Circle of live von Lady_Gina (Alone in the darkness) ================================================================================ Kapitel 7: Panic inside ----------------------- Kapitel 7: Panic inside "Was willst du hier?? Verpiss dich!!" Amy sah sich hektisch um. Tränen spiegelten sich in ihren braunen Augen. Gekleidet war sie in ein weißes, bis zu den Knöcheln reichenden, Nachthemd ähnlichem Kleid. Sie lief so schnell sie konnte, ohne zu wissen wohin. Die Gegend, in der sie sich befand, kannte sie nicht. Überall rund um sie herum standen hässliche Bäume, dir ihr mit ihren Ästen den Weg beschwerlich machten. Der Himmel war kohlschwarz. Hinter sich hörte sie Stimmen, die sie verfolgten. Immer wieder stürzte sie aufgrund des wurzelreichen Untergrunds und wegen der Gegenstände, die ihr ihre Verfolger nachwarfen. Je öfter sie zu Boden fiel, desto dreckiger und zerfetzter wurde ihre weiße Kleidung. Auch Blut war sehr gut auf dem hellen Stoff zu erkennen. Plötzlich wurde alles rund um sie herum schwarz und sie spürte, wie sie Kopf voran nach unten fiel. Zwar nur ganz langsam, aber von Schmerzen begleitet. Die Wunden, die sie vom davonlaufen davongetragen hatte, begannen höllisch zu brennen, mit Feuer vergleichbar. Ihr Kleid verschwand vollständig. Die anklagenden Stimmen, die sie verfolgt hatten, hörte sie nun von allen Seiten. "Wie kannst du es wagen, zurückzukehren??" "Du gehörst hier nicht her!!!" "Willst du uns alle wieder ins Unglück stürzen??" Amy konnte nicht antworten. Sie nahm all ihre Kraft zusammen, um einen Aufschrei zu unterdrücken. Niemand in Sicht, der ihr half. Niemand, der sie auffing. Niemand, der zu ihr hielt. Vom Schmerz gequält begann sie plötzlich zu schreien. Sie hielt es einfach nicht mehr aus. Voller Selbstzufriedenheit begannen die Stimmen boshaft zu lachen. "Amy?? Amyyyyyyy!!!!" Rund um sie verwandelte sich das Schwarz in Weiß und sie schreckte hoch. Ihr Herzschlag und ihr Atem waren stark beschleunigt. "Beruhig dich! Es war nur ein Traum!! Es wird alles wieder gut!!" Amy drehte ihren Kopf zur Seite und sah Rei neben sich auf dem Boden knien. Auch Max und Takao waren über sie gebeugt. Kai hatte sich an eine Wand gelehnt. "Oh... Rei... Takao... Max... Kai... sorry... ich... ich wollte nicht... ich..." "Schon gut... du hattest einen Alptraum... das passiert jedem Mal... am besten, du gehst einen Moment auf die Veranda... frische Luft tut dir gut..." Rei zog sie hoch. "Kannst du alleine stehen, oder soll ich dir helfen?" Besorgt sah er sie an. "Ja... ja... ist schon O.K. ... geht schon...ihr könnt wieder schlafen gehen... ich habe euch schon genug gestört..." Langsam bewegte sie sich in Richtung Veranda. "Du hast uns nicht gestört!!! Echt nicht!!" Lächelnd drehte sich Amy um. "Danke Takao... und an die anderen auch... und noch mal Entschuldigung..." Mit diesen Worten öffnete sie die Verandatüre, trat hinaus ins Freie und schloss diese danach wieder. Die Jungs sahen ihr hinterher. "Sollen wir..." "Nein Max... es sieht so aus, als ob sie allein sein möchte..." Rei legte sich wieder in seinen Schlafsack zurück. "Lassen wir sie in Ruhe... Kommt Jungs... schlafen wir... Amy schafft das schon alleine..." "Aber Rei... sie hat im Traum geweint und geschrieen und..." "Hörst du schlecht, Takao? Leg dich hin und schlaf!!" Alle drehten sich überrascht in Richtung Kai. Er stand immer noch an die Wand gelehnt da, die Augen geschlossen. Die Blicke der anderen Bladebreakers ignorierend bewegte er sich schließlich langsam aus dem Schlafraum. "Was ist denn in den gefahren?? Seit wann ist der um Amy besorgt??" Takao sah die anderen beiden fragend an. Diese konnten ihm allerdings auch nur mit einem schwachen Schulterzucken antworteten. Amy hatte sich auf den Stufen der Veranda niedergelassen. Wieder derselbe Traum... Alles war wieder wie damals... damals bevor sie weggelaufen war... Ihre Vergangenheit schien sie einzuholen, sie zu überholen. Sie schloss ihre verheulten Augen, aus denen immer noch Tränen traten. Vor sich sah sie das Gesicht der Person, die sie vom Restaurant aus gesehen hatte. Es war eine Frau gewesen... ... ca. 65 oder 70 Jahre alt. Genau wusste sie es nicht mehr... Sie hatte versucht, so gut wie alles aus ihrer Vergangenheit zu verdrängen... doch ihre Kindheit hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt und jede Erinnerung verursachte unheimliche Schmerzen in ihr. Es tat so weh, an damals zu denken, doch sie konnte es nicht verhindern. Mit dem Bild der Frau, das sie seit dem Traum verstärkt zu verfolgen schien, musste sie automatisch daran denken. An all die Demütigungen. An ihre Schule. An ihre Mitschüler. An ihr Elternhaus. An ihren Vater. An ihre Mutter. Und... und