Ans Bett gefesselt von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ans Bett gefesselt Kapitel 1 - Fieber mit Folgen Story by: Calypso cally_chan@gmx.de Bisher nur der erste Teil, aber hey, ich schick die anderen sicher auch bald ab, sollte die Story ankommen ^v^ disclaimer: Die Jungens gehören bekannterweise nicht mir, sonder Koyasu Takehito und Project Weiß ^v^ ------------------------------------------------------------------------------ Es war bereits morgen, früher morgen, und dennoch lag der Himmel in ein dunkles Gewand gehüllt. Die Nacht, die so lange gedauert hatte, wie die letzten Nächte dieses Winter, ging ihrem Ende entgegen, trotzdem noch niemand wach war, um es zu bemerken. Der sternklare Himmel war ein Zeichen dafür, wie kalt sie gewesen und wie ruhig sie immer noch war. Leiser Wind in den kahlen Ästen der Bäume, der weiße Schnee, der ruhig seinen Winterschlaf hielt, während er den Boden bedeckte und vereinzelte Laternen, deren Licht glasig wirkte, als wäre es selbst zu Eis erstarrt... Kein Auto fuhr die Straße entlang, als würde niemand sich wagen diese Ruhe zu stören. Kalter Winterwind zog auf seinem Weg weiter die Straße entlang, trug den Pulverschnee der Straßen mit sich, bis er dem weichen Stoff von Gardinen begegnete, die sich ihm erwehrten, in das Zimmer hinein wehten und weite Wellen schlugen. Mit seiner Kälte ließ der Wind sich nieder und weckte die im Bett schlafende Gestalt auf unangenehme Weise. Leichtes Frösteln und die Decke wurde bis zum Kinn gezogen, bis man nur noch einige braune Haarsträhnen hervorscheinen sah, doch es half nichts. Es war eisig kalt und frustriert saß der Besitzer des Zimmers in seinem Bett auf. Sein Gesicht verzog sich und sofort fiel der Kopf mit den welligen Haaren auf das weiche Kissen zurück. "Scheiße!", fluchte Youji unter Zittern und stöhnte auf. Sein gesamter Kopf dröhnte und es war ihm unmöglich durch die Nase zu atmen. Eine Erkältung hatte somit ihren Willkommensgruß überreicht und war nun dabei sich auszubreiten. Schlafen könnte er jetzt ganz sicher nicht mehr und es war viel zu kalt, um einfach nur so im Bett liegen zu bleiben. Oh wie er es haßte krank zu werden. Wie er es haßte ans Bett gefesselt zu sein. Wie er es haßte diese elenden Kopfschmerzen zu haben. An den Kater nach einer langen Nacht war er ja gewöhnt, aber die Schmerzen bei einer Erkältung waren ihm noch unangenehmer. Langsam und behutsam erhob Youji sich abermals im Bett und fluchte wieder zu sich selbst, wie sehr er das alles haßte. Eine heiße Dusche war jetzt genau das Richtige für ihn, um die eisige Kälte zu vertreiben, die sich über ihn gelegt hatte und der Krankheit das erste Mal eins Auszuwischen. So legte er die Bettdecke beiseite und schritt taumelnd mit einem Handtuch, einer Hose und einem Pullover in der Hand auf die Tür zu. Sicher wäre um diese Zeit noch niemand wach, also könnte er sich Zeit im Badezimmer lassen. Nicht, daß er das sonst nicht tat, aber diesmal hätte er wenigstens seine Ruhe dabei. Eine weitere Eingebung ließ ihn schnell wieder kehrt machen und eine Packung Taschentücher mit sich nehmen, die er aus Notwendigkeit sofort öffnete. Einmal, zweimal, dreimal nieste er laut und seufzte dann auf. Ja, er haßte es wirklich krank zu sein. Nach langem hin und her und ruhen aufgrund der Kopfschmerzen, hatte er es doch endlich unter die Dusche geschafft und drehte das heiße Wasser auf. Ihm wurde schwindelig, aber es war einfach viel zu kalt, um im Bett liegen zu bleiben, auch wenn er krank war. Genießend schloß er die Augen und öffnete wieder den Mund, um ohne Schwierigkeiten atmen zu können, wie er es zuvor im Bett auch schon getan hatte. Was er dabei nicht bedachte war, daß er sich nun unter der Dusche befand und somit sämtliches Wasser in den Mund bekam. Hustend spuckte er es wieder aus, um sich wimmernd unter den Kopfschmerzen zusammenzukauern. Wasser floß ihm über den gesamten Kopf und die nassen Haare fielen auf seine Schultern herab. Es war wohl doch keine gute Idee gewesen zu duschen... Langsam richtete er sich wieder auf und griff nach dem Duschgel. Na toll, das hatte ihm noch gefehlt. Es war leer und alles was noch da stand, war das Himbeerduschgel von Omi. Prinzipiell hatte er nichts gegen diese Marke, aber nur, wenn er sie bei Mädchen roch. An einem Jungen sah soetwas völlig anders aus und außer Omi benutzt dieses Duschgel auch niemand. Aber was half es schon? Das andere war ja leer... Wieder vor sich hin brummend, seifte Youji sich damit ein und wusch den Schaum wieder mit Wasser von sich ab. Oh Gott, sicher würde er den ganzen Tag nach diesem Zeug riechen! Ein gutes hatte es zumindest, ER war es nicht, der sich riechen müßte, denn riechen konnte er ja dank seines Schnupfens kaum etwas. Unsicher auf den Füßen stieg er wieder aus der Duschkabine und trocknete schnell das Wasser von seinem Körper. Nun war ihm viel zu heiß, um den Pullover anzuziehen, den er zuvor mitgenommen hatte. Er setzte sich allerdings in Shorts auf die Badewanne und zog sich seine schwarzen Stoffhosen an. Youji fühlte sich zwar viel zu krank, um in seinen hautengen Lederhosen herumzulaufen, aber er wollte nicht in Trainingsanzug herumlaufen. Das lag unter seiner Würde und seinem Selbstwertgefühl, eine Ehre zu verlieren hatte er schließlich noch, an seine Gesundheit wurde dabei kein Gedanke verschwendet. In seinen Hosen setzte er sich wieder auf die kalte Kante der Badewanne und atmete tief ein und aus, um erneut ein Taschentuch zu nehmen. Seine Nase wurde zwar eh nicht frei, aber so konnte er sich wenigstens einreden, daß er es versucht hatte. Mit dem bereits feuchten Handtuch startete er einen letzten Versuch seine Haare zu frottieren, gab ihn aber schnell wieder auf, als sie eher noch feuchter als trocken dadurch wurden. Würde er sich die Haare eben so noch mal kämmen und dann trocknen lassen. Sie hatten auch einmal einen Fön gehabt, aber Gott wußte wo der war. Wahrscheinlich war er nach der Benutzung von Ken irgendwo in dem Nirwana verloren gegangen, was der Fußballspieler sein Zimmer nannte. Youji war ganz bestimmt auch kein Ordnungsfetischist, aber das was man zu sehen bekam, wenn man dieses Zimmer betrat, überschritt selbst seine Grenzen. Eine Bürste oder ähnliches war allerdings auch zu viel verlangt. Verdammt, wo kamen die Sachen denn alle nur hin? Alles was er benötigte war nicht mehr aufzufinden. Schon jetzt wurde ihm auf merkwürdige Weise klar, daß das ein eher weniger schöner Tag werden würde. Allerdings einer von jenen, an die man sich noch längere Zeit erinnerte. Mit roter Nase und verwüsteten Haaren verließ Youji das Bad und ließ eine Hitzewelle hinter sich zurück. Müßte er auch nur einmal nach sich das Badezimmer betreten, würde er mit Sicherheit ausrasten, aber so störte es ihn herzlich wenig. Meist war es Omi, der nach ihm dran kam und der würde sich eben eine Weile lang beschweren und sich dann doch, mit der Einsicht, daß es nichts nützen würde, damit abfinden. Völlig fertig tapste Youji die Stufen herab, denn sein Zimmer wäre nicht erträglich für den Augenblick. Es würde sich sicher wieder aufwärmen, wenn er das Fenster schloß, aber dafür müßte er hinein gehen und dazu hatte er sicher keine Lust zu diesem Augenblick. Vielleicht könnte er ja Omi dazu überreden. Mit letzter Kraft plumpste er in die Couch, nachdem er sich aus einem kleinen Schränkchen Taschentücher, Aspirin und Nasenspray genommen hatte. Letzteres wandte er auch sofort an, um wieder für eine Weile durch