Der kalte Liebesengel von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: The Letter from No One --------------------------------- Fandom: Harry Potter Autor: Yaki Disclaimer: Harry Potter ist Eigentum JKRs und verschiedener Publizisten, einschließlich Scholastic Books, Bloomsbury Publishing, Warner Bros. und Carlsen Verlag. Parings: Harry/Draco Warnings: Slash/Shônen-ai, Harry Potter Debüt ~.~ :::don't like, don't read::: Hiermit möchte ich freudvoll verkünden (man hört sich das geschwollen an -.-), dass dies meine Erstveröffentlichung im Fandom Harry Potter ist. Also, ich warne Euch vor. Debüts sind nicht immer unbedingt schlecht... aber sie neigen dazu, oder? :3 Trotzdem würde ich mich über Reviews sehr freuen. ^^ Und ich bitte darum, mich drauf aufmerksam zu machen, falls ich irgendetwas fachidiotisches schreibe. ^^'' !!! PLEASE READ THIS !!! Dies ist die Überarbeitung von "Der kalte Liebesengel". Da, wie oben genannt, dies mein Harry Potter Debüt ist und ich mir, als ich es nun nach Ewigkeiten spaßeshalber nochmals durchgelesen habe, entsetzt über den Schreibstil und die Rechschreibfehler, an den Kopf fassen musste, entschloss ich mich dazu den ganzen Ramsch zu überarbeiten. Über zusätzliche Comments zu der Überarbeitung würde ich mich natürlich freuen ^.^ Eigentlich möchte ich den Plot nicht großartig verändern, sondern nur den Schreibstil. Da ich aber meinen OOC Draco in einen möglichst IC Draco verwandeln möchte, muss ich einige Sachen sehr radikal rausstreichen oder umschreiben, und natürlich kommen auch neue Sachen dazu, da ich mittlerweile relativ ausführlich schreibe, also eigentlich ganz anders als früher. Ich persönlich finde, dass der Name "Der kalte Liebesengel" nicht mehr wirklich zu der Handlung passt. Da der Name aber schon ewig besteht und sicherlich auch einige verwirrt sein werden, wenn die FF plötzlich "verschwunden" ist, da sie anders heißt, behalte ich den Namen. Allerdings hat er rein gar nichts mehr mit dem Plot zu tun, verzeiht mir. Persönlich kann man immer schlecht beurteilen, was man geschrieben hat, daher bin ich auf eure Comments angewiesen. Seid aber bitte nachsichtig mit mir, da dies, wie gesagt mein Debüt ist und ich – trotz Überarbeitung – viele alte Sachen beibehalten musste, um den Plot nicht so zu verändern, dass eine ganz andere Fanfiction entsteht. Thanks for this. Read, enjoy and review ^-^ Bemerkung: Die komplette FF ist nicht gebetat, da es nach der Überarbeitung einfach zu lange gedauert hätte sie noch korrigieren zu lassen – schließlich wollt ihr ja auch, dass es irgendwann mal weitergeht. Also ignoriert die Ausdruck– und Rechtschreibefehler, oder gebt mir Bescheid, damit ich sie verbessern kann. Chapter 1 The Letter from No One »Harry!« Von der Ferne vernahm der Gryffindor die rufende Stimme, doch sie sackte so schnell wieder in sein Unterbewusstsein ab, dass er sich einfach etwas tiefer ins Kissen kuschelte und drauf und dran war gleich wieder einzuschlafen. »Harry!!!« Diesmal war die Stimme lauter gewesen und er spürte wie sich die Müdigkeit langsam ablegte und stattdessen die Einflüsse seiner Umgebung langsam in sein Bewusstsein sickerten. Er hörte ein leises Rascheln im Hintergrund und dein ein Poltern. Ein Murren entfloh seinen Lippen und er zog die Bettdecke noch ein Stück enger um sich. »Harry! Steh jetzt endlich auf, verdammt!« Der Schwarzhaarige öffnete langsam die Augen. Verschwommen nahm er die Umrisse des Zimmers wahr, die sich nach einigen Malen des Blinzelns verschärften. Verschlafen drückte er sein Gesicht ins Kissen um dem Licht zu entgehen und war daran nochmals einzuschlafen, als er plötzlich einen stechenden Schmerz an seinem Kopf spürte. »Au!