DeadEnd von KaraKiro (Gate To Hell (Update: Ch. 8!)) ================================================================================ Kapitel 8: Diva --------------- Guten Morgen, ihr Lieben. =3 Jaha, ein neues Kapitel! Kaum zu fassen. Es hat wieder endlos lange gedauert, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Ich bin rundum zufrieden mit dem Kapitel, besser konnte es wirklich nicht werden. Ich hab alles was reinkommen sollte genau so verpackte wie ich’s haben wollte! ;___; Das passiert so selten, ey… Jedenfalls wird EUCH das Kapitel ganz bestimmt SEHR GUT gefallen! xD Zumindest, wenn ihr treue Apo-Leserlein seid. :3 Denn es wird eine Person auftauchen, mit deren Auftauchen es so langsam wirklich zu spannend wurde (dabei war das gar nicht meine Absicht ;___;) UND es kommen wieder drei neue Charaktere dazu, die sofort klar machen: Mit der Einleitung ist es langsam aber sicher zu Ende! *harhar* Diesmal gibt es dafür aber wieder nichts von Zoro, Robin und Chopper. Gomen nasai. ^^““ Nya, bleibt mir nur noch euch viel Spaß zu wünschen. =) Wir lesen uns im Nachwort! Ja Ne, Alina [eight] Diva --- „Sag deinem Captain, dass er sich und seine Crew schleunigst von dieser Insel wegbringen sollte, wenn er weiß, was gut für ihn ist.“ - Penso --- Usopp’s Gesichtsausdruck hätte nicht misstrauischer sein können. Er traute dieser Sache ganz und gar nicht. Vor allem, weil ihm nie jemand seine Lügen abkaufte und Luffy nun wirklich nicht aussah, wie der Superstar schlechthin. Doch dieser Dealer Blaze hatte ohne zu zögern und ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, dass es gelogen war, alles geglaubt, was sie ihm erzählt hatten. Und jetzt waren sie auch noch auf dem Weg zu einer Berühmtheit, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sofort auffliegen lassen würde, dass Luffy nicht irgendein Daisuke Red war und womöglich sogar auch noch, dass sie in Wirklichkeit alle gefürchtete Piraten waren. Das konnte doch nur mächtig in die Hose gehen. Der würde sie alle der Marine ausliefern und die würde sie dann allesamt exekutieren. Vielleicht hätte er doch lieber statt Franky auf die Thousand Sunny aufpassen sollen, dann wäre er jetzt wenigstens aus dem Schneider. So ein Mist. Wieso hatte er denn nicht ein einziges Mal sein vorlautes Mundwerk halten können? Na gut, wer hätte denn auch ahnen können, dass Sunrise’ Agent ein so dermaßen blauäugiger Trottel war? Er wirkte zwar sehr seriös und clever, aber wildfremden Leuten, von denen er noch nie in seinem Leben etwas gehört hatte – und das hatte Dealer Blaze selbst gesagt – einfach so anzubieten Sunrise zu treffen, war schon eine echte Meisterleistung an Fahrlässigkeit. Sie hätten ja genau so gut irgendwelche Attentäter oder etwas Derartiges sein können, oder vielleicht Kidnapper oder weiß Gott was noch. Das alles brachte ihn zu folgenden Fragen: Was zum Teufel heckt dieser Kerl aus? Was will er damit bezwecken? Die Antwortmöglichkeiten waren unendlich, doch zwei davon könnten so lauten: Der hat uns eine Falle gestellt! Der will uns an die Marine verpfeifen! Und das war immer noch die bessere Variante. Die Schlechtere könnte in etwa so lauten: Er lockte sie in ein verlassenes Zimmer, verriegelte die Tür, legte Luffy Handschellen aus Seestein an, verging sich in irgendeiner Form an Nami – obwohl, nein, so wenig Verstand schien der Typ jetzt auch wieder nicht zu haben (außerdem würde er dann von Sanji gnadenlos filetiert werden – in mundgerechte Happen) – und würde schlussendlich irgendwelche obszöne, abartige Experimente an ihnen durchführen. Solche ruhigen und