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Bestimmung

von

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Ihr gehört zusammen!

Vorwort:
 

Naraku war besiegt und langsam kehrte ein wenig Normalität in das Leben der kleinen Gruppe ein. Inuyasha, Kagome, Miroku, Sango, Shippo und Kirara hatten bei Kaede eine Bleibe gefunden. Diese war froh, so viele Freunde und Helfer um sich zu haben, dass sie alle nur zu gerne in ihrem Haus aufnahm. So lebten sie nun schon seit einem halben Jahr und es war endlich wieder Sommer!
 

Kapitel 1: Ihr gehört zusammen!
 

„Oh Inuyasha, nicht schon wieder!“ sagte Miroku als er den Streit zwischen Inuyasha und Kagome mitbekam. Wieder einmal war es nur eine Kleinigkeit, um die sich die Beiden stritten und wieder einmal war es Inuyasha der Kagome um den Verstand brachte. Und wie immer verschwand Kagome in ihre Epoche um sich darüber im Klaren zu werden, das sie es eigentlich langsam besser wissen müsste. „Warum streiten wir ständig? Warum können wir danach nicht einfach aufeinander zugehen und uns wieder vertragen? So wie wir es tun, wenn ich wieder zu ihm zurückkehre, oder er mich holen kommt.“ fragte Kagome sich und verschwand unter ihrer Bettdecke. „Beim nächsten Mal gehe ich nicht gleich einfach weg!“ schwor sie sich und schlief ein. Auch Inuyasha hatte denselben Gedanken und schlief mit gemischten Gefühlen in Kaedes Hütte ein.

„Ob sie es jemals lernen?“ fragte Miroku die neben ihm sitzende Sango. „Wahrscheinlich nicht allzu bald“, lachte sie. Auch Kaede lächelte ein wenig, als sie an die vielen Streitereien und Versöhnungen dachte. „Das wird sich schon einrenken“, sagte sie. „Das hoffe ich sehr!“ sagte auf einmal der kleine Shippo der nun wieder wach war.

Mitten in der Nacht wachte Inuyasha auf. Schweißgebadet saß er da und starrte in Richtung der Stelle wo Kagome sonst lag. Aber diese Nacht war sie wieder einmal nicht da, wieder einmal fehlte sie ihm sehr. Doch in dieser Nacht besonders. Er machte sich sofort auf den Weg zu ihr. In ihrem Zimmer angekommen sah er, wie sie ruhig und tief schlief. Als er sie so liegen sah, erinnerte er sich an den Streit. Wegen eines kleinen Missverständnisses hatten sie sich gestritten. Wie immer. Aber er wusste nicht mehr, worum es dieses Mal genau ging. Das machte ihn traurig. Er wollte sich nicht mehr mit ihr streiten, nie wieder! „Oh Kagome, wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich liebe!“ sagte er und strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht.

Leise im Schlaf sprach sie seinen Namen. Als er ihn hörte, wachte er erneut auf. Er war, neben ihrem Bett sitzend, eingeschlafen. „Keine Angst Kagome, ich bin bei dir“, sagte er und passte ganz genau auf, dass sie von Nichts aufgeweckt wurde. Als er dachte, der Wecker würde zu laut ticken, schüttelte er ihn so lange, bis die Batterie herausfiel und er den Geist aufgab. Und als er hörte wie der Baum vor Kagomes Fenster raschelte, schloss er es.

„Inuyasha?!“ Als Kagome aufwachte sah sie Inuyasha neben ihrem Bett liegen. „Er hat wohl die ganze Nacht hier verbracht“, dachte sie und küsste ihn auf die Stirn. Geweckt durch den Kuss, sah er sie an und lachte. So, als hätte er sie lange nicht gesehen. Er stand vom Boden auf und nahm Kagome in die Arme. Er wirbelte sie durch ihr Zimmer und konnte damit gar nicht aufhören. Erst, als sie ihm versicherte, das ihr das drehen auf den Magen schlug ließ er sie herunter auf ihr Bett plumpsen. „Was ist los mit dir? Worüber freust du dich so?“ fragte sie ihn. Eine Antwort erwartend sah sie ihn an, doch er sagte nichts. Auf einmal füllten sich seine Augen mit Tränen. Kagome glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können. „Inuyasha, du weinst ja! Was ist passiert?“ Er sagte immer noch nichts, hielt nur ganz fest ihre Hand in seiner. „Kagome, ich … ich … ich hatte einen schrecklichen Traum! Deshalb bin ich auch zu dir gekommen!“ sagte er und umarmte sie wieder. Dieses mal nur fester und inniger. „Komm, erzähl mir alles“, bat sie ihn. Er folgte ihrer Bitte und fing an ihr seinen Traum zu schildern:

„Oh Kagome, ich hatte eine wahnsinnige Angst um dich! Du glaubst gar nicht, wie schrecklich das alles war. Naraku war hinter uns her und hat dich auf sein Schloss entführt. Und dann hat er dich getötet, nur um das Juwel zu bekommen, das du bei dir hattest.“ Inuyasha weinte, als er dies sprach. Kagome hingegen war sprachlos und irritiert. So verzweifelt hatte sie ihn noch nie erlebt. „Aber das war doch alles nur ein Traum. Das war alles nicht real und Naraku