Tru Calling von Leia_de_Flourite (Destiny of a Jedi Knight reloaded...[Epilog lädt]) ================================================================================ Epilog: The Light in total Darkness ----------------------------------- Einsam trabte der Jedi durch den rötlichen Sand Tatooines. Er wusste, dass er einer der letzten seiner Art war. Wusste, dass er nie mehr der sein konnte, der er einst war. Menschen, die er geliebt hatte, waren von ihm gegangen. Die Tempel der Jedi war zerstört und mit ihm fast alles, wofür er gelebt hatte. Die Erinnerung an das Kind, das er noch Minuten zuvor in den Armen gehalten hatte, führte ihm seinen weiteren Weg vor Augen. Das Wohl des jungen Luke Skywalker war jetzt das Einzige, was zählte und es lag allein in seiner Hand. Und wenn das bedeutete, dass er, Obi-Wan Kenobi, seine Identität aufgeben musste, um den Jungen zu beschützen, dann musste es eben sein. Auch wenn das bedeutete, dass er für Jahre auf diesem Planeten fest saß. Der Jedimeister war sich nicht ganz sicher, was er von diesem Ort zu erwarten hatte, aber der Anblick von Iriel Ahtarrath’s Haus war beruhigend vertraut. Iriel selbst war vor wenigen Monaten an einem Lungenödem gestorben - das Rauchen und der Sand in der Luft hatten ihr nicht gut getan. Daher war das einzige, was ihn empfing, Stille und schwüle Luft. Die Einsamkeit ließ die alten Bilder erneut hochsteigen: hunderte Padawanbe und Jünglinge, reglos den Boden bedeckend. Für ihn war jedes Gesicht gleich gewesen, denn er hatte sich gezwungen, nicht genau hinzusehen – aus Angst, vertraute Gesichtszüge zu erblicken. „Dad?“ Obi-Wan zuckte zusammen; noch immer hatte er sich nicht daran gewöhnt, so angesprochen zu werden, aber noch nie war ihm der Klang dieses Wortes derart großartig vorgekommen. „Sigal, dir geht es gut. Der Macht sei Dank.“ Sein Ziehsohn verzog eine Miene – er glaubte nicht an die Macht und all diesen Unsinn. So sehr er die Menschen auch ehrte, die ihm eine Familie sein wollten, aber von seiner Religion ließ er sich nicht abbringen. Und Obi-Wan verzieh ihm das, schließlich hatte er es Sigal zu verdanken, dass die Frau, die er liebte, noch am Leben war... ~~~Flashback ~~~ Jaydens Lichtschwert lag zerstört und nutzlos Funken sprühend zwischen den beiden Kontrahenten. Der Kampf war endgültig entschieden und obwohl das Obi-Wan Sorgen bereiten sollte, fürchtete er sich nicht vor seinem Gegner, ja beachtete ihn kaum. Man konnte es Resignation nennen, aber tatsächlich galt seine Sorge einem ganz anderen Schauplatz. Einer anderen Person. Der Jedi tat etwas, das noch nie zuvor jemand gewagt hatte: er ließ Dooku links liegen und eilte zu seiner Schülerin, die auf dem Boden kollabiert war. Ihr Puls war einigermaßen stabil, wurde aber immer schwächer. Der Biss an ihrem Bein konnte die einzige Ursache dafür sein. „Sie hat einen anaphylaktischen Schock, sie muss sofort behandelt werden,“ teilte er Mace Windu mit, welcher die hereinstürmenden Jedi anführte, aber er konnte in den Augen des Ratsmitgliedes lesen, dass dessen Prioritäten ganz anders lagen. Unter all den fremden Wörtern stieß Sigal endlich auf eines, dass er verstand. Denn es gab kein Wort in seiner Sprache, das ’anaphylaktisch’ entsprach und so gehörte das zu den Fremdwörtern, die seine Kultur adaptiert hatte. ’Hyperallergen’ zählte auch dazu, denn das war sein größtes Problem, der Junge vertrug fast nichts, keine Gräser, keine Blüten und so war Sigal dazu gezwungen, stets eine kleine Spritze mit sich rum zu tragen, die das magisches Wundermittel enthielt, das ihm half zu atmen, wenn seine Luftröhre zuschwoll. Ohne zu zögern reichte er das Antihistaminikum dem Jedi. ~~~Flashback End~~~ „Wo ist sie?