einigermaßen unscheinbaren Kerle waren doch immer diejenigen, vor denen man am meisten auf der Hut sein musste, hieß es immer – so wie Bankangestellte oder Beamte oder so. Wer wusste schon, was für ein kranker Psychopath sich hinter dieser netten Maske verbarg. Sie würden bestimmt als irgendwelche Mutanten enden. Usopp sah seine Nase schon aus seiner Hand wachsen (Gott, nein!), Luffy mit acht Armen (was dieser wohl endlos cool finden würde), Nami mit zwei Köpfen (was doppelt so viel Zickerei bedeuten würde) und Sanji als Zyklop (was er im Grunde sowieso schon war). Im Klartext: Sie waren so gut wie tot. Und bevor der Kanonier wusste, was er tat und ohne zu bemerken, wie sich sein Gesicht zunehmend zu einer Fratze voller Furcht verzog, rief er laut aus: „Nein! Ich bin zu jung, um an mir herumexperimentieren zu lassen!“ Ausnahmslos alle blieben abrupt stehen und wandten sich mit einem entgeisterten Ausdruck auf ihren Gesichtern zu ihm herum um ihn verwirrt anzublinzeln, während Usopp stocksteif mit seinen Armen noch immer an seinem Kopf wie ein Fähnchen im Wind stand, als würde er jeden Moment umkippen, wenn er angepustet werden würde. Dealer Blaze blickte den Schützen noch eine Weile wortlos an, ehe er dem entsetzten Ausdruck auf seinem Gesicht platz für ein aufgesetztes Lächeln machte, das er scheinbar jeden Morgen nach dem Aufstehen vor dem Spiegel zu üben pflegte. „Geht es Ihnen nicht gut, Herr Pressesprecher?“, fragte er betont freundlich. Bevor Usopp auf die Frage antworten konnte, wandte sich Sanji mit einem Augenrollen wieder ab und sagte statt dem Schützen: „Kein Grund zur Sorge, er hat nur ’ne gespaltene Persönlichkeit.“ Er zündete sich gelassen eine Zigarette und beugte sich in Dealer Blaze’ Richtung. „Er nennt seine andere ‚Hälfte’ Sogeking. Genau wie der Pirat. Gruslig, was?“, murmelte er so leise, dass nur Sunrise’ Agent und Nami, die unmittelbar neben dem Brünetten stand, es gehört hatten. Während Nami munter über den Scherz des Smutje’s vor sich hinkicherte, blinzelte Dealer Blaze erschrocken. „A-Achso?“, fragte er leise und wusste sichtbar nicht, ob er nun Mitleid mit ihm haben sollte oder sich von nun an lieber von Usopp fern hielt. Dann schüttelte er den Kopf und setzte wieder dieses künstliche Lächeln auf. „Jedenfalls müssen wir uns beeilen. Wir haben schon überzogen, weil Sunrise partout nicht auf die Bühne will.“ Nami blinzelte verdutzt. „Wieso das denn?“, fragte sie verwundert, ein neugieriger Schimmer in ihren rehbraunen Augen. Dealer Blaze seufzte leise. „Sie ist immer sehr aufgeregt und nervös, bevor sie auf die Bühne muss. Auf anderen Inseln ist es nicht schwer sie wieder zu beruhigen. Aber wann immer sie in Heaven’s Peak auftritt, wird es ganz besonders schlimm“, erklärte der brünette Mann besorgt und zuckte die Schultern. „Warum das so ist, weiß keiner. Nicht mal sie selbst.“ Während die Navigatorin verwirrt die Augenbrauen hochzog, wandte sich Blaze an Luffy, welcher dümmlich in die Gegend grinste. „Ein Glück, dass Sie da sind, Daisuke-san.“ Der Schwarzhaarige, der offensichtlich überhaupt nicht zugehört hatte, blickte den Agenten mit hochgezogenen Brauen und einem planlosen Gesichtsausdruck an. „Hä? Hast du was gesagt?“, fragte er unverblümt. Dealer Blaze lachte leise. „Sie sind ja außerordentlich bodenständig, wenn ich das mal so sagen darf“, merkte er an. „Sunrise wird Sie bestimmt mögen, Daisuke-san.“ Luffy’s Ausdruck wurde währenddessen immer planloser. Er legte den Kopf schief und blinzelte verwirrt. „Wer ist eigentlich dieser ‚Daisuke-san’, von dem du dauernd redest?