DeadEnd von KaraKiro (Gate To Hell (Update: Ch. 8!)) ================================================================================ Kapitel 4: Technologie ---------------------- Hey, Minna-san! ^^ Und schon wieder so eine Mega-Kap… ich kann mich bei dieser Story einfach nicht kurzfassen… -.- Jedenfalls möchte ich mich an dieser Stelle auch bei den fleißigen Leser- und Schreiberlein bedanken! ^^ Danke schön! Hoffentlich gefällt euch dieses Kap! Denn ich hab komischerweise nichts dran auszusetzen xD Ja Ne, Alina [four] Technologie --- „Die Menschen hier sind erstaunlich gut auf Piraten zu sprechen, findet ihr nicht?“ - Nico Robin --- „Lautsprecher?!“, rief Nami glaubenslos aus, nachdem sich ihre Ohren von der immens lauten Durchsage erholt hatten, und ihre rehbraunen Augen blickten geweitet und fast schon entsetzt auf die gigantischen, schwarzen Geräte, aus der soeben noch eine blecherne Stimme Heaven’s Peak angekündigt hatte. „Wieso um alles in der Welt schweben da Lautsprecher?!“ Es folgte angespannte Stille, in der jeder in seinen eigenen Gedanken versank. Seien es nun Fragen, Spekulationen oder imaginäre Freudentänze. Sanji, der neben der Navigatorin stand, rieb sich ein paar Mal über die Augen, während er schließlich murmelte: „Krass… Einfach nur krass…“ Zittrig und ganz und gar hibbelig fischte er mal wieder nach einer Packung Zigaretten. Rauchen war jetzt die einzig richtige Lösung – das würde ihn schon wieder runterholen. Dieses Kommentar schien alle anderen Crewmitglieder wieder in die Realität zurückzuholen, denn plötzlich fingen sie an wie wild durcheinander zu reden – Nami, die das Ganze noch nicht wirklich glauben konnte, ausgeschlossen. „Scheiße, war das laut!“, brüllte Usopp hysterisch und so laut, als wolle er den Lautsprechern Konkurrenz machen. „Die schweben! Die schweben! Das glaub ich nicht!“ Chopper, aufgewühlter denn je. Franky schüttelte den Kopf, die Augen verspannt geschlossen und seine massiven Arme vor seinem nicht weniger massiven Brustkorb verschränkt. „Nein, unmöglich. Ausgeschlossen“, redete er sich ein. „Lautsprecher können nicht schweben. Das geht nicht. Nein.“ Zoro zog misstrauisch die Braue hoch, doch die Unruhe, die in ihm vorging, konnte er nicht verbergen, egal wie gleichgültig er sich gab. „Da geht doch was nicht mit rechten Dingen zu. Das gefällt mir nicht.“ „Da bin ich ausnahmsweise mal deiner Meinung, Säbelrassler“, kam es von Sanji, während er sich abwesend eine Zigarette zündete. Nico Robin seufzte überfragt. „Schwebende Lautsprecher – was für ein Phänomen.“ „Mir kommt das nicht geheuer vor! Ich hab irgendwie Schiss…“ „Hast du immer, Usopp“, grunzte Zoro abwesend. Der Schütze biss sich auf die Unterlippe. „Ich mein’s ernst. Ich hab so ein komisches Gefühl…“ Da schaltete sich Luffy plötzlich entsetzt und fast schon regelrecht beleidigt ein: „Spinnt ihr? Die Dinger sind doch oberaffengeil!“ Beim letzten Wort hatten sich seine Mundwinkel wieder zu seinem für ihn typischen Grinsen nach oben gezogen und seine Augen bekamen wieder dieses bekannte, vorfreudige ‚Ich-rieche-Abenteuer’-Glitzern. „Na ja, ‚oberaffengeil’ trifft’s vielleicht nicht so ganz…“ „Ruhe jetzt! Ich muss nachdenken!