«, rief er aus und stützte sich mit einem Arm auf, um sich mit dem anderen den Hinterkopf zu reiben. »Mach jetzt endlich!«, hörte er die Stimme laut knurren. Mürrisch drehte er sich zu der Geräuschquelle um und erblickte einen anscheinend gestressten Ron, der verzweifelt versuchte ihn zu wecken und gleichzeitig seine Hose anzuziehen. »Was soll das?«, murrte Harry angeschlagen und ließ sich abermals ins Kissen fallen. Er fühlte sich als hätte er nur fünf Minuten geschlafen. »Selber Schuld. Steh auf, man, der Unterricht hat vor einer viertel Stunde angefangen!«, hörte er Ron ärgerlich sagen. »Was?« Harry schreckte hoch und saß auf einmal kerzengerade im Bett. »Ja, jetzt beeile dich!« Wie vom Klatscher getroffen sprang er aus dem Bett und suchte seine Klamotten zusammen. Rasch zog er sich um und wandte sich dann zu seiner Schultasche. »Warum verdammt noch mal haben uns die Anderen nicht geweckt?«, rief Harry angesäuert und hetzte umher um alle seine Bücher zu finden. »Warum fragst du mich das?« Harry warf einen kurzen Blick auf Ron, der soeben seine Tasche schulterte und nach seinem Zauberstab griff. »Schneller!«, trieb Ron ihn an. Als Harry wenige Minuten später seinen Zauberstab in die Tasche steckte, hetzten sie aus der Tür und durch den Gemeinschaftsraum. Vor dem Klassenzimmer angekommen gönnten sie sich erst mal eine kurze Verschnaufpause. Dann klopfte Ron zögerlich. Keiner meldete sich. Auch nach dem zweiten und dritten Male nicht. Schließlich drückte Harry die Klinke hinunter und stieß die Tür auf. Der Raum war leer. »Hä? Wo sind die denn?«, fragte Ron. Harry stöhnte. Der Tag fing ja mal wieder super an. »Sag bloß nicht du hast mich umsonst geweckt!«, drohte er und blickte auf seine Uhr. »Mm... nach meiner Uhr hätten wir aber jetzt Unterricht. Warte mal... ist es Samstag?« »Nee, Freitag«, antwortete Ron. Seine Augen weiteten sich. »Harry!«, rief Ron plötzlich und umfasste Harrys Arm. »Die Nigraris Pflanze[1]! Wir wollten Heute üben größere Pflanzen zu verwandeln!« Harry starrte seinen Freund einen Moment lang schweigend an, dann stolperten sie beide gleichzeitig los. Sie hechteten durch die Gänge Richtung Einganshalle. Dann durchs Eichenportal und die Wiese hinunter. »Welches?«, keuchte Harry, als sie vor den drei Gewächshäusern standen. »Im dritten werden gerade diese Taron–irgendwas Dinger gezüchtet. Professor Sprout hat gesagt, dass wir da nicht reindürfen«, sagte Ron als er wieder Luft bekam. »Das Erste wird gerade auf Zauber erneuert«, sagte Harry darauf. »Woher weißt du das?« »Es steht dran.« Harry deutete auf das Schild. »Gut, dann gibt’s ja nur noch eins«, sagte Ron, immer noch außer Puste und ging auf Gewächshaus zwei zu. Sie öffneten die Tür und traten ein. Alle Köpfe wandten sich ihnen zu, und leider nicht nur Gryffindors. Harry blickte in das erstaunte Gesicht Pansy Parkinsons und einer Reihe anderer Slytherins, die, wie Harry vermutete, Kräuterkunde hatten. »Wo, wenn ich fragen darf, waren Sie?« Harry und Ron wandten gleichzeitig die Köpfe um. »Sie sind jetzt genau 26 Minuten zu spät!«, hallte die strenge Stimme ihrer Lehrerin durch das Gewächshaus. »Wir.. ähm...wir haben verschlafen Professor«, stotterte Ron. »Nun, sicherlich haben sie schon einmal etwas von einem Wecker gehört, Mr Weasley?« Sie blickte finster auf Ron hinunter. »Ich, ähm–« »Dann sollten sie ihn auch benutzen!«, unterbrach sie ihn. Harry rollte innerlich die Augen. Morgens war mit Professor McGonagall nicht gerade gut Kirschen essen. Aber verschlafen, das passierte doch wirklich jedem einmal. »Und wie wollen sie den versäumten Stoff bitte wieder nachholen?