“ Kurz darauf traf ihn eine gewaltige Kopfnuss, die ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Hocke beförderte, die Hände über der Beule an seinem Hinterkopf verschränkt. „Du bist das, du Volltrottel!“, fauchte Nami ungläubig, während Sanji neben ihr nur genervt den Kopf schüttelte und Usopp sie vor seinem inneren Auge schon alle hatte auffliegen sehen. Dealer Blaze lachte ein weiteres Mal und war seltsamerweise kein bisschen misstrauisch geworden. „Sunrise wird Sie eindeutig mögen.“ Er grinste freundlich und zeigte auf die Tür am Ende des Ganges. „Das da vorne ist Sunrise’ Garderobe. Sie—“ Doch er wurde jäh unterbrochen, als die Tür aufflog, mit einem lauten Knall gegen die Wand krachte und ein ohrenbetäubendes „Ich geh da auf keinen Fall raus!“ durch den Gang fegte, gefolgt von einem blonden, pink durchgesträhnten Haarschopf. Das Mädchen stürmte geradewegs mit einem wutentbrannten Gesichtsausdruck an den vier Strohhüten und dem Agenten vorbei ohne sie auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen und verschwand in eine Tür am anderen Ende das Ganges, die sie genau so laut zuschlug, wie sie die der Garderobe aufgerissen hatte. „—ist eben gradewegs an uns vorbeigestürmt“, murmelte Dealer Blaze verdattert, der eigentlich etwas ganz anderes hatte sagen wollen. Aus der Kabine stampfte mit gefährlichen Schritten eine erwachsene Frau mit silbernen Haaren, die ihr bis zur Hüfte reichten, einen monoton-genervten Ausdruck auf ihrem reifen Gesicht. Sie warf dem Agenten einen gleichgültigen Seitenblick zu und grüßte kurz angebunden mit einer echten Reibeisenstimme: „Blaze.“ Dann war sie auch schon bei der Tür, in welche grade das Mädchen verschwunden war, gefolgt von fiktiven Herzchen, die aus der Richtung des Smutjes kamen, und klopfte so hart gegen das Metall, dass eigentlich die Tür hätte aus den Angeln fliegen müssen. „Wenn du nicht sofort da herauskommst und auf die Bühne gehst, sprenge ich die Tür und zerre dich an deinen Haaren hinauf!“, drohte sie in Enormlautstärke, jedoch blieb ihr Ausdruck noch immer genauso monoton-genervt wie vorher. „Das traust du dich eh nicht, weil ich nämlich Selbstmord begehen werde, wenn du die Tür sprengst!“, kreischte das Mädchen auf der anderen Seite ärgerlich. Dann endlich schien doch noch Wut in das Gesicht der Silberhaarigen einzukehren, sie knirschte mit den Zähnen und ballte die Hände zu Fäusten. „Mach mir bloß keine falschen Hoffnungen, wenn du sowieso nicht vorhast sie zu erfüllen!“, fauchte die Frau. „Was zur Hölle…“, murmelte Nami fassungslos, ihre Augenbraue fing an bedenklich zu zucken. Das war doch eben Sunrise gewesen, oder nicht? „Sunrise-chwan!“, quietschte Sanji entzückt und schlug die Hände neben dem Gesicht zusammen, während er Rauchherzchen durch seine Lippen pustete. „Hach, sie ist noch viel schöner, als auf dem Plakat!“ Mal ganz außer Acht gelassen, dass die Sängerin viel zu schnell an dem Smutje vorbeigestürmt war, als dass er wirklich viel von ihrem Gesicht hätte erkennen können… Usopp blinzelte verwirrt. „Das ist ja ’ne waschechte Diva…“, merkte er verblüfft an. „Oh, das ist noch gar nichts, glaub mir“, seufzte Dealer Blaze hilflos und ließ die Schultern hängen, während Luffy sich neben ihm lachend den Bauch hielt. „Die ist ja ulkig!“, kommentierte er glucksend. Nami beugte sich zu Sunrise’ Agenten, der leicht ratlos vor sich hinlachte, aber eher aussah, als wolle er weinen, und fragte leise: „Und wer ist die andere Frau?