“, rief Nami so plötzlich, dass alle verstummten und erstaunt zu ihr blickten. Die Navigatorin seufzte und schüttelte verwirrt den Kopf, während sie eines der technologischen Meisterwerke – der Lautsprecher, der dem Schiff am nahsten war – ganz genau besah. Unfassbar, sie schwebten tatsächlich. Aber das war unmöglich. Oder auch nicht. Sie wusste einfach nicht, was sie davon halten sollte. Einerseits jagten die schwarzen Giganten ihr unheimliche Angst ein, da ihr eine solche Technologie vollkommen neu war und vor dem Unbekannten hatte der Mensch ja bekanntlich eine Heidenangst. Aber andererseits weckten sie ihre Neugierde: Wenn die ‚Pforte’ – sie nannte es gedanklich einfach mal so – von Heaven’s Peak schon von hochkultureller Technologie geradezu strotzte, wie sah es dann erst auf der Insel aus? Auf was mussten sie sich gefasst machen? Was würde sie auf der Insel der vier Jahreszeiten erwarten, wenn sie hier schon Blöcke schweben sahen? Das alles kam ihr unendlich unwirklich vor. „Leute, ernsthaft“, durchbrach Chopper schließlich die Stille, „wie kann es möglich sein, dass da Lautsprecher in der Luft schweben?“ Komischerweise galt sein fragender Blick, obwohl seine durchaus berechtigte Frage an alle gerichtet war, ganz allein der Navigatorin, die darauf selbst keine passende Antwort wusste. Man sah Nami nur kaum merklich, schwach und unübersehbar ahnungslos die zierlichen Schultern zucken. „Normalerweise gar nicht“, kam es mit einem kaum hörbaren Beben in der Stimme von Robin. Und damit war die Frage des Arztes auf die logischste Art und Weise beantwortet und genau das war auch Nami’s Gedanke gewesen. Aber unübersehbar hatten sie da falsch gedacht. Und deswegen hatte Robin’s Betonung auch auf dem Wort ‚normalerweise’ gelegen. Usopp hatte ein ungutes Gefühl, was ja eigentlich nichts Neues war. Und das penetrante Klirren in seinen Ohren, das die Lautstärke der Stimme ausgelöst hatte, wollte einfach nicht vergehen. Es war so unendlich laut gewesen, es hatte ihn unheimlich schockiert. Und ihn auch ungelogen mächtig beeindruckt. Dass es einen Menschen oder mehrere gab, die in der geistigen und körperlichen Lage waren, einen Verstärker zu bauen, der eine Stimme so laut erklingen ließ, erschreckte ihn ein wenig. Er war gespannt. Mit einem unmerklichen Zittern wandte er sich den Lautsprechern ab und seine Aufmerksamkeit wurde schlagartig auf eine andere Kleinigkeit gezogen, die der Hälfte der Strohhutbande bis jetzt noch vorenthalten geblieben war. Mit geweiteten Augen stolperte der Schütze einen gewaltigen Schritt zurück und stieß prompt mit dem Rücken an die Reling. Mit unsicherer Stimme sagte er langsam: „Leute… Ich weiß nicht, ob ihr’s schon bemerkt habt… Aber wir sind nicht allein.“ Das zog die Aufmerksamkeit von den Lautsprechern erst einmal weg und alle wandten die Köpfe in die Richtung, in die Usopp blickte. Chopper’s Augen weiteten sich überrascht. „Schiffe!“ Es mussten an die fünfzig sein. „Und wie viele!“ Sanji’s Gesichtszüge entspannten sich wieder, erleichtert über die Tatsache, dass es nicht ein weiteres Mysterium war, sondern eins, das sie schon entdeckt hatten. „Ja, die haben wir vorhin schon entdeckt“, sagte er gelassen. „Keine Sorge, das sind Touristen. Wenn sie etwas vorgehabt hätten, dann hätten sie schon längst angegriffen.“ „He, ihr da!“, kam es plötzlich laut von einem großen Schiff gebrüllt, dass nahe neben der Thousand Sunny segelte – ein Touristendampfer, der ziemlich mitgenommen aussah. Der Matrose an der Reling des Schiffes wedelte aufgeregt mit den Armen zu der Piratenbande herüber, während die Strohhutbande allesamt ihre Brauen verwundert hochzogen. Luffy erholte sich schnell und rief zurück: „Was gibt’s?