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Mein fremdes Kind

von

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Prioritäten

Disclaimer: Alles gehört JKR, wie immer. Außer der Idee, die ist ganz allein auf meinem Mist gewachsen.
 

Inhalt: Was ist, wenn alles ganz anders verlaufen wäre und Voldemort nicht versucht hätte. Harry zu töten? (Die Story ist absolut AU und demzufolge auch sehr OOC...)
 

Vielen Dank für die Reviews. :o)
 

Kapitel 1:
 

Prioritäten
 

-
 

Langeweile.... Das war etwas, was der schwarzhaarige Junge in der letzten Reihe der Schüler eigentlich nicht kannte. Bisher war immer dafür gesorgt worden, dass er etwas zu tun hatte und sei es nur, ein weiteres Buch zu lesen. Doch hier übten sie bei einem Professor seit drei Doppelstunden einen Zauberspruch, den doch wohl jeder nach einer Minute können musste.
 

Völlig genervt und mit dem Kopf auf einem dicken Zauberkunstbuch, das er bereits vollständig durchgearbeitet hatte, saß Thomas Riddle in seinem Zauberkunstunterricht und versuchte nicht einzuschlafen.
 

Er hatte es sogar schon einmal gewagt, ein Buch mitzubringen und darin zu lesen. Aber dieser kleine Professor hatte seine Augen überall und demzufolge unterband er die Unaufmerksamkeit schnell.
 

Heute sollten sie dann endlich tatsächlich diesen Spruch ausprobieren dürfen, nach ewigen quälenden Trockenübungen. Jeder Schüler hatte eine große, weiße Feder vor sich auf dem Pult liegen und die meisten Erstklässler rutschten nervös auf ihrem Stuhl herum.
 

"Das ist doch wohl nicht war...", stöhnte Thomas, als alle ohne jeden Erfolg versuchten, die Feder zum Schweben zu bekommen. Selbst Draco, neben dem er wie immer saß, bekam es nicht hin und warf ihm schon einen auffordernden Blick zu.
 

Thomas wollte gerade seinen Stab schwingen und ein paar Punkte für Slytherin erobern, als ihm ein braunhaariges Mädchen aus den Reihen der Gryffindors gegenüber zuvorkam und ihre Feder Richtung Decke schweben ließ. Der Professor überschlug sich fast vor Begeisterung und gab ihr natürlich die Punkte.
 

Das war ja wohl die Höhe, dass dieses Schlammblut wahrscheinlich mehr aus Zufall denn Können alles richtig machte und ihm die Punkte stahl. Wahrscheinlich hatte sie vor zwei Monaten noch nicht einmal gewusst, dass es Zauberer und Hexen außerhalb von Märchenbüchern gab.
 

Schon fast wütend schwang Thomas seinen Zauberstab, murmelte ein ,Vingarium liviosa' und ließ auch seine Feder schweben.
 

"Sehr gut, Mister Riddle.", lobte der Professor ihn sofort. "Schön, dass Sie Miss Granger so gut beobachtet haben."
 

Hätten Blicke töten können, weilten der Professor und wahrscheinlich die Hälfte der Gryffindors jetzt nicht mehr unter den Lebenden. Und Draco auch, der sich erdreistete neben ihm zu kichern anzufangen.
 

"Nimms nicht so schwer, Thomas.. Das nächste Mal.", wisperte der Blonde und grinste noch immer. Doch dann sah er zu Granger hinüber. "Solche Schlammblüter sollten sie einsperren und nicht zu uns hierher lassen.", murmelte er.
 

Kurz darauf war die Stunde endlich vorbei und Thomas verließ, noch immer wütend in seinen nicht vorhandenen Bart grummelnd, zusammen mit Draco das Klassenzimmer, um zum Mittagessen zu gehen. Doch kaum hatten sie den Gang betreten, stand ihnen eine ziemlich große, in schwarze Roben gekleidete Person im Weg.
 

"Mr. Riddle... folgen Sie mir. Sie werden auf der Krankenstation erwartet."
 

"Ja, Sir.", reagierte Thomas etwas verspätet und warf Draco nur noch einen etwas irritierten Blick zu, bevor er schnell hinter seinem Hauslehrer herlief.

"Sir... Wer erwartet mich dort und weshalb? Mir geht es gut..."
 

