben, dass die Augen des Blonden sehr eindringlich und anziehend auf ihn wirkten. Malfoy war nun nur noch wenige Schritte von ihm entfernt. Am liebsten würde er zurückweichen. Er empfand es als sehr unangenehm, dem Anderen so nahe zu sein. Da er aber keine Schwäche zeigen wollte, zwang er sich stehen zu bleiben. Direkt vor ihm hielt Malfoy inne. Er überragte Harry um einige Zentimeter. Soweit Harry wusste, war der Slytherin auch ein halbes Jahr Älter als er. Harry biss sich auf die Zunge. Nicht nur dass er der Kleinere war, nein, er musste auch noch jünger sein. Ein angenehmer Geruch, der Harry irgendwie an Regen erinnerte, umnebelte ihn. Der Gryffindor musste nicht lange überlegen, um zu registrieren, dass er Malfoys Hautgeruch angenehm fand. Er fühlte sich ganz und gar nicht wohl in seiner Haut. »Malfoy, was soll das?«, zischte er. Der Blonde entgegnete nichts, hob stattdessen die Hand und führte sie langsam an Harrys Gesicht. Der war jedoch schneller und ergriff Malfoys Handgelenk, um ihn von seinem Tun abzuhalten. Der Dunkelhaarige spürte die warme, weiche Haut unter seinen Fingern, bemerkte wie seine Innenhand anfing zu kribbeln und ließ Malfoy Handgelenk aufgrund dieser Erkenntnis sofort wieder los. »Was denn?«, fragte Malfoy darauf grinsend, wartete jedoch nicht auf eine Antwort, sondern ergriff nun seines Seitens Harrys Handgelenk. »Wir müssen zurück zum Unterricht, Potter«, sagte er, drehte sich um und zog den Gryffindor hinter sich her. Harry wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. So langsam glaubte er wirklich, dass irgendjemand Malfoy einen Fluch auf den Hals gehetzt hatte. Anders war die Situation einfach nicht mehr zu erklären. Noch bevor er realisieren konnte, dass er sich jetzt langsam mal losreißen und den Slytherin zur reden stellen könnte, waren sie schon wieder im Klassenraum angelangt. Der Griff um sein Handgelenk lockerte sich und verschwand schließlich ganz. Der Blonde ging zurück auf seinen Platz, allerdings nicht ohne dem jüngeren noch mal einen Blick zu zuwerfen. Peinlicherweise hatten die meisten Schüler gesehen was gerade geschehen war, und Harry sah ihnen an ihren Gesichtern an, dass sie alle an ihrer Aufnahmefähigkeit zweifelten. Es sah schien als würde ihnen gleich die Augen aus dem Kopf fallen, so sehr starrten sie den Gryffindor an. Harry verstand die Welt nicht mehr. Was zum Teufel war da eigentlich los? Verwirrt musste er zusehen wie Zabini sich wieder ein Grinsen verkneifen musste, es allerdings nicht wirklich schaffte. Gerade als Harry zum sprechen angesetzt hatte, um Malfoy endlich dazu zu zwingen ihm diese verdammte Situation zu erklären, und vor allem den Anderen klar zu machen, dass das gerade nicht wirklich passiert war, kam Snape aus seinem Hinterraum wieder ins Klassenzimmer. »Setzten Sie sich Mr Potter!«, herrschte er ihn sofort an. Der Dunkelhaarige stapfte, wütend über Malfoy, Snape und sich selbst, an seinen Platz und ließ sich grimmig auf die Bank fallen. »Und nun arbeiten Sie bitte an ihrem Trank weiter«, sagte Snape zu der gesamten Klasse. Harry blickte auf seinen Trank. Er hatte keine Ahnung wo sie stehen geblieben waren. Gerade wollte er auf die Zubereitungsliste schauen, als Snape ihn wieder anfuhr. »Potter! Wo sind Mr Weasley und Miss Granger?« »Bei Professor McGonagall«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen ohne aufzuschauen. Snape lächelte hinterhältig. »Natürlich...«, sagte er sarkastisch. »Jeweils Zwanzig Punkte Abzug von Gryffindor, wegen Schwänzen des Unterrichts!« »Was?« Harry sprang wütend auf. »Ich habe doch gesagt sie sind bei Professor McGonagall!«, rief Harry zornig. »Nun, ich habe keine Entschuldigung vorliegen, Mr Potter. Und jetzt setzten Sie sich und arbeiten an ihrem erbärmlichen Trank weiter, es sei denn sie wollen auch noch Abzug bekommen.« Harry blickte hinab in seinen Kessel. Das Gebräu, welches eigentlich dunkles Grün besitzen sollte, hatte eine leicht rötliche Färbung angenommen. Wütend richtete er seinen Blick wieder auf. »Professor McGonagall hat gesagt sie sind vom Unterricht entschuldigt!«, fauchte er. »Weitere Zehn Punkte Abzug. Und jetzt tun Sie endlich was ich Ihnen gesagt habe!«, herrschte Snape. »Einen Scheiß werde ich«, murmelte Harry, allerdings so leise, das es nur ein paar Schüler hören konnten, schnappte sich seine Schultasche und ging schnellen Schrittes auf die Tür zu. »Setzten Sie sich, Potter!!!«, brüllte Snape aufgebracht. Doch Harry dachte nicht daran. Er stieß die Tür auf und lief hinaus. Im Laufschritt hechtete er nun die Gänge entlang und knallte seine Tasche gegen die Steinwände um seine Wut auszulassen. oOoOoOo »Finnigan, holen sie Potter zurück!« Seamus stand auf und blickte den Professor böse an. Gerade wollte er zur Tür gehen als ein gewisser Blonder Slytherin dazwischenrief. »Professor, ich mach das!«, sagte, zum Erstaunen aller, Draco Malfoy. Snape blickte den Slytherin misstrauisch an, nickte dann aber und Draco stand auf und lief dem Schwarzhaarigen hinterher. oOoOoOo Harry wusste nicht wo er hinsollte. Zu McGonagall? Nein, dann dachten alle er würde gleich bei jeder Kleinigkeit zu einem Lehrer rennen. Schon mal zum Abendessen? Er schaute auf die Uhr. Das Essen begann erst um 6.00 Uhr, jetzt war es gerade mal kurz nach halb fünf. In der Eingangshalle blieb er kurz unentschlossen stehen, wandte sich dann aber der Marmortreppe zu, um zum Gryffindorturm zu gehen. Gott sei Dank sind bald Ferien, dachte Harry und trat die Treppenstufen hinauf. Er hasste Zaubertränke! Er hasste Snape! Er hasste – »Potter!« Reflexartig drehte Harry sich um und sah Malfoy, der hinter ihm die Treppenstufen hinaufhechtete und zwei Stufen unter ihm zum stehen kam. »Malfoy?« Der Angesprochene schnappte erst mal nach Luft, anscheinend war er den ganzen Weg gerannt. »Du sollst zurück ins Klassenzimmerkommen, Snape-« Harry schnaubte abwertend. »Nix da, der kann mich fünf Mal Kreuzweise!« »Der Glückliche...«, murmelte Malfoy. »Was?«, fragte Harry, der den Wink mit dem Zaunpfahl dem Anschein nach nicht verstanden hatte, und mit diesen Worten rein gar nichts anfangen konnte. »Nichts«, sagte Malfoy rasch und winkte ab. »Es wäre glaube ich besser wenn du zurückkommst. Snape kocht jetzt schon vor Wut. Aber deinen Trank kannst du vergessen, der steht schon viel zu lange«, sagte der Blonde und schaute Harry in die Augen. Der Dunkelhaarige sagte nichts und blickte nur stumm zurück. Von Nahem sah er wieder die vielen gesprenkelten Pünktchen in den sonst so kalten Augen. »Malfoy, was soll das alles? Sag mir endlich was du damit bezwecken willst.« Malfoy reagierte in der ersten Sekunde nicht. Dann wandte er den Blick kurz ab, als suche er nach den richtigen Worten, und schaute wieder zu Harry. Schließlich setzte er zum sprechen an. to be continued... [1] Ich weiß, normalerweise haben die gar keine Pausen, auch bei mir nicht. Aber diese Pause brauchte ich, deswegen hab ich die da einfach mal reingeschmuggelt ^^ Kapitel 3: A Strange Answer --------------------------- Chapter 3 A Strange Answer Das dritte Chapter ist da (ebenfalls überarbeitet) ^.~ Comments wanted! XD Viel Spaß. Yaki »Hör zu, ich–« Genau in diesem Moment erschallte er Gong, der das Ende der Stunde ankündigte [1]. Die ersten Türen öffneten sich schon nach wenigen Sekunden und die Schüler strömten die Gänge entlang und die Marmortreppe rauf oder runter. Nun standen die beiden auf der Treppe und blickten sich an. Die Anderen liefen an ihnen vorbei und sahen anscheinend nicht, dass es Harry und Draco waren, die sich da anschwiegen. »Du...?«, half der Schwarzhaarige dem Älteren nach. »Ach, vergiss es, Potter«, sagte der Blonde dann plötzlich mürrisch, drehte sich um, ging die Wendeltreppe wieder hinab in die Kerker hinunter und ließ den Gryffindor einfach stehen. Der schaute Malfoy verdutzt hinterher. Dann knurrte er wütend und setzte seinen Weg ebenfalls fort. Jetzt hätte Malfoy ihm Beinahe gesagt, was hier überhaupt los war. Da musste natürlich genau in dem Moment die blöde Schulglocke losgehen. Soviel Glück konnte auch nur er haben. »Harry!«, rief jemand. Der Dunkelhaarige schnaubte. Warum wollte Heute jeder etwas von ihm? Er drehte sich widerwillig um und erblickte Hermine und Ron, die sich den Weg zu ihm durchbahnten. »Hey«, sagte der Gryffindor, erleichtert, dass es seine Freunde waren, die da auf ihn zukamen. »Wie war der Unterricht, haben wir etwas auf?«, fragte Hermine sofort. Harry stöhnte. »Ich habe keine Ahnung, ich bin abgehauen«, sagte er mürrisch, drehte sich um und ging weiter den Gang entlang. Die beiden Anderen folgten ihm. »Was?«, rief die Brünette entsetzt. »Wieso?« »Snape hat mal wieder seine Macht ausgespielt. Wir haben alle Zusammen 50 Punkte Abzug bekommen, weil ihr beide ohne schriftliche Entschuldigung gefehlt habt und ich euch verteidigt habe.« »Was? Diese alte Fledermaus!«, schimpfte Ron. »Los, wir gehen zu McGonagall!« Ron blieb stehen und schien tatsächlich noch mal umkehren zu wollen. »Das bringt doch jetzt auch nichts mehr. Außerdem habe ich grade echt größere Probleme«, meinte der Dunkelhaarige und packte seinen Freund am Arm um ihn daran zu hindern. »Wieso, ist noch mehr passiert?« »Ja, kann man so sagen.« Als sie im Gryffindorgemeinschaftsraum angekommen waren, erzählte Harry ihnen was Malfoy alles gesagt hatte, wie er ihn am Handgelenk genommen hatte und ihm nach dem Unterricht gefolgt war. Die beiden unterbrachen ihn nicht, riefen nur vereinzelt ein empörtes »Was?« oder runzelten nachdenklich die Stirn. »Wir müssen dringend irgendetwas wegen dieser Malfoy- Geschichte tun, das wird nämlich immer merkwürdiger«, sagte Hermine grübelnd. Ron nickte zustimmend. »Aber was willst du schon dagegen machen? Es ist ja eigentlich kein Verbrechen Nett zu sein, wir können ja eigentlich gar nichts tun«, sagte Harry. »Und außerdem hätte er mir ja beinahe etwas gesagt, ich muss ihn vielleicht nur noch mal abfangen und darauf eingehen.« Hermine nickte zustimmend. Nach einer Minute des Schweigens meinte sie dann, sie würde sich an den Verwandlungsaufsatz setzten und verschwand im Mädchenschlafsaal. Ron und Harry gingen darauf auch die Wendeltreppe zum Jungenschlafsaal hinauf und Ron ließ sich erst mal schweigend auf sein Bett fallen. Harry, der gerade das selben tun wollte, stockte jedoch als er seinen Blick auf sein Kissen wandte. Da hatte es sich nämlich ein kleiner schwarzer Waldkauz gemütlich gemacht, der nun dösig seine Augen öffnete, allerdings nicht den Anschein machte sich von der Stelle zu bewegen. »Ron«, sagte Harry ohne seine Augen von der kleinen Eule abzuwenden. Der Rothaarige drehte murrend den Kopf zu ihm und folgte seinem Blick. Als er das Tier auf Harrys Bett erspäht hatte, hob er Stirnrunzelnd den Kopf um ihn besser sehen zu können. »Hat er einen Brief?«, fragte er dann und richtete sich langsam auf. Harry nickte und ging auf den Waldkauz zu. Der rührte sich immer noch nicht von der Stelle und tat auch nichts der Art, als Harry seine Hand nach ihm ausstreckte und ihm sanft den Kopf streichelte. Stattdessen gurrte er leise, was den Schwarzhaarigen unwillkürlich an eine Taube erinnerte. Dann nahm er den Brief in die Hand, band ihn vom Fuß der Eule und besah sich den Umschlag. Er war leer. Rasch riss er ihn auf und zog einen kleinen, spärlich bekritzelten Zettel Pergament hervor. Der Gryffindor erkannte an der Schrift jedoch, dass der Absender anscheinend nicht sehr zügig geschrieben hatte, denn an jedem Wortanfang war die Tinte des ersten Buchstabens dunkel ausgetrocknet, als hätte er die Feder immer lange in der Luft gehalten, bevor er zum schreiben angesetzt hatte. Wenn du wissen willst wer ich bin, versuche es doch rauszufinden. Ungläubig las Harry die Nachricht noch zweimal durch, doch er hatte das Gefühl, sein Kopf wollte das Gelesene nicht verarbeiten. »Was ist?«, fragte Ron ungeduldig, »Was steht da?« Harry blickte auf und guckte Ron nachdenklich an. Dann las er vor, was die Tinte auf dem Pergament hinterlassen hatte. »Was?«, rief Ron ungläubig, »Zeig her!« Er rauschte zu Harry hinüber und riss ihm den Zettel aus der Hand, um ihn selbst Wort für Wort durchzulesen. Dann klappte ihm das Kinn runter. »Du musst unbedingt rausfinden wer das ist«, sagte er. »Obwohl... vielleicht war es ja-«, setzte Ron grinsend an. »Oh nein, Ron, ich weiß was du jetzt denkst! Wag es nicht es auszusprechen, du weißt ganz genau, dass ich sie nicht-«, unterbrach er Ron, wurde jedoch selbst wieder von seinem Freund unterbrochen. »Sharon«, säuselte Ron und sein Grinsen wurde breiter. »Halt den Mund, ich kann sie nicht leiden, das weißt du!« »Jaah... aber sie kann dich leiden.« Ron grinste wie ein Honigkuchenpferd, was Harry äußerst ärgerte. Selbst wenn es Sharon war, – was er nicht hoffte – dann würde es nichts an der Situation ändern, dass er sie nun mal einfach nicht mochte, da konnte sie noch so viele Briefe schreiben. Aber irgendwie hatte er auch gar nicht das Gefühl, dass Sharon diese Zeilen verfasst hatte. Er biss sich auf die Unterlippe und überlegte zerstreut, wer dafür in Frage kommen würde. Und die Person, die ihm immer wieder in den Sinn kam, wagte er nicht auszusprechen. »Komm, wir zeigens Hermine«, meinte er dann und stand auf. Als sie im Gemeinschaftsraum vor der Wendeltreppe standen, die zu den Mädchenräumen führte, fragte Ron leise: »Ähm, Harry, wie wollen wir da überhaupt hoch kommen?« Stimmt. Das hatte Harry ganz vergessen. Die Regelung, dass die Jungen die Mädchensäle nicht betreten durften. Er erinnerte sich noch lebhaft daran, wie sie, als sie jünger gewesen waren, schonmal versucht hatten die Treppe hochzukommen. Und er hatte auch noch ganz genau in Erinnerung was dann passiert war. »Kein Ahnung«, sagte Harry wahrheitsgemäß. Gerade wollte er vorschlagen einfach mal nach ihrer Freundin zu rufen, in der Hoffnung, dass sie es vielleicht hören würde, als eine Dunkelhaarige Fünftklässlerin an ihnen vorbei, geradewegs die Treppe hinauflief. »Hey, du! Kannst du mal bitte Hermine runterholen?«, hörte Harry Ron plötzlich rufen. Das Mädchen drehte sich um, – und Harry erkannte mit Schrecken, wer es war – musterte sie kurz und kam dann die drei Stufen wieder hinunter. »Und was bekomme ich dafür?«, fragte sie grinsend und blickte vielsagend von Ron zu Harry und wieder zurück. Auch Ron blickte Harry darauf einen Moment an und dann verstand der Schwarzhaarige plötzlich. Abwehrend hob er beide Hände und trat einen Schritt zurück. »Oh nein, vergesst es!« »Komm schon Harry, was ist denn dabei?«, maulte sein rothaariger Freund, »Ich habe keine Lust bis zum Abendessen zu warten.« Der Dunkelhaarige verschränkte stur die Arme und musterte das grinsende Mädchen vor ihm. Sharon hob lächelnd einen Mundwinkel. Auch wenn es schon knapp ein Jahr herwar, dass sie ihn nach einem Date gefragt hatte, wusste er, dass sie immer noch auf ihn stand. Das war auch nicht sonderlich schwer, da sie ihn bei jeder Gelegenheit anflirtete. Er sträubte sich dagegen sie zu küssen, abgesehen davon, dass es total unmoralisch war, solche Sachen zu fordern, nur weil man gebeten worden war jemanden zu holen. Harry wusste ganz genau warum Ron die Idee gar nicht so schlecht fand. Der war schon damals der Meinung gewesen, dass sie das perfekte Mädchen für Harry wäre und war gar nicht erfreut gewesen, als Harry sie hat abblitzen lassen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Ron seine Finger dabei im Spiel gehabt hatte und das Date nicht nur auf dem Mist des Mädchens gewachsen war. Grummelnd blickte er zu Ron, der ihn unschuldig anlächelte. ›Idiot‹, dachte der Gryffindor mürrisch, wandte sich dann aber wieder zu dem Mädchen. Harry wollte gerade den Mund öffnen, um zu sagen, dass sie sich zum Teufel scheren konnte, als sie plötzlich einfach einen Schritt auf ihn zumachte und ihren Mund auf seinen legte. Im ersten Moment war er so überrascht, dass eine Reaktion von ihm ausblieb. Überrascht stellte er fest, dass ihre Lippen unerwartet warm und weich waren. Allerdings überkam ihn keinerlei positive Gefühlsregung. Nicht mal als sie begann mit der Zunge über seine Lippen zu fahren. Er fand sie weder hässlich, noch abstoßend, noch unsympathisch. Aber da war irgendwie auch nicht mehr. Es war schon komisch, aber er hatte keine Lust sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Mit einer plötzlichen Bewegung stieß er sie von sich. »Sag mal, was sollte-« »Danke«, unterbrach sie ihn mit einem zuckersüßen Lächeln, zwinkerte ihm zu und sprang die Wendeltreppe nach oben. Harry verzog wütend das Gesicht. »Und?« Ron grinste. »Was und?« »Wie war sie?« »Ich wollte sie nicht küssen!« »Aber sie dich.« Ron grinste noch breiter. »Aber ich sie nicht!« »Aber sie dich.« »Hör auf damit!« »Dann sag mir wie sie war!« »Scheiße.« »Komm schon, mir kannst du es ruhig sagen.« »Da gibt’s nichts zu sagen!«, giftete Harry. »Klar doch«, meinte Ron darauf ironisch grinsend. »Verdammt noch mal, du-« »Was gibt's?« Ron und Harry drehten sich um. Hermine stand hinter ihnen und schaute sie mit gehobener Augenbraue fragend an. »Wie fandest du das Mädchen, das dich zu uns runtergeschickt hat?« fragte Ron sie sofort. »Wieso?« »Weil sie auf Harry steht.« »Tut sie nicht!« »Doch.« »Nein!!!«, leugnete Harry, obwohl er wusste, dass Ron Recht hatte. »Leute! Beruhigt euch mal, was war denn los?