« »Ähm–«, machte Ron wieder. »Zehn Punkte Abzug, für jeden von Ihnen! Und ich möchte sie Morgen 17:00 Uhr hier unten sehen! Und nun gehen sie an Ihren Platz.« Grummelnd stellten sich Harry und Ron zu Hermine (sie beachtete die beiden nicht) vor eine ca. fünf Meter hohe Pflanze. Der Schwarzhaarige ließ seine Augen über die Menge streichen und erblickte Malfoy, der mit Pansy und Blaise an einer kleinen, gelben, komisch geformten Blume stand. Erstaunt stellte Harry fest das der Slytherin ihn die ganze Zeit über beobachtet hatte. Aber das spöttische Grinsen, das Harry erwartet hatte, blieb aus. Der Blonde sah den Gryffindor mit einem undurchschaubarem Blick an. Ein leichter Schauer huschte über Harrys Rücken und er wandte den Blick ab. Das lief nun schon ungefair einen Monat so. Kaum noch gehässige Antworten oder ein hämisches Grinsen. Keine Streits mehr, keine Beleidigungen, keine Provokationen. Harry machte sich so langsam ernsthafte Gedanken. Irgendetwas heckte der doch schon wieder aus. Doch Harry beließ es dabei. Wieso sollte er einen Streit anfangen, wenn es doch gerade so schön ruhig war? Trotzdem. Harry ließ den Blick wieder zu dem Slytherin hinübergleiten. Etwas merkwürdig war es schon. Harry Seufzte tief, versuchte sich auf den Unterricht zu konzentrieren und lenkte seinen Blick auf Professor McGonagall, die gerade erklärte, das man Nigraris nicht in Schreibfedern verwandeln sollte, da sie, sobald sie mit Tinte in Berührung kommen, sich wieder zurückverwandeln, und die Blüten dann vergiftete Tinte spuckten. »Die Tintenflecke gehen dann ungefair 3 Wochen nicht mehr raus, weder aus der Haut, noch aus der Kleidung. Also überlegen sie sich gut, in was Sie Ihre Nigraris verwandeln möchten...« Hermine redete auch nach dem Unterricht noch nicht mit ihnen. Sie war der Meinung, ihre Freunde mit schweigen strafen zu müssen, da zu spät kommen ihrer Ansicht nach den beiden viel zu oft in letzter Zeit passierte. In der Mittagspause jedoch, als sie gerade auf dem Weg zu Gryffindorturm waren, hielt sie es nicht mehr aus und wandte sich Harry zu. »Malfoy hat ungewöhnlich oft zu dir rübergeschaut, findest du nicht?« Harry sagte nichts. »Vielleicht heckt er wieder etwas aus.« Immer noch schweigen. »Ich meine, er verhält sich schon etwas seltsam in letzter–« »Hermine! Wenn du wissen willst ob etwas vorgefallen ist dann frag doch einfach!«, unterbrach Harry sie wütend. Stumm gingen die drei um die nächste Ecke und hasteten noch schnell auf die Treppe, die sich gerade wegzudrehen begann. Ron sprang als letzter nach Harry auf die unterste Stufe. Die zwei Drittklässler die hinter ihnen schafften es nicht mehr und wandten sich grummelnd dem nächsten Gang zu. Ihnen stand ein ziemlich großer Umweg bevor, wenn sie zum Turm gelangen wollten. »Ist denn etwas vorgefallen?«, fragte Hermine nach einer ganzen Weile die von Stille durchzogen worden war. »Nein, nichts«, erwiderte Harry abweisend. Er hatte keine Lust schon wieder über dieses Thema zu reden. Alle paar Tage sprach sie ihn darauf an. Woher sollte er denn wissen unter welchen Drogen Malfoy stand? Er hatte keine Ahnung was los war, die Beleidigungen hörten einfach von einem Tag auf den anderen auf. Ohne irgendeinen Grund, den Harry in Erwägung ziehen würde. »Hi, Harry.