die Nase atmen zu können, doch das Glück hielt nicht an und er schniefte schon kurz darauf wieder vor sich hin. Youji fragte sich, ob es ihm schon durch den Kopf gegangen war, wie sehr er es haßte krank zu sein, als er Schritte im Flur hörte, nachdem eine Tür geknackt hatte. Was denn, um die Zeit? Es war erst 5.00 Uhr morgens. War er nicht der einzig Wahnsinnige in diesem Haus, der schon wach war? Etwas irritiert blickte er über die Lehne der Couch, um eine dunkle Gestalt im Flur entlang, auf die Treppe zu, gehen zu sehen. Wer war das? Youji kniff die Augen zusammen um im gedimmten Licht des Wohnzimmers etwas erkennen zu können, doch es blieb bei den Grautönen der Dunkelheit und er sah keine markanten Konturen. "Yo!", rief er mit völlig heiserer Stimme aus, um auf sich aufmerksam zu machen, mit Erfolg. Er hörte die Schritte auf sich zukommen, und als er sah, wer den Flur entlang gegangen war, wünschte er sich, er hätte seine Klappe gehalten. Vor ihm stand Aya, die roten Haare vom Wind verweht und die schlanke Gestalt in einen langen schwarzen Mantel gehüllt. Sein Blick verfinsterte sich und die lilanen Augen funkelten förmlich aus dem bleichen Antlitz hervor. "Was?", war alles, was Ayas Lippen verließ. Es war offensichtlich, daß ihm viel mehr durch den Kopf ging, aber das Interesse, es auch zu äußern, hielt sich anscheinend in Grenzen. "Oh, ich wußte nicht, daß du es bist... um die Zeit schon auf Achse?", und Youji grinste ihn an, um von neuem zu schniefzen. Seine verwüsteten Haare lagen quer über den Kopf und er sah aus, als hätte er mit einem Fön gebadet, aber das schien ihn für den Moment kaum zu stören. Aya hingegen starrte ihn anscheinend etwas irritiert an und verzog dann wieder das Gesicht. "Ja", kam die für ihn typische Antwort in tiefer und ruhiger Stimme. Gott verdammt, konnte er nicht wenigstens so tun, als wollte er mit ihm reden? Niemand verlangte von ihm ein tiefsinniges Gespräch, aber wenigstens ein paar Sätze und wenn es nur aus Freundschaft war. Youji schüttelte über sich selbst den Kopf. Was erwartete er da? Das war dasselbe, als würde er von einer Katze erwarten Tango zu tanzen, eben unmöglich. Seine grünen Katzenaugen starrten den Rotschopf an und warteten auf eine Reaktion, doch ehe Youji dieses Spiel noch weiter fortsetzen konnte, kribbelte es wieder in seiner Nase. Einmal, zweimal, nein diesmal nieste er kein drittes Mal. "Du bist krank?", fragte Aya teilnahmslos, während er seinen Mantel auszog und an einen Haken hing. Youji nickte deprimiert und ließ sich wieder auf die Couch fallen, wo er einen Arm auf seine Stirn legte. "Jap, mich hat's niedergestreckt." Seinen Pullover trug er immer noch nicht, doch die Hitze machte keine Anstalten zu gehen und ihm war somit immer noch warm. Mit nacktem Oberkörper breitete er sich auf der Couch aus, bis er es einigermaßen bequem hatte. "Ein Wunder, daß du so gesund bist, wenn du schon um diese Zeit unterwegs bist, obwohl wir meist so spät ins Bett kommen. Ich frag mich, wie du das machst... Hey, wo warst du eigentlich?", fragte Youji neugierig und neigte seinen Kopf leicht nach hinten, um Aya zu sehen, der sich die Zeitung geholt hatte und gerade wieder das Wohnzimmer betrat. Die lilanen Augen verschmälerten sich zu zwei Schlitzen und Aya verzog die Miene böse. "Nirgends...", war alles, was seine Lippen verließ, aber sein Blick sagte soviel mehr. 'Spionierst du mir jetzt nach?', war eine Sache davon und verstimmt wandte Aya sich von Youji ab, um sich an einen Tisch zu setzen. "Schon gut! War reine Höflichkeit, du mußt mir nicht antworten...", meinte er ruhig und hustete auf. Sein Hals war plötzlich so trocken. War das wirklich nur die Krankheit, die sich weiter verbreitete oder Nervosität, weil der Rotschopf da war? Youji überlegte einen Moment und erschrak, als er plötzlich etwas neben sich Rascheln hörte. Das Leder des Sessels flüsterte ihm zu, daß sich jemand setzte und Youjis Katzenaugen entdeckten Aya, wie er sich neben ihm niederließ und die Zeitung aufschlug. Das war nun wirklich überraschend, wollte der Rotschopf ihm etwa Gesellschaft leisten? Und das auch noch freiwillig? Ehe Youji darüber nachsinnen konnte, kratzte es wieder in seinem Hals und er hustete erneut, ohne den Erfolg, daß es verschwand. Wieder und wieder, bis Aya sich wieder erhob und ging. Na toll, jetzt setzte sich der Rotschopf schon mal freiwillig zu ihm und versuchte etwas gesellig zu sein und alles, was er tat, war husten, in einem Fort, immer und immer wieder. Sicher hatte das sehr einladend gewirkt... Verdammt tat ihm der Kopf weh, die Kopfschmerzen meldeten sich nach der starken Hustbewegung wieder zurück und er legte beide Hände auf seine Stirn. Nur nicht bewegen, dann würde es wieder gehen, dachte er bei sich und es vergingen Minuten, ehe etwas geschah. Als er die Hände wieder senkte, hörte er wieder jemanden eintreten und wollte sich schon umsehen, als eine Hand ihm eine Tasse entgegenreichte. Wie jetzt? War das für ihn? Irritiert sah Youji auf und entdeckte Aya, der denselben ernsten Blick trug, wie sonst immer. Für sich selbst hielt er auch eine Tasse bereit und Youji war nicht ganz sicher, ob er das Angebot annehmen sollte, griff dann allerdings doch dankend zu. Mit großen Augen starrte er in die weiße Tasse herab, auf der seitlich in pinken Buchstaben 'Cute Nehko' geschrieben stand. Die rote Flüssigkeit war wohl kein Wein, aber was dann? Fragend blickte der Playboy wieder zu Aya, welcher sich wieder in den Sessel setzte, die Beine überschlug und die Zeitung zu lesen beginnen wollte. "Erdbeertee...", meinte dieser ruhig, ohne daß Youji die Frage danach überhaupt nur gestellt hatte, "...trink es, dein Husten nervt!" Oder so...Youji wußte nicht recht, was er davon halten sollte, daß Aya sich zu ihm setzte und ihm zu allem Überfluß auch noch einen Tee kochte. Ha, wahrscheinlich würde der eh nicht schmecken, so bitter wie der Rotschopf immer drein blickte. Wieder fixierten sich die Katzenaugen auf der roten Flüssigkeit, dessen Dampf ihm in die Nase stieg. Sollte er es probieren? Warum nicht, schlimmer konnte es eh nicht mehr kommen. Langsam führte Youji den Tee zu seinem Mund, trotzdem er irritiert war, daß Aya seinen Tee anscheinend nicht trinken wollte, und begann zu pusten. Die Ruhe zwischen ihnen begann ihn allerdings noch kränker zu machen und er starrte den Team-Leader an. Irgend etwas war an dem Rotschopf, das ihm plötzlich anders vorkam. Was war es nur? Verändert hatte er sich doch nicht, oder etwa doch? "Steht was interessantes drin?", fragte Youji, als er zu seinem ersten Schluck ansetzte und den Tee kurz entschlossen zu trinken begann. "Eine Entführung von...", murmelte Aya desinteressiert und die restlichen Wörter verschwanden in der Ruhe, während Youji überrascht die Augen weitete. Der Tee schmeckte unheimlich gut und überraschend süß. Nicht einmal Ken oder Omi hätten den Tee so süß gemacht... Zögerlich setzte er die Lippen wieder vom Tassenrand ab und starrte Aya weiterhin an, der einen fragenden Blick zu ihm warf. Youji konnte nicht anders, als sich mit der Zunge den restlichen Tee von den Lippen zu lecken und kurzzeitig die Augen zu schließen, als würde es die gesamte Krankheit aufeinmal aus ihm heraustreiben. Die Bewegung hatte etwas erotisches an sich, wie er die nassen Haare daraufhin wieder aus seinem Gesicht strich und Aya zog errötet die Zeitung nach oben, um sich tarnen zu können. Was würde der Playboy denn denken, wenn er das sah? Wahrscheinlich