“ Diese Frage brannte ihm schon seit Stunden auf der Seele und sie jetzt endlich aussprechen zu können war befreiend, aber er fürchtete sich auch ein wenig vor der Antwort. Tru hatte erst vor fast einem halben Jahr ihre Prüfungen abgelegt und angesichts der Tatsache, dass man ihre Fähigkeiten so gering eingestuft hatte, war das eine beachtliche Leistung gewesen. Trotzdem war die frischgebackene Jedi der Ansicht gewesen, sie müsse sich nun einem Gebiet widmen, das sie beherrsche: Tru wurde Lehrende für die jüngsten Mitglieder des Tempels und half außerdem in den Archiven aus. Einerseits diente das dem Zweck, Michelle jederzeit im Auge zu behalten, andererseits war es ihr aufgrund einer medizinischen Kondition nicht möglich geworden, an Außeneinsätzen teil zu nehmen. Sigal hingegen hatte sich als gänzlich machtunsensitiv erwiesen, dafür lag seine Begabung in der Kunst des Kochens und mit ein wenig Überredungskunst hatte Tru auch ihn als Küchenhilfe in den Tempel bringen können, wenngleich er die für Jedi vorbehaltenen Bereiche nicht betreten durfte. Sie hätten sich alle drei zur Zeit des Massakers im Jeditempel befinden müssen und Sigal nun so lebendig zu begegnen gab ein wenig Hoffnung. „Sie ist in...“ Der Junge schnippte kurz mit den Fingern, als er verzweifelt nach dem richtigen Basic-Wort suchte, letztlich deutete er einfach auf den Boden. „Im Keller?“ „Keller! Genau, das war es.“ Keller war eigentlich die falsche Bezeichnung dafür, man konnte es eher einen Bunker nennen. Der Eingang war versteckt hinter den Abfallbehältern und von dort aus führte eine steinerne Treppe in einen Werkstattraum, an den noch weitere Wohnräume grenzten. Im Falle einer Hausdurchsuchung konnte man durchaus einige Wochen dort unten leben. Fast lautlos stieg Obi-Wan die Stufen hinab. Auf der alten Werkbank lagen kleine und größere Bestandteile eines Droiden herum, die man bei genauerem Hinsehen als die traurigen Überreste von R4 identifizieren konnte. Tru saß hochkonzentriert davor und versuchte gerade, zwei Bruchstücke zusammen zu löten. „Oh, verflucht!“, schimpfte Obi-Wans Frau gereizt, als das Metall anstatt zusammen zu halten an weiteren Stellen brach. Michelle, die auf dem Sofa am anderen Ende des Raumes schlief, zuckte nur kurz zusammen. „Ist schon gut, wir werden ihn nicht mehr benötigen.“ Tru blickte ihn nicht an, stattdessen nahm sie sich die nächsten zwei Teile vor – und geriet mit dem Finger an den Lötkolben. /Großartig. Sie ignoriert mich also absichtlich und wenn sie verletzt ist, wird sie noch gereizter./ Schweigend nuckelte die Blonde an ihrer schmerzenden Fingerkuppe. „Du solltest es mit Eis kühlen.“ „Welches Eis bitteschön, wir leben in einer Wüste.“ Obi-Wan seufzte. Ihre Launen strapazierten schon manchmal seine Nerven, aber meistens verflogen sie auch schnell wieder, wenn man wusste, was man zu sagen hatte. „Was ist dein Problem, Tru?“ „Was mein Problem ist? Das letzte Mal, dass ich was von dir gehört habe, waren die kurzen Sekunden, als du aus der Ratsversammlung kamst und meintest, du wärest auf General Grievous angesetzt worden. Und das reizende Gerücht, dass du tot seist, nur wenige Tage danach. Man schickte mir die Reste von R4 als Beweis, nur zwölf Stunden danach hieß es wieder, du seiest am Leben.“ „Es ist... Es war Krieg und ich war mitten in der Schlacht. Natürlich war ich in Gefahr und natürlich hatte ich keine Zeit Kontakt mit dir aufzunehmen, ich hatte ja kaum Zeit zum Schlafen.“ „Was meinst du mit: ’Es war Krieg.’? Ist es schon vorbei?“ Da war er, der unangenehme Teil des Tages. Wie genau konnte man beschreiben, was so unbeschreiblich grausam war? „Dieser Krieg ist am Ende, weil die Demokratie am Ende ist. Hast du den Notruf vom Tempel nicht erhalten?“ Tru lauschte den Nachrichten mit wachsendem Unglauben, dass sogar ihre anfängliche Wut verblassen ließ. „Nein, Michelle hat ihren Saftbecher genau über der Kommunikationseinheit umgeschmissen, ich bin noch nicht dazu gekommen, das reparieren zu lassen. War es etwas wichtiges?“ „Es war eine Falle. Aber die Einzelheiten erkläre ich dir später, du musst mir erst einmal verraten, wie es sein kann, dass ihr hier seid und nicht im Tempel.“ „Sigal hat Probleme mit der Atmung bekommen, anscheinend verträgt er die Abgase aus Coruscant nicht. Und das hier ist der einzige Ort, an dem er sich richtig erholen kann, hier gibt es weder Immissionen noch Pollen.“ Also hatte die Anfälligkeit dieses Jungen für Allergien aller Art Tru erneut das Leben gerettet. „Tru, wir können nicht mehr zurück. Die Republik ist tot, sie wurde von innen aufgezehrt und was sich von ihr genährt hat, droht nun auch die letzten Jedi zu verschlingen. Es scheint, als hätten die Sith triumphiert. Meister Yoda und ich sind die einzigen Jedimeister, die noch übrig geblieben sind.