«, griff die Brünette ein und schaute nun stirnrunzelnd von einem zum anderen. »Harry hat sie geküsst, damit sie dich runterholt.« »WAS?« »Sie hat mich geküsst, ich wollte das gar nicht!!« »Du hast aber ziemlich spät reagiert-« »RON!« »Was?« »Hör auf ständig eine neue Diskussion anzufangen, ich will jetzt wissen was genau passiert ist!« Harry knurrte wütend und tötete Ron mit seinen Blicken. Der ignorierte ihn jedoch und wandte sich seufzend zu Hermine. »Also, Harry hat eine Antwort auf den Brief bekommen. Wir wollten ihn dir zeigen, kommen aber, wie du ja weißt, als Jungs nicht in den Mädchenschlafsaal hoch. Deswegen hat Harry dieses Mädchen geküsst, damit sie dich runterholt«, erklärte er. »Sie hat mich geküsst, nicht ich sie!« »Sagt mal, reicht es nicht wenn ihr sie einfach *fragt* ob sie mich holen kann?« »Das wollten wir ja, aber sie wollte Harry dafür küssen«, antwortete Ron und versuchte sich das wieder aufkeimende Grinsen zu verkneifen. »Aber ich denke du-« »Ich wollte es ja auch nicht, sie hat es einfach getan!«, fauchte er. »Aber du hättest doch-« »Könnten wir bitte das Thema wechseln?«, fragte Harry genervt. Hermine blickte ihn kurz an, seufzte dann und kam die restlichen Treppenstufen hinunter. »Also... du hast eine Antwort bekommen?« Harry nickte und reichte ihr den Fetzten Pergament. Die Brünette nahm ihn, las den kurzen Satz durch und hob dann eine Augenbraue. »Super, jetzt sind wir ja viel weiter«, seufzte sie. »Es ist irgendjemand der seine Spielchen mit dir treiben will, Harry. Jeder normale, der dich einfach vor weiteren Nachholstunden schützen wollte, hätte nicht so was hier geschrieben«, meinte sie. Ron nickte zustimmend. »Wartet mal... was ist mit der Eule?«, fragte Harry dann plötzlich und blickte zu Ron. Eine Sekunde lang starrten sie sich an, dann hechteten sie gleichzeitig wieder hinauf zum Jungenschlafsaal, Hermine hinterher. Harry, der als erster in den Raum kam, suchte sein Bett nach dem kleinen Kauz ab. Er erblickte ihn neben Hedwigs Käfig, der auf dem kleinen Schränkchen neben dem Bett stand. Durch die Gitterstäbe hindurch schnäbelte der kleine schwarze Waldkauz glücklich mit der mindestens doppelt so großen Schneeeule. Als Hermine hinter Ron hineintrat und das Tier erblickte, zog sie erschrocken Luft ein. »Oh nein...« to be continued... [1] Ich weiß, ziemlich unrealistisch, dass die Stunde da schon aufhört, weil sie kurz davor erst angefangen hat, aber ich hatte keinen Plan was ich anders schreiben könnte und ich brauchte da diesen Gong ^^ Kapitel 4: Fire and Ice ----------------------- Chapter 4 Fire and Ice Ich präsentiere feierlich Numero viero... crm... hier ist Chapter vier :) Selbstverständlich überarbeitet. Comments? Yaki »Was ist Hermine? Kennst du die Eule?«, fragte Ron der sich zu seiner Freundin umdrehte. Die Angesprochene guckte von der Eule zu Ron, dann zu Harry und wieder zu dem Tier. »Diese Eule hat dir den Brief gebracht? Sicher?« »Ja, er war an ihrem Bein«, antwortete Harry und bedachte seine Freundin mit einem unsicheren Blick. Ihre Reaktion war nicht gerade das, was man euphorisch nennen konnte. »Oh...« »Oh? Was ›oh‹?«, fragte Ron aufgebracht. Hermine schaute wieder verkrampft zu Ron, schwieg jedoch. »Achso, klar, Hermine, du musst nichts weiter erklären, wir können ja zum Glück deine Gedanken lesen – wie praktisch!«, rief Ron sarkastisch und lief zu seinem Bett hinüber. »Ich kenn sie nicht«, log Hermine, scheiterte jedoch kläglich an dem Versuch. »Sicher, Hermine. komm schon, selbst ein Blinder würde sehen, dass du lügst!«, sagte Ron und ließ sich mit dieses Worten mürrisch auf das Polster fallen. »Das sagt ja genau der Richtige! Wer ist denn hier blind? Ich hätte an deiner Stelle schon lange was mitbekommen!!!, fauchte Hermine, wütend darüber, dass Ron so einen Aufstand machte. »Was denn, verdammt???«, rief er wütend aus. »Da hast du's! Du hast keine Ahnung von nichts!«, zischte die Gryffindor aufgebracht und machte auf dem Hacken kehrt. »Hermine!«, rief Harry ihr hinterher, aber seine Freundin hatte schon die Tür erreicht. »Lass sie doch, Harry! Wenn sie unbedingt immer einen auf Alleingang machen muss!«, rief er laut aus, damit es die Braunhaarige noch hören konnte. Harry ließ sich auf sein Bett sinken. »Verdammt!«, schrie Ron auf und schlug mit der Faust auf sein Kissen ein. »Ich bin so ein-« »Idiot«, beendete Harry zustimmend. Ron blickte auf und biss sich auf die Unterlippe. Harry seufzte. »Na los, geh ihr nach, vertrag dich mit ihr und frag sie endlich!« Ron blickte ihn zweifelnd an. »Ich kann das nicht! Du hast doch gesehen was gerade ablief, das zeigt ja schon wie sehr sie mich mag«, murmelte er sarkastisch. »Nur weil du dich ständig mit ihr streitest heißt das noch lange nicht, dass sie dich nicht mag«, antwortete Harry, versuchte aufmunternd zu klingen, musste aber selbst feststellen wie wenig Glaubwürdigkeiten in diesen Worten lag. »Versuchs wenigstens«, fügte er hinzu. Zögernd stand Ron auf, schaute einmal zur Decke, als wollte er den lieben Herrn um Hilfe bitten, seufzte einmal tief und marschierte zur Tür. »Ich garantiere für nichts«, hörte Harry ihn noch sagen, bevor er aus der Tür verschwand. Harry indessen ließ seinerseits ebenfalls einen Seufzer seinem Mund entgleiten und hoffte inständig, dass Ron es dieses Mal endlich auf die Reihe bekommen würde. Nach einem Moment der Stille drehte er sich zu der Eule rum, die noch immer mit Hedwig durch das Gatter schmuste, als wäre es gar nicht vorhanden. »Na du kleiner Kerl? Wem gehörtst du denn?«, fragte er leise und bewegte sich auf das Tier zu. Sachte streckte er seine Hand aus und streichelte das weiche Gefieder des Waldkauzes. Entgegen Harrys Erwartungen ließ er es sich tatsächlich gefallen, schuschute sogar und drückte sich gegen Harrys Hand. Hedwig ließ daraufhin einen empörten Schrei von sich hören. Mit den Flügeln schlagend machte sie lautstark auf sich aufmerksam. Harry grinste. »Reg dich ab, ich streichle ihn doch nur«, sagte er und warf seiner Schneeeule ein Stück Speck hin, dass er aus einer kleinen roten Schachtel auf seinem Nachtisch entnommen hatte. »Ihr kennt euch wohl schon länger, was? Komisch, dass ich dich noch nie gesehen habe. Wer ist denn dein Besitzer, bringst du mich zu ihm?«, fragte Harry den Kauz und hielt ihm gleichzeitig den Zettel Pergament unter den Schnabel, den er eben von ihm erhalten hatte. Der Waldkauz schien zu verstehen und spannte schuschuhend die Flügel. »Aber nicht aus dem Fenster!«, sagte Harry rasch und schloss dieses hastig. »Ich kann nämlich nicht fliegen.« Daraufhin ging er zur Tür, öffnete sie, und bevor er selbst auch nur einen Schritt hindurch machen konnte, flog das kleine Knäuel bereits mit schwingenden Flügeln an ihm vorbei. Harry musste sich richtig ins Zeug legen der Eule auf den Versen zu bleiben. Sie flog kreuz und quer durch das Gebäude, so dass der Gryffindor schon eine ganze Weile den Überblick verloren hatte, geschweige denn erraten konnte, wohin sie ihn brachte. Nach weiteren etlichen Minuten verlangsamte sich Harrys Schritt. »Hey, warte mal auf mich«, keuchte er und stütze sich an der Ecke ab, an der er gerade stand, und blickte in den Gang hinein, in der die Eule gerade geflogen war. Doch als er das tat verstummte er jäh. In dem Gang standen drei Gestalten, und der kleine Kauz landete ausgerechnet auf der Schulter der Person, die Harry schon eine Weile nicht mehr so recht aus dem Kopf gehen wollte. »Malfoy?«, fragte Harry und das Herz rutschte ihm in die Hose. »Jap, genau so heißt er«, grinste Zabini. »Sag mir bitte nicht, dass dir diese Eule gehört.« Harry hoffte inständig, dass das alles doch nur ein großer Irrtum war, denn wenn das Malfoys Eule war, wenn Malfoys Eule ihm einen solchen Brief überbrachte, dann... »Die Eule gehört mir nicht«, kam prompt die Antwort. Harry wollte schon erleichtert aufatmen, als er plötzlich dieses affektierte Grinsen auf Malfoys Gesicht entdeckte. Zabini bedeutete Parkinson mit einem Kopfnicken, dass es besser wäre jetzt die biege zu machen. Das Mädchen drehte sich, ebenfalls grinsend, um und sie verschwanden im nächsten Gang. »Und warum grinst du dann so blöd?«, kam die unwirsche Frage und Harry ließ von der Wand ab, an die er sich gelehnt hatte um etwas Kraft zu schöpfen. »Natürlich gehört Fox mir, Potter. Glaubst du etwa jede x-beliebige Eule würde sich auf meiner Schulter einnisten?« »Oh nein«, stöhnte Harry. »Dann ist der hier sicher auch von dir, oder?« Der Schwarzhaarige hielt den kurzgehaltenen Brief hoch, damit der Blonde es sehen konnte. Dessen Blick flackerte nicht mal kurz hinüber zu dem Pergament, allerdings so kurz, dass er kaum etwas hätte darauf erkennen können. Schweigend blickte er dem Gryffindor entgegen. »Ich nehme das dann mal als ja«, murmelte Harry und steckte das Stück Papier wieder in seine Umhangtasche. Sein Kopf schien zu platzen vor lauter Fragen die darin herumsausten. Warum zum Teufel sollte ausgerechnet Malfoy ihm so etwas schreiben? Warum sollte es im Interesse von Malfoy sein, dass Harry nicht Nachsitzen musste? Warum hatte er ihn vor Zaubertränke angelächelt, was sollte sein verhalten in der Pause, und wieso war er ihm nach dem Unterricht gefolgt? Und was wollte er ihm da sagen? Keine Beleidigungen, keine Provokationen, keine magischen Duelle mehr, keine Wetten mehr wer sich traute die meisten Schulregeln zu brechen – was war los mit dem Slytherin? Was war passiert? Harry konnte sich nicht daran erinnern, dass in letzter Zeit irgendetwas geschehen war, was dieses Verhalten hätte hervorrufen können. Verwirrt und misstrauisch musterte er den Blonden Jungen, der nur wenige Meter von ihm entfernt stand. Die Augen blitzten ihm wach entgegen, die hervorstehenden Wangenknochen formten sein ohnehin schon makelloses Gesicht und ein leichtes Grinsen schlich sich wieder über seine Lippen. Die gesamte Erscheinung schien Harry auf einmal in den Bann zu nehmen. Wie er da stand, ganz locker, mit der hellen Haut und den platinblonden Haaren und der schwarzen Eule auf der Schulter stellte er einen ungewöhnlich auffallenden Kontrast dar. Harry konnte nicht verleugnen, dass der Slytherin unverschämt gut aussah – das hatte er schon immer. Nur gab es da den Unterschied, dass es Harry früher nie gekümmert hatte. Der Schwarzhaarige wartete auf irgendeine Reaktion, aber sie blieb aus. Malfoy stand einfach da und blickte ihn an – und Harry wüsste zu gern was in diesem Moment in dessen Kopf vorging. Plötzlich trat der Slytherin einen Schritt auf ihn zu. Harry musterte ihn argwöhnisch, was dem Anderen offenbar nicht verborgen blieb, denn sein Grinsen wurde noch etwas breiter. Er kam noch einen Schritt näher, woraufhin Harry einen zurück tat. »Was soll das?«, fragte er dann unsicher. »Was soll was?« »Na das hier, das alles! Du weißt genau, was ich meine«, haspelte Harry. Draco lächelte wissend. »Ich will etwas von dir wissen«, antwortete der Slytherin. Harry schnaubte. »Du willst etwas von mir wissen? Du willst etwas wissen? Du tust auf einmal so, als hätte es zwischen uns noch nie irgendeine Auseinandersetzung geben, du schreibst mir merkwürdige Brief und benimmst dich so merkwürdig als hättest du irgendeinen total vermasselten Trank geschluckt... weil du etwas von mir wissen willst???«, sagte Harry ungläubig und starrte den anderen kritisch an. »Wie wäre es mal, wenn du es mir fragen versuchst?« Draco lachte anmaßend. »Schöne Rede, Potter. Bist du fertig oder soll ich mir einen Stuhl holen?« Harry schnaubte ein weiteres Mal. »Komm endlich zur Sache Malfoy, ich habe wirklich keine Lust auf deine Spielchen!«, fauchte er. Wieder kam der Slytherin näher, diesmal allerdings um einiges schneller. »Gut, wenn ich gleich auf den Punkt kommen soll...«, murmelte er frech grinsend und nagelte den Gryffindor fest indem er ihn an die Wand drängte und rechts und links von seinem Kopf einen Arm abstütze. Dem Schwarzhaarigen war bei dieser Sache absolut gar nicht wohl. So dicht waren sie noch nie beieinander gewesen, außer natürlich, wenn sie sich mal geprügelt hatten. Als sich Malfoy langsam zu ihm runterbeugte, ließ Harry seinen Kopf an die Steinwand sinken, um etwas abstand zwischen ihre Gesichter zu bringen. »Verdammt, was soll das, Malfoy?«, fragte er, klang aber bei weitem nicht so energisch wie er es vorgehabt hatte. Der Blonde lächelte darauf nur wieder und kam seinem Gesicht wieder näher. ›Verdammt, verdammt, verdammt! Das ist zu nah, viel zu nah, Draco!‹, dachte Harry aufgewühlt und seine Atmung begann sich rapide zu beschleunigen. Er spürte den Atem des Anderen über seine Wangen streichen, roch wieder den unverwechselbaren Duft von Dracos Haut und sah wie dieser seine Augen schloss, während er die letzte Distanz zwischen ihnen überwand. Harrys Herz hämmerte verzweifelt gegen seinen Brustkorb als wollte es sich unter allen Umständen hinausreißen. Der Gryffindor wollte sich wehren, wollte etwas sagen, ihn wegstoßen, aber er brachte es nicht über sich. Er war wie gefesselt, seine Glieder gehorchten ihm nicht. Es war als würde er als Außenstehender alles mit ansehen, als könnte er nicht selbstständig handeln. Dann berührten sich ihre Lippen und Harrys eben noch vollgestopfter Kopf war wie leergefegt. Er konnte nicht denken, er konnte nicht atmen, er konnte nicht reagieren. Er war nicht da, war irgendwo anders, irgendwo, aber nicht hier in diesem Gang mit Draco Malfoy, der ihn gerade küsste. Das war nicht Realität. Es konnte nicht Realität sein. Die Lippen Dracos waren unerwartet weich, und – wie es bei seinen bisherigen Küssen nicht gewesen war – heiß. Sie versprühten eine unglaubliche Hitze und Harry spürte sie leicht zittern. Es war als würde er fallen, ganz tief in irgendein Loch, das ihn mit glühender, angenehmer Hitze empfing. Es war, als würde Feuer und Eis aufeinander treffen. Das Eis schmilzt dahin, und das Feuer wird gezähmt. Es war Fantasie, es war wie eine reine Fantasiewelt, die nicht wirklich existierte. Harry spürte jede kleine Bewegung der Lippen des Anderen, nahm alles noch intensiver wahr – seinen Geruch, die Wärme, die von seinem Körper ausging, den Geschmack seiner Lippen. Plötzlich fühlte der Schwarzhaarige eine heiße, feuchte Zunge, die sanft über seine Oberlippe strich und um Einlass bat. Harry konnte nicht denken, er konnte nicht reagieren – und doch öffnete er ganz unwillkürlich seinen Mund ein kleines Stück, aber genug, um den Blonden dazu zu bringen seine Zunge hineingleiten zu lassen. oOoOoOo Point of View: Draco Malfoy 3rd Person oOoOoOo Mit klopfendem Herzen drängte Draco den Gryffindor an die Wand und blickte ihm tief in die funkelnden Smaragden. Dieses intensive Grün in den Augen des Anderen hatte ihn schon immer fasziniert, auch wenn er erst sehr spät gemerkt hatte, wieso sie das taten. Auf einmal hatte das komplette Auftreten des Gryffindor um den Verstand gebracht. Er hatte jede seiner Bewegungen mit den Augen verfolgt, sie hatten sich in sein Gedächtnis eingebrannt. Im schossen Bilder von dem Gryffindor in den Kopf; wie er im Gang vor Draco herlief, sich dann plötzlich mit einer fließenden Bewegung halb im Gehen umdrehte und einer Person zulächelte, die hinter ihm stand; dann wie er grübelnd im Zaubertrankunterricht über seinem Aufsatz saß, die schwarzen Strähnen des Ponys ihm ins Gesicht fallend, mit den Zähnen unruhig auf der Unterlippe kauend; und noch ein Bild, wo er beim Frühstück am Gryffindortisch saß, das Kinn auf seine Hand gestützt, grinsend seinem Rothaarigen Freund zuhörend, der irgendetwas wild gestikulierte. All die Tage hatte er ihn beobachtet, sich seine Gewohnheiten und Macken eingeprägt, seinen Tagesablauf studiert – aber das reichte nun nicht mehr. Er wollte ihn für sich haben, er sollte ihm gehören. Gierig ließ er seinen Blick über die sandfarbene Haut streichen, über die funkelnden Augen, die von dichten schwarzen Wimpern umrahmt wurden bis hin zu seinen rosigen Lippen. In seinem Rausch hatte er den Gryffindor zurückgedrängt, ihn mit den Armen gefangen und seine Lippen sanft auf den Mund Harrys gelegt. Der angenehme Geruch umnebelte ihn, der sanfte Atem des Schwarzhaarigen strich über seine Wangen und er schmeckte die süßen Lippen. Sachte strich er mit der Zunge über die Oberlippe, in der Hoffnung der Gryffindor würde den Mund öffnen. Draco konnte es fast nicht glauben, als sich die Lippen des Anderen tatsächlich einen Spalt öffneten, auch wenn es nicht viel war. Trotzdem drängte er seine Zunge hinein und berührte die Harrys. Er stupste sie leicht an, saugte nochmals genüsslich an den Lippen und zog sich dann zurück. Doch gerade als sich ihre Münder voneinander lösten, und Draco nach hinten auswich, folgte Harry ihm und presste wieder seine Lippen auf Dracos. Seine Augen weiteten sich. War es etwa möglich, dass... Harry keuchte in den Kuss, ließ jetzt seinerseits seine Zunge auf Wanderschaft gehen – doch Draco drückte ihn sanft nach hinten. Harry lehnte sich mit geschlossenen Augen, leicht keuchend, mit roten Lippen und rosigen Wangen an die Steinmauer und atmete tief durch. oOoOoOo Point of View: Harry Potter 3rd Person oOoOoOo Harry spürte die angenehm kalte Steinmauer an seinem Rücken. Seine Gedanken rasten. Das ist nicht passiert!, redete er sich ein. Das ist nur ein Traum, das ist nicht wirklich! Er konnte es nicht glauben – was war nur in ihn gefahren? Warum hatte er den Kuss erwidert? Was hatte ihn da nur geritten? Er traute sich nicht die Augen zu öffnen, wollte nicht sehen, was er sehen würde, wenn er es tat. Er wollte einfach nur verschwinden, in ein tiefes, schwarzes Loch fallen, schlafen und nie mehr aufwachen. Er spürte wie sich Malfoy, der immer noch sehr nach bei ihm stand, sich leicht regte. Warum sagte er nichts? Warum hatte er das überhaupt getan? War das wieder eines seiner kleinen Spielchen um ihn so sehr zu demütigen wie es nur möglich war? Wenn ja, dann hatte er das jetzt eindeutig geschafft. Schließlich hatte er erreicht, dass Harry ihn, im Rausch der ganzen Gefühle, die ihn in diesem Moment übermannt hatten, zurückküsste. »Potter...?