Snape sah auf den Jungen neben sich hinunter. Die wirren schwarzen Haare, die Statur und die grünen Augen... alles schrie geradezu nach Lily und James. Wieso war ihm das nicht aufgefallen, während er den Jungen als Sohn seines Lords unterrichtet hatte? Diese Frage hatte er sich seit dem ersten Gespräch im Büro des Direktors gleich am ersten Abend des neuen Schuljahres gestellt. Dass der Junge hingegen nach Slytherin gekommen war, hatte Snape nicht im Mindesten überrascht. Immerhin hatte Thomas Riddle schon mit weit mehr schwarzer Magie zu tun gehabt, als die meisten Erwachsen Zauberer es jemals haben würden und das war immer ein sehr ausschlaggebender Punkt für den Sprechenden Hut.
 

"Auf Wunsch des Direktors werden Sie kurz untersucht und dann möchte er Sie sprechen.", erklärte Snape und kurz darauf betrat er mit dem Jungen die Krankenstation.
 

Sofort kam Madame Pomfrey aus ihrem Büro gewuselt, um sich um ihre Aufgabe zu kümmern. Thomas wurde zu einem Bett dirigiert, ausführlich auf herkömmliche und magische Weise untersucht und nach einigen Minuten für absolut gesund befunden, auch wenn er etwas dünn war.
 

Gerade als Thomas sich wieder anzog, kamen weitere Personen aus dem Büro der Schwester und er fragte sich, ob es dort einen zweiten Eingang gab. Doch im nächsten Moment fand er sich in der Umarmung einer schluchzenden Frau wieder und alle Gedanken waren erstmal verschwunden.
 

"Harry... Ich kann es nicht glauben. Du bist es wirklich.", brachte sie ziemlich mühsam hervor.
 

Doch Thomas verdrehte nur die Augen und versuchte sie weg zu schieben. Er mochte keine Tränen und er mochte keine Nähe, zumindest nicht auf diese Art.

"Entschuldigen Sie, wer immer Sie sind. Ich bin nicht Harry Pot...", begann er und stockte dann, als er in die von Tränen schwimmenden Augen der Frau sah. Sie waren seinen zum Verwechseln ähnlich und so ein reines, strahlendes grün war sicher nicht so häufig anzutreffen.
 

Einen Moment zögerte er sichtlich, doch dann befreite er sich gänzlich aus der Umarmung und sah einmal in die Runde. "Mein Name ist Thomas Riddle.", erklärte er und fragte sich zugleich, wie oft er das wohl noch sagen musste, bis man ihm endlich glaubte.
 

"Lily, beruhige dich, mein Engel.", wisperte der Mann, der ebenso schwarze und unzügelbare Haare hatte, wie der Junge auf dem Bett.
 

"Nun dann, Thomas. Es tut mir leid, wegen des kleinen Ausbruchs. Ich bin Professor Dumbledore und ich möchte mich gern mit dir unterhalten.", ergriff ein sehr alter Mann das Wort, dessen langer weißer Bart sofort Thomas' Aufmerksamkeit erregte. "Ich möchte dich bitten, das hier zu trinken."
 

Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck nahm Thomas nun einen Becher entgegen und sah hinein, roch unsicher daran. Doch die vollkommen klare Flüssigkeit kam ihm nicht vertraut vor, obwohl er sicher war, dass er sie kennen sollte.

"Was ist das, Herr Direktor?", fragte er nach und sah mit fragendem und auch ein wenig misstrauischem Blick zwischen den Erwachsenen hin und her. Dabei fiel ihm auf, dass Professor Snape ziemlich angespannt wirkte.
 

"Das ist nichts weiter... es wird dir helfen ruhig zu werden und es dir erleichtern, meine Fragen zu beantworten.", erklärte Dumbledore und bedachte den Jungen mit einem gewinnenden, großväterlichen Lächeln, das ihn sofort sehr sympathisch wirken ließ.
 

Thomas leuchtete das ein. - Warum sollte der Direktor ihm auch schaden wollen? Mit einem letzten Blick auf Snape, der auf einmal auch noch ziemlich blass aussah, führte Thomas den Becher an seine Lippen.
 

Genau in dem Moment flogen die Flügeltüren der Krankenstation auf und ein Mann betrat mit wehenden Roben die Station. Seine langen schwarzen Haare fielen ihm, als er mitten im Raum stehen blieb, weich über die Schultern und seine ganze Ausstrahlung vermittelte eine Arroganz, die immer wieder Erstaunen in Thomas hervorrief.
 