“ „Das ist Roulette. Sie ist für die Bühnenoutfits und Sunrise’ Styling verantwortlich und im Allgemeinen eigentlich ihre rechte Hand“, antwortete Dealer Blaze gewohnt freundlich, ehe er an alle gewandt fortfuhr, durchbrochen von weiteren Schreien und Beschimpfungen Sunrise’ und der Frau namens Roulette: „Nun, ich würde sagen, ich hole unsere kleine Diva mal aus dem Zimmer da raus, bevor ihr Manager noch auftaucht und wir alle unser Testament machen können. Wartet hier.“ Und damit gesellte er sich zur Silberhaarigen vor die Tür, ließ vier Strohhüte zurück, die einander fragende Blicke zuwarfen und klopfte sachte, aber dennoch bestimmt an die Tür. „Sunrise?“ Kurze Stille, dann eine verstellte Mädchenstimme: „Tut, tut, tut… Sorry, aber Sunrise ist zurzeit nicht zu sprechen. Bitter hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Piep…“ Noch eine kurze Stille, dann ein ohrenbetäubendes: „Piep!“ „Was zur Hölle…“, murmelte Nami ungläubig, ihre Augenbraue zuckte schon wie verrückt und synchron mit ihrem Mundwinkel. Hatten auf dieser Insel eigentlich alle einen Knall? „Sunrise-chwan!“, quietschte Sanji schwärmerisch und schlug ein weiteres Mal die Hände neben dem Gesicht zusammen, während seine Zigarette sonderbare Herzchen absonderte. „Hach, sie ist nicht nur bildschön, sondern auch noch witzig!“ Dabei bemerkte er nicht mal, dass er von rechts von einem bitterbösen Todesblick fast aufgespießt wurde – langsam, aber sicher ging er Nami auf den Senkel. Usopp blinzelte fassungslos. „Hat die nicht mehr alle Tassen im Schrank?“, fragte er mehr sich selbst als die anderen, einen skeptischen Unterton in der Stimme. „Die ist wirklich ulkig!“, lachte sich Luffy unterdessen schlapp. Dealer Blaze seufzte fast schon genervt. „Lass den Unsinn und komm da raus, Sunrise“, verordnete er kleinlaut, versuchte aber sein Bestes um energisch zu klingen – scheiterte aber leider. „Sunrise? Oh, das tut mir furchtbar Leid, sie ist grade gegangen“, flötete das Mädchen auf der anderen Seite der Tür gespielt unwissend mit verstellter Stimme. Roulette schien indessen der Geduldsfaden gerissen zu sein, denn sie ergriff mit einem wütenden Urschrei die Türklinke und rüttelte mit aller Macht daran. „Ich höre dich doch, du blöde Kuh, da kannst du deine Stimme noch so lächerlich verstellen!“, schrie sie dabei völlig außer sich. Neben ihr stieß Dealer Blaze einen hilflosen, wenn auch teilweise sogar fast genervten Seufzer durch seine schmalen Lippen, ehe er sich zu den vier Strohhüten herumwandte und sie müde anlächelte. „Geht doch schon mal vor in Sunrise’ Garderobe“, rief er ihnen zu und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. „Das hier kann noch etwas dauern.“ Die eine Hälfte der Strohhutbande warf sich untereinander fragende Blicke zog, ehe der Kapitän verdutzt vor sich hinmurmelte: „O… kay?“ „Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut“, sang Franky, der neue Schiffszimmermann der Strohhutbande lustlos vor sich hin, während er die Beine von der Galionsfigur der Thousand Sunny baumeln ließ auf der er saß – Gnade ihm Gott, wenn das sein Kapitän das herausfand. Oh ja, und wie wir’s gut haben, dachte er angesäuert und kniff die Brauen zusammen, ganz besonders, wenn die eigene Crew einen knallhart hängen lässt, während die in einer echten Super-Stadt ihren Spaß haben. Gelangweilt sang er weiter: „Wir plündern und rauben und stehlen – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Entführen, zerstören ohne Problem – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut.“ Franky warf einen Blick über seine Schulter auf die glitzernden Lichter Tortuga’s und wie von alleine verschwand der ärgerliche Ausdruck auf seinem markanten Gesicht, um einem sanften Lächeln Platz zu machen – morgen würde er die Stadt auf jeden Fall mal genauer unter die Lupe nehmen. Das war eine echte Wahnsinnsstadt und die Musik war so laut, dass der Cyborg sie sogar bis hierher hören konnte. Sie vertrug sich zwar nicht so ganz mit dem Lied, das er gerade sang, aber er scherte sich nicht weiter drum. Franky fuhr fort, lauter diesmal: „Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut! Wir… wir…“ Plötzlich stockte er, ein grübelnder Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, während er sich harsch am Hinterkopf kratzte. „Wie ging denn jetzt noch gleich die zweite Strophe…? Wir setzen Städte und Schiffe in Brand? Nee, das ist die Dritte…“ Angestrengt versuchte er sich zu erinnern, wie der gute alte Tom es ihm und dem ollen Blödberg immer vorgesungen hatte. Seine Augen verengten sich, während er nachdachte, seine rechte Hand fand fast von allein den Weg unter sein Kinn. „Mann, das gibt’s doch nicht“, murmelte er vor sich hin. „Ich muss das doch noch wissen… Hm… Ein jeder von uns ist ein schmutziger Dieb? Nein, das ist die Vierte!“ Sichtlich wütend auf sich selbst kreuzte er trotzig die Arme vor seinem Brustkorb. Irgendwo in den Tiefen seines Langzeitgedächtnisses musste diese vermaledeite zweite Strophe doch aufzutreiben sein. Vielleicht erinnerte er sich ja wieder, wenn er noch mal ganz von vorne anfing. Na ja, einen Versuch war es wert: „Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut. Wir plündern und rauben und stehlen – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Entführen, zerstören ohne Problem – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut! Wir… ein… äh… Ach, verdammt!“ Franky knirschte brummig mit den Zähnen. „Das darf doch echt nicht wahr sein! Wie geht diese verdammte zweite Strophe?!“ „Wir sacken kräftig Schätze ein – trinkt aus, Piraten, yo-ho! Betrügen und legen jeden herein – trinkt aus, Piraten, yo-ho!“ Das Gesicht des Cyborg’s hellte sich schlagartig zu einem Grinsen auf. „Ja! Genau, das war es!“, rief er freudestrahlend aus und schlug seine Faust in die offene Handfläche seiner anderen Hand. Doch genau so plötzlich wie das Grienen auf seinen Lippen erschienen war, verschwand es auch wieder. Seine Augen weiteten sich entgeistert, als er realisierte, dass das gar nicht sein Unterbewusstsein gewesen sein konnte, das ihm da soeben auf die Sprünge geholfen hatte. Denn, mal ehrlich, seit wann hatte sein Unterbewusstsein denn eine weibliche Stimme? Erschüttert durch den Schock dieser Erkenntnis fuhr Franky mit einem Schlag hoch, die Augen weit aufgerissen. Ein Fehler, denn er hatte sich so dermaßen erschrocken, dass er augenblicklich ins Stolpern geriet und rücklings von der Galionsfigur purzelte. Zu seinem Glück hatte er das Deck der Thousand Sunny mit Gras ausgestattet, sonst hätte er sich womöglich noch das Genick gebrochen. Sobald das weiche Gras seinen Aufprall abgebremst hatte, rappelte er sich hastig wieder auf und reckte den Kopf in alle Richtungen, blickte sich suchend um. „Ist da wer?!“, schrie er. „Yo-ho, yo-ho, Piraten haben’s gut!“, sang die sanfte, weibliche Stimme weiter, verklang gleich darauf aber wieder. Dann ertönte ein hohes, schulmädchenhaftes Kichern. „Dummer, dummer Kerl. Weißt du denn nicht, dass dieses Lied Böses heraufbeschwört?“ Der Schiffszimmermann geriet fast schon in Panik, weil er absolut nichts und niemanden in seiner Reichweite entdecken konnte. Sicherheitshalber klappte er schon mal seine Hand nach hinten, um schießen zu können, sobald er bedroht werden sollte. Lauernd blickte er sich um, seine Augen verengt, die Augenbrauen zusammen gezogen. „Wer ist da?