«, hörte Harry auf einmal die leise Stimme des Blonden. Langsam öffnete er die Augen und blickte in die eisgrauen Sturmwirbel nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Ihm fielen wieder die vielen kleinen, gesprenkelten Pünktchen auf, die sich durch die grauen Wirbel zogen. »Was?«, murmelte er zögernd, jedoch genauso ruhig wie der Slytherin. »Was war das?«, raunte der Blonde und schaute ihn fragend an. »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich tippe mal einfach auf ›ein Kuss‹?«, seine Stimme tropfte vor Sarkasmus. Erstaunt bemerkte er das leichte Grinsen, das sich nun auf Malfoy Lippen schlich. »Tatsächlich?«, erwiderte er, ebenso Sarkastisch. »Und wieso, wenn ich fragen darf, küsst du mich?« Harry wurde mulmig zumute. Was sollte diese Frage denn? Wer hatte hier denn wen zuerst geküsst? »Die Frage gebe ich zurück«, murmelte er und erwiderte den Blick trotzig. Draco lachte leise. »Das ist die Frage, was? Wieso küsst ein Mensch denn jemand anderen? Denke doch mal drüber nach.« Mit diesen Worten entfernte er sich von Harry, sah ihn noch ein letztes Mal – zu Harrys Erstaunen – amüsiert an, wandte sich dann um und verschwand um die Ecke. to be continued... Kapitel 5: Real Dream --------------------- Chapter 5 Real Dream So, hier kommt Kapitel 5 − überarbeitet. Have fun... comments? Yaki Harry raufte sich wütend über sich selbst, die Haare und stampfte tobend auf die Treppenstufen ein, als würden sie nach ihm schnappen. ›Mist, Mist, Mist, Mist, Mist!!!‹ Er schnaubte zornig und stierte zwei Erstklässler, die kichernd um die Ecke kamen, böse an, sodass sie sofort verstummten und sich rasch aus dem Staub machten. Was war nur mit Malfoy los? Was war nur mit der Welt los? Sie stellte sich plötzlich von einem auf den anderen Tag auf den Kopf – und er sollte einfach weiter machen, als wäre nichts passiert? Als hätte die Person, die er am meisten hasste (nach Voldemort, versteht sich), ihn gerade nicht so behandelt, als wären sie ein zuckersüßen Liebespaar? Er stöhnte auf. Was sollte er jetzt Hermine und Ron sagen? Was sollte er tun, wenn er Malfoy wieder begegnen würde? Und das würde er mit Sicherheit – schließlich hatten sie zusammen Frühstück, Mittagessen und Abendbrot, ganz abgesehen von den Unterrichtsstunden, die sie jeden Tag zusammen aushalten mussten. Aber... war da nicht dieser merkwürdige Moment gewesen? Dieser Moment, indem sich plötzlich alles im Kreis gedreht hatte? Dieser Moment, indem er einfach alle existenten Tatsachen aus seinem Gedächtnis verbannt hatte – wo er einfach verdrängt hatte, dass es Malfoy war, den er da küsste? Dieser Moment, indem er einfach den Kuss erwidert hatte? Harry schüttelte den Kopf. Dann fiel ihm plötzlich der Kuss mit Sharon ein. Er hatte ihn als unangenehm empfunden, hatte sie von sich weggedrückt, hatte keinerlei Gefühle gespürt, zumindest keine positiven – ganz im Gegenteil zu dem Kuss mit Malfoy. Dieser hatte ihn berauscht, ihn alles vergessen lassen. Anstatt den Blonden wegzurücken, ist er ihm gefolgt, hat den Kuss erwidert. Harry blieb erschrocken stehen, als ihn die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht traf. Vielleicht hatte es gar nichts mit Sharon zu tun gehabt. Vielleicht hatte es gar nichts mit der Tatsache zu tun gehabt, dass er sie nicht leiden konnte – denn das war mit Ausnahme das Einzige, was auch Malfoy betraf. Was, wenn es mit ihrem Geschlecht zu tun hatte? Ihm wurde übel. Was wenn der Junge, der überlebt hat, der große Held der Zaubererwelt, der Bezwinger Voldemorts... was wenn er schwul war? Harry ließ diese Feststellung kurz auf sich wirken. Und dieser kurze Moment war, als würde man ihn zwingen ein widerliches, ekelhaftes Gebräu zu trinken. Sein Magen zog sich zusammen. Dann schüttelte er abermals den Kopf und setzte seinen Weg fort. ›So ein Quatsch...‹ Er verdrängt den Gedanken erst mal, auch wenn er ihm nachging wie ein übler Geruch in der Luft. oOoOoOo »Bescheuert! Es war total Bescheuert!« »Was ist passiert?«, fragte Harry mit einem Blick auf Ron, der mit dem Bauch auf seinem Bett lag und sein Gesicht ins Kopfkissen drückte. Er gab einen gequälten Laut von sich. »Es war furchtbar!« »Hat sich nein gesagt?«, fragte Harry zögernd und ließ sich ebenfalls auf sein bett sinken. »Schlimmer!«, kam es gedämpft aus dem Kopfkissen. Harry runzelte die Stirn. Er konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen, als abgelehnt zu werden, wenn er ein Mädchen fragen würde, ob sie mit ihm zum Abschlussball ginge... oder einen Jungen. Sein Magen zog sich wieder schmerzhaft zusammen als er an Malfoy dachte und an die Möglichkeit, dass er schwul sein könnte, und so wandte er sich rasch wieder an Ron. »Was kann denn schlimmer sein als das?« »Oh, so einiges«, meinte sein rothaariger Freund nur. »Ron, jetzt sag schon!« Langsam drehte Ron sein Gesicht zu Harry und blickte ihn mitleidserregend an. »Na ja... also, ich bin ihr nachgelaufen... und wollte ihr es eben irgendwie sagen...« oOoOoOo Flashback oOoOoOo »Hermine, warte!« »Nein, ich sag es dir nicht, Ron!« »Ich will es doch gar nicht wissen...« »Oh, gerade eben hast du aber noch etwas ganz anderes gesagt!«, rief Hermine wütend aus und stampfte die Stufen der Wendeltreppe hinunter, Ron hinterher. »Hermine... Ich mag dich...«, versuchte er es zögernd. »Ach, komm jetzt nicht mit Schleimereien! Ich sags TROTZDEM NICHT!«, fauchte sie. »Nein, jetzt hör mir doch mal zu, ich will dir was sagen.« Hermine drehte sich fuchsig auf der vorletzten Stufe zu ihm um und funkelte ihn an. »Oh, ich habe dir auch etwas zu sagen, Ronald Weasley! Nämlich, dass du mal etwas mehr auf deinen Freund achten solltest, dann wüsstest du jetzt nämlich auch, was ich vermute! Aber wir flirten lieber mit anderen Mädchen und hängen Harry auch noch welche an! Wunderbar!« Ihre Stimme hallte durch den gesamten Gemeinschaftsraum und etliche Augenpaare richteten sich neugierig auf das Geschehen. »Was? Ich hab nicht mit anderen Mädchen geflirtet! Du würdest es verstehen, wenn ich dir das jetzt erklären dürfte−«, setzte er wieder verzweifelt an, wurde jedoch erneut unterbrochen. »Ich möchte nichts von dir hören, okay!?« Mit diesen Worten wandte sie sich wieder um und ging eilig auf die Wendeltreppe zu, die zu den Mädchenschlafräumen führte. »Aber ich will dir was sagen, jetzt hör mir doch mal zu!« »Lass mich in Ruhe, du Ignorant« »Ignorant? Was...«, Ron blieb kurz stehen und überlegte, was die Brünette damit meinte, folgte ihr jedoch sofort wieder, als er merkte, dass sie im Begriff war zu ›entkommen‹. »Hermine, jetzt warte doch, bitte! Du machst es mir nicht gerade leicht dir-« »Das hab ich auch nicht vor! Und jetzt las mich in Frieden.« Damit stapfte sie wütend die Mädchentreppe hinauf. Ohne Nachzudenken tappte Ron, weiter auf sie einredend, einfach hinterher. »Hermine, ich – uaaaaaah!« Die Treppenstufen falteten sich kurz hinter Hermine zusammen und Ron, der auf die Schnelle keinen halt mehr fand, rutschte lautstark hinab, nur um unten mit vollem Karacho gegen einen Tisch zu knallen, der nicht weit von der Treppe entfernt stand. »Autsch...« Der Gemeinschaftsraum brach in Gelächter aus, und Ron hörte nur noch das Türknallen am anderen Ende der Wendeltreppe... oOoOoOo Flaschback complete oOoOoOo »Oh«, machte Harry. »Du sagst es...« Ron seufzte gepeinigt. »Dann versuchst du es eben noch mal wenn sie sich abgeregt hat«, sagte Harry, eigentlich nur um irgendetwas aufheiterndes zu sagen. »Harry, ich kann's ihr nicht sagen, ich hab's doch schon so oft probiert...Sie will eh nichts von mir, sonst hätte sie mir zugehört und anders reagiert, als ich ihr gesagt habe, dass ich sie mag...« Harry entging nicht, dass Ron zu niedergeschlagen war, dass es ihn nicht wundern würde, wenn der Rothaarige sich davor sträubte überhaupt noch mal mit irgendeinem weiblichen Wesen in Verbindung zu treten. Abgesehen von seiner Mutter und Ginny. »Vielleicht hat sie es nur falsch verstanden, sie war doch noch total aufgebracht von deinem Kommentar.« Der Schwarzhaarige legte sich in eine bequemere Position und blickte zu Ron. »Was ist an den Worten ›Ich mag dich‹ falsch zu verstehen?«, fragte er und sah seinen Freund zweifelnd an. »Sie dachte bestimmt, dass du ihr nur Komplimente machst, weil du wissen wolltest was sie so mysteriöses über mich rausgefunden hat. Und, immer das ist, es stimmt nicht!«, fügte er energisch hinzu als Ron neugierig die Augenbrauen hob. Der Rothaarige seufzte. »Egal, es gibt ja auch noch andere Mädchen«, sagte er. Harry fand allerdings, dass Ron sich dabei nicht wirklich sehr überzeugt anhörte. »Was ist jetzt eigentlich mit dieser Eule, hast du etwas rausgefunden?« Harry merkte wie sich Hitze in ihm auftat. Er durchforschte seinen Kopf nach irgendeiner Ausrede, und sagte dann einfach das erste was ihm in den Sinn kam: »Ja, ich... es war nur Lee, er wollte mich nur etwas irreführen«, stotterte er. Eins stand fest, er war wirklich ein grottenschlechter Lügner. »Lee?«, fragte Ron und runzelte die Stirn. »Der ist doch gar nicht in unserem Jahrgang...« Harry errötete, bei einer so einfältigen Lüge ertappt worden zu sein. »Ja, ähm, es hat ihm jemand gesagt. Nicht wichtiges, er wollte uns nur etwas ärgern...«, verharmloste Harry die Sache und machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand. »Oh, na dann«, sagte Ron, und der Schwarzhaarige meinte etwas Enttäuschung in seiner Stimme mitschwingen zu hören. Er hatte sich wohl immer noch an der Idee festgeklammert, dass der Brief von Sharon sein könnte. »Gehen wir runter?«, fragte Ron nach einer Weile, nachdem er einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. »Runter?« »Ja, Abendessen fängt gleich an.« »Oh, ähm... nein ich habe keinen Hunger«, log Harry. Es schauderte ihm nur bei dem Gedanken Malfoy heute noch mal wieder zu sehen. Da ging er lieber hungrig ins Bett. »Na gut, wenn du meinst«, sagte Ron und rappelte sich seinerseits auf. »Wir sehen uns dann später.« Anscheinend war er zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, als sich darüber Gedanken zu machen, warum Harry nichts aß – was dem aber gerade sehr entgegen kam. »Ja...« Als die Tür hinter Ron zuschlug ließ Harry seinen Kopf ins Kissen plumpsen. Wie lange konnte er ausreden erfinden, um dem Slytherin aus dem Weg zu gehen? Einerseits wollte er Malfoy nicht sehen... aber andererseits würde er gerne wissen was geschah, wenn sie sich begegneten. In seinen Gedanken ging er zurück zu dem Gang wo sie sich geküsst hatten. Er roch seine Haut, spürte seinen heißen Atem im Gesicht, hörte seine warme Stimme, sein Keuchen, seine Berührungen, die feuchten Lippen... ›Verdammt‹, schalt er mental. Wenn das so weiter ging, dann hatte er wirklich ein Problem. Merlin sei Dank begannen Morgen die Weihnachtsferien – er konnte sich nicht daran erinnern, dass Malfoy je über Weihnachten in Hogwarts geblieben war. Seufzend drehte er sich auf den Rücken und schloss die Augen. Er dachte an Cho, wie er sie küsste, wie er ihren Atem spürte – und schlug die Augen sofort wieder auf. So sehr er sie mal gemocht hatte, jetzt war der Gedanke sie zu küssen nur noch... unangenehm. Er durchforschte seinen Kopf nach einem anderen Mädchen, das ihm gefiel, doch ihm kam beim besten Willen keines in den Sinn. Gut, dachte er sich. Dann erfand er eben eines. Wieder schloss er die Augen und sah ein Mädchen vor sich, mit platinblonden kurzen Haaren, das ihn aus eisgrauen Augen anblitze. Das Mädchen kam langsam auf ihn zu, immer einen Schritt mehr. Als es vor ihm stand und sich sanft vorbeugte, nahm der Gryffindor einen ihm nur zu bekannten Geruch wahr. Das Mädchen lächelte und öffnete den Mund. »Hallo, Potter«, schnurrte sie – und Harry riss abermals die Augen auf. Er schüttelte sich, als er registrierte, dass das Mädchen mit Malfoy Stimme gesprochen hatte. »Argh!«, knurrte er und drückte sich das Kissen aufs Gesicht. »Geh. Da. Raus.«, presse er hervor und schlug sich bei jedem Wort das Kissen aufs Neue auf seinen Kopf. »Geh aus meinen Gedanken raus!!!« oOoOoOo »Harry! Wach auf!!!« »Nicht da«, murmelte Harry schläfrig und kuschelte sich noch tiefer ins Kissen. »Los, steh auf, sonst kriegen wir kein Frühstück mehr!« »Mmmh~«, machte er nur und driftete gerade wieder zurück in die Welt der Träume. »Steh auf!!!«, brüllte Ron nun direkt neben ihm, was Harry dann doch endgültig aus dem Schlaf riss. »Jaah....«, maulte er schläfrig und spürte wie ihm die Decke weggerissen wurde. Er grummelte morgenmuffelig und setzte sich auf. »Komm jetzt«, rief Ron ungeduldig und stand schon fertig an der Tür. »Darf ich mich noch anziehen, oder was?« »Guck dich doch mal an«, sagte Ron darauf genervt. Der Schwarzhaarige blickte an sich runter. »Oh.« Er war gestern wohl in Klamotten eingeschlafen. »Ja, und jetzt komm!« »Ich kann doch nicht mit den-« »Heute kannst du es, jetzt mach schon, ich habe Hunger. Ich verzichte heute nicht schon wieder auf mein Frühstück!« Ron fasste Harry am Arm, der gerade noch nach seiner Schultasche greifen konnte, und zog ihn hinunter in den Gemeinschaftsraum und durch das Portraitloch. »Man habe ich heute einen Mist geträumt«, murmelte Harry immer noch im Halbschlaf und trat nach Ron in die große Halle. »Was denn?«, fragte er, hörte sich jedoch nicht sehr interessiert an, was sein suchender Blick, der über den Gryffindortisch glitt, nur noch unterstrich. Vermutlich hielt er Ausschau nach Hermine. »Du würdest mich für ziemlich bekloppt halten, wenn ich es dir erzählen würde.« »Gut«, meinte Ron grinsend, »dann sag's lieber nicht.« Harry kam der Traum zwar ziemlich absurd vor, jedoch auch beängstigend real. Er war – warum auch immer – einer Eule gefolgt und hatte Malfoy dadurch in irgendeinem Gang getroffen. Verschwommen erinnerte er sich daran, dass Malfoy ihn geküsst und dann irgendein wirres Zeug gesagt hatte, an das er sich nicht mehr so genau erinnern konnte. Harry schüttelte den Kopf. Das war ja wirklich absolut paradox. Sie setzten sich an den Tisch – Hermine war nicht da – und begannen mit dem Frühstück. »Gut, dass heute Samstag ist«, sagte Ron und tat sich reichlich Müsli in eine Schüssel. Harry nahm sich gerade ein Toast als er merkte wie Ron innehielt. Er wandte den Kopf um und blickte Ron verwirrt an, der seine Augen fest auf den Slytherintisch fixiert hatte. Harry folgte seinem Blick und erstarrte. »Hedwig?«, rief er erschrocken aus und stand abrupt auf. »Was macht sie denn bei dem?« »Das wollte ich dich auch gerade Fragen«, sagte Ron langsam und starrte wie hypnotisiert auf die weiße Eule, die in aller Ruhe auf Malfoys Schulter saß und sich von ihm mit Speck füttern ließ. Harry versuchte sich zusammenzureimen welchen Grund Hedwig haben könnte, ausgerechnet bei dem blonden Terror zu sitzen – abgesehen davon, dass er sie zu mästen schien, was Hedwig natürlich sehr entgegenkam. Harry knurrte wütend und stampfte entschlossen zum Slytherintisch hinüber und baute sich vor Malfoy auf. »Was.Soll.Das?«, presste Harry wütend hervor, und konnte sich nur mit Mühe zurückhalten, dem Blonden nicht die Milchkanne über den Kopf zu schütten. Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickte Malfoy auf und grinste, sobald er Harry erkannt hatte. »Was soll was?«, fragte er und auch die zweite Augenbraue fuhr schwungvoll in die Höhe. »Gibt es einen Grund, warum meine Eule ausgerechnet bei dir sein sollte?«, fauchte Harry. »Nun, sie scheint bei dir nicht sehr viel zu Fressen zu bekommen, scheint es, findest du nicht auch?«, fragte er mit einem zuckersüßen Lächeln. Harry würde ihm am liebsten den Hals umdrehen. Zabini, der neben Malfoy saß und auf seinem Honigbrot herumkaute versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. Der Gryffindor ignorierte ihn und sandte weiter böse Blicke zu Malfoy. »Hedwig!«, meinte er dann, ohne seine Augen von dem Slytherin abzuwenden, und die Eule flatterte wie auf Kommando von Malfoys Schulter auf Harrys. Harry unterdrückte den Drang, dem Blonden die Zunge rauszustrecken und drehte sich stattdessen um, um zum Gryffindortisch zurück zu gehen. Als er sich wieder neben Ron auf die Bank plumpsen ließ, nahm er sich gleich eine Rolle Speck vom Wurstteller und hielt sie Hedwig trotzig hin, die begierig danach schnappte. »Und? Was war los?«, fragte Ron neugierig und musterte seinen Freund. »Ich weiß nicht, es scheint als wäre sie zu ihm gekommen«, meinte Harry bissig zwischen zusammengepressten Zähnen und warf einen bösen Blick zum Slytherintisch, wo Malfoy gerade in dem Moment aufsah und ihn keck angrinste. Harry wandte sich wütend ab. »Was? Warum sollte sie das denn tun?