nichts, aber dennoch würde es merkwürdig anmuten und es war besser, dieses Zeichen der Scham zu verstecken, als daß Youji noch auf falsche Gedanken kam. "Also weißt du, der Tee schmeckt echt klasse! Das hätte ich dir gar nicht zugetraut! Vielleicht bist du ja doch süßer, als wir alle dachten...", und Youji grinste vor sich hin in Erwartung auf die Reaktion die jede Sekunde über ihn herbrechen würde. Dieser kalte Blick, der ihm einen Schauer den Rücken herabjagte, das flammendrote Haar im schummerigen Licht der Wohnzimmerlampe und diese ruhige Stimme, wie das Gift einer Schlange, das sich langsam durch die Venen zog. Dem Playboy kam das Bild eines schwarzen Engels in den Sinn. Aya, mit schwarzen Flügeln, diese blasse Haut und... Er schüttelte sich leicht und fing den bösen Blick des Rotschopfes ein, direkt über den Rand der Zeitung. Doch eine Antwort erhielt er nicht, statt dessen blätterte Aya weiter. Das frustrierte den Playboy nun wirklich. Hätte er nicht wenigstens einen Teil seines tödlichen Temperaments zeigen können? Youjis Ehrgeiz war geweckt und er würde nicht eher ruhen, ehe er nicht dieses Funkeln in den lilanen Augen des Rotschopfes völlig eingefangen und genossen hatte. Doch vorher bediente er sich wieder seines Nasensprays und eines Taschentuchs, das durchnäßt seinen Weg auf den Boden fand, wie vor ihm schon vier andere. Noch ein Schluck von dem süßen Erdbeertee und Youji funkelte Aya wieder an. Diese schlanke Gestalt und die weiße Haut, wie unberührter Schnee im Dunkel der Nacht... Unberührt? War Aya denn unberührt? Youji sah noch einmal die lilanen Augen an, die vorgaben seine Blicke nicht zu bemerken, und wanderte dann mit seinem Blick herab, zu dem spitzen Kinn, das in einen schmalen Hals mündete. An den Schlüsselbeinen, die aus der zarten Haut herausragten, vorbei, glitt sein Blick den Brustkorb entlang. Aya war nicht sehr muskulös, aber jeder, der sich mit ihm hatte messen müssen, wußte, daß er stark war. "Was ist?", fragte Aya in barschem Ton, trotzdem seine Stimme ruhig erklang. Er sah Youji nicht an, umging die durchdringenden smaragdgrünen Katzenaugen und starrte ziellos auf seine Zeitung. Was las er da eigentlich? Er konnte sich an nichts erinnern, nur an die Blicke, die er auf sich gespürt hatte. Der Playboy schmunzelte ihn an und ging zum zweiten Versuch über, "Ich hab mich nur gerade gefragt, wie du schmeckst...", und Youjis Blick nahm den verklärten Ausdruck an, den man als Schlafzimmerblick bezeichnen könnte. "...ist der kühle Aya so süß wie sein Tee?" Ein Funkeln, ja, der Ärger in Ayas Augen war zu sehen, aber nicht genug für Youjis Geschmack. Er wollte mehr, wenn, dann sollte der Rotschopf ihm schon seine ganze Aufmerksamkeit schenken. Youji war krank, was sollte er sonst tun, wenn er nicht ausgehen oder arbeiten konnte? Nicht, daß er arbeiten würde, wenn er es könnte, aber es klang auf diese Weise edelmütiger und er beschloß, es so stehen zu lassen. Wieder wandte Aya ihm die kalte Schulter zu und versuchte verzweifelt, sich auf seine Zeitung zu konzentrieren, aber der Playboy nahm seinen Blick nicht von ihm. Langsam, sehr langsam, krabbelte er von der Couch herab, wie eine Katze. Sein Kopf war wieder völlig frei und er fühlte sich für einen Moment, als wäre er nicht krank, sondern hätte einfach nur einen Kater von einer durchgemachten Nacht, wie es bei ihm öfter vorkam. Geschmeidig bewegte er sich auf allen Vieren auf Aya zu, bis er vor dem Sessel kniete. Wieder funkelte er Aya mit seinen Katzenaugen an, welcher seinen Blick zur Seite wandte. Was denn, war er hilflos? Youji war etwas irritiert, denn er hatte Aya noch niemals gesehen, wenn dieser nicht wußte, was er tun sollte. Ihm gefiel der Gedanke, daß er es war, der den Rotschopf verunsichert hatte und strich Ayas überschlagenes Bein von dem anderen herab, um sich zwischen beiden zu plazieren. Vorsichtig berührte er Ayas Knie mit den Händen und strich langsam an dessen Beinen herauf. Er spürte sein Zittern und anstatt aufzuhören, wollte er nun erst recht weitermachen. Wie weit würde Aya ihn gehen lassen in seiner Hilflosigkeit? Sollte Youji fortfahren? Er stand nicht auf Männer, das nun eher nicht... Dennoch spürte er das Verlangen danach weiterzumachen, sich nicht weiter darum zu kümmern, jetzt, wo der Rotschopf nicht ganz er selbst war. Was war nur los mit ihm? Youji starrte die Gestalt vor sich an, ehe er sich langsam aufrichtete, bis sein Kopf in Ayas Brusthöhe lag. Langsam lehnte er sich vor und spürte den Stoff von Ayas Hosen an seinem nackten Oberkörper. Er beugte sich vor, bis er dessen Bauch berührte und verschob langsam das T-Shirt, als dieser ihn erschrocken an den Schultern umfaßte und von sich drückte. "Was tust du da? Was soll das?", und knallrot starrte Aya ihn an. Ja, das war das Feuer, das er gesucht hatte. Grinsend blickte er die Flamme vor sich an, eine Gestalt voller Gegensätze. Haar so rot wie Feuer und schneeweiße Haut, ein scheinbar zerbrechlicher Körper und das brodelnde Temperament. Wie er sich wünschte diesen Moment einzufrieren und Ayas Schönheit in diesem Augenblick länger für sich zu bewahren, einfach nur das Funkeln in seinen Augen zu genießen und ihm einen Kuß zu stehlen... Was dachte er da? Er wollte ihn küssen? Es war unübersehbar, daß er krank war, denn diese Gedanken hätte er niemals mit klarem Kopf! Oder doch?... Die Gedanken verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren und Youji starrte Aya wieder in die Augen. Sie wechselten Blicke und Momente voller Ruhe vergingen, länger als ein Herzschlag, ehe Youji sein Gesicht verzog und flach zu atmen begann. Nein, verdammt, nicht jetzt! "Hatschi! Hatschi!", nieste er von Neuem und ein Husten schloß sich sofort an. Alles war zerstört und völlig fassungslos stieß der Rotschopf ihn von sich, um vom Sessel aufzuspringen und die Treppe hochzustürmen. Er war wohl zu weit gegangen, und dennoch bereute er es nicht... Warum nicht? Konnte er denn tatsächlich von sich sagen, daß es ihm gefallen hatte? Was nun? War er etwa schwul geworden durch diesen verdammten grippalen Infekt? Natürlich hatte er es schon einmal mit einem Mann ausprobiert, als er noch jünger war und experimentierfreudig, aber es hatte ihm überhaupt nicht gefallen. Woher also jetzt der Gefallen an dieser Sache mit Aya? ~ ~ Owari - Kapitel 1 ~ ~ by Calypso Soooo... soweit dazu... irgendwas zu sagen? Schreibs mir *flehend guck* Ich freu mich über feedback!!! Alles an: cally_chan@gmx.de Kapitel 2: ----------- Ans Bett gefesselt Kapitel 2 - Nur in seinen Träumen Story by: Calypso: cally_chan@gmx.de kategorie: shonen-ai (sonst NOCH nichts) pairing: Youji x Aya disclaimer: Jap, die Charaktere gehören mir NICHT (warum werd ich immer wieder daran erinnert? *schluchz*); Weiß Kreuz ist ein Projekt von Koyasu Takehito. Da das ein Fanprojekt ist, mach ich auch kein Geld damit. ---------------------------------------------------------------------- Nach seiner Begegnung, oder eher gesagt Auseinandersetzung, mit dem Rotschopf, hatte Youji sich wieder auf der Couch lang gemacht und den Wecker des Videorecorders angestarrt. Ihm war nicht nach Schlafen zu- mute, zum einen, weil er Probleme beim Atmen hatte und jeder Versuch zu schlucken in einem Anfall von Husten endete, und zum anderen, weil es ihm nicht wieder aus dem Kopf gehen wollte, wie Aya gekuckt hatte. Er hatte Abneigung und Wut erwartet, aber nicht solch einen verletz- lichen und wehrlosen Gesichtsausdruck. Ein endloses Meer aus Violett in