DeadEnd von KaraKiro (Gate To Hell (Update: Ch. 8!)) ================================================================================ Prolog: Traum ------------- So, die Story hat förmlich nach Überarbeitung geschrieen. ^^"" Deswegen hab ich mir alle Kapitel vorgeknöpft und so viel verändert, wie ich konnte. Vor allem im Prolog, da sich auch etwas am Konzept geändert hat... Jedenfalls wünsche ich euch an dieser Stelle nochmal aufs Neue viel Spaß mit DEADEND! Ja Ne, Alina --- --- DeadEnd --- --- [zero] Traum Ich blickte in runzelige Augen und in ein faltiges, altes Gesicht einer Alten Frau, die mich mit wehleidigem Blick anstarrte. Ihre Augen hatten etwas Überirdisches und waren weiß. Nicht einmal Pupillen hatte sie. Und ich wusste sofort, dass die Alte blind war. Alles um uns herum war in Dunkelheit getaucht, die so schwarz war, als würde sie jegliches Licht aufsaugen und in Dunkelheit umwandeln. Und obwohl es hier nirgends auch nur einen Schimmer von Licht gab, sah ich die Frau deutlich vor mir, auch wenn ich nicht mal meine eigene Hand erblicken konnte. Auf eine verquere Art und Weise wusste ich, dass ich träumte. Zu irreal war das Ganze, um wirklich Realität zu sein. Ich machte den Mund auf, um das auszusprechen, aber nicht ein Ton entfloh meine Kehle. Ich wollte die Alte so vieles fragen. Und doch wusste irgendwas tief in mir drin, dass ich auf diese Fragen nie eine Antwort bekommen würde. Die alte Frau streckte ihre runzelige Hand nach mir aus und in meinen Ohren klingelte ein schmerzerfüllter Schrei, irgendwie überirdisch, irgendwie real, irgendwie … Frucht einflößend. Die Frau machte einen langsamen Schritt nach vorne und ich merkte, wie ich selbst einen nach hinten tat. Noch ein weiteres Mal versuchte ich zu sprechen, doch wieder rollte nicht eine Silbe über meine Zunge. In meinen Gedanken huschten zu viele Sätze, Fragen, Worte umher, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Verwirrung - das spürte ich im Moment. Vor kurzem war ich mir noch so sicher, dass dies hier ein Traum war. Ein unwirklicher Traum, der nichts zu bedeuten hatte. Doch die Alte war so real. Leibhaftig fast stand sie vor mir und streckte immer noch die Hand nach mir aus. Das klingende Geräusch in meinen Ohren wurde heftiger und von einem Dröhnen im Hirn langsam abgelöst. Traum oder Realität - das wusste ich schon gar nicht mehr. Die Alte lief plötzlich auf mich zu, so schnell, dass ich nicht einmal atmen, geschweige denn reagieren hätte können. Mit einer Geschwindigkeit, die man einer alten Frau niemals zutrauen würde. Ich wurde unsanft an den Schultern gepackt, sodass sich meine Augen vor Entsetzen weiteten. Mit einer Stimme, die einem einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte, fing die Alte an zu sprechen: „Unheil, oh, großes Unheil!“ Sie schüttelte mich kräftig. „Hörst du nicht? Unheil!“, kreischte sie. Ihre alte Stimme hallte von überall wieder und wirkte zusammen mit den dröhnenden Schmerzen im Kopf auf mich ein. „Es wird passieren. Das Tor zur Hölle steht bereits offen. Und ihr könnt nichts dagegen tun. Das Schicksal. Euer Schicksal und das von uns allen.“ Die Alte schüttelte den Kopf. „Der Knabe! Oh, der dumme, dumme Knabe! Er weckt ihn! Er wird ihn wecken!“ Zum wiederholten Mal schüttelte die Alte mich. Mit einem Mal zog sie an mir und unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. „Der Teufel wird euch holen. Der wahrhaftige Teufel“, flüsterte sie und blickte sich daraufhin verängstigt um, als ob sie Angst hätte, jemand könne uns belauschen, bevor sie weiter sprach: „Jedermanns Bild genommen mal zwei, Jedermanns Bild, Kind, merk dir das.“ Die Alte sprach so leise, dass ich nicht einmal sicher war, ob sie etwas sagte. Ich hatte ihre Stimme noch immer nicht gefunden. Dabei verstand ich kein Wort von dem Gerede. Jedermanns Bild genommen mal zwei? Der dumme Knabe? Der Teufel? „Diese furchtbare Gabe, so furchtbar … “ Die Alte schluchzte leise. „Die Arme werden alles sehen. Alles. Alles was in der Hölle ruht. Aber sie dürfen es nicht sehen, verstehst du nicht, Kind? Sie dürfen es nicht, sonst werden die Leidensgenossen bluten. Bluten werden sie. Hörst du?“ Die Arme werden sehen? Arme können sehen? Ich verstand überhaupt nichts. Was sollte all das? Die Alte redete sinnlose Sätze. Der Griff um meine Arme wurde fester. Das Dröhnen wurde kräftiger. „Blut, Kind, dunkelrotes, schmerzvolles Blut!“, rief die Alte laut. „Und es wird fließen! Und es wird in Massen fließen!“ Aus ihren faltigen Augen traten rote Tränen hervor und je länger ich darauf starrte, desto mehr wurde mir bewusst, dass es Blut war. Die Bluttränen flossen das faltige Gesicht hinab und zerschellten auf dem Boden. Meine Augen weiteten sich vor blankem Entsetzen und ich stieß die Alte von mir. Über irgendwas stolperte ich, vielleicht über meine eigenen Füße und fiel zu Boden. Ich schlug die Hände vor die Augen und als ich wieder aufblickte, war die Alte verschwunden. Das Dröhnen in meinem Kopf hörte auf und alles verschwamm zu Schwärze vor meinem inneren Auge … Kapitel 1: Realität ------------------- Kapitel 2 wäre nun also auch überarbeitet. Viel Spaß! [one] Realität --- "Manchmal erweist sich gerade das Wunderschöne als nahezu tückisch." - Nico Robin --- Roronoa Zoro war seltsamerweise der Erste, der an diesem Morgen wach war. Er wunderte sich selbst darüber. Sonst hatte er immer fast das Frühstück verschlafen, doch an diesem Morgen war es anders. Und er fragte sich, warum wohl. Er kletterte mühsam aus seiner Hängematte und landete mit einem eigenartigen Stechen in den Seiten auf den Füßen, wahrscheinlich hatte er mal wieder schlecht gelegen. Der Schwertkämpfer warf einen Blick auf die anderen männlichen Mitglieder der Strohhutbande. Alle schliefen sie noch tief und fest. Moment mal. Alle? Er kratzte sich am Hinterkopf, sein Blick lag auf dem schlafenden Smutje. Oha, sogar der Gemüseschäler pennt noch, dachte Zoro. Dann musste es wirklich früh sein. Er zuckte die Schultern und machte sich daran die Holzleiter hinaufzuklettern, um sich wenig später durch die Falltür zu stemmen. Der Grünhaarige betrat das Deck und zog daraufhin beim Anblick, der sich ihm bot die Brauen nach oben. Die Sonne ging gerade auf - das hieß, es musste ungefähr fünf bis sechs Uhr morgens sein. Und er war wach. Was war bloß mit ihm los? Er, der größte Langschläfer an Bord. An schlechtem Schlafen konnte es nicht liegen: Zoro schlief nie schlecht. Und anders konnte er sich das auch nicht erklären. Mit einem Mal fiel ihm etwas Halbhartes auf den Kopf und kullerte danach fröhlich vor seinen Füßen herum. Eine Tangerine, stellte er müde fest. Er warf seinen Kopf in den Nacken und blickte zu den Tangerinenbäumen der Navigatorin des Schiffes hoch. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass jemals eine von Namis Tangerinen von selbst vom Baum gefallen war, wenn nicht gerade ein paar Gummiarme im Spiel waren. Zoro zuckte wiederholt die Schultern und hob die Tangerine auf. Wenn sie ihm schon auf den Kopf gefallen war, konnte er sie als Entschädigung doch wenigstens verspeisen. Ein Grinsen huschte über seine schmalen Lippen. Sein Griff um das Obst wurde fester und er atmete die morgendliche Seeluft tief ein. Wenn er so nachdachte, war frühes Aufstehen eigentlich gar nichts Schlechtes. Die Luft war nie frischer und irgendwie fühlte er sich viel vitaler, als sonst. Er streckte sich ausgiebig und gähnte noch ein letztes Mal gelassen. Ehrlich gesagt - er war nie wacher gewesen. Trotzdem war es seltsam. Zoro war zu faul, um sich weiter über solche Kinkerlitzchen Gedanken zu machen und so verschob er es zurück in seinen Hinterkopf. Er nahm alles wieder zurück - nie wieder würde er früh aufstehen: Ihm war stinklangweilig, als Einziger, der an Bord wach war. Weil ihn das aus irgendeinem Grund sauer machte, entschloss er sich dazu es an jemandem auszulassen, der es verdient hatte. Zoro drehte sich zu Tür um und marschierte geradewegs wieder auf die Falltür zur Kajüte zu. Er schlüpfte leichtfüßig hindurch und landete mit einem dumpfen Knall auf dem Holzboden. Ein heimtückisches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, während er auf den Blondschopf, der seelenruhig in seiner Hängematte schlummerte, hinunter blickte. It's Showtime, dachte Zoro sich und holte mit seinem Fuß aus, um von unten gegen die Hängematte in das Gesäß des Smutjes zu treten. Selbiger rollte seitwärts aus der Hängematte und kam mit seinem Gesicht unsanft auf dem harten Holz auf. Sofort war der Koch auf den Beinen und funkelte seinen Übeltäter wutentbrannt an. "Sag mal, hast du 'n Rad ab, du Bastard?!", zischte er. Zoro konnte darüber nur schmunzeln. "Reg dich ab, du Idiot, sonst weckst du noch die anderen. Ich hab Hunger." Er wandte sich ab. "Na und? Was interessiert's mich?" Sanji fuhr sich durch seine blonden Haare. Etwas orangenes flog auf ihn zu und reflexartig fing er es auf. Der Schwertkämpfer blickte über seine Schulter zu Sanji und schaffte es jegliche Emotion aus seinem Gesicht zu verbannen. "Du bist hier der verdammt Koch, also beweg deinen lahmen Arsch in die Kombüse, mach aus der Orange 'ne Marmelade und schmier mir 'n paar Brote", grunzte er und kletterte ohne Mühe aus der Kajüte. Dann setzte er noch eins drauf: "Giftmischer!" Sanji starrte fassungslos auf die Orange in seiner Hand. Dann reagierte er und stürmte Zoro hinterher. "Hey!", rief er. "Warte gefälligst!" Kurz vor der Kombüse erreichte er seinen Rivalen und packte ihn unsanft an der Schulter. "Erstens, das ist eine Tangerine und keine Orange und zweitens, wer gibt dir eigentlich das Recht Nami-san's geliebte Tangerinen zu pflücken?!" "Reg dich ab, Kartoffelputzer, die hab ich nicht gepflückt", erklärte Zoro gelassen und wischte seine Hand wie eine lästige Fliege von seiner Schulter. "Die ist runter gefallen." Der Schwertkämpfer stieß die Tür der Kombüse auf, lief hinein und ließ sie vor Sanjis Gesicht wieder zuknallen. Dieser war sichtlich in Rage. Mit einem schnellen Fußkick war die Tür wieder offen und die Tangerine gegen Zoros Kopf geflogen. "Verarschen kann ich mich selbst, du Mistkerl. Seit wann fallen Nami-san's Tangerinen vom Baum?" Er packte Zoro am Kragen. Zoro befreite sich ohne Mühe aus Sanji's Umklammerung und hielt ihm die Tangerine vor die Nase. "Ich hab keine Ahnung, frag das Ding doch", zischte er und blickte das runde Obst mit einem Blick an, der förmlich nach Sarkasmus roch. "Meine geliebte Orange oder was auch immer du bist, wieso zum Teufel fällst du vom Baum?" Danach schmiss er sie achtlos in die nächste Ecke und setzte sich auf die wurmstichige Eckbank, wo er sich an die Wand lehnte. "Und jetzt mach mir endlich was zu Essen." Sanji platzte der Kragen. "Das Einzige, das ich dir zu fressen gebe, ist der dreckige Fußboden auf dem du gleich kleben wirst!" Doch bevor er auf den Schwertkämpfer zustürmen konnte, fiel ihm etwas Merkwürdiges auf. "Moment mal." Sanji blickte mit hochgezogenen Augenbrauen aus dem Bullauge und dann wieder zu Zoro. "Du hast mich geweckt." Zoro sah noch gelangweilter aus. "Blitzmerker." Die Verwirrung stand dem Smutje förmlich ins Gesicht geschrieben. "Die Sonne geht gerade auf." "Seh ich selbst." Sanji blickte ihn misstrauisch an. "Wieso zum Henker bist du vor mir wach?" Zoro zuckte mit den Schultern. "Bin ich Gott? Woher soll ich das wissen?" Da den Smutje das alles ziemlich verwirrte, entschied er sich dazu Zoro zu ignorieren und lieber das Frühstück zu machen. "Geh die anderen wecken. In fünfzehn Minuten gibt's Essen." Zoro grinste und tat - merkwürdigerweise ohne Widerworte - wie ihm aufgetragen. Als Nico Robin die Augen öffnete, saß Nami schon hellwach in ihrem Bett und blickte aus dem Bullauge hinaus. Sie sah aus, als hätte sie tagelang kein Schlaf bekommen, hatte Ringe unter ihren braunen Augen. Sie hatte sich an die Wand gelehnt und die Beine an den Körper gezogen. Gelangweilt knabberte sie am Fingernagel ihres Daumens, wobei Robin auffiel, dass ihre sonst so roten Lippen fast gar nicht mehr zu sehen waren, so blass waren sie. Blass wie Namis Gesicht. Deutlich konnte die ehemalige Barockagentin Schweißperlen auf ihrer Stirn glitzern sehen. Müde rieb sich Robin über die Augen und setzte sich auf die Bettkante, blickte ihre Freundin besorgt an. "Nami-chan?" Erschrocken wandte sich der Kopf der Navigatorin ihr zu. Sie hörte auf an ihrem Fingernagel zu nagen und lächelte ganz leicht. "Morgen...", sagte sie leise mit rauer Stimme. "Nami-chan", wiederholte sie sanft und stand auf, um zum anderen Bett hinüber zu laufen. "Alles in Ordnung? Du siehst gar nicht gut aus." Robin setzte sich zu ihr. Nami schüttelte zaghaft den Kopf und ihre glasigen Augen blickten wieder zum Bullauge hinaus. "Mir geht's gut, mach dir keine Sorgen." Sie lächelte ihrer Freundin aufmunternd zu. "Ich hab nur fast die ganze Nacht kein Auge zugekriegt. Es war Vollmond." Robin fasste ihr immer noch besorgt an die Stirn. "Von Schlafmangel bekommt man aber kein Fieber", sagte sie. "Du brennst." "Das hat sich bald wieder", sagte die Navigatorin leise und rutschte zur Bettkante, um aufzustehen. "Ich geh mal ein bisschen an die frische Luft." Noch bevor Robin protestieren konnte, war sie schon zur Tür hinaus. Die ehemalige Barockagentin seufzte. Gegen Namis Sturkopf kam sie nicht an, das wusste sie. Aber sie sah wirklich überhaupt nicht gut aus. Sie hatte Fieber. Es ist bestimmt nur eine einfache Erkältung, beruhigte sie sich selbst und schüttelte den Kopf. Robin zog sich schnell um und ging dann selbst zur Tür raus. Als sie aus der Falltür trat, wäre sie fast mit Zoro zusammengestoßen. "Entschuldige", lächelte sie gleich. Zoro hatte dafür nur ein Grunzen übrig und wandte sich sofort wieder ab, während er "Gibt Essen" murmelte. Robin lächelte gequält und blickte zur Seite. "Ist gut, ich gehe unsere Navigatorin holen." Der Schwertkämpfer hielt es nicht für nötig ihr darauf zu antworten. Er wandte sich stattdessen von ihr ab und schlug den direkten Weg zurück zur Kombüse ein. Als er außer Sicht- und Hörweite war, entfloh Robins Lippen ein Stoßseufzer. Sie war schon eine geraume Zeit in Monkey D. Luffy's Mannschaft und trotzdem hatte sie noch keinen Draht zu Zoro gefunden. Sie redeten nur das Nötigste - wenn sie überhaupt redeten - und dann auch nur knappe Sätze. Sie konnte gar nicht mehr zählen wie oft sie versucht hatte mit dem Schwertkämpfer ein Gespräch anzufangen, doch er blockte immer wieder ab. Und das Schlimme an der Sache war, dass Robin nicht die geringste Ahnung hatte, was es genau war, das Zoro so an ihr missbilligte. Vor einigen Wochen wäre sie nicht im Geringsten überrascht gewesen, dass Zoro ihr nicht traute, aber nach dem Enies Lobby Vorfall... Na ja. Wahrscheinlich mochte er sie einfach nur nicht. Robin zuckte die Schultern und lächelte gequält. Was nicht zu ändern ist, muss ich wohl so hinnehmen, dachte sie und lief elegant an Deck. Sie erblickte Nami an der Reling wie sie auf das Meer hinausblickte, das mit sanften Wellen das Schiff berührte. Robin musste vor Erleichterung lächeln. Sie sah schon sehr viel besser aus als vorhin. Die frische Luft hatte ihr wirklich gut getan. Die ehemalige Barockagentin trat näher an ihre Freundin heran und legte ihr eine Hand auf die Schulter, worauf Nami leicht aufschreckte und Robin beruhigend lächelte. "Essen ist fertig, Nami-chan", sagte sie. "Kommst du?" Nami nickte mit einem leichten Lächeln. "Danke, Robin." "Ah, Nami-swan, Robin-chwan, ihr seht diesen Morgen wirklich bezaubernd aus!", schwärmte Sanji sofort als die beiden weiblichen Mitglieder der Strohhutbande die Kombüse betraten. "Habt ihr gut geschlafen, meine Schönheiten?" Nami lächelte. "Bestens, Sanji-kun, danke", log sie zuckersüß, um besorgten Fragen aus dem Weg zu gehen und nahm neben Robin am Tisch platz. Robin warf ihr einen erleichterten Blick zu. Sie ist wieder ganz die Alte, dachte sie. Lag wohl wirklich nur am Schlafmangel. Luffy, Usopp und Toni Chopper waren schon alle fleißig am essen - besser gesagt fressen - und verputzten so viel Rührei mit Speck wie sie in ihre Finger - beziehungsweise Pfoten - bekommen konnten. Zoro und Franky hatten für sich ein paar belegte Brote ergattert und den Mädchen hatte Sanji persönlich etwas zubereitet. Der Smutje ließ sich auf einem Stuhl nieder und zündete sich eine Zigarette. "Wann erreichen wir denn zur nächsten Insel, Nami-san?", fragte er die Navigatorin. "Wir haben nämlich kaum noch Vorräte." Chopper blickte von seinem Essen auf. "Stimmt. Ich müsste auch ein paar Einkäufe erledigen." "Und richtig gefeiert haben wir auch schon lange nicht mehr", fügte Zoro mit vollem Mund hinzu. "Kannst du laut sagen!", bekräftigten Luffy und Usopp mit einem breiten Grinsen. Franky grunzte. "Sorgt euch lieber mal um die Sunny, ihr Volltrottel. Ich brauch ein paar Bretter um die Schäden vom letzten Sturm zu reparieren." Nami schluckte den letzten Bissen ihres Croissants hinunter und blickte danach grinsend in die Runde. "Gut, dass ihr das ansprecht, ich hätte fast vergessen euch zu sagen, auf welche Insel wir zusteuern." Usopp zog eine Augenbraue hoch. "Ist es denn eine Besondere?" "Auf jeden Fall!", sagte die Navigatorin mit Nachdruck und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. "Es ist Heaven's Peak, die Insel der vier Jahreszeiten." Darauf erntete sie nur fragende Blicke. "Oh, kommt schon. Sagt mir nicht, dass ihr noch nie etwas über diese Insel gehört habt. Sie ist weltberühmt." "Also ehrlich gesagt nicht", gab Sanji offen zu und wurde durch ein Nicken der anderen unterstützt. Nico Robin blickte betreten zu Boden, bevor sie aufstand und zum Bullauge schritt, um hinauszublicken. "Heaven's Peak wird auch die Insel der vier Jahreszeiten genannt, weil sie dort als einziger Punkt der Erde aufeinander treffen. Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ein beliebter Urlaubsort." "Wie soll ich das verstehen?", fragte Zoro misstrauisch. "Mal im Ernst, eine Insel auf der man alle Jahreszeiten antrifft?", bekräftigte Franky. Luffy grinste von einem Ohr bis zum anderen. "Also, ich find's toll!" Nami schüttelte lächelnd den Kopf. "Es ist ein Phänomen, das stimmt. Deswegen ist die Insel ja so berühmt." Sie griff nach einer Serviette und zog einen Bleistift aus der Brusttasche ihres enganliegendem, kurzärmlichen Hemdes. "Ihr müsst euch das folgendermaßen vorstellen." Sie kritzelte zwei parallele Linien auf die Serviette und zeigte mit dem Stift darauf. "Das hier ist die Grand Line." Sie zeigte rechts auf den Anfang. "Und das ist Reverse Mountain. Von hier aus sind wir losgesegelt und am anderen Ende liegt Raftel. Die Mitte des Ganzen bildet Heaven's Peak. Genau dort sind die magnetischen Wellen am stärksten und die verschiedenen Hitze- und Kälteströme treffen genau hier zusammen. Das ist der Grund, wieso es dort in den Bergen schneit, im Wald Herbst herrscht, in der Stadt Frühlings- und am Strand Sommerwetter. Deswegen redet man von den vier Jahreszeiten." "Wow, cool!", rief Luffy. "Da will ich so schnell wie möglich hin!" Er grinste breit. Sanji geriet wieder ins Schwärmen. "Nami-swan, du bist nicht nur schön, sondern auch so schlau." Zoro lehnte sich zurück und blickte die Navigatorin teilnahmslos an. "Und wann kommen wir bei dieser außergewöhnlichen Insel an?", fragte er leicht ironisch. Nami kicherte. "Ja, richtig, ganz vergessen. Wenn das Wetter so bleibt, könnten wir schon heute Nachmittag dort sein." "Das trifft sich ja gut", sagte Chopper. Zoro nickte nachdenklich. "Vier Jahreszeiten. Das will ich sehen." "Das wird toll!" Ruffy. Grinsend. Nami nickte. "Dort ist es sicher wunderschön", schwärmte sie lächelnd. "Manchmal erweist sich gerade das Wunderschöne als nahezu tückisch." Alle Köpfe wandten sich mit einem verwirrten Gesichtsausdruck Robin zu, deren Kommentar viel zu unerwartet kam. Usopp war der Erste, der kleinlaut fragte: "Wie...wie meinst du das?" Er blickte hilflos zu Luffy, der zum ersten Mal an diesem Morgen ernsthaft dreinblickte. Robin, die mit dem Rücken zur Crew gestanden hatte, drehte sich lächelnd um. "Das war doch nur so dahergesagt." So schnell die Anspannung gekommen war, so schnell war sie wieder verschwunden. Die Strohhutbande unterhielt sich angeregt über Heaven's Peak, nur Roronoa Zoro schwieg sich aus und musterte aus seinen Augenwinkeln heraus Nico Robin. Er verengte seine Augen. Wieso bloß glaub ich ihr nicht, dass es nur so dahergesagt war? Nach diesem Gedanken entschied er sich dazu ein Nickerchen zu machen. Kapitel 2: Anfang ----------------- Hey Minna! *g* Hier das 2. Kapitel und das Beste: Es ist neu! *freu* Das heißt, der Schreibstil hier ist aktuell... Vergleicht mal das 1. Kap mit dem 2... Boah, der Unterschied is fast schon peinlich! *lol* Ein Dankeschön an alle fleißigen Kommi-Schreiber! :) Schreibt fleißig weiter! Über konstruktive Kritik und Feedback freue ich mich wie immer. xDD~ Und jetzt vieeeel Spaaaaß! ^^ Ja Ne, Alina [two] Anfang --- "Da hängen riesige, verkohlte Steaks in der Luft!" - Monkey D. Luffy --- "He, Nami." Die Navigatorin riss sich von der Tageszeitung und der wirklich ärgerlichen Meldung, dass die Steuern wieder gestiegen waren, los und blickte zu Usopp hoch, dem Beunruhigung in den Augen stand. Nami zog mit einem Finger ihre schwarze Sonnenbrille ein Stück weiter hinunter, wo sie lose an der Spitze ihrer Stupsnase liegen blieb und zog ihre feinen, rotbraunen Brauen in die Höhe. "Hast du 'nen Geist gesehen?", fragte sie teilnahmslos. Der Schütze mit der seltsamen Afromähne schüttelte zwei Mal seinen Kopf und linste dann geradeaus zum Bug der Going Merry. "Sieh dir mal Luffy an." Er nickte in die Richtung des Kapitäns und kratzte sich danach etwas verloren am Hinterkopf. Nami folgte seinem Blick, während sie gelangweilt die Beine übereinander schlug. Luffy saß - wie immer - im Schneidersitz auf seinem Lieblingsplatz, der Galionsfigur und starrte auf das ruhige, im Sonnenlicht glitzernde Meer hinaus. Sie zuckte die Schultern und machte es sich in ihrem Liegestuhl gemütlicher, während sie sich im warmen Strahl der Sonne räkelte. "Ich sehe ihn", gab sie schließlich zu verstehen. "Und?", fügte sie unbeeindruckt hinzu. Usopp sah sie an, als hätte sie ihm soeben mitgeteilt, dass die Erde eine Scheibe sei und fragte ungläubig: "Ja, fällt dir denn nichts auf? Sonst bist du doch auch nicht auf den Kopf gefallen." Die Navigatorin zog verständnislos die Brauen zusammen und schob ihre Sonnenbrille nun ihr Gesicht hoch, um sie schließlich in ihre Haare zu stecken. Dann linste sie noch ein weiteres Mal zu Luffy. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was Usopp von ihr wollte. An Luffy's Verhalten war überhaupt nichts Merkwürdiges. Zum wiederholten Mal zuckte sie ihre zierlichen Schultern und seufzte, nachdem sie sich wieder der Zeitung widmete. "Ich weiß echt nicht, was das soll, Usopp. Ich seh da gar nichts." Nico Robin, die in der Nachbarsliege von Nami's auf dem Bauch lag und sich bräunen ließ, hatte das kurze Gespräch zwischen der Navigatorin und dem Schützen desinteressiert wahrgenommen, doch anscheinend war nun ihre Neugier geweckt und auch sie blickte zu Luffy. "Hmm", machte sie leise und setzte sich dann auf, wobei sie ein leichtes Schwindelgefühl verspürte. Sie musterte den Schwarzhaarigen genau und da traf es sie. "Luffy ist heute ausgesprochen still, oder?", fragte sie Usopp und Nami, ohne sich zu ihnen umzudrehen. "Eben", sagte der Schütze mit reichlich Nachdruck und tippte sich wissend an das Kinn. "So nachdenklich ist dieser Wirbelwind selten, um nicht zu sagen nie." Dann verschränkte er seine Arme vor dem Brustkorb und wandte den Kopf wieder Nami zu. "Was er wohl hat? Hoffentlich bleibt das nicht so. Womöglich ist er sogar krank. Hoffentlich ist es nichts Ernstes!" In seinem Redeschwall war er geradezu hysterisch geworden. Die Navigatorin stöhnte entnervt, ohne von der Zeitung aufzublicken und winkte es ab. "Ach", machte sie währenddessen abweisend. "Wahrscheinlich hat ihn Sanji-kun wieder einmal aus der Kombüse geschmissen. Du weißt ja, wie unschön das für Luffy werden kann." "Hach, hab ich da gerade meinen Namen aus dem lieblichen Mund meiner Nami-san gehört?", kam eine säuselnde Stimme und gleich darauf folgte der Besitzer, der ein Tablett mit zwei fein verzierten Cocktails darauf durch die Schwingtür an Deck balancierte. Sanji lächelte charmant und stellte das silberne Tablett zwischen den zwei Frauen auf einen kleinen Tisch. "Hier, einen speziellen Erfrischungscocktail á la Sanji für meine zwei Göttinnen - alkoholfrei, so wie ihr es mögt." Seine Stimme tropfte schon fast, so zuckersüß war sie. Robin lächelte freundlich und nahm sich eines der orange-gelben Getränke. "Danke schön, Sanji", sagte sie mit ihrer sanften Stimme und nahm dann einen Schluck aus dem schwarzen Strohhalm, der in dem Cocktail steckte. "Ah, erfrischend, so wie du gesagt hast. Wirklich lecker", lobte sie. Der Smutje lächelte übertrieben und imaginäre Herzchen begannen um seinen Kopf herum zu schwirren. "Hach, du machst mich ja so glücklich, Robin-chwan!", rief er aus. Nami hingegen hielt es nicht mal für nötig ihn anzusehen und nahm sich abwesend das andere Glas, trank einen kleinen Schluck, während sie genervt mit den Augen rollte. "Ja, lecker", murmelte sie. Manchmal übertrieb es Sanji mit seinen Schwärmereien wirklich. Was hieß hier eigentlich manchmal? Er übertrieb es immer. Und in letzter Zeit war es besonders schlimm geworden. Es ging ihr furchtbar auf die Nerven. Dachte er wirklich, so kam man bei Frauen an? Sie fragte sich ernsthaft, was sich Sanji eigentlich dabei dachte. Merkte er nicht, dass er dadurch mehr peinlich, als anziehend wirkte? Im nächsten Moment fragte sie sich, wieso sich überhaupt Gedanken machte. Es war ja sein Leben. Ihr war es eigentlich völlig egal. Da erregte Chopper ihre Aufmerksamkeit, weil er mit kurzen Schritten auf sie zugelaufen kam und irgendwie verwirrt aussah. "Was hat Luffy?", brach es aus ihm heraus, als er bei ihnen angekommen war. "Ich hab ihn gerade gefragt, ob er Lust auf 'ne Runde ,Pirat am Galgen' hat. Da hat er mich doch tatsächlich ignoriert." Sanji zog seine sichtbare, gekringelte Braue hoch und legte dann den Kopf schief, um den Kapitän zu betrachten. "Äußerst seltsam", murmelte er so cool wie möglich und zog danach seine Zigaretten aus seiner Brusttasche, um sich eine zwischen die Lippen zu stecken und anzuzünden. "Was sag ich denn die ganze Zeit?", warf Usopp ein und wedelte exzentrisch mit den Armen. "Er ist bestimmt krank!" Robin zuckte überlegend die Achseln und fuhr sich durch ihre schulterlangen, schwarzen Haare. "Vielleicht solltest du ihn mal untersuchen, Chopper." Nami rollte zum wiederholten Male mit ihren braunen Augen und zog dann ihre Sonnenbrille darüber, während sie genervt seufzte. "Macht doch nicht alle so einen großen Wind drum. Das hat sich bald wieder", sagte sie gelassen. Chopper sah nicht wirklich überzeugt aus. "Meinst du?" Darauf bekam er ein Nicken von der Navigatorin als Antwort. "Na gut", seufzte er und wandte sich dann Usopp zu. "Hast du vielleicht Lust auf ,Pirat am Galgen'?" "Klar", gab Usopp mit einem Grinsen von sich und die beiden entfernten sich. Sanji atmete eine weiße Rauchwolke aus, die vom zarten Wind davongetragen wurde. "Ich red mal mit ihm", sagte er schließlich und ging auf den Kapitän zu. Nami blickte kurz von ihrer Zeitung auf, doch sie schien es nicht weiter zu kümmern. Sie nahm einen weiteren Schluck von ihrem Cocktail und blätterte dann eine Seite weiter. "So", sagte sie an Robin gewandt. "Wieso bist du Heaven's Peak so abgeneigt?" Robin zog verblüfft die Brauen hoch und wandte der Navigatorin schließlich doch den Kopf zu. "Wie bitte?", fragte sie verwirrt und lachte verständnislos und leise. "Ach, komm schon." Nami lächelte verschmitzt in sich hinein und brach kurz in lautes Gelächter aus, als sie einen guten Witz in der Zeitung las, womit sie Robin ein wenig erschreckte. Dann war sie genau so plötzlich wieder ernst und fuhr fort: "Den Gesichtsausdruck, den du gemacht hast, als ich davon erzählte, kenn ich. Als wir Ao Kiji begegnet sind, hast du den gleichen gemacht - und da warst du völlig aus der Fassung." Die ehemalige Baroqueagentin zuckte bei der Erwähnung dieses Namens unmerklich zusammen und blickte nervös an Nami vorbei. Ihr Blick fixierte die Orangenbäume der Navigatorin. Sie schwieg und hoffte, dass Nami verstand, dass sie nicht darüber reden wollte und nicht näher darauf eingehen würde. Sie hatte falsch gedacht: "Warst du schon mal dort? Oder hat dir jemand etwas Schlechtes über die Insel erzählt?", fragte Nami und blickte schließlich doch noch von der Zeitung auf. Robin lächelte gezwungen und strich sich eine schwarze Strähne hinter ihr Ohr. "Weder noch", antwortete sie ehrlich. "Alles, was ich weiß, ist, dass es dort sehr schön sein soll." Und das war die Wahrheit. Mehr war an der Sache wirklich nicht dran. Natürlich, da war eine Abneigung, genau wie Nami es gesagt hatte. Aber das war mehr aufgrund eines unerklärlichen, schlechten Gefühls. "Hmm", machte Nami und legte die Zeitung auf das Tablett auf dem kleinen Tisch, um die Liege danach ein wenig tiefer zu stellen und sich richtig hinzulegen. "Das soll es wirklich sein. Ich bin gespannt." Und dabei beließ sie es auch. Robin war ein wenig erleichtert - sie hatte nicht die geringste Lust gehabt, Nami zu erklären, wieso sie nicht dort hin wollte: weil sie es nämlich selbst nicht so genau wusste. Sie lächelte leicht und tat es ihrer Freundin dann gleich, indem sie sich zurück auf die Liege fallen ließ. Sanji zog an ein weiteres Mal an seiner Kippe und blieb direkt hinter der Galionsfigur, auf der sein Kapitän saß, stehen. "He, Luffy", sagte er, während er den Rauch hinaus blies. Keine Reaktion, doch er sah wie der Angesprochene den Kopf leicht schief legte. Sanji zog seine blonden Brauen verwirrt in die Höhe und starrte verdutzt ein Loch in den Rücken des schwarzhaarigen Jungens. Er fing an, sich ernsthaft Sorgen zu machen und sich genau so ernsthaft zu fragen, was mit Luffy los war. War er etwa tatsächlich krank? Oder schlimmer noch - deprimiert? Letzteres verwarf er sogleich wieder. Das hörte sich einfach falsch an - Luffy und deprimiert? Nein, nun wirklich nicht. Luffy war nie deprimiert oder traurig, es sei denn es ging um sein Essen. Und nicht einmal da war er wirklich traurig, nur stinkig, würde er sagen. Wenn er ehrlich war, machte ihm das seltsame Verhalten des Kapitäns Angst. Na gut, ein zweiter Versuch seine Aufmerksamkeit zu erregen, konnte nicht schaden: "Was ist denn los?" Da wandte Luffy ganz langsam seinen Kopf zu ihm herum und zeigte ihm seinen reichlich entsetzten Gesichtsausdruck, während er mit offenem Mund gerade aus zeigte. "Da hängen riesige, verkohlte Steaks in der Luft!", rief er glaubenslos aus. "Willst du mich verarschen?!", fauchte Sanji und wollte gerade auf den Kapitän losgehen, als er aus den Augenwinkeln weit, weit weg sah, dass tatsächlich etwas Schwarzes in der Luft zu schweben schien. Fassungslos starrte er nach vorne und griff nach dem Holz der Rehling, während er versuchte, auszumachen, was genau diese Dinger waren. "Was zum Teufel ist das?" Luffy schien genau so wie er auch, sprachlos zu sein, doch Sanji erholte sich schnell wieder und brüllte dann beunruhigt über seine Schulter: "Leute, unbekannte Flugobjekte auf zwölf Uhr!" Nami saß sofort kerzengerade in ihrem Liegestuhl, wobei sie hastig die Sonnenbrille abzog und sie achtlos in die nächste Ecke warf, dasselbe galt für Nico Robin. Am Boden des Decks der Thousand Sunny öffnete sich eine Luke und Franky streckte entsetzt den Kopf heraus. "Aliens?!", rief er entgeistert. Von unter Deck kamen sofort Usopp und Chopper hinaufgestürzt und der Schütze rief entgeistert: "Außerirdische greifen uns an!" Chopper rannte inzwischen hysterisch hin und her und auch Robin hatte sich dazu entschlossen, aufzustehen und zu den beiden Männern zu laufen, die an der Galionsfigur standen. Sanji fauchte scharf: "Keine Außerirdischen, ihr Vollidioten!" Die ehemalige Baroqueagentin blieb zwischen Sanji und dem Kapitän stehen und widmete ihren Blick dann dem, zu dem auch die beiden Männer an ihrer Seite blickten. Was sie dort sah, ließ sie scharf die Luft einziehen: Da schwebten in eine großen Entfernung an die hundert gigantische, schwarze Blöcke in Rechteckform, ungefähr zehn Meter über dem Meeresspiegel, soweit sie es aus dieser Entfernung beurteilen konnte. Inzwischen hatte sich fast die gesamte Strohhutbande an der Reling um die Galionsfigur gesammelt und alle starrten sie nach vorne. Chopper schüttelte es leicht und er musste unzählige Male blinzeln, ehe er begriff, was er da sah. "So etwas hab ich noch nie zuvor gesehen - und gesehen hab ich ja schon Einiges", murmelte er eher zu sich selbst, als zu den anderen. "Ja", bestätigte Nami mit einem Nicken und konnte nur erahnen, wie dermaßen überwältigt sie aussehen musste. Dann wandte sie die Stimme an Luffy: "Wie lange siehst du das schon?" Der Schwarzhaarige zuckte abwesend die Schultern. "Schon eine ganze Weile", sagte er unbeeindruckt. Da platzte der Navigatorin der Kragen und sie verpasste dem Kapitän eine Kopfnuss, die sich gewaschen hatte. "Und wieso hast du dann nicht schon früher etwas gesagt?!", donnerte sie gefährlich. Luffy - er war durch den Schlag von dem Lammkopf gefallen - hob sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Nase und schluchzte gespielt: "Keiner hat gefragt." Und dann sah er sie mit einem Blick an, der zu sagen schien, dass es Allgemeinwissen war. "Jedenfalls ist das sehr seltsam", kam eine männliche, fast emotionslose Stimme und alle wandten sie dem Schwertkämpfer den Kopf zu, der in zwei Metern Entfernung hinter ihnen stand. Sanji zog spöttisch die sichtbare Braue hoch und drehte sein Gesicht wieder von ihm weg. "Auch schon wach?", murmelte er und wollte dann an seiner Zigarette ziehen, um ärgerlicherweise festzustellen, dass es nichts mehr festzustellen gab - vor lauter Aufregung hatte sie sich von ganz allein aufgeraucht. Fluchend warf er sie zu Boden und zündete sich sogleich eine Neue. Zoro schien sein Kommentar zu ignorieren und kreuzte die Arme vor seinem massiven Brustkorb. "Hat einer 'ne Idee, was das ist?", fragte er schließlich nach einer Weile des Schweigens. "Nicht die Geringste", brabbelte Usopp gehörig unverständlich in seinen nicht vorhandenen Bart. Luffy hangelte sich wieder am Lammkopf hinauf und ließ sich im Schneidersitz darauf fallen, um daraufhin seine flache Hand an die Stirn zu legen, um seinen Blick vor den Sonnenstrahlen zu schützen und verengte ein wenig die Augen, um seinen Blick zu verschärfen. "Sind das wirklich keine Steaks?", fragte er überlegend. Keiner schien näher auf diese sinnlose Frage eingehen zu wollen. Nami streckte schließlich die Hand aus und zeigte auf den Mast. "Usopp. Krähennest. Sofort", befahl sie kurz angebunden, worauf der Schütze spaßig salutierte und sich auf den kurzen Weg machte. Dann blickte sie zu Robin, der es anscheinend auch die Sprache verschlagen hatte und schlussfolgerte demnach, dass nicht einmal sie etwas darüber wusste. Äußerst seltsam. Aber das war sie mittlerweile sowieso schon gewohnt. Ihr Blick fiel auf den Lockport und er zeigte unübersehbar auf dieselben Blöcke - oder was auch immer das war -, die sie gerade bestaunten, oder vielmehr fassungslos anstarrten. Sie würden also unumgänglich herausfinden, was das war. "Siehst du was, Langnase?", rief Franky zum Krähennest hinauf und riss somit alle wieder zurück in die Realität. Man sah hoch oben die Afromähne des Schützen aufblitzen und dann seine lange Nase. Er schüttelte den Kopf. "Nicht viel mehr, als ihr!", rief er zurück. Robin biss sich auf die Unterlippe und warf ebenfalls einen Blick auf den Lockport, den Nami um ihr Handgelenk trug. Verdammt, er zeigte direkt auf die schwarzen Blöcke. Da führte also kein Weg dran vorbei. In ihren Gedanken fing sie lautstark an zu fluchen. Sie hatte ein ungemein schlechtes Gefühl bei der Sache und hoffte inständig, dass man ihr ihre Unruhe nicht ansah. Sie wollte ihren Freunden nicht auch noch Sorgen bereiten. Luffy schien einen Einfall gehabt zu haben, denn er wandte seinen Freunden so schnell seinen Kopf zu, dass sie es nicht einmal kommen sahen und grinste sein übliches Grinsen. "Hey, ist das vielleicht Heaven's Peak?", fragte er dann. Sanji stöhnte auf und Zorro rollte genervt mit den Augen. "Das sind Blöcke, Luffy, keine Insel", sagten sie gleichzeitig, funkelten sich danach gegenseitig an und fingen sofort wieder an, sich zu streiten. Die Miene des Kapitäns verdunkelte sich enttäuscht und er schnaubte beleidigt. "Das sehe ich auch.", gab er schließlich von sich. "Ich meine, vielleicht gehört das zu Heaven's Peak. Wie eine Attraktion oder so. So wie bei Water Seven der Puffing Tom." Damit brachte er seine Crew zum Schweigen und alle blickten ihn verblüfft an. Es waren immer die kniffligsten Situationen in denen Luffy plötzlich eine Erklärung in den Raum warf, die sogar noch plausibel klang und kein anderer von ihnen parat gehabt hätte. Nami erschien die Idee alles andere, als verkehrt und fassungslos blickte sie zu Boden, da sie selbst nie auf diesen Gedanken gekommen wäre - obwohl es der nahe gelegendste war. Konnte das sein? War es tatsächlich so etwas Ähnliches wie eine Attraktion der Insel? Sie hatte ja schon so Manches über die Insel der vier Jahreszeiten gehört, aber dass ihre Technologie so weit fortgeschritten war, dass sie sogar Blöcke dazu brachten, in der Luft zu schweben, war ihr neu. Doch wie gesagt: Der Gedanke kam ihr ganz und gar nicht verkehrt vor. Auf der Grand Line entwickelten sich die Inseln aufgrund der verschiedenen Magnetströme immer verschieden, manche langsam und manche rasend schnell. Manche Inseln waren evolutionstechnisch noch in der Jura-Ära - das beste Beispiel war Little Garden mit seinen Sauriern und aktiven Vulkanen - und andere der heutigen Technologie Jahre voraus - so wie Water Seven mit seiner Puffing Tom und dem gigantischen Springbrunnen. Das hing immer ganz von der Position der Insel und dem Punkt ab, wo die richtigen Magnetströme aufeinander trafen. Theoretisch war es also sehr wohl möglich, dass Heaven's Peak es irgendwie geschafft hatte, Blöcke zum Schweben zu bringen. Rein theoretisch. In der Praxis jedoch schien dies unvorstellbar, zumindest für ihre eigene Fantasie. Robin schien einen ähnlichen Gedanken gehabt zu haben, da sie mit einem imponiertem Unterton sagte: "Luffy könnte da Recht haben." Luffy grinste daraufhin nur und wandte sich dann der Navigatorin der Going Merry zu. "Wie lange brauchen wir ungefähr, bis wir dort ankommen?", fragte er sie mit einem für ihn typischen ,Ich-kann's-gar-nicht-mehr-erwarten-Glitzern' in den Augen. "Kann ich nicht genau sagen", antwortete Nami mit einem Schulterzucken. "Kommt ganz drauf an, wie gut es die Grand Line mit uns meint." Dann blickte sie gen Himmel, als ob sie die Dauer im Wolkenflug ablesen könnte. "Höchstwahrscheinlich gegen Sonnenuntergang." Die ungefähre Ankunftszeit war später ausgefallen, als sie heute Morgen noch gedacht hatte. Seltsam war diese Grand Line. Der Kapitän schien zufrieden und lachte. "Damit kann ich leben." Dann stand er auf und sprang mit einem Satz von Galionsfigur hinunter, um im nächsten Moment mit einem dumpfen Knall auf den Holzplanken des Decks zu landen, dann grinste er seinem Smutje zu. "Ich hab Hunger, Sanji." Dieser warf wie auf Kommando die Hände in die Luft. "Als hätte ich's geahnt - wenn er schon von Steaks halluziniert." Dann wandte er sich ohne ein weiteres Wort ab und schlenderte auf die Klapptür zu. Die Gedanken an die schwarzen Blöcke verwarfen alle, bis es soweit war, dass sie diese Dinger erreichen würden. Alle gingen wieder ihren normalen Beschäftigungen nach. Mit einem letzten Blick zurück und einem Seufzen, wandte sich schließlich auch Nico Robin ab, der es lieber war, sie würden an Heaven's Peak vorbei segeln. Die Zeit wollte an diesem Tage einfach nicht vergehen. Roronoa Zoro kam es vor, als ziehe die ganze Welt in Zeitlupe vorüber. Die eine Stunde, die vergangen war, war ihm wie drei Stunden vorgekommen und weil er sich so dermaßen langweilte, dass er noch nicht einmal schlafen konnte, hatte er sich dazu entschieden, sich mit Chopper auf eine Partie ,Pirat am Galgen' einzulassen - und jedes Mal zu verlieren. Ab und zu gähnte er laut und sah hinauf zum Krähennest, wo Usopp noch immer Ausschau hielt, nach was auch immer. Vor ungefähr fünf Minuten hatte er zu ihnen hinunter gerufen, dass die Blöcke nun ein wenig größer waren - was niemanden groß interessiert hatte, da man immer noch nicht Genaueres über sie in Erfahrung bringen konnte. Im Laufe der Stunde hatte sich Nami in ihre kleine Bibliothek zurückgezogen, um nach einem Buch über Heaven's Peak zu suchen - sie sei ja sicher, dass sie eins gehabt hätte. Zoro scherte sich nicht weiter darum, was diese Blöcke waren - für ihn waren sie nämlich nur seltsam und er war sicher, diese Meinung würde sich nicht ändern. Und was er von den Erzählungen über Heaven's Peak halten sollte, wusste er auch nicht so recht. Irgendwas sagte ihm, dass diese Geschichte kein gutes Ende nehmen würde. Aber er wusste auch selbst, dass auf sein Bauchgefühl wenig Verlass war. "Ha, schon wieder gewonnen!", rief Chopper lachend aus, während er ihm seine Karten präsentierte. Zoro fluchte und schmiss seine eigenen auf die Holzplanken. "Das darf doch nicht wahr sein", murmelte er mürrisch. "Ich verlier hier tatsächlich gegen einen Elch." Der kleine Arzt ignorierte dies geschickt und streckte seinen Huf aus, auf den Zoro widerstrebend einen seiner wertvollen ,Piraten Coins' legte. Am Anfang des Spiels hatte er noch zwanzig gehabt - jetzt waren es nur noch vier. Damit hatte Chopper jetzt sechsunddreißig und das Spiel war sowieso schon entschieden. Der Elch gab die Karten neu und Zoro hob abwesend sein neues Blatt vom Boden des Decks auf, doch er schaute nicht einmal hinein, da sein Blick zu Nico Robin wanderte, die angeregt in einem ihrer unzähligen Romanen las. Ihre Reaktion auf die Insel der vier Jahreszeiten war äußerst merkwürdig gewesen. Er fragte sich, ob sie wieder einmal mehr wusste, als sie verraten wollte. Entfernt spielte er eine äußerst dumme Karte aus, die Chopper mit Leichtigkeit übertrumpfte - das merkte er jedoch erst einen Atemzug später, kümmerte sich aber nicht weiter darum. "He", murmelte er schließlich, um die Aufmerksamkeit des Elchs von den Karten fort zu reißen und nickte dann in Niko Robin's Richtung. "Die Alte ahnt mal wieder was, da verwette ich Sanji's Leben." Chopper blickte zur ihr und rümpfte dann seine blaue Nase. "Meinst du wirklich?", fragte er verwundert. Der Schwertkämpfer nickte. "Dreihundertprozentig.", versicherte er übertrieben. "Den Gesichtsausdruck von heute Morgen kennen wir doch alle schon." Er legte eine weitere Karte ab und ließ dann ein kurzes "Du bist dran, Kurzer" ertönen. "Hey!", fauchte Chopper beleidigt aufgrund dieses Kosenamens, aber dann widmete er seine Aufmerksamkeit schnell wieder Nico Robin. Er kannte diesen Gesichtsausdruck noch nicht, aber vielleicht schenkte er so etwas einfach auch nicht genug Beachtung. Abwesend legte er irgendeine Karte aus seinem Blatt auf die von Zoro und legte anschließend überlegend seinen Kopf schief. Für ihn sah Niko Robin nicht so aus, als wüsste sie etwas mehr, als sie alle. Sie war viel mehr einfach nur sie selbst - die Ruhe weg eben, wie immer. "Du meinst, wegen diesen Blöcken?", fragte er schließlich. "Nicht unbedingt. Mehr wegen der Insel", sagte er und grinste anschließend, nachdem er eine weitere Karte abgelegt hatte. "Du hängst am Galgen", gab er siegessicher von sich. Chopper blickte verwirrt zurück und dann auf den Kartenstapel zwischen ihm und Zoro. Dann war er sofort auf seinen zierlichen Beinchen. "Nicht fair! Ich war abgelenkt!", rief er beleidigt. Niko Robin sah daraufhin mit hochgezogenen Brauen über den Rand ihres Buches hinweg und zog dann die Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln hinauf. Jeder hier an Bord hatte diese ungezwungene, freie Art, die eine unglaubliche Wirkung auf sie hatte. Sie war gerne in der Strohhutbande und bereute es keinen Tag. Die Menschen auf diesem Schiff waren zu dem Wichtigsten geworden, das sie besaß und sie wollte sie unter keinen Umständen je wieder missen. Noch nie hatte sie Freunde gehabt und Gott musste es wirklich gut mit ihr meinen, ihr dann gleich die Besten zu schenken, die man haben konnte. Sie konnte nun zum ersten Mal behaupten, dass sie glücklich war. Ihr Lächeln wurde eine Spur breiter, um gleich darauf wieder hinter einer konzentrierten Miene zu verschwinden, während sie sich wieder voll und ganz ihrem Buch widmete. Joa, hab das Kapitel ziemlich abrupt beendet... Aber nur, weil es sonst viel zu lang geworden wär. :) Naja, ich hoffe, es hat euch ein wenig gefallen! ^^ Kapitel 3: Chaos ---------------- Hallo alle zusammen! :) So, hier endlich das 3. Kapitel! Wow, geht ja richtig regelmäßig vorran mit dieser Story.. *sichselbst auf die Schulter klopf* Da kann ich mal stolz auf mich sein! ^^ Jedenfalls finde ich, dass dieses Kapitel viel zu hektisch und überladen wirkt.. Aber hey, ich löse hier das "sagenumwobene Geheimnis" um die Blöcke auf! xD Hehe, auf die Reaktionen bin ich mal gespannt... Ich hab mir selbst beim Durchlesen gedacht: "Man, wenn ich ein Leser wäre, würde ich DAS am WENIGSTEN erwarten!" Aber vielleicht übertreibe ich auch... ^^°° Naja, dieses Kapitel ist ziemlich lang geworden, aber ich hoffe ihr lest es trotzdem! ^^ Ich konnte mich einfach nicht kurz fassen, musste mich aber unbedingt an mein Konzept halten und alles in dieses Kapitel quetschen. Tja, ich denke da hab ich wohl ZU VIEL gequetscht... Egal, das überlasse ich am Besten euch! Freue mich wie immer auf konstruktive Kritik und Feedback! ^^ Nettgemeinte und aufrichtige Kritik ist immer schön. :) Hoffe, euch gefällt diese Kapitel! Viel Spaß beim Lesen! Liebe Grüße, Alina [three] Chaos --- "Hattet ihr nicht auch irgendwie das Gefühl... dass wir mitten durch eine Wand gesegelt sind?" - Roronoa Zoro --- Die schwarzen, einige Meter über dem Meeresspiegel schwebenden Blöcke waren im Laufe der Zeit immer größer geworden und nun hatten sie am Horizont die Fülle von winzigen Bauklötzchen. Doch etwas Seltsames hatte es: Das letzte Stück der Sonne versank gerade im Osten und Nami hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie um diese Zeit die Blöcke schon erreicht hätten müssten. Das durfte doch nicht wahr sein. Es war einfach zu viel des Guten. So oft konnte sie sich doch gar nicht verrechnen. Zuerst hatte sie gedacht, sie kämen gegen den späten Nachmittag in Heaven's Peak an. Als dann die schwarzen Blöcke aufgetaucht waren, hatte sich erstaunlicherweise das Wetter geändert - es war fast schon windstill geworden und erinnerte an den Calm Belt, was natürlich niemandem außer ihr aufgefallen war. Also musste sie die Ankunft auf den Sonnenuntergang verschieben. Doch jetzt, wo es soweit war, waren die Blöcke zwar immer noch weit weg, aber dennoch besser zu sehen - auch wenn ,besser' nicht gerade viel bedeutete. Die Grand Line war wirklich seltsam und noch mal musste sich sie sich ins Gedächtnis rufen, dass ihre Navigationskünste hier nicht einen Pfifferling wert waren. Hier zählte nur der Log Port, welcher noch immer auf die schwebenden Giganten - sie mussten gigantisch sein - zeigte. Die Windstille vom Nachmittag war nun ganz und gar nicht mehr so still. Der Wind pfiff ihr wild um die Ohren, trieb ihr die Tränen in die Augen und sie versuchte sich mit wirren Bewegungen die orangenen Haare aus dem Gesicht halten, die ihr immer wieder nervend in die Augen flogen. Es sah verdächtig nach einem Sturm aus, doch die Wolken zogen seltsam ruhig. Wenn das so blieb, könnten sie binnen einer Stunde dort sein. Wo auch immer ,dort' war - denn eigentlich war es ja so, dass sie nicht die geringste Ahnung hatten, ob diese Blöcke denn nun wirklich zu der Insel der vier Jahreszeiten gehörten oder nicht. Was war denn, wenn es was ganz anderes war? Etwas Gefährliches, wenn nicht sogar Fürchterliches? Und dann war da noch eine ganz andere Frage, die Nami beschäftigte: Wieso sollte man Blöcke zum Schweben bringen? Was konnte so etwas jemandem bringen? Klar, eine Attraktion war es allemal. Aber steckte denn nicht hinter jeder Sehenswürdigkeit eine tiefere Bedeutung? In Blöcken konnte sie jedenfalls keine Bedeutung finden. Doch egal wie es auch sein mochte, sie war sich sicher, ganz gleich wie gut sie sich auf diese Blöcke vorbereiten würde, sie würden sie überwältigen. Erstaunen. Und bestimmt gehörig verwirren. "Nami!", kam es plötzlich von Usopp aus dem Krähennest gerufen - er saß da oben schon drei satte Stunden, doch Zoro hatte ihn mit seinen Schwertern gedroht, solle er es wagen, da ohne eine Erklärung für die Blöcke wieder runter zu kommen. Usopp's Stimme hatte sich fast überschlagen, so aufgeregt beziehungsweise aufgewühlt klang sie. "Da ist ein gewaltiger Strudel auf zwei Uhr!" Die Navigatorin wandte ihren Kopf so schnell nach rechts, dass sie einen Atemzug später einen stechenden Schmerz im Nacken verspürte, ihn aber ignorierte. Ihre Augen weiteten sich, als sie den immensen Strudel erblickte, der einen Durchmesser von mindestens fünfhundert Meter haben musste. Im selben Moment schallte ein ohrenbetäubender Donner über die Thousand Sunny hinweg und der Himmel entschied sich dazu, seine Pforten weit zu öffnen und sich schamlos über ihnen zu ergießen. Ein gleißender Blitz zog sich in einigen Kilometern Entfernung in die Länge und sie sog scharf die Luft ein - das würde ein Taifun werden, der sich sehen lassen konnte. Da erwachte sie aus ihrer Starre und rief über ihre Schulter hinweg: "Mir egal, wer es macht - aber hart, hart Steuerbord!" Nico Robin war anscheinend diejenige gewesen, die am nahsten am Ruder gewesen war, denn sie hatte es ohne zu zögern ergriffen und zog fest daran. Luffy kam stolpernd an Deck gestürzt und präsentierte einen riesigen Fleck auf seinem roten Hemd, der entstanden sein musste, als das Schiff angefangen hatte, zu wackeln und er gerade wieder einmal beim Essen war. "Ein Sturm?", rief er gegen den Windstoß, der gerade aufgekommen war. "Der kam aber plötzlich!" Vom Achterdeck kam Zoro angerannt, schnaufend und triefend nass. Als er sah wie Robin am Ruder stand und daran herumriss, ging er schnellen Schrittes - jedenfalls so schnell es ihm möglich war, wenn man betrachtete, dass die Thousand Sunny von einer Seite zur anderen schwankte - auf sie zu und drückte sie unsanft mit einem groben "Weg da." vom Ruder weg. Dann sagte er, ohne sie anzusehen: "Hilf du woanders, hier kannst du nichts machen." Als er dann beide Hände ans Ruder legte und zog, schien das Schiff endlich zu reagieren und drehte nach links ab. Robin stand für eine Sekunde einfach nur sprachlos da und fragte sich, ob sie etwas darauf antworten sollte. Dann entschied sie sich dazu, dass der Schwertkämpfer Recht hatte und wandte sich ab, um sich nach der Navigatorin und dem Kapitän umzublicken. Währenddessen öffnete sich die Luke am Deck zum zweiten Mal an diesem Tag und Franky's türkiser Haarschopf wurde mit einer Ladung Wasser empfangen. "Was zum... Ein Taifun!", rief er und hangelte sich an Deck hoch, während er den Hammer, mit welchem er gerade unten hantiert hatte, wieder durch die Luke warf. "Blitzmerker!", fauchte ihm Zoro mit knirschenden Zähnen entgegen. "Jetzt glotz nicht so blöd in der Gegend rum und hilf mir lieber dein Schiff zu steuern!" Nami hatte inzwischen die Karte von Heaven's Peak aus ihrer kleinen Bibliothek, die direkt unter ihren Orangebäumen lag, geholt und versuchte sie nun vergeblich auf der Reling auszubreiten. Irgendwann schaffte sie es doch und dann sah sie das Übel: Um die Insel herum waren Strudel eingezeichnet und daneben die Notiz ,Heftige Wetteränderungen. Kalte und warme Magnetströme treffen aufeinander. Taifun- und Strudelwarnung!'