«, fragte Ron und machte einen verdatterten Gesichtsausdruck. »Keine Ahnung«, sagte Harry knapp, zuckte mit den Schultern und versuchte sich auf sein mittlerweile kaltes Toast zu konzentrieren. »Wo ist Hermine eigentlich?«, versuchte der Schwarzhaarige vom Thema abzulenken. »Mir egal«, war Rons trotzige Antwort. Harry seufzte resigniert. Er griff nach dem Behälter mit dem Kürbissaft als plötzlich ein kleiner, schwarzer Kauz vor ihm auf dem Tisch landete und das Gefäß mit seinen Flügeln umwarf. »Uaah«, stieß Harry erschrocken aus und stellte die Kanne rasch wieder hin – jedoch zu spät, der Saft verteilte sich auf der weißen Tischdecke. »Oh toll!«, stöhnte Harry. Ron zog aber sogleich seinen Zauberstab heraus und beseitigte das Chaos. »Fox?«, entfloh es einem verdattertem Harry. Er wusste nicht mal woher er die Eule kannte. Am Bein der Eule baumelte eine grün-silberne Serviette. Harry runzelte die Stirn, entfernte sie jedoch vom Bein und rollte sie auf. Einzig ein kurzer Satz stand da geschrieben, die Buchstaben fast komplett verlaufen, da die Tinte von dem Stoff aufgesaugt wurde. Und, hast du drüber nachgedacht? Harry blinzelte verwirrt. Nachgedacht? Worüber? Er durchforstete seine Gedanken – dann brach die Erinnerung auf ihn herein wie ein Sturzbach am Rand einer Klippe. Sein Kopf ruckte hoch und seine Augen wanderten zum Slytherintisch. Smaragdgrün traf auf Quecksilber. Malfoy hob seine Augenbrauen und Harrys Gedärme verknoteten sich schmerzhaft. Er hatte es nicht geträumt, sie hatten sich wirklich geküsst! to be continued... Kapitel 6: Hands up, or I'll kiss you! -------------------------------------- Chapter 6 Hands up, or I'll kiss you! Tatatataaa, Chapter 6 ist da. Wow, das reimt sich sogar. XD I’m Genius XD Auch dieses Kapitel ist natürlich überarbeitet. ^^ Viel Spass beim lesen − Comments wären toll ;) Yaki »Oh… Scheiße… verdammte…«, sagte Harry langsam. »Was ist los? Was steht da?« Ron blickte über Harrys Schulter auf die grüne Serviette, auf der die Worte nun kaum noch zu lesen waren. »Wer hat das denn geschrieben? Über was solltest du nachdenken?« Ron runzelte die Stirn und starrte Harry an. Der wandte seine Augen nun von Malfoy ab und starrte wie in Trance auf seinen Freund. »Ich...weiß nicht. Ich bin satt, ich geh schonmal hoch, ja?«, murmelte Harry leise und rappelte sich auf. »Satt?«, fragte Ron und blanke Verwirrtheit stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Harry, du hast dein Toast noch nicht mal angerührt!« »Ja, bis später«, meinte Harry, ohne wirklich gehört zu haben was Ron zu ihm gesagt hatte. Er ließ den Rothaarigen perplex am Gryffindortisch zurück und ging auf die Eichentür zu. Er versuchte seine Schritte so selbstsicher wie möglich zu setzten, was ihm nur mehr oder weniger gelang. Kurz vor der Tür stoppte er, konnte sich einen letzten Blick zum Slytherintisch nicht verkneifen – und schaute direkt in zwei silbergraue Augen, die ihn interessiert musterten und jeden seiner Schritte verfolgten. Ein merkwürdiges Kribbeln breitete sich in Harrys Bauch aus, als hätte er einen Schnatz verschluckt. Das kribbeln wanderte hinauf zu seinen Lippen, wo es dann prickelnd verweilte. Harry presste seine Lippen aufeinander um dieses verwirrende Gefühl zu unterdrücken. Im nächsten Moment was er auch schon hinter der Tür verschwunden und der Blickkontakt wurde unterbrochen. Schaudern atmete er aus und versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen, indem er langsam und gefasst die Marmortreppe empor lief. Er wandte sich rechts um die Ecke und lehnte sich an die nächstbeste Wand. Er schloss die Augen und atmete tief ein. Warum in Godrics Namen ausgerechnet Malfoy? Warum nicht Lavender oder Parvati? Seinetwegen auch diese unausstehlich Pansy Parkinson, aber bei Merlins rosa Blümchenumhang doch nicht gerade Draco Malfoy! Seufzend ließ er seinen Kopf gegen die Steinmauer sinken, ließ seine Hand langsam zu seinem Mund wandern und strich behutsam mit einem Finger darüber. Genau dort waren Malfoys Lippen gewesen. »Was ist Potter? Träumst du etwa von mir?«, schnarrte eine bekannte Stimme. Harry schreckte hoch und ließ rasch seine Hand sinken. »Was? Nein! Ich habe nur-« Malfoy grinste selbstzufrieden und legte seinen Zeigefinger auf Harrys Mund, der gleich darauf wieder zu kribbeln begann. Harry blickte auf und sah silberne Wirbel, die ihn musterten. Draco kam näher und der Schwarzhaarige dachte im ersten Moment er wolle ihn küssen, doch Dracos Mund wanderte zu seinem Ohr. Harry bekam eine Gänsehaut, und Malfoys warmer Atem, der federleicht über seinen Hals strich, entfachte einen wohligen Schauer auf der Haut des Gryffindors. Sanft berührte der Malfoy -Spross mit seinen Lippen Harrys Nacken. Dieser spannte sich sofort an und sog scharf Luft ein. Malfoy grinste erkennend, ließ von ihm ab und schaute dem Schwarzhaarigen in die Augen. Harry biss sich auf seine Unterlippe und entspannte sich sobald er merkte, dass sich der Andere zurückzog. oOoOoOo Point of View: Draco Malfoy 3rd Person oOoOoOo Als der Schwarzhaarige mit Hedwig auf der Schulter zum Gryffindortisch hinüberging, blickte Draco ihm selbstzufrieden hinterher. Er liebte es ihn auf die Palme zu bringen, und das hatte er gerade ganz offensichtlich geschafft. Dann runzelte er jedoch die Stirn. Er hätte eher gedacht, der Gryffindor würde ihm nach den gestrigen Vorkommnissen eher aus dem Weg gehen, anstatt auch noch die Konfrontation zu suchen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen und er schnappte sich eine Serviette und Blaises Feder. Draco hob verwirrt eine Augenbraue, als er die vollkommen inadäquate Reaktion des Anderen beobachtete. Es schien fast, als würde ihm jetzt erst wieder alles einfallen. Der Blonde schnaubte amüsiert, als Harry vollkommen aus dem Konzept gebracht zur Tür eilte. Wahrscheinlich hatte er gedacht, dass alles nur ein Traum gewesen war. Draco rollte die Augen. Nein, dachte er, so naiv konnten nicht mal Gryffindors sein. Als Harry sich kurz vor dem Ausgang noch mal zu ihm umdrehte, und die leuchtenden Smaragden auf ihm ruhten, schwoll wieder dieses besitzergreifende Gefühl in ihm hoch, und sein nächster Gedanke war weniger rational: ›Meins!‹ Neben sich hörte er ein verhaltenes Lachen. Er wandte den Kopf und blickte Blaise mit gehobener Augenbraue und tötendem Blick angriffslustig an. Draco hasste es, wenn sein Freund sich über ihn lustig machte, vor allem bei Dingen, die ihn selbst auch betrafen. Doch Blaises Grinsen wurde nur noch breiter, und sein wissender Blick brachte Draco dazu sich am liebsten übergeben zu wollen. »Na los, Jäger, deine Beute macht sich gerade aus dem Staub, hinterher!« Dracos andere Augenbraue schnellte ebenfalls nach oben und sein Blick sprach Bände. Der Dunkelhaarige ignorierte das gekonnt und stieß seinem Freund stattdessen auffordernd in die Rippen und fügte ein »Worauf wartest du?« hinzu, worauf Draco verärgert aufstand. Manchmal hasste er Blaise dafür, dass er ihn so gut kannte. Erst lief er langsam zu der großen Eichentür, verfiel dann, als ihn niemand mehr sehen konnte in einen Laufschritt und schließlich rannte er die Marmortreppe hinauf und steuerte um die Ecke. Draco unterdrückte einen erschrockenen Laut als er den Gesuchten wenige Meter von ihm entfernt an der kalten Steinwand gelehnt sah. Die Augen hatte er geschlossen, sein rechter Zeigefinger strich über seine Lippen. Grinsend stellte sich der Blonde vor den Anderen, versuchte möglichste keine Laute zu machen. Überraschungsangriff – so lief das nun mal beim Jagen. »Was is Potter? Träumst du etwa von mir?«, scharrte er dann überheblich und beobachtete genüsslich wie Harry aufschreckte und hastig seine Hand zurückzog. »Was? Nein! Ich habe nur–« Er unterbrach sich selbst, schien erst in diesem Moment zu realisieren wer da vor ihm stand. Mit einem Gefühl der Genugtuung legte der Slytherin einen Finger auf die rosigen Lippen des Gryffindor. Ihm überkam der plötzliche Drang einfach über den Schwarzhaarigen herzufallen, doch sein Malfoy-Gen hielt ihn zurück. Stattdessen beugte er sich vor und berührte mit den Lippen kurz den Hals des Anderen und lächelte überlegen, als er bemerkte wie sich Harry anspannte. Zufrieden lehnte er sich wieder zurück und beobachtete den Kleineren. Kein Zweifel – Harry Potter war tatsächlich scharf auf ihn (nicht, dass das irgendwer nicht wäre...). oOoOoOo Point of View: Harry Potter 3rd Person oOoOoOo Harry wollte gerade ansetzten etwas zu sagen – auch wenn er sich nicht ganz sicher war, was – als plötzlich lautes Fußgetrappel zu hören war. Harrys Herz machte einen Satz und rutsch ihm dann in die Hose – die Schüler kamen vom Frühstück zurück. Wenn sie um die Ecke kommen würden – und das werden sie ganz sicher – würden sie ihn hier stehen sehen, mit Malfoy, der gerade Sachen mit ihm machte, die ihm ganz und gar nicht gefielen... glaubte er zumindest. Panisch blickte er zu dem Slytherin auf, was dessen Feixen noch zu verdoppeln schien. Er versuchte ihn wegzudrücken und auf Abstand zu gehen, so dass es wenigsten nicht so aussah als würden sie das machen, was sie gerade getan hatten. Doch zu Harrys immer größer werdender Panik hielt der Blonde ihn zurück, kam ihm sogar noch näher. »Malfoy, lass mich los, die Schüler–« »Genau, Potter, die Schüler«, erwiderte der Blonde spöttisch grinsend. Harry glaubte so langsam Malfoy sei verrückt geworden. Seit wann wollte denn ausgerechnet der in einer peinlichen Situation entdeckt werden? »Komm schon, Potter, entweder du gibst jetzt zu, dass du mir grenzenlos verfallen bist, oder ich muss dich leider vor versammelter Schule bloßstellen...«, in seiner Stimme schwang für Harrys Geschmack etwas zuviel Selbstzufriedenheit mit. Grenzenlos verfallen? Harry schnaubte. Das war mal wieder typisch Malfoy. Der glaubte doch tatsächlich, dass alles was Beine hatte und atmen konnte, ihn vergötterte. Der Blonde seufzte theatralisch ob der Reaktion den Gryffindor. »Potter, du bist doch sonst immer so ein Fachmann darin, das vollkommen Offensichtliche zu sagen.« Das vollkommen Offensichtliche? Harry schnaubte wieder verächtlich, bemerkte dann aber zu seinem Leidwesen, dass seine Wangen begannen zu glühen. War es denn wirklich offensichtlich gewesen, dass ihm die Nähe des Malfoy Erben auf irgendeine Weise gefiel (auch wenn er nicht wirklich wusste, auf welche Weise sich das genau bezog)? Er schluckte nervös. »Ich...–« Er stockte als der Blonde sich plötzlich seinem Gesicht näherte. Das Getrappel der Schüler wurde immer lauter – Harry rechnete damit, dass sie jeden Moment um die Ecke kamen. »Na, Potter? Was ist dir lieber? Die Wahrheit zu sagen, oder mich vor der ganzen Schülerschaft... zu küssen?« Harrys Augen weiteten sich geschockt und ein diabolisches, ja, geradezu manisches Grinsen umspielte die Lippen des Slytherin. Wollte Malfoy ihn tatsächlich zwingen etwas absolut absurdes zu sagen, indem er ihn mit einem Kuss erpresste? Harry konnte es nicht glauben, musste aber gestehen, dass es wahrscheinlich nichts Schlimmeres gab, was der Blonde ihm drohen konnte. Der Gryffindor biss sich auf die Unterlippe. Er war schon immer für seine Dickköpfigkeit und Sturheit berühmt gewesen, und würde daher jetzt sicherlich nicht klein beigeben. Sowieso, schadete Malfoy nicht seinem eigenem Image am meisten, wenn er einen Jungen – noch dazu Harry Potter – in der Öffentlichkeit küsste? Harry war sich im Moment da nicht wirklich sicher, aber wenn man es sich einredet, glaubt man es ja irgendwann... und Malfoys selbstsicheres Feixen machte es auch nicht besser. Trotzdem. Trotzig verzog der Schwarzhaarige das Gesicht. Er würde niemals sagen, dass er den Anderen anschmachtete, wenn er es doch gar nicht tat. »Gut... wenn du so scharf darauf bist, Potter«, grinste Malfoy auf die Reaktion hin. Er beugte sich zu ihm runter, Harry versteifte sich schlagartig. Würde er es tatsächlich durchziehen? Genau in diesem Moment kam die erste Schar Schüler um die Ecke, unterhielten sich angeregt und diskutierten darüber, was sie dieses Hogsmeade –Wochenende alles machen würden. Die ersten beiden Ravenclaw- Schülerinnen hatten sie bemerkt und blieben verdutzt stehen. Die Menge, die ihnen folgte, wollte wissen was den Stau verursachte und blickte suchend nach vorne. Es dauerte nicht lange, bis alle Aufmerksamkeit auf sie gerichtet war. Der Blonde war Harrys Lippen nun nur noch wenige Zentimeter entfernt. Der Gryffindor blickte, verängstigt über die kommende Blamage, dem Slytherin flehend in die Augen. »Bitte, Malfoy, lass es«, knurrte er so leise, dass es nur der Angesprochene hören konnte. Die Einzige Reaktion auf diese Bitte war ein überlegenes Lächeln. »Hey! Lass ihn los, Malfoy!«, rief ein Siebtklässler aus Hufflepuff, der anscheinend der Meinung war, Malfoy würde ihn bedrohen – was in einer gewissen Weise ja auch stimmte. Draco grinste darauf nur noch ein weiteres Mal, bevor er die letzte Distanz zwischen ihnen überwund und seine Lippen sanft auf die des Schwarzhaarigen legte. Harry keuchte erschrocken. Ein lautes Raunen ging durch die Schülerschar, sofort begannen die Mädchen zu tuscheln und die Jungen indignierte Laute auszurufen. Ein Mädchen, das relativ weit vorne stand und – was jedem bekannt war – Draco Malfoy anbetet, begann zu heulen und lief schniefend davon. Draco spaltete die Lippen Harrys mit seiner Zunge und drang dann in seine Mundhöhle, nur um darauf seine Zunge zu umspielen und daran zu saugen. Harrys Herz rutschte nun entgültig von seiner Hose in die tiefsten Untergründe seiner Schuhe. Er würde sterben. Nein – falsch formuliert – er wollte sterben. Er spürte seinen Puls in seinen Ohren pochen, sein Gesicht glühte vor Scham. Harry wollte ihn wegdrücken, wollte sich wehren, aber Draco hielt ihn fest, drückte ihn an die Wand und der Gryffindor musste kläglich feststellen, dass der Slytherin eindeutig stärker war als er. Aber seine Versuche, sich loszureißen, waren auch nicht wirklich willensstark gewesen. Zumindest nicht mehr, als Dracos Zunge ins Spiel kam. Der Schwarzhaarige wusste genau wie schnell Gerüchte in Hogwarts sie Runden machten, was in diesem Fall (so hatte Harry das Gefühl) gar nicht mehr nötig war, da fast die gesamte Schülerschaft sich jetzt die Köpfe nach ihnen reckte. »Ich wusste schon immer, dass Malfoy nicht ganz hetero ist!«, hörte er im Hintergrund jemanden leise flüstern. Durch den Kopf des Gryffindors schossen Gedanken, die ihn wahrhaftig verängstigten. Alle würden jetzt denken, er wäre schwul. Was würden seine Freunde sagen? Und Dumbledore? Da fiel ihm plötzlich ein, dass er gar nicht wusste, wie Homosexuelle in der Zauberwelt angesehen wurden. Er schauderte. Was wenn sie von der Schule verweisen würden? Oder, noch schlimmer, was, wenn er nach Askaban müsste? Plötzlich löste sich Draco wieder von Harry und lächelte ihn spöttisch an. Und sein Blick sagte eindeutig: Du hast es ja nicht anders gewollt, selbst Schuld. Er warf ihm noch mal einen hitzigen Blick zu, dann wandte er sich einfach um und ging den Gang in die entgegengesetzte Richtung entlang, verschwand schließlich um die nächste Ecke, ohne die Anderen auch nur im geringsten beachtet zu haben. Harry sah ihm ungläubig hinterher. das war doch jetzt nicht sein Ernst? Erst ein riesen Schlamassel anrichten und sich dann aus dem Staub machen, wenn’s kompliziert wird. Typisch!, dachte Harry grummelnd, wandte sich dann der Menge zu, die ihn Mucksmäuschenstill musterte. Harry machte sich auf eine Flut Fragen gefasst – und sie sollte kommen. Er räusperte sich verlegen. »War das Malfoy? Hat er dich geküsst?« (Harry rollte die Augen ob dieser Frage – war es nicht offensichtlich genug gewesen?) »Seid ihr zusammen?« »Habt ihr schon miteinander geschlafen?« »Ich denke, ihr hasst euch!« »Ist Draco gut im Bett?« »Bist du schwul?« »Kannst du mir Dracos Nummer geben?« [1] »Weißt du wie lang Dracos–« An der Stelle hörte Harry weg. Selbst die bloße *Vorstellung* jemals festzustellen, wie lang... Harry schüttelte sich. Er wollte es definitiv nicht wissen! Er errötete. War ja zu erwarten, dass so was passiert. Irgendwie schienen die richtig peinlichen Sachen immer nur ihm zu passieren. »Ihr probt nur für ein Rollenspiel, oder?«, fragte ein schüchterne Zweitklässler aus Hufflepuff. »Ihr seid nich wirklich... schwul... oder?« Der kleine Junge sah wegen dieser Sache noch überforderter aus, als Harry sich fühlte. »Natürlich, David, sie üben für Romeo und Julia – sag mal wie blöd bist du eigentlich?«, meinte sein älterer Freund und verpasste ihm eine Kopfnuss. Harry wurde übel, als er Dracos Sidekicks Parkinson und Zabini entdeckten, die lediglich wissend lächelten. »Hey, was soll das denn hier, wenn’s fertig ist? Platz da, na los!«, fauchte eine ihm bekannte Stimme. »Ron!«, rief Harry erleichtert. Doch das Gefühl verflog rasch, als er einen Vierklässler aus Ravenclaw sagen hörte: »Er hat gerade einen Jungen geküsst! Ich glaube er hieß Milloy... nein, Moment... Maffyo! Nein, ... ah, jetzt weiß ich wieder: er hieß Moyfo!« »Malfoy, du Volldepp! Er heißt Malfoy!«, rief ein äußerst genervter Fünftklässler. »Malfoy?«, fragte Ron unsicher. »Was war mir Malfoy?« Er blickte zu Harry. »Na, die haben sich geküsst«, rief der Viertklässler wieder. »W-wer? Harry und Malfoy? Nein, da müsst ihr euch–« Hermine unterbrach ihn jedoch mit einem Selbstsicheren Grinsen, lief an ihm vorbei auf Harry zu und drehte sich dann zu der Menge. »Los, ihr könnt gehen, die Show ist vorbei«, rief sie den Schülern zu, die sich jedoch nicht bewegten. »Ich bin Vertrauensschülerin – soll ich euch erst Punkte abziehen?