Sofort ging eine Veränderung in Professor Severus Snape vor sich. Er atmete einen Moment erleichtert auf. Im nächsten Moment sank er in einer fließenden, offensichtlich oft ausgeführten Bewegung auf die Knie und senkte den Kopf vor seinem Lord.
 

Thomas stand lediglich auf und senkte kurz den Kopf. Er musste nicht vor seinem Vater knien. Allerdings wunderte er sich sehr, dass die anderen Anwesenden Snapes Beispiel nicht folgten. Nie zuvor hatte jemand in seiner Gegenwart gewagt, nicht durch einen Kniefall seinen Respekt dem Lord gegenüber zu zeigen.
 

"Gib mir das!", befahl der Lord und streckte eine Hand in Richtung des Jungen aus. Als er den Becher an sich genommen und daran gerochen hatte, blitzten seine Augen wütend auf. "Hast du davon getrunken?"
 

"Nein, Sir.", antwortete Thomas sofort und sah furchtlos zu seinem Vater auf. Im nächsten Moment konnte er allerdings ein Zusammenzucken nicht unterdrücken, als der Becher gegen die Wand geschleudert wurde und in tausend Scherben zerbrach.
 

"Das war Veritaserum. So viel zu deinem maßlosen Vertrauen. Geh jetzt essen! Anschließend kommst du ins Büro deines Hauslehrers."
 

"Ja, Sir.", antwortete Thomas wieder nur und verließ dann, ohne einen Blick zurück zu werfen, die Krankenstation. Seine Gedanken jedoch rasten. Warum hatte der Direktor ihm Veritaserum geben wollen? Weshalb sollte sichergestellt werden, dass er die Wahrheit sprach? Immerhin hatte er nicht das geringste angestellt. Was ihn allerdings noch weit mehr beschäftigte, war die Frage, wie hart die Strafe sein würde. Denn Veritaserum hatte Thomas schon vor Jahren selbst brauen gelernt und dass er es nun nicht erkannt hatte, war ein Versagen, das sein Vater nicht auf sich beruhen lassen würde, dessen war Thomas sich sicher.
 

Erst jetzt schienen die anderen drei anwesenden Zauberer aus ihrer Erstarrung aufzuwachen. Mit einem wütenden Schrei zogen sowohl Lily als auch James Potter ihre Zauberstäbe und richteten sie auf Voldemort. Doch kaum eine Sekunde später stand Severus Snape vor ihnen und versperrte ihnen die direkte Sicht auf ihren Gegner.
 

"Wollen Sie wirklich zulassen, Dumbledore, dass diese fehlgeleiteten und sicher noch immer trauernden Eltern den Waffenstillstand brechen? Immerhin gab es seit fast zehn Jahren keine Gewalt mehr. Schwarz und weiß lebt friedlich nebeneinander.", ertönte die zuckersüße Stimme des Lords und mit einer sanften, kaum spürbaren Berührung an der Schulter ließ er Snape zur Seite treten, sah den beiden Zauberstäben gleichgültig entgegen.
 

"Wir wollen den Frieden nicht brechen.", erwiderte Dumbledore und legte den beiden Menschen vor sich, die er mehr als seine Kinder, denn als Freunde oder Untergebene betrachtete, eine Hand auf die Schulter und brachte sie so dazu, die Stäbe zu senken. Denn trotz der Wut war auch den beiden klar, dass sie keinen Bruch des Waffenstillstandes riskieren konnten. Denn das würde unweigerlich Krieg bedeuten und wie die Seite des Lichts hatte auch die dunkle Seite in den letzten zehn Jahren nicht geschlafen. Immer mehr Anhänger waren gesammelt worden und keine Seite konnte einen Krieg gewinnen, ohne selbst nahezu vernichtet zu werden. "Weshalb haben Sie ihn hier hergeschickt, Riddle?"
 

"Mein Sohn hat einen Brief bekommen, dass er hier zur Schule gehen darf. Deshalb ist er hier.", erwiderte Voldemort und er amüsierte sich köstlich zu sehen, wie diese Aussage auf Potter wirkte.
 

"Er ist MEIN Sohn nicht deiner... und er wird erkennen, dass du unmöglich sein Vater sein kannst.", zischte James wutentbrannt und hätte nicht noch immer Dumbledores Hand auf seiner Schulter gelegen, er hätte sich auf diesen Mistkerl gestürzt oder ihn kurzerhand getötet.
 

"Träum schön weiter, James.", murmelte Voldemort nur und drehte sich mit einem amüsierten Lächeln zur Tür. "Severus!"
 