Ayas Augen und diese Hilflosigkeit, die sich darin widerspiegelte. Wie ein Kind, das etwas völlig neues entdeckte und es zu fürchten begann. Gefühle, war es das, wovor Aya sich fürchtete? Eine simple Be- rührung? Sie mußte nicht einmal mehr bedeuten, als nur Zu- neigung, Nähe, einfach das Gefühl, daß jemand da war. War das soetwas fremdes für den Rotschopf? Youji sah sich ratlos diesem Problem gegenüber und starrte vor sich hin. Die Zeit verging langsam, zu langsam für seinen Geschmack. Es hätte eine Ewigkeit sein können und dennoch waren es nicht einmal dreißig Minuten. Die smaragdgrünen Augen zählten die Sekunden auf der Digitalanzeige und nahmen schon nichts mehr um sich herum war, als Youji Laute im Flur hörte. Kam Aya wieder herunter, um mit ihm zu sprechen? Youji würde sich entschuldigen, denn er war etwas weit gegangen, ohne es zu bemerken. So ernst war es doch nicht einmal gemeint gewesen, als daß man sich deshalb stritt. Der Rotschopf wußte doch, wie er das gemeint hatte. Er war nun mal so... Wenn er allerdings näher darüber nachdachte, war eine Entschuldigung fehl am Platze, jedenfalls in der Art, wie sie üblich war. Im End- effekt sollte er sich zwar dafür entschuldigen, daß er die Grenze überschritten hatte, nicht aber dafür, daß er an sie herangetreten war. Auch wenn der Rotschopf es nicht zeigte, so mußte er doch sehr einsam sein. Brauchte nicht jeder Mensch die Nähe eines anderen, eine liebe- volle Berührung ab und zu, dieses warme Gefühl der Geborgenheit? Sie mochten Killer sein, wenn sie auf eine Mission gingen und jede Emotion konnte dort tödlich sein, aber das war etwas anderes. Sie waren doch immer noch ganz normale Menschen. Und so wie Ken und Omi Wärme fühlen durften, so sollte auch Aya das tun. Seine Fassade mochte noch so kalt sein, aber jeder Mensch brauchte etwas Wärme von Zeit zu Zeit. Es war eine einzelne liebevolle Berührung, die die Seele erheben und ein Lächeln verursachen konnte. Ein Lächeln... Youji hatte Aya noch nie wirklich lächeln gesehen... Die Laute im Flur kamen näher und erwartungsvoll saß Youji, mit mittlerweile trockenen Haaren und dennoch ohne Pullover, auf der Couch auf und wartete. Er sah die Gestalt auf sich zukommen, im Licht der bereits aufgegangenen Sonne und plötzliche Enttäuschung tat sich in ihm auf. Es war nicht Aya, der gekommen war, sondern Ken, der ihn fragend ansah und dann grinste. "Morgen!" Der Fußballspieler strich sich mit der Hand durch die braunen Haare und wollte schon gen Küche schreiten, als er Youji nochmals verwirrt ansah. "Was machst du hier?", fragte er frei heraus, während er mit den Augen, Teetasse, Taschentücher und Nasenspray überflog. Als ob das nicht offensichtlich war, so wie Youji aussah. Wäre er denn schon wach, wenn nicht etwas wäre? "Ich bin krank...", schniefzte er verzweifelt, ehe er das letzte Taschentuch der Packung zückte und erneut nieste. Der Kopf dröhnte ihm wieder, da die Wirkung des Tees erloschen war und die vielen Ge- danken, die er sich machte, den Rest taten. Erst jetzt spürte er, daß es ihm wieder kalt geworden war. Stundenlang hatte er ohne Oberteil auf der Couch gelegen, ohne zu bemerken, wie sich die Kälte langsam wieder an seinen kranken Körper anschmiegte. Also lief er die schmale Treppe herauf. Das morgendliche Licht der Sonne lag auf jeder der Stufen und dennoch wirkte der Weg zu seinem Zimmer merkwürdig kalt auf ihn. Es mußten die Kopfschmerzen sein, die ihm diese schlechte Laune verursachten, dröhnend zogen sie sich durch und durch. Er fühlte seinen Herzschlag in den Schläfen und das Atmen fiel ihm schwer. Er haste es wirklich krank zu sein... Während Ken nun endlich in die Küche lief, legte Youji das letzte Stück zu seinem Zimmer zurück, langsam und mit schweren Schritten. Es war wesentlich besser gewesen, als er auf der Couch gelegen hatte, soviel war klar... Plötzlich öffnete sich die Tür zu Ayas Zimmer und er entdeckte den Rotschopf, wie er den Flur betrat. Zögerlich ließ Youji seine Hand auf dem Türknauf verweilen und starrte seinen Team-collegen an. War er böse auf ihn? Wollte er mit ihm sprechen? Oder war es reiner Zufall, daß er gerade jetzt das Zimmer verlassen wollte? Violette Augen blickten ihn für einen kurzen Moment an und Youji glaubte soetwas wie Verlegenheit darin zu entdecken, ehe die gewohnte Kälte sich in ihnen breit machte und Aya sich von ihm abwandte. Ohne weitere Umschweife lief dieser die Treppe hinunter und ließ den Playboy allein auf dem Flur zurück. Es hatte wohl den Anschein, daß der Rotschopf nicht mit ihm reden wollte, dann lag es wohl an ihm das Gespräch zu beginnen. Youji schüttelte den Kopf. Wie konnte ein Mensch nur so introvertiert und gleichzeitig so stur sein? Er wollte ganz sicher darüber sprechen, wartete aber, bis der Playboy die Sache zur Sprache brachte. Youji haßte es allmählich, daß immer von ihm die Aktion erwartet wurde, so daß die anderen nur noch reagieren mußten. Was war er, eine Maschine? Ehe er diesen Gedanken weiter nachhängen konnte, machte sich die Kälte wieder bemerkbar und seine Zähne begannen zu klappern. So ging er endgültig in sein Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Kaum hatte er das getan, verzog sich sein Gesicht vor Schock. Verdammt, er hatte das Fenster ja immer noch nicht zu gemacht! Völlig durchgefroren stürmte er hin und stolperte unterwegs über ein auf dem Boden liegendes Buch und eine Bierdose, so daß er stürzte und bauch- wärts auf dem Boden landete. "Scheiße!", rief er verärgert aus und begann sofort wieder wie wild zu husten. Einige Sekunden vergingen so und er schloß kurzzeitig die Augen im Versuch, den Hustenreiz zu vertreiben. Wieder einigermaßen bei Atem und mit ruhigem Hals sah er wieder auf und warf einen zufälligen Blick unter sein Bett. Da lag doch etwas.. Verwundert griff er danach und zog es aus dem Schatten hervor. Bei näherem Betrachten entpuppte es sich als Damenslipp, einen weißen Tanga mit Spitzen, und er grinste breit. "Ach da ist der gelandet..." Es blieb ihm keine weitere Zeit um an die Nacht zu denken, in der das unter seinem Bett gelandet war, denn die Kälte war unumgänglich und er fühlte sich, als hätte man einen Schneemann aus ihm gebaut. So warf er den Slip hinter sich, in eine andere Ecke des Zimmers und rappelte sich unter Kopfschmerzen wieder langsam auf. Alles schmerzte ihm bei jeder Bewegung, die er machte und das Atmen wurde mit jeder Regung schwieriger. Schwankenden Schrittes tapste er das letzte Stück zum Fenster und schloß es geschwächt. Daraufhin schritt er ins Badezimmer und riß das dortige Schränkchen auf. Irgendwo hatte er sicher noch ein paar Aspirin und Taschentücher, die seine Krankheit erträglich machen würden. Auf der Suche nach der- artigen Dingen durchwühlten seine Hände die Fächer und warfen unbe- achtet die Hälfte der Dinge auf den Boden, welche auch dort liegen blieben, nachdem er die Aspirin gefunden hatte. Taschentücher ließen sich keine mehr auftreiben, aber wenigstens konnte er die Kopfschmerzen wieder für eine Weile vertreiben. Ohne weitere Umschweife steckte er die Tablette in den Mund und beugte sich dann über das Waschbecken, wo er den Wasserhahn aufdrehte, um etwas Wasser in seiner Hand aufzufangen und es beim Schlucken des Schmerz- mittels zur Hilfe zu nehmen. In einen Armanipullover gekleidet, um nicht so schlimm auszusehen, wie er sich fühlte und endlich nicht mehr zu frieren, stand Youji in seinem Zimmer und zitterte immer noch. Es würde sicher eine Weile dauern, ehe