“ „Habt ihr zufällig eine Ahnung wie spät es ist? Sämtliche Uhren auf unserem Schiff sind vorhin beim Sturm zu Bruch gegangen!“ Nami blinzelte ein paar Mal, bis ihr bewusst wurde, dass sie die einzige an Bord war, die eine Uhr hatte. „Äh… Ja… Moment“, sagte sie verdattert. Aus ihrer Brusttasche zog sie ein hölzernes, rundes Medaillon und spähte darauf. Ein Glück, es war noch heil. „Es ist punkt elf Uhr“, gab sie dann zur Auskunft. Der Matrose nickte dankend und lächelte flüchtig, dann winkte er den anderen Männern zu. „Habt ihr gehört? Jetzt aber Beeilung, sonst verpassen wir die Show!“ Die Show? Sanji zog eine gekringelte Braue hoch. Na, das wurde ja immer interessanter hier. Was war das nur für eine Insel? Eine naturelle Sturmwand zum Schutz – wobei das ja noch nicht wirklich bewiesen war, er nahm sich vor Nami später danach zu fragen -, schwebende Lautsprecher… Da fragte man sich doch, was für eine Show das erst werden würde. Aber da war noch was anderes, das ihn stutzig werden ließ. Touristen hin oder her, hatten diese Matrosen denn nicht die Piratenflagge, den Jolly Roger gesehen, der an ihren Segeln prangte? Seit wann fragte man Piraten nach der Uhrzeit? Weil er keine Antwort darauf fand, gab er sich mit der Erklärung zufrieden, dass die anderen Schiffe wohl zu weit weg gewesen waren. Das fast vollkommene Schweigen, das die vergangenen zehn Minuten auf der Thousand Sunny geherrscht hatte, wurde nun durch einen lauten Aufschrei des Kapitäns durchbrochen: „Leute! Land in Sicht!“ Die Köpfe der anderen Mitglieder wandten sich augenblicklich nach vorne und das Schiff fuhr mit einer ansehbaren Geschwindigkeit durch die letzten beiden Lautsprecher dieser äußerst seltsamen Allee hindurch. Der Anblick, der sie erwartete, zauberte auf alle Gesichter wieder ein Lächeln, denn bei so einer Aussicht musste man einfach lächeln. Heaven’s Peak erstreckte sich am Meeresspiegel sicher über dreißig Kilometer, soweit das aus der Sicht der Strohhutbande überhaupt einzuschätzen war. Über ihnen glitzerten die Sterne am Firmament und das machte die lebendige Großstadt, deren Lichter die Nacht zum Tag machten, nur noch eindrucksvoller, als sie ohnehin schon war. Die Grenzen der Stadt waren durch weitere Lautsprecher markiert, die aber mindestens doppelt so groß waren, wie die Lautsprecher, durch welche die Thousand Sunny gerade hindurch gefahren war. Die Stadt war rein technologisch gesehen auf dem neusten Stand und war unübertrieben bemerkenswert, sogar für jemanden wie Luffy oder Zoro. „Wow!“, entfuhr es Chopper mit einem breiten Grinsen und leuchtenden Augen. „Das ist also Heaven’s Peak!“ Robin lehnte sich neben der Galionsfigur des Schiffes an die Reling und stützte ihren Kopf auf einer Handfläche ab. „Beeindruckend“, lächelte sie. Luffy kriegte sich schon gar nicht mehr ein und hatte sich dazu entschieden wieder eine oskarreife Dopsballimitation aufs Parkett beziehungsweise auf den Löwenkopf zu legen. „Cool! Gigantisch! Der Hammer!“, schrie er dabei immer wieder. Zoro betrachtete seinen Captain mit einem Stirnrunzeln, doch lächeln musste er trotzdem. „Na, Marimo?“, kam es grinsend von Sanji, der schon wieder eine neue Kippe im Mundwinkel hängen hatte. „Hat Nami-san zuviel versprochen?“ Der Schwertkämpfer lachte leise und schüttelte den Kopf. „Ich sag’s nicht gerne, aber ich glaube, die Stadt könnte mir gefallen.