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Mein fremdes Kind

von

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Prolog

Disclaimer: Alles gehört JKR, wie immer. Außer der Idee, die ist ganz allein auf meinem Mist gewachsen.
 

Inhalt: Was ist, wenn alles ganz anders verlaufen wäre und Voldemort gar nicht versucht hätte, Harry zu töten? (Die Story ist absolut AU und demzufolge auch sehr OOC...)
 

Das ist ein Versuch und ich wäre für viele Reviews dankbar... Vielleicht ist es dann auch der Prolog zu einer interessanten Geschichte. Also schreibt mir bitte, wie ihr es fandet.
 

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Mein fremdes Kind
 


 

"Nein, Sir. Ich war unaufmerksam und es tut mir sehr leid. Was soll meine Strafe sein, Sir?"
 

Der gerade etwa siebenjährige, schwarzhaarige Junge, der diese Frage gestellt hatte, stand deutlich zerknirscht, mit gesenktem Kopf vor einem Schreibtisch, auf den er kaum hinaufschauen konnte. Er war in eine teure Robe gekleidet, die allerdings nicht verdecken konnte, wie schmächtig und zu klein für sein Alter er war. Trotz der tapferen Worte war deutlich zu sehen, dass der Junge Angst hatte.
 

Der Mann hinter dem Schreibtisch betrachtete ihn mit einem Lächeln, das weder Güte noch Liebe ausstrahlte, sondern nur Enttäuschung.
 

Das Haar des Mannes war ebenso schwarz wie das des Kindes, nur weitaus länger. Es fiel ihm in seidigen Wellen über die Schultern und verlieh ihm zusammen mit seiner ebenfalls schwarzen Kleidung das Aussehen eines schwarzen Engels, der mal freundlich, mal überaus leicht erregbar und wütend sein konnte.
 

Seine Robe ließ ebenfalls erahnen, dass er nicht gerade arm war, selbst wenn die Ausstattung des Büros diese Annahme nicht wirklich nahe legte. Aber in der Beziehung war er mehr auf Zweckmäßigkeit bedacht. Und so befanden sich in dem insgesamt sehr dunkel gehaltenen Raum neben dem großen Schreibtisch mit dazugehörigem Stuhl nur noch mehrere Regale voller Bücher und eine Sitzecke mit schwarzen Ledersesseln und einem niedrigen Tischchen.
 

Der Blick des Mannes war im Moment ausschließlich auf den Knaben gerichtet, dem das lange Schweigen seines Gegenübers offensichtlich zusetzte, da er unruhig von einem Fuß auf den anderen trat.
 

Sein Vergehen, wenn man es denn so nennen wollte, war ein ruinierter Zaubertrank gewesen, der übergekocht war und beinahe das halbe Labor in die Luft gesprengt hatte. Dass der Junge erst sieben Jahre alt war und der Trank selbst für einen doppelt so alten Schüler eine ziemliche Herausforderung dargestellt hätte, interessierte den Mann wenig.
 

"Du hast versagt! Und du weißt, was hier mit Versagern geschieht!", sagte er endlich und es war deutlich zu sehen, dass der Junge bei der Kälte der Stimme zusammenzuckte.
 

"Ja, Sir.", antwortete er dennoch sofort und drehte sich Richtung Tür, um einen Rohrstock zu holen, der an der Seite eines der Regale hing.
 

Ohne den Blick zu heben, trat er dann hinter den Schreibtisch und übergab das Bestrafungsinstrument. Anschließend stützte er sich mit beiden Händen am Schreibtisch ab. Die folgende, ganz sicher sehr schmerzhafte Strafe ertrug der Junge ohne auch nur eine Träne zu vergießen oder einen Laut von sich zu geben, obwohl er mehrere Tage nicht ohne heftige Schmerzen sitzen können würde.
 

Als er sich danach umdrehte, um den Stock wieder in Empfang zu nehmen und an seinen Platz zurück zu tragen, sah er zum ersten Mal, seit er das Zimmer betreten hatte, auf und lächelte leicht, als eine Hand anerkennend seine Schulter tätschelte.
 

"Das hast du wie ein echter Riddle ertragen, mein Junge.", sagte der Mann nun freundlicher. "Nun geh zu deinen Zauberkunststudien. Morgen wirst du den Trank nochmals brauen."
 