. Sie verfluchte sich selbst, dass sie das vergessen konnte - sie waren völlig unvorbereitet gewesen. Doch andererseits war das auch der Beweis, dass diese Blöcke tatsächlich zu Heaven's Peak gehörten. Dann sah sie wie vom Oberdeck Sanji und Chopper rausgestürmt kamen und schrie sofort: "Sanji-kun! Chopper! Schnappt euch die Rah! Schnell!" Als sie Luffy entdeckte, fuhr sie fort: "Luffy, du auch!" Mein Gott, war sie denn hier der Kapitän oder er? Manchmal wusste sie es nicht mehr so genau. Die Angesprochenen fackelten nicht lange und hasteten auf den Mast zu, um nach den Seilen zu greifen, die ihn umschlangen. Sie wickelten sie ab und zogen dann an ihnen, um die Segel straff zu halten, doch dann merkten sie wie es plötzlich immer schwieriger wurde. Sanji blickte beunruhigt hinauf zu dem weißen Segel, dessen Delle nun nicht mehr in Fahrtrichtung zeigte, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Er zischte durch seine Zähne eine leises "Scheiße". Aus den Augenwinkeln sah Nami plötzlich Robin neben sich stehen, die konzentriert geradeaus blickte und nur ein einziges Wort sagte, dass die Navigatorin ins Keuchen brachte: "Backbrassen." Da sah es auch Nami und hilflos zerknüllte sie versehentlich die sowieso schon vom Wind total zerknitterte Karte. "Wir driften ab!", rief sie und lief an Robin vorbei, die Treppe hinunter, die Karte fest in der Hand haltend. Sie rannte weiter, was ihr die Böe die aufkam, ganz schön schwer machte, bis sie die Treppe zum Bug hoch lief und dann ganz vorne stand. Sie biss sich verzweifelt auf die Unterlippe, als sie nach vorne blickte und das Schauspiel beobachtete, das sich ihr bot: Der Strudel lag nun vor ihnen, in all seiner Urgewalt, nur wenige hundert Meter vom Schiff entfernt. Und dank der Backbrassen drifteten sie nun unaufhörlich auf ihn zu. Sie wandte den Kopf zu Zoro und Franky um und schrie aus voller Lunge, damit die beiden sie hörten: "Noch härter Steuerbord, Jungs!" Zoro fauchte wutentbrannt zurück, während er krampfhaft am Ruder zog: "Was versuchen wir denn die ganze Zeit?!" Sie zogen stärker, mit all ihrer Kraft und nach einem heftigen Ruck schienen die Backbrassen der Thousand Sunny nichts mehr entgegen bringen zu können. Das Schiff steuerte langsam, sehr langsam, aber sicher am Rand des Strudels vorbei und sie ließen ihn hinter sich. Doch bevor die Crew Zeit hatte, sich darüber zu freuen, kam ein weiterer Ruf von Usopp: "Noch ein Strudel! Diesmal auf elf Uhr!" Entgeistert blickten alle nach vorne. "Und noch einer daneben! Und da ist noch einer!", rief der Schütze weiter vom Krähennest runter. "Es sind mindestens zehn!" "Zehn?!", echote Chopper fassungslos. Darauf warf Sanji ein: "Wenigstens bläst der Wind jetzt wieder von hinten gegen das Segel!" Nami hob beide Hände and den Kopf. "Verdammt, das muss ein Alptraum sein." Doch dann warf sie plötzlich ein gewaltiger Rums gegen die Reling. Sie stieß mit dem Bauch direkt dagegen, musste kurz einen Brechreiz unterdrücken und ignorierte das besorgte "Nami-san!" von Sanji, bevor ihr klar wurde, was gerade passiert war. Und Robin rief ihren Gedanken laut über das Deck: "Beim Abdrehen haben wir irgendeinen Felsen gerammt!" Dann schien Luffy zu reagieren. "Robin, hilf Usopp vom Krähennest runter!", rief er ihr - ganz Kapitän, seltsamerweise - zu, während er mit knirschenden Zähnen und aller Macht an der Rah zog. Die ehemalige Barockagentin nickte und lief dann eilig die Treppen hinunter, zum Mast, zwischen Luffy und Chopper hindurch, wo sie stehen blieb. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Um Usopp's schmalen Brustkorb, Taille und Beine schlossen sich oben im Krähennest jeweils ein Paar Arme, die aus dem Boden wuchsen. Dann sprossen weitere Arme am Mast entlang empor und sie reichten Usopp immer dem Paar, das unter ihnen aus dem Mast wuchs, bis er neben Robin auf dem Boden stand und erleichtert ausatmete. "Usopp, hilf Zoro beim Ruder und Franky, sieh nach, ob wir irgendwo ein Leck im Schiff haben!", kam es wieder von Luffy in einem ungewohnten Befehlston, den er nur auflegte, wenn die Situation wirklich ernst war. "Aye!", rief Usopp zurück und lief zu Franky um ihn beim Ruder abzulösen, welcher auch gleich davon abließ und durch die Klapptür unter Deck rannte. Nami verwarf die nagende Frage, wo dieser ominöse Felsen, den sie gerammt hatten wohl hergekommen war und schrie aus vollen Lungen zu dem Schwertkämpfer und dem Scharfschützen, als der zweite Strudel wieder gefährlich Nahe war: "Hart Backbord!" Als sie ein Nicken von ihnen vernahm, wandte sie den Kopf wieder ab und beobachtete, wie das Schiff von dem deutlich kleineren Strudel abdrehte. Franky kam wieder an Deck gestürmt und fing an wild mit den Armen zu wedeln. "Leute, da ist tatsächlich ein Leck und es ist verdammt groß! Alleine schaff ich das nicht!", rief er währenddessen beunruhigt. "Ich helfe dir!", schaltete sich Nico Robin ein und folgte ihm unter Deck. Das Schiff brach durch eine gewaltige Welle, die ein Haufen Wasser an Bord spülte. Nami riss es von den Beinen und von der Reling weg und das nächste, was sie wusste, war, dass sie mit Kopf hart an irgendetwas stieß und ihr dann schwummerig vor den Augen wurde. Weit weg hörte sie, wie jemand ihren Namen rief, doch bewegen konnte sie sich nicht mehr, weil sie langsam ohnmächtig wurde. Luffy ließ sich erschöpft gegen den Mast sinken, während er seinen tropfnassen Strohhut ausdrückte und müde darüber staunte wie viel Wasser sich in ihm eingesogen hatte. Dann setzte er sich den etwas trockeneren, aber dennoch nassen Strohhut wieder auf und blickte zum Himmel, wo man endlich die Sterne funkeln sah und nicht eine einzige Wolke mehr. Nur gut, dass sie den Strudeln und dem Taifun auch ohne Nami's Navigation entkommen waren. Er blickte zu Sanji, der neben ihm zusammengesackt war und erschöpft schnaufte. Sanji griff in seine Brusttasche, um seine Zigaretten herauszuholen und dann festzustellen, dass sie natürlich eingeweicht waren. Fluchend warf er sie über Bord und linste dann auf seine Handflächen, die vom ganzen Ziehen an der Rah an manchen Stellen aufgeplatzt und knallrot waren. Dann zuckte er die Schultern und sagte gelassen: "Ich brauch wohl Pflaster." Luffy zog seine schwarzen Brauen hoch und blickte dann auf seine eigenen Handflächen, die genau so übel aussahen wie die des Kochs. "Ich auch", lachte er. Sanji fragte sich, was er daran wohl lustig fand. Aber der Kapitän fand ja bekanntlich so einiges lustig, was ihn nie so recht zum Lachen bringen würde. Zoro linste desinteressiert zu den Beiden und lief dann hoch zum Bug, wo er sich die Blöcke noch einmal besah. Sie waren nun schon um einiges größer, doch erkennen konnte man noch immer nichts Genaueres und weniger schwarz waren sie auch nicht. Und zum ersten Mal fragte er sich: Wieso schwebten da überhaupt Blöcke? Er hasste es, wenn ihn etwas verwirrte und die Blöcke verwirrten ihn ziemlich. Als er Chopper's Stimme hörte, drehte er sich um und sah erwartungsvoll zu ihm. Der kleine Elch sah total fix und fertig aus und genau so fühlte er sich auch. Ausgelaugt. Er wollte nur schnell ins Bett. Müde salutierte er und witzelte: "Melde mich zum Report, Captain." Luffy grinste darauf stolz, doch Sanji war direkt auf den Beinen und die Besorgnis stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Und? Wie geht's Nami-san?", fragte er, wobei sich seine Stimme fast überschlug. "Sie hat eine leichte Gehirnerschütterung, aber ansonsten ist alles okay mit ihr. Sie schläft jetzt", erklärte der Arzt fachmännisch. Der Smutje fasste sich erleichtert an die Brust und atmete die Luft aus, die er für einen kurzen Augenblick angehalten hatte und auch Luffy konnte sich ein erleichtertes Grinsen nicht verkneifen. "Ein Glück." Chopper nickte und warf dann einen Blick auf Sanji's Hände, dann auf Luffy's und dann auf seine eigenen, dessen Wunden schon verbunden waren. "Um eure Hände kümmere ich mich gleich", sagte er dann dekadent. "Schon gut, Chopper, lass mich das machen", kam es von Nico Robin, die lächelnd aus der Tür zum Oberdeck spazierte. Sie tätschelte ihm kurz über den Kopf, als sie neben ihm stehen blieb. "Du solltest dich ausruhen. Geh ins Bett." Der Elch blickte sie glückselig an. "Danke, Robin", brachte er gerade noch so heraus, bevor er mühsam unter Deck schlurfte. Doch noch bevor Robin dem Kapitän und dem Smutje sagen konnte, dass sie ihr folgen sollten, warf Zoro plötzlich vom Bug aus ein: "Sagt mal, fandet ihr diesen Taifun nicht auch komisch?" "Nein", sagte Luffy prompt und zuckte ahnungslos die Schultern. "Ein ganz normaler Sturm. Wieso?" Zoro zuckte die Achseln, während er sich umdrehte und langsam die Treppen hinunter schlenderte, um neben seinem Kapitän stehen zu bleiben. "Hattet ihr nicht auch irgendwie das Gefühl..." Er stockte und sah aus, als überlege er krampfhaft nach einem passenden Ausdruck. "...dass wir mitten durch eine Wand gefahren sind?" Sanji zog skeptisch die Brauen hoch. "Durch eine Wand?", echote er gelangweilt. "Eine Art Sturmwand, meine ich", knurrte der Schwertkämpfer mit einem gefährlichen Seitenblick auf Sanji. "Ich denke, ich weiß, was Zoro meint", kam es von Nico Robin, die mit vor der Brust verschränkten Armen an der seitlichen Reling stand und stirnrunzelnd auf das Stück Meer blickte, das die Thousand Sunny hinter sich ließ. "Der Sturm umringt uns - oder eher gesagt die Insel, auf die wir Kurs halten." Sie deutete kurz darauf und lächelte dann über ihre Schulter zu den drei Männern. "Seht selbst." Und das taten sie auch. Fast gleichzeitig traten die drei männlichen Mitglieder der Strohhutbande neben Nico Robin und blickten auf jenes, was die Archäologin so interessiert betrachtete. "Tatsache!", rief Sanji verblüfft aus und geriet dann gleich wieder ins Schwärmen. "Deinem scharfen Blick entgeht wirklich nichts, Robin-chwan." In einer nicht allzu weiten Entfernung erstreckte sich eine lange - das Ende konnte man nicht ausmachen - Nebelwand, aus der ab und zu an verschiedenen Stellen Blitze austraten und mitten in das Meer einschlugen. Minuten später ertönte dann ein leiser Donner, der bis zu ihnen zu hören war. Und als sie mit ihren Blicken der Nebelwand folgten, sahen sie, dass sie bis zu den Blöcken und noch weiter reichte. Luffy konnte sich ein rühmendes Grienen nicht verkneifen. Dann blickte er wieder zu der einen Hälfte seiner Crew, die mit ihm an Deck stand. "Denkt ihr, dass diese Sturmwand immer da ist?", fragte er. Nico Robin zog die Brauen hoch. "Wie ein natureller Schutz?" Als sie Luffy's überfragtes Gesicht sah, merkte sie, dass sie auf diese Frage wohl keine Antwort bekommen würde und entschloss sich folgendes zu sagen: "Das könnte gut möglich sein. Manche Inseln der Grand Line haben so etwas. Aber die genaue Antwort wird uns wohl nur unsere Navigatorin geben können, wenn es ihr wieder besser geht." Nachdem der Kapitän zwei Mal genickt hatte, wurde es still auf der Thousand Sunny. Sanji spürte wie ihn die Sucht wieder packte und er trommelte nervös mit den Fingern auf seinen Armen, bis er sich dazu entschied sich aus der Kajüte ein weiteres Päckchen Zigaretten zu holen. Er wandte sich ohne ein Wort ab und lief auf die Klapptür zu, doch bevor er sie erreichen konnte, warf er einen letzten Blick auf die Blöcke, die nun ein ganz klein wenig größer geworden waren und dann noch mal einen auf die Nebelwand. Und dort entdeckte er mit einem Mal etwas ganz anderes. "Ähm, Leute?", rief er zu den anderen zurück, die sich fragend zu ihm herum wandten. "Ich fürchte, wir haben da ein kleines Problem... Schaut mal da rüber", fuhr er fort und nickte in die Richtung, in die er sah. Zoro stöhnte entnervt auf, während er seinen Kopf langsam in dieselbe Richtung drehte, in die der Smutje sah. "Was ist denn jetzt schon wieder?", fragte er währenddessen. Als er sah, was Sanji meinte, stockte er und seine Augen weiteten sich perplex. Neben ihnen - nicht allzu weit weg - segelte ein weiteres Schiff. Ein Piratenschiff. Und es war um einiges größer als die Thousand Sunny und auch viel pompöser. "Feinde?", fragte Luffy in die Runde. Sanji zog die Brauen hoch. "Schon möglich", antwortete er. "Da ist noch ein Schiff", warf Nico Robin plötzlich ein und zeigte in die entgegengesetzte Richtung. "Nein, zwei", korrigierte sie sich. "Drei, vier...", zählte Luffy mit und blinzelte. Sanji's Augen weiteten sich und verblüfft blickte er geradeaus. "Ihr habt Recht. Auf dieser Seite sind es auch mehrere. Fünf, um genau zu sein." Es wurden immer mehr Schiffe. Manche weiter weg, manche auch nur an die vierzig Meter von der Thousand Sunny entfernt. An manchen Segeln prangte ein Jolly Roger, wiederum andere waren ganz normale Schiffe, mit ganz normalen, einfarbigen Segeln. Wo kamen denn jetzt auf einmal so viele Schiffe her? Der Kapitän der Thousand Sunny blinzelte ungläubig. "Alles Feinde?", fragte er glaubenslos. Wenn dem so war, war das ganz und gar nicht gut. So vielen Schiffen auf einmal hatte die Thousand Sunny in ihrem jetzigen Zustand - der Sturm war immerhin sehr heftig gewesen - nicht das Geringste entgegenzusetzen. "Touristen", seufzte Robin mit geschlossenen Augen und einem Schulterzucken. "Wie unsere Navigatorin schon gesagt hat: Heaven's Peak ist weltberühmt. Sie ist etwas Besonderes. Ist ja klar, dass da jeder hin möchte." Zoro zischte. "Bestimmt alles nur Altweibergeschwätz. Was soll schon so besonders an einer stinknormalen Insel sein?" Robin lächelte ihm geheimnisvoll zu und sagte: "Wer hat denn behauptet, dass Heaven's Peak normal ist?" Weil der Schwertkämpfer darauf nichts zu antworten wusste, schnaubte er und wandte sich ab, worauf Robin schmunzelte. "Wie auch immer", fuhr sie fort und wandte sich dann Luffy zu. "Luffy, ich sollte jetzt deine und Sanji's Verletzungen verarzten." Der Kapitän lachte. "Richtig, die hatte ich schon ganz vergessen.", grinste er mit einem Blick auf seine aufgeplatzten Hände. Als auch Sanji zustimmte, machten sich die zwei Männer und die Archäologin auf den Weg zu den Kajüten. Roronoa Zoro währenddessen stand noch immer mit schief gelegtem Kopf und überlegendem Blick an der Reling. Das üble Bauchgefühl vom Nachmittag hatte ihn bis jetzt noch nicht verlassen. Was um alles in der Welt war so toll an dieser vermaledeiten Insel? Dieser Gedanke wurmte ihn jetzt und bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er warf einen weitern Blick auf die Schiffe und dann einen auf die Blöcke. Sie waren deutlich näher gekommen. Heaven's Peak..., dachte er sich. Diese Insel gefällt mir schon jetzt nicht... Als Nami wieder aus ihrer Ohnmacht erwachte und langsam ihre Augen aufschlug, blickte sie direkt auf Robin, die gehetzt durch die Kajüte lief und sich anzog. Benommen warf sie einen Blick aus dem Bullauge, um festzustellen, dass es mitten in der Nacht - schätzungsweise elf Uhr abends - war und fasste sich danach mit schmerzverzerrtem Gesicht an ihren Kopf, der sich anfühlte, als hätte jemand mit einem Mast darauf eingeprügelt. Mit rauer Stimme fragte sie schließlich leise: "Was'n los, Robin?" Die Angesprochene fuhr kurz erschrocken zusammen, drehte sich zu Nami um und rang sich dann ein kleines Lächeln ab. "Ah, Nami-chan. Geht es dir besser?" "Mein Schädel brummt wie die Hölle", grunzte sie darauf und setzte sich mühsam in ihrem Bett auf, bemerkte erst jetzt, dass ein Verband um ihren Kopf geschlungen war. Dann fiel es ihr wieder ein, was passiert war. "Der Sturm!", rief sie, schlug die Decke zur Seite und war sofort auf den Beinen, was sich im selben Moment als törichter Fehler herausstellte, da ihr schwindlig wurde. "Der Sturm, wir müssen..." "Mach dir keine Sorgen", unterbrach Robin sie sanft, während sie sich ein hautenges schwarzes Top überstreifte. "Wir haben den Sturm schon längst hinter uns gelassen. Alle haben es mehr oder weniger gut überstanden." Dann lächelte sie aufmunternd. "Du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Wir haben alles unter Kontrolle." Die Navigatorin seufzte erleichtert auf und ließ sich zurück auf das Bett sinken. Dann aber begann sie sich zu fragen, wieso Robin so hektisch war - Hektik war etwas, das die Archäologin sonst nicht sehr mochte. "Und wieso ziehst du dich mitten in der Nacht an?", fragte sie schließlich und zog die Brauen hoch. Robin lächelte ein weiteres Mal. "Usopp war gerade hier und hat gesagt, wir sollen alle schnell an Deck kommen. Luffy ist völlig außer sich." "Was? Und das sagst du mir erst jetzt?", rief Nami entrüstet und war sofort wieder auf den Beinen, was sich wieder als Fehler herausstellte - diesmal wurde aber nur das Dröhnen in ihrem Kopf schlimmer. Die ehemalige Barockagentin kicherte leise. "Du solltest dich wirklich noch etwas ausruhen, Nami-chan. Ich werde dir dann alles erzählen", versicherte sie und wandte sich zur Tür um. Nami blickte sie mit offenem Mund an. Sie wollte doch tatsächlich ohne sie gehen. Sie fing sich und sagte kurz angebunden: "Nix da." Dann stand sie auf - diesmal langsam - und trat zu Robin, zwar etwas wacklig. "Wenn Luffy außer sich ist, muss das schon einen triftigen Grund haben. Und den will ich wissen", grinste sie. Robin schüttelte lächelnd den Kopf. Sie wusste inzwischen, dass Nami viel zu stur war, um ein ,nein' als Antwort zu akzeptieren. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, griff sie nach ihrem weißen Cowboyhut, der neben der Tür an einem Haken hing, setzte ihn sich auf die brustlangen schwarzen Haare und öffnete danach die Tür. Draußen auf dem gang trafen die beiden Frauen auf Chopper, der mit einem nervösen Blick gerade die Treppe hochgehen wollte. Als er sie bemerkte, blieb er jedoch stehen und blickte entsetzt auf die Navigatorin. "Hey, Nami! Was fällt dir ein?", rief er empört und war schneller, als sie schauen konnte an ihrer Seite. "Du hast eine Gehirnerschütterung und bist noch viel zu schwach." Mit seinen kleinen Hufen versuchte er sie an den Beinen wieder in ihre Kajüte zu schieben. "Ab ins Bett mit dir." Nico Robin seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. "Das hab ich auch schon versucht, Chopper." "Und es wird nichts bringen", bestätigte Nami mit einem Grinsen und blieb steif stehen, worauf Chopper nichts entgegenzusetzen hatte - in seiner kleinen Elchform war er einfach zu schwach für die Navigatorin. "Außerdem will ich wissen, was da oben los ist." Das bremste den Arzt. Er gab und ließ die Arme mit einem mürrischen "Also gut." wieder sinken. "Luffy hat irgendwas entdeckt", gab er dann zur Auskunft und zuckte seine zierlichen, pelzigen Schultern. "Genaues weiß ich auch nicht. Zoro hat mich geweckt und gesagt ich soll an Deck kommen." Robin nickte und ging dann die Treppen zum Deck hoch, während sie murmelte: "Na dann." Chopper warf noch einen weiteren Seitenblick auf Nami. "Danach legst du dich aber gleich wieder hin." Diese grinste verschmitzt, während sie an ihm vorbeilief. "Ja, ja, du bist der Boss", witzelte sie ironisch und folgte der Archäologin, gefolgt von einem empörten Chopper, an Deck. Als sie oben ankamen, wurden sie von einem mehr als aufgeregten Usopp empfangen, der exzentrisch mit den Armen wedelte. "Leute!", rief er ihnen entgegen, als er sie gesichtet hatte. "Das glaubt ihr nicht!" Weiter vorne an der Reling stand Sanji, der sich weit über das Holzgeländer beugte und unübersehbar seinen Augen nicht traute und oben am Bug stand Zoro, der sich große Mühe gab, nicht überwältigt auszusehen. Franky stand neben dem Schwertkämpfer und bekam seinen Mund gar nicht mehr zu, so entgeistert sah er aus. Luffy stand mit einem breiten Kilometergrinsen auf seinem Lieblingsplatz, der Galionsfigur und tänzelte mit der Leichtfüßigkeit eines schwangeren Nilpferds begeistert von einem Fuß auf den anderen. Dann drehte er sich zu ihnen um. "Nami! Robin! Chopper!", brüllte lachend zu ihnen herüber, aufgeregt wie ein kleines Kind, das soeben von seiner Mutter das Lieblingsspielzeug geschenkt bekommen hatte, das es sich schon immer gewünscht hatte. "Kommt her! So was habt ihr noch nie gesehen!" Nami zog skeptisch die Brauen hoch und lief dann langsam zur seitlichen Reling, wo auch Sanji stand. Als sie neben ihn trat, murmelte dieser mit einer Zigarette in seinem Mundwinkel und ohne sie anzusehen: "Nami-san, sag mir bitte schnell, dass ich nicht halluziniere." Er hatte den Kopf in den Nacken geworfen und blickte fast schon fassungslos auf das ihr noch Unbekannte. Die Navigatorin blickte ihn verwundert an und entschied sich schließlich seinem Blick zu folgen. Was um alles in der Welt konnte alle so aus der Ruhe bringen? Als ihre Augen jenes erblickten, konnte sie sehr gut nachvollziehen, wieso es alle so dermaßen überwältigte. "Ach du heiliger Kompass!", rief sie aus und stolperte einen Schritt zurück. Danach wurde es fast totenstill auf der Thousand Sunny. Zu hören war nur noch Luffy's Jubelgeheul und Chopper's "Kann mich mal einer kneifen?", worauf Usopp ihn dreist in den Arm kniff. Nico Robin konnte nicht glauben, was sie da sah, als am Bug angekommen war und blickte fast verstört auf das Schauspiel, das sich ihr bot: Die Thousand Sunny fuhr direkt durch die Giganten von schwarzen Blöcken. Sie waren noch immer schwarz. Sie waren gigantischer, als sie geglaubt hatte - sie mussten einen Durchmesser von fünfzehn Metern haben und genau so weit schwebten sie auch über dem Meeresspiegel. Und: Ja! Sie schwebten wirklich. Da waren keine dünnen Eisenstangen, die die Giganten in der Luft hielten und auch keine Fäden oder sonstiges. Sie schwebten. Das war mehr als unfassbar. Doch das Unfassbarste war etwas ganz anderes. Nämlich, dass die so genannten Blöcke gar keine Blöcke in diesem Sinne waren. Natürlich sahen sie von weitem aus wie solche, aber sie waren es nicht, auch wenn die Form zumindest stimmte. Nein, das waren keine Blöcke. Sie waren etwas Unglaubliches. Etwas nahezu Atemberaubendes. Etwas schier Unmögliches. Die Blöcke waren monströse Lautsprecher. Und aus denselben Lautsprechern ertönte nun eine blecherne Stimme und man bekam das Gefühl, der ganze Ozean könne sie hören, so laut war sie. "Willkommen, Reisende! Willkommen in Heaven's Peak!" Muhaha, Cliffhanger! xD Kapitel 4: Technologie ---------------------- Hey, Minna-san! ^^ Und schon wieder so eine Mega-Kap… ich kann mich bei dieser Story einfach nicht kurzfassen… -.- Jedenfalls möchte ich mich an dieser Stelle auch bei den fleißigen Leser- und Schreiberlein bedanken! ^^ Danke schön! Hoffentlich gefällt euch dieses Kap! Denn ich hab komischerweise nichts dran auszusetzen xD Ja Ne, Alina [four] Technologie --- „Die Menschen hier sind erstaunlich gut auf Piraten zu sprechen, findet ihr nicht?“ - Nico Robin --- „Lautsprecher?!“, rief Nami glaubenslos aus, nachdem sich ihre Ohren von der immens lauten Durchsage erholt hatten, und ihre rehbraunen Augen blickten geweitet und fast schon entsetzt auf die gigantischen, schwarzen Geräte, aus der soeben noch eine blecherne Stimme Heaven’s Peak angekündigt hatte. „Wieso um alles in der Welt schweben da Lautsprecher?!“ Es folgte angespannte Stille, in der jeder in seinen eigenen Gedanken versank. Seien es nun Fragen, Spekulationen oder imaginäre Freudentänze. Sanji, der neben der Navigatorin stand, rieb sich ein paar Mal über die Augen, während er schließlich murmelte: „Krass… Einfach nur krass…“ Zittrig und ganz und gar hibbelig fischte er mal wieder nach einer Packung Zigaretten. Rauchen war jetzt die einzig richtige Lösung – das würde ihn schon wieder runterholen. Dieses Kommentar schien alle anderen Crewmitglieder wieder in die Realität zurückzuholen, denn plötzlich fingen sie an wie wild durcheinander zu reden – Nami, die das Ganze noch nicht wirklich glauben konnte, ausgeschlossen. „Scheiße, war das laut!“, brüllte Usopp hysterisch und so laut, als wolle er den Lautsprechern Konkurrenz machen. „Die schweben! Die schweben! Das glaub ich nicht!“ Chopper, aufgewühlter denn je. Franky schüttelte den Kopf, die Augen verspannt geschlossen und seine massiven Arme vor seinem nicht weniger massiven Brustkorb verschränkt. „Nein, unmöglich. Ausgeschlossen“, redete er sich ein. „Lautsprecher können nicht schweben. Das geht nicht. Nein.“ Zoro zog misstrauisch die Braue hoch, doch die Unruhe, die in ihm vorging, konnte er nicht verbergen, egal wie gleichgültig er sich gab. „Da geht doch was nicht mit rechten Dingen zu. Das gefällt mir nicht.“ „Da bin ich ausnahmsweise mal deiner Meinung, Säbelrassler“, kam es von Sanji, während er sich abwesend eine Zigarette zündete. Nico Robin seufzte überfragt. „Schwebende Lautsprecher – was für ein Phänomen.“ „Mir kommt das nicht geheuer vor! Ich hab irgendwie Schiss…“ „Hast du immer, Usopp“, grunzte Zoro abwesend. Der Schütze biss sich auf die Unterlippe. „Ich mein’s ernst. Ich hab so ein komisches Gefühl…“ Da schaltete sich Luffy plötzlich entsetzt und fast schon regelrecht beleidigt ein: „Spinnt ihr? Die Dinger sind doch oberaffengeil!“ Beim letzten Wort hatten sich seine Mundwinkel wieder zu seinem für ihn typischen Grinsen nach oben gezogen und seine Augen bekamen wieder dieses bekannte, vorfreudige ‚Ich-rieche-Abenteuer’-Glitzern. „Na ja, ‚oberaffengeil’ trifft’s vielleicht nicht so ganz…“ „Ruhe jetzt! Ich muss nachdenken!“, rief Nami so plötzlich, dass alle verstummten und erstaunt zu ihr blickten. Die Navigatorin seufzte und schüttelte verwirrt den Kopf, während sie eines der technologischen Meisterwerke – der Lautsprecher, der dem Schiff am nahsten war – ganz genau besah. Unfassbar, sie schwebten tatsächlich. Aber das war unmöglich. Oder auch nicht. Sie wusste einfach nicht, was sie davon halten sollte. Einerseits jagten die schwarzen Giganten ihr unheimliche Angst ein, da ihr eine solche Technologie vollkommen neu war und vor dem Unbekannten hatte der Mensch ja bekanntlich eine Heidenangst. Aber andererseits weckten sie ihre Neugierde: Wenn die ‚Pforte’ – sie nannte es gedanklich einfach mal so – von Heaven’s Peak schon von hochkultureller Technologie geradezu strotzte, wie sah es dann erst auf der Insel aus? Auf was mussten sie sich gefasst machen? Was würde sie auf der Insel der vier Jahreszeiten erwarten, wenn sie hier schon Blöcke schweben sahen? Das alles kam ihr unendlich unwirklich vor. „Leute, ernsthaft“, durchbrach Chopper schließlich die Stille, „wie kann es möglich sein, dass da Lautsprecher in der Luft schweben?