« Der Angesprochene blickte auf und erkannte – wie er genervt feststellen musste – Sharon, eine Fünftklässlerin aus Gryffindor, die ihm freudig entgegenstrahlte. Aus dem Augenwinkel sah er wie Ron grinste und würde ihm dafür am liebsten eine verpassen. Er erinnerte sich nur zu gut an den Vorfall vor knapp einem Jahr und hatte wirklich keine Lust diese unangenehmen Erfahrungen, die er damals gemacht hatte, jetzt zu vertiefen. »Hallo«, antwortete er trocken und wandte sich ab. Er hatte ihr nun schon wirklich oft genug einen Korb gegeben und hatte das Gefühl, dass sie so langsam verstanden haben müsste, dass er nichts von ihr wollte. Und er konnte wirklich nicht behaupten, dass er ihr große Hoffnungen gemacht hatte, geschweige denn es tat. Es trat wieder Stille ein und Harry schweifte in Gedanken ab zu Hagrids Hütte, wo er jetzt am liebsten in aller Ruhe einen Tee mit ihm trinken würde, als er schon wieder aus seinen Träumen herausgerissen wurde. »Aber an irgendetwas muss sein Verhalten doch liegen und es hat eindeutig was mit dir zu tun!« »Ich WEIß ES NICHT, Hermine!!! Ich habe keine Ahnung, okay?«, fauchte er plötzlich. Er wollte es sich einfach nicht mehr anhören. Eine Weile hatte er es noch angenehm gefunden, ohne Provokationen leben zu können, mittlerweile wünschte er sich einfach nur das der alte Malfoy wieder da war, damit er nicht von jedem immer die Fragen und Diskussionen über sich ergehen lassen musste. Als sie die Treppe verlassen hatten, bogen sie wieder um eine Ecke. »Harry, ich meine doch nur, dass vielleicht–«, hörte er Hermine ansetzten. Als sie so plötzlich verstummte sah er auf – und blickte direkt in die Augen von Draco Malfoy, der, rechts von Pansy und Blaise, ihm den Gang entgegen kam. Er verkniff sich ein entnervtes Stöhnen. Rasch schaute er wieder auf den Steinboden und wich dem Blick des Slytherins aus. Er unterdrückte den Gedanken Malfoy jetzt einfach alle Beleidigungen an den Kopf zu werfen die er kannte, in der Hoffnung dass der andere ebenfalls unschöne Begriffe verwenden würde, und beschleunigte seinen Schritt. Im Vorbeigehen streiften ihre nackten Unterarme leicht übereinander. Harry ging noch einen Schritt schneller, und als sie wieder um die nächste Ecke bogen, atmete er erleichtert aus. »Was war das denn?«, fragte Ron verdattert als sie außer Hörweite waren. »Keine Ahnung«, murmelte der Schwarzhaarige. »Was haben wir jetzt dann?«, versuchte er das Thema zu wechseln. »Zauberkunst« sagte Hermine. »WAS? Ich dachte das fällt aus!«, rief Ron erschrocken. »Nein Ron. Professor Flitwick hat gesagt, dass es vielleicht ausfällt, er es aber noch nicht genau weiß und dass er uns bescheid gibt falls wir frei haben. Und da wir keine Nachricht bekommen haben, findet es statt«, sagte Hermine streng. Von Ron kam ein leises wimmern. »Warum?«, fragte sie Stirnrunzelnd. »Ooh... warte mal... du hast den Aufsatz doch gestern noch gemacht, oder?« Ron sah zu peinlich berührt zu Boden. »Oh Ron! Du dachtest doch wohl nicht im Ernst, dass wir, selbst wenn der Unterricht ausfällt, die Hausaufgaben nicht abgeben müssen?«, sagte sie und blickte ihn vorwurfsvoll an. Ron sagte nichts und Hermine seufzte. »Dann musst du ihn eben jetzt noch schreiben.« Sie sah auf die Uhr. »Oh je, wir haben noch genau Zweiundvierzig Minuten Zeit. Das schaffst du nie.« Ron runzelte die Stirn. »Zweiundvierzig Minuten? Den schreib ich doch locker in Zehn!« »Ron, das sind 4 ½ Fuß! Ich saß drei Stunden in der Bibliothek!« bemerkte Hermine. »Ja, du...«, sagte der Rothaarige und machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand. »Du hast ja wahrscheinlich auch fünf Fuß geschrieben.« »Sechs«, kam prompt die Antwort. Ron blickte sie einen Moment lang nachdenklich an, öffnete dann den Mund und setzte zum sprechen an. »Hermine–« »Nein, du bekommst ihn nicht, Ron!« »Komm schon, Hermine, nur ein bisschen«, bettelte der Rothaarige. »Vergiss es.