auch an ihrer ehemalige Haushälterin. Die Person, die sie vor dem Restaurant gesehen hatte. Alles war wieder da. Alles!! Klar... es war nie ganz weg gewesen... doch jetzt fühlte es sich so an, als ob sie nie weggelaufen wäre und alles wieder beim alten war. Sie hörte die Vorwürfe ihres Vaters, das Jammern ihrer Mutter, das Gelächter ihrer Mitschüler... alles in ihrem Kopf vereint. Obwohl sie wusste, dass es nichts bringen würde, hielt sie sich mit ihren Händen die Ohren zu und schüttelte energisch den Kopf, als ob sie alles Schlechte von sich abschütteln wollte. Rei hatte sie nur einen Bruchteil von alle dem, was sie in diesem Moment empfand, erzählt. Er wusste sozusagen nur die oberste Schicht ihrer Vergangenheit... all das andere... all das tief in ihr... all das hatte sie ihm verschwiegen. Seit dem Gespräch mit ihm, war die Einsamkeit von ihr abgefallen. Doch jetzt kam sie langsam zurück, umhüllte sie, erinnerte sie schmerzvoll an ihrer Vergangenheit und ließ sie nicht mehr los. Schnell sprang sie von der Treppe auf und begann zu rennen. Die Hände verweilten immer noch auf ihren Ohren. Sie rannte so schnell sie konnte, in der Hoffnung, dieses Gefühl abschütteln zu können, diese Einsamkeit, diese schreckliche Krankheit, die sie innerlich auffraß. Ihr Blickfeld war durch die vielen Tränen verschwommen und stark beeinträchtigt. Aber das war ihr egal. Sie wollte einfach nur laufen. Weg von ihren Problemen, von ihren Sorgen, von ihrer Vergangenheit... einfach von allem. WUMS. Amy wurde zu Boden geschleudert. Sie hatte etwas gerammt. Anstatt sich aufzurichten blieb sie im Gras liegen und schluchzte vor sich hin. Ihr war egal, gegen was sie da gelaufen war und ob sie jemand dabei beobachtet hatte. Eigentlich wollte sie ja laufen... doch jetzt wo sie am Boden lag... Sie fand einfach nicht die Kraft, um wieder aufzustehen. Plötzlich spürte sie, wie sie jemand am rechten Arm packte und äußerst grob hochzog. Danach hielt dieser Jemand einen Moment inne, dann Ohrfeigte er sie einmal auf die linke, danach auf die rechte Wange. Anschließend ließ dieser Jemand sie los, woraufhin sie zurücktorkelte, bis sie den Torbogen, den sie mit ihrem Rücken berührte, spürte. Erschrocken wischte sie sich die Tränen aus den Augen. Mit wieder halbwegs klarem Blick, sah sie nach vorne, um zu erkennen, wer sie geschlagen hatte. Ihr Mund öffnete sich vor Erstaunen, aber sie brachte nichts hinaus. "Ich schlage normalerweise niemanden, aber bei dir war es nötig. Ich habe auch viel durchgemacht... aber ich drehe nicht so durch wie du..." Mit diesen Worten trat die Person langsam auf Takao`s Haus zu. "HALT!! Warte... KAI!!!!" Amy hatte ihre Stimme wieder zurückerlangt. Kai hatte bereits die Haustüre erreicht, hielt inne, drehte sich aber nicht um. "Ich... ich... ich..." Amy stotterte. In ihrer Stimme war ein eindeutiges Anzeichen von Scham zu hören. Kai bewegte sich immer noch kein Stück. Er stand unverändert da und wartete darauf, dass sie ihren Satz beendete. "... danke..." Nach diesen Worten sackte Amy lächelnd in die Hocke, ließ Kai dabei aber nicht aus den Augen. Er öffnete langsam die Haustüre, betrat das Gebäude und schloss die Türe hinter sich. Sie senkte den Kopf. Das lächeln auf ihren Lippen hatte sich zu einem Grinsen verbreitert. Kai hasste sie nicht. Er war nicht so, wie sie ihn eingeschätzt hatte. Er war äußerst sensibel. Er war sehr einfühlsam. Er war um SIE besorgt... alles was sie sich gewünscht hatte. Sie wusste, dass die Ohrfeigen der einzige Weg waren, um sie wieder von ihrer Panikattacke runterzuholen. Obwohl sich Kai immer so abweisend gab, hatte er doch ein großes Herz. War er doch ihr Seelenverwandter?? Nein... das nicht... aber ein Freund... ein neuer Freund... ein guter Freund... ein Freund, der für sie da war, wenn sie nicht mehr weiterwusste... Auch wenn er sie morgen wieder so wie immer behandeln würde... das war ihr egal... auch er hatte sie mittlerweile akzeptiert... und das war das einzige, was für Amy zählte. Wow... und schon bin ich mit dem 7. Kapi fertig... und ein Ende meiner Story ist immer noch nicht in Sicht... Dieses Kapi ist wieder mal sehr traurig. Amy hat es echt nicht leicht... Ich hoffe, ich hab das mit der Panikattacke halbwegs glaubwürdig beschrieben... so, dass ihre Reaktionen nachvollziehbar sind... ich habe echt mein bestes gegeben!!! *smile* Das Kai Amy zwei Ohrfeigen gibt... na ja... was soll ich dazu sagen... ich fand, das passt gut zu Kai... handeln, ohne viele Worte zu verwenden... Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Kapi die Langeweile ein bisschen vertreiben... *gg* In diesem Sinne, wie auch immer, lg Magic. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)