“ Komischerweise galt sein fragender Blick, obwohl seine durchaus berechtigte Frage an alle gerichtet war, ganz allein der Navigatorin, die darauf selbst keine passende Antwort wusste. Man sah Nami nur kaum merklich, schwach und unübersehbar ahnungslos die zierlichen Schultern zucken. „Normalerweise gar nicht“, kam es mit einem kaum hörbaren Beben in der Stimme von Robin. Und damit war die Frage des Arztes auf die logischste Art und Weise beantwortet und genau das war auch Nami’s Gedanke gewesen. Aber unübersehbar hatten sie da falsch gedacht. Und deswegen hatte Robin’s Betonung auch auf dem Wort ‚normalerweise’ gelegen. Usopp hatte ein ungutes Gefühl, was ja eigentlich nichts Neues war. Und das penetrante Klirren in seinen Ohren, das die Lautstärke der Stimme ausgelöst hatte, wollte einfach nicht vergehen. Es war so unendlich laut gewesen, es hatte ihn unheimlich schockiert. Und ihn auch ungelogen mächtig beeindruckt. Dass es einen Menschen oder mehrere gab, die in der geistigen und körperlichen Lage waren, einen Verstärker zu bauen, der eine Stimme so laut erklingen ließ, erschreckte ihn ein wenig. Er war gespannt. Mit einem unmerklichen Zittern wandte er sich den Lautsprechern ab und seine Aufmerksamkeit wurde schlagartig auf eine andere Kleinigkeit gezogen, die der Hälfte der Strohhutbande bis jetzt noch vorenthalten geblieben war. Mit geweiteten Augen stolperte der Schütze einen gewaltigen Schritt zurück und stieß prompt mit dem Rücken an die Reling. Mit unsicherer Stimme sagte er langsam: „Leute… Ich weiß nicht, ob ihr’s schon bemerkt habt… Aber wir sind nicht allein.“ Das zog die Aufmerksamkeit von den Lautsprechern erst einmal weg und alle wandten die Köpfe in die Richtung, in die Usopp blickte. Chopper’s Augen weiteten sich überrascht. „Schiffe!“ Es mussten an die fünfzig sein. „Und wie viele!“ Sanji’s Gesichtszüge entspannten sich wieder, erleichtert über die Tatsache, dass es nicht ein weiteres Mysterium war, sondern eins, das sie schon entdeckt hatten. „Ja, die haben wir vorhin schon entdeckt“, sagte er gelassen. „Keine Sorge, das sind Touristen. Wenn sie etwas vorgehabt hätten, dann hätten sie schon längst angegriffen.“ „He, ihr da!“, kam es plötzlich laut von einem großen Schiff gebrüllt, dass nahe neben der Thousand Sunny segelte – ein Touristendampfer, der ziemlich mitgenommen aussah. Der Matrose an der Reling des Schiffes wedelte aufgeregt mit den Armen zu der Piratenbande herüber, während die Strohhutbande allesamt ihre Brauen verwundert hochzogen. Luffy erholte sich schnell und rief zurück: „Was gibt’s?“ „Habt ihr zufällig eine Ahnung wie spät es ist? Sämtliche Uhren auf unserem Schiff sind vorhin beim Sturm zu Bruch gegangen!“ Nami blinzelte ein paar Mal, bis ihr bewusst wurde, dass sie die einzige an Bord war, die eine Uhr hatte. „Äh… Ja… Moment“, sagte sie verdattert. Aus ihrer Brusttasche zog sie ein hölzernes, rundes Medaillon und spähte darauf. Ein Glück, es war noch heil. „Es ist punkt elf Uhr“, gab sie dann zur Auskunft. Der Matrose nickte dankend und lächelte flüchtig, dann winkte er den anderen Männern zu. „Habt ihr gehört? Jetzt aber Beeilung, sonst verpassen wir die Show!“ Die Show? Sanji zog eine gekringelte Braue hoch. Na, das wurde ja immer interessanter hier. Was war das nur für eine Insel? Eine naturelle Sturmwand zum Schutz – wobei das ja noch nicht wirklich bewiesen war, er nahm sich vor Nami später danach zu fragen -, schwebende Lautsprecher… Da fragte man sich doch, was für eine Show das erst werden würde. Aber da war noch was anderes, das ihn stutzig werden ließ. Touristen hin oder her, hatten diese Matrosen denn nicht die Piratenflagge, den Jolly Roger gesehen, der an ihren Segeln prangte? Seit wann fragte man Piraten nach der Uhrzeit? Weil er keine Antwort darauf fand, gab er sich mit der Erklärung zufrieden, dass die anderen Schiffe wohl zu weit weg gewesen waren. Das fast vollkommene Schweigen, das die vergangenen zehn Minuten auf der Thousand Sunny geherrscht hatte, wurde nun durch einen lauten Aufschrei des Kapitäns durchbrochen: „Leute! Land in Sicht!“ Die Köpfe der anderen Mitglieder wandten sich augenblicklich nach vorne und das Schiff fuhr mit einer ansehbaren Geschwindigkeit durch die letzten beiden Lautsprecher dieser äußerst seltsamen Allee hindurch. Der Anblick, der sie erwartete, zauberte auf alle Gesichter wieder ein Lächeln, denn bei so einer Aussicht musste man einfach lächeln. Heaven’s Peak erstreckte sich am Meeresspiegel sicher über dreißig Kilometer, soweit das aus der Sicht der Strohhutbande überhaupt einzuschätzen war. Über ihnen glitzerten die Sterne am Firmament und das machte die lebendige Großstadt, deren Lichter die Nacht zum Tag machten, nur noch eindrucksvoller, als sie ohnehin schon war. Die Grenzen der Stadt waren durch weitere Lautsprecher markiert, die aber mindestens doppelt so groß waren, wie die Lautsprecher, durch welche die Thousand Sunny gerade hindurch gefahren war. Die Stadt war rein technologisch gesehen auf dem neusten Stand und war unübertrieben bemerkenswert, sogar für jemanden wie Luffy oder Zoro. „Wow!“, entfuhr es Chopper mit einem breiten Grinsen und leuchtenden Augen. „Das ist also Heaven’s Peak!“ Robin lehnte sich neben der Galionsfigur des Schiffes an die Reling und stützte ihren Kopf auf einer Handfläche ab. „Beeindruckend“, lächelte sie. Luffy kriegte sich schon gar nicht mehr ein und hatte sich dazu entschieden wieder eine oskarreife Dopsballimitation aufs Parkett beziehungsweise auf den Löwenkopf zu legen. „Cool! Gigantisch! Der Hammer!“, schrie er dabei immer wieder. Zoro betrachtete seinen Captain mit einem Stirnrunzeln, doch lächeln musste er trotzdem. „Na, Marimo?“, kam es grinsend von Sanji, der schon wieder eine neue Kippe im Mundwinkel hängen hatte. „Hat Nami-san zuviel versprochen?“ Der Schwertkämpfer lachte leise und schüttelte den Kopf. „Ich sag’s nicht gerne, aber ich glaube, die Stadt könnte mir gefallen.“ „Das muss Tortuga sein“, mischte sich nun Nami ein. „Die Hauptstadt von Heaven’s Peak. Sie lebt vom Tourismus und betreibt den größten Alkoholimport der Welt – war zu Zeiten Gold Roger’s ein ziemlicher beliebter Party-Ort für Piraten.“ Sie lächelte breit. „Die Leute dort wissen wie man feiert!“ Zoro wurde hellhörig und grinste, während er die Arme verschränkte. Größter Alkoholimport der Welt? Das schrie ja geradezu nach ihm. „Okay, mir gefällt diese Stadt eindeutig.“ „Aber nur, weil du dich mal wieder endlos zulaufen lassen kannst“, kam es gelassen von Sanji. „Dauerbesoffener Säbelrassler“, setzte er noch hinzu. Zoro’s linke Augenbraue zuckte gefährlich, ein Zeichen dafür, dass er sauer war. „Wie war das, elender Giftmischer?“ „Okay, noch mal für Dumme.“ Sanji grinste neckend. „Ich hab gesagt: Dauerbesoffener Säbelrassler! Soll ich’s dir auch noch buchstabieren, damit dein Spatzenhirn es schnallt? D-A-U-E…“ Doch bevor er zu Ende buchstabieren konnte, stürzte sich Zoro mit einem wütenden „Das reicht! Ich kill dich!“ auf ihn. Während Sanji und Zoro sich lautstark prügelten und mit wüsten Schimpfworten um sich warfen, stieg Usopp völlig gelassen über sie hinweg und blickte grinsend nach vorne. „Also ich hab ja so Manches erwartet, aber das haut sogar mich vom Hocker!“ Luffy ließ sich wieder zurück auf den Lammkopf fallen und sagte: „Alles klar, Leute, gehen wir vor Anker!“ „Aye!“ Die Thousand Sunny tuckerte langsam auf den großen Hafen zu, in dem die vielfältigsten Arten von Schiffen vor Anker lagen. Kleine Fischerboote, große Reiseschiffe, Marineschiffe… doch nirgends ein Piratenschiff. Dabei waren doch schon dutzende Schiffe mit einem Jolly Roger vor ihnen gesegelt und viele würden noch folgen. Ein betrunkener Kerl, der ganz vorne an einem der Stege stand und seine volle Blase im Meer entleerte, bemerkte das Schiff der Strohhutbande kurz bevor es in den Hafen einlaufen konnte. „He, ihr Piraten da!“, lallte er ihnen zu, während er seinen Hosenstall zumachte. „Ich würd hier nich' vor Anker gehen, wenn ich ihr wär!“ Franky zog die Brauen verwundert hoch. „Ach ja, und wieso nicht?“, fragte er skeptisch. „Na die Marine is' grade in der Stadt, sieht man doch!“ Dabei zeigte er mit dem Daumen auf ein pompöses Schiff hinter ihm, auf dessen Flagge das Logo der Marine prangte. Tatsache…, dachte Franky. Wieso aber waren alle hier so freundlich auf Piraten gesinnt? Das machte absolut keinen Sinn, aber beklagen wollte er sich nun wirklich nicht. „Wo können wir denn dann andocken?“, rief Luffy dem Kerl zu. „Die anderen Piratenschiffe legen um die Ostküste herum an!“ Er zeigte mit einem wackligen Arm nach rechts. „Immer der Nase nach!“ Luffy grinste. „Danke, Ossan!“, rief er ihm zu. Dann wandte er sich seiner Crew zu. „Also nach rechts, Leute.“ Dafür fing er sich eine Kopfnuss von Nami ein, die inzwischen nach vorne zum Bug gegangen war. „Wir müssen nach links, du Volltrottel. Kannst du nicht mal rechts von links unterscheiden?“, zischte sie. Sie seufzte und blickte zum Schiffsarzt. „Chopper, ans Ruder. Wir drehen ab.“ Der Arzt nickte, nahm seine große, muskelbepackte Form an und begab sich zur Brücke. Das Schiff drehte ab und ließ den Hafen hinter sich. Sie fuhren an der Stadt Tortuga vorbei und konnten so einen genauen Blick auf das Leben an der Promenade erhaschen. „Mann, sind das viele Bars, Souvenir-Shops und was weiß ich nicht alles!“, rief Usopp begeistert, während Luffy von seinem Lieblingsplatz hüpfte, um mit dem langnasigen Kanonier die Aussicht zu genießen. Inzwischen hatten sich auch Sanji und Zoro wieder gefangen und gesellten sich zu den beiden Frauen am Bug. Zoro ließ sich schläfrig entlang der Reling zu Boden sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Die Stadt Tortuga ließen sie hinter sich und segelten nun an einer eher verlassenen Pampa entlang. Robin legte überlegend den Kopf schief und lächelte auf das Meer hinaus, während ihr der kühle Fahrtwind ins Gesicht blies. „Die Menschen hier sind erstaunlich gut auf Piraten zu sprechen, findet ihr nicht?“, fragte sie nach einer Weile. Nami runzelte die Stirn und seufzte. „Ja“, sagte sie. „Aber ich bin mir nicht so sicher, ob das jetzt was Gutes ist oder nicht.“ „Wieso denn das, Nami-san?“, fragte Sanji verwundert. Die Navigatorin ballte eine Faust. „Die wollen doch sicher nur unsere Kohle, sind doch alles so geldgeile Säcke hier!“, rief sie verärgert, worauf Robin amüsiert lachte. „Na, dann passt du ja wunderbar hierher“, kommentierte Zoro mit einer Lässigkeit, die einen zum Rasen bringen konnte. Nami funkelte ihn kurz tödlich über ihre Schulter hinweg an, tat aber dann so als hätte sie nichts gehört und blickte sich nach einer Andockmöglichkeit um. Pampa, nichts als Pampa. Weite Wiesen, aus der Ferne sah man einen herbstlichen Wald, der irgendwie unheimlich aussah und dann war da noch ein kleiner Hügel, auf dem einsam und verlassen ein kleines Häuschen stand. Die Navigatorin runzelte die Stirn. Theoretisch konnten sie hier andocken: die Stadt war weit genug weg, dass keiner sie bemerkte und sie trotzdem zu Fuß erreichen war und das Häuschen sah auch mehr oder weniger verlassen aus. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „Leute, da vorne ist ein gutes Plätzchen“, rief sie ihren Freunden zu und nickte mit dem Kopf zu besagter Stelle. Im nächsten Moment segelte die Thousand Sunny auf das Ufer zu und legte an. Nachdem der Anker gesetzt wurde, traf sich die ganze Bande zur Besprechung am Bug. „Also“, begann Nami, blickte in die Runde, während sie die Arme vor der Brust kreuzte und holte Luft, um fort zu fahren: „Es ist mittlerweile–“, sie linste auf ihre Uhr, „–schon fast zwölf, also werden die meisten Geschäfte schon zu haben.“ „Dann sollten wir den Tag heute nutzen, um uns die Stadt anzusehen“, warf Usopp ein und grinste Luffy an. „Oder, Captain?“ Der Schwarzhaarige nickte. „Okay, Leute, heute wird gefeiert!“, rief er enthusiastisch. „Dafür bin ich auch“, nickte der Schwertkämpfer, worauf Robin kicherte. Sanji rollte mit den Augen. „Aber nur weil du–“ Ein tödlicher Seitenblick von Nami ließ ihn jedoch augenblicklich verstummen. Nami zuckte die Schultern und lächelte resignierend. „Männer…“, murmelte sie und sagte dann lauter und für alle verständlich: „Aber einer von uns sollte hier bleiben und auf die Sunny aufpassen.“ Dabei blickte sie den Scharfschützen der Strohhutbande erwartungsvoll an. „Also ich mach's diesmal definitiv nicht“, rief Usopp sofort empört. „Nicht bei dieser Insel.“ „Was ist aus deiner Ich-kann-diese-Insel-nicht-betreten-Krankheit geworden, die sich bei jeder neuen Insel bemerkbar macht?“, fragte Sanji trocken und zog gelassen an seiner Kippe. „Hat sich beim Anblick von Heaven's Peak verdünnisiert. Ich bleib nicht hier!“, sagte Usopp bestimmt. „Irgendwelche Freiwilligen?“, seufzte Nami genervt und blickte auffordernd in die Runde, doch jeder einzelne wich ihrem Blick demonstrativ aus und schwieg. Natürlich wollte keiner hier bleiben, nicht bei der Stadt, aber sie konnte das Schiff auch nicht unbeaufsichtigt lassen. „Kommt schon, irgendwer muss hier bleiben.“ Immer noch Schweigen. Irgendwann wurde es Nami zu bunt. „Na gut, dann such ich eben jemand aus", knurrt sie und hob sie den Arm, um auf den Cyborg zu zeigen. „Franky bleibt hier, Ende der Diskussion!“, verkündete sie daraufhin. „Was?!“, empörte sich der Cyborg sofort. „Wieso denn ausgerechnet ich?! Ich bin neu in der Bande, ich sollte mitgehen dürfen!“ „Ich verstehe Nami's Logik“, kommentierte Zoro und grinste Franky an. „Du hast das Schiff gebaut, also solltest du auch als erster darauf aufpassen dürfen.“ Usopp nickte. „Stimmt, ist nur fair, wenn wir dir die Ehre zuteil werden lassen.“ „Den Spaß wollen wir dir um keinen Preis nehmen“, grinste Sanji. Nami schmunzelte. „Da kann ich nur zustimmen. Da siehst du mal, wie wir an dich denken.“ „Du hast es echt gut, Franky!“ „Ich verstehe die Logik nicht...“, maulte Luffy. „Du verstehst Logik nie.“ Robin lächelte den Schiffszimmerman an. „Viel Spaß, Cyborg-san.“ Und damit folgte sie den anderen vom Schiff und ließ einen fassungslosen Franky zurück. Der Cyborg hatte entsetzt die Kinnlade heruntergeklappt und gaffte ihnen nur sprachlos hinterher, doch dann erwachte er aus seiner Starre, indem er den Kopfschüttelte und ihnen wütend hinterher fauchte: „Hey! Wartet! Wo ist da bitte die Logik? Wollt ihr mich verarschen?!“ Eine Antwort blieb ihm verwehrt, aber der ein oder andere winkte ihm noch grinsend zu. „Eine schöne Crew seid ihr mir, ihr Kameradenschweine! Hey! Hört mir gefälligst zu, wenn ich euch beschimpfe!“ An der hölzernen, morschen Tür eines kleinen, gemütlichen Häuschens klopfte es zwei Mal. Die alte Bewohnerin des Hauses saß mit dem Rücken zur Eingangstür an einem Tisch und lächelte dem Licht einer schon fast gänzlich abgebrannten Kerze entgegen. Ein Lächeln stahl sich auf ihre faltigen, schmalen Lippen. „Kommt rein, ihr zwei“, rief sie mit ihrer kratzigen Stimme ohne sich umzudrehen. Die morsche Tür öffnete sich mit einem Knarren und Quietschen und hinein traten ein junger Mann und eine junge Frau. Die Frau lächelte breit. „Hallo, Oba-san“, sagte sie mit ihrer weichen Stimme, küsste die alte Frau am Tisch auf die Schläfe und legte dann eine mittelgroße Metallschale, die sie mitgebracht hatte, vor der Alten auf die weiße Tischdecke des Tisches. „Ich hab dir was gekocht.“ „Ich danke dir, Yanna.“ Das Mütterchen streichelte der Angesprochenen kurz über die Wange, blickte aber noch immer stier gerade aus. Yanna’s Begleiter entschied sich auch endlich den Mund aufzumachen. „Lange nicht gesehen, Oba-san“, brummte er und fuhr sich über die schwarze Haut seiner Glatze. „Wusstest du, dass nicht weit weg von hier ein Piratenschiff vor Anker liegt?“ Die Alte nickte. „Natürlich, Shihan“, sagte sie, als wäre es Allgemeinwissen. „Der Jolly Roger auf der Flagge trägt einen Strohhut, nicht wahr?“ Shihan blinzelte verblüfft und fragte ernsthaft überrascht: „Aber woher weißt du das, du kannst–“ Doch bevor er den Satz aussprechen konnte, boxte ihm Yanna schmerzhaft in die Seite. Der Dunkelhäutige erkannte seinen Fehler und grinste nervös. „Tut mir Leid.“ „Muss es nicht“, lächelte die Alte. Yanna blickte sich suchend um. „Nanu, wo ist denn die Nervensäge?“, fragte sie dann. Die Alte seufzte. „Ich fürchte, heute ist wieder einer der Tage, an dem sie großen Unsinn anstellen wird.“ Shihan stöhnte entnervt auf. „Nicht schon wieder!“, rief er flehend zur Decke und breitete hilflos die Arme aus. Er schüttelte seinen Kopf. „Dieses Kind macht nur Ärger. Und wer muss dafür dann wieder den Kopf hinhalten? Genau, ich!“ Die junge Frau lächelte etwas halbherzig und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Dann wandte sie sich wieder der Alten zu. „Du und der Knirps, ihr wisst also bereits, dass sie wieder da ist, Oba-san?“ „Ihr seid gekommen, um mir diese Nachricht zu bringen, nicht wahr?“, fragte die Alte mit einem mysteriösen Lächeln. Shihan nickte, sagte dann aber doch noch: „Ja. Aber auch, weil wir nach dir sehen wollten.“ „Ich danke euch, dass ihr mich nach all den Jahren immer noch besucht.“ Shihan lächelte warm. „Wir lassen euch beide nicht im Stich.“ Und als er dies sagte, lag ein leichter Vorwurf in seiner Stimme. Yanna blickte sich mit einem Seufzen im dunklen Häuschen um, das nur von einer Kerze erleuchtet wurde. Ihr Blick fiel auf eine Kommode, worauf ein einzelnes, eingerahmtes Foto stand. Mit einem andächtigen Lächeln lief sie zu dem Möbelstück und nahm sich das Bild, um es zu betrachten – es zeigte ein jugendliches Mädchen, welches ein Kind von hinten umarmte und beide grinsten sie fröhlich in die Kamera. „Trostlos ist es hier geworden – ohne sie…“ „Ja, das ist es wirklich“, antwortete die alte Frau. Shihan blickte demonstrativ zur Seite und sagte dann kälter als beabsichtigt: „Wir müssen wieder los. Die Arbeit ruft.“ Die Alte lächelte müde. „Ich verstehe.“ Yanna stellte das Bild wieder zurück auf seinen Platz und küsste die alte Frau zum Abschied noch mal auf die weißen Haare. „Pass auf dich auf, Oba-san.“ Sie und ihr Begleiter wandten sich zum Gehen um. „Hütet euch auf dem Heimweg vor dem Wald“, sagte die Alte unvermittelt. „Er hat heute schlechte Laune.“ „Kein Wunder, die Nervensäge hat eben einen enormen Einfluss auf ihn – ist sie schlecht drauf, ist er’s auch“, seufzte Shihan und grinste anschließend über seine Schulter zurück. „Aber der legt sich nicht noch mal mit mir an, er weiß wie das für ihn endet.“ Die Großmutter lachte heiser. „Aber es könnten trotzdem Bäume durch die Luft fliegen.“ „Wir passen auf“, lächelte Yanna und beide verließen das kleine Haus. Shihan lief direkt zu seinem Motorrad und warf Yanna den zweiten Helm zu. In dem Moment, in dem sie den Helm auffing, drang dumpf, aber dennoch laut von dem Wald, der nur knappe zehn Gehminuten entfernt lag, ein animalisches Brüllen bis zu ihnen hervor. Yanna erschrak, doch beruhigte sich selben Moment wieder. „Es ist doch immer wieder das Gleiche“, murmelte sie kopfschüttelnd. „Der hat aber echt miese Laune“, kommentierte Shihan mit einem Stirnrunzeln. „Ich frag mich, wie die Kleine drauf ist, wenn er schon eine solche Laune hat.“ Der Dunkelhäutige grinste sie gequält an und stieg auf das Motorrad. „Na, was denkst du? Mit was wird sie heute nach ihr werfen?“ Yanna lachte etwas halbherzig und gezwungen. „Egal, was es ist, es wird sicher nicht die faulen Eier vom letzten Mal übertreffen…“ Feedback und konstruktive Kritik sind wie immer sehr erwünscht! ^^ Erklärungen: Ossan - Anrede für nen älteren Herrn, Luffy gebraucht das im japanischen Anime immer ^^ Oba-chan - Großmutter, kann aber auch als gebräuchliche Anrede für eine ältere Frau benutzt werden Kapitel 5: Tortuga ------------------ Hey, ihrs! ^^ Ich glaube, ihr werdet euch wirklich daran gewöhnen müssen, dass die Kapitel dieser Story so lang sind… Denn kürzer werden sie auf keinen Fall werden! xD Das geht einfach nicht, sonst komm ich mit dem Konzept nicht nach… Aber ich hoffe natürlich, dass euch das nicht stört, sondern eher freut! ^_~ Jedenfalls sind sie nun endlich angekommen! *freu* Hat auch ganze 4 Kapitel gedauert… Aber jetzt geht langsam, langsam die richtige Story los! xD Und ich freu mich wirklich, dass die drei neuen Charaktere so gut angekommen sind! ^__^ An die werdet ihr euch nämlich gewöhnen müssen und es werden noch einige neue auftauchen, von denen ich wirklich hoffe, dass sie keine Mary-Sues und… ähm… die männliche Form von Mary-Sues sind! xD Natürlich möchte ich mich auch dafür bedanken, dass ihr immer so fleißig kommentiert! ^^ Hört bloß nicht auf! xD Eure konstruktive Kritik und euer Feedback freut mich nämlich immer! Und lasst euch an dieser Stelle einfach mal gesagt sein, dass ihr der Wahnsinn seid! ^__^ So, jetzt aber weiter im Text. ^^ Will euch ja nicht ewig auf das neue Kapitel warten lassen, in dem ihr auch endlich wieder ein bisschen spekulieren könnt! *smile* Ja Ne, Kaori PS: Das Plakat, von dem im Kapitel die Rede ist, könnt ihr euch übrigens unter diesem Link anschauen: http://kajary.mindcoder.de/ns/oekaki/main/pictures/NS_284.png ^__~ [five] Tortuga --- „Wir treffen uns dann im ‚Pirate’s Point’, wenn diese komische Show vorbei ist. Vorausgesetzt, wir finden sie überhaupt.“ - Nami --- „Unglaublich!“, rief Chopper begeistert aus, als sie die Hauptstadt Heaven’s Peak’s, Tortuga, betraten. Aus den Lautsprechern, die die Stadtgrenzen markieren sollten, drang schnelle Musik, die eine unglaublich gute Laune machte. „Es ist ganz genau so wie ich es mir vorgestellt habe!“ Nico Robin lächelte. Es war wirklich schön hier, keine Frage. Ihr Blick wanderte, wie auch der des kleinen Elches, hinauf, über die hohen Dächer der Altstadt hinweg zu den verschneiten Gipfeln der Berge hinauf. Vier Jahreszeiten, es stimmte also wirklich. Dort, wo die Thousand Sunny ankerte, war es deutlich windiger, als hier gewesen und die Blätter in dem nahe gelegenen Wald waren rötlich grün gewesen, ganz so wie es sich für den Herbst gehörte. Hier in der Stadt fühlte sich die Archäologin in ihren schwarzen langen und dazu noch engen Lederhosen mit der passenden Jacke fast fehl am Platz und wäre sie nicht an Hitze gewöhnt, würde sie sicherlich schwitzen. Ihr Kapitän dagegen kriegte seinen grinsenden, gaffenden Mund gar nicht mehr zu, während er durch die schmale, dunkle Gasse blickte, die nur von wenigen Laternen erleuchtet wurde, von welchen die meisten kaputt waren. Jede Menge Bars, wohin das Auge reichte, Diskotheken und Menschenmassen im Überfluss. Ihm stieg der wohlbekannte Geruch von Alkohol in die Nase, während er fast über einen am Boden liegenden Besoffenen gestolpert wäre, der sich dazu entschieden hatte, dass der kalte, dreckige Boden genau der richtige Platz war, um ein Nickerchen zu machen. „Hier gefällt’s mir!“, grinste er dann über seine Schulter hinweg seiner Mannschaft zu. Zoro grinste zurück. „Ganz deiner Meinung, Luffy.“ Gut, hier war es für seinen Geschmack etwas zu laut, aber er hatte zugegeben noch nie so viele Bars auf einem Haufen gesehen. Das war ja geradezu ein Paradies und wenn er so an Namis Erwähnung mit dem Alkoholimport zurückdachte, minderte sich das schlechte Gefühl Heaven’s Peak betreffend sich von Sekunde zu Sekunde. Sanji, welcher neben ihm lief, konnte seine Begeisterung auch nicht zurück halten, welche aber offensichtlich ganz andere Gründe hatte, wie die der anderen. Denn es war so, dass die Mädchen hier anscheinend nicht sehr viel auf Kleidung gaben, die mehr als das Nötigste bedeckte, was jedem männlichen Wesen der Strohhutbande aufgefallen war, doch Sanji brachte die Gedanken aller mal wieder auf den Punkt. Seine Pupillen formten sich auf magische Weise zu Herzen um und er faltete entzückt die Hände, als zwei Blondinen erhobenen Hauptes an ihm vorbei wackelten. „Mellorine!“, rief er ihnen schwärmerisch nach. „Eure Schönheit übertrifft alles, was ich in meinem Leben je gesehen habe!“ Die Mädchen blickten erstaunt zurück und kicherten daraufhin wie wild los, während sie kopfschüttelnd weiter liefen. Usopp und Nami brachen daraufhin in schallendes Gelächter aus. „Hast du sein Gesicht gesehen?“, brachte der Schütze lachend hervor und hielt sich den Bauch. Nami klopfte dem Smutje gönnerhaft auf die Schulter und unterdrückte das Lachen. „Na, das war wohl nichts, Sanji-kun“, grinste sie ihn an. Irgendwas an diesem neckischen Satz veranlasste Sanji dazu, daraus Hoffnung zu schöpfen und er begann wieder übertrieben zu schwärmen: „Das macht doch nichts, Nami-swan! Ich hab ja dich!“ Nami blickte ihn ungläubig an. Kein Wunder, dass die Mädchen abgehauen waren. „Ohje…“, flüsterte sie und schlug sich gegen die Stirn. „Und, Luffy?“, kam es schließlich von Robin nach einigen Gehminuten. „Was haben wir jetzt vor?“ Luffy blieb daraufhin vor dem Motel, an dem er gerade vorbeigelaufen war, stehen und grinste in die Runde. „Na, was wohl? Feiern!“, rief er, als wäre es Allgemeinwissen. Usopp meldete sich auch mal zu Wort: „Hey, wisst ihr noch, der Matrose vorhin hat doch irgendwas von einer Show erwähnt.“ „Richtig“, nickte Sanji, der das schon fast wieder vergessen hatte. „Ich wollte sowieso noch fragen, ob wir uns das nicht mal ansehen wollen.“ Nami blinzelte. Show? Davon hatte sie ja gar nichts mitbekommen. Vielleicht, weil sie zu beschäftigt mit dem Ergründen der Bauweise und der Hintergründe der Lautsprecher gewesen war. Aber eine Show auf Heaven’s Peak, das konnte nur absolut beeindruckend werden. Sie wären schon ganz schön blöd, wenn sie das verpassen würden. Luffy schien ähnliche Gedankengänge gehabt zu haben, denn er sagte enthusiastisch: „Okay, dann erstmal auf zur Show, die will ich nicht verpassen!“ „Was denn, ich dachte, wir gehen zuerst Saufen!“, warf Zoro verärgert ein und kreuzte die Arme vor seinem massiven Brustkorb. Der Kapitän winkte gelassen ab. „Die Nacht ist ja noch jung. Danach können wir uns immer noch eine Bar suchen“, sagte er. „Wir müssen uns aber beeilen“, warf Sanji gelassen ein und hatte schon wieder eine Kippe im Mundwinkel hängen. „Die Show fängt meines Wissens nach um zwölf an und wir haben keinen Schimmer, wo das Ganze stattfindet.“ „Na, dann los, Leute“, grinste Luffy. Zoro grunzte. „Nee, lasst mal. Kein Bock auf irgendeine bescheuerte Show.