«, meinte sie dann etwas energischer. Grummelnd begannen die Schüler sich zu bewegen, das Getuschel war jedoch noch Gänge entfernt zu hören. Harry fühlte sich deutlich unbehaglich in seiner Haut. Ron kam auf ihn zu, mied aber sichtlich Augenkontakt mit seinem besten Freund. Dann warf er Hermine einen Blick zu, die immer noch wichtigtuerisch vor sich hin grinste. Jeder nahm einen Arm von Harry und dann zogen sie ihn gemeinsam Weg. Weg von der Menge. Weg von dem Gang. Weg von den Fragen. Weg von den neugierigen Augen. Sie erreichten ein leeres Klassenzimmer und traten ein. Seine Freunde sagten keinen Ton, bis Hermine die Tür hinter sich geschlossen hatte. to be continued... [1] Ich weiß, Draco hat sicherlich KEIN Telefon, aber das hat so schön gepasst XD Ich Freak <_<° Kapitel 7: Everybody's Equivalent --------------------------------- Chapter 7 Everybody's Equivalent Entschuldigt, aber dieses Kapitel ist wirklich sehr schnulzig… aber es war schon in der ersten Version sehr… Nun ja, es haben plötzlich alle geheult und was von Liebe gefaselt, das habe ich rausgestrichen… aber da ich nicht *alles* verändern möchte, ist dieses Kapitel eben trotzdem noch sehr emotional… auf OOC- Ebene gesehen. Ach − macht euch einfach selbst ein Bild davon ;_; Comments? Yaki Harry spürte die Blicke seiner beiden Freunde im Nacken, merkte, wie sie sich unauffällig welche zuwarfen und sah, als er sich zu ihnen umwandte, dass Hermine immer noch wissend grinste. Der Gryffindor ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen. »Harry–« »Ich bin nicht schwul!« Ron sah auf. »Dann stimmt es also? Dass ich euch... geküsst habt, meine ich.« Es hörte sich so an, als müsste sich förmlich zwingen Ron das Wort in diesem Zusammenhang auszusprechen. Harry zögerte – dachte sogar einen kleinen Moment daran, zu verneinen, schlug den Gedanken jedoch schnell beiseite. Die halbe Schule hatte sie gesehen, es käme ihm albern vor das abzustreiten. »Ja«, sagte er dann leise. »Aber – Malfoy – er hat... ich wollte das nicht!«, verteidigte er sich. Hermine hob eine Augenbraue. »Willst du damit etwa sagen, dass er dich belästigt hat? Sexuell?« »Ja!«, meinte Harry, nach einigen Sekunden des Überdenkens, überzeugt. »Oh«, meinte Hermine nur und warf einen Blick zu Ron. »Er hat dich bedrängt?«, fragte Ron ungläubig. »Warum sollte er das tun?« »Keine Ahnung wieso, bin ich Malfoy? Wer weiß was in dem seinem verrücktem Kopf vorgeht!«, rief Harry, empört darüber, dass Ron offenbar seine Glaubwürdigkeit in Frage stellte. Wieder warfen seine beiden Freunde sich zweifelnde Blicke zu. Harry knurrte angesäuert. »Hey, ich bin noch hier, ich kann euch sehen, ja?« »Harry, es ist nur so, dass es ein paar seltsame Hinweise darauf gab, dass du Malfoy... nun ja... magst«, versuchte es Hermine möglichst schonend auszudrücken. »Ach, und welche ›seltsamen Hinweise‹ sollten das bitte sein?« »Du hast nichts mehr gegessen, immer dann, wenn irgendetwas mit Malfoy gewesen war«, sagte – zum Erstaunen von Hermine und Harry – Ron. Harry spulte beunruhigt den Ablauf der letzten Tage mental zurück. Mit klopfendem Herzen musste er zugeben, dass Ron Recht hatte. Aber dann müsste er auch wissen, dass der Brief von Malfoy gewesen war, obwohl er ihm doch erzählt hatte, es wäre Lee gewesen. Oder wusste er es gar nicht und hatte es aus der Situation beim Frühstück gezogen? Aber auch von dem Brief, den er dort bekommen hatte, dürfte er eigentlich den Absender nicht kennen. Er runzelte die Stirn. »Woher–« »Wir haben Parkinson und Zabini reden gehört.« Harry blickte erstaunt zu Hermine. Manchmal hatte er wirklich das Gefühl, sie könne seine Gedanken lesen. »Sie haben über die Eulen, die Malfoy dir geschickt hat, sprechen gehört. Und...« Sie warf einen unsicheren Blick auf Ron und sah dann wieder zu Harry. »Und es hörte sich nicht so an, als wäre es ein übler Scherz, den sie damit erreichen wollte. Anscheinend ist Malfoy...« Sie stockte. »bi«, beendete Ron stattdessen und verzog angeekelt das Gesicht. »Hätten wir uns ja eigentlich denken können«, fügte er dann noch hinzu. Harry verstand nicht wirklich, was Ron damit meinte, fragte aber auch nicht nach. Er war viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftig und hörte in seinen Ohren immer wieder den gleichen Satz wiederhallen: ›Anscheinend ist Malfoy bi... Malfoy bi... bi… bi…‹ Er konnte es nicht glauben – er wollte es nicht glauben! Der größte Mädchenschwarm der ganzen Schule? Der Spross einer der angesehensten Reinblüterfamilie in ganz England[1]? Der absolut perfekte Vorzeigeslytherin? *Der* Draco Malfoy? Harry ließ sich nach hinten an die Stuhllehne sinken. Das musste er erst mal verdauen. Moment! Hieße das dann etwa, dass Malfoy tatsächlich etwas für ihn übrig haben könnte? Ein merkwürdiges kribbeln breitete sich in seinem Magen aus. Hermine und Ron beobachteten ihn eine Weile, und Hermine begann wieder selbstzufrieden zu Grinsen (was Harry allmählich wirklich nervte) »Wir sollten jetzt vielleicht langsam unsere Koffer packen, Ron. In einer Stunde werden sie von den Zimmern geholt.« Der Rothaarige nickte – und nun viel dem Gryffindor erst auf, dass seine beiden Freunde ja wieder ganz normal miteinander redeten. »Was ist mit dir? Kommst du mit hoch?« Harry schüttelte den Kopf. Wenn sich die beiden erst wieder vertragen hatten, sollten sie noch etwas Zeit miteinander verbringen. Vielleicht nutzte Ron ja diese Gelegenheit, um der Brünetten endlich zu sagen was Sache war. Harry versprach ihnen, noch in den Gryffindorturm zu kommen, bevor der Hogwartsexpress abfuhr, damit sie sich noch verabschieden konnten. Er selbst würde dieses Jahr in Hogwarts bleiben. Hermine feierte mit ihren Eltern bei Verwandten und Ron wollte mit seinen Eltern in die USA nach Washington DC fahren, in eine kleine Zaubererstadt namens Chesterfield – die von Muggeln gänzlich unbewohnt war. Das war allerdings auch eine sehr kurzfristige Entscheidung gewesen, da Mrs Weasley die Reise erst vor wenigen Wochen gewonnen hatte. Sie hatten Harry eingeladen mitzukommen aber – wie sollte es anders sein – war Dumbledore der Meinung, es wäre zu gefährlich für Harry in einen anderen Kontinent zu reisen, da sie ihm dort nicht genügend Schutz bieten konnten. Der Schwarzhaarige hoffte, dass irgendwer aus Hufflepuff oder Ravenclaw, der in seinem Jahrgang war, ebenfalls über Weihnachten in Hogwarts bleiben würde, da er wusste, dass er der Einzige aus Gryffindor war, der sich in die Liste eingetragen hatte. Auf der anderen Seite hatte er allerdings nicht wirklich Lust mit irgendwen zu reden, da das mit Malfoy – da war er sich hundertprozentig sicher – schon die komplette Runde gemacht hatte. Harry seufzte. Er war es ja gewohnt allein zu feiern, und außerdem war es ja nur eine Woche, die würde er schon durchstehen. Und vielleicht hatte sich der ganze Trubel nach den Ferien wieder etwas gelegt. Er hoffte es, denn schließlich musste er noch über ein Jahr mit seinen Mitschülern auskommen. Wieder seufzend stand er auf und schlenderte in Gedanken versunken durch die Klassenzimmertür, die Gänge endlang. Wohin ihn seine Füße auch trugen, überall schienen plötzlich Schüler zu sein. Und Harry wusste nicht ob es nur Einbildung war, aber er hatte das Gefühl, dass jeder ihm hinterher sah. Egal hinter welcher Hand getuschelt wurde – er hatte jedes Mal das Gefühl es ginge um ihn. Anscheinend hatten selbst die Schlossgeister schon von der ›Neuigkeit‹ erfahren, denn als er den kopflosen Nick traf und ihn freundlich Grüßte, erntete er nur ein rasches Zunicken – einen halben Wimpernschlag später war er schon durch die nächstbeste Wand verschwunden. Schließlich raffte er sich auf in den Gryffindorturm zu gehen. Der Express würde bald abfahren, und er wollte sich auf jeden Fall von seinen Freunden verabschieden. Als Harry durch das Portraitloch kletterte (»Koboldvanille Eclair«), standen seine Freunde gerade im Gemeinschaftsraum. Die Koffer waren anscheinend gerade geholt worden. »Harry!«, rief Hermine, erfreut darüber ihren Freund vor der Abfahrt noch mal zu sehen. Bei dem Namen drehten sich einige im Gemeinschaftsraum interessiert um, aber Harry ignorierte sie so gut wie möglich. »Wann fährt der Hogwartsexpress los?«, fragte er seine Freundin. »Oh, ich glaube in einer halben Stunde etwa. Aber wir müssen jetzt runter zu den Kutschen, bis nach Hogsmeade ist es noch ein Stückchen. Einen Moment standen sie sich gegenüber und blickten sich nur an. Dann fiel Hermine ihm plötzlich um den Hals. (Ron blickte entschieden zur Decke) »Oh, Harry, es tut mir leid, dass du alleine... wenn wir nur–« »Es ist okay, Hermine, ihr bleibt ja nicht ewig weg. Außerdem ist es vielleicht wirklich besser wenn ich hier bleibe«, sagte er, glaubte es aber selbst nicht wirklich. Er hatte sich noch nie wirklich davor gescheut etwas zu machen, was eventuell gefährlich sein könnte. Im Gegenteil – irgendwie war er immer gerade in die Gefahr hineingestolpert. »Frohe Weihnachten!«, wünschte sie ihm im Voraus und gab ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange (Rons Ohren glühten und er ballte die Hände zu Fäusten). Harry zog Hermine zur Seite, außerhalb von Rons Hörweite, was diesen nur noch wütender zu machen schien. Harry rollte die Augen – als würde er etwas mit Hermine anfangen. »Hermine, ähm... eigentlich dürfte ich dir das gar nicht–« »Dann lass es«, unterbrach sie ihn entschieden. »Nein, es ist ziemlich wichtig. Ähm... Ron hat dir oft versucht etwas zu sagen, aber anscheinend irgendwie immer in den falschen Momenten. Nun ja, was ich damit sagen will ist... er mag dich wirklich sehr, wahrscheinlich mehr als irgendjemand anderen hier.« Er konnte Hermines Gedanken förmlich rattern hören, und ihr schien es etwas zu dämmern, aber sie wollte es offensichtlich nicht aussprechen. »Weißt du, ich will es dir nicht verraten, es soll nur ein kleiner Tipp sein. Ron wird bestimmt versuchen, dich noch mal darauf anzusprechen, aber tu mir einen Gefallen – hör ihm zu! Und zwar bis zum Ende.« Hermine begann schüchtern zu grinsen, als sie verstand, was Harry ihr damit sagen wollte. »Oh« war alles, was sie über die Lippen brachte. Harry bedeutete ihr dann mit einer Kopfbewegung zu Ron zu schauen, der mittlerweile seine ganze Selbstbeherrschung zusammenkratzte, um nicht wütend zu ihnen rüberzustarren. »Ich wusste nicht–« »Jetzt weißt du es.« Sie kehrten zurück zu Ron und er verabschiedete sich ebenfalls von Harry (allerdings etwas steif) und schließlich mussten sie sich auf den Weg zu den Ländereien machen, wo die Kutschen auf sie warteten. Harry beobachtete vom Fenster aus, wie die Schüler ich von ihre Freunden verabschiedeten, die in Hogwarts blieben (was ganz offensichtlich sehr wenige waren) und dann in die Kutschen stiegen. Ron und Hermine waren mit Neville, Luna und Ginny in eine der vordersten verschwunden. Die Thestrahle scharrten ungeduldig auf dem Boden und schüttelten ihre großen, schwarzen Köpfe. Harry wusste zwar seit letztem Jahr, dass sie eigentlich vollkommen harmlos waren (zumindest die gezähmten von Hagrid), aber er fand trotzdem noch, dass sie etwas unheimlich aussahen. Und abgesehen von dem Pferdekörper, erinnerten sie ihn mit ihrem knochigem Körperbau und der ledernen Haut eher an zu große Fledermäuse. Harry sah gerade wie Parkinson, Nott, und Zabini in einen der letzten Wagen stiegen, als ihm plötzlich etwas auffiel. Etwas, dass er absolut nicht gut finden konnte. Malfoy fehlte. Harry blickte sich rasch in der Eingangshalle um, in der er sich befand, konnte den Blonden aber nirgends entdecken. Er atmete einmal tief durch. Vielleicht saß er ja auch bereits in einer der Kutschen. Gar kein Grund zur Aufregung. Spätestens zum Mittagessen würde er wissen, ob der Slytherin dageblieben war, aber bis dahin waren es noch knapp drei Stunden. Entschieden wandte er sich um, um sich auf den Weg zur Bibliothek zu machen. Sie hatten bergeweise Hausaufgaben auf – und er hatte jetzt alle Zeit der Welt diese auch ausführlich zu machen. Vielleicht wäre dies das erste Mal, dass er in Zaubertränke eine besser Note für seinen Aufsatz bekam, als ein »M«. Der Slytherin war tatsächlich dageblieben, wie Harry beim Abendessen (Lunch hatte er ausfallen lassen, da er gerade das Gefühl gehabt hatte, dass die Hausaufgaben ihm nur so von der Feder flogen) hatte feststellen müssen. Allerdings hatte er sich nur schnell einige Kartoffeln hintergeschlungen und war sofort wieder verschwunden. Er hatte wahrhaftig keine Lust auf eine Begegnung mit dem Slytherin. Einen ganzen Tag hatte er es geschafft dem Blonden zu entfliehen. Auch am dritten Tag eilte er nach hastigem essen aus der großen Halle. Schnaufend ließ er sich im Gang, der in der Nähe des Gemeinschaftsraumes der Ravenclaws war, hinabsinken und verbarg das Gesicht in den Händen. Die letzten zwei Tage waren die pure Hölle gewesen! Er hatte es satt immer vor dem Slytherin zu flüchten, aber was in den letzten achtundvierzig Stunden in ihm vorgegangen war, war für seine Begriffe etwas zu extrem. Ja, er hatte sich eingestanden, dass da mehr war, als Feindschaft, und bestimmt mehr als Freundschaft, denn das was er bei seinen Küssen gespürt hatte, oder wenn er nur in der Nähe gewesen war – das war absolut eindeutig gewesen. Und diese Erkenntnis hatte ihn wortwörtlich überrannt. Er schnaubte – das war doch verrückt, er und Malfoy! Das konnte nie und nimmer funktionieren. Sie waren beides Jungen, sie waren Feinde! Sie standen auf verschiedenen Seiten des Regimes! Es war absolut absurd. Es würde niemand verstehen. Kein einziger würde nachvollziehen können... Er wusste nun (hatte ja genug zeit in der Bibliothek verbracht), dass Homosexualität in der Zaubererwelt nicht strafbar war, und dass sie auch nicht unbedingt negativ angesehen wurde. Aber man war anders als die Anderen – das war schon immer genug Grund gewesen, um die Leute zum Reden zu bringen. Es war für die, die sich selbst als normal bezeichneten, immer ein Grund für eine gewisse Abneigung, wenn auch nicht immer komplette Ablehnung gewesen. Aber er konnte es nicht ändern, es war nun mal wie es war. Malfoy war bi, er selbst hatte feststellen müssen, dass er höchstwahrscheinlich schwul war. Es gab kein Mädchen, dass ihn auch nur annähernd interessierte – und weder bei Cho, noch bei Sharon hatte er je etwas so intensives gespürt wie bei Malfoy, als er ihn geküsst hatte. Er hatte nie eine glückliche Beziehung mit einem Mädchen gehabt, und – obwohl es wirklich hübsche Mädchen auf der Schule gab, kein einziges hatte ihn in irgendeiner Weise... erregen können. Er hatte soviel versucht in den letzten Tagen, soviel nachgeforscht, soviel nachgedacht – und auch wenn er nicht besonders glücklich darüber war, er hatte seine Neigung erkannt und er musste sie jetzt respektieren. Er würde jetzt lernen müssen, damit klar zu kommen, und er würde jetzt lernen müssen sich selbst so zu akzeptieren. Aber es war neu. Was neu ist macht angst. Und außerdem war es schwierig. Aber wollte er etwa den Rest seines Lebens allein verbringen, abgesehen von seinen Freunden natürlich. Wollte er nie mehr eine Beziehung führen? Wollte er sich jetzt verkriechen? Nein, dass wollte er nicht. Er musste sie Situation so respektieren, sonst würde er sich nur noch unglücklicher machen. Aber keiner würde es verstehen... keiner würde fühlen können, was sie fühlen, erleben was sie erleben... weil sie einfach anders waren. Harry verkrampfte seine Hände in den Rabenschwarzen Haaren und schloss gequält die Augen. Aber was war so schlimm daran? Er wusste nicht was das alles sollte, warum so viele so abweisend reagierten. Man konnte doch nichts für seine Gefühle, man kann sie nicht wegzaubern oder umändern. Man konnte sich selbst nicht einfach verdrehen, verschieben, verstellen. Man konnte doch seine eigene Welt nicht auf den Kopf stellen, nur weil andere fanden, dass ihre Gefühle falsch waren. Er biss sich auf seine Unterlippe bis das Blut aus ihr wich. Das Äußere war doch egal. Es war nur eine gefühllose Hülle, es waren nur die Körper in denen sie steckten. Liebe ist Liebe. Egal mit wer mit wem, wie oder warum. Egal ob Amerikaner oder Asiat, Portugiese oder Engländer, Deutscher oder Pole, Iraner oder Mexikaner oder Indianer oder Inuit! Egal ob blond oder schwarzhaarig, brünett oder rothaarig. Egal ob schwarze Haut oder weiße, oder Christ oder Jude. Egal ob Mädchen oder Junge, Mann oder Frau, ob hetero-, homo- oder bisexuell. Es war Egal, sie waren alle gleich. Sie waren doch alle Menschen! Liebe ist Liebe. Und wer schon einmal geliebt hat, der weiß das. Der, der lieben kann, der weiß es. Und dann ist es auch egal, ob Mann oder Frau. Dann ist Liebe einfach Liebe. to be continued... Jaa… das Chapter ist etwas schnulzig geworden, ich weiß. Ich war grad in der Stimmung XD [1] Wenn ich die richtigen Informationen habe (was nicht unbedingt immer so ist), dann ist Hogwarts irgendwo in Schottland (könnte aber auch Irland sein, aber ich glaube, es war Schottland) – aber ich gehe davon aus (auch wenn ich es nicht weiß), dass Malfoy Manor in England ist – und somit wären die Malfoys eine der angesehensten Reinblüterfamilie in England. Wenn meine Informationen falsch sind, dann klärt mich bitte auf ^^ Kapitel 8: About Lions and Snakes --------------------------------- Chapter 8 About Lions and Snakes Yeah, next chapter’s on :D *trommelwirbel* Chapter Eight! ~ natürlich überarbeitet. Comments, please? Yaki Seufzend rappelte er sich auf und wollte sich gerade auf den Weg zum Gemeinschaftraum machen, als eine schnarrende Stimme sein Vorhaben durchkreuzte. »Potter, du willst dich nicht etwa schon wieder vor mir davonlaufen?