"Ja, Sir.", erwiderte der Junge brav und verließ, den Rohrstock an seinen Platz hängend, das Büro.
 

-
 

Vier Jahre später kam wie bei eigentlich jedem elfjährigen magisch begabten Kind ein Brief. Mit einem unschlüssigen Gesichtsausdruck las ein sehr schlanker Junge mit wirren schwarzen Haaren den Inhalt zum dritten Mal durch.
 

"Was ist? Freust du dich nicht zur Schule zu gehen?", erklang plötzlich eine Stimme hinter ihm, die ihn zusammen fahren ließ.
 

"Doch, Sir.", versicherte der Junge sofort. "Aber ich habe gelesen, dass die meisten Schüler, die nach Hogwarts kommen, noch überhaupt nicht zaubern können. Ich habe Angst, dass ich mich vielleicht langweile und die anderen Schüler mich ausgrenzen, weil.. weil ich schon so viel kann.", versuchte er seine Gedanken zu erklären.
 

Ohne Vorwarnung bekam der Junge eine Ohrfeige, die ihn allerdings nicht einmal blinzeln ließ.
 

"Du wirst natürlich nicht dasselbe lernen wie bisher. In Hogwarts wird auf andere Fächer wert gelegt. Was du wissen würdest, wenn du das Buch richtig gelesen hättest.", knurrte der Ältere.
 

"Es tut mir leid, Sir."
 

"Geh zurück zu deinen Studien. Ich lasse die fehlenden Schulutensilien besorgen." Damit wurde der Junge wie so oft allein gelassen. Doch er war es gewöhnt und ging sofort in die Bibliothek, um ein weiteres der Bücher auf seiner langen Leseliste durchzuarbeiten. Manchmal fragte er sich, ob er sie nicht irgendwann alle gelesen haben würde.
 

-
 

Am Gleis Neundreiviertel war wie jedes Jahr an diesem Tag ein hektisches Treiben zu beobachten. Hunderte Schüler verabschiedeten sich von ihren Eltern, begrüßten ihre Freunde und wuchteten schweres Gepäck in die einzelnen Abteile des Hogwartsexpress.
 

Am Rand des Geschehens erschienen plötzlich drei Gestalten. Zwei schwarzhaarige Zauberer und ein Hauself, der einen riesigen Schrankkoffer neben sich schweben ließ.
 

"Du weißt, was ich erwarte!" Ein durchdringender Blick traf den Jungen, der jedem anderen das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen.
 

Doch dieser Junge mit den wirren schwarzen Haaren erwiderte den Blick, ohne auch nur im Entferntesten Angst oder Unsicherheit zu zeigen. Er hatte gelernt, dass solche Schwächen zu zeigen schmerzhaft war.
 

"Ja, Sir.", erwiderte er nur und im nächsten Moment war der andere verschwunden, hatte ihn ohne einen Abschiedsgruß vor seinem neuen Leben stehen lassen.
 

"Ich werde mein bestes geben... damit er stolz auf mich ist.", sagte er zu dem Hauselfen, der ihn daraufhin anlächelte.
 

Es dauerte nicht lange und er hatte ein leeres Abteil gefunden, wo Mobby seinen Koffer verstaute und dann ebenfalls disapparierte, allerdings nicht ohne seinem jungen Herrn Lebwohl zusagen. Irgendein anderer Junge setzte sich später noch mit ins Abteil, doch versuchte er vergeblich den schweigsamen Schwarzhaarigen in ein Gespräch zu verwickeln.
 

Als sie endlich da waren, wurden die Erstklässler von einem sehr großen Mann, wahrscheinlich einem Halbriesen begrüßt.
 

Irgendjemand rief erstaunt einen Namen, wiederholte ihn mehrmals. Plötzlich fand sich der Junge in einer Umarmung wieder und starrte einen völligen fremden, ebenfalls schwarzhaarigen Mann an.
 

"Harry... Es ist unglaublich. Wir haben so lange nach dir gesucht, nachdem du weg warst... Deine Eltern sind fast wahnsinnig geworden vor Angst. Du siehst deinem Vater so ähnlich.. nur die Augen, die sind unverkennbar von deiner Mutter... ja, kein Zweifel... Du bist Harry Potter."
 