“ Er blickte sich gelangweilt um, wich einem Besoffenen aus, der ihn fast mit voller Wucht gerammt hätte, bis ihm ein hölzernes Schild einer Bar ins Auge stach, auf dem mit schwarzen Lettern ‚Pirate’s Point’ stand. Er grinste und zeigte auf die kleine, heruntergekommen aussehende Kneipe, an der er aus irgendeinem Grund Gefallen gefunden hatte. Vielleicht lag es am Namen. „Ich werd’ mich da hineinbegeben und mal austesten, ob der Alkoholimport hier hält, was Nami verspricht.“ Sanji rollte mit den Augen. „War ja so was klar. Immer diese Einzelaktionen“, murrte er, worauf er sich einen tödlichen Seitenblick vom Schwertkämpfer einfing. Robin lächelte Zoro an. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne mitkommen, Zoro“, sagte sie. Zoro war sichtbar überrascht, fing sich aber gleich wieder und zuckte teilnahmslos die Schultern. „Tu, was du nicht lassen kannst.“ Usopp blinzelte verwirrt. „Wusste gar nicht, dass du so auf Saufen stehst, Robin“, sagte er überrascht. „Tu ich nicht“, kicherte sie. „Ich bin nur etwas müde. Der Tag war sehr auslaugend.“ Sie blickte zu Chopper, der neben ihr stand und auch nicht gerade aussah, als wäre er hellwach und in Partylaune. „Was ist mit dir, Chopper? Kommst du auch mit?“ Chopper nickte müde und blickte dann entschuldigend in die Runde. „Sorry, Leute. Aber das war heute echt etwas zu viel.“ Dann blickte er sich um und trat etwas näher zu Robin. „Außerdem ist mir das alles hier etwas zu hektisch.“ Nami lächelte verstehend. „Kein Problem. Wir treffen uns dann einfach…“ Sie hielt kurz inne, um den Namen der Bar auszumachen, in die Zoro wollte und fuhr dann fort: „…im ‚Pirate’s Point’, wenn diese komische Show vorbei ist. Vorausgesetzt, wir finden sie überhaupt.“ Zoro setzte sich schon mal in Bewegung. „Dann sehen wir uns also später“, rief er noch ohne seine Freunde anzusehen. Robin sah ihm kopfschüttelnd, aber mit einem Lächeln nach. Luffy nickte. „Okay, also bis später, Leute!“, rief er grinsend und wandte sich zum Gehen, worauf ihm Sanji, Usopp und Nami folgten. Chopper winkte ihnen noch hinterher, bis er merkte, dass auch Robin langsam über die Straße auf die Bar zuging. „He, warte, Robin!“ Schnell trottete er ihr hinterher und besah sich dabei dann zum ersten Mal die Kneipe, in die Zoro gerade verschwand. Sah richtig verkommen aus, soweit er das beurteilen konnte. Aber der Schein trog ja bekanntlich, vielleicht sah es drinnen besser aus, als draußen. Warum der Schwertkämpfer gerade in diese Bar wollte, war ihm aber trotzdem ein Rätsel. Tortuga war wohl ohne Frage die außergewöhnlichste Stadt, in die Monkey D. Luffy je einen Fuß gesetzt hatte. In der Altstadt hatten sie schon einen Bruchteil der endlosen Party, die hier stattfand, zu sehen bekommen, doch auch nachdem sie das Kneipenviertel hinter sich gelassen hatten, nahm die Masse an feiernden Menschen nicht ab, im Gegenteil sogar: Je näher sie der Stadtmitte kamen, desto voller und breiter wurden die Straßen, desto größer wurden die Diskotheken und Bars und desto lauter wurde die Musik. Der Kapitän der Thousand Sunny war so dermaßen begeistert von dieser Stadt, dass er es nicht einmal in Worte fassen konnte, und das, obwohl er erst eine gute viertel Stunde in Tortuga verbracht hatte. Er hatte ja schon immer ein besonderes Faible für eindrucksvolle und vor allem riesige Städte gehabt, aber die hier toppte wohl alles, was er bisher gesehen hatte. Als sie die Hauptstraße erreichten – was bedeutete, dass die Stadtmitte nicht mehr weit sein konnte -, wurde er von einem verzückten Aufschrei seiner Navigatorin aus seiner Begeisterung gerissen: „Wie wunderschön!“ Sie wandten ihre Augen dem zu, auf das auch Nami blickte und konnten alle ein Grinsen nicht unterdrücken. Ein aufwändiger Festzug fuhr mit langsamer Geschwindigkeit die Hauptstraße entlang, maskierte Mannequins, deren Masken stark an solche aus San Fardo erinnerten, tanzten vor und auch auf großen, beeindruckend dekorierten Wägen, der Klang von Trommeln, auf die stämmige Männer einschlugen, donnerte einem monströs auf die Brust und bunte Girlanden und Konfetti wirbelte in der Luft umher. An der Straße entlang leuchteten Laternen in den verschiedensten Farben des Regenbogens, der Duft von tausend verschiedenen Parfüm- und Alkoholsorten kroch einem in die Nase. „Das ist unglaublich! Diese Insel ist unglaublich!“, versuchte Usopp mit einem Grinsen den Lärmpegel zu übertönen und blickte seine Freunde völlig von Socken an, welche nicht weniger beeindruckt aussahen als er und nur nicken konnten. Während sie weiter liefen und noch ein wenig den Festzug bestaunten, fiel Sanji auf, dass erstaunlich viele weibliche Passanten eine blonde Perücke mit pinken Strähnen trugen und wiederum andere trugen Shirts oder Tops auf denen das Motiv eines Sonnenauf- oder –untergangs gedruckt war. Letzteres sah er auch an ansehbar vielen männlichen Wesen. Er fragte sich, was es damit wohl auf sich hatte. War das hier so was wie ‚in’? Wenn ja, dann fand er den Trend zum Kotzen. Kurze Zeit später erreichten die vier übrig gebliebenen Strohhüte einen voluminösen, runden Platz, in dessen Mitte ein aufwändiger Brunnen thronte. Er war von gigantischen Kaufhäusern, sonstigen Bauten und Laternen umringt. Nein, halt – das waren keine Laternen. Es waren, wie nicht anders zu erwarten, auch Lautsprecher. Kleinere, aber nicht weniger Laute. Diese Stadt lebte wohl tatsächlich vom Tourismus, dem Alkoholimport und der Musik. „Tja“, sagte Nami laut, um die Aufmerksamkeit ihrer drei Begleiter zu erlangen. „Das hier ist wohl die Stadtmitte, soweit ich das beurteilen kann.“ Sie blickte sich mit einem Lächeln um und sah mehr als zufrieden aus. Wenn sie sich diese riesigen Kaufhäuser so ansah, freute sie sich schon ungemein auf eine ausgelassene Shoppingtour am nächsten Tag. Luffy legte überlegend den Kopf schief und kreuzte die Arme vor der Brust. „Und wo ist jetzt diese Show?“, fragte er gespannt und verdeutlichte seine Ungeduld mit einem hektischen Tippen seines Fußes auf den Asphalt. Usopp zuckte ratlos die Schultern. „Keine Ahnung“, gab er ehrlich zu und blickte auf die Uhr eines Kirchturms, welcher nicht allzu weit weg war. „Uns bleibt jedenfalls nicht mehr viel Zeit. In zwanzig Minuten soll’s losgehen.“ Während der Kapitän die Lippen schürzte und etwas weiter quengelte, wanderte der Blick des Smutjes über die Bauten rundum den Platz hinweg. Wirklich bewundernswert war diese Bauweise, das fiel sogar ihm auf. Die ganzen Lichter am Kopf und Fuße der Häuser waren überwältigend. Als wäre es nicht Nacht sondern Tag und wüsste er nicht, dass über ihm die Sterne an einem fast schwarzen Himmel glitzerten, wäre er glatt auf diese fast perfekte Täuschung hereingefallen. Doch plötzlich erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Etwas, das ihn von der Fassade eines Gebäudes mit einem verführerischen Blick fixierte. Etwas, das so wundervoll war, das es ihn fast umhaute. Etwas so Wunderschönes, dass seine Augen wie von selbst wieder zu Herzen mutierten und seine Hände entzückt den Weg zu seinem Gesicht suchten. „Mellorine!“, rief er berauscht und so laut, dass einige Passanten und vor allem seine Freunde ihn entgeistert anblickten. „Was hat der denn jetzt?“, fragte Usopp verwirrt, für welchen Sanjis Ausruf viel zu unerwartet kam. Nami zuckte die Schultern, rollte mit den Augen und folgte schließlich Sanjis Blick. Folgte ihm die Fassade des Kaufhauses hoch, bis sie ein gigantisches Plakat sah. Und auf diesem Plakat erblickte sie ein hübsches Mädchen mit blonden Haaren und pinken Strähnen, das auf keinen Fall sehr viel älter sein konnte, als sie selbst. Erstaunt las sie, was auf dem Plakat stand laut vor: „Sunrise, ‚Ready?!’, Live on stage.“ „Hä? Und was heißt das jetzt?“, fragte Luffy begriffsstutzig wie eh und je. Nami zauberte dieses Plakat ein breites Lächeln auf das hübsche Gesicht und zum ersten Mal, seitdem sie ihn kannte, war ihr danach Sanji für seine Schwärmerei abzuknutschen – welcher nebenher gesagt fast zu einer verliebten Pfütze zerschmolz. „Sunrise! Sie gibt hier ein Konzert!“, rief sie überglücklich. Als ihr die erwartungsvollen Blicke ihrer Mitstreiter – Sanji ausgenommen, der war viel zu beschäftigt dem Plakat säuselnde Komplimente zu machen – auffielen, erklärte sie ihnen: „Ich hab mal von ihr in der Zeitung gelesen. Sie ist die ‚aufgehende Sonne am Musikhimmel’, sagen sie. Die ganze Grand Line redet von niemand anderem mehr. Ihre Musik soll der Wahnsinn sein!“ „Ah, also ist das diese Show, von der alle geredet haben“, schlussfolgerte Usopp grinsend. Luffy übertraf Usopps Grinsen noch. „Cool, ein Superstar! Ich wollte schon immer mal einen treffen!“, freute er sich, worauf der Schütze leise lachend die Hand unter sein Kinn legte. „Nun, als ich auf der Grand Line berühmt war, hab ich Sunrise mal getroffen“, log er übertrieben. Luffy bekam ganz leuchtende Augen. „Wirklich? Du warst mal ein Star, Usopp?“ Usopp lachte überheblich. „Was denkst du denn! Dank meinem vortrefflichen Gesangsunterricht, ist Sunrise doch erst berühmt geworden!“ „Uahh, Usopp, du bist so cool!“ Nami schüttelte den Kopf. Luffy würde wohl genau wie Chopper ewig auf Usopps Lügen reinfallen. „Okay, Leute“, unterbrach sie mit ihrem kräftigen Organ die Lügenmärchen und Huldigungen des Plakats vorerst und verschaffte sich Gehör. „Wenn wir uns das Konzert ansehen wollen, müssen wir schleunigst herausfinden, wo es stattfindet. Sonst können wir das Ganze vergessen.“ Sie warf einen Blick auf die Kirchturmsuhr. „Noch acht Minuten, Jungs. Irgendwelche Ideen?“ Luffy hatte schon Eigeninitiative ergriffen, war mitten in Namis Vortrag abgedüst und hatte zwei weibliche Passanten angehalten. „He, wo findet das Konzert von Sandriss statt?“, fragte er die beiden, welche ihn verdutzt anblickten. So ging es natürlich auch. „Die heißt Sunrise, du Volldepp!“, riefen Nami und Usopp aufgebracht im Chor, während Sanji gleichzeitig rief: „Rede gefälligst ein bisschen respektvoller mit Ladies!“ Die beiden schienen sich am Verhalten des Kapitäns komischerweise kein bisschen zu stören und kreischten erstmal vor Aufregung. „Sunrise! Sie ist so toll!“, rief eine der beiden. Die andere nickte und sagte: „Wir sind auch gerade auf dem Weg zum Konzert!“ „Und wo findet es statt?“, fragte Nami, die nun auch dazu getreten war, leicht ungeduldig. Die Mädchen grinsten. „Um zwölf im Strandstadion an der Korallenbucht“, erklärte eine von ihnen und zeigte mit dem Arm geradeaus. „Folgt einfach der Hauptstraße bis zum Strand. Am besten immer dem Festzug und den Menschenmassen nach, dann könnt ihr es eigentlich gar nicht mehr verfehlen.“ Nami grinste. „Alles klar, danke.“ Damit verschwanden die beiden und die Navigatorin grinste den Jungs zu. „Also? Wollt ihr Wurzeln schlagen oder schauen wir uns ein Konzert an?“ Usopp und Luffy hoben synchron den rechten Arm und grinsten. „Los geht’s!“, riefen sie, während Sanji sich ans Herz fasste und säuselte: „Geliebte Sunrise-chwan, dein Sanji-kun ist auf dem Weg.“ Namis Gesicht verdunkelte sich daraufhin kurz genervt, doch dann grinste sie wieder und mit einem letzten Blick zurück auf das Plakat liefen sie los in Richtung Strand. Währenddessen betraten Tony Chopper und Nico Robin die Kneipe ‚Pirate’s Point’, durch dessen Tür kurz zuvor Zoro gegangen war. Drinnen fiel Chopper fast die Kinnlade hinunter, so schäbig sah es aus. Der Schein trog also diesmal nicht. Es war ein heiles Durcheinander aus saufenden Kerlen und Schimpfworten. Zerbrochene Bier-, Rum- und Sakeflaschen lagen am Boden, von den Tischen tropfte teilweise Alkohol und andere Flüssigkeiten, während beißender Rauch einem die Sinne benebelte. Die Gerüche waren so intensiv, dass Chopper geekelt die Nase rümpfte und fast den Drang verspürte sie sich zuzuhalten. Doch nicht nur das: Die hölzernen Wände der Kneipe waren morsch und sahen aus, als würden sie jeden Moment unter dem Gewicht des Daches zusammenkrachen. Wer hier Kellner und wer hier Gast war, konnte man genauso wenig ausmachen, es waren alles üble Gesellen hier. Der Einzige, dem man eine feste Position zuteilen konnte, war der fette Kerl, dem eine schwarze Klappe das linke Auge bedeckte, hinter der Bar. Plötzlich wurde der kleine Elch von Robin zur Seite gezogen, da zwei stämmige Kerle anscheinend ganz und gar nicht gut miteinander klarkamen und sich unter wüsten Beschimpfungen an ihnen vorbei nach draußen drängten, wo sie das Ganze wahrscheinlich dann austrugen. Der Arzt schluckte und fragte sich, ob er nicht doch besser mit den anderen hätte mitgehen sollen. Das war sicher alles andere als ein guter Ort für Elche in seinem Alter. Doch als er zu Robin hochblickte, stellte er erstaunt fest, dass diese das alles ziemlich gelassen nahm und anscheinend sogar noch amüsant fand. Versteh einer diese Frau. Robin lächelte ihn ermunternd an und nickte dann mit dem Kopf auf etwas zu und als Chopper seinem Blick jenem zuwandte, erspähte er Zoro gelassen an einem Tisch sitzend und schon kippte dieser einen monströsen Becher irgendwas-Alkohol hinunter. Wahrscheinlich Bier oder so. Höchstwahrscheinlich Sake. Im Stillen stimmten Arzt und Archäologin zu, dass sie sich zu ihm setzen sollten und drängten sich fast gleichzeitig auf den kleinen Tisch zu. „Mensch“, brummte Chopper, als Zoro in Hörweite war und kletterte auf einen wurmstichigen Holzhocker, der seltsam quietschte. „Hau doch nicht einfach so ab.“ Zoro grinste schief. „Ihr habt ja wohl bestens allein hergefunden, oder?“, gab er zurück und nahm danach gleich wieder einen großen Schluck aus seinem Becher, in dem sich tatsächlich Sake befand, wie Chopper dem Geruch nach feststellte. Robin ließ sich elegant auf den dritten Hocker fallen, der am Tisch stand und blickte sich dann lächelnd um. „Nett hier“, sagte sie und sie sagte es ohne jede Ironie. „’Nett’?“, wiederholte Chopper und sah ehrlich schockiert aus. „Was is denn hier bitte ‚nett’?“ „Wenn’s dir nicht passt, da ist die Tür“, brummte jemand mit einer tiefen Stimme hinter ihm, worauf der kleine Arzt in seinen Bewegungen erfror und sich langsam umdrehte. Er erblickte einen wahren Muskelprotz von Kerl mit kalkweißen Haaren, einem aber dennoch jugendhaften, markanten Gesicht und durchdringenden grünen Augen. Sein schwarzes, hautenges Muskelshirt und die Zigarre in seinem Mundwinkel gemischt mit dem grimmigen Gesichtsausdruck verliehen ihm etwas Überlegenes. „Hör auf unsere Kunden zu vergraulen, Louis“, kam es teilnahmslos vom fetten Barkeeper. Der Muskelprotz namens Louis wandte sich verärgert um. „Aber der Waschbär hat gesagt, unsere Kneipe ist scheiße!“, verteidigte er sich. „Wenn’s ein Waschbär ist, dann dürfte er eigentlich gar nichts sagen.“ Chopper fauchte: „Ich bin kein Waschbär, ich bin ein Elch! Und Arzt!“ Louis zuckte die Schultern. „Von mir aus“, brummte er und blickte dann mit einem monotonen Ausdruck in die Runde. „Was bekommt ihr?“, fragte er schließlich. Er war offensichtlich einer der Kellner. „Einen Kaffee, bitte“, lächelte Nico Robin. Und Chopper murmelte nur überrascht: „Für mich nichts.“ Zoro, welcher seinen Becher mit einem Zug geleert hatte, knallte das Stück Holz grinsend auf den Tisch und verkündete: „Noch einen!“ „Alles klar“, brummte Louis und rief dem Barkeeper die Bestellungen so laut zu, als spräche er bei einer Massenkundgebung. Klar, er musste ja auch den Lärm, den die besoffenen Affen hier machten, übertönen. Plötzlich befiel Zoro ein seltsames Gefühl. Das bekannte Gefühl beobachtet zu werden. Er blickte sich mit düsterem Blick um, bis er den Grund dieses Gefühls gefunden hatte, welcher kein großes Geheimnis darum machte, dass er ihn beobachtet hatte. Der Kerl war ein unheimlicher Zeitgenosse mit dunkelgrauen Haaren, einem langen pechschwarzen Mantel über seinen genauso schwarzen Klamotten und einem metallenen Mundschutz, der leichte Brandnarben auf seiner linken Gesichtshälfte verdeckte, die der Schwertkämpfer vage ausmachen konnte. Zoro starrte zurück und trotzdem wandte der Mann, der keinesfalls über zwanzig sein konnte, den harten Blick aus seinen violetten Augen nicht ab. Einen wirren Moment lang fragte sich der Schwertkämpfer wie dieser Kerl mit seinem Mundschutz überhaupt was trinken konnte, wo doch eine Bierflasche vor ihm stand, verwarf den Gedanken aber schnell. Viel mehr interessierte ihn, wieso der Kerl ihn – oder besser sie drei – so unentwegt anstarrte. Einen Atemzug später sah Zoro wie dieser Louis an den Tisch des seltsamen Mannes trat und hörte ihn entfernt fragen, ob es noch was sein dürfte. Der Kerl winkte gelassen ab und hörte endlich auf, die drei Strohhüte anzustarren, jedoch war es nun Zoro, der nicht mehr wegsehen konnte. Er beobachtete jede Bewegung des Mannes mit dem seltsamen Mundschutz, beobachtete wie er aufstand, Louis ihm gönnerhaft mit einem kleinen Lächeln auf die Schulter klopfte und er ungestraft ohne zu bezahlen die Bar verließ, jedoch nicht ohne einen letzten Blick auf Zoro zu werfen und als sich ihre Blicke trafen, stellten sich Zoro die Nackenhaare auf. Ein wirklich unheimlicher Geselle. Das schlechte Gefühl im Bauch kehrte auf der Stelle zurück, doch er versuchte es zu ignorieren. Louis brachte Robin den Kaffee und Zoro seinen dritten Sake und irgendwie traf dabei der Blick des Schwertkämpfers den der Archäologin. Irgendwas in ihren Augen sagte ihm, dass ihr der Kerl, das Starren und die ganze Situation nicht entgangen war. Doch als er noch etwas anderes, unerklärliches in ihrem Blick entdeckte, wandte er seinen Kopf schnell wieder weg. Eine seltsame Frau war sie. Aber das hatte er schon immer gewusst. Feedback und konstruktive Kritik sind wie immer sehr erwünscht! ^^ Erklärungen: Mellorine – so nennt Sanji hübsche Frauen im japanischen Anime immer ^^ San Fardo - Die Stadt des Karnevals, ihr erinnert euch? *zwinker* Kapitel 6: Missverständnis -------------------------- Nicht zu fassen, aber hier ist tatsächlich das 6. Kapitel! xD Ich weiß, ich wollte die Story eigentlich abbrechen bis ich Chance fertig habe, aber dann hat mich ein unerwarteter Anflug von Motivation und Ideen gepackt und tja, jetzt geht’s halt doch weiter. (tsuki, ich glaub, das is der Verdienst von dir und deinem GB-Eintrag! ^^ Irgendwie hast du was an dir, das mich motiviert xD) Nur leider ist das Kapitel so furchtbar lang und irgendwie… doof. O.o keine Ahnung, woran’s gelegen hat, unter Druck stand ich diesmal jedenfalls ganz sicher nicht. xD Und trotzdem fehlt dem Kapitel das gewisse Etwas. Naja, vielleicht gefällt es euch ja trotzdem! ^^ Es werden wahrscheinlich wieder viele neue Fragen aufgeworfen werden, also wie immer eigentlich. xD Das Kapitel dreht sich um die Gruppe, die zum Stadion unterwegs ist und ich hab wirklich sehr lange überlegt, wie ich es gestalten soll, ob Sunrise schon in diesem Kapitel ihren ersten Auftritt haben soll oder nicht und dabei ist dann rausgekommen, dass ihr euch noch etwas gedulden müsst, bis es soweit ist. ^^““ Aber ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt und ihr zufrieden mit mir seid. Ich will euch ja nicht enttäuschen! xD Also viel Spaß! Ja Ne, Alina [six] Missverständnis --- „Wie dem auch sei, hätten sie vielleicht Lust auf ein kleines Stelldichein mit Sunrise? Sie freut sich immer, wenn sie Kollegen treffen darf.“ - Dealer Blaze --- „Sagt mal, ist es nicht eigentlich total unüblich ein Konzert so spät in der Nacht zu geben?“ Luffy, Nami und Sanji wandten sich leicht perplex dem Schützen zu, der diese Überlegung viel zu unerwartet in den Raum beziehungsweise in die Luft geworfen hatte. Sie waren auf dem Weg zum ominösen Strandstadion an der Korallenbucht, wo das Konzert von Sunrise stattfinden sollte und befanden sich auf einer belebten Abzweigung der eigentlichen Hauptstraße, die aber nicht weniger lang und breit war. Auf der linken Seite konnte man durch die Lücken in den Menschenmassen, den Häusern und den Girlanden, tanzenden Mannequins und Wägen des Festzuges vage den Hafen und die Flaggen und Segel verschiedenster Schiffe ausmachen, darunter auch zwei Marineschiffe. „Ja“, antwortete Luffy schließlich und blickte ihn grinsend an. „Na und?“, setzte er nach und fragte sich, was der Schütze daran jetzt plötzlich so schlecht fand. „Nichts“, sagte Usopp darauf prompt, zuckte dann die Schultern und seufzte, während er die Hände in die Hosentaschen grub und fort fuhr: „Ich mein ja nur… Konzerte finden normalerweise doch immer tagsüber statt.“ „Eigentlich schon“, sagte Sanji nach einer Weile mit undefinierbarer Zustimmung. „Aber hier eben nicht.“ Dann machte sich ein verliebtes Lächeln auf seinem Gesicht breit. „Meine süße Sunrise-chan wird schon wissen, was sie tut!“, säuselte er. Usopp blinzelte verdutzt. „Und ihr findet das nicht komisch?“, fragte er leicht ungläubig. „Anstatt am Tag wie jeder andere, gibt sie ein Mitternachtskonzert. Mitternacht! Pünktlich zur Geisterstunde…“ Gegen Ende hin war seine Stimme immer bedachter und zittriger geworden. Nami rollte mit den Augen. „Ach, heul doch, du Schisser“, zeterte sie. Immer dieser gnadenlose Pessimismus. Musste der in allem gleich einen Weltuntergang erahnen? „Wo lebst du? Auf dem Mond? Schau dich doch mal um! Hier ist die Nacht der Tag und der Tag die Nacht. Daher finden Veranstaltungen und Events auch immer nachts statt, beim Festzug – welche auch normalerweise tagsüber durch Städte fahren – hast du doch auch nicht gleich ’ne Verschwörung der Marine gewittert. Tagsüber wird hier Siesta gemacht, da ist Pennen angesagt, weil sie die Nächte hier durchfeiern. Geschnallt?“, erklärte sie mit überlegener Ernsthaftigkeit und grinste den ängstlichen Lügner danach neckisch an. Dieser schien sichtbar erleichtert zu sein. „Das macht Sinn“, gab er zu und grinste dann überheblich. „Ha, aber das hab ich natürlich schon längst gewusst! Ich wollte nur mal sehen, ob ihr das auch schon herausgefunden habt.“ Der blonde Smutje rollte genervt mit den Augen, hielt es aber nicht für nötig auf Usopps Lügen näher einzugehen, da der Lügner sonst womöglich eine Massenkundgebung starten würde. Stattdessen wandte er sich Nami zu, da ihn momentan etwas ganz anderes interessierte: „Sag mal, Nami-san, weißt du auch, wieso hier die Tag-Nacht Verhältnisse so über den Haufen geworfen wurden?“ „Ähm…“ Nami blinzelte zunächst einmal verdutzt über die wirklich unerwartete Frage und legte den Kopf schief, während sie darüber nachdachte. Es war allerdings eine wirklich gute und berechtigte Äußerung. Das war doch eigentlich auf Dauer total ungesund. Soweit sie wusste, war es für die Gesundheit eines Menschen immens wichtig, nachts genügend Schlaf zu bekommen, was der Natur und der Partylaune auf Heaven’s Peak nun doch in allen Ansichten widersprach – zumindest soweit sie das wusste. Wieso also ging es allen hier so gut, wenn sie nur tagsüber schliefen? Das alles entsprach einfach so gar nicht den menschlichen Angewohnheiten und dem Lauf der Dinge. „Ehrlich gesagt, hab ich keinen blassen Dunst“, gab sie ehrlich zu und zuckte die Schultern. „Ist das nicht total ungesund nachts nicht zu schlafen?“, sprach Usopp ihren Gedanken verwirrt aus und vernahm gemurmelte Zustimmung von seinen Freunden. Luffy natürlich ausgenommen, der die Diskussion nur ahnungslos und mit halbem Ohr verfolgte, sich aber kurze Zeit später wieder den wirklich wichtigen Dingen zuwandte – nämlich Tortuga. Der Kapitän bewunderte zunächst noch ein wenig den Festzug, während seine drei Mitstreiter noch ein wenig über die Tag-Nacht Verhältnisse diskutierten. Als sie auch am Ende der langen Straße und kurz vor der Promenade – wenn man über das Geländer blickte, sah man eine weitreichende Strandparty – nicht aufhörten darüber zu munkeln, fuhr Luffy fast schon persönlich beleidigt dazwischen: „Das ist doch jetzt total egal! Lasst die doch feiern, ist doch total cool!“ Dann grinste er sie munter an, während Usopp, Sanji und Nami sich nur verdutzte Blicke zuwarfen. Tief atmete der Strohhutjunge die salzige Meerluft ein und verkündete dann freudig: „Ich für meinen Teil erkläre Heaven’s Peak zur neuen Lieblingsinsel des künftigen Piratenkönigs!“ „Du bist doch gerade einmal eine halbe Stunde hier!“, protestierte Nami verständnislos. „Wie kann das schon deine Lieblingsinsel sein?“ Usopp nickte hastig. „Wer weiß, was die hier für gewaltige Monster züchten! Der Schein trügt immer!“, bekräftigte er überschwänglich. Luffy fasste sich unbeeindruckt an den Bauch und legte eine Leidensmine an den Tag, ohne auf die Fragen und Ausrufe seiner Freunde zu achten – wahrscheinlich hatte er ihnen gar nicht zugehört. „Ich hab Hunger“, maulte er. „Nach dem Konzert müssen wir unbedingt was essen gehen.“ Nami fauchte ihn wutentbrannt an: „Antworte mir gefälligst, wenn ich dich was frage, du hirnamputierter Vollidiot!“ Danach folgte eine Kopfnuss, die sich hatte sehen lassen können. Während Nami den ahnungslosen Luffy noch weiter in seine Schranken wies, seufzte Usopp etwas weiter vorne, welcher neben Sanji lief, der schon wieder eine neue Zigarette im Mundwinkel hängen hatte. „Aber ich muss zugeben, mir gefällt diese Insel auch“, informierte der Scharfschütze und grinste dann leicht, während er sich umsah. „Die Technologie ist wirklich beeindruckend. Die ganzen Lautsprecher und überhaupt einfach alles!“, erzählte er munter und war total in seinem Element. „Vielleicht treffe ich ja jemanden, der mir ein bisschen was über die Bauweise erzählen kann. Hier kann ich vielleicht noch was lernen.“ „Und ich erst. Diese Insel ist einfach großartig!“, kam es schwärmerisch von Sanji, der gerade wieder zwei Mädchen anschmachtete, die ihm verführerisch zuwinkten. „Du denkst nur an die Weiber!“, fauchte Usopp und schlug ihm mit der flachen Hand gegen den Kopf. Bevor der Smutje darauf jedoch reagieren, geschweige denn etwas erwidern konnte, raste durch ihre Mitte hindurch ein mehr als aufgeregter Luffy und grinste ein Grinsen, das selbst für ihn übermenschlich breit war. „Heiliger Strohhut, ich werd’ verrückt!“, rief er dabei völlig aus dem Häuschen aus. Vollends überrumpelt blickten Usopp, Sanji und Nami, welche an Sanjis Seite getreten war, auf das, was Luffy so bestaunte – und fielen sofort von ihrem Glauben ab. Sanjis Augen weiteten sich fassungslos und sein Mund öffnete sich vor lauter Erstaunen und Verblüffung, worauf ihm die Kippe aus den Lippen rutschte und lautlos zu Boden fiel, doch der Smutje nahm das gar nicht wahr, er konnte einfach nicht glauben, was er da sah. „Spinn ich?