Die Chroniken von Khad-Arza von Linchan (Erstes Buch: Das Blut der sterbenden Welten) ================================================================================ Kapitel 1: Das Feuer -------------------- 1. Das Feuer Die Morgendämmerung brachte den grünlichen Schimmer des Himmels zurück auf die Welt, den die Nacht mit ihrer Schwärze verschluckt gehabt hatte. Karana beobachtete mit weit aufgerissenen grünen Augen die Dämmerung von seinem Bett aus, als hätte er nie zuvor gesehen, wie die Sonne aufging und das Grün des Himmels zurückbrachte. Auf Ghia sollte der Himmel blau sein, fiel ihm ein, was er einst in der Schule gelernt hatte. Er konnte sich eine Welt mit einem blauen Himmel nicht vorstellen… wäre blau nicht viel zu kalt und düster für einen Himmel, der seine Welt schützend einhüllte? „Vater Himmel ist türkis!“ versetzte der junge Mann zuversichtlich, „Die sind doch komisch, die Menschen von Ghia.“ Ein plötzliches Poltern und lautes Rumpeln vor dem Zimmer ließ ihn hochschrecken und sich zur geschlossenen Tür drehen. Dann hörte er das Schreien seines Freundes Tayson und das Bellen seines Hundes, es folgte noch mehr Gepolter. Karana hielt es für klüger, nach dem Rechten zu sehen, deswegen stand er genervt vom Bett auf, öffnete die Tür und sah in den Flur. „Tayson?!“ rief er hinaus, „Bist du noch am Leben?!“ „Was denn…?!“ kam ein leises Stöhnen von unten, und Karana trat um die Ecke zur Treppe. Am Fuß jener Treppe lag der schwarzhaarige Tayson auf dem Rücken, um ihn herum wuselte ein überdurchschnittlich großes, pechschwarzes Hundemännchen mit zottigen Haaren, das ab und zu bellte. „Ja, ich lebe… dein Hund hat mich genervt und vor meiner Tür herumgetobt, da bin ich aufgestanden, und diese blöde Töle hat mich angesprungen, als wäre ich seine Frau oder so, und hat mich die Treppe runter geworfen! Besten Dank, Zauberer…“ „Schamane!“ meckerte Karana, „Es heißt Schamane, nicht Zauberer! Wir machen nicht den Quatsch mit Zylindern und weißen Karnickeln!“ Tayson verdrehte die Augen und rappelte sich hoch. Das hörte er ja oft… ja, er wusste natürlich, dass sein bester Freund Karana kein Zauberer, sondern Schamane war – und was für einer – aber es machte so einen Spaß, ihn zu ärgern. Karana rief den schwarzen Hund zu sich, klopfte ihn amüsiert und wuschelte ihm mit der Hand durch das Fell. „Aar, beruhig dich mal!“ sagte er, „Den armen Tayson einfach so umwerfen, tststs…“ Tayson gähnte. „Wieso bist du überhaupt wach um diese Zeit…?“ seufzte er und stieg die Treppe wieder hinauf, „Normalerweise pennst du doch bis Mittag…“ „Deshalb hab ich Aar ja dressiert, dich zu nerven, wenn ich noch schlafe.“ „Oh, danke, Karana. Wieso nervt er nicht einfach Simu, der ist doch der Frühaufsteher von uns dreien!“ Die beiden Jungen sahen sich an und Karana wusste plötzlich, wo Aars Problem war. „Simu!“ keuchte er, „Diese Trantüte hat dem Hund kein Frühstück gegeben! – Wo steckt Simu, der ist doch sonst der Einzige, der bei Sonnenaufgang wach ist!“ „Keine Ahnung, ich hab ihn auch schon lange nicht mehr gesehen – wieso weißt du nicht, wo er ist, Karana?! Du bist doch hier der große Gedankenleser und Simu ist dein Bruder!“ „Fastbruder,“ korrigierte Karana, „Wir sind nicht blutsverwandt, meine Eltern haben Simu nur aufgezogen – was hat das damit zu tun, dass er weg ist?!“ Tayson schnaubte und der Hund bellte und hüpfte zwischen seinem Herrchen und ihm herum. „So ein Scheiß, gestern Abend ist er auch gar nicht hier gewesen, oder? Spinne ich jetzt? – Ach, ich geh mit Aar raus und jagen, bevor er verhungert, und du suchst nach Simu!“ „Wieso ich?! – HEY!