“ „Das muss Tortuga sein“, mischte sich nun Nami ein. „Die Hauptstadt von Heaven’s Peak. Sie lebt vom Tourismus und betreibt den größten Alkoholimport der Welt – war zu Zeiten Gold Roger’s ein ziemlicher beliebter Party-Ort für Piraten.“ Sie lächelte breit. „Die Leute dort wissen wie man feiert!“ Zoro wurde hellhörig und grinste, während er die Arme verschränkte. Größter Alkoholimport der Welt? Das schrie ja geradezu nach ihm. „Okay, mir gefällt diese Stadt eindeutig.“ „Aber nur, weil du dich mal wieder endlos zulaufen lassen kannst“, kam es gelassen von Sanji. „Dauerbesoffener Säbelrassler“, setzte er noch hinzu. Zoro’s linke Augenbraue zuckte gefährlich, ein Zeichen dafür, dass er sauer war. „Wie war das, elender Giftmischer?“ „Okay, noch mal für Dumme.“ Sanji grinste neckend. „Ich hab gesagt: Dauerbesoffener Säbelrassler! Soll ich’s dir auch noch buchstabieren, damit dein Spatzenhirn es schnallt? D-A-U-E…“ Doch bevor er zu Ende buchstabieren konnte, stürzte sich Zoro mit einem wütenden „Das reicht! Ich kill dich!“ auf ihn. Während Sanji und Zoro sich lautstark prügelten und mit wüsten Schimpfworten um sich warfen, stieg Usopp völlig gelassen über sie hinweg und blickte grinsend nach vorne. „Also ich hab ja so Manches erwartet, aber das haut sogar mich vom Hocker!“ Luffy ließ sich wieder zurück auf den Lammkopf fallen und sagte: „Alles klar, Leute, gehen wir vor Anker!“ „Aye!“ Die Thousand Sunny tuckerte langsam auf den großen Hafen zu, in dem die vielfältigsten Arten von Schiffen vor Anker lagen. Kleine Fischerboote, große Reiseschiffe, Marineschiffe… doch nirgends ein Piratenschiff. Dabei waren doch schon dutzende Schiffe mit einem Jolly Roger vor ihnen gesegelt und viele würden noch folgen. Ein betrunkener Kerl, der ganz vorne an einem der Stege stand und seine volle Blase im Meer entleerte, bemerkte das Schiff der Strohhutbande kurz bevor es in den Hafen einlaufen konnte. „He, ihr Piraten da!“, lallte er ihnen zu, während er seinen Hosenstall zumachte. „Ich würd hier nich' vor Anker gehen, wenn ich ihr wär!“ Franky zog die Brauen verwundert hoch. „Ach ja, und wieso nicht?“, fragte er skeptisch. „Na die Marine is' grade in der Stadt, sieht man doch!“ Dabei zeigte er mit dem Daumen auf ein pompöses Schiff hinter ihm, auf dessen Flagge das Logo der Marine prangte. Tatsache…, dachte Franky. Wieso aber waren alle hier so freundlich auf Piraten gesinnt? Das machte absolut keinen Sinn, aber beklagen wollte er sich nun wirklich nicht. „Wo können wir denn dann andocken?“, rief Luffy dem Kerl zu. „Die anderen Piratenschiffe legen um die Ostküste herum an!“ Er zeigte mit einem wackligen Arm nach rechts. „Immer der Nase nach!“ Luffy grinste. „Danke, Ossan!“, rief er ihm zu. Dann wandte er sich seiner Crew zu. „Also nach rechts, Leute.“ Dafür fing er sich eine Kopfnuss von Nami ein, die inzwischen nach vorne zum Bug gegangen war. „Wir müssen nach links, du Volltrottel. Kannst du nicht mal rechts von links unterscheiden?“, zischte sie. Sie seufzte und blickte zum Schiffsarzt. „Chopper, ans Ruder. Wir drehen ab.“ Der Arzt nickte, nahm seine große, muskelbepackte Form an und begab sich zur Brücke. Das Schiff drehte ab und ließ den Hafen hinter sich. Sie fuhren an der Stadt Tortuga vorbei und konnten so einen genauen Blick auf das Leben an der Promenade erhaschen. „Mann, sind das viele Bars, Souvenir-Shops und was weiß ich nicht alles!