« »Zentaurenrudel«, sagte Harry und sie stiegen nacheinander durch das Portraitloch. Hermine wandte sich zur Treppe die zum Mädchenschlafsaal hinaufführte. »Ich hole Pergament und Tinte. Wenn ich diesen blöden Aufsatz nicht habe, bekomme ich bestimmt ein Mündliches ›S‹ von Flitwick«, sagte Ron genervt und stapfte in die Jungenschlafsäle hoch. Harry, der nicht alleine zurück bleiben wollte, folgte ihm. Oben ließ er sich aufs Bett plumpsen und beobachtete seinen rothaarigen Freund, der wütend in seinem Koffer rumkramte. Plötzlich klapperte etwas am Fenster. Harry wandte sich um und sah Hedwig, die mit einem Brief am Bein vor dem Fenster auf und ab flog. Schnell sprang er auf und öffnete es, um sie hereinzulassen. Sie landete auf seine Stuhllehne und Schuschute leise. Harry schloss das Fenster wieder, kam auf sie zu und begann den Brief von ihrem Bein zu knoten. Als er ihn in der Hand hielt wendete er ihn zweimal. Verdutzt stellte er fest, dass kein Empfänger angegeben war, vom Absender ganz zu schweigen. Verwirrt riss er den Umschlag auf und holte einen kleinen Fetzen Papier heraus. Mit ordentlicher, geschwungener Schrift war dort eine spärliche Nachricht geschrieben worden. Nächste Woche habt ihr wieder Verwandlungen in Gewächshaus zwei. Nicht, dass du wieder zu spät kommst und noch mal nachsitzen musst. Verblüfft starrte er auf das Stück Pergament. »Von wem ist der?«, fragte Ron, der mittlerweile eine Rolle Pergament und seine Feder in der Hand hielt. »Ich weiß nicht... da steht kein Absender...«, murmelte Harry und drehte den Zettel um. Nichts. »Was? Zeig mal her«, Ron kam auf ihn zu und schaute über die Schulter seines Freundes. In diesem Moment klopfte es an der Tür. Die Beiden drehten sich um, als die Tür geöffnet wurde und Hermine hineintrat. »Wie lange braucht ihr eigentlich? Ich dachte wir wollten noch in die Bibliothek«, sagte sie und hob die Augenbrauen. »Sag mal hast du den mir geschickt?« fragte Harry und reichte Hermine den Brief. Sie las ihn durch. »Natürlich nicht«, sagte sie. Das hätte ich euch doch die ganze Zeit sagen können, außerdem ist das überhaupt nicht meine Schrift«, sie reichte ihm den Zettel zurück. Er warf nochmals einen Blick darauf. Stimmt, dachte er. Darauf hätte er aber auch selbst kommen können. »Aber wer–« »Es muss auf jeden Fall jemand sein, der heute Morgen im Gewächshaus war«, unterbrach die Brünette ihren Freund. »Vielleicht ein Leher? McGonagall?«, fragte Harry. »Nein, die Unterschreiben immer, außerdem ist er Brief zu persönlich geschrieben. Und derjenige hat dich geduzt«, kam die Antwort von Hermine. »Welche Eule hat ihn dir denn geschickt?«, fragte sie dann und setzte sich auf Harrys Bett. »Hedwig.« »Mh... wer wäre denn an Hedwig rangekommen?« grübelte sie. »Hedwig würde doch nie auf einen Fremden hören und für ihn einen Brief wegschaffen oder?« sagte Ron. »Nein, aber vielleicht war der Absender ihr gar nicht Fremd...«, sagte Hermine. »Ist Hedwig immer bei dir Harry?« fragte sie. »Nein, meistens in der Eulerei.« »Sicher?« »Nun ja, ich denk es zumindest. Wenn ich einen Brief verschicken will ist sie meistens dort. Einmal war sie nicht da. Aber eine halbe Stunde später ist sie dann hierher gekommen«, sagte Harry. Er beobachtete wie Ron abwesend auf die Uhr blickte. »OH NEIN!« »Was? Was ist los?«, fragte die Braunhaarige. »Wir haben in zwanzig Minuten Zauberkunst, das schaff ich doch niemals!«, sagte Ron entsetzt und ließ sich niedergeschlagen aufs Bett sinken. Hermine blickte ihn eine Weile an. Dann seufzte sie und griff in ihre Tasche. »Hier, wenn du dich beeilst hast du ihn in einer viertel Stunde abgeschrieben. Aber ändere die Sätze ein bisschen um, wenn wir genau denselben haben, kriegen wir bestimmt Probleme.