« Überrascht drehte sich der Gryffindor um und blickte in das grinsende Gesicht von Draco Malfoy. Unsicher blickte er ihn an. Malfoy lachte. »Du dachtest doch nicht wirklich, dass ich nicht mitbekommen habe, dass du ständig versuchst mir zu entkommen.« Ein selbstsicheres Grinsen huschte über das Gesicht des Blonden. »Ich–« »Lust den Slytheringemeinschaftsraum zu sehen, Potter?« »Ähm–« »Dann komm.« Immer noch grinsend wandte sich der Malfoyerbe um und ging den Gang hinunter. Harry zögerte kurz, folgte dem Blonden dann aber. Sie betraten die Eingangshalle und bogen nach rechts ab in die Kerker. Eine lange Treppe führte hinunter in einen steinernen Gang, der unübersichtlich viele Abzweigungen hatte. Harry kannte nur den einen Gang, der zum Unterrichtsraum für Zaubertränke führte. Er erinnerte sich zwar daran, dass er mit Ron und Hermine im zweiten Jahr, als sie in de Slytheringemeinschaftsraum eingedrungen waren, auch hier unten in den Gängen nach dem Weg gefragt hatten – aber er konnte sich beim besten Willen nicht mehr wirklich daran erinnern, wo der Gemeinschaftsraum gewesen war. Malfoy führte ihn durch die Gänge, und schon nach dem zweiten Abzweig hatte der Gryffindor völlig die Orientierung verloren. Schließlich machte er vor einem Portrait halt, auf welchem ein alter Mann abgebildet war, der eine Schlange auf seinen Schultern trug. »Parselmund«, sagte Malfoy, der Mann nicke ihm kurz zu und das Portrait schwang zur Seite. Als sie eingetreten waren schaute Harry sich um. Eigentlich sah alles noch genauso aus wie im zweiten Schuljahr, sofern er sich erinnern konnte. Der komplette Raum war in silbernen und grünen Farben gehalten. Selbst die kalte Steinwand hatte einen silbernen Touch. Die riesigen Stühle, die so hoch waren, dass man hinaufklettern musste, waren aus dunklem Kirschenholz, ebenso wie der große Tisch, der vor dem Kamin stand. Harry kam der Raum irgendwie Sympathischer vor als früher. Und das hatte drei entscheidende Gründe: 1. Der Raum war nicht voller Slytherins 2. Er stand mit Malfoy nicht auf Kriegsfuß 3. Er steckte nicht in Goyles Haut. Der Blonde beobachtete den Schwarzhaarigen. »Na Potter, wie findest du's?« »Auf jeden Fall besser wie früher.« Malfoy hob erstaunt die Augenbrauen. »Früher?« Mit einem Schlag wurde Harry klar was er da eben gesagt hatte. »Nein, also– ich– damit wollte ich–« Malfoy grinste, wandte sich dann aber ab und steuerte die schwarze Ledercouch an, in die er sich fallen ließ. Harry versuchte seinen Blick möglichst nicht auf den Blonden zu lenken, ließ ihn stattdessen durchs Zimmer schweifen und versuchte irgendein Gesprächsthema zu finden. Aber über was sollte er mit dem Slytherin reden? Dunkle Künste? Nein, davon hatte er nicht sehr viel Ahnung ― eher von der Verteidigung. Quidditch? Mh, da würden sie sich wahrscheinlich in die Haare bekommen, bevor sich ein richtiges Gespräch entwickelt hatte. Dann vielleicht… Harry gab es auf. Ihm viel beim besten Willem wirklich gar nichts ein. Er warf einen Blick auf den blonden Jungen, wandte sich jedoch rasch wieder ab, als er merkte, dass er ihn beobachtete. Was, wenn der Slytherin gar nicht reden wollte? Was, wenn er auf etwas… ganz anderes aus war? Dem Schwarzhaarigen lief ein Schauer über den Rücken. »Komm her, Potter«, befahl Draco ruhig. Harry drehte sich zu ihm um und blickte ihn an. Er hasste es, wenn Malfoy irgendwelche Befehle von sich gab ― aber, bei Merlins weißem Barte, diesmal konnte er gar nicht anders, als zu gehorchen. Er hatte das Gefühl seine Beine gingen ganz alleine die wenigen Schritte bis zur Couch. unsicher blieb er direkt vor ihm stehen und schaute ihn an. Dracos Lippen überliefen ein selbstgefälliges Grinsen. Langsam beugte er sich vor, ergriff das Handgelenk des Gryffindors und zog ihn zu sich runter. Irgendwann stand Harry so stark nach vorne gebeugt da, dass ihm gar nichts anderes übrig blieb, als sich auf Dracos Schoß zu setzten, und somit genau das tat, was des Slytherins Ziel gewesen war. Immer noch unsicher blickte er in die grauen Augen seines Gegenübers, sah wieder die vielen kleinen gesprenkelten Pünktchen und atmete ruhig ein. »Nervös, Potter?«, grinste Malfoy schelmisch. Harry erwiderte nichts darauf, schluckte lediglich hart und ließ seinen Blick über das absolut perfekte Gesicht Dracos wandern. Langsam kam der Blonde näher und Harry konnte seinen Atem auf seiner haut spüren. Dracos Mundwinkel zuckten leicht, amüsiert über die plötzliche Unsicherheit des Anderen und verschloss dann ihre Lippen zu einem sanften Kuss. Harry unterdrückte ein keuchen und versank in den warmen, weichen Lippen des Slytherins. Kurz darauf spürte er eine Hand auf seinem Rücken, die immer tiefer wanderte, bis sie den T-Shirt-Saum erreicht hatte. Mit einer fließenden Bewegung ließ Draco seine Hand unter das schwarze Oberteil Harrys gleiten und fuhr ihm langsam über den Rücken. Harry keuchte ein weiteres Mal, löste sich kurz aus dem Kuss, sandte dem Blonden einen undefinierbaren Blick und ließ ihr Münder sogleich wieder miteinander verschmelzen. In seinen Ohren rauschte das Blut, sein Herz hämmerte aufgeregt gegen seinen Brustkorb und seine Hände glitten fiebrig an Dracos Seiten hinab. Als Dracos Zunge in seinen Mund glitt und ihm sanft über seine eigene strich. seufzte er ergeben. Er wollte nicht, dass es aufhörte, er wollte nie mehr damit aufhören und einfach immer so weiter machen. Aber in seinem Kopf stellte er sich vor, was passieren würde, wenn sie jetzt einfach weitermachen würden, wenn sie niemand unterbrechen würde. Wieder entfloh ein keuchen seinem Mund, als Draco nun seine Lippen über seinen Hals gleiten ließ und leicht begann, an ihm zu saugen. Wollte er das? Wollte er wirklich jetzt schon… mit dem Slytherin schlafen? Denn darauf lief es nun zweifelsohne hinaus. Die Finger des Slytherin schlangen sich um den Rand des T-Shirts und gerade als er es dem Gryffindor über den Kopf ziehen wollte, wurde er vorsichtig weggedrückt. Draco blickte ihn mit gerunzelter Stirn an. Es stand ihm im Gesicht geschrieben, dass er ahnte, aus welchem Grund Harry nun den kürzeren zog, ebenso wie es ihm anzusehen war, dass ihm dieser Ausgang ganz und gar nicht gefiel. »Was?«, fragte der Blonde, obwohl er die Antwort schon zu wissen schien. Harry wich seinem Blick aus und murmelte etwas Unverständliches. »Potter!«, mahnte Malfoy und der Schwarzhaarige blickt darauf zu ihm auf. »Ich glaube, wir sollten das… nicht tun.« »Was?«, rief Malfoy leicht empört aus. Er hasste es, etwas haben zu wollen, was er nicht kriegen konnte ― vor allem wenn er schon eine Kostprobe gehabt hatte. »Ich bin mir einfach noch nicht ―« »Oh, wunderbar«, seufzte der Blonde und ließ sich nach hinten an die Rückenlehen sinken. Das war das Zeichen für Harry aufzustehen, und er konnte nicht abstreiten, dass er sich in dem Moment furchtbar merkwürdig fühlte. »Tut mir leid, ich ―« »Vergiss es!«, winkte Draco mit leicht säuerlichem Unterton ab. »Draco ,ich meine doch nur, dass es vielleicht noch… zu früh ist…« Draco bedachte Harry mit einem kurzen, zögerlichen Blick, dann wandte er sich wieder ab. Der Schwarzhaarige machte daraufhin ein paar Schritte rückwärts, drehte sich schließlich um und schaute noch mal zu dem Slytherin. »Ich glaube… ich gehe jetzt besser…«, murmelte er, innerlich etwas niedergeschlagen, und wartete auf eine Reaktion des Blonden. Der winkte nur mit der Hand ab und sagte etwas wie: »Ja… geh.« Wenige Sekunden später war der Gryffindor auch schon aus dem Portraitloch verschwunden. to be continued… Kapitel 9: Zwischensequenz -------------------------- Chapter 9 Zwischensequenz Waaaaaah, es tut mir so leid! ;_; Wirklich, wirklich, wirklich! Aber ich musste soviel rausstreichen, weil es einfach nicht mehr zur Handlung gepasst hatte, dass ich am Ende ein ganzes Kapitel weniger hatte... aber ich wollte nicht das ganze Kapitel löschen, deswegen sind hier jetzt die Überreste eines ehemalig vierseitigem Kapitel. Und da es jetzt nicht mehr wirklich ein Kapitel ist, nenne ich es jetzt einfach "Zwischensequenz", da man es nicht anders nennen kann. Für ein Kapitel ist es eindeutig zu kurz und hat zu wenig Handlung... T-T Schlagt mich, ich hab's verdient. ;_; Point of View: 3rd Person, Draco Malfoy »Scheiße!«, rief Draco laut aus, griff sich ein smaragdgrünes Samtkissen vom Sofa und schmiss es wütend mit aller Kraft gegen die Wand, als die Schritte des Gryffindors verklungen waren. »Scheiße!«, rief er ein weiteres Mal aus. Er war wütend, sehr wütend. Nur im Moment wusste er nicht recht ob auf sich selbst oder auf den Gryffindor. Vermutlich beides. * * * Draco saß mittlerweile in einer halb liegenden Position auf einer der smaragden Couchen und strich mit der einen Hand verträumt über den samtig grünen Stoff. Die andere verweilte an seiner Stirn und mit dem Ellenbogen stützte er sich auf der Lehne ab. In Gedanken kehrte er zu der Stelle zurück, an der er Harry hier geküsst hatte. Stöhnend rieb er mit der Hand über seine Augen und kniff sie zusammen. Warum verdammt noch mal musste immer bei ihm alles schief gehen? Er seufze und blickte sich in dem ausgestorbenen Gemeinschaftsraum um. Wenn Blaise jetzt hier wäre, würde er ihn versuchen mit irgendwelchen Albernheiten aufzumuntern, worauf er sich dann meistens so aufgeregt hatte, dass sich im Endeffekt in eine Diskussion verfallen waren, die den Blonden dann meistens von seinen Problemen ablenkte. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie er dann immer zu Blaise gesagt hatte, dass er nervte und er am liebsten alleine sein würde. Jetzt, wo er es war, wurde ihm erstmals bewusst, wie sehr Blaise ihn mit seinen Aufheiterungsversuchen immer abgelenkt hatte und wie gut ihm das getan hatte. Er seufzte ein weiteres Mal und rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Seine Gedanken schweiften ab, und er erinnerte sich unwillkürlich an den Tag, an dem Blaise sein kleines Geheimnis herausgefunden hatte. ~*~*~*~ Als Draco den Jungenschlafsaal betrat hatte er eigentlich erwartet ihn leer vorzufinden. Doch zu seiner Überraschung saß ein schwarzhaariger Junge in dem dunklen Ledersessel, der in der Ecke stand, den Kopf über ein Buch gebeugt, dessen Aufschrift nicht zu erkennen war. Der Blonde ließ die Tür ins Schloss fallen und in diesem Moment ruckte Blaises Kopf nach oben. »Draco?« »Stell dir vor, ich bin es«, murrte der Slytherin sarkastisch und steuerte schlecht gelaunt auf sein Bett zu. »Wolltest du nicht Quidditch spielen?«, fragte Blaise überrascht und ließ seine Hände sinken, in denen er das Buch hielt. »Potter war da«, sagte Draco, als würden diese Worte alles erklären. »Oh.« Einen Moment lang herrschte Stille in dem Raum. Draco ließ sich seufzend auf sein Bett fallen und presste sein Kopf auf das Kissen. »Okay, was ist los?«, fragte der Dunkelhaarige daraufhin und legte sein Buch nun endgültig beiseite. »Gar nichts ist los«, knurrte der Blonde. »Natürlich ist etwas los, Draco! Und du weiß es genau.« Langsam richtete er sich auf und ging auf ihre Betten zu. »Es ist nichts los, Zabini! Was sollte denn sein?« Über Blaises Lippen schlich sich ein Grinsen. Wenn Draco gereizt war fing er immer an ihn mit Nachnamen anzusprechen, um geistig etwas Distanz zwischen ihnen aufzubauen. Das hatte er als Kind schon gemacht. »Was los ist? Potter ist los, was sonst?«, meinte der Dunkelhaarige lässig und setzte sich auf sein eigenes Bett, das direkt neben Dracos stand. Der Kopf des Blonden schoss in die Höhe und er stierte seinen Freund an, die Augen zu Schlitzen verengt. Blaise lächelte wieder als er bemerkte, dass er mit seiner Aussage genau ins Schwarze getroffen hatte. »Was?«, zischte der Malfoy−Erbe zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Komm schon, Draco, du weißt genau was ich meine«, seufzte Blaise und ließ sich nach hinten fallen. Der Blonde wollte eigentlich noch etwas erwidern, doch er schwieg. Blaise kannte ihn zu gut, keine Lüge würde ihn jetzt wieder herausreiten können. Dafür kannten sie sich einfach schon zu lange. Er fragte sich für einen Moment, wie sein Freund bemerkt hatte, dass er Gefühle für den Gryffindor empfand − aber er hatte sicherlich so viele ungewollte Andeutungen gemacht, dass das für jemanden, der ihn schon seid knapp vierzehn Jahren kannte, nicht sonderlich schwer gewesen sein musste. Er seufzte und ließ abermals seinen Kopf in das Kissen fallen. ~*~*~*~ Der Blonde schüttelte den Kopf, als wollte er diese Erinnerung aus seinem Kopf vertreiben. Er stieß einmal stark Luft aus, dann rappelte er sich auf und schritt die Treppe zum Jungenschlafsaal hinauf. To be continued... Kapitel 10: Gespräch mit einem Toten ------------------------------------ Chapter 10 Gespräch mit einem Toten So, hier ist wieder das nächste Pitelchen überarbeitet. Viel Spaß beim lesen ;) Fluchend stapfte der Gryffindor die Gänge endlang und versuchte, mit deutlichem Misserfolg, den Weg zurück nach oben zu finden. Er hatte gedacht es würde funktionieren und er könnte sich einfach mal gehen lassen. Er hatte gedacht, dass er nun endlich alle Hürden überwunden hatte und einfach zur Seite schieben konnte, was nun mal absolut standhaft und unbeweglich war. Er knurrte, wütend über sich selbst. Es war als würde man gegen eine dicke Steinwand laufen und versuchen sie wegzudrücken ― einfach unmöglich! ::Wenn du es nicht schaffst eine Wand wegzudrücken, um deinen Weg fortzusetzen, dann suche doch einfach nach einer Tür.:: Wie gebannt blieb Harry stehen. Sein herz hämmerte ihm plötzlich bis zum Hals und er atmete unruhig aus. Seine Augen hatten sich entsetzt geweitet. Er kannte diese Stimme. Der Schreck saß ihm noch immer in den Gliedern, als er sich langsam umdrehte und erwartete jemanden zu sehen. Doch da war niemand. Er schalt sich für seine Dummheit. Natürlich war da niemand. Wie denn auch. Schließlich war Sirius tot. Und das schon seit über einem halben Jahr. Aber wie hatte er dann seine Stimme hören können? Misstrauisch beäugte Harry die Dunkelheit hinter ihm. Kerkerluft tat ihm eindeutig nicht gut. Kein Wunder, dass sich die Slytherins immer so merkwürdig benahmen. Er schüttelte seinen Kopf und kniff die Augen zusammen, als könnte er damit seine Gedanken vertreiben. Als er sie wieder öffnete hatte sich nichts verändert. Der Kerkergang hinter ihm war leer. Er seufzte. Sicherlich nur eine Sinnestäuschung. Er drehte sich wieder um und wollte gerade seinen Weg fortsetzten, als er plötzlich ein Schreckenslaut seinen Lippen entfloh und er erschrocken ein paar Schritte zurückwich. Ungläubig weiteten sich seine Augen. Vor ihm leuchtete das blasse Gesicht von Sirius Black! Harry musterte die Erscheinung. Als er sich von seinem ersten Schrecken erholte hatte, folgte schon gleich der nächste. Vor ihm schwebte einzig und allein der Kopf seines Paten! Da, wo eigentlich der Kragen sein sollte, bildete sich eine unförmige Nebelwand, die aussah wie ein riesiger Lumpen, der etwa zwei Ellenlängen von dem Kopf seines Paten herunterhing. Harry schluckte hart. Ein leichtes schimmerndes Blau ließ das Gesicht von Sirius wie fließendes Wasser aussehen, das von Nebel umhüllt war und die markanten Züge seines lächelnden Paten darstellte. Ohne sich zu bewegen starrte Harry total ungläubig auf dieses ― ihm fiel nichts passendes ein, was es auch nur annähernd beschreiben konnte ― was sich ihm darbot. ::Hi Harry:: Ganz offensichtlich amüsierte sich Sirius über Harry Erschrockenheit und zeigte ihm grinsend seine ― zu Harrys mittlerweile dritten Schock ― seine leuchtenden, königsblauen Zähne. Dass der Angesprochene nicht antwortete und stattdessen immer noch wie gebannt auf diese Erscheinung blickte, veranlasste Sirius noch mehr zu grinsen. ::Keine Sorge, ich bin es. Du hast mich doch noch nicht vergessen? Wir haben uns lange nicht gesprochen, was?:: Harry öffnete den Mund, schloss ihn jedoch gleich wieder. ::Nun, warum ich eigentlich hier bin ― wir haben nicht lange Zeit ― ich weiß von deinen Gefühlen für Draco. Und glaub mir, ich kann dich sehr gut verstehen.:: Seine Stimme klang verschwommen, wie von weit her. Und trotzdem konnte Harry deutlich Sirius darin hören. Er war es, ganz sicher. Unwillkürlich musste nun auch der Gryffindor lächeln. »Sirius? Aber... wie kommst du... ich meine―« ::Hör mir zu Harry, ich bin kein Geist, mir wurde nur für eine bestimmte Zeit erlaubt mit dir zu reden, mach dir keine Sorgen um mich. Da oben ist es Recht nett. Nun gut, das Essen* lässt zu wünschen übrig, aber man kann ja nicht alles im Tod haben, oder? Ach ja, ich soll dich von Lily und James grüßen. Sie lieben dich und sind stolz, dass ihr Sohn sich das erste Mal verliebt hat.:: Sirius lächelte Gutmütig. Harry war total verwirrt. Seine Eltern waren bei Sirius? Aber natürlich! Sirius ist tot, seine Eltern ebenfalls, also müssen sie sich ja irgendwie wieder begegnet sein. Plötzlich Harry hatte Tausende Fragen und wollte gerade ansetzten, als er wieder unterbrochen