“, knurrte er gefährlich. „Zeig dich gefälligst!“ Wieder dasselbe hohe Kichern, das einem einen gruseligen Schauer über den Rücken jagte. „Aber ich verstecke mich doch gar nicht.“ Wo ist sie?, fragte sich Franky immer und immer wieder, während er jeden Zentimeter des Decks mit seinen Augen erforschte. Jeden Schatten, jede Ecke. Doch nirgends war von irgendjemandem eine Spur. Aber das war doch unmöglich! „Hier oben, Großer“, half das Mädchen ihm auf die Sprünge, das Echo ließ es klingen, als käme ihre Stimme von überall. Franky warf den Kopf so schnell nach hinten, dass es fast wehtat und blickte den Mast entlang, bis sein Blick die Ausguckkabine erreichte. Und tatsächlich, hoch dort oben, auf der Kabine, schien etwas oder besser gesagt jemand zu sein. Um genau zu sein, schien da jemand zu sitzen. Vollkommen überrumpelt stolperte er einen Schritt rückwärts, seine Augen weiteten sich entsetzt, als er vage die Umrisse eines Mädchens erkannte, die da mit übereinander geschlagenen Beinen saß. Als nächstes erfassten seine Augen lange, glatte schwarze Haare, kurz darauf erkannte er eine pechschwarze Schuluniform, lange weiße Wadenstrümpfe und eine silbrig glänzende Totenkopf-Brosche. Dann sah er blutrote Lippen, die ihn arrogant angrinsten – mehr konnte er von dem Gesicht des Mädchens nicht erkennen, da das dichte Pony komplett ihre Augen versteckte. „Wer bist du?!“, schrie Franky vollkommen außer sich. „Und was willst du hier?!“ Das Mädchen fuhr mit einer schwarz-behandschuhten Hand über das weiche Holz des Mastes. „Ein nettes kleines Schiff habt ihr da“, lobte sie hochnäsig. Langsam aber sicher verlor der Cyborg die Geduld. Blindwütig fauchte er: „Antworte mir gefälligst! WER BIST DU?!“ Sie wandte ihm das Gesicht wieder zu, das Grinsen verschwand für einen Atemzug, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen, als sie ihr Kinn in ihre Handfläche legte, dessen Arm sie auf ihrem Knie abgestützt hatte. „Cyborg Franky“, hauchte sie fast schon geheimnisvoll. „47 Million Berry. Schiffszimmermann der Strohhutbande.“ „Ich weiß, wer ich bin!“, schrie der Cyborg aufgebracht, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, woher sie das alles überhaupt wusste. „Ich will wissen, wer du bist!“ Das Mädchen kicherte wieder. „Du bist süß. Du gefällst mir.“ Ihr Grinsen wurde noch eine Spur breiter, gleichzeitig auch irgendwie dämonisch. „Aber blutüberströmt würdest du mir noch besser gefallen.“ Erstarrt weiteten sich die Augen des Türkishaarigen erneut. „W-was?!“, stotterte er entgeistert, sein Gesicht war mit einem Mal aschfahl geworden. „Haha“, lachte plötzlich eine Kinderstimme fast tonlos hinter ihm. „Ja, mir auch. Oder am besten gleich ganz tot.“ Erschrocken wirbelte Franky herum und starrte in zwei karmesinrote Augen, die so leer schienen, dass er sich im ersten Moment fragte, ob der Besitzer dieser Augen wohl jemals irgendeine Form von Emotion verspürt hatte. Das Augenpaar gehörte einem kleinen Jungen der auf keinen Fall älter als zehn Jahre sein konnte. Er stand auf der Galionsfigur und lächelte kalt auf ihn herab, sein Gesicht umrahmt von weißblonden, lockigen Haaren, gebändigt von einer aufgeplusterten Art von Kappe. Das einzig Seltsame an diesem unscheinbar aussehenden, kreidebleichen Jungen war der aufwändig verzierte, quadratische Holzkasten in seinen Händen, aus dem eine Kordel herausguckte. Reflexartig zielte er mit dem eingebauten Geschoss in seinem Arm auf den Jungen und zischte: „Was zur Hölle wollt ihr hier? Und wer zum Teufel noch mal seid—“ „He, Nii-chan“, unterbrach der Junge plötzlich in Anspielung auf Franky und umfasste die Kordel an dem Kasten mit einer Hand. Das gleichförmige Lächeln auf seinen Lippen zog sich zu einem frostigen Grinsen in die Länge. „Möchtest du mein Lied hören?