“, rief Usopp begeistert, während Luffy von seinem Lieblingsplatz hüpfte, um mit dem langnasigen Kanonier die Aussicht zu genießen. Inzwischen hatten sich auch Sanji und Zoro wieder gefangen und gesellten sich zu den beiden Frauen am Bug. Zoro ließ sich schläfrig entlang der Reling zu Boden sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Die Stadt Tortuga ließen sie hinter sich und segelten nun an einer eher verlassenen Pampa entlang. Robin legte überlegend den Kopf schief und lächelte auf das Meer hinaus, während ihr der kühle Fahrtwind ins Gesicht blies. „Die Menschen hier sind erstaunlich gut auf Piraten zu sprechen, findet ihr nicht?“, fragte sie nach einer Weile. Nami runzelte die Stirn und seufzte. „Ja“, sagte sie. „Aber ich bin mir nicht so sicher, ob das jetzt was Gutes ist oder nicht.“ „Wieso denn das, Nami-san?“, fragte Sanji verwundert. Die Navigatorin ballte eine Faust. „Die wollen doch sicher nur unsere Kohle, sind doch alles so geldgeile Säcke hier!“, rief sie verärgert, worauf Robin amüsiert lachte. „Na, dann passt du ja wunderbar hierher“, kommentierte Zoro mit einer Lässigkeit, die einen zum Rasen bringen konnte. Nami funkelte ihn kurz tödlich über ihre Schulter hinweg an, tat aber dann so als hätte sie nichts gehört und blickte sich nach einer Andockmöglichkeit um. Pampa, nichts als Pampa. Weite Wiesen, aus der Ferne sah man einen herbstlichen Wald, der irgendwie unheimlich aussah und dann war da noch ein kleiner Hügel, auf dem einsam und verlassen ein kleines Häuschen stand. Die Navigatorin runzelte die Stirn. Theoretisch konnten sie hier andocken: die Stadt war weit genug weg, dass keiner sie bemerkte und sie trotzdem zu Fuß erreichen war und das Häuschen sah auch mehr oder weniger verlassen aus. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „Leute, da vorne ist ein gutes Plätzchen“, rief sie ihren Freunden zu und nickte mit dem Kopf zu besagter Stelle. Im nächsten Moment segelte die Thousand Sunny auf das Ufer zu und legte an. Nachdem der Anker gesetzt wurde, traf sich die ganze Bande zur Besprechung am Bug. „Also“, begann Nami, blickte in die Runde, während sie die Arme vor der Brust kreuzte und holte Luft, um fort zu fahren: „Es ist mittlerweile–“, sie linste auf ihre Uhr, „–schon fast zwölf, also werden die meisten Geschäfte schon zu haben.“ „Dann sollten wir den Tag heute nutzen, um uns die Stadt anzusehen“, warf Usopp ein und grinste Luffy an. „Oder, Captain?“ Der Schwarzhaarige nickte. „Okay, Leute, heute wird gefeiert!“, rief er enthusiastisch. „Dafür bin ich auch“, nickte der Schwertkämpfer, worauf Robin kicherte. Sanji rollte mit den Augen. „Aber nur weil du–“ Ein tödlicher Seitenblick von Nami ließ ihn jedoch augenblicklich verstummen. Nami zuckte die Schultern und lächelte resignierend. „Männer…“, murmelte sie und sagte dann lauter und für alle verständlich: „Aber einer von uns sollte hier bleiben und auf die Sunny aufpassen.“ Dabei blickte sie den Scharfschützen der Strohhutbande erwartungsvoll an. „Also ich mach's diesmal definitiv nicht“, rief Usopp sofort empört. „Nicht bei dieser Insel.“ „Was ist aus deiner Ich-kann-diese-Insel-nicht-betreten-Krankheit geworden, die sich bei jeder neuen Insel bemerkbar macht?“, fragte Sanji trocken und zog gelassen an seiner Kippe. „Hat sich beim Anblick von Heaven's Peak verdünnisiert. Ich bleib nicht hier!“, sagte Usopp bestimmt. „Irgendwelche Freiwilligen?