« Sie reichte ihm einen langen Bogen Pergament in winzig kleiner Schrift geschrieben. Rons Augen begannen zu leuchten. »Im Ernst? Danke, Hermine!« Er schnappte sich das Papier und las sich die ersten paar Sätze durch. »Nun... wie wär's wenn du auf den Brief antwortest? Vielleicht war es auch nur Dean oder so und er hat vergessen seinen Namen drunter zu schreiben.« meinte Hermine dann an Harry gewandt. Er blickte wieder auf den Brief, seufzte kurz und kramte dann seine Feder heraus und kritzelte rasch eine Antwort auf die Rückseite. Danke, ich werde es mir merken. Wer bist du? Harry Dann band er den Zettel Hedwig ans Bein und ging mit ihr zum Fenster. »Bring den Brief zurück zum Absender!« sagte er. »Und komm gleich zurück, warte nicht bis derjenige geantwortet hat!«, rief Hermine noch. »Wieso das denn?«, fragte Harry. »Ganz einfach, wenn Hedwig zurück kommt sperrst du sie in den Käfig. Wenn derjenige dir antwortet benutzt er vielleicht seine eigene Eule. Und dann haben wir eventuell das Glück, anhand der Eule den Absender herauszufinden. Das wird allerdings nicht so leicht sein. Schließlich war der sechste Jahrgang von Gryffindor, Hufflepuff und Slytherin im Gewächshaus«, erklärte sie ihm. »Von Slytherin können wir ja wohl nichts erwarten«, sagte Ron ohne von seinem Aufsatz aufzusehen. »Mh... nein, eigentlich nicht«, stimmte Hermine zu. Harry ließ Hedwig losfliegen und schaute ihr hinterher. »Hedwig dürfte nicht allzu lange brauchen, wenn sie den Brief nur von einem Turm zum anderen bringen muss.« Zehn Minuten später flatterte die Schneeeule zurück durchs Fenster und ließ sich auf Harrys Schoß nieder – ohne Antwort. »Gut, ähm ... sperre sie jetzt lieber ein«, sagte die Gryffindor. Als Hedwigs Käfigtür verschlossen war, stand Ron auf und reichte Hermine ihren Aufsatz. Grinsend hob er seinen eigenen hoch, damit seine beiden Freunde ihn betrachten konnten. »Genau 4 ½ Fuß!« verkündete er glücklich. Harry grinste, Hermine jedoch viel der Kinnladen runter. »Ron, wie viele Sätze sind das?«, fragte sie. »Sieben, wieso?« Ron hatte so groß wie möglich geschrieben und die Wörter unendlich in die Länge gezogen. »Dafür bekommst du niemals ein ›O‹!«, sagte Hermine empört. »Will ich auch nicht. Ich bin froh wenn ich ein ›A‹ bekomme«, sagte er und packte ihn ein. Hermine verdrehte die Augen. Dann sah sie auf die Uhr. »Wir gehen jetzt besser. Die Treppe zum Zauberkunstunterricht hat sich vorhin verschoben, wir müssen einen kleinen Umweg gehen.« * * * »Heute lernen wir den Erscheinungszauber«, sagte der kleine Professor Flitwick, der wie immer auf einem kleinen, fliegendem Stapel Bücher balancierte und auf die Schüler hinabschaute. »Mit ihm kann man versteckte Nachrichten und Bilder sichtbar machen. Hier habe ein Wort geschrieben und unsichtbar gemacht«, er deutete auf ein großes Plakat, welches vor dem Lehrerpult abgestellt war. »Um es zu lesen muss der Erscheinungszauber angewandt werden. Passt auf.« Er nahm seinen Zauberstab in die Hand und machte damit eine elegante Bewegung. »Limetrie Lemiosa![2]« Ein weißer Luftschwall schoss aus Flitwicks Zauberstab und auf dem Plakat erschienen, Buchstabe für Buchstabe, die Wörter "Limetrie Lemiosa". Harry konnte beobachten wie Lavender ganz begeistert mit den Lippen ein Wort formte, das für ihn wie "Wooah" aussah. Hermine stattdessen sah eher etwas gelangweilt aus. Sie hatte die Bücher natürlich schon angefangen alleine durchzuarbeiten. Harry vermutete, dass sie das Kapitel des Erscheinungszaubers schon durch hatte. Er rollte die Augen. Typisch. »Also, ich wiederhole die Bewegung noch einmal, alle hersehen bitte«, rief Flitwick und ruderte mit den Armen um die Aufmerksamkeit der ins Tuscheln verfallenen