“ „Aber das ist unmöglich. Qui-Gon sagte, Anakin wäre noch am Leben.“ Obi-Wan stockte. Er wollte nicht über Anakin reden, noch nicht. „Wie soll er dir das gesagt haben Schatz, er hat doch noch nicht mal Zähne.“ Sie rollte mit den Augen. „Nicht unser Sohn, ich rede von meinem Vater!“ Jetzt war es an Obi-Wan, verwirrt zu sein. Deutlich verwirrt. Meister Yoda hatte ihm vor nicht ganz 24 Stunden eröffnet, wie es möglich war, mit jenen zu kommunizieren, die ihn die Macht eingegangen waren und Ausgerechnet Tru, die gelegentlich über die Komplexität der Macht schimpfte... „Du beherrscht diese Art von Kommunikation?“, vollendete er seine Gedanken mit einer Frage. Sie tat es mit einem Schulterzucken ab. „Sicher. Das war so ziemlich der einzige Grund, warum ich nicht es verkraftet habe, dass du ständig ohne mich auf Missionen gegangen bist, weil ich wusste, dass Dad ein Auge auf dich hat.“ Da war er wieder, der ‚Du hast mich allein gelassen’ - Vorwurf, um den sich alle ihre Streits rankten, wenngleich sie sich selten stritten. Lediglich vor und nach jedem Einsatz, den der Jedimeister tätigte. „Wie oft soll ich es dir noch sagen, du kannst nicht von mir erwarten, dass ich auch noch dein Leben und das unseres Sohnes gefährde.“ Er rieb sich die Augen und setzte sich neben die schlafende Michelle auf das Sofa und sein Blick wanderte zu den Kinderbett neben dem Sofa. Der kleine Qui-Gon Kenobi schlief den Schlaf der Unschuldigen und Ahnungslosen. „Es ist egal. Ich werde ohnehin nicht mehr von hier fort gehen. Es gibt keinen Grund dazu. Alles, was mir am Herzen liegt, befindet sich auf diesem Planeten.“ Trotz allem hatte Obi-Wan das Gefühl, fort gehen zu müssen um wirklich für ihre Sicherheit sorgen zu können. Bei den Verletzungen, die er Anakin zugefügt hatte, stand er ganz oben auf der Liste der Gejagten. Er würde sich zumindest einen neuen Namen zulegen müssen, irgendetwas Schlichtes... Trus Hand fand die seine als sie sich neben ihn setzte und sorgenvoll von oben bis unten betrachtete. Er schien gealtert, mehr denn je. „Erzähl mir davon,“ flüsterte sie schließlich, „ich möchte wissen, was geschehen ist, jedes Detail.“ Obi-Wan war müde von den Geschehnissen, aber irgendwann würde er damit anfangen müssen. Warum also nicht jetzt? ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Ein paar Worte zum Abschied.... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* So, dies war meine erste und wohl letzte Star Wars-FanFiction. Bis jetzt habe ich die Erfahrung gemacht, dass man ohnehin nicht mehr als eine FF zu einem Thema machen sollte, sofern es nicht gerade um Krimi- oder Ärzteserien geht. Es tut mir Leid, dass ich kein besseres Ende gefunden habe, aber es ist nun mal eine Saga, die kein Ende hat. Was mit Tru wohl des weiteren Geschehen wird? Nun, um dem normalen Verlauf der Filme nicht zu beeinträchtigen, wird sie wohl früher oder später durch Anakins Hand sterben, ich tippe so auf in zwanzig Jahren, nicht ohne sich vorher Prinzessin Leias Gruppe von Separatisten angeschlossen zu haben, auf jeden Fall wird sie kaum Kontakt zu Luke gehabt haben. Die Kinder werden ihren eigenen Weg gehen und so endet Obi-Wan früher oder später allein, um der Mann zu werden, der sich letztlich von Darth Vader töten lässt. Denn genau diesen Eindruck hat es immer auf mich gemacht. Dass er kurz vor dem letzten Schlag einfach resigniert und Luke seine Aufgabe übertragen hat. Es war amüsant, diese FF zu schreiben, wenn auch nicht immer einfach und ich kann durchaus behaupten, dass ich auch an diesem Projekt ein Stück gewachsen bin. Und so bin ich der Erfüllung von Plan b hoffentlich ein gutes Stück näher gekommen, denn sollte ich durch meine organische Chemie II –Wiederholungsklausur fallen, (und ich will nichts anderes als Chemie studieren, das war DER Plan A schlechthin), muss ich ernsthaft erwägen nicht irgendwann lieber mit Schriftstellerei meine Brötchen zu verdienen. Und wenn meine Leser auch nur halb so nett zu mir sind, wie ihr, die mir immer so aufmerksam Kommentare geschrieben habt, dann gibt es etwas, worauf ich mich freuen kann. Also möge die Macht mit uns sein... Eure Martini Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)