“, seufzte Nami genervt und blickte auffordernd in die Runde, doch jeder einzelne wich ihrem Blick demonstrativ aus und schwieg. Natürlich wollte keiner hier bleiben, nicht bei der Stadt, aber sie konnte das Schiff auch nicht unbeaufsichtigt lassen. „Kommt schon, irgendwer muss hier bleiben.“ Immer noch Schweigen. Irgendwann wurde es Nami zu bunt. „Na gut, dann such ich eben jemand aus", knurrt sie und hob sie den Arm, um auf den Cyborg zu zeigen. „Franky bleibt hier, Ende der Diskussion!“, verkündete sie daraufhin. „Was?!“, empörte sich der Cyborg sofort. „Wieso denn ausgerechnet ich?! Ich bin neu in der Bande, ich sollte mitgehen dürfen!“ „Ich verstehe Nami's Logik“, kommentierte Zoro und grinste Franky an. „Du hast das Schiff gebaut, also solltest du auch als erster darauf aufpassen dürfen.“ Usopp nickte. „Stimmt, ist nur fair, wenn wir dir die Ehre zuteil werden lassen.“ „Den Spaß wollen wir dir um keinen Preis nehmen“, grinste Sanji. Nami schmunzelte. „Da kann ich nur zustimmen. Da siehst du mal, wie wir an dich denken.“ „Du hast es echt gut, Franky!“ „Ich verstehe die Logik nicht...“, maulte Luffy. „Du verstehst Logik nie.“ Robin lächelte den Schiffszimmerman an. „Viel Spaß, Cyborg-san.“ Und damit folgte sie den anderen vom Schiff und ließ einen fassungslosen Franky zurück. Der Cyborg hatte entsetzt die Kinnlade heruntergeklappt und gaffte ihnen nur sprachlos hinterher, doch dann erwachte er aus seiner Starre, indem er den Kopfschüttelte und ihnen wütend hinterher fauchte: „Hey! Wartet! Wo ist da bitte die Logik? Wollt ihr mich verarschen?!“ Eine Antwort blieb ihm verwehrt, aber der ein oder andere winkte ihm noch grinsend zu. „Eine schöne Crew seid ihr mir, ihr Kameradenschweine! Hey! Hört mir gefälligst zu, wenn ich euch beschimpfe!“ An der hölzernen, morschen Tür eines kleinen, gemütlichen Häuschens klopfte es zwei Mal. Die alte Bewohnerin des Hauses saß mit dem Rücken zur Eingangstür an einem Tisch und lächelte dem Licht einer schon fast gänzlich abgebrannten Kerze entgegen. Ein Lächeln stahl sich auf ihre faltigen, schmalen Lippen. „Kommt rein, ihr zwei“, rief sie mit ihrer kratzigen Stimme ohne sich umzudrehen. Die morsche Tür öffnete sich mit einem Knarren und Quietschen und hinein traten ein junger Mann und eine junge Frau. Die Frau lächelte breit. „Hallo, Oba-san“, sagte sie mit ihrer weichen Stimme, küsste die alte Frau am Tisch auf die Schläfe und legte dann eine mittelgroße Metallschale, die sie mitgebracht hatte, vor der Alten auf die weiße Tischdecke des Tisches. „Ich hab dir was gekocht.“ „Ich danke dir, Yanna.“ Das Mütterchen streichelte der Angesprochenen kurz über die Wange, blickte aber noch immer stier gerade aus. Yanna’s Begleiter entschied sich auch endlich den Mund aufzumachen. „Lange nicht gesehen, Oba-san“, brummte er und fuhr sich über die schwarze Haut seiner Glatze. „Wusstest du, dass nicht weit weg von hier ein Piratenschiff vor Anker liegt?“ Die Alte nickte. „Natürlich, Shihan“, sagte sie, als wäre es Allgemeinwissen. „Der Jolly Roger auf der Flagge trägt einen Strohhut, nicht wahr?“ Shihan blinzelte verblüfft und fragte ernsthaft überrascht: „Aber woher weißt du das, du kannst–“ Doch bevor er den Satz aussprechen konnte, boxte ihm Yanna schmerzhaft in die Seite. Der Dunkelhäutige erkannte seinen Fehler und grinste nervös. „Tut mir Leid.“ „Muss es nicht“, lächelte die Alte. Yanna blickte sich suchend um. „Nanu, wo ist denn die Nervensäge?“, fragte sie dann. Die Alte seufzte. „Ich fürchte, heute ist wieder einer der Tage, an dem sie großen Unsinn anstellen wird.