seine Heizung ansprang, wenn sie das überhaupt tun würde. So wie er das schrottreife Gerät kannte, würde es ihn nicht wundern, wenn es nicht einmal eine Temperatur von 17 Grad erreichte und nur gluckernde Geräusche von sich gab. Aber da er notorischer Optimist war, glaubte er dennoch daran, daß es schon bald warm werden würde. Die Frage war bloß, was er bis dahin tun sollte, denn er fror immer noch. Die Idee, sich warme Gedanken zu machen, gefiel ihm gut und grinsend schloß er die Augen, während er die Arme zum Wärmeschutz um seine Schultern legte. Die Vorstellung von warmen Armen, die sich zärtlich um ihn schlungen machte sich breit und ein weicher Körper, der sich von hinten gegen seinen preßte. Finger, die langsam an seiner Brust herabstreichelten, auf seinem Bauch entlang, um weiter herab zu gleiten. Sein Grinsen wurde immer breiter und allmähliche Wärme tat sich in ihm auf, die allerdings nicht durch die Heizung auftrat, wie bereits zu vermuten war. Unbewußt fuhr Youji mit seiner Zunge über die Lippen, um den Mund dann zu öffnen. Die Vorstellung dieser warmen Berührung war mehr als nur kältevertreibend, also warum sollte er ihr nicht noch ein wenig länger nachhängen? Solange er krank war, konnte er eh zu keinem Date gehen. Heiße Lippen brannten sich in seiner Vorstellung in seine Haut und liebkosten seinen Hals. Die Gestalt lief um ihn herum und er erschrak, als er sie erkannte. Das flammendrote Haar war unverwechselbar und überrascht riß er die Augen auf. Es war niemand anderer als Aya ge- wesen, von dem er da phantasiert hatte und er konnte nicht von sich behaupten, daß es ihn nicht erregt hatte. Die Auswölbung in seiner Hose sprach Bände... Oh Gott, wie konnte seine Vorstellung ihn nur so betrügen? Warum ausgerechnet Aya? Warum ein Mann? Youji war irritiert und dennoch konnte er nicht leugnen, daß ihm der Gedanke gefiel von dem Rotschopf berührt zu werden. Verzweifelt schüttelte er den Kopf. Wie war das gewesen? Er wollte von Aya berührt werden? Die Aspirin hatte wohl etwas zu gut gewirkt oder wollte er den Rotschopf tatsächlich? Die Gedanken zuvor auf der Couch waren dieselben gewesen... Er fühlte sich tatsächlich von ihrem Team-chef angezogen, das war nicht mehr zu leugnen, nachdem sein Unterbewußtsein ihm einen solch üblen Streich gespielt hatte. Er wollte den Rotschopf also, die Frage war nur, was er nun tun würde... Sowie er die Kälte wieder in seine Haut schneiden spürte, fiel ihm auf, daß er eh mit Aya ein Gespräch hatte führen wollen, also warum sollte er das nicht jetzt tun? Die Heizung würde ihm eh nicht den Ge- fallen tun und anspringen und momentan fühlte er sich dank der Aspirin ziemlich gut. In den nächsten Stunden würde sich wohl kaum ein besserer Augenblick ergeben und so verließ er sein Zimmer wieder, um den Flur herab zu laufen. An Ayas Tür angekommen, klopfte er einmal, wartete jedoch keine Antwort ab, sondern trat sofort ein. Wie zu erwarten gewesen war, war der Raum völlig ordentlich und nichts lag an der falschen Stelle. Die Rollos an den Fenstern waren noch geschlossen und die geringe Anzahl von Dingen, die Aya in seinem Zimmer hatte, verstärkte den Eindruck von Reinlichkeit im Halbdunkel noch weiter. Youji kratzte sich etwas irritiert am Kopf. Vielleicht sollte er den Rotschopf einmal in sein Zimmer schicken, um etwas aufzuräumen? Das Ergebnis wäre sicherlich interessant... Erst bei einem zweiten Blick fiel Youji auf, daß Aya noch nicht wieder in sein Zimmer zurück gekehrt war. Aber er hatte keine Motiva- tion dazu, herunter zu gehen, und nach dem Rotschopf zu sehen. Würde er eben hier auf ihn warten, was machte das schon für einen Unter- schied? Etwas erschöpft ließ Youji sich auf das weiße Bett fallen und lehnte sich nach hinten, so daß seine Beine noch in sitzender Position von der Matratze hingen, sein Oberkörper allerdings bequem auf dem weichen Bett lag. Es war so angenehm warm im Zimmer des Rotschopfes und schon bald war die Kälte, die sich wie eine eiserne Kette um seinen Körper gelegt hatte, verschwunden und ihn umhüllte Wärme. Alles fühlte sich so wohlig und angenehm an, daß Youji träumend die Augen schloß. ---------------------------------------------------------------------- Nach einiger Zeit lief Aya wieder die Treppe herauf, weil er sich vor Youji sicher glaubte. Der Playboy war nun mal eindeutig krank ge- wesen. Egal, welche Ideen ihm durch den Kopf gingen, er konnte sie in diesem Zustand kaum durchsetzen. Ein Grund mehr für Aya, sich sicher zu fühlen. Etwas erschöpft tappte er in sein mittlerweile dunkles Zimmer und schloß sanft hinter sich die Tür. Wie gut, daß Sonntag war, denn arbeiten könnte er heut wohl kaum. Es war eher selten, daß er sich so hängen ließ, aber heute ging kaum etwas... Seine Schwester war immer noch nicht aus dem Koma erwacht, wie auch nicht anders erwartet. Was sollte er bloß tun? Mit jedem Tag, den sie nicht erwachte, verschlechterte sich ihr Zustand und die Chance, daß sie wieder zu sich kam, wurde immer geringer. Was, wenn sie nie wieder erwachte? Aya kniff verzweifelt die Augen zusammen und knirschte dann mit den Zähnen. Nein! Er durfte sich nicht hängen lassen! Er mußte stark sein, stark, für sie beide. Aya würde leben, da war er sich ganz sicher. Und doch, was, wenn sie nicht wieder erwachte? Er senkte den Kopf und sein flammendrotes Haar fiel ihm ins Gesicht, bedeckte die blasse Haut, wie Blut den frischen Schnee und verdeckte die Träne, die an seiner Wange entlangrann. Aya wollte stark sein, wünschte es sich so sehr und dennoch gelang es ihm nicht. Warum nur nicht? Warum nicht? Warum konnte er nicht stark sein, ohne seine wahren Gefühle zu verleumden? Jeden Tag wurde es kälter in ihm, das spürte er, aber er hatte keine andere Möglichkeit. Er mußte stark sein, nur so konnte er Aya-chan helfen. Was, wenn er kein Mitglied von Weiß wäre? Niemals könnte er diese Krankenhausrechnungen bezahlen... Aya wimmerte kurz und schüttelte dann zu sich selbst den Kopf. Es hatte eben doch keinen Sinn. Er war nun einmal allein und würde es auch bleiben, solange Aya-chan im Krankenhaus lag. Die Dinge würden sich auch nicht ändern, wenn er weinte. Sie würde nicht erwachen, nur, weil er vereinsamte und innerlich kalt wurde. Warum sich also von Tränen trennen, die doch vergeudet waren? Er wollte nicht mehr alleine sein, wollte, daß man ihn in die Arme schloß, daß Aya-chan ihn in die Arme schloß. Er wollte ihr fröhliches Lachen wieder hören... Erschöpft taumelte er auf sein Bett zu, um sich noch ein wenig hin- zulegen und zu versuchen zu schlafen. Sicher würden seine Gedanken ihn wieder davon abhalten, aber er wollte wenigstens etwas die Augen schließen. Nur für den Moment. Doch dieser Wunsch zerplatzte so schnell wie eine Seifenblasen, als er jemanden auf seinem Bett liegen sah. Sie trauten sich tatsächlich noch in sein Zimmer, wenn er nicht da war, wo er doch so kalt nach Außen war? Wer lag dort? Etwas irritiert setzte Aya sich auf die Bettkante und beugte sich zu der Gestalt herab, um das Gesicht erkennen zu können. Seine lilanen Augen entdeckten ein friedliches Gesicht, braune Haar- strähnen, die wie Seide über sein Bett fielen und ein ruhiges Lächeln der Gestalt auf dessen sanften Lippen. Youji war doch tatsächlich ohne Erlaubnis in sein Zimmer gekommen und war auf seinem Bett einge- schlafen... Was er wohl gewollt hatte? Aya beugte sich unbewußt weiter herab, bis sein Gesicht direkt über dem des schlafenden Playboys war und er blickte ihn schweigend an, wie er langsam die Luft durch seine Lippen einzog und sein Brustkorb sich sachte hob. Aya lächelte sanft und sah den Mann weiter an. Wie ein kleines Baby schlief er auf seinem Bett, völlig ruhig, als wäre es selbstverständlich. Ob er sich wohl fühlte? Vorsichtig strich Aya mit seiner rechten Hand an Youjis Wange entlang, fühlte dessen Wärme auf seiner Haut. Seine Finger spielten mit den Konturen seines Gesichts, hielten beim Kinn inne und Aya be- trachtete die gebräunte Haut. Sie ließ seine Anmuten wie frisch ge- fallenen Schnee, obwohl sie nicht einmal dunkel war. War er selbst denn wirklich so bleich? Youjis Brustkorb senkte sich wieder leicht und er atmete langsam aus. Hätte Aya es nicht besser gewußt, hätte er schwören können, daß es klang, wie ein Seufzen. Ob Youji etwas Schönes träumte? Aya blickte das Lächeln auf den Lippen des Playboys an. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal so friedlich geschlafen hatte, die Alpträume jagten ihn schon zu lange... Unerwartet begann Youji im Schlaf zu reden und flüsterte einige Worte vor sich hin. Aya beugte sich weiter herab, um etwas zu ver- stehen und ihre Lippen berührten sich beinahe, so nahe war er dem Gesicht des anderen. Der Rotschopf lauschte gespannt mit angehaltenem Atem und erschrak, als Youji plötzlich seinen Namen sprach. Doch er war nicht wach, er flüsterte tatsächlich im Schlaf seinen Namen. Was er wohl träumte? Aya wollte noch mehr verstehen und lehnte sich erneut herab, nachdem er sich zuvor etwas überrascht zurückgebeugt hatte. Wieder lagen seine Lippen über Youjis und er betrachtete das schlafende Gesicht lächelnd. Er sah so friedlich aus, so ruhig und sanft, wie ein schlafender Engel und Aya lächelte wieder sanft. Das hatte er schon lange nicht mehr getan, einfach gelächelt, weil etwas so schön war. Youji war schön. Er war groß, schlank, nicht zu muskulös und wußte seine Reize gegenüber der weiblichen Kundschaft besonders gut einzusetzen. Sein langes braunes Haar, das er in einer sanften Bewegung wieder zurück- warf, wenn es ihm ins Gesicht fiel, die Art wie seine grünen Augen auffunkelten vor Leidenschaft, wenn sein Temperament ihn wieder über- kam oder einfach nur dieses sorglose Lächeln, das er trug, wenn er mittags in den Blumenladen kam. Von der Art, wie er seinen Körper be- wegte, gar nicht erst zu reden... Aya war erstaunt, wie oft er den Playboy schon unbewußt beobachtet haben mußte, daß all diese Bilder ihm plötzlich durch den Kopf gingen. Was war das heute morgen nur gewesen, das Youji bei ihm ausgelöst hatte? Dieses warme Gefühl in der Brust und das Kribbeln im Bauch. Er war gerade aus dem Krankenhaus wiedergekommen, als sie dort gesessen hatten und auch wenn es unwahrscheinlich war, Youji schien gespürt zu haben, daß er sich nach Nähe sehnte. Daß er jemanden brauchte, der ihn in die Arme nahm, auch wenn er nach Außen so kalt und unnahbar war... Und wenn er nun etwas für Youji empfand? Aya betrachtete das ruhige Gesicht weiterhin. Was, wenn es gerade Youji war, von dem er sich wünschte, daß er ihn in die Arme nahm? Was, wenn... Youji verzog plötzlich sein Gesicht, als müßte er niesen und Aya starrte ihn an, wie paralysiert und bemerkte, daß es seine Haare waren, die ihm strähnig ins Gesicht fielen, und wohl kitzeln mußten. Schnell strich er sie hinter die Ohren und sah wieder das vorige Lächeln über Youjis Lippen gleiten. Wie tief er doch schlafen mußte, daß er nicht aufwachte. Und wie süß sein Traum sein mußte, daß er so lächeln konnte. Wie war es möglich, daß er im Schlaf von ihm sprach und gleichzeitig so lächelte? Ayas Blick wurde wieder ernst. Er hatte Youji vorhin auf dem Flur sehr kalt angesehen. Was, wenn das kein Spiel von Youji gewesen war und er es wirklich ernst gemeint hatte? Was, wenn er es nur auf diese Art und Weise getan hatte, um zu sehen, ob er auch etwas für ihn empfand? Ayas lilane Augen begannen zu leuchten und er starrte auf das schlafende Weißmitglied herab. Was, wenn das ein Test gewesen war? Hatte er versagt? Aya schüttelte irritiert den Kopf. Warum interessierte ihn das so? Warum machte er sich solche Gedanken um Youji? Warum seit kurzem diese Phantasien? Was sollte er denn tun, als Youji so offensiv zu ihm gekommen war? Hätte er ihn weitermachen lassen sollen? Wieder blickte Aya Youjis sanfte Lippen an, spürte seinen warmen Atem, der an seinen Wangen entlang strich und seine weiche Haut. Seine Hand strich wieder liebevoll an dessen Wange entlang und wieder lächelte er bei diesem Anblick. Und wenn er Youji nun enttäuscht hatte? Der Playboy war der Älteste und eigentlich auch Gesprächigste von ihnen und dennoch wußte Aya so gut wie nichts über ihn. Sicher war er auch einsam. Vielleicht sehnte Youji sich auch nach Berührung und hatte sehen wollen, wie er reagierte, und war enttäuscht gewesen? Aya schluckte. War es möglich, daß er etwas für ihn empfand? Nein, das war nicht möglich, schließlich ging er mit so vielen Frauen aus, da konnte er einfach nicht auf Männer stehen... Aber was, wenn doch? Ein plötzliches Verlangen breitete sich in Aya aus, das schon eine Weile dort gewesen sein mußte. Er wollte Youji küssen, seine warmen Lippen berühren und ihm zeigen, daß er ihm nicht egal war, wie kalt er auch reagiert haben sollte. Immer weiter herab beugte er sich und schloß langsam seine Augen. Und wenn es nur ein Kuß war. Auch wenn es Youji nichts bedeuten würde, wenn er aufwachte, es war Aya egal. Schon so lange hatte er Youji nur angesehen, ohne etwas zu tun. Er wollte ihn berühren und wenn Youji auch schlief, es war ihm egal, so lange er seinen warmen Körper unter sich hatte. Er mußte ja nicht erfahren, daß Aya ihn ihm gegeben hatte. Es war ja auch nur ein Kuß. Schließlich war es unmöglich, daß Youji ihn auch wollte. Aber er schlief und lag dafür nicht in seinem eigenen Bett! Aya strich zärtlich mit seinen Händen an Youjis Brust entlang und beugte sich herab. Nur ein Kuß... ~ ~ Owari - Kapitel 2 ~ ~ ---------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, das Weiterlesen hat Spaß gemacht?? Kommentare bitte? *blink* Hab euch alle lieb!! Vielen Dank an Nehko und Mokona (hehe, der Nick hängt ihr jetzt an) fürs Probelesen, was würd ich nur ohne feedback tun?! ^-~ Calypso Kapitel 3: ----------- Ans Bett gefesselt Kapitel III - Quelle der Leidenschaft Alle Charaktere sind Eigentum von Project Weiß und Kyoko Tsuchiya. Ich mache kein Geld mit dieser Ficcy, sondern will nur etwas Spass haben ^.^ Bereits Kapitel III ^.