“, murmelte er wie betäubt. Usopp hatte nicht weniger überwältigt ausgesehen, doch der Ausdruck war in der Zwischenzeit einem breiten Grinsen gewichen, woraufhin er lachend rief: „Der Wahnsinn!“ „Allerdings!“, gab ihm die Navigatorin Recht, welche sich auch ein fassungsloses Grinsen nicht verkneifen konnte. Was sie da aus der unmittelbaren Nähe bestaunen durften, war einfach schlichtweg unfassbar. Doch das einzige, das noch unfassbarer war, war die Unglaublichkeit dieses Anblicks. Nami war sich sicher, dass sie noch nie in ihrem ganzen Leben etwas so unbeschreiblich Beeindruckendes gesehen hatte, da konnten wahrscheinlich nicht einmal mehr die monströsen schwebenden Lautsprecher mithalten, obwohl die schon ziemlich überwältigend gewesen waren. Doch das hier übertraf all ihre kühnsten Vorstellungen von dem, was sie auf Heaven’s Peak entdecken würden. Vor ihnen erstreckte sich das wohl imponierendste Gebäude, das sie je erblickt hatten und es war unübersehbar das Strandstadion, was an der gewaltigen Menschenmasse auszumachen war, die sich am Eingang des Bauwerks drängte und gellend um die Wette kreischte. Doch die Menschenmasse, welche man eindeutig als Sunrise-Fans identifizieren konnte – die meisten Mädchen trugen diese seltsamen Perücken, die Sanji schon vorher aufgefallen waren und T-Shirts, auf denen Sunrise’ Gesicht abgedruckt war -, war gar nicht das eindrucksvollste hier, sondern vielmehr das Stadion an sich: An der Küste stand so etwas wie eine Art Vorgebäude, zumindest ließ es das vermuten, welches deutlich kleiner war, als das Stadion an sich. Von diesem Vorgebäude führte ein langer Weg aus Eisen, unter welchem Scheinwerfer das Meer zum Leuchten brachten, über das Meer zum eigentlichen Stadion, welches ein bisschen einer in zwei Hälften geteilten, hohlen Kugel aus Stahl, Eisen oder welchem Metall auch immer glich, nur eben in gewaltiger Form – da mussten mindestens 20.000 Menschen hineinpassen, soweit man das aus dieser Entfernung beurteilen konnte und das Überwätigendste daran war, dass es auf der Meeresoberfläche trieb. Monströse Lichtkegel und –strahlen schossen um das Stadion herum aus dem Boden, erleuchteten den pechschwarzen Himmel rund um das Bauwerk, kreuzten sich und trennten sich wieder. An Stahlpfählen hinter dem Stadion prangte das Plakat von Sunrise von Lichtern umgeben an einer Leinwand, dasselbe welches sie schon auf dem Marktplatz gesehen hatten, nur musste dieses mindestens dreimal so groß sein, denn sie konnten sogar von hier aus das Gesicht erkennen. Das Vorgebäude hatte dieselbe Form wie das eigentliche Stadion, nur war die Kugel hier wesentlich kleiner und geschlossen und man konnte laute und schnelle, zum Tanzen anregende Musik hören, die vom Stadion zu kommen schien. Luffy erholte sich langsam wieder von seiner Begeisterung, aber das nur wegen der Musik, die zu hören war. „Hey, das Konzert hat doch wohl nicht schon angefangen, oder?“, fragte er leicht panisch. Usopp seufzte resignierend und lächelte kopfschüttelnd. „Luffy, Luffy“, sagte er und legte seinem Kapitän einen Arm um die Schultern. „Würden dann noch so viele Leute hier draußen stehen?“ „Wahrscheinlich nicht“, grinste der Schwarzhaarige erleichtert. Nami setzte sich wieder in Bewegung und lief an den beiden vorbei, während sie sagte: „Außerdem ist das nur instrumentale Musik. Sunrise’ Band unterhält wohl die wartenden Fans mit bekannten Liedern.“ Sie blickte über ihre Schulter zurück, grinste und winkte die anderen dann hinter sich her. „Lange kann’s aber nicht mehr dauern, bis es anfängt. Also Beeilung, Jungs.“ Enthusiastisch liefen Luffy und Usopp ihr Arm in Arm hinter und stimmten gut gelaunt das Lied an, welches die Band gerade spielte und wohl jeder auf der Welt kannte, Sanji folgte kopfschüttelnd, aber lächelnd. „Kindsköpfe“, murmelte er dabei, fischte seine Zigaretten aus der Brusttasche und zündete sich eine an, während er am Kapitän und dem Schützen - welche beide so herrlich falsch sangen, dass es einem die Schuhe auszog – vorbeilief und sich zu Nami gesellte, die selbst das Lied fröhlich vor sich hinsummte, jedoch deutlich besser als ihre beiden Freunde. Sanji betrachtete eine Weile lächelnd, wie ihre Augen leuchteten und wie entspannt sie aussah. Das waren sie wahrscheinlich alle, diese Insel hatte irgendwie eine befreiende und ausgelassene Wirkung – es fühlte sich irgendwie so an, als könne man hier alle Hemmungen fallen lassen. „Du scheinst dich ja wirklich auf das Konzert zu freuen, Nami-san“, merkte er wie nebenbei an. Die Navigatorin, welche ihn erst jetzt bemerkte, hörte augenblicklich auf zu summen und errötete leicht vor Scham. Hoffentlich hatte man ihr Gesumme nicht gehört, das wäre peinlich. Sie überspielte ihre Verlegenheit über ihr unbewusstes Singen, indem sie den Smutje angrinste und sagte: „Klar! Das tun wir doch alle!“ „Stimmt.“ Sanji nickte und grinste zurück. Die einen zwar aus anderen Gründen, als die anderen, aber immerhin. „Und jetzt noch mehr, wo ich das Stadion gesehen habe“, fügte er hinzu und warf einen Blick darauf, während sie dem Vorgebäude, auf welchen in großen Lichtlettern ‚Coral Bay Stadion’ geschrieben stand, immer näher kamen und auch das Kreischen immer lauter wurde. Nami nickte heftig. „Mir geht’s genau so“, sagte sie vorfreudig. „Ich bin wirklich gespannt. Das Stadion an sich ist ja schon wirklich beeindr –“ Den Satz beenden, konnte sie nicht, denn das nächste, was sie wusste, war, dass jemand mit voller Wucht gegen sie stieß, sie einen heftigen Schmerz an der linken Seite verspürte und der Boden immer näher kam, daraufhin entfloh ihr ein schriller Aufschrei, doch bevor sie aufschlagen konnte, fand sie sich in Sanji’s Armen wieder und auch Luffy und Usopp hatten aufgehört zu singen. „Alles in Ordnung, Nami-san?“, hörte sie den Smutje besorgt fragen, doch sehen konnte sie sein Gesicht nicht, da ihres in sein Hemd gedrückt war. Als Nami bemerkte, wo sie sich befand, machte sie sich hastig von ihm los und stellte sich rot angelaufen wieder aufrecht hin, während sie schnell murmelte: „Mir geht’s gut.“ „Pass doch auf, wo du hinläufst! Hast du keine Augen im Schädel, du Blindschleiche?!“, fauchte es plötzlich wütend mit einer hohen, kindlichen Mädchenstimme, was alle vier Strohhüte gehörig verwirrte. Nami blickte verdutzt hinab und erblickte ein kleines Mädchen, welches nicht älter als elf oder zwölf sein konnte, die sie trotzig aus ihren türkisenen Augen anstarrte. Die Kleine kam ihr irgendwie bekannt vor, sie wusste nur nicht, woher. Das Mädchen hatte pinke, kurze Haare, die unter einer Camouflage-Kappe hervorlugten, die perfekt zu ihrer Camouflage-Baggy passten. Die Navigatorin war verwirrt. Wieso kam es ihr so vor, als hätte sie dieses Mädchen schonmal irgendwo gesehen? Doch dann erinnerte sich Nami plötzlich wieder, was das Mädchen eigentlich zu ihr gesagt hatte und erwachte aus ihrer Verdutzung, um ärgerlich zu schnauben: „Ich?! Du hast doch mich angerempelt! Also entschuldige dich gefälligst!“ „Nie im Leben!“ Die Kleine hielt ihr demonstrativ ihre Finger vor das Gesicht, welche völlig mit blauer Farbe verschmiert waren und zischte dann: „Guck dir an, was du angerichtet hast! Wegen dir ist eine meiner Farbbomben geplatzt!“ Nami blinzelte verdutzt die Hand des Mädchens an, fing sich dann aber wieder. „Das ist ja wohl deine eigene Schuld, wenn du so einen Müll mit dir herumträgst und ahnungslose Passanten rammst!“ Das Mädchen streckte ihr frech die Zunge raus und schoss zurück: „Dafür kann ich nichts. Dein fetter Hintern war mir eben im Weg!“ Die Navigatorin glaubte, sie hörte nicht recht und lief vor Wut knallrot an, während sie sich verkniffen auf die Unterlippe biss und gefährlich leise sagte: „Fetter Hintern?“ Sie ballte eine Hand zur Faust. „Na warte, du frecher Knirps! Jetzt kannst du was erleben!“, fauchte sie völlig außer sich und wollte gerade auf das Mädchen losgehen, wenn Usopp sie nicht gerade noch rechtzeitig zurückgehalten hätte. „Lass los, der zeig ich’s!“, versuchte sie sich loszumachen. Der Scharfschütze hatte sie unter den Armen gepackt, wobei die Navigatorin sich nach Kräften wehrte. „Nami, das ist doch noch ein Kind!“, entrüstete er sich, während sich Luffy unterdessen fast schlapp lachte und sich an der Reling abstützen musste, woraufhin Sanji ihm ein wütendes „Das ist nicht witzig, du Scherzartikel!“ entgegen warf und ihm den Fuß ins Gesicht drückte – was Luffy nicht wirklich davon abhielt weiter zu lachen. Das Mädchen stemmte die Hände in die Hüften und grinste tückisch. „Ach ja? Wenn du mir was tust, dann zeig ich dich wegen Kindesmisshandlung an“, kommentierte sie überlegen. „Du Mistkröte!“, zischte Nami aufgebracht. „Hat dir deine Mutter keine Manieren beigebracht?!“ Der Ausdruck auf dem Gesicht der Kleinen verdunkelte sich. „Nein, hat sie nicht, du hässliche, alte Hexe!“, warf sie ihr noch entgegen, bevor sie im Absatz kehrt machte und davon rannte, direkt zum Vorgebäude des Stadions und in der Menschenmenge verschwand. Nami war vor Wut und Schockierung wie schockgefroren, ihr Auge zuckte nur ganz seltsam. Da sie aber keine Anstalten machte, sich weiter gegen Usopps Griff zu wehren und der Kleinen hinterher zu wollen, ließ der Scharfschütze sie wieder los. Die Navigatorin wirkte fast regelrecht niedergeschlagen, als sie fassungslos und ganz langsam wiederholte: „Hässliche… alte… Hexe…?“ Mit Tränen in den Augen wandte sie sich zu ihren Freunden um. „Bin ich wirklich hässlich und alt? Sehe ich wirklich wie eine Hexe aus?“ Usopp und Luffy warfen sich nur ahnungslose Blicke zu, während Sanji wieder voll in seinem Element war, ungehemmt losschwärmte und die Hände neben seinem Gesicht verzückt zusammenschlug: „Nein, Nami-san, du bist wunderschön und süßer als jede Honigmelone!“ Augenblicklich wandte sich Nami mit einem Grinsen ab und lief weiter, als wäre überhaupt nichts geschehen. „Vielen Dank, Sanji-kun“, sagte sie noch zuckersüß. Wenn das angeknackste Ego mal Aufmunterung brauchte, musste man nur zu Sanji gehen, so einfach war das. Usopp blickte ihr verdutzt hinterher. „Die ist echt knallhart“, murmelte er und blinzelte, worauf Luffy ein weiteres Mal lachte. Nachdem die vier Strohhüte einen Platz ganz weit vorne in der nun doch viel zu langen Schlange ergattert hatten – um genau zu sein hatten sie sich vorgedrängelt, was zunächst erst einmal Ärger mit ein paar männlichen Sunrise-Fans gegeben hatte, doch nach einem gefährlichen Funkeln von Seiten Namis und ein paar Drohungen des Smutjes, hatten die Jungs schnell aufgegeben und sich irgendwo hinter ihnen angestellt -, waren sie schließlich am Eingang des Vorgebäudes angekommen. Der Eingang, hinter welchem man vier Tresen erblicken konnte, auf denen das Wort ‚Tickets’ leuchtete, wurde zunächst einmal von vier stämmigen Hünen von Kerlen und von vier nicht weniger kräftigen Frauen versperrt und sie trugen allesamt schwarze Overalls, welche sie zusammen mit ihren doch sehr mürrischen Gesichtsausdrücken und der blassen Haut auf eine verquere Art und Weise Furcht einflößend und einschüchternd wirken ließen. „Was sind das denn für Gestalten?“, murmelte Usopp der Navigatorin mit einem ängstlichen Unterton zu, jedoch nicht ohne den Blick von den Männern und Frauen zu lassen. Als einer der weiblichen Hünen seinen Blick erwiderte, schüttelte es den Scharfschützen. Nami blickte unbeeindruckt zu Usopp und zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Schätze mal, das sind so was wie Liebwächter oder im allgemeinen Sicherheitsheinis. Schau“, antwortete sie und zeigte dann nach vorne durch zwei Mädchen, die noch vor ihnen standen, hindurch, worauf Usopp sich weiter zu ihr beugte, um durch die Lücke durchzulugen. Man sah einen der Hünen einen eher schmächtigen Kerl durchsuchen, welcher die Arme vom Körper weggestreckt hatte. „Die durchsuchen alle, die ihnen verdächtig vorkommen.“ „Uns etwa auch?“, fragte der Schütze daraufhin vorsichtig. Sanji meldete sich auch mal wieder gelassen zu Wort: „Nur wenn du dich verdächtig verhältst.“ Dann wandte er sich seinem Kapitän zu und zeigte auf seinen Strohhut. „Den solltest du vielleicht abnehmen, Luffy. Nach Enies Lobby bin ich mir sicher, dass es auch ohne deinen Hut nicht sehr schwer fallen wird dich zu erkennen, aber mit dem…“ Der Blonde brach den Satz abrupt ab, als er Luffys Gesichtsausdruck bemerkte – der Jüngere blickte konzentriert und mit verengten Augen über den Kopf eines Mädchens hinweg, als versuche er etwas zu entziffern. „Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Luffy legte daraufhin den Kopf schief und seine einzige Antwort war: „Avalanche.“ Das bremste Sanji. „Hä?“, machte er und blinzelte verwirrt. Der Kapitän grinste und zeigte nach vorne. „Das steht auf den Klamotten der Kerle da vorne“, erklärte er. „Und du meinst, das juckt mich?“, schnappte der Smutje. „Ich hab gesagt, zieh deinen Hut aus und versteck ihn!“ „Wieso?“, fragte Luffy perplex. Sanji riss allmählich der Geduldsfaden. Er knirschte mit den Zähnen und presste hervor: „Das hab ich dir doch grade erklärt. Man erkennt dich doch sofort mit dem Hut.“ „Bis jetzt hat mich aber auch noch niemand erkannt.“ Der Schwarzhaarige grinste dümmlich. „Und auch wenn, dann hau ich die Kerle da einfach weg.“ „Dann können wir uns aber das Konzert nicht mehr anschauen“, kam es von Nami wie nebenher gesagt. Luffys Kopf schoss entsetzt zur Navigatorin. „Ehrlich?“, fragte er schockiert und fasste beschützend an seinen Strohhut. „Aber… aber…“ Er schob schmollend die Unterlippe hervor. Usopp seufzte, öffnete seine große Umhängetasche und hielt sie offen vor die Nase des Kapitäns. „Hier, tu ihn einfach in die Tasche.“ Der Schwarzhaarige biss sich auf die Unterlippe, während er in die Tasche blickte und rang etwas mit sich selbst. „Aber wenn das Konzert vorbei ist, krieg ich ihn wieder, oder?“, fragte er vorsichtshalber. „Ja, ja“, winkte Nami es abwesend ab ohne ihn anzusehen. Luffy nickte, zog schließlich schweren Herzens den Strohhut vom Kopf und ließ ihn in die Tasche sinken, die Usopp sofort wieder schloss. Gerade noch rechtzeitig, denn sie waren die nächsten in der Schlange, die sich den Sicherheitsmännern und –frauen stellen mussten. Nami setzte ihr schönstes Lächeln auf und lief zusammen mit Sanji, der lässig und teilnahmslos wie immer neben ihr lief, voran. Die Sicherheitsleute ließen sie passieren ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Usopp und Luffy liefen hinterher, der eine grinsend und der andere vorsichtig wie eh und je. Die Sicherheitsleute straften den Schützen mit einem emotionslosen Augenbrauenhochziehen, ließen aber auch ihn passieren ohne etwas zu sagen. Als Luffy allerdings gerade durch Hünen durchschreiten wollte, hielt eine große und grobe Hand eindringlich zurück und als der Kapitän aufblickte, sah er direkt in das grimmige Gesicht eines der Sicherheitsleute, welcher ihn prüfend von oben bis unten musterte. „Moment mal“, brummte der Kerl. „Dich kenn ich doch irgendwoher.“ Usopp blieb abrupt stocksteif stehen, genau wie Nami und Sanji, und geriet in Panik. Erschrocken wandte er sich um und sah nur Luffys verwirrten Gesichtsausdruck. Scheiße. Das konnte leicht ins Auge gehen. Bevor Luffy etwas Dummes tun oder sagen konnte, hatte er den Arm des Scharfschützen um sich, welcher sogleich nervös eine Ausrede parat hatte: „Ja, das kann gut sein! Er ist nämlich auch ein Sänger, genau wie Sunrise!“ Gleich darauf hätte sich Usopp ohrfeigen können. Was für eine seltendämliche Lüge! Dasselbe schienen Nami und Sanji auch zu denken, denn er sah aus den Augenwinkeln wie die Navigatorin sich vor die Stirn schlug und der Blonde die Augen verdrehte, während Luffy ihn nur perplex anblinzelte, aber weiterhin schwieg. Manchmal besaß der Kapitän eine gewisse animalische Schläue und wusste, wann es besser war, nichts zu sagen. Auch der Koloss schien nicht wirklich überzeugt zu sein, was er verdeutlichte, indem er missbilligend die Braue hob. „Ach ja?“, fragte er schließlich mit seiner tiefen Stimme. Der Schütze lächelte fahrig und nickte hastig. „Ja! Im East Blue ist er berühmt wie kein anderer.“ Na ja, so unwahr war das ja nicht. „Etwa noch nie was von Daisuke Red gehört?“, erfand er schnell und grinste überzeugend, Luffy tat es ihm gleich, wahrscheinlich war er irgendwie stolz auf seinen Status im East Blue. „Nein“, sagte der Mann monoton und blickte ihn fest an. „Und du bist?“ „Na, sein Pressesprecher natürlich!“, schoss Usopp sofort hervor, als wäre es Allgemeinwissen, dann wandte er sich zu den anderen beiden Strohhüten um und zeigte auf sie. „Und das da sind seine Managerin und sein Bodyguard!“ Daraufhin verdunkelten sich die Gesichter der genannten Personen. Wieso musste er sie jetzt auch noch mit da rein ziehen? Der Hüne zog die Brauen zusammen. „Ah.“ Und irgendwie schaffte er es, in diesem einen kleinen Geräusch Usopp noch mehr einzuschüchtern als er es ohnehin schon tat. „Na, wenn das so ist, würde Sunrise Sie bestimmt kennen lernen wollen.“ Verwundert wandten sich Luffy und Usopp und auch Nami und Sanji zu der Stimme um und erblickten ein schlanken, eher schmächtigen aussehenden großen Mann, der sie charmant anlächelte und zugegebenermaßen wirklich gutaussehend war, mit seinen braunen, schulterlangen Haaren und der gebräunten Haut. Der Mann lief direkt auf Luffy zu und streckte die Hand aus. „Darf ich mich vorstellen? Man nennt mich Dealer Blaze. Ich bin Sunrise’ Agent“, lächelte er freundlich. Von den Mädchen, die hinter ihnen noch in der Schlange warteten, vernahmen sie schmachtende Worte, manchmal quiekten sogar vor Freude. Anscheinend war auch Sunrise’s Agent sehr beliebt. Luffy grinste ihn breit an und ergriff die Hand, um sie zu schütteln. „Freut mich, ich bin Lu-“ Doch ein harter Stoß in die Rippen unterbrach ihn jäh, damit Usopp hastig für ihn antworten konnte: „Er ist Daisuke Red! Ein Star im East Blue!“ Der Mann namens Blaze schmunzelte. „Tatsächlich? Sie sind sein Pressesprecher, nicht wahr?“, fragte er Usopp höflich, worauf dieser stolz nickte, ganz der geborene Schauspieler. Blaze wandte sich wieder dem Kapitän zu. „Ich muss zugeben, dass ich noch nie etwas von Ihnen gehört habe, Daisuke-san. Sie stehen wohl erst am Anfang Ihrer Karriere.“ „Das kann man wohl sagen. Aber ich bin dabei, ganz groß raus zu kommen!“, antwortete Luffy grinsend, nur wusste man nicht so recht, ob er wirklich in seine Rolle schlüpfte oder damit seine Karriere als künftiger Piratenkönig meinte. Egal wie es war, es half. Dealer Blaze lachte. „Verstehe. Ehrgeiz ist sehr wichtig in diesem Geschäft und davon scheinen Sie ja eine Menge zu haben.“ Nami und Sanji gesellten sich nun auch zu ihnen, während Sunrise’ Agent fort fuhr: „Wie dem auch sei, hätten sie vielleicht Lust auf ein kleines Stelldichein mit Sunrise? Sie freut sich immer, wenn sie Kollegen treffen darf.“ Luffy grinste sofort von einem Ohr bis zum anderen und rief sogleich: „Klar!“ Auch Usopp und Sanji schienen ganz begeistert, letzterer schwärmte säuselnd vor sich hin, nur Nami zog fragend die Brauen hoch und fragte: „Und wo ist der Haken?“ Blaze lachte leise. „Sie müssen die Managerin sein. Immer auf der Hut, nicht wahr? Aber keine Angst, es gibt keinen Haken“, versicherte er. „Es würde Sunrise eine Freude machen. Sie kennt jeden Star der Welt, der East Blue ist da sicher keine Ausnahme. Ich bin mir sicher, sie wäre wahnsinnig glücklich, wenn sie den Star des East Blues kennen lernen dürfte.“ Usopp und Nami warfen sich verzweifelte Blicke zu. Die kannte jeden Star der Welt? Okay, das war definitiv sehr, sehr schlecht. Das konnte nur schief gehen und dann waren sie geliefert. Nami hob abwehrend die Hände, lächelte nervös und versuchte schnell zu retten, was noch zu retten war: „Vielen Dank, aber ich glaube, das ist keine so gute Idee. Wir sind sehr…“ „Uns wäre es wirklich eine Ehre.“ Blaze blickte bittend in die Runde. „Sunrise ist sehr neben sich. Es würde sie aufmuntern.“ Nami blickte Hilfe suchend zu Usopp, welcher hilflos die Schultern zuckte, also fuhr Nami fort: „Das kann ja sein, aber heute ist es wirklich schlecht. Daisuke hat wirklich keine Lust auf so was und wollte sich bei dem Konzert von der anstrengenden Woche entspannen.“ „Hey, ich will aber hin!“, beschwerte sich Luffy, welcher sich übergangen fühlte, lautstark. Nami trat ihm unauffällig aber hart auf den Fuß und zischte leise, sodass nur er es hörte: „Halt die Klappe, Daisuke, und lass das deine Managerin regeln. Oder willst du auffliegen?“ „Ach, so ist das, ihr wollt ihr Konzert nicht verpassen?“, fragte Blaze. Nami wandte sich ihm wieder zu und grinste dann bestätigend. „Genau das ist es! Daisuke hat sich schon so darauf gefreut, wissen Sie“, erklärte sie, glücklich, dass er ihnen eine Ausrede geliefert hatte. Dealer Blaze lächelte freundlich. „Keine Angst, ihr werdet euch das Konzert natürlich von der Bürgermeister Lounge aus ansehen. Kostenlos, versteht sich.“ Sofort blitzten Namis Augen auf und ein breites Grinsen stahl sich auf ihre Lippen. „Na wenn das so ist! Daisuke hat ganz plötzlich Lust gekriegt!“, verkündete sie und Usopp gaffte sie nur fassungslos an. „Nach Ihnen, Blaze-san“, sagte sie dann zu Blaze. Der Brünette lächelte erleichtert. „Ich schulde Ihnen was. Bitte, hier entlang.“ Und damit wandte er sich ab und schritt voran und Luffy folgte ihm grinsend zusammen mit einem „Ich treffe meine Sunrise-chwan!“ vor sich hin säuselnden Sanji. Doch bevor auch Nami hinterher gehen konnte, packte Usopp sie Unheil witternd am Arm und hielt sie mit einem leicht panischen Gesichtsausdruck zurück. „Bist du verrückt geworden, Nami? Das geht schief, glaub mir!“, redete er hysterisch auf sie ein. Die Navigatorin machte sich augenverdrehend los. „Ach, jetzt mach dir mal nicht ins Hemd“, sagte sie. „Es ist kostenlos! Und wir haben auch noch die besten Plätze im ganzen Stadion!“ „Schön und gut, aber du hast doch gehört, was der Kerl gesagt hat“, widersprach Usopp. „Diese Sunrise kennt jeden Star der Welt! Die wird uns doch sofort auffliegen lassen!“ Nami grinste zuversichtlich. „Wenn das passiert, kann Luffy immer noch alle umpusten.“ Sie beugte sich verschwörerisch vor. „Wir sind Piraten, schon vergessen? Und wir tun alles, um zu bekommen, was wir wollen.“ „Ja, aber…“, sagte der Scharfschütze unschlüssig. „Kein aber“, unterbrach Nami und verneinte mit dem Zeigefinger, während sie sich abwandte und den anderen hinterherlief. Usopp ließ sprachlos die Schultern sinken und schüttelte entsetzt den Kopf. „Das kann doch nur Probleme geben…“, murmelte er vor sich hin. Dieses Missverständnis brachte sie noch in Teufels Küche. Und wer war Schuld? Seine eigene Lüge. Aber jetzt war es auch schon zu spät. Augen zu und durch. Er richtete sich auf. „Hey, wartet auf mich!“ Na, was haltet ihr von Luffy als Möchtegern-Star? xD Konstruktive Kritik und Feedback sind wie immer sehr erwünscht! ^^ Kapitel 7: Steckbriefe ---------------------- Hallihallo, ihr Hübschen! xD Wow, ich finde, dieses Kapitel kam echt SCHNELL! O.o Für meine Verhältnisse zumindest… Eigentlich wollte ich zuerst das neue Kapitel von Chance fertig schreiben, doch dann kam doch Dead End (An den neuen Titel muss ich mich selbst noch gewöhnen ^^““ – ich hätte grade fast wieder Apo geschrieben xD) zuerst dran. Schlimm ist das, dass ich diese Story immer so bevorzuge. xD Das heißt, schlimm für meine anderen Stories, aber nicht für diese. ^^ Jeeedenfalls finde ich dieses Kapitel mal wieder gelungen. *freu* Vielleicht, weil ich diesmal NICHT unter Stress stand! xD Diejenigen unter euch, die mich kennen, werden jetzt vielleicht denken: „Waaas?! Alina und KEIN Stress?!“ Und ich kann mit Stolz antworten: JAA! KEIN Stress! ^____^ Diesmal handelt das Kapitel eher von der Gruppe Zoro/Chopper/Robin, doch auch ein paar neue (Naja, was heißt „neue“… Ihr kennt sie mittlerweile schon ein GANZ kleines bisschen, aber neu sind sie trotzdem xD) Charaktere sind natürlich wieder mit von der Partie, sowie noch ein GANZ neuer. ^^ Solche langen Einleitungen sind wirklich schlimm… -.- Und SCHON WIEDER muss ich Sunrise’ ersten Auftritt hinauszögern… Gomen an alle, die sich darauf gefreut hatten. -.- Ich wollte sie ja wirklich in dieses Kapitel packen, aber dann wär es nun wirklich viel zu lang geworden, was es ohnehin schon ist. ^^““ Also noch mal gomen! Jetzt aber viel Spaß bei Kapitel 7! Vielleicht findet ihr sogar wieder etwas zum Spekulieren… xD PS: Tsuki und Iat, freut mich, dass euch Dealer Blaze gefällt. ^___~ Mir nämlich auch! ^////^ xD [seven] Steckbriefe --- „Die Strohhutbande tut mir jetzt schon Leid…“ - Yanna --- Als der junge Mann mit dem schwarzen, langen Mantel und dem metallenen Mundschutz die Tür zum Motel ‚Golden Sunrise’ mit Elan aufstieß, verstummte es in der Lobby des Motels augenblicklich. Nicht ein einziger Mucks war mehr zu vernehmen, auf den Gesichtern der Menschen waren Angstschweißtropfen deutlich zu sehen, manche Kinder versteckten sich hinter ihren Müttern und die Männer kniffen nervös die Mundwinkel zusammen. Die Szenerie hatte eine äußerst erbärmliche Wirkung auf den Mann, denn die Menschen schienen sich nicht einmal mehr atmen zu trauen. Hinter dem gelben Tresen sank die zierliche, junge Mitarbeiterin des Motels ängstlich etwas in sich zusammen, während er mit langsamen, aber gezielten und festen Schritten auf sie zu lief. Unter seinem Mundschutz schmunzelte er etwas, was auf die Menschen bestimmt noch viel einschüchternder gewirkt hätte, könnten sie es sehen – einfach erbärmlich. Der junge Mann blickte das Mädchen hinter dem Tresen mit einem eisigen Blick an, als er bei ihr angekommen war, es war einer von diesen Blicken, die einem einen Schauer über den Rücken jagten. Sie blickte nervös zu ihm hinauf und sagte dann mit zitternder Stimme, wobei sie dennoch versuchte höflich zu bleiben: „W-Was kann ich für Sie tun?