wurde. ::Oh nein, wir haben, wie gesagt, keine Zeit für viele Fragen, allerdings beantworte ich dir einiges, von dem ich weiß, dass du es nicht ganz verstehst. Also, dort oben (er deutete mit einem Nicken an die Steindecke ― Harry war sich sicher, dass er den Himmel meinte), ist es ganz witzig, ich frag mich warum ich nicht früher auf die Idee gekommen bin― na ja, egal, nicht das du uns noch... Jedenfalls gibt etwas ― und das gleicht das Essen um einiges aus ― magisches... so eine Art Spiegel, mit dem man beliebig jeden Zauberer zu beobachten. Daher weiß ich rund um die Uhr was du machst, aber ich sag dir, Colin Creevey, halt dich fern von ihm! Der macht widerliche Dinge Abends ein Stockwerk unter dir!:: Sirius schüttelte sich schaudern als er sich anscheinend an diese Dinge erinnerte. ::Nun gut ― ich weiß also über dich und Draco bescheid und auf deinen Gedanken ― Ja, ich kann mich in Gedanken von Personen einklinken, die mir nahe standen, also pass auf was du denkst ― kann man so beantworten: Wenn du die Wand nicht verschieben kannst, um deinen Weg zu Folgen, dann suche dir eine Tür! Was ich damit sagen will ist, dass es keinesfalls falsch ist, das du dich ausgerechnet in Draco Malfoy verliebt hast. Wenn du von meinen Affären wüsstest, würdest du glatt tot umfallen.:: Wieder setzte Harry zum sprechen an und wieder kam Sirius ihm zuvor. ::Ja, ich bin genau wie du vom anderen Ufer, Harry. Und glaub mir, Ron und Hermine werden es mit der Zeit genauso akzeptieren wie Dumbledore und die Weasleys. Harry, sie lieben dich! Ganz gleich mit wem zu zusammen bist. Du solltest es ihnen allerdings schonend beibringen.:: Er lächelte. ::Nimm dir die Zeit, die brauchst um das alles zu akzeptieren, aber nimm dir nicht zu viel! Selbst du größte Liebe wartet nicht ewig Harry, merk dir das. Du findest einen Weg, wie du es dir leichter machen kannst, da bin ich mir sicher. Es―:: Ein Ohrenbetörendes Poltern erklang und das Geräusch sirrte unwirklich durch Harrys Ohren. Sirius verzog gequält das Gesicht. ::Wir müssen aufhören, weißt du die Zeit da oben läuft etwas anders als eure. Und mach dir jetzt bitte keine Gedanken über mich. Ich habe gesehen wie du am letzten Schultag versucht hast mit mir zu reden, durch den Spiegel, sowie durch Sir Nicholas. Und glaube mir, es tat weh dich nicht erreichen zu können, und es tut mir leid dir zu sagen, dass dieses Gespräch hier wohl einmalig sein wird, aber trotzdem: Denke an meinen Rat.:: :::BLACK, VERDAMMT!:::, polterte es wieder. Der Genannte seufzte. ::Also, der derzeitige Premier ist nicht gerade eine Rose, ich war ja schon vor zwei Monaten für eine Neuwahl, aber auf mich hört ja keiner!::, sagte Sirius eher zu sich selbst als zu Harry. ::Also dann, Harry. Viel Glück, und ― ich beobachte dich.:: Sirius zwinkerte ihm zu. Dann kam sein lächelndes Gesicht auf ihn zu und zog durch ihn hindurch. Dem Schwarzhaarigen durchzuckte ein kühler Schauer. Als er sich umdrehte um seine Paten hinter sich noch einmal zu erblicken, war dieser jedoch schon verschwunden. Keuchend schaute er sich um. »Sirius?«, hauchte er. Es kam keine Antwort. »Sirius?« Seine Stimme zitterte. Er wartete auf eine Antwort, doch einzig das Echo seiner Stimme, das an den kalten Steinmauern widerhallte, war zu hören. »Sirius, warte! Ich habe noch Fragen! Wir sind doch―« Harrys aufgeregte Stimme hallte durch die Gänge, doch Harry unterbrach sich selbst, als er bemerkte, dass Sirius nicht zurückkommen würde. To be continued... *Essen: Ich weiß, Geister können eigentlich nichts essen, aber da Sirius im Himmel ist, und kein Geist auf der Erde, sind die Regeln bei ihm etwas anderes. Da gibt's halt sozusagen Toten― Fraß. ^^" EDIT: Ich weiß, das Kapitel ist jetzt, nach der Überarbeitung, viel kürzer. Ich gebe es zu, ich habe sehr viel rausgeschmissen. Das war einfach alles viel zu schnulzig. u_u° Kapitel 11: Waiting Time ------------------------ Chapter 11 Waiting Time Waaaaah ;_; Ja, schlagt mich, haut zu, ihr braucht nicht schonend sein − es tut mir leid, aber das Chapter hier ist noch kürzer wie das andere. T_T Dabei war es früher mal so lang… aber die Sachen haben nach der Überarbeitung einfach nicht mehr in das (nicht vorhandene) Konzept gepasst. >_> Ich bin so ignorant. v_v Als Draco zum Abendessen in die Große Halle kam, hätte er erwartet, dass die vier langen Tische zu einem zusammengestellt worden waren. Doch es standen nach wie vor alle Haustische an ihrem Platz, und so machte er sich innerlich seufzend auf den Weg zum Slytherintisch auf. Wie albern, wegen einer einzigen Person den ganzen Tisch zu decken, dachte er sich, und wollte sich gerade setzten, als sich plötzlich Professor McGonagall vom Lehrertisch erhob. »Mister Malfoy, da in Gryffindor und Slytherin nur jeweils eine Person in Hogwarts geblieben ist, werden die Mahlzeiten nur am Ravenclaw− und am Hufflepufftisch eingenommen. Wenn ich Sie bitten dürfte an einem dieser Tische Platz zu nehmen?« Innerlich schimpfend machte der Blonde kehrt und setzte sich nach Ravenclaw. Er rollte genervt die Augen. In den letzten Tagen hatten sie es schließlich auch nie so gemacht. Bald darauf erschien schon das Essen. Draco hielt Ausschau nach Harry, dich der schien nicht kommen zu wollen, und so aß er stumm und allein, abgegrenzt von den Anderen. Doch nach einigen Minuten schlug plötzlich die Tür der großen Halle auf und ein gewisser schwarzhaariger Junge kam hinein gelaufen. Draco sah auf und ihre Blicke trafen sich. Harry zögerte und überlegte offensichtlich wo er sich hinsetzten sollte. Der Slytherin konnte nur erahnen, dass er zu ihm gekommen wäre, denn schon nach dem ersten Schritt des Gryffindors in Richtung Speisetafeln winkte Justin Finch−Fletchley wie verrückt zu Harry. »Hey, Harry, komm hierher, du kannst dich zu uns setzten!« Mit einem zögerndem Blick zu Draco lief der gerufene auf den Lippen kauend zum Hufflehpufftisch und ließ sich neben Justin nieder. Draco, der aufgehört hatte zu kauen und Harry den ganzen Weg über beobachtet hatte, schluckte nun seinen Bissen zerknirscht herunter. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihm breit. Ob er nun Wut auf Harry oder auf Finch-Fletchley hatte wusste er nicht. Dracos Augen wanderten immer wieder zu dem Gryffindor, der nur mit halben Ohr zuzuhören schien, was Finch−Fletchley ihm da erzählte, und stattdessen abwesend auf seinen Bohnen herumkaute, als hätte er Gummi im Mund. Kochend stand der Slytherinprinz auf, schnappte sich noch ein Trockenes Brötchen und stampfte hörbar, unter den Augen aller Anwesenden, aus der großen Halle. Er konnte den brennenden Blick des Gryffindors auf seinem Rücken spüren. To be continued... Kapitel 12: Uncertainty ----------------------- Chapter 12 Uncertainty So, hier mal ein ganz neues Kapitel. Das war noch nicht on, ist aber trotzdem überarbeitet. XD Ich hoffe es gefällt euch. ._. Ist zur Abwechslung auch mal wieder etwas länger. uû Harry biss sich wütend über die Situation und sich selbst unauffällig auf die Zunge. Nur weil er noch Zeit brauchte, hieß dass ja noch lange nicht, dass er sich von Draco abschirmen musste. Er hatte keine Ahnung was ihn geritten hatte, als er den Blonden einfach alleine sitzen gelassen hatte, von allen anderen am Tisch isoliert. Ebenso fragte er sich, was Draco wohl gedacht hatte, beziehungsweise was er jetzt wohl grade dachte und tat. Was würde er denn denken, wenn er an Dracos Stelle gewesen wäre? Wahrscheinlich, dass er sich nicht öffentlich mit ihm zeigen wollte. Oder dass Angst hatte sich zu outen. Oder dass er ihn doch nur belogen hatte, und in Wirklichkeit gar nichts empfindet. Mit jedem dieser Gedanken wurden Harrys Schuldgefühle größer. Was hatte er da nur wieder angestellt. »Hey Harry, was hast du denn? Hörst du mir überhaupt zu?«, schmatzte Justin. Der Angesprochene hob abwesend den Blick. »Ja… klar…« »Hey du brauchst keine Angst haben, wird schon alles in Ordnung kommen. Ich versteh dich gut, geht mir genauso!«, meinte Justin mitfühlend und klopfte Harry aufmunternd auf die Schulter. »Was? Wirklich?«, fragte der Schwarzhaarige ungläubig und schaute Justin aufmerksam an. War er etwa auch...? »Natürlich«, bekannte der Hufflepuff. »Wer will nicht dass die Falmouth Falcons gewinnen? Ich meine, ich bitte dich! Gegen die Chudley Cannons... ich hab mir ja auch immer Sorgen gemacht, aber glaub mir, du kannst beruhigt schlafen.« Er grinste Harry an. »Chudley Cannons haben doch eh einen totalen Nullpunkt erreicht.« Harrys erwartungsvoller Gesichtsausdruck verwandelte sich sofort in einen genervten. Ja natürlich, wie konnte er nur denken, dass es jemandem so erginge wie ihm? Schwule sind ja nun nicht weit verbreitet. Wütend über Justins unbewusste Irreführung, und über seine eigene Naivität stand er ruckartig auf. »Erstens habe ich keinen Plan wer die Falmouth Falcons sind, und zweitens sind die Chudley Cannons nicht auf dem totalen Nullpunkt! Sie haben nur ... eine kleine Tiefphase! Das gibt sich schon wieder!«, spie er wütend und trabte dann schnellen Schrittes davon. Jetzt hatte er wenigstens das Gefühl sich für Ron eingesetzt zu haben, denn ihm selber war das nun wirklich egal. Er hatte andere Sachen im Kopf. »Oh je«, meinte Justin zu einem Freund, der neben ihm saß. »An so einem Punkt war ich auch schon mal, an dem man so besorgt ist, dass man sein ganzes Fan-Sein zu seiner Lieblingsmannschaft leugnet. Dabei braucht er sich wirklich keine Sorgen zu machen.« Sein Freund verzog sein Gesicht mitfühlend und nickte nur zustimmend. Als Harry in der Eingangshalle stand, spielte er mit dem Gedanken zu Draco in dem Slytheringemeinschaftsraum zu gehen. Nach einer kurzen Überlegung änderte er aber seinen Kurs Richtung Gryffindorturm. Er hatte wirklich keine Lust sich bei Draco zu entschuldigen, und dann doch nur angeschnauzt zu werden. Er hatte nämlich im Moment das komische Gefühl, dass Draco gar nicht gut auf ihn zu sprechen war. Oben im Turm setzte er sich erst mal in einen der großen Samtsessel, die sonst immer als erstes besetzt waren, und starrte ins Feuer. Vielleicht war er gar nicht verliebt. Vielleicht genoss er es nur, endlich mal Aufmerksamkeit von jemandem zu bekommen, die anders war als die freundschaftliche. Dass es sich dabei um einen Jungen handelte schien seinen Gefühlen ja anscheinend egal zu sein. Hauptsache Aufmerksamkeit. Wenn er Draco jetzt ein paar Tage aus dem Weg gehen würde, also keine Aufmerksamkeit von ihm bekommen würde, dann würden die Gefühle, die er für Liebe hielt, sicher verfliegen... oder? Einen Versuch war es wert. Schließlich war es sowieso nicht gut, wenn man ihn ständig mit einem Slytherin zusammen sah, vor allem mit Malfoy. Da würde bestimmt schnell Verdacht geschöpft werden. Harry beschloss, die nächsten paar Tage Malfoy komplett aus dem Weg zugehen. Und das tat er auch. Er verkrümelte sich den ganzen Tag im Gemeinschaftsraum oder in der Bibliothek, und zu den Mahlzeiten erschien er auch nicht. Wenn er sicher war das Draco schlief, oder schon beim Mittagessen war, huschte Harry rasch in die Kerker und kitzelte die große Birne auf dem Obstbild am Ende eines schmalen Ganges, und schon stand er in der Küche. Dobby und die anderen Elfen beschmissen ihn dann geradezu mit allerlei essbarem Zeug, so dass er Mühe hatte diesen Essensvorrat zum Turm empor zu schleppen. Oft saß Harry im Gemeinschaftsraum an den Aufsätzen, die sie aufbekommen hatten, und musste alle fünf Minuten aus dem Fenster schauen, weil er sich einfach nicht konzentrieren konnte. Zu oft glitten seine Gedanken zu dem Blonden Slytherin. Beim Zaubertrankaufsatz musste er an den Unterricht denken wo sie zusammenarbeiten mussten, und sich auf herrlichste Weise angemault hatten. Das wiederum erinnerte ihn daran wie sie im Slytheringemeinschaftsraum diskutiert hatten, und das wiederum erinnerte ihn an das, was sie außer Diskutieren noch im Slytheringemeinschaftsraum getan hatten. Es war nicht selten das Harry bei diesem Gedanken ein kribbeln über den Körper lief. Es war ein Teufelskreis. Er glitt von einem Gedanken in den nächsten, und ständig hatte es was mit Draco zu tun. Oder mit dem, was Draco getan hatte. Abends brauchte er ewig um einzuschlafen, und selbst in seinen Träumen begegnete er dem Blonden. Und wenn er durch die Gänge lief, um in die Kerker zur Küche zu kommen, war es nicht selten dass er einen kleinen Umweg machte, in der Hoffnung er würde den Slytherin irgendwo erspähen und ihn beobachten können. Doch Harry hielt sich Wacker. Er sah den Blonden zwar nirgends, aber er suchte ihn auch nicht direkt. Er dachte zwar an ihn, aber er hatte ihn seit drei Tagen nicht ein einziges Mal gesehen, geschweige denn mit ihm gesprochen. Am vierten Tag schaute Harry, als er endlich mit dem Aufsatz für Snape fertig war, auf die Uhr und musste entsetzt feststellen, dass in zehn Minuten das Mittagessen in der großen Halle eröffnet wurde. Er wollte vorher noch unbedingt in die Bibliothek kommen, denn hatte das Essen erst mal begonnen, konnte Draco jederzeit auf die Idee kommen, entweder später zum Essen zu gehen, oder früher wieder zu verduften. Harrys Weg zur Bücherei kreuzt zwar nur die Eingangshalle mit Dracos Weg zur großen Halle, und es war sehr unwahrscheinlich, dass sie ausgerechnet zusammen die Eingangshalle durchqueren würden, aber Harry wollte es lieber nicht herausfordern. Schnell klappte er die Bücher zu, schnappte sich seine Tasche wo Tinte, Feder und Pergament enthalten waren und rannte zum Portraitloch. Er hetzte durch die Gänge und suchte sich den kürzesten Weg Richtung Wendeltreppe. Ein Bild rief ihm irgendetwas hinterher, aber er verstand es nicht, und im Moment war es ihm auch herzlichst egal. Zügig, aber so leise wie möglich, lief er den Hauptgang entlang und machte vor der Ecke, hinter der die Wendeltreppe nach unten führte und den Blick auf die Eingangshalle freigab, halt und lugte nach unten. Niemand. Keine einzige Person. Die Halle war total leer. Gut, dachte sich Harry und schritt ein paar Stufen die Treppe hinunter. Er war noch nicht einmal bis zur Hälfte gekommen, als die Tür, die zu den Kerkern führte, sich öffnete und eine schlanke Person heraustrat. Der erste Gedanke Harrys war, dass es doch bitte eine andere Person aus Slytherin sein möge. Doch wenige Sekunden später fiel ihm siedend Heiß ein, dass Draco der Einzige war der aus seinem Haus dageblieben war. Eben jener schritt gerade mit den Händen in den Hosentaschen Richtung große Halle. Harry, der ruckartig stechengeblieben war, überlegte nun ob es besser wäre sich einfach nicht zu rühren, da der Blonde ihn bisher ja noch nicht gesehen hatte, oder einfach auf den Hacken kehrt zu machen und wieder zurückzulaufen. Gerade hatte Harry sich für das Stehen bleiben entschieden, als er plötzlich ausrutschte, da er so rasch gestoppt hatte, das er auf recht weit vorne auf der Stufe stehen geblieben war, und mit einem erschrockenem Japsen eine Treppenstufe tiefer rutschte. Er konnte sich zwar auf den Beinen halten, doch konnte er erahnen, was nun Unangenehmes folgen würde, und er richtete seinen Blick auf den Slytherin. Draco schaute beim Laufen desinteressiert nach oben. Als er aber erkannte wer ihn da anstarrte, blieb er abrupt stehen und starrte zurück. Keiner der beiden wusste was jetzt zu sagen war. Harry dachte erst daran wirklich umzukehren, aber er wollte in die Bibliothek und Draco hatte ihn nicht daran zu hindern. Es war sein Recht sich frei im Schloss zu bewegen. Das redete er sich zumindest ein, als er sich auf die Unterlippe biss und entschlossen seinen Weg fortsetzte. Draco starrte ihn nur weiter ausdruckslos an. Das Herz des Gryffindors klopfte wie wild und er wagte es nicht den Blick wieder auf Draco zu legen. Sein Mund wurde ganz trocken und er krallte die Rechte Hand in seine Tasche, damit sie aufhörte zu zittern. Er hoffte inständig dass Draco nicht bemerkte wie aufgewühlt er war. Als er an der Wendeltreppe unten ankam und dem Blonden den Rücken zukehrte um um die Ecke zur Bibliothek zu gehen, hörte er wie Draco laut ausatmete. Und er hatte keine Ahnung in welche Kategorie er es einordnen sollte. Es hörte sich eher resignierend als wütend an. Fast wie ein genervtes Seufzen. »Warte«, hörte Harry den Blonden dann sagen. Und wieder war es ein ganz merkwürdiger Ton. Als wären keine Emotionen in seiner Stimme. Harry lief noch ein paar Schritte weiter, wurde aber schließlich langsamer und blieb dann stehen. Er drehte seinen Oberkörper halb zu Draco um und schaute ihn an. Der stand noch immer am gleichen Fleck wie vorher, schien sich noch nicht gerührt zu haben. Die grauen Augen fesselten ihn regelrecht, und alles was er die letzten Tage empfunden und versucht hatte, zu unterdrücken, suchte sich nun wieder seinen Weg an die Oberfläche. Wieder schossen ihm Bilder ins Gedächtnis, wie sie sich küssten, wie Draco auf seinem Schoß saß und sich herunterbeugte, wie Draco lachte, wie sie diskutierten und Draco ihn belustigt angrinste, wie er über seine Wange strich und wie er ihm die Haare durchwuselte. Draco kam einen Schritt auf ihn zu, und da brannten Harrys Leitungen durch. Er drehte sich um, rannte so schnell er konnte zur Bücherei und ließ den Blonden einfach hinter sich stehen. In der Bibliothek angekommen lehnte er sich keuchend an ein Bücherregal und versuchte zu verarbeiten was eben geschehen war. Soviel Pech konnte