“ Shihan stöhnte entnervt auf. „Nicht schon wieder!“, rief er flehend zur Decke und breitete hilflos die Arme aus. Er schüttelte seinen Kopf. „Dieses Kind macht nur Ärger. Und wer muss dafür dann wieder den Kopf hinhalten? Genau, ich!“ Die junge Frau lächelte etwas halbherzig und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Dann wandte sie sich wieder der Alten zu. „Du und der Knirps, ihr wisst also bereits, dass sie wieder da ist, Oba-san?“ „Ihr seid gekommen, um mir diese Nachricht zu bringen, nicht wahr?“, fragte die Alte mit einem mysteriösen Lächeln. Shihan nickte, sagte dann aber doch noch: „Ja. Aber auch, weil wir nach dir sehen wollten.“ „Ich danke euch, dass ihr mich nach all den Jahren immer noch besucht.“ Shihan lächelte warm. „Wir lassen euch beide nicht im Stich.“ Und als er dies sagte, lag ein leichter Vorwurf in seiner Stimme. Yanna blickte sich mit einem Seufzen im dunklen Häuschen um, das nur von einer Kerze erleuchtet wurde. Ihr Blick fiel auf eine Kommode, worauf ein einzelnes, eingerahmtes Foto stand. Mit einem andächtigen Lächeln lief sie zu dem Möbelstück und nahm sich das Bild, um es zu betrachten – es zeigte ein jugendliches Mädchen, welches ein Kind von hinten umarmte und beide grinsten sie fröhlich in die Kamera. „Trostlos ist es hier geworden – ohne sie…“ „Ja, das ist es wirklich“, antwortete die alte Frau. Shihan blickte demonstrativ zur Seite und sagte dann kälter als beabsichtigt: „Wir müssen wieder los. Die Arbeit ruft.“ Die Alte lächelte müde. „Ich verstehe.“ Yanna stellte das Bild wieder zurück auf seinen Platz und küsste die alte Frau zum Abschied noch mal auf die weißen Haare. „Pass auf dich auf, Oba-san.“ Sie und ihr Begleiter wandten sich zum Gehen um. „Hütet euch auf dem Heimweg vor dem Wald“, sagte die Alte unvermittelt. „Er hat heute schlechte Laune.“ „Kein Wunder, die Nervensäge hat eben einen enormen Einfluss auf ihn – ist sie schlecht drauf, ist er’s auch“, seufzte Shihan und grinste anschließend über seine Schulter zurück. „Aber der legt sich nicht noch mal mit mir an, er weiß wie das für ihn endet.“ Die Großmutter lachte heiser. „Aber es könnten trotzdem Bäume durch die Luft fliegen.“ „Wir passen auf“, lächelte Yanna und beide verließen das kleine Haus. Shihan lief direkt zu seinem Motorrad und warf Yanna den zweiten Helm zu. In dem Moment, in dem sie den Helm auffing, drang dumpf, aber dennoch laut von dem Wald, der nur knappe zehn Gehminuten entfernt lag, ein animalisches Brüllen bis zu ihnen hervor. Yanna erschrak, doch beruhigte sich selben Moment wieder. „Es ist doch immer wieder das Gleiche“, murmelte sie kopfschüttelnd. „Der hat aber echt miese Laune“, kommentierte Shihan mit einem Stirnrunzeln. „Ich frag mich, wie die Kleine drauf ist, wenn er schon eine solche Laune hat.“ Der Dunkelhäutige grinste sie gequält an und stieg auf das Motorrad. „Na, was denkst du? Mit was wird sie heute nach ihr werfen?“ Yanna lachte etwas halbherzig und gezwungen. „Egal, was es ist, es wird sicher nicht die faulen Eier vom letzten Mal übertreffen…“ Feedback und konstruktive Kritik sind wie immer sehr erwünscht! ^^ Erklärungen: Ossan - Anrede für nen älteren Herrn, Luffy gebraucht das im japanischen Anime immer ^^ Oba-chan - Großmutter, kann aber auch als gebräuchliche Anrede für eine ältere Frau benutzt werden Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)