“ Sein Blick wurde noch etwas bohrender, seine violetten Augen ließen ihn nur noch gefährlicher aussehen. Er wusste, die meisten hatten Angst vor ihm und das aus gutem Grund. Und er hatte nicht vor, das jemals zu ändern. „Hol mir deine Chefin her“, sagte er mit einer tiefen düsteren Stimme, die sich durch den Mundschutz hindurch etwas blechern anhörte. Seine Augen verengten sich und er kreuzte die Arme vor der Brust. „Und zwar pronto“, betonte er mit Nachdruck. „J-Ja, sofort, der Herr!“, sagte das Mädchen ängstlich und beeilte sich, dass sie schnell in den hinteren Raum flüchtete, in welchem sich anscheinend ein Büro befand. Der Mann hörte der leisen Diskussion von dem Mädchen und einer anderen Frau eher desinteressiert zu und zischte abfällig, als er ein paar Wortfetzen aufschnappte, die ihm gar nicht gefielen. Immer noch dasselbe Miststück wie eh und je, aber er hatte auch nichts anderes erwartet. Ein paar Momente später trat die Besitzerin dieses Motels aus ihrem Büro, blickte den jungen Mann abwertend an und fuhr sich durch die roten kurzen Haare, ehe sie sich an den Tresen bequemte, um sich vor ihn zu stellen. Noch einmal ließ sie ihren Blick von oben bis unten über seine Gestalt schweifen, in ihren Augen sah man pure Verachtung und nicht die Bohne Furcht wie bei allen anderen im Raum. Schließlich spie sie förmlich aus: „Was willst du denn hier?“ „Fahr die Krallen wieder ein, Yanna“, zischte er gefährlich, worauf Yanna’s Mitarbeiterin, die neben ihr stand die Luft anhielt, doch ihre Chefin blieb völlig unbeeindruckt. „Ich brauch ein paar Informationen.“ Yanna rollte genervt mit den Augen. „Dann hol sie dir woanders! In meinem Motel ist kein Platz für Unruhestifter. Du machst meinen Kunden Angst!“ Damit deutete sie mit einem Kopfnicken auf die verängstigten Menschen in der Lobby, welche noch immer völlig still die beiden musterten und keine Anstalten machten, ihnen ein wenig Privatsphäre zu gewähren. Daraufhin fauchte die Rothaarige wütend: „Habt ihr nichts Besseres zutun, als uns zu belauschen?!“ Die Kunden zuckten erschrocken zurück und versuchten dann, sich anderen Dingen zuzuwenden, woraufhin der junge Mann hämisch und leise lachte. „Wer macht hier seinen Kunden Angst?“, gab er an Yanna gewandt zu verstehen und blickte sie überheblich an. „Halt die Klappe, du undankbarer Vollidiot!“, schnappte die Besitzerin des Motels und seufzte dann, während sie sich genervt an die Stirn griff. „Also, was hast du auf Heaven’s Peak zu suchen? Wenn ich mich recht erinnere, hast du gesagt, du würdest nie wieder zurückkommen.“ „Sagen wir’s mal so“, antwortete er emotionslos. „Die Zeit hat es erfordert.“ Die Zeit und etwas, das ihm gar keine andere Wahl gelassen hatte, als zurückzukehren. Yanna funkelte ihn düster an. „Ach was, die Zeit hat es also erfordert?“ Die Ironie war deutlich in ihrer Stimme zu hören, doch sie merkte schnell, dass es keinen Sinn hatte, noch weiter danach zu fragen – er würde eh nicht damit rausrücken, wieso er wirklich hier war. Er war nun mal ein wandelndes Geheimnis, das nur eine Person jemals hatte lösen können und diese Person… Diese Person gab es schon lange nicht mehr, weswegen er auch aus Heaven’s Peak fort gegangen war. „Wie war das noch gleich?“, fuhr sie fort. „Du brauchst Informationen?“ „Aha, immer noch so neugierig wie früher“, grinste der Grauhaarige hinter seinem Mundschutz düster, wurde aber schnell wieder todernst. „Können wir in deinem Büro weiter reden? Hier hat man keine Privatsphäre.“ Yanna seufzte genervt. „Wenn es sein muss“, gab sie zu verstehen und wandte sich ab, um ohne auf den jungen Mann zu warten in ihr Arbeitszimmer zu marschieren und zwar hoch erhobenen Hauptes, doch sie wusste, dass sie ihn nicht erst auffordernd musste, ihr zu folgen. Unter den neugierigen Blicken der Kunden verschwanden die beiden im Büro, wo der Grauhaarige auch gleich die Tür hinter sich schloss, um Yanna mit einem eisigen Blick zu mustern. Diese kreuzte gleichgültig die Arme und lehnte sich an ihren Schreibtisch. „Also, Clyde?“, fragte sie ungeduldig. „Spuck’s schon aus. Was willst du wissen?“ „Schonmal was von einer gewissen ‚Strohhutbande’ gehört?“, fragte der Mann namens Clyde und lehnte sich seinerseits gegen die Tür. Seine Stimme hinterließ einen ungewöhnlich gefährlichen Nachklang. Yanna zog die Brauen hoch. Darum ging es also. Wieso bloß wunderte sie das nicht? „Wer hat denn nicht schonmal was von denen gehört? Die sorgen in letzter Zeit ständig für Furore.“ Sie rollte mit den Augen. „Eine achtköpfige Bande, wenn mich nicht alles täuscht, die im East Blue gegründet wurde. Unter dem Kommando des Captains, Monkey D. Luffy, stehen auch unter anderem die Teufelin von Ohara, Niko Robin, und der Piratenjäger Roronoa Zoro.“ Vorhin war Shihan ziemlich unruhig wegen diesen Piraten gewesen. Sie ankerten nicht weit vom alten Häuschen, jedenfalls ließ der Strohhut auf der Flagge das anzunehmen. Jedoch war Yanna der Meinung, sie hätten längst angegriffen, wenn sie wirklich bösartig waren. Sie kannte blutrünstige Piraten wie ihre Westentasche – erst vor ein paar Tagen waren welche von diesem Kaliber hier gewesen, eine fünfköpfige Bande und allesamt Giganten – und die überfielen meist sofort. Clyde nickte. „Genau die meine ich“, sagte er ernst. „Diese Niko Robin… Und den Piratenjäger… Ich hab sie gesehen.“ Yanna riss erschrocken die Augen auf. Also stimmte es wirklich. „Du hast sie gesehen?“, wiederholte sie ungläubig. „Wo?“ „Im Pirate’s Point.“ Clyde’s Augen blitzten lauernd auf. „Man sagt, sie haben in Enies Lobby ein wahres Chaos verursacht. Verfluchte Piraten, jetzt erklären die sogar schon der Weltregierung den Krieg.“ Die junge Frau zuckte die Schultern. „Das überrascht dich doch nicht etwa?“ Sie lief gelassen hinter ihren Schreibtisch und setzte sich auf ihren Stuhl, um gelangweilt an ihren Fingern zu spielen. „Und was genau hat das alles jetzt mit dir zutun?“ Clyde lief zum Schreibtisch und kreuzte die Arme vor dem massiven Brustkorb, wodurch ein blecherner Laut ertönte. Dann antwortete er erst: „Ich brauch die neuen Steckbriefe von ihnen.“ „Da kommen wir der Sache schon näher“, lächelte sie und zog die oberste Schreibtischschublade auf, um einen Stapel Papiere herauszuholen, gefolgt von einer Zeitung. „Die Zeitung ist von letzter Woche, da steht alles über den Enies Lobby Vorfall drin.“ Sie blickte kurz auf die Steckbriefe und biss sich kurz auf die Lippe. „Die Kopfgelder sind gewaltig, für eine Bande, die es erst so kurz gibt wie diese. Zusammen sind sie über 600 Millionen Berry wert.“ Clyde’s Augen weiteten sich begeistert. „Machst du Witze?!“, entfuhr es ihm und er riss ihr praktisch die Papiere aus der Hand, um sie wissbegierig durchzublättern. Nicht zu fassen, wie hoch die Summen waren. „Die wollen für diesen Mickerling wirklich 300 Millionen hinblättern?“, murmelte er verständnislos, während er Monkey D. Luffy’s Steckbrief begutachtete. „Unterschätz ihn nicht. Sowas wird einem schnell zum Verhängnis“, seufzte Yanna und blickte dann abwesend auf die Tischplatte. „Schon den Steckbrief von diesem Franky gesehen?“ „Nein, wieso?“, entgegnete der junge Mann teilnahmslos. Yanna blickte ernst auf. „Er ist ein Cyborg“, sagte sie und fügte dann vorsichtig hinzu: „Genau wie du.“ Clyde verengte die Augen und knallte mit einem Mal so wütend und heftig die Steckbriefe zurück auf den Tisch, dass in der Platte große Risse entstanden, worauf die Besitzerin des Motels erschrocken zusammenfuhr. „Ich gehe“, sagte er steinern und wandte sich ab. Yanna war sofort auf den Beinen und fauchte mit wutverzerrtem Gesicht, während sie mit bebendem Finger auf ihren Schreibtisch zeigte: „Das bezahlst du mir gefälligst! Der ist aus der besten Edeleiche und hat über 1.000 Berry gekostet!“ Der Grauhaarige blieb stehen und ließ ein düsteres Lachen ertönen. „Ich schenk dir den Kopf von Strohhut Luffy, davon kannst du dir über 1.000 Schreibtische von dem Kaliber leisten“, murmelte er. Die Motelinhaberin verzog angewidert das Gesicht. „Du bist doch echt abartig.“ Und damit ließ sie sich demonstrativ mit verschränkten Armen zurück auf ihren Stuhl fallen, während ihre Beleidigung aus Clyde nur ein müdes Lachen entlockte. Stumm fixierte sie seinen Rücken und staunte ein Mal mehr über seine Furcht einflößende Erscheinung, doch dann seufzte sie gereizt und rückte endlich mit dem Thema raus, das ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge lag: „Wir wissen doch beide, wieso du wirklich hinter den 600 Millionen und mehr her bist.“ Kurz zeigte sich tatsächlich so etwas wie Mitleid in Yanna’s Augen. „Du hast es wirklich noch nicht aufgegeben?“ Clyde schwieg demonstrativ und ballte die Hände fest zu Fäusten, so fest, dass das Weiße der Knöchel hervortrat und seine Hände leicht zitterten. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, antwortete er schließlich simpel und viel teilnahmsloser, als er sich innerlich fühlte. Die Rothaarige lachte humorlos und leise auf. „Hast du das aus ’nem Glückskeks?“, witzelte sie kurz, nur um eine Sekunde später wieder ernst zu werden. Ihr Blick wanderte zu den Rissen in der Tischplatte. Mit zwei Fingern strich sie darüber und biss sich anschließend auf die Unterlippe, ihre Augen wurden von Atemzug zu Atemzug melancholischer. „Hoffnung…“, flüsterte sie leise. „Hoffnung ist etwas Bösartiges. Sie bringt uns nur dazu, uns an unsinnige, naive Träume festzuklammern, die am Ende doch bloß wie eine Seifenblase zerplatzen.“ Ihr Gegenüber umgab sich in geduldigem Schweigen, während Yanna leise seufzte. „Es ist eine Illusion, die uns eine heile Welt vorspielt. Geblendet von dieser dämlichen Hoffnung-“ Sie spie das Wort förmlich aus. „-merken die Menschen gar nicht, wie die Realität wirklich aussieht. Wie scheußlich und bitter das Leben ist. In dieser düsteren und schlechten Welt ist kein Platz für so etwas wie Hoffnung…“ Clyde senkte leicht den Kopf und lächelte gequält. „Du brauchst dringend eine Perspektive, Yanna“, sagte er. Irgendwo teilte er zwar Yanna’s Meinung, verstand ihre Beweggründe nur zu gut, ebenso wie ihre Gefühle. Doch egal wie sinnlos es schien, egal wie blöd es auf andere auch wirken mochte – das Letzte, das er aufgeben würde, war seine Hoffnung. Die Hoffnung war das Einzige, das ihn vorantrieb, nur wegen seiner Hoffnung hatte er sein Leben noch nicht aufgegeben. „Und du gesunden Menschenverstand“, entgegnete sie patzig und schmiss mit einem Ruck ihre Beine auf den Schreibtisch, während sie die Arme kreuzte. Clyde lachte leise und winkte ihr über seine Schulter zu. „Grüß den Zwerg von mir, wenn du willst.“ Und damit griff er nach der Türklinke und verschwand genauso schnell wie er wieder in ihrem Leben aufgetaucht war. Nachdem die Tür wieder ins Schloss gefallen war, entfloh Yanna’s Lippen ein angestrengter Seufzer. „Sagte es und zog von Dannen“, murmelte sie zu sich selbst. „Die Strohhutbande tut mir jetzt schon Leid…“ „Du hast es bemerkt, nicht wahr?“ Verdutzt blickte Nico Robin von ihrem Kaffee hoch und traf direkt den Blick des Schwertkämpfers, der sie unergründlich durchbohrte. Weil ihr sein Blick so intensiv und durchschaubar vorkam, vergaß sie fast zu schlucken, holte dies aber hastig nach und lächelte schließlich gewohnt ruhig, gelassen, als ob sie nichts in ihrem Leben jemals aus der Ruhe gebracht hätte. „Wie bitte, Zoro?“, fragte sie und fragte sich wirklich, was er meinte. Vielleicht den Mann von vorhin, mit dem seltsamen Mundschutz? Den hatte sie sehr wohl bemerkt. Es war ja auch kaum zu übersehen gewesen, wie gebannt er sie angestarrt hatte. Wenn Robin das nicht gewohnt wäre, wäre es ihr mit Sicherheit äußerst unangenehm gewesen. Zoro’s Blick war starr auf die schwarzhaarige Schönheit gerichtet und ihr ahnungsloses Lächeln trieb ihn einmal mehr zur Weißglut. „Du weißt schon, was ich meine. Du hast es bemerkt.“ Diesmal war es keine Frage mehr, sondern eine nüchterne Feststellung. Schon allein dieses Lächeln machte ihm klar, dass die Archäologin ganz genau wusste, wovon er sprach. Tony Chopper blickte verwirrt zwischen den beiden hin und her. Worüber redeten die denn schon wieder? Irgendwie ging das zwischen den beiden dauernd so. Der eine haute eine zusammenhanglose Bemerkung in den Raum und der andere tat auf ahnungslos, wusste aber innerlich, wovon die Rede war. Dann unterhielten sie sich kurz sachlich darüber, blieben aber den anderen, die dabei waren, eine Erklärung des Themas, über welches sie diskutiert hatten, schuldig. Da er sich mehr oder weniger ausgeschlossen fühlte und Zoro und Robin sich nur stumm in die Augen starrten, zog er beleidigt die Brauen zusammen und fragte: „Wieso fragst du nur sie, ob sie es bemerkt hat?“ Zoro rollte die mit den Augen, hielt es aber für unnötig Chopper direkt anzusehen. „Hast du denn ’ne Ahnung, was ich meine?“, fragte er, wieder einmal mit diesem leicht genervten Unterton, den er irgendwie nie ablegte. Chopper blinzelte verdutzt. „Nein, keinen Schimmer“, gab er offen zu. Der Schwertkämpfer grinste kurz überlegen und nahm einen Schluck von seinem mittlerweile siebten Sake. „Genau deshalb!“ Und damit war Chopper’s vorherige Frage beantwortet, worauf der kleine Elch trotzig die Arme vor seinem pelzigen Oberkörper kreuzte und Zoro sich wieder ganz der Archäologin widmete. „Also?“ Robin schloss die Augen und lächelte kopfschüttelnd. Armer Kleiner, dachte sie im Bezug auf Chopper. Ihr war nicht entgangen, dass er einfach nur in ihr Gespräch mit einbezogen werden wollte. Wahrscheinlich langweilte er sich hier schon furchtbar und bereute es, nicht mit den anderen zu dieser ominösen Show gegangen zu sein, fragte sich genau so wahrscheinlich die ganze Zeit, was die vier wohl gerade bestaunten. „Nun, Chopper“, richtete sie das Wort an ihn. „Zoro redet von einem Mann, der an dem Tisch neben uns gesessen und uns unentwegt angestarrt hat. Mittlerweile ist er weg, aber wir fanden es trotzdem sehr seltsam.“ Zoro schloss sie bewusst mit ein, denn er brauchte es nicht auszusprechen, damit sie wusste, wieso er es zur Sprache brachte. „Wir wurden angestarrt?“, entfuhr es Chopper überrascht. Hatte er gar nicht bemerkt. Er bewunderte es immer wieder, dass Zoro und Robin den noch so kleinsten, unbedeutendsten Dingen eine solche Beachtung schenkten. Mit den beiden fühlte er sich mindestens genau so sicher wie mit Luffy, weil er wusste, sollte etwas passieren, das er nicht kommen sah, wären die beiden schon lange darauf vorbereitet. Der Schwertkämpfer nickte. „Der Kerl war mir überhaupt nicht geheuer“, murmelte er. „Der hat nicht mal ein Geheimnis drum gemacht.“ „Meint ihr, er hat uns erkannt?“ Der Arzt blickte besorgt zu Robin, welche ihn aufmunternd anlächelte. „Das kann gut sein“, antwortete sie. „Aber ich denke, wir sollten uns jetzt noch keine allzu großen Sorgen machen. Er sah mir nicht wie einer von der Marine aus.“ Zoro lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kreuzte mit einem missbilligenden Grunzen die Arme hinter dem Kopf. „Mir auch nicht, der sah eher aus wie ein Massenmörder.“ „Was?!“, entfuhr es Chopper schrill, worauf Robin leise lachte. Plötzlich, bevor irgendwer es kommen sehen, geschweige denn etwas ahnen konnte, knallte ein monströser Hackbraten achtlos mitten auf ihren Tisch, sodass sich die wenigen leicht verkommenen Salatblattgarnierungen daneben ringsum auf dem Tisch verteilten. Ein Glück, dass Robin gerade noch rechtzeitig ihren Kaffee hatte retten können und Zoro seinen Sake sowieso in der Hand hielt, sonst wären sie mit Sicherheit umgekippt oder gar zu Boden gefallen. Entsetzt starrten alle drei Strohhüte den Braten an und dann verwirrt zu der Gestalt hoch, die sich vor ihrem Tisch mit in die Hüften gestemmten Händen und einem grimmigen Gesichtsaufdruck aufbaute. Louis klopfte mit seinem kleinen Finger einen Batzen Asche von seiner Zigarre auf den Boden und nickte ihnen zu, während er knapp brummte: „Da.“ Robin blickte den Kellner lächelnd an. „Tut mir Leid, aber wir haben das nicht bestellt“, erklärte sie ihm sachlich, während sie ein Salatblatt von ihrem Schoß pickte und gelassen wieder zurück auf das riesige Tablett legte. „Willst du mir etwa sagen, dass ich blöd bin, Lady?“, knurrte Louis und seine Augenbraue zuckte gefährlich, worauf Robin nur abwehrend die Hände hob und amüsiert schmunzelte. „Ich bin hier schon zehn Jahre Kellner und mein Gedächtnis ist gestählt.“ Von irgendwo weiter hinten in der Bar brüllte ein besoffener Kerl zu ihnen herüber: „He, der Hackbraten kommt hierher! Der war für uns!“ Wutentbrannt für der Weißhaarige herum und fauchte: „Klappe halten! Ich bin hier Kellner und ich entscheide, wer was bekommt!“ Er zeigte auf die Ein- und gleichzeitig Ausgangstür. „Wenn’s dir nicht passt, da ist die Tür!“ „Louis, hör auf uns die Kunden zu vergraulen“, seufzte ihm ein schlanker Kerl genervt im Vorbeigehen zu und klopfte ihm kurz auf die Schulter, anscheinend ein weiterer Kellner. Während Louis dem schlanken Kellner irgendetwas nachmeckerte, lachte Zoro munter vor sich hin und amüsierte sich sichtbar prächtig. Dieser Louis war vielleicht ein komischer Kauz. Was ihn aus irgendeinem Grund nur neugieriger machte, was dessen Beziehung zu diesem ominösen Mundschutztyp betraf. Die waren ziemlich vertraut miteinander umgegangen, waren vielleicht alte Freunde oder so was. Der Weißhaarige seufzte genervt und wandte sich wieder dem Trio am Tisch zu. „Also, haut rein und wehe es schmeckt euch nicht.“ Seine grünen Augen blitzten bedrohlich auf, worauf Chopper zurückschreckte. „Wir haben das Ding aber gar nicht bestellt“, wandte der Elch ein und begutachtete leicht angeekelt den unappetitlich aussehenden Hackbraten. Und lecker aussehen tut er auch nicht… Aber an Sanji's Hackbraten kommt ja eh kein anderer ran, fügte er gedanklich hinzu. Louis beugte sich etwas vor und kreuzte die Arme vor der Brust. „Willst du dich etwa mit mir streiten?“, brummte er gereizt. „Weißt du, ich könnte dich auch rauswerfen, hier sind nämlich gar keine Tiere erlaubt.“ Und damit zeigte er demonstrativ auf ein Schild, das über der Bar hing und worauf in krakeliger Schrift ‚No Pets Allowed’ stand. Chopper blickte verwundert zu dem Schild. „Müsste das dann nicht draußen hängen?“, schoss er zurück. Plötzlich sah Louis verwirrt aus und er blinzelte den Elch eine Weile lang stumm an, schien zu überlegen. „Wieso kannst du sprechen?!“, entfuhr es ihm schließlich entsetzt. „Das fällt dir erst jetzt auf?!“, fauchte der Elch. Zoro, welchem die unsinnige Diskussion der beiden langsam, aber sich auf den Wecker ging, sagte gleichgültig: „Ach, was soll’s, lass das Ding hier stehen.“ Danach leerte er seinen Becher Sake mit einem Zug und gähnte laut. Wenn er darüber nachdachte, war der Hackbraten wahrscheinlich noch ganz gut zu gebrauchen. Robin kicherte leise. „Unser Captain hat bestimmt Hunger, wenn er da ist“, fügte sie hinzu. Bei seinem enormen Appetit war es wirklich besser vorgesorgt zu haben, auch wenn die Archäologin sich nicht vorstellen konnte, dass ein einziger Hackbraten genug war, um seinen Hunger zu stillen. „Na bitte, geht doch“, murrte Louis und wandte sich ab, um anderen Bestellungen nachzugehen. „Seltsamer Kerl“, murmelte Chopper, nachdem er außer Hörweite war und zog die Brauen beleidigt zusammen. Robin bettete grinsend ihr Kinn auf ihren am Tisch abgestützten Händen und kommentierte: „Ich finde ihn eigentlich recht amüsant.“ Kurz darauf bekamen sie erneut Besuch an ihren Tisch, doch diesmal war es der schlanke Kellner, der Louis vorhin zu Recht gewiesen hatte. Er beugte sich mit einem entschuldigenden Lächeln zu ihnen hinunter, das wegen seines jugendlichen Gesichts sehr naiv wirkte, als wolle er nicht von den anderen gesehen oder gar gehört werden und murmelte: „Tut mir Leid wegen Louis. Er ist ständig gereizt, das lag also nicht an euch, falls ihr das denkt.“ Er richtete sich wieder auf und gestikulierte auf den Hackbraten. „Wenn ihr wollt, kann ich den wieder mitnehmen.“ „Nee, ist schon gut“, winkte Zoro gelassen ab. „Aber du kannst mir noch ’nen Sake bringen.“ Mit einem Grinsen und noch völlig nüchtern hielt er dem Jungen seinen Holzbecher entgegen. „Bringt der Kerl öfter die Bestellungen durcheinander?“, meldete sich der kleine Arzt zu Wort, starrte aber dabei verdutzt Robin an, die ganz selbstverständlich die Salatblätter vom Tisch aufsammelte und zurück an der Seite des Hackbratens auf dem rostüberzogenen – es war wohl irgendwann mal silbern gewesen – Tablett ablegte. Der junge Mann lachte leise. „Jep, immer“, grinste er amüsiert. „Ist normal bei ihm, jedem das zu bringen, was er nicht wollte. Und das als Kellner. Komisch, was?“ Im selben Moment, in dem der junge Mann das aussprach, ertönte ein entsetztes: „Hey, ich wollte keine Milch, ich wollte Bier!“ „Klappe halten, Milch macht schön! Und das hast du nötig, glaub mir!“, fauchte Louis’ Stimme. Dem fetten Barkeeper schien der Geduldsfaden zu reißen, den er knallte ein Glas, das er gerade mit irgendwas füllte wütend auf den Tresen, sodass es zersprang und stampfte mit lauten Schritten zu dem weißhaarigen Kellner hinüber, um ihn am Ohr zu packen. „Jetzt reicht’s mir, Louis! Du machst jetzt den Abwasch!“ Und damit schleifte er ihn unter Louis’ Gekeife weg von den Tischen. Die drei Strohhüte beobachteten das Schauspiel amüsiert und Chopper lachte laut. „Ha, das kommt davon!“, sagte er grinsend. Robin kicherte kurz und wandte sich dann um, weil sie den jungen Mann noch etwas fragen wollte, doch sie fand nur einen leeren Platz vor sich und blinzelte verdutzt. „Nanu, wo ist er denn hin?“, überlegte sie laut. Das erweckte auch die Aufmerksamkeit des Schwertkämpfers und des Doktors, die nicht weniger überrascht aussahen. „Ich hab ihn gar nicht weggehen hören“, warf Zoro überrascht ein. Was seltsam war, denn er hatte ein außerordentlich gutes Gehör. „Naja, vielleicht ist das im Trubel einfach untergegangen“, entgegnete Chopper. Zoro antwortete darauf mit einem teilnahmslosen Schulterzucken, doch er wusste, er hätte es selbst trotz des Lärms gehört. Aber… „… solange er mir meinen Sake bringt und nicht dieser Louis, ist mir eigentlich piepegal, wo er hinverschwunden ist.“ Nach diesem Statement wurde es still am Tisch und nach einer Weile, in welcher Robin entspannt ihren Kaffee weiter trank und Zoro seinen achten Sake von dem jungen Mann bekommen hatte, fing Chopper an gelangweilt mit einem seiner Hufe auf den Tisch zu trommeln. Er mochte Zoro. Er mochte Robin. Er mochte beide. Aber sie waren manchmal wirklich zu still für seinen Geschmack. Beides waren sie sehr in sich gekehrte und stille Personen, reden taten sie wirklich nur dann, wenn sie es für nötig hielten. Ihnen war auch vom Schweigen nie langweilig, oder vom Nichtstun, welches bei der einen aus Lesen und bei dem anderen aus Schlafen bestand. Der kleine Elch verstand das irgendwie nicht. Wahrscheinlich hätte er wirklich mit zu dieser Show gehen sollen… Nami, Sanji, Luffy und Usopp amüsierten sich gerade wahrscheinlich prächtig. Ein Seufzen entfloh seinen Lippen, welches im Lärm der Bar glanzvoll unterging. Der Arzt linste interesselos zu Robin, die mit einem Lächeln durch die Bar blickte – ihr schien es hier wirklich zu gefallen, stellte Chopper entsetzt fest – und dann zu Zoro, der konzentriert an seinem Sake nuckelte – ihm gefiel es hier auch, stellte Chopper gleichgültig fest. Noch ein Seufzer. Langweilig. Zu laut. Es stank. Und das Personal war unfreundlich. Chopper gefiel es hier nicht, stellte er unzufrieden fest. Deshalb entschied er sich die Stille zu brechen: „Was meint ihr, was das wohl für eine Show ist, zu der die anderen sind?“ „Irgendwas Luffy-mäßiges halt“, tutete der Schwertkämpfer prompt in seinen Becher. Chopper senkte betrübt den Kopf. Etwas Luffy-mäßiges bedeutete immer Spaß. Er fing an mit seinen kurzen pelzigen Beinen hin und her zu schaukeln. Wieder Schweigen. Robin wandte dem kleinen Elch lächelnd den Kopf zu und warf mit einer temperamentvollen Bewegung ihre schwarzen Haare über die Schulter. „Du wärst jetzt lieber bei ihnen, nicht war?“, fragte sie verständnisvoll. Chopper riss ertappt die Augen auf und wedelte abwehrend mit den Armen, während er hastig den Kopf schüttelte. „Nein, nein, nein, so hab ich das nicht gemeint, ich-“ „Schon klar“, unterbrach ihn Zoro und grinste ihm zu. „Wir zwei sind eben keine sehr spannende Begleitung.“ Dabei deutete er mit einem Kopfnicken auf die Archäologin, die darüber nur amüsiert lächelte und wieder ihr Kinn in einer ihrer Handflächen bettete. „Quatsch, das stimmt doch gar nicht“, brummte Chopper mit einem wie-kannst-du-sowas-sagen-Blick. Er fand, die beiden waren sehr spannend und vor allem interessant, einzeln, ja, aber zusammen wirkten sie auf ihn irgendwie verwirrend. Er schätzte, Robin’s und Zoro’s Denkweise war so ziemlich die Gleiche, deswegen gebrauchten sie wohl auch nicht so viele Worte, wenn sie sich mal – was selten war – miteinander unterhielten. Zoro lachte kurz. Ihn lachen zu hören, war immer ein Erlebnis für sich, fand der Arzt. „Du bist ein echt miserabler Lügner.“ Er prostete Chopper zu, trank seinen achten Sake leer und signalisiert dann dem jungen Kellner von vorhin, dass er noch einen wolle, war überraschenderweise aber noch immer nüchtern. „Du kannst dich ruhig ein bisschen in der Stadt umschauen gehen, wenn du willst.“ Chopper zog verdutzt die Brauen hoch. „Ganz alleine?“ Das war ja noch langweiliger. Er beugte sich leicht vor und blickte die beiden skeptisch an. „Wollt ihr mich loswerden, oder so was?“, fragte er vorsichtig. Prompt antworteten die beiden völlig synchron mit hochgezogenen Brauen und einem gleichermaßen überraschten Gesichtsausdruck: „Nein.“ Dann folgte für einen Moment wieder Stille, die von der Archäologin durchbrochen wurde: „Zoro dachte wahrscheinlich nur, dass das eher was für dich wäre, Chopper.“ Wieder lächelte sie, doch diesmal wirkte es aus irgendeinem Grund ein wenig aufgesetzt. „Wäre es aber nicht“, brummte der Elch beleidigt. „Hier, dein neunter Sake. Meinst du nicht, du hast mittlerweile genug?“, kam plötzlich die Stimme des jungen Mannes von hinten, während er einen Becher vor Zoro abstellte und alle, sogar Robin, zuckten leicht zurück, da er so plötzlich hinter ihnen aufgetaucht war. Und wieder hatte der Schwertkämpfer diesen Kellner weder kommen hören, noch sehen können. Äußerst seltsam, doch er schüttelte schnell den Kopf, um antworten zu können: „Ich entscheide selbst, wann ich genug hab.