^ Ich hoffe, das Warten hat sich gelohnt? *blink* Ich habs nun doch ohne betalesen einfach hochgestellt -_- Ich gebs ja zu, irgendwie ist der Teil nicht so gelungen, aber mein Kreatief will einfach nicht abhauen >_< Hat jemand ne Muse zu verschenken? *snüff* Calypso -------------------------------------------------------------------------------- Langsam, schloß Aya seine Augen und gab sich dem Gefühl hin, das Besitz von ihm ergriff, völlig selbstständig handelte und soviel von ihm verlangte. So viel mehr, als er bis dahin gegeben hatte, sein Herz, seine Seele, seine Liebe, ihn selbst... Mit sanfter Berührung, legte Aya sich auf Youji nieder und seine Lippen strichen über jene des anderen, nur flüchtig, liebevoll, als hätten sie alle Zeit der Welt. Dieses süße Gefühl breitete sich in Aya aus und er wollte mehr, viel mehr. Wollte Wärme, wollte Nähe, wollte Zärtlichkeit. Mit sanften lilanen Augen, betrachtete er das schlafende Gesicht unter sich ein weiteres Mal. Youji sah so friedlich aus, Aya könnte für den Moment alles mit ihm tun, alles, ein Gedanke, der sehr reizend wirkte, jedoch schnell wieder verdrängt wurde. Er würde niemals etwas tun, das Youji nicht wollte. Dennoch beugte Aya sich endgültig herab, um endlich den Kuß zu stehlen, nach dem er sich so sehr sehnte, den er so sehr wollte und der dennoch einseitig bleiben würde, solange Youji schlief. Wie aufs Stichwort, begann dieser sein Gesicht wieder zu verziehen und ehe Aya sich versah, begann der Playboy unter ihm zu husten. Erschrocken erstarrte der Rotschopf, nun war alles zu spät. War Youji wach? Sekunden voller Angst vergingen, ohne daß der Playboy seine Augen öffnete, nur hustete und um Luft rang. Noch schlief er, Gelegenheit für Aya, alles was geschehen war, abzustreiten... Zu spät! Erschrocken riß Youji die Augen auf und starrte direkt in Ayas Augen, das dunkle Lila, ohne Leuchten und dennoch so warm. Verwundert versuchte er ihn anzugrinsen, während sein Versuch zu erkennen, was in dem anderen vorging, ergebnislos blieb. Irritiert, kratzte er sich am Kopf, als seine Lippen ein süßes Lächeln formten und die grünen Katzenaugen sich merkwürdig vertraut verklärten. "Was tust du?", flüsterte er lachend, während er verzweifelt versuchte, seine Hände auf dem Bett zu lassen. Würde er Aya jetzt an sich heran ziehen, würde der Rotschopf sich weiter distanzieren. Youji mußte sich unbedingt zurückhalten, nur so konnte er ihn für sich gewinnen. Gelang ihm das nicht, würde er ihn unbeabsichtigt unter Druck setzen... Wie erwartet, schwieg Aya und sah auf Youji herab, das sanfte braune Haar, welches seidig über sein Bettlaken fiel, die endlosen smaragdgrünen Augen, die ihn leidenschaftlich und dennoch so warm anfunkelten, die gebräunte Haut, die sanft die seine berührte, das Lächeln der weichen Lippen... ja, sein Lächeln, Youji war wunderschön.. Aya glaubte innerlich zu brennen, er hielt es einfach nicht mehr aus. Was sollte er nur tun? Alles drehte sich in seinem Kopf, er konnte nicht mehr klar denken. Die Umgebung schien plötzlich so verschwommen, er sah nur diese Katzenaugen, die ihn zu durchbohren schienen, dieses geheimnisvolle Funkeln, Feuer, das sich in ihn brannte. Das war Youji und Aya wollte ihn so sehr, daß es schmerzte. Ohne ein Wort, erhob Aya sich und ließ sich auf der Bettkante nieder. Das war es gewesen, kein Wort fiel, er starrte nur in die Dunkelheit der Schatten, die sein Zimmer in sich hüllten. Er konnte das nicht, es ging nicht, nein. Völlig irritiert, starrte Youji Ayas sitzende Gestalt an. Was zum Teufel sollte das jetzt? Wollte er es nicht auch? Wo lag das Problem? Er verstand den Rotschopf einfach nicht. In einer Minute machte es den Anschein, als würde er jeden Moment um mehr bitten und im nächsten mußte Youji schon fürchten, daß er ihn vergewaltigte..was wollte Aya überhaupt? Frustriert setzte Youji sich auf und mußte sofort feststellen, wie schlecht diese Idee war, als sich seine Kopfschmerzen wieder bemerkbar machten und sich von den Schlefen herab, an der Wirbelsäule entlang, auf seinen gesamten Körper ausbreiteten. Völlig matt, ließ er sich wieder in die weiche Matratze fallen und haßte es wieder einmal, krank zu sein. Aber egal, in welchem Zustand er sich befand, so würde Aya ihm nicht davon kommen. Er schuldete ihm eine Erklärung! Und die mußte schon verdammt gut sein, wenn er weiterhin so tat, als würde er diese Gefühle nicht erwiedern! Zögerlich, verschränkte Youji die Arme hinter seinem Kopf und begann zu warten. Er wäre ganz sicher nicht der Erste, der mit den Erklärungen anfing, schließlich war er ziemlich offensichtlich gewesen, mit dem, was er getan hatte. Unklar war, was in dem Kopf des Rotschopfs vorging. Ruhe legte sich in dem abgedunkelten Zimmer nieder und beide Männer erwarteten von dem anderen, daß er etwas sagte. Unvermeidlich, mußte Youji grinsen. Es ging einfach nicht anders, diese Situation war einfach zu merkwürdig. Erwartete er denn ernsthaft, daß Aya etwas dazu sagte? Er würde es sich doch garantiert wieder einmal einfach machen und seine eiskalte Fassade beibehalten. Wie Youji diese Maske haßte! Für wen hielt der Rotschopf sich eigentlich? Meinte er denn nicht, daß er ihm eine Erklärung schuldete? Wenn er meinte, daß er nur lange genug schweigen mußte, bis Youji ging, dann hatte er sich geirrt! Der Playboy würde so lange in seinem Zimmer bleiben, bis er bekam, was er wollte. Würde Aya ihn richtig kennen, wäre ihm das klar. Über kurz oder lang war dieses Gespräch für ihn also unumgänglich, außer er fand ein anderes Zimmer für sich... Wieder grinste Youji, denn ihm wurde bewußt, daß er sich mitten in Ayas Bett befand. Wo wollte der Rotschopf schlafen, wenn es belegt war? Auf der Couch? In der Badewanne? Hilflos biß Youji sich auf die Unterlippe, bis starke Schmerzen den Drang zu lachen vertrieben. Die Vorstellung, Aya würde in der Badewanne schlafen, war einfach köstlich... mhm, aber wo die Idee gerade dort war... wie würde Aya wohl aussehen, wenn er tatsächlich badete? Youji konnte nicht anders, das Bild drängte sich ihm förmlich auf. Ein völlig nackter Aya, rot von der Hitze des Wassers, das seinen Körper umschließt, ein ruhiges Gesicht, die Augen entspannt geschlossen. Schaum, der mit der Haut an seinem Bauchnabel spielt und weiter herab... Kaum hörbar, seufzte Youji auf und hätte am liebsten sofort mit seinem Kopf gegen die Wand geschlagen. Was tat er nur? Er war in einer sehr ernsten Situation und was tat er? Begann von sexuellen Dingen zu phantasieren... fehlte nur noch, daß er hinter Ayas Rücken anfing, sich einen runterzuholen! Moment mal, was machte seine Hand da??? Er hatte doch tatsächlich angefangen, sich zu berühren, ohne es überhaupt mitbekommen zu haben... wie blöd konnte man sein? Eine bessere Frage war wohl, wie verzweifelt scharf konnte er auf Aya sein, daß er mit soetwas anfing, sobald er einen Korb bekam? War ja beängstigend... Aber verdammt, diese Phantasie war heiß gewesen! Wie Aya wohl in einer Badewanne aussah? Wah, nein, lieber nicht mehr daran denken, ehe er die Kontrolle wieder verlor... woran sollte er dann denken? Fragend starrte er Aya weiterhin an, der es nicht einmal für nötig hielt, Youji anzusehen. Nein, er würde nichts sagen, ganz sicher nicht... und wenn er sich den Mund mit dem Kissen des Rotschopfs stopfen müßte, er würde die Klappe halten! Es war wichtig, daß Aya damit begann, damit er endlich merkte, daß er eben nicht immer als der kalte Bastard, den er spielte, durchs Leben kam. Völlig unerwartet, begann Aya etwas zu flüstern und seine sanfte Stimme durchschnitt die Ruhe, als wäre sie niemals dort gewesen. "Was willst du?", fragte er zögerlich und senkte den Kopf in seine Hände, als wüßte er selbst nicht genau, welche Antwort er erwartete. Youji erschrak und blinzelte. Was er wollte? Tja, was wollte er eigentlich? Also diese Sache mit einem nackten Aya war doch schon etwas... Niemand wäre wirklich von ihm überrascht, wenn er sagen würde, daß er Sex wollte. Doch es war noch mehr als das. Er wollte keinen gewöhnlichen One Night Stand, soviel war klar. Er wollte mehr, viel mehr... Doch was zählten schon seine Wünsche, wenn der Rotschopf dagegen war? Sinnlos sich auszumalen, was sein könnte, wenn die Realität um so vieles davon entfernt lag. Träume blieben Träume, was das betraf. Warum fragte Aya ihn soetwas? "Ich denke was ich will, ist klar... die Frage ist, was du willst...", meinte Youji und drehte sich auf die Seite, so daß er seinen Kopf in den rechten Arm