wirklich nur er haben. Natürlich musste der Slytherin gerade ausgerechnet im gleichen Moment durch die Eingangshallen laufen, wie er. Er knurrte und unterdrückte den Drang einmal heftig gegen das Holzregal zu treten. Madame Pince würde sicher nicht gutheißen. Stattdessen öffnete er die Augen, die er beim verschnaufen geschlossen hatte und blicke ziellos in die Bücherreihe ihm gegenüber. Das erste Buch was ihm in die Augen schoss trug die Aufschrift "Mein geliebter Feind". Harry ließ einen wütenden Verzweiflungslaut aus, und schlug mit der Faust gegen ein dickes Buch, das hinter ihm stand. Sein Blick wanderte über das Regal, wo ein Schild hing. "Liebesromane". Harry schnaufte zornig und stieß sich vom Regal ab, um sich anderswo nach einem Verwandlungsbuch zu suchen, das er für seinen Aufsatz für McGonagall benötigte. Die Bibliothek war leer, bis auf die angesäuerte Bibliothekarin, die ihn schon eine Weile misstrauisch beäugte. Nach kurzem Suchen knurrte sein Magen so laut, dass er nicht das Gefühl hatte sich noch konzentrieren zu können, bevor er etwas im Bauch hatte. Dummerweise hatte er heute nämlich ganz vergessen sich etwas zum Frühstück zu holen. Bei dem Gedanken an Draco, der ganz allein am Tisch saß, abgeschottet von den anderen bekam er obendrein auch noch Schuldgefühle. Er hatte seit Tagen an fast nichts anderes mehr Gedacht, als an den blonden Jungen. Und so langsam wurde er sauer auf sich selbst. Er hatte doch von Anfang an gewusst, dass es nicht nur irgendwelche Gefühle waren, die sich entwickelt hatten weil er Aufmerksamkeit wollte. Wenn er ehrlich war, wollte er nur vor seinen Gefühlen davon laufen. Und er musste zugeben, dass sie ihm Angst machten. Harry wusste nicht, was ihn auf einmal trieb, aber er hatte plötzlich ein großes Verlangen danach, sich bei Draco für seine Dummheit zu entschuldigen. Dafür war er aber doch ein bisschen zu stolz. Trotz allem ging er zu seinem Tisch zurück, wo er seine Tasche abgelegt hatte, nahm sie sich und verließ eiligst die Bücherei. Vor der großen Halle machte er kurz halt. Er spürte wie sein Herz wieder vor Unruhe pochte und bemerkte ein unangenehmes Ziehen in seiner Brust, das den ganzen Hals entlang wanderte. Er atmete zittern aus, und trat dann hinein. Einige wandten sich um, weil sie ihn eine Weile nicht gesehen hatten, doch die meisten unterhielten sich schon gleich wieder mit ihrem Nachbarn. Draco, der tatsächlich abseits von allen Anderen am Ravenclawtisch saß, schaute zwar auf, und Harry dachte er hätte ein kurzes Stirnrunzeln gesehen, doch auch er wandte sich sofort wieder seinem Essen zu. Justin winkte Harry zu, offenbar wollte er, dass er sich wieder zu ihm setzte, doch Harry winkte nur kurz zurück und machte sich dann zum Ravenclawtisch auf. Draco, der dies zu bemerken schien, da er ihn offensichtlich aus dem Augenwinkel beobachtet hatte, blickte nun verwundert auf. Harry ließ sich nichts besonderes Anmerken, und ließ sich, als wäre es das normalste der Welt, Draco gegenüber am Tisch nieder, um sogleich zum Kartoffelpüree zu greifen. Draco ließ seine Gabel sinken, und starrte ihn an. To be continued... Kapitel 13: Confession ---------------------- So... hier das vorletzte Kapitel von DkL. Ich hoffe es gefällt euch und es geht nicht zu... schnell. >_> Das nächste und letzte Kapitel wird übrigens recht kurz sein, aber es ist auch eher so etwas wie ein Epilog... nur nicht ganz, deswegen habe ich es doch noch als Kapitel gewertet ^^° Also, viel Spaß. Comments? ._. Chapter 13 Confession »Ist was?«, fragte Harry und schaufelte sich reichlich Kartoffelpüree auf den Teller, um seinem knurrendem Magen gerecht zu werden. Draco öffnete den Mund um etwas zu sagen, wusste jedoch anscheinend nicht so recht was, und schloss ihn wieder. Harrys Herz klopfte ihm noch immer bis zum Hals, doch er gab sich die größte Mühe sich nichts anmerken zu lassen. Stattdessen nahm er sich noch zwei Hühnerkeulen und fing an die Pastete in sich hinein zu stopfen, als hätte er eine Woche nichts zu Essen bekommen. Irgendwo hatte er mal gelesen Essen beruhige die Nerven. Vielleicht hatte es ihm auch einfach nur Hermine erzählt. Während Harry fleißig das Essen vertilgte, blickte Draco ihn nur weiterhin Fassungslos an. »Warum tust du das?«, fragte er schließlich etwas misstrauisch und suchte Harrys Blick. Der Angesprochene sah kauend auf, schaute Draco kurz in die Augen, wandte sich allerdings gleich wieder seinem Teller zu, als er merkte wie er unter den Blicken des anderen schwach wurde. »Was tun?«, fragte er ablenkend. »Hast du etwa Mitleid? Weil ich allein sitze? Oder weil du dich letztes mal zu Finch-Fletchley gesetzt hast?«, fragte der Slytherin herausfordernd. Harry blickte sich um, musste aber feststellen dass die anderen Schüler weit genug entfernt saßen, um sie nicht zu hören. Und allem Anschein nach hatte auch noch niemand bemerkt zu wem sich Harry da gerade gesellt hatte. Aber was sollte er auf Dracos Frage antworten? Natürlich hatte er schon etwas Mitleid gehabt, aber das war doch nicht der Grund, warum er das hier gerade tat. Er senkte ebenfalls seine Gabel und schaute den Malfoyspross an. Dessen fast schon silberne Augen blitzen ihn fragend und bezichtigend entgegen. »Ich tue das, weil ich eingesehen hab dass ich einen Fehler gemacht habe«, sagte der Gryffindor schließlich, und Malfoys Blick wechselte von einem anklagenden in einen erstaunten. »Und«, fügte Harry hinzu, »weil ich meinem Freund Gesellschaft leisten will.« Bei diesem Satz hob Draco noch erstaunter die Augenbrauen. »Deinem Freund?« »Ähm... freundschaftlichem Freund«, entwand sich Harry. »Oh«, machte Draco nur, und kam nach langer Zeit wieder auf die Idee sich seinem Essen zuzuwenden. Harry besah sich den Blonden seit Tagen das erste mal wieder richtig. Von seinen geschwungenen Augenbrauen, über die für seine Haarfarbe erstaunlich dunklen Wimpern und den Eisgrauen Augen, bis hin zu den schmalen, rosigen Lippen und dem kantigen Wangenknochen. Er war einfach verboten hübsch. »Aber... man sagt schließlich immer ‚Liebe ist Freundschaft, nur intimer’«, murmelte Harry und beobachtete wie der Slytherin leicht den Blick hob und ihn mit blitzenden Augen verstehend angrinste. Dieser Blick warf Harry total aus der Bahn. Draco sah, wie er ihn so anschmunzelte, einfach verteufelt gut aus. So gut, dass dem Gryffindor wortwörtlich ein Schauer über den Rücken lief. Ihm wurde nämlich blitzartig ganz schön warm in den Klamotten. Plötzlich fragte er sich, wie er es die ganzen Tage ohne Draco nur ausgehalten hatte, und wie er überhaupt auf diese dumme Idee gekommen war. Statt auf Sirius' Rat zu hören und eine "Tür in der Wand" zu finden, hatte er einfach kehrt gemacht und war abgehauen. »Harry? Was machst du da?«, fragte eine erschrockene Stimme. Der Angesprochene blickte auf und sah einen geschockten Justin plus Freunde an ihrem Tisch stehen, die anscheinend auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum waren. Harry sank das Herz in die Hose. Das hatte er ja fast vergessen. Die Sache hatte nämlich noch einen kleinen Haken. Das Outen. »Uhm... was?«, versuchte er Zeit zu gewinnen. »Du weißt schon das du da gerade bei Draco Malfoy sitzt, ja?« Justins Stimme wurde ungewöhnlich hoch. »Ähm ja, weißt du, wir... wir... haben uns einer Organisation für... uhm...«, Harry durchforschte seinen Kopf nach allen möglichen Ausreden, und blieb, weiß Godric warum, bei Hermine hängen. »Wir haben uns einer Organisation für Hauselfen angeschlossen, und da müssen wir... zwangsläufig zusammenarbeiten. Und wir... wir dachten es wäre eine gute Idee unsere Streitereien vorläufig in die Ecke zu stellen«, stotterte er sich zusammen, stöhnte aber gleich darauf innerlich auf. Wie war er nur auf so eine blöde Ausrede gekommen? Das kauften die ihm doch niemals ab. »Oh... Achso... na ja, dann mal viel Glück«, rief Justin nur und war mit seinen Kumpels schon verschwunden. Harry starrte ihnen ungläubig nach. »Das haben die geglaubt?« Malfoy grinste. Oh Merlin, Harry liebte es, wenn er grinste. »Und was willst du denen erzählen, wenn wir in zwei Jahren immer noch miteinander reden?« »Das sehen wir wenn's soweit ist«, murmelte Harry und stocherte wieder im Essen herum. Draco tat es ihm gleich. Doch das ging nicht lange so, da warf der Gryffindor seine Gabel wieder auf den Teller. »Der kann doch unmöglich so blöd sein und mir das tatsächlich abkaufen!«, empörte er sich. Draco lachte. * * * Als sie mit dem Essen fertig waren und aufstanden, blickte der Blonde immer wieder zu dem Schwarzhaarigen. »Was ist?«, fragte er, als er Dracos Verhalten bemerkt hatte. »Nichts«, wehrte dieser ab. Sie liefen nach draußen in die Eingangshalle, doch schon da ergriff der Slytherin wieder das Wort. »Willst du noch mit runter kommen?«, er sah so aus als hätte er ziemliche Überwindung gebraucht ihn das zu fragen. »Nein«, meinte Harry kühl. Draco schaute ihn mit einem Blick an, den Harry nicht zu definieren vermochte. Doch gleich darauf fügte Harry grinsend hinzu: »Weil du mit nach oben kommst.« * * * Eigentlich musste Harry zugeben, dass sich der Gryffindor- und der Slytheringemeinschaftsraum ziemlich ähnlich sahen. Die einzigen Unterschiede bestanden in den Farben, und einige Möbel sahen anders aus, oder standen woanders. Aber der Raum war eigentlich derselbe. Es waren ebenfalls zwei Wendeltreppen vorhanden die zu den Jungen- und Mädchenschlafsälen führten, und ein Kamin, in dem Feuer prasselte. Rundherum standen Sessel und eine Couch, weiter abseits mehrere Tische mit gepolsterten Stühlen. Ein schwarzes Brett hing neben dem Portraitloch, und ein Bücherregal stand auf der rechten Seite, auf es zu den Jungenschlafsälen ging. Links dagegen war eine Fensterseite, vor der die meisten Tische standen. Ein roter Samtteppich mit Goldener Musterung zierte den Teil in dem die Sessel standen um den Kamin herum. Sonst bestand der Boden aus sehr dunklem Eichenholz. Über dem Kamin hing ein riesiger Wandteppich der das Gryffindorwappen zeigte, und überall stand Dekoration im Sinne von Goldenen Kerzenständern mit roten Kerzen und Blumengestecke. »Ziemlich... rot«, sagte Draco trocken. »Rot? Natürlich ist es hier rot, wir sind in Gryffindor!«, lachte Harry und ließ sich auf einen der Samtsessel fallen- Draco sagte nichts und setzte sich auf den zweiten Sessel um ins Feuer zu starren. Eine peinliche Stille entstand und Harry war sich nicht sicher wie er jetzt wieder ein Gespräch anfangen sollte. Er beobachtete den Slytherinjungen und musste erstaunt feststellen, dass dessen Haut im Licht des Feuers nicht etwa rötlich oder wenigstens orange aussah, sondern – weshalb auch immer – einen silbernen Touch bekam. Es faszinierte ihn ungemein, und sein Blick wanderte unentwegt über den Körper des Anderen. Seine Augen schienen im Licht ebenfalls silbrig, und die sonst rosigen Lippen hatten einen ganz blassen Hauch bekommen. Seltsamer weise sahen aber seine Haare nicht ebenso Silber aus, sondern schimmerten golden. Plötzlich drehte Draco den Kopf, musste bemerkt haben dass er beobachtet wurde. »Was?«, fragte er. Harry schaute ihn nur weiterhin an. Jetzt, da Draco den Kopf zu ihm gedreht hatte, lag die eine Gesichtshälfte im Schatten, während die andere weiterhin im Licht badete. Somit entstand ein ziemlich ungewöhnlicher Kontrast. »Nichts«, sagte Harry dann rasch, und wandte den Blick ins Feuer. Der Slytherin schaute ihn seinerseits noch eine Weile an, was Harry aus den Augenwinkeln erkannte, stand dann jedoch auf und kam auf ihn zu. Er setzte beide Hände auf die Sessellehnen, wodurch Harry von der rechten Lehne zwangsweise in das Polster gedrückt wurde, und beugte sich über ihn. Draco schaute ihn einen Moment an, und schien mit sich zu ringen. Schließlich setzte er zum sprechen an. »Du siehst... schön aus.« To be continued... Waaaaaaaaah das schreit geradezu nach OOC, aber ich wollte es nicht alles gleich wieder rausstreichen. Vergebt mir ;_; Kapitel 14: Wenn Schlangen jagen gehen -------------------------------------- So, hier kommt das letzte Kapitel. Verzeiht mir, dass es so extrem kurz geworden ist, aber umso mehr ich geschrieben hätte umso unpassender wäre hier das Ende gewesen, denke ich zumindest. Ich hoffe ihr lasst trotzdem ein paar Comments da ^^ Enjoy ~ Chapter 14 Wenn Schlangen jagen gehen Harry schaute den Slytherin erstaunt an. Er suchte nach irgendetwas, das er darauf erwidern konnte, doch ihm viel beim besten Willen nichts ein. Er sah nur weiter in diese Atemberaubenden Augen, die nun, da sie nicht mehr dem Licht des Feuers ausgesetzt waren, dunkel glühten. Draco beugte sich noch weiter runter und Harrys Blick wanderte willkürlich zu den schmalen zarten Lippen seines Gegenübers. Er bemerkte wie sein Herz wieder zu klopfen begann und dieses furchtbar merkwürdige Gefühl wieder von seiner Brust den Hals hinaufwanderte. Es fühlte sich so an, als hätte irgendwer seine Mandeln angezündet, so wie diese brannten, als ihm bewusst wurde, dass er einen mächtigen Kloß im Hals hatte. Seine Zunge befeuchtete kurz die eigenen Lippen, bevor sie mit Dracos verschmolzen. Sie waren unerwartend weich und sanft. Nachdem ihre Münder eine Weile aufeinander geruht hatten löste sich Draco und besetzte den Harrys Lippen mehrere Male hintereinander mit kleinen Küssen, bevor er zum Kinn hinunterwanderte. Der Gryffindor unterdrückte ein nach Luft schnappen, als er spürte wie Draco zum Hals hinunter wanderte und jede Stelle mit kleinen Küssen bedeckte. Sein Herz wummerte jetzt regelrecht gegen seine Thorax. Draco wanderte noch weiter hinab, und benetzte auch die Schlüsselbeine mit seinen Lippen und ging zu Brust über, soweit es ihm Harrys T-shirt Ausschnitt erlaubte. Als er am Kragen des Oberteils angekommen war, spürte er plötzlich ein Pochen an seinen Lippen. Beim nächsten Kuss verharrte sein Mund länger auf der seidigen Haut des Gryffindors, und er erkannte, dass es das Herz Harrys war, welches so fieberhaft gegen die Brust klopfte. Malfoy grinste wissend in den Kuss. Schließlich ließ er von der Stelle ab und wanderte, mit der Nasenspitze die Haut entlangstreifend, wieder zur Kehle hinauf, suchte sich einen schönen Platz und biss dann sanft hinein. Harry zuckte zusammen und Draco bemerkte die Gänsehaut, die nun über Harrys Körper schlich. Er biss noch etwas kräftiger zu, und vernahm einen Schmerzenslaut des Betroffenen. Sofort leckte er entschuldigend über die gerötete Stelle und küsste sie daraufhin. Harry schlang Plötzlich die Arme um Dracos Hüfte und zog ihn ganz nah zu sich ran, so dass sich der Slytherin wohl oder übel auf den Schoß des anderen setzen musste. Dies erinnerte ihn ungemein an ihr letztes treffen im Slytheringemeinschaftsraum. Da hatten sie in einer ähnlichen Pose verharrt. Draco vergrub darauf sein Gesicht in den Nacken des Schwarzhaarigen und Atmete dessen unverwechselbaren Duft ein. »Du bist viel Schöner«, antwortete Harry nun auf die vor Minuten gestellte Aussage Dracos. Er spürte wie der Blonde in seinem Nacken vergraben nur den Kopfschüttelte und irgendetwas murmelte was Harry jedoch nicht verstand. Er fühlte einzig den heißen Lufthauch und die sanften Lippen, die durch die Bewegung seine Haut gestreift hatten. * * * In der Nacht lag Harry wach. Sein Kopf ruhte in der Halsbeuge des Slytherins, und er spürte dessen ruhigen Atem sein Gesicht entlangstreifen und beobachtete im schwachen Licht des Mondes, das zum Fenster hinein schien, wie sich der Brustkorb des Blonden langsam hob und wieder senkte. Nun war es also geschehen. Ganz plötzlich, ohne dass er es hatte verhindern können. Und selbst wenn er es gekonnt hätte, so dachte er, hätte er es nicht getan. Er konnte sich gar nicht mehr erklären, warum er sich im Slytheringemeinschaftsraum dagegen gesträubt hatte − es war einfach wundervoll gewesen. Ja, er hatte mit Malfoy geschlafen, und er würde es wieder tun. Plötzlich musste der Schwarzhaarige an Sirius denken, und war sich sicher, dass er gerade auf ihn hinunterblickte, und glaubte auch zu wissen, was dieser nun dachte: Er hatte nicht eine ‚Tür in der Wand’ gesucht, sondern stattdessen gleich die ganze Wand eingerissen. In diesem Moment kam plötzlich − obwohl es eine recht windstille Nacht war − ein sanfter Windstoß vom offenen Fenster hinein und streifte über ihre nackten Oberkörper. Harry lächelte, denn er wusste, was es zu bedeuten hatte. ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ . ~ The End. A/N: Okay, jetzt ist es endlich abgeschlossen. Um ehrlich zu sein bin ich froh, dass es endlich fertig ist. Hat ewig gedauert, das alles zu überarbeiten und ich glaube zum Ende hin bin ich auch gar nicht mehr so gründlich vorgegangen. Dazu muss ich sagen, dass das alles nicht gebetat ist, da es noch länger dauern würde. Deswegen habe ich es jetzt einfach mit all den Fehlern die vermutlich noch drin sind ongestellt. Diese FF habe ich mit 12 Jahren angefangen zu schreiben, mit 13 habe ich sie ins Mexx gestellt. Jetzt habe ich sie endlich ein bisschen überarbeitet, aber das OOC habe ich trotzdem nicht komplett rausbekommen und die ganze FF hat keine wirkliche Struktur, es geht immer hin und her. Verzeiht mir das alles, ich möchte mich jetzt aber wirklich neuen Projekten zuwenden. Ich hoffe sie hat euch trotz allem ein bisschen gefallen ;) Vielen Dank ^^ Yaki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)