“ Aber Karana war schon wieder in seinem Zimmer verschwunden und der Schwarzhaarige blieb schnaubend zurück, als Aar Karana bellend hinterher hoppelte. „Zauberer! Warte auf mich!“ nölte er, und wie erwartet kam ein empörtes „Schamane!“ aus Karanas Zimmer. „Ja, ja, Zylinder, ich weiß,“ machte der Freund seufzend, „Wer sagt eigentlich, dass Zauberer Zylinder und Karnickel haben?“ Karana kam fertig angezogen mit seinem Hund wieder aus dem Zimmer, rannte die Treppe hinab an Tayson vorbei und schnappte sich seinen Säbel, der im Flur in einer Wand gesteckt hatte, ihn sich an den Gürtel schnallend. „Oh, verdammt…“ stöhnte er dann und rieb sich den Bauch, „Dieser dämliche Strich tut immer noch weh, wenn ich laufe! Wenn ich Kurzhöschen nächstes Mal sehe, bringe ich ihn um… – die Zylinder? Pff, keine Ahnung, Vati sagt, das ist irgend so eine Sache von Ghia!“ „Ghia!“ machte Tayson perplex, als sein Freund samt Hund das Haus verließ. „Die sind komisch, die Ghianer!“ Tatsächlich hatte Tayson gehört, dass die Menschen auf der Ghia kaum anders sein sollten als die auf Tharr, wo er lebte. Die drei Welten Ghia, Tharr und Zuyya waren seit Ewigkeiten verbunden, waren verschieden und gehörten doch irgendwie zusammen. Auf Tharr sagte man, Ghia und Zuyya wären die Monde Tharrs, und nachts sah man beide am Himmel leuchten, die Ghia groß und grün, die Zuyya klein und bläulich schimmernd. Tayson war niemals in einem Raumschiff nach Ghia oder Zuyya geflogen – das taten nicht viele Menschen, und auch nicht viele kamen nach Tharr. Früher einmal, vor dem großen Krieg zwischen Tharr und Zuyya, war der Verkehr geschäftiger gewesen. Eigentlich war Tayson das auch egal. Man sagte immer, die Ghianer wären komisch. Die Zuyyaner waren das noch mehr und sowieso – denn die hatten vor vielen Jahren den Krieg angefangen. Die Magie der Zuyyaner war anders als die der tharranischen Schamanen… bösartiger und unheimlicher, sagte man, Tayson hatte nie einen Zuyyaner gekannt; er hatte nur die Soldaten gesehen, die im Krieg das Land Kisara an vielen Orten besetzt und belagert hatten. Auch hier, in Lorana, und in Taysons Heimatdorf Gemi waren sie gewesen, als er kleiner gewesen war. Sie hatte eigenartige Rüstungen getragen und es war ihnen egal gewesen, wen sie töteten. „Ich wollte ja Simu suchen,“ fiel ihm bei allem grübeln verdrossen ein, und er seufzte und machte sich an die Arbeit, das Haus und als nächstes die Umgebung auf den Kopf zu stellen, um seinen verschollenen Freund zu suchen. Das Haus, in dem Karana zusammen mit Tayson und seinem Fastbruder Simu wohnte, war ein kleines Stück außerhalb des Dorfes Lorana, in dem Karanas Eltern lebten. Irgendwann war es wohl mal eine Art Wachhaus gewesen an der Straße, die in die Hauptstadt Vialla führte, aber es war schon lange unbewohnt gewesen. Deswegen hatte Karana die Idee gehabt, mit den beiden anderen dort einzuziehen, um dem strengen Elternhaus entkommen zu können; sie waren schließlich keine Kinder mehr mit ihren sechzehn Sommern. Und Tayson war sogar schon siebzehn. Karanas Mutter hatte ihn ungerne ziehen lassen, und erstaunlicherweise war es sein Vater gewesen, der den Wunsch der beiden Söhne durchgesetzt hatte. „Lass sie los, es ist nur richtig, wenn sie langsam lernen, wie Männer auf eigenen Füßen zu stehen, die verwöhnten Gören,“ hatte er gesagt, „Sie haben es viel zu leicht und gut hier!