Der Junge entzog sich der Umarmung und sah misstrauisch und verwirrt zu dem Fremden auf.
 

"Sie müssen mich verwechseln, Sir. Ich kenne keinen Harry... Mein Name ist Thomas Riddle. Es tut mir leid für Sie."
 

Der Mann sah ihn vollkommen verwirrt, ja fast entsetzt an. Doch Thomas drehte sich einfach um und ging zu dem Halbriesen, der sich als Hagrid vorgestellt hatte, aber auch der musterte ihn so komisch.
 

An diesem Abend musste er noch mehr als einer Person sagen, dass er nicht Harry Potter war. Was sollte das nur alles? Und warum fingen alle mit seiner Augenfarbe an? Thomas liebte ihre Farbe und sie passte auch, wie er fand, sehr gut zu seinem neuen Haus.
 

Der Sprechende Hut hatte ihn, noch ehe er auch nur eine Haarspitze des Jungen berührt hatte, nach Slytherin sortiert und da passte grün doch sehr gut, fand der Junge.
 

Erfreut hatte Thomas festgestellt, dass doch nicht alle seine Mitschüler Fremde für ihn waren. Er kannte Draco Malfoy und seine beiden Freunde Crabbe und Goyle. Ein paar Mal waren sie mit ihren Eltern zu Besuch gewesen und Thomas freute sich nun riesig, dass sie ab heute den selben Schlafsaal teilen würden.
 

Vielleicht würde die Schulzeit hier also doch nicht so schlimm werden, wie er sich das schon ausgemalt hatte.
 

-
 

TBC...



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  xuxu713
2007-08-05T17:46:18+00:00 05.08.2007 19:46
Der Anfang gefällt mir. Zuerst dachte ich ja es wäre Snape bei dem der Junge ist, hatte dann doch Zweifel als dieser harry geohrfeigt hatte.
So er ist also Thomas Riddle ... und wer war der Mann der Thomas umarmt und für Harry Potter gehalten hat?
Bin gespannt wie es weitergeht ... also bis später ...
Von: abgemeldet
2007-04-23T13:43:04+00:00 23.04.2007 15:43
Wow...die Geschichte was ich bisher gelesen habe...einfach nur genial...
Alles bis ins kleinste Detail beschrieben..die gefühle...seine Wünsche,hoffnungen usw...
is schon heftig was Thomas alles miterleben muss...Snapemit dem Crucio belegen...und erst das Kind im letzten Kapi...
Das war heftig...
Freue mich auf weitere Kapis von dir

LG Ray
Von:  --Shiranui--
2005-10-06T11:51:11+00:00 06.10.2005 13:51
Guter Anfang.
*nick*
Und es ist auch sehr schön geschrieben, man kann sich alles richtig gut bildlich vostellen.
Bin gespannt wie es weiter geht.
*wieder rauswiesel*
Von:  Shereon
2005-05-06T18:13:49+00:00 06.05.2005 20:13
Hey,
der Anfang ist schon sehr gut!
Nur das er wieder keine schöne Kindheit hatte... ist schon arg!
Bye
Von:  Allonsy-Alonso
2005-05-06T17:42:33+00:00 06.05.2005 19:42
Wirklich ein schönes und trauriges Kapitel!
MFG
SD
Von: abgemeldet
2005-05-02T11:33:34+00:00 02.05.2005 13:33
Hey, freut mich, dass du jetzt hier bist... Ich find die Geschichte immer wieder bedrückend und so traurig. Thomas tut mir Leid...

LG Angelus Azrael
Von: abgemeldet
2005-04-30T17:21:10+00:00 30.04.2005 19:21
Hey, hört sich echt spannend an!!!
Schreib schnell weiter, das Kapitel war echt super!
cu
Saphir
Von: abgemeldet
2005-04-30T14:47:33+00:00 30.04.2005 16:47
Schönes Kapitel. Aber sehr myteriös. Harry glaubt er heißt Tom Riddle, oder wie?
Bin gespannt wie es weiter geht.
Gruß
Serenity
Von:  teufelchen_netty
2005-04-30T12:24:01+00:00 30.04.2005 14:24
klingt schon einmal sehr gut, ich freu mich wenn es weitergeht, sag bescheid, wenn das neue kapi kommt


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