stützte und Aya wieder erwartungsvoll ansah. Sein braunes Haar viel weich an seinem Arm herab, spielte mit seinen Fingern und verlor sich zwischen ihnen. Sein Pullover war leicht verrutscht, so daß sein Bauch hervorschien, doch er dachte nicht einmal daran, es zu richten. Im Notfall würde er das Aya überlassen... wieder mußte er grinsen. Aya zuckte unter seinen Worten zusammen, als hätte er befürchtet, sie zu hören und dennoch gehofft, sie würden niemals erklingen. Zögerlich blickte er, über seine Schulter, zu Youji herab, wie er dort auf seinem Bett lag. Völlig lässig, die Sachen vom Schlaf leicht zerknittert und verrutscht, warmen Schimmer in seinen grünen Augen, die Beine leicht angewinkelt und völlig fesselnd... Aya schluckte leicht, denn alles, was ihm bis dahin durch den Kopf gegangen war, war einfach verschwunden. Weg, für immer, als wäre in seinem Kopf niemals für etwas anderes Platz gewesen, als diesen verführerischen Anblick, den der Playboy abgab. Was hatte Aya eigentlich sagen wollen? Er wußte es nicht mehr... Es schien alles im Halbdunkel verloren zu gehen... diese Augen, Youjis Augen, wie die einer Katze funkelten sie ihn an, zogen ihn zu sich und verwirrten ihn völlig. Was wollte er? Was wollte er bloß? Warum wehrte er sich? Er wußte es nicht mehr... Wortlos beugte Aya sich zu Youji herab. Der Stoff unter ihm raschelte leise in der unendlichen Ruhe seines Zimmers. Langsam preßte er seine Lippen auf die des Playboys und küßte ihn zärtlich. Es war alles egal, nur dieses Gefühl zählte... Leise, seufzte Youji, als er spürte, wie Aya seine Hand um seine Hüften legte und ihn zärtlich zu sich zog. Langsam strich er mit seiner linken Hand an Ayas Arm herauf, über dessen Schulter, an dessen Hals entlang, bis sie sich in den roten Strähnen dieses seidigen Haares verlor. Alles was zu hören war, war ihr Atmen und leises Rascheln von Stoff... Immer stärker, begann Youjis Kopf vor Kopfschmerzen zu hämmern, doch er beschloß, es zu ignorieren. Wenn er jetzt aufhörte, würde Aya vielleicht für den Rest seines Lebens vor ihm weglaufen... eher würde er an den Schmerzen sterben, als dieses Risiko einzugehen... zum Teufel mit der Erkältung! Unbewußt, ließ er seinen Kopf wieder auf der Matratze nieder, als Aya ihn auf den Rücken wand und sich über ihn lehnte. Beide sahen sich tief in die Augen, sekundenlang, minutenlang, länger als einer von beiden zählen konnte, oder wollte. Einfach nur verloren in dem Anblick des anderen und völliger Ruhe um sie herum, als gäbe es nur sie beide und niemanden sonst... Die Hand immernoch an Ayas Hals, zog Youji ihn wieder zu sich herab, um seine Lippen zu berühren, ihm Nahe zu sein, ihn zu berühren, ihn zu spüren, zu wissen, daß es nicht nur ein Traum war. Zärtlich, knabberte er an Ayas Unterlippe, während seine andere Hand an dessen Rücken herabfuhr, dessen Wärme spürte und ihn an sich drückte. Unverhofft und völlig überraschend, begann der Playboy plötzlich zu zappeln und drückte Aya eilig fort von sich. In letzter Sekunde, wand Youji sein Gesicht ab und preßte es halb in die Kissen. Eins, zwei... Wieder nieste er und die Atemnot schnitt ihm den Hals zu, so daß er wieder einmal zu husten begann. Warum gerade jetzt? Er war am Verzweifeln. Diese verdammte Krankheit... hatte er denn noch nicht genug leiden müssen? Aya hob skeptisch eine Augenbraue und strich sich durch das seidige rote Haar. "Du bist krank", meinte er unbeeindruckt, als hätte Youji in den letzten Stunden nicht bereits genug davon mitbekommen. Panisch, begann der Playboy zu lachen und klammerte sich an Ayas Hüften, damit dieser seine Position über ihm nicht verließ. "Alles was stört, sind die verdammten Kopfschmerzen... und ich kenne ein gutes Mittel dagegen", und er grinste den Rotschopf lasziv an, während seine Hände unter dessen Oberteil zu gleiten begannen. Leicht rot im Gesicht, wandte Aya sich kurzzeitig ab, während warme Finger unaufhaltsam ihren Weg an seinem Rücken herauf fanden. Er seufzte widerwillig und ließ sich dann doch von dem Playboy überzeugen, sich daran nicht zu stören. Langsam, beugte er sich zu Youji herab, während seine Hände ihren Weg zu dem Bund dieses mehr als störenden Pullovers fand, als es plötzlich an der Tür klopfte. "Aya? Birman ist da..", meinte eine wohl bekannte Stimme kurz und knapp und die leisen Schritte tappsten wieder den Flur herab. Warum gerade jetzt? Warum mußte diese Frau gerade dann auftauchen, wenn man sie am wenigsten brauchte? Was war sie, ein schwarzer Engel? Verärgert darüber, funkelten Ayas Augen und er war mit den Gedanken bereits völlig woanders, als ein Paar Hände, plötzlich an seinem Hintern entlang strichen. Verwirrt sah er zu Youji herab, welcher ihn immernoch verführerisch anlächelte. "Laß uns das später fortsetzen...", flüsterte er und ein schelmisches Grinsen überflog seine Lippen, als er dem Rotschopf spielerisch in den Po zwickte, "...los, steh auf, oder wir verpassen die Mission..." Verdammt, was wäre daran so schlimm? Aya schüttelte den Kopf. Wenn er das laut ausgesproch hätte, wäre Youji sicher in Ohnmacht gefallen. Das würde ihm doch niemand glauben, daß tatsächlich etwas für ihn wichtiger war, als ein Auftrag von Persia... Wieder war es Youji, der ihn aus seinen Gedanken riß und ihm spielerisch auf den Hintern klopfte. "Na los, allez hopp! Sonst verlier ich den Willen auch noch völlig...", lachte er und stubste Aya an, so daß dieser, etwas widerwillig und matt, von ihm herunter stieg. Als wäre nichts gewesen, schlurften beide eher weniger motiviert, und einer von ihnen dazu noch ziemlich fertig durch seine Krankheit, den Flur herab in den Missionsraum. Dieser lag bereits in völliger Dunkelheit, Birman, Ken und Omi warteten bereits auf sie und sahen erwartungsvoll auf, als die letzten beiden Assassins die Tür durchschritten. "Na dann können wir ja endlich anfangen", meinte Birman etwas entnervt und es war genau zu erkennen, daß sie ziemlich gestreßt sein mußte. Aber wen interessierte das schon? Sowohl Aya als auch Youji jedenfalls definitiv nicht. Wäre sie nicht dazwischen gekommen, lägen sie beide noch dort oben. Youji verfluchte sie für den Moment. Endlich hatte er Aya soweit gehabt, daß dieser das tat, was er dachte, und dann wurden sie unterbrochen... das Leben war wirklich nicht fair! Die junge Frau allerdings, störte sich rein gar nicht daran, daß sie jemanden gestört haben könnte an ihrem freien Tag. Unbeirrt, begann sie die Mission zu erklären "Euer Ziel diesmal, ist eine der Tochtergesellschaften Takatoris.", und schob dann, wie gewohnt, das Videoband ein. Wieder erschien die Gestalt von Persia auf der großen Videoleinwand und begann zu ihnen zu sprechen, während alles gebannt wartete. Ohne daß er es allerdings bemerkte, begannen Youjis Finger ein Eigenleben zu führen und spielten mit denen des Rotschopfs. Sie waren die einzigen im Raum, die sich nicht gesetzt hatten. "Mitglieder von Weiß. Euer Ziel diesmal ist Shi Sasouno und seine Organisation. Er nutzt das Internet, um junge Menschen, vor allem Männer, unter dem Vorwand eines Fotoshootings zu sich zu locken. Es scheint, daß er ihre Körper an den meistbietenden Kunden verkauft. Tarnung dafür, ist eine Bar inmitten der Stadt. Die Opfer sind den Wünschen der Kunden völlig hilflos ausgesetzt, während alles von der Polizei ununtersucht bleibt... Weiße Jäger des Bösen, zerstört die Zukunft dieser dunklen Monster!" ~ ~ Owari - Kapitel 3 ~ ~ by Calypso Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)