“ Franky blinzelte perplex. „Dein… Lied?“ Die Hand an der Kordel fing langsam an zu drehen. „Mora Mora Inkubo“, hauchte der Junge eiskalt. „Nada. Kosmaro“, zischte eine scharfe, männliche Stimme streng. „Das reicht jetzt.“ Erneut wirbelte Franky erschrocken herum und sah einen Mann auf der Reling fast unmittelbar hinter ihm sitzen. Seine langen, dunkelblauen Haare hingen in einem Pferdeschwanz über seine Schulter, seine gelben Augen hatten etwas Unheimliches und im Allgemeinen hatte der Kerl mit seiner blassen Haut, dem schwarzen Mantel und dem umgedrehten Holzkreuz an seiner Kette eine gruselige Ähnlichkeit mit dem, was abergläubische Menschen wohl einen Vampir nennen würden. Der Kerl grinste den Türkishaarigen düster an und hob die Hand zum Gruß. „Yo, Schrotthaufen“, sagte er. „Was zur Hölle?!“, rief Franky völlig außer sich. „Wie viele von euch tauchen denn da noch aus dem Nichts auf?! Und überhaupt, wer seid ihr schrägen Typen eigentlich?!“ „Penso, du bist gemein!“, rief das Mädchen namens Nada von hoch oben mit aufgeblähten Backen beleidigt hinunter. „Ich wollte mit ihm spielen!“ „Haha. Schade. Mein Lied hätte ihm gefallen“, merkte der Junge an und nahm die Hand wieder von der Kordel. Der Mann der den Namen Penso trug, knurrte irgendwas durch seine Zähne, ehe seine Augen wieder den Schiffszimmermann der Strohhutbande fixierten. „Hör zu, du Freak“, zischte er. „Wir haben eine wichtige Nachricht für Monkey D. Luffy.“ Nada fügte kichernd hinzu: „Man könnte es auch einen gut gemeinten Ratschlag nennen.“ „Oder vielleicht auch einfach nur ‚Drohung’“, sagte der kleine Junge namens Kosmaro monoton. Penso grinste wieder dieses düstere Grinsen. „Du richtest ihm doch sicher etwas für uns aus, oder?“ Als Franky demonstrativ schwieg und ihn nur trotzig anfunkelte, fasste er diese Reaktion wohl als ein stummes Ja auf. „Braver Junge. Sag deinem Captain, dass er sich und seine Crew schleunigst von dieser Insel wegbringen sollte, wenn er weiß, was gut für ihn ist.“ Franky’s Augen blitzten lauernd auf, noch immer zielte er mit seiner Armpistole auf den blauhaarigen Kerl. „Ach ja?“, schnarchte er angesäuert. „Und warum sollten wir tun, was ihr sagt?“ Penso zog eine Augebraue hoch und grinste schief. „Na, ganz einfach“, sagte er. „Weil diese Insel…“, murmelte Kosmaro kalt. „… sonst euer Grab sein wird“, beendete Nada mit einem Kichern. So, mal wieder ein Kapitel abgeschlossen. Mannometer, ich hätte echt nicht gedacht, dass mir Charaktere gelingen würden, die NOCH geisteskranker sind als Mana aus Tausend Tränen Tief. O.o Penso jetzt vielleicht nicht so, aber Nada und Kosmaro sind echt… verkorkst! xD VOR ALLEM Kosmaro… Der kleine jagt mir echt sogar selbst eine Heidenangst ein, wann immer ich ihn mir vorstelle. Ich finde solche Gruselkinder echt immer am Schlimmsten. *bibber* Man denke nur an Samara aus The Ring oder Rachel aus Gothika oder das Kind aus The Grudge und und und… ;____; Und: YAAAAY!! Endlich ist Sunrise aufgetaucht! xD Ich hoffe, sie ist so arrogant und eingebildet, aber auch zerstreut rübergekommen, wie ich es haben wollte. ^^““ Ich wette, die meisten dachten, Sunrise wäre so ein Mary Sue Verschnitt, aber da habt ihr euch echt getäuscht. xD Aber mehr zu ihr im nächsten Kapitel. =3 Ich hoffe es hat euch gefallen und freue mich wie immer auf konstruktive Kritik und Feedback! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)