Mit einem kurzen Blick zu Dumbledore folgte Snape seinem Lord. Seine Stellung in der neuen Welt war von Anfang an zweischneidig und manchmal nicht leicht zu erfüllen gewesen. Beide Seiten sahen in ihm die Verbindung zur jeweils anderen Seite und beide akzeptierten auch, dass er keine Seite verraten würde. Deshalb verstand Snape nicht so ganz, wieso Dumbledore ihm seinen Plan, dem Jungen Veritaserum zu geben, verraten hatte. Dem Alten musste doch klar gewesen sein, dass er das seinem Lord sagen musste, immerhin hatte er die Verantwortung für den Jungen hier in Hogwarts.
 

Das letzte, was ihnen aus der Krankenstation nachwehte, waren die fast hysterischen Schreie einer Frau: "MEIN KIND! ICH WILL MEIN KIND!"
 

Schweigend folgte Snape Voldemort in die Kerker und in sein eigenes Büro, das der Lord aber offenbar im Moment als seines betrachtete, denn er setzte sich sofort hinter den Schreibtisch. Schweigend warteten sie, dass Thomas hier auftauchen würde.
 

Es dauerte kaum zehn Minuten und ein leises Klopfen kündigte einen Besucher an. Auf eine ruhiges "Herein" des Lords betrat der Junge mit gesenktem Kopf das Büro.

"Wie ich sehe, hast du nachgedacht. Ich höre!"
 

"Ich kenne Veritaserum und ich hätte die Flüssigkeit als solches identifizieren müssen. Aber das konnte ich nicht und ich hätte es arglos getrunken. Es tut mir leid. Was soll meine Strafe sein, Sir?"
 

So oft er dieses Schauspiel schon beobachtet hatte, Severus Snape war immer wieder erstaunt und gleichzeitig auch entsetzt, mit welcher stoischen Ruhe ein Kind in dem Alter Strafen hinnahm. Selbst erwachsene Todesser des Lords, und seien sie sonst auch noch so tapfer, würden jetzt schon vor Angst zittern und auch Snape selbst musste sich eingestehen, dass es ihm nicht besser ergehen würde. Doch Thomas hatte er schon seit Jahren keine Angst mehr zeigen sehen.
 

Ein fragender Blick von Voldemort traf Snape und er nickte sofort, bevor er einen schon seit Jahren ungenutzten Rohrstock aus einem Schrank nahm. Dann schrak er zusammen, als plötzlich der Junge neben ihm stand und den Stock entgegen nahm, bevor er überhaupt blinzeln konnte.
 

Dann sah Severus zu, wie Thomas bestraft wurde, ohne dass eine Träne floss oder ein Laut zu hören war, außer dem Pfeifen des Stocks durch die Luft und dem Auftreffen auf dem nur mit der Uniformhose bedeckten Hintern des Jungen.
 

Nach einem sanften, anerkennenden Klopfen auf die Schulter drehte Thomas sich um und nahm den Stock wieder in die Hand, um ihn zum Schrank zurückzubringen und dorthin zurückzulegen, wo Snape ihn herausgenommen hatte.
 

"Ich kann nicht jedes Mal, wenn du versagst, hierher kommen, Thomas. Deshalb wird ab sofort Severus diese Aufgabe übernehmen. Wann immer du versagst, wirst du am Abend zu ihm gehen und deine Strafe dafür erbitten."
 

"Ja, Sir", bestätigte Thomas, dass er verstanden hatte. Er stand nun, da er die Strafe für sein Versagen erhalten hatte, wieder mit erhobenem Kopf vor ihnen und sah seinem Vater furchtlos in die Augen.
 

"Gut. Dann geh zurück zu deinem Unterricht.", entließ Voldemort den Jungen und wandte sich an Snape, als sich die Tür wieder geschlossen hatte. "Ich erwarte einmal wöchentlich einen Bericht, was alles vorgefallen ist und wie du es bestraft hast."
 

"Ja, mein Lord. Ich werde Euch nicht enttäuschen.", erwiderte Snape und senkte den Kopf, als der Lord aufstand und das Büro und kurz darauf das Gelände von Hogwarts verließ, um nach Riddle Manor zu apparieren.
 

-
 

TBC...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Feaneth
2005-05-11T13:09:27+00:00 11.05.2005 15:09
oh mann das ist eine harte ff
warum ist tom so streng zu harry ?
bekommt er überhaupt liebe?
bin gespannt wie es weiter geht
war der mann am anfang sirius?
bye
feaneth


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