“ Karana musste grinsen, während er daran dachte, als er mit Aar die sandige Straße in Richtung Lorana einschlug, die Hände in den Hosentaschen vergraben und zum grünen Himmel sehend, der kaum bewölkt war. Der Sommer würde sich bald dem Ende neigen. Aber noch waren die Tage lang und hell. Nach einer Weile verließ er den Weg und schlug sich samt Hund quer durch die hochgewachsenen Wiesen, in denen die Grillen zirpten. Aar lief freudig voraus. „Jaah… schauen wir mal, ob wir ´n Karnickel für dich zum Frühstück finden, hmm, Bruder Hund?“ grinste Karana sorglos, zog die Hände aus den Taschen und begann, sinnlos mit den Fingern herumzuspielen. Nach einer Weile ließ er zwischen seinen Fingern eine kleine Flamme entstehen, die langsam größer wurde und sich zu einem kleinen Feuerball steigerte, den Karana auf seiner Handfläche trug und gelangweilt hin und her schwenkte, wobei er einige Grashalme ansengte, die im Weg waren. Dann, ganz plötzlich, verstummten die Grillen, und Karana blieb verwundert stehen, als seine inneren Instinkte Alarm schlugen. Aar war auch stehen geblieben, drehte sich hechelnd zu seinem Herrchen um und legte die Ohren an, während Karana den kleinen Feuerzauber Vaira in seiner Hand verschwinden ließ. Es wehte kein Wind und die Sonne schien hell. Dennoch spürte er deutlich irgendeine Bosheit, irgendetwas, das nicht so war, wie es sein sollte, das näher kam. „Ruhig, Aar…“ murmelte er langsam und bedeutete dem Hund, sich auf den Boden zu legen, während er selbst hinunter sank und sich ins hohe Gras hockte, immerzu geradeaus starrend und ohne das leiseste Geräusch. Eine Weile hockten sie beide angespannt da und warteten, dass etwas aus dem Gras auf sie zuspringen und sie angreifen würde – vielleicht ein Löwe oder eine andere Raubkatze. Als nichts kam, wurde Karana klar, dass es eine andere Gefahr war, die er spürte, die ihn tief in seinem Inneren aufwühlte; es war nichts, was er sehen oder anfassen konnte. Es war mehr eine geistige Unruhe… wie die, die er in seinen Träumen verspürte, die ihn nachts um seinen Schlaf brachten, seit Nächten schon. „Wir werden die Grenze niederreißen und Thalurien wird uns gehören!“ sagten die Geisterstimmen in seinem Traum, und Karana fasste keuchend nach seinem Kopf, als er sie jetzt hörte. Es war die vertraute Stimme eines Mannes, den er kannte. „Die Leute in Thalurien halten sich für so schlau und gerissen… bald werden sie klüger sein!“ Und dann kam eine neue Stimme, die Karana zuvor nicht gehört hatte – kalt und weit entfernt, und dennoch so nahe, als spräche jemand direkt neben seinem Ohr. „Hüte dich, Karana Lyra,“ raunte sie lauernd. „Du trägst bald das Schicksal… unserer Welt in deinen Händen.“ „Was?!“ schrie Karana erschrocken, als er dachte, jemand stünde hinter ihm, der das sagte – aber als er entsetzt herumfuhr, war da nicht außer Gras. Aar sprang alarmiert auf und bellte laut. Karana keuchte ein paar Mal, ehe er sich beruhigt und ihm klar wurde, dass da niemand war. Es war ein Geist gewesen, der mit ihm gesprochen hatte… so wie sie es in seinen Träumen taten. So, wie alle Schamanen die Stimmen der Geister hörten, die ihnen manchmal das Schicksal offenbarten. „Komm, Aar…“ murmelte er dann noch immer benommen von der seltsamen Vision, „Wir sollten endlich jagen.“ Jetzt zirpten die Grillen auch wieder. Karana drehte den Kopf nach links, hin zu den Grillen, nach Westen. Und er erstarrte, als er weit im Westen am Horizont schwarze Rauchschwaden in den Himmel aufsteigen sah. Er riss die Augen auf und Aar winselte erschrocken, als Karana überrascht aufschrie und nach Westen zeigte. „D-das sind die Wälder von Aduria!“ keuchte er, „S-sie stehen in Flammen… das ist das Grenzgebiet zum Land Senjo! Dann bedeutet mein Traum… dass die Menschen aus Senjo wirklich unsere Grenze niederreißen… und den Wald angreifen?!