Schüler wieder auf sich zu richten. Als es wieder ruhig war, räusperte er sich (was Harry für ziemlich überflüssig hielt, da er ja nicht vorhatte etwas zu sagen, sondern nur die Bewegung zeigen wollte), krempelte seinen Ärmel hoch und hob den Arm mit dem Zauberstab in der Hand. Er schwang ihn in einer leichten kurve nach unten, zog eine Schlaufe wieder nach oben, sodass es aussah als hätte er eine unsichtbare Vase gezeichnet, und stach dann in die Luft, als wolle er einen imaginären Ritter im Kampf den Todesschlag geben. »So, bitte macht alle die Bewegung nach«, sagte er dann und die Schüler kramten ihren Zauberstab hervor. »Auf mein Kommando: drei, zwei, eins – und Limetrie Lemiosa!« Die letzten beiden Worte sagten alle im Chor. Das übten sie die hälfte der Stunde und Flitwick verbesserte sie, falls jemand einen Fehler machte. Dann bekam jeder ein Blatt Pergament, auf dem eine verschlüsselte Nachricht stand, die sie sichtbar machen mussten. Alle riefen die Zauberformel durcheinander und weiße Luftschwalle zischten durchs Zimmer, wenn jemand sein Ziel verfehlte. Hermine schaffte es gleich beim ersten Versuch. Bei Neville dagegen klappte es nicht so gut. Statt die unsichtbaren Wörter erscheinen zu lassen, verschwand das gesamte Pergament. Auch Dean kam mit dem Zauber nicht so gut zurecht. Er sprach so undeutlich, dass das Papier keine verborgene Schrift zeigte, sondern zu Schweben begann (Wingardium Leviosa). Und Rons Pergament fing, zum verblüffen Harrys, Feuer. Hausaufgabe war den Zauber zu üben und natürlich ein 3 Fuß langer Aufsatz, darüber wie der Zauber entstand, wer ihn erfunden und entwickelt hat. Nach dem erklingen des magisch verstärkten Gong packten Harry, Hermine und Ron ihre Sachen zusammen und traten, im Gedränge der Anderen, hinaus auf den Gang. »Was haben wir jetzt?«, fragte Ron an Hermine gewandt. »Doppelstunde Zaubertränke.« »Doppelstunde?«, stöhnte Ron. Harry rutschte das Herz in die Hose. Zwei ganze Stunden mit Snape und Malfoy. Nun ja, Malfoy war ja eigentlich kein so großes Problem, schließlich nervte er nicht mehr. Aber irgendwie machte Harry gerade das Unbehagen. Als sie in den Kerkern angekommen waren, musste Harry feststellen, dass schon einige Slytherins vor der Kerkertür warteten. Darunter auch Zabini, Parkinson und – Malfoy. Harry seufzte resigniert. Er freute sich jetzt schon auf das Stundenende. Als das Trio näher an die Kerkertür herantrat, so dass nun auch die anderen sie im Blick hatten, fasste Harry Zabini ins Auge, da dieser ihn mit einem sehr merkwürdigem Blick bedachte, sich dann sofort zu Malfoy umdrehte, der neben ihm an der Steinwand gelehnt stand und gedankenversunken auf den Boden starrte. Zabini stach ihn unauffällig, jedoch nicht unauffällig genug, da der Harry es durchaus mitbekam, in die Rippen. Sofort sah der Blonde Junge auf und schaute Harry direkt an. Und was dann geschah, hatte der Gryffindor am allerwenigsten erwartet. to be continued... [1] Nigraris hab ich selbst erfunden, mit der Stütze, dass "Niger" bzw. "Nigra" im lateinischen etwa "Schwarz" bedeutet. Und da die Pflanze sich ja nicht mit schwarzer Tinte "versteht", fand ich den Namen ganz praktisch. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nie Latein hatte und die Grammatik oder die Schreibweise evtl. falsch ist. [2] Limetrie Lemiosa ist ebenfalls von mir ausgedacht. Diesmal habe ich aber keine lateinischen Wörter benutzt, sondern einfach irgendetwas erfunden, weil ich einen Zauberspruch brachte, der sich so ähnlich wie Wingardium Leviosa (Schwebezauber, siehe HP Band 1, Kapitel Halloween, Seite 188) anhört ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)