“ Der Junge zuckte die Schultern. „Wenn du das sagst.“ Und damit ging er wieder, doch diesmal war es hör- und auch sehbar. Chopper blickte ihm perplex hinterher und murmelte: „Hier sind irgendwie alle komplette Freaks…“ Während Robin amüsiert kicherte, trank Zoro grinsend einen Schluck Sake und sagte wie nebenbei: „Komisch, ich kenn da ein ganz bestimmtes Schiff, von welchem man dasselbe sagen könnte.“ Irgendwie ist dieses Kapitel total Chopper-centric! xD Ich sehe das einfach als einen Beweis an, dass es zu schaffen ist, alle gleichwertig zu behandeln. ^^ Und JA, ich werde mit dem Fortschritt des Mangas gehen und Franky mit in die Crew mit einbeziehen, sowie die Thousand Sunny. Franky ist einfach mal derjenige, der grade das Schiff bewacht oder so. xD Da fällt mir schon noch was ein. ^^““ Also sorry wegen der Umstände und wenn ihr beim Lesen gestolpert seid, weil ihr dachtet: „Hä? Franky? Wie, wo, was?“ Feedback und konstruktive Kritik sind wie immer sehr erwünscht! ^^ Kapitel 8: Diva --------------- Guten Morgen, ihr Lieben. =3 Jaha, ein neues Kapitel! Kaum zu fassen. Es hat wieder endlos lange gedauert, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Ich bin rundum zufrieden mit dem Kapitel, besser konnte es wirklich nicht werden. Ich hab alles was reinkommen sollte genau so verpackte wie ich’s haben wollte! ;___; Das passiert so selten, ey… Jedenfalls wird EUCH das Kapitel ganz bestimmt SEHR GUT gefallen! xD Zumindest, wenn ihr treue Apo-Leserlein seid. :3 Denn es wird eine Person auftauchen, mit deren Auftauchen es so langsam wirklich zu spannend wurde (dabei war das gar nicht meine Absicht ;___;) UND es kommen wieder drei neue Charaktere dazu, die sofort klar machen: Mit der Einleitung ist es langsam aber sicher zu Ende! *harhar* Diesmal gibt es dafür aber wieder nichts von Zoro, Robin und Chopper. Gomen nasai. ^^““ Nya, bleibt mir nur noch euch viel Spaß zu wünschen. =) Wir lesen uns im Nachwort! Ja Ne, Alina [eight] Diva --- „Sag deinem Captain, dass er sich und seine Crew schleunigst von dieser Insel wegbringen sollte, wenn er weiß, was gut für ihn ist.“ - Penso --- Usopp’s Gesichtsausdruck hätte nicht misstrauischer sein können. Er traute dieser Sache ganz und gar nicht. Vor allem, weil ihm nie jemand seine Lügen abkaufte und Luffy nun wirklich nicht aussah, wie der Superstar schlechthin. Doch dieser Dealer Blaze hatte ohne zu zögern und ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, dass es gelogen war, alles geglaubt, was sie ihm erzählt hatten. Und jetzt waren sie auch noch auf dem Weg zu einer Berühmtheit, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sofort auffliegen lassen würde, dass Luffy nicht irgendein Daisuke Red war und womöglich sogar auch noch, dass sie in Wirklichkeit alle gefürchtete Piraten waren. Das konnte doch nur mächtig in die Hose gehen. Der würde sie alle der Marine ausliefern und die würde sie dann allesamt exekutieren. Vielleicht hätte er doch lieber statt Franky auf die Thousand Sunny aufpassen sollen, dann wäre er jetzt wenigstens aus dem Schneider. So ein Mist. Wieso hatte er denn nicht ein einziges Mal sein vorlautes Mundwerk halten können? Na gut, wer hätte denn auch ahnen können, dass Sunrise’ Agent ein so dermaßen blauäugiger Trottel war? Er wirkte zwar sehr seriös und clever, aber wildfremden Leuten, von denen er noch nie in seinem Leben etwas gehört hatte – und das hatte Dealer Blaze selbst gesagt – einfach so anzubieten Sunrise zu treffen, war schon eine echte Meisterleistung an Fahrlässigkeit. Sie hätten ja genau so gut irgendwelche Attentäter oder etwas Derartiges sein können, oder vielleicht Kidnapper oder weiß Gott was noch. Das alles brachte ihn zu folgenden Fragen: Was zum Teufel heckt dieser Kerl aus? Was will er damit bezwecken? Die Antwortmöglichkeiten waren unendlich, doch zwei davon könnten so lauten: Der hat uns eine Falle gestellt! Der will uns an die Marine verpfeifen! Und das war immer noch die bessere Variante. Die Schlechtere könnte in etwa so lauten: Er lockte sie in ein verlassenes Zimmer, verriegelte die Tür, legte Luffy Handschellen aus Seestein an, verging sich in irgendeiner Form an Nami – obwohl, nein, so wenig Verstand schien der Typ jetzt auch wieder nicht zu haben (außerdem würde er dann von Sanji gnadenlos filetiert werden – in mundgerechte Happen) – und würde schlussendlich irgendwelche obszöne, abartige Experimente an ihnen durchführen. Solche ruhigen und einigermaßen unscheinbaren Kerle waren doch immer diejenigen, vor denen man am meisten auf der Hut sein musste, hieß es immer – so wie Bankangestellte oder Beamte oder so. Wer wusste schon, was für ein kranker Psychopath sich hinter dieser netten Maske verbarg. Sie würden bestimmt als irgendwelche Mutanten enden. Usopp sah seine Nase schon aus seiner Hand wachsen (Gott, nein!), Luffy mit acht Armen (was dieser wohl endlos cool finden würde), Nami mit zwei Köpfen (was doppelt so viel Zickerei bedeuten würde) und Sanji als Zyklop (was er im Grunde sowieso schon war). Im Klartext: Sie waren so gut wie tot. Und bevor der Kanonier wusste, was er tat und ohne zu bemerken, wie sich sein Gesicht zunehmend zu einer Fratze voller Furcht verzog, rief er laut aus: „Nein! Ich bin zu jung, um an mir herumexperimentieren zu lassen!“ Ausnahmslos alle blieben abrupt stehen und wandten sich mit einem entgeisterten Ausdruck auf ihren Gesichtern zu ihm herum um ihn verwirrt anzublinzeln, während Usopp stocksteif mit seinen Armen noch immer an seinem Kopf wie ein Fähnchen im Wind stand, als würde er jeden Moment umkippen, wenn er angepustet werden würde. Dealer Blaze blickte den Schützen noch eine Weile wortlos an, ehe er dem entsetzten Ausdruck auf seinem Gesicht platz für ein aufgesetztes Lächeln machte, das er scheinbar jeden Morgen nach dem Aufstehen vor dem Spiegel zu üben pflegte. „Geht es Ihnen nicht gut, Herr Pressesprecher?“, fragte er betont freundlich. Bevor Usopp auf die Frage antworten konnte, wandte sich Sanji mit einem Augenrollen wieder ab und sagte statt dem Schützen: „Kein Grund zur Sorge, er hat nur ’ne gespaltene Persönlichkeit.“ Er zündete sich gelassen eine Zigarette und beugte sich in Dealer Blaze’ Richtung. „Er nennt seine andere ‚Hälfte’ Sogeking. Genau wie der Pirat. Gruslig, was?“, murmelte er so leise, dass nur Sunrise’ Agent und Nami, die unmittelbar neben dem Brünetten stand, es gehört hatten. Während Nami munter über den Scherz des Smutje’s vor sich hinkicherte, blinzelte Dealer Blaze erschrocken. „A-Achso?“, fragte er leise und wusste sichtbar nicht, ob er nun Mitleid mit ihm haben sollte oder sich von nun an lieber von Usopp fern hielt. Dann schüttelte er den Kopf und setzte wieder dieses künstliche Lächeln auf. „Jedenfalls müssen wir uns beeilen. Wir haben schon überzogen, weil Sunrise partout nicht auf die Bühne will.“ Nami blinzelte verdutzt. „Wieso das denn?“, fragte sie verwundert, ein neugieriger Schimmer in ihren rehbraunen Augen. Dealer Blaze seufzte leise. „Sie ist immer sehr aufgeregt und nervös, bevor sie auf die Bühne muss. Auf anderen Inseln ist es nicht schwer sie wieder zu beruhigen. Aber wann immer sie in Heaven’s Peak auftritt, wird es ganz besonders schlimm“, erklärte der brünette Mann besorgt und zuckte die Schultern. „Warum das so ist, weiß keiner. Nicht mal sie selbst.“ Während die Navigatorin verwirrt die Augenbrauen hochzog, wandte sich Blaze an Luffy, welcher dümmlich in die Gegend grinste. „Ein Glück, dass Sie da sind, Daisuke-san.“ Der Schwarzhaarige, der offensichtlich überhaupt nicht zugehört hatte, blickte den Agenten mit hochgezogenen Brauen und einem planlosen Gesichtsausdruck an. „Hä? Hast du was gesagt?“, fragte er unverblümt. Dealer Blaze lachte leise. „Sie sind ja außerordentlich bodenständig, wenn ich das mal so sagen darf“, merkte er an. „Sunrise wird Sie bestimmt mögen, Daisuke-san.“ Luffy’s Ausdruck wurde währenddessen immer planloser. Er legte den Kopf schief und blinzelte verwirrt. „Wer ist eigentlich dieser ‚Daisuke-san’, von dem du dauernd redest?“ Kurz darauf traf ihn eine gewaltige Kopfnuss, die ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Hocke beförderte, die Hände über der Beule an seinem Hinterkopf verschränkt. „Du bist das, du Volltrottel!“, fauchte Nami ungläubig, während Sanji neben ihr nur genervt den Kopf schüttelte und Usopp sie vor seinem inneren Auge schon alle hatte auffliegen sehen. Dealer Blaze lachte ein weiteres Mal und war seltsamerweise kein bisschen misstrauisch geworden. „Sunrise wird Sie eindeutig mögen.“ Er grinste freundlich und zeigte auf die Tür am Ende des Ganges. „Das da vorne ist Sunrise’ Garderobe. Sie—“ Doch er wurde jäh unterbrochen, als die Tür aufflog, mit einem lauten Knall gegen die Wand krachte und ein ohrenbetäubendes „Ich geh da auf keinen Fall raus!“ durch den Gang fegte, gefolgt von einem blonden, pink durchgesträhnten Haarschopf. Das Mädchen stürmte geradewegs mit einem wutentbrannten Gesichtsausdruck an den vier Strohhüten und dem Agenten vorbei ohne sie auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen und verschwand in eine Tür am anderen Ende das Ganges, die sie genau so laut zuschlug, wie sie die der Garderobe aufgerissen hatte. „—ist eben gradewegs an uns vorbeigestürmt“, murmelte Dealer Blaze verdattert, der eigentlich etwas ganz anderes hatte sagen wollen. Aus der Kabine stampfte mit gefährlichen Schritten eine erwachsene Frau mit silbernen Haaren, die ihr bis zur Hüfte reichten, einen monoton-genervten Ausdruck auf ihrem reifen Gesicht. Sie warf dem Agenten einen gleichgültigen Seitenblick zu und grüßte kurz angebunden mit einer echten Reibeisenstimme: „Blaze.“ Dann war sie auch schon bei der Tür, in welche grade das Mädchen verschwunden war, gefolgt von fiktiven Herzchen, die aus der Richtung des Smutjes kamen, und klopfte so hart gegen das Metall, dass eigentlich die Tür hätte aus den Angeln fliegen müssen. „Wenn du nicht sofort da herauskommst und auf die Bühne gehst, sprenge ich die Tür und zerre dich an deinen Haaren hinauf!“, drohte sie in Enormlautstärke, jedoch blieb ihr Ausdruck noch immer genauso monoton-genervt wie vorher. „Das traust du dich eh nicht, weil ich nämlich Selbstmord begehen werde, wenn du die Tür sprengst!“, kreischte das Mädchen auf der anderen Seite ärgerlich. Dann endlich schien doch noch Wut in das Gesicht der Silberhaarigen einzukehren, sie knirschte mit den Zähnen und ballte die Hände zu Fäusten. „Mach mir bloß keine falschen Hoffnungen, wenn du sowieso nicht vorhast sie zu erfüllen!“, fauchte die Frau. „Was zur Hölle…“, murmelte Nami fassungslos, ihre Augenbraue fing an bedenklich zu zucken. Das war doch eben Sunrise gewesen, oder nicht? „Sunrise-chwan!“, quietschte Sanji entzückt und schlug die Hände neben dem Gesicht zusammen, während er Rauchherzchen durch seine Lippen pustete. „Hach, sie ist noch viel schöner, als auf dem Plakat!“ Mal ganz außer Acht gelassen, dass die Sängerin viel zu schnell an dem Smutje vorbeigestürmt war, als dass er wirklich viel von ihrem Gesicht hätte erkennen können… Usopp blinzelte verwirrt. „Das ist ja ’ne waschechte Diva…“, merkte er verblüfft an. „Oh, das ist noch gar nichts, glaub mir“, seufzte Dealer Blaze hilflos und ließ die Schultern hängen, während Luffy sich neben ihm lachend den Bauch hielt. „Die ist ja ulkig!“, kommentierte er glucksend. Nami beugte sich zu Sunrise’ Agenten, der leicht ratlos vor sich hinlachte, aber eher aussah, als wolle er weinen, und fragte leise: „Und wer ist die andere Frau?“ „Das ist Roulette. Sie ist für die Bühnenoutfits und Sunrise’ Styling verantwortlich und im Allgemeinen eigentlich ihre rechte Hand“, antwortete Dealer Blaze gewohnt freundlich, ehe er an alle gewandt fortfuhr, durchbrochen von weiteren Schreien und Beschimpfungen Sunrise’ und der Frau namens Roulette: „Nun, ich würde sagen, ich hole unsere kleine Diva mal aus dem Zimmer da raus, bevor ihr Manager noch auftaucht und wir alle unser Testament machen können. Wartet hier.“ Und damit gesellte er sich zur Silberhaarigen vor die Tür, ließ vier Strohhüte zurück, die einander fragende Blicke zuwarfen und klopfte sachte, aber dennoch bestimmt an die Tür. „Sunrise?“ Kurze Stille, dann eine verstellte Mädchenstimme: „Tut, tut, tut… Sorry, aber Sunrise ist zurzeit nicht zu sprechen. Bitter hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Piep…“ Noch eine kurze Stille, dann ein ohrenbetäubendes: „Piep!“ „Was zur Hölle…“, murmelte Nami ungläubig, ihre Augenbraue zuckte schon wie verrückt und synchron mit ihrem Mundwinkel. Hatten auf dieser Insel eigentlich alle einen Knall? „Sunrise-chwan!“, quietschte Sanji schwärmerisch und schlug ein weiteres Mal die Hände neben dem Gesicht zusammen, während seine Zigarette sonderbare Herzchen absonderte. „Hach, sie ist nicht nur bildschön, sondern auch noch witzig!“ Dabei bemerkte er nicht mal, dass er von rechts von einem bitterbösen Todesblick fast aufgespießt wurde – langsam, aber sicher ging er Nami auf den Senkel. Usopp blinzelte fassungslos. „Hat die nicht mehr alle Tassen im Schrank?“, fragte er mehr sich selbst als die anderen, einen skeptischen Unterton in der Stimme. „Die ist wirklich ulkig!“, lachte sich Luffy unterdessen schlapp. Dealer Blaze seufzte fast schon genervt. „Lass den Unsinn und komm da raus, Sunrise“, verordnete er kleinlaut, versuchte aber sein Bestes um energisch zu klingen – scheiterte aber leider. „Sunrise? Oh, das tut mir furchtbar Leid, sie ist grade gegangen“, flötete das Mädchen auf der anderen Seite der Tür gespielt unwissend mit verstellter Stimme. Roulette schien indessen der Geduldsfaden gerissen zu sein, denn sie ergriff mit einem wütenden Urschrei die Türklinke und rüttelte mit aller Macht daran. „Ich höre dich doch, du blöde Kuh, da kannst du deine Stimme noch so lächerlich verstellen!“, schrie sie dabei völlig außer sich. Neben ihr stieß Dealer Blaze einen hilflosen, wenn auch teilweise sogar fast genervten Seufzer durch seine schmalen Lippen, ehe er sich zu den vier Strohhüten herumwandte und sie müde anlächelte. „Geht doch schon mal vor in Sunrise’ Garderobe“, rief er ihnen zu und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. „Das hier kann noch etwas dauern.“ Die eine Hälfte der Strohhutbande warf sich untereinander fragende Blicke zog, ehe der Kapitän verdutzt vor sich hinmurmelte: „O… kay?“ „Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut“, sang Franky, der neue Schiffszimmermann der Strohhutbande lustlos vor sich hin, während er die Beine von der Galionsfigur der Thousand Sunny baumeln ließ auf der er saß – Gnade ihm Gott, wenn das sein Kapitän das herausfand. Oh ja, und wie wir’s gut haben, dachte er angesäuert und kniff die Brauen zusammen, ganz besonders, wenn die eigene Crew einen knallhart hängen lässt, während die in einer echten Super-Stadt ihren Spaß haben. Gelangweilt sang er weiter: „Wir plündern und rauben und stehlen – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Entführen, zerstören ohne Problem – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut.“ Franky warf einen Blick über seine Schulter auf die glitzernden Lichter Tortuga’s und wie von alleine verschwand der ärgerliche Ausdruck auf seinem markanten Gesicht, um einem sanften Lächeln Platz zu machen – morgen würde er die Stadt auf jeden Fall mal genauer unter die Lupe nehmen. Das war eine echte Wahnsinnsstadt und die Musik war so laut, dass der Cyborg sie sogar bis hierher hören konnte. Sie vertrug sich zwar nicht so ganz mit dem Lied, das er gerade sang, aber er scherte sich nicht weiter drum. Franky fuhr fort, lauter diesmal: „Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut! Wir… wir…“ Plötzlich stockte er, ein grübelnder Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, während er sich harsch am Hinterkopf kratzte. „Wie ging denn jetzt noch gleich die zweite Strophe…? Wir setzen Städte und Schiffe in Brand? Nee, das ist die Dritte…“ Angestrengt versuchte er sich zu erinnern, wie der gute alte Tom es ihm und dem ollen Blödberg immer vorgesungen hatte. Seine Augen verengten sich, während er nachdachte, seine rechte Hand fand fast von allein den Weg unter sein Kinn. „Mann, das gibt’s doch nicht“, murmelte er vor sich hin. „Ich muss das doch noch wissen… Hm… Ein jeder von uns ist ein schmutziger Dieb? Nein, das ist die Vierte!“ Sichtlich wütend auf sich selbst kreuzte er trotzig die Arme vor seinem Brustkorb. Irgendwo in den Tiefen seines Langzeitgedächtnisses musste diese vermaledeite zweite Strophe doch aufzutreiben sein. Vielleicht erinnerte er sich ja wieder, wenn er noch mal ganz von vorne anfing. Na ja, einen Versuch war es wert: „Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut. Wir plündern und rauben und stehlen – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Entführen, zerstören ohne Problem – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut! Wir… ein… äh… Ach, verdammt!“ Franky knirschte brummig mit den Zähnen. „Das darf doch echt nicht wahr sein! Wie geht diese verdammte zweite Strophe?!“ „Wir sacken kräftig Schätze ein – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Betrügen und legen jeden herein – trinkt aus, Piraten, yo-ho!“ Das Gesicht des Cyborg’s hellte sich schlagartig zu einem Grinsen auf. „Ja! Genau, das war es!“, rief er freudestrahlend aus und schlug seine Faust in die offene Handfläche seiner anderen Hand. Doch genau so plötzlich wie das Grienen auf seinen Lippen erschienen war, verschwand es auch wieder. Seine Augen weiteten sich entgeistert, als er realisierte, dass das gar nicht sein Unterbewusstsein gewesen sein konnte, das ihm da soeben auf die Sprünge geholfen hatte. Denn, mal ehrlich, seit wann hatte sein Unterbewusstsein denn eine weibliche Stimme? Erschüttert durch den Schock dieser Erkenntnis fuhr Franky mit einem Schlag hoch, die Augen weit aufgerissen. Ein Fehler, denn er hatte sich so dermaßen erschrocken, dass er augenblicklich ins Stolpern geriet und rücklings von der Galionsfigur purzelte. Zu seinem Glück hatte er das Deck der Thousand Sunny mit Gras ausgestattet, sonst hätte er sich womöglich noch das Genick gebrochen. Sobald das weiche Gras seinen Aufprall abgebremst hatte, rappelte er sich hastig wieder auf und reckte den Kopf in alle Richtungen, blickte sich suchend um. „Ist da wer?!“, schrie er. „Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut!“, sang die sanfte, weibliche Stimme weiter, verklang gleich darauf aber wieder. Dann ertönte ein hohes, schulmädchenhaftes Kichern. „Dummer, dummer Kerl. Weißt du denn nicht, dass dieses Lied Böses heraufbeschwört?“ Der Schiffszimmermann geriet fast schon in Panik, weil er absolut nichts und niemanden in seiner Reichweite entdecken konnte. Sicherheitshalber klappte er schon mal seine Hand nach hinten, um schießen zu können, sobald er bedroht werden sollte. Lauernd blickte er sich um, seine Augen verengt, die Augenbrauen zusammen gezogen. „Wer ist da?“, knurrte er gefährlich. „Zeig dich gefälligst!“ Wieder dasselbe hohe Kichern, das einem einen gruseligen Schauer über den Rücken jagte. „Aber ich verstecke mich doch gar nicht.“ Wo ist sie?, fragte sich Franky immer und immer wieder, während er jeden Zentimeter des Decks mit seinen Augen erforschte. Jeden Schatten, jede Ecke. Doch nirgends war von irgendjemandem eine Spur. Aber das war doch unmöglich! „Hier oben, Großer“, half das Mädchen ihm auf die Sprünge, das Echo ließ es klingen, als käme ihre Stimme von überall. Franky warf den Kopf so schnell nach hinten, dass es fast wehtat und blickte den Mast entlang, bis sein Blick die Ausguckkabine erreichte. Und tatsächlich, hoch dort oben, auf der Kabine, schien etwas oder besser gesagt jemand zu sein. Um genau zu sein, schien da jemand zu sitzen. Vollkommen überrumpelt stolperte er einen Schritt rückwärts, seine Augen weiteten sich entsetzt, als er vage die Umrisse eines Mädchens erkannte, die da mit übereinander geschlagenen Beinen saß. Als nächstes erfassten seine Augen lange, glatte schwarze Haare, kurz darauf erkannte er eine pechschwarze Schuluniform, lange weiße Wadenstrümpfe und eine silbrig glänzende Totenkopf-Brosche. Dann sah er blutrote Lippen, die ihn arrogant angrinsten – mehr konnte er von dem Gesicht des Mädchens nicht erkennen, da das dichte Pony komplett ihre Augen versteckte. „Wer bist du?!“, schrie Franky vollkommen außer sich. „Und was willst du hier?!“ Das Mädchen fuhr mit einer schwarz-behandschuhten Hand über das weiche Holz des Mastes. „Ein nettes kleines Schiff habt ihr da“, lobte sie hochnäsig. Langsam aber sicher verlor der Cyborg die Geduld. Blindwütig fauchte er: „Antworte mir gefälligst! WER BIST DU?!“ Sie wandte ihm das Gesicht wieder zu, das Grinsen verschwand für einen Atemzug, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen, als sie ihr Kinn in ihre Handfläche legte, dessen Arm sie auf ihrem Knie abgestützt hatte. „Cyborg Franky“, hauchte sie fast schon geheimnisvoll. „47 Million Berry. Schiffszimmermann der Strohhutbande.“ „Ich weiß, wer ich bin!“, schrie der Cyborg aufgebracht, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, woher sie das alles überhaupt wusste. „Ich will wissen, wer du bist!“ Das Mädchen kicherte wieder. „Du bist süß. Du gefällst mir.“ Ihr Grinsen wurde noch eine Spur breiter, gleichzeitig auch irgendwie dämonisch. „Aber blutüberströmt würdest du mir noch besser gefallen.“ Erstarrt weiteten sich die Augen des Türkishaarigen erneut. „W-was?!“, stotterte er entgeistert, sein Gesicht war mit einem Mal aschfahl geworden. „Haha“, lachte plötzlich eine Kinderstimme fast tonlos hinter ihm. „Ja, mir auch. Oder am besten gleich ganz tot.“ Erschrocken wirbelte Franky herum und starrte in zwei karmesinrote Augen, die so leer schienen, dass er sich im ersten Moment fragte, ob der Besitzer dieser Augen wohl jemals irgendeine Form von Emotion verspürt hatte. Das Augenpaar gehörte einem kleinen Jungen der auf keinen Fall älter als zehn Jahre sein konnte. Er stand auf der Galionsfigur und lächelte kalt auf ihn herab, sein Gesicht umrahmt von weißblonden, lockigen Haaren, gebändigt von einer aufgeplusterten Art von Kappe. Das einzig Seltsame an diesem unscheinbar aussehenden, kreidebleichen Jungen war der aufwändig verzierte, quadratische Holzkasten in seinen Händen, aus dem eine Kordel herausguckte. Reflexartig zielte er mit dem eingebauten Geschoss in seinem Arm auf den Jungen und zischte: „Was zur Hölle wollt ihr hier? Und wer zum Teufel noch mal seid—“ „He, Nii-chan“, unterbrach der Junge plötzlich in Anspielung auf Franky und umfasste die Kordel an dem Kasten mit einer Hand. Das gleichförmige Lächeln auf seinen Lippen zog sich zu einem frostigen Grinsen in die Länge. „Möchtest du mein Lied hören?“ Franky blinzelte perplex. „Dein… Lied?“ Die Hand an der Kordel fing langsam an zu drehen. „Mora Mora Inkubo“, hauchte der Junge eiskalt. „Nada. Kosmaro“, zischte eine scharfe, männliche Stimme streng. „Das reicht jetzt.“ Erneut wirbelte Franky erschrocken herum und sah einen Mann auf der Reling fast unmittelbar hinter ihm sitzen. Seine langen, dunkelblauen Haare hingen in einem Pferdeschwanz über seine Schulter, seine gelben Augen hatten etwas Unheimliches und im Allgemeinen hatte der Kerl mit seiner blassen Haut, dem schwarzen Mantel und dem umgedrehten Holzkreuz an seiner Kette eine gruselige Ähnlichkeit mit dem, was abergläubische Menschen wohl einen Vampir nennen würden. Der Kerl grinste den Türkishaarigen düster an und hob die Hand zum Gruß. „Yo, Schrotthaufen“, sagte er. „Was zur Hölle?!“, rief Franky völlig außer sich. „Wie viele von euch tauchen denn da noch aus dem Nichts auf?! Und überhaupt, wer seid ihr schrägen Typen eigentlich?!“ „Penso, du bist gemein!“, rief das Mädchen namens Nada von hoch oben mit aufgeblähten Backen beleidigt hinunter. „Ich wollte mit ihm spielen!“ „Haha. Schade. Mein Lied hätte ihm gefallen“, merkte der Junge an und nahm die Hand wieder von der Kordel. Der Mann der den Namen Penso trug, knurrte irgendwas durch seine Zähne, ehe seine Augen wieder den Schiffszimmermann der Strohhutbande fixierten. „Hör zu, du Freak“, zischte er. „Wir haben eine wichtige Nachricht für Monkey D. Luffy.“ Nada fügte kichernd hinzu: „Man könnte es auch einen gut gemeinten Ratschlag nennen.“ „Oder vielleicht auch einfach nur ‚Drohung’“, sagte der kleine Junge namens Kosmaro monoton. Penso grinste wieder dieses düstere Grinsen. „Du richtest ihm doch sicher etwas für uns aus, oder?“ Als Franky demonstrativ schwieg und ihn nur trotzig anfunkelte, fasste er diese Reaktion wohl als ein stummes Ja auf. „Braver Junge. Sag deinem Captain, dass er sich und seine Crew schleunigst von dieser Insel wegbringen sollte, wenn er weiß, was gut für ihn ist.“ Franky’s Augen blitzten lauernd auf, noch immer zielte er mit seiner Armpistole auf den blauhaarigen Kerl. „Ach ja?“, schnarchte er angesäuert. „Und warum sollten wir tun, was ihr sagt?“ Penso zog eine Augebraue hoch und grinste schief. „Na, ganz einfach“, sagte er. „Weil diese Insel…“, murmelte Kosmaro kalt. „… sonst euer Grab sein wird“, beendete Nada mit einem Kichern. So, mal wieder ein Kapitel abgeschlossen. Mannometer, ich hätte echt nicht gedacht, dass mir Charaktere gelingen würden, die NOCH geisteskranker sind als Mana aus Tausend Tränen Tief. O.o Penso jetzt vielleicht nicht so, aber Nada und Kosmaro sind echt… verkorkst! xD VOR ALLEM Kosmaro… Der kleine jagt mir echt sogar selbst eine Heidenangst ein, wann immer ich ihn mir vorstelle. Ich finde solche Gruselkinder echt immer am Schlimmsten. *bibber* Man denke nur an Samara aus The Ring oder Rachel aus Gothika oder das Kind aus The Grudge und und und… ;____; Und: YAAAAY!! Endlich ist Sunrise aufgetaucht! xD Ich hoffe, sie ist so arrogant und eingebildet, aber auch zerstreut rübergekommen, wie ich es haben wollte. ^^““ Ich wette, die meisten dachten, Sunrise wäre so ein Mary Sue Verschnitt, aber da habt ihr euch echt getäuscht. xD Aber mehr zu ihr im nächsten Kapitel. =3 Ich hoffe es hat euch gefallen und freue mich wie immer auf konstruktive Kritik und Feedback! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)