“ Plötzlich war es logisch. Plötzlich wusste er auch, welcher bekannte, verhasste Mann gesprochen hatte. „Arlon Zinca…“ stöhnte Karana und strauchelte, „D-dieser verfluchte… dieser Möchtegern Häuptling dieses grausamen Drecksdorfes Holia! Verdammt, das heißt, es wird Krieg geben! – Schnell, Bruder Hund! Zurück zu Tayson!“ Als sie rennend das Haus wieder erreichten, kam Tayson ihnen aufgeregt entgegen, in seiner Hand war ein Zettel. „Karana, Karana!“ grölte der Schwarzhaarige, „Ich weiß, wo Simu ist! Der Schlaupilz hat einen Zettel auf dem Küchentisch liegen lassen!“ „Mein gütiger Himmel!“ schrie Karana ihn an, „Siehst du den Rauch im Westen?! Die Senjoraner! Jetzt weiß ich, was dieser Traum soll, der mir seit Nächten den Schlaf raubt und meinen geist wahnsinnig macht! E-es war eine Warnung der Geister, es gibt Krieg! Senjo greift Kisara an, sie verbrennen Adurias Wälder!“ „Bist du sicher?!“ keuchte Tayson, legte eine Hand über seine Augen und sah auch nach Westen. Auch er sah den Rauch und weitete die Augen. „Das ist nicht gut!“ machte er, „Was meinst du mit Die Senjoraner?! Doch nicht etwa der Spinner Arlon mit seinen wild gewordenen Bauernrüpeln?!“ „Genau der, ich bin ganz sicher! – Verdammt, was-… äh, was war mit Simu?!“ Der Schamane kam jetzt erst dazu, sich den zettel anzusehen, den Tayson ihm hinhielt. ‚Fahre für eine Weile nach Ghia, bin in ein oder zwei Monden wieder zurück. Simu‘ las Karana darauf, und er blinzelte. „Ein bis zwei Monde?!“ machte er, „Und das auf Ghia?“ „Eine seiner tausend Reisen durch die Welt,“ sagte Tayson, „Du kennst ihn ja besser als ich, er reist doch ständig herum, weil er versucht, etwas über seine Eltern herauszufinden. Wenn er auf Tharr nichts gefunden hat, dann findet e vielleiht was auf Ghia…“ „Aber er kann doch nicht nach Ghia abhauen, wenn hier Krieg ist…“ machte Karana besorgt, „Jetzt rein, schnell, ich mach uns Frühstück aus den Resten von gestern, rasch jetzt! Ich sollte nach Lorana und meinem Vater Bescheid sagen wegen des Rauches! Was immer auf uns zukommt, es ist nichts Gutes!“ Die Stimme aus seinem Traum erwähnte er nicht, die von Schicksal gesprochen hatte. Schicksal war selten etwas Gutes und hatte immer einen unheilvollen Klang. Er fragte ich, was damit gemeint war… er würde das Schicksal der Welt tragen? Welcher Welt… und vor allem wieso er? Über die Welt zog sich eine düstere Wolke, die die Sonne beschattete. Auf Ghia war es neblig. Simu stand eine Weile staunend und konfus auf der Straße der Stadt, nachdem er den Flughafen verlassen hatte. Er war ein blonder Junge von sechzehn Sommern. Auf seinem Rücken saß ein Rucksack, in dem alles Wichtige war; Proviant und Geld, um sich neuen Proviant zu kaufen, und Wechselkleidung. Und ein Kompass. Das war alles, was Simu mit sich nahm, wenn er auf eine einer vielen Reisen ging. Und er würde so lange umher reisen, bis er endlich herausgefunden hatte, wer sie gewesen waren… seine Eltern. Und wieso er zu Lyras gekommen war, die ihn aufgezogen hatten. Er blieb eine Weile verdrossen stehen und dachte an die Familie Lyra, die er so sehr liebte, als wäre sie wirklich seine eigene Familie. Er dachte an seine Zieheltern und seine beiden Ziehgeschwister Karana und dessen kleine Schwester. Sie würden ihm fehlen, während er auf Ghia war… da war er sicher. „Nur Mut, Simu Ayjtana,“ sagte er sich tapfer und holte tief Luft, „Die werden auch ohne dich zufrieden sein auf Tharr! Und Aar und Tayson bestimmt auch. Überleg dir lieber, wohin du jetzt gehen willst; Ghia ist riesig. Viel größer als Tharr…“ Alles, was er über Ghia wusste, wusste er aus der Schulzeit, die bereits seit vier Jahren beendet war. Ghia hatte zehn Länder. Das, zu dem das Raumschiff ihn gebracht hatte, hieß Ran, und die Stadt, in der er stand, war die Hauptstadt Haleigha. Und auf Ghia gab es keine Magier; keine Schamanen, höchstens Auswanderer von Tharr, und auch keine Zuyyaner, es sei denn, es waren Auswanderer. Die Menschen auf Ghia hatten keine Ahnung von Magie. Und der Himmel war wirklich blau, stellte Simu fest, als er verblüfft hinaufsah in den blauen Himmel. „Wieso leuchtet Ghia von außen grün, wenn der Himmel innen blau ist?“ fragte er sich verwundert. Aber Tharr war auch von außen rot, hatte er gelesen, und innen war der Himmel grün. Irgendetwas war da komisch mit den Farben – aber eigentlich war es ihm gleich. Dann fiel ihm doch eine Magierrasse ein, die auf Ghia lebte – die Lianer. Aber eigentlich zählten sie nicht als Ghianer, weil die Lianer ursprünglich von Tharr kamen. Simu dachte sich, dass er noch nie einen Lianer gesehen hatte; man sagte, ihre Haut und Haare wären extrem hell, auch ihre Augen. Lianer waren Beschwörer. Anders als die Schamanen, die mit den Geistern der Natur arbeiteten und die Elemente beherrschten, waren Lianer statt dessen fähig, die mächtigen Bestien zu beschwören, die sie Lians nannten. Aber die Lianer auf Ghia würden das nicht beherrschen… denn der Grund, weshalb sie nach Ghia gebracht worden waren, war die Sklaventreiberei. Simu wusste nichts genaues… er hatte nur gelesen, dass im Krieg zwischen Tharr und Zuyya ein Mann von Tharr aus dem Dorf Holia eine Chemikalie entwickelt hatte, mit der er fähig war, die Beschwörungshormone der Lianer zu unterdrücken, um sie daran zu hindern, Lians zu beschwören. Und damit hatte er sie gejagt, gefangen und versklavt. Und jetzt waren fast alle Lianer von Tharr nach Ghia getrieben worden, wo der Mann aus Holia sie beherrschte und auf Ghia so etwas wie der Sklavenkönig geworden war. Auf Tharr mochte es noch einige vereinzelte Lianer geben, die frei waren… aber die Versklavung der Magier war den Menschen auf Tharr sehr gut entgegengekommen, wo sie doch vor allem Furcht hatten, das anders war als sie und mehr konnte. Wie gut passte es ihnen, Lianer versklaven zu können? Im Allgemeinen galt das Volk der Lianer als unterdrücktes Volk. Und es gab keine Chancen auf neue Freiheit. Nicht auf Ghia. „Scharan nennen sie den Mann, der die Chemikalie erfunden hat,“ hatte Simus Ziehvater einst erzählt. „Keiner weiß, wie er richtig heißt oder ob Scharan sein Vor- oder Nachname ist, er heißt einfach so. Er ist ein grausamer Mann und ein hinterlistiger Mörder. Er hasst die Lianer und wird sie bis ans Ende seines Lebens jagen, weil er die Macht liebt, die Macht und das Ansehen, das er auf Ghia bekommt. Er ist dort sowas wie der König der Welt und alle verehren ihn. Fast keine weiß, dass er von Tharr stammt, und er sitzt auf seinem Thron und genießt seine abscheuliche Macht, dieser verfluchte Kerl. Bete, dass du ihm niemals begegnest, Simu, es würde übel enden.“ Das klang beunruhigend. Simu seufzte missmutig. Nein, er würde Scharan sicher nicht begegnen. Er machte sich einfach auf den Weg und ging nach rechts die Straße hinauf nach Osten. Er würde ja sehen, wo er ankäme. Die Abenddämmerung setzte auch schon ein. Weit würde er heute nicht mehr kommen. ___________________________ wuhuuu, neuer Anfang o.o viel dramatischer so und vor allem denkt man dann nicht am Anfang Eneela wäre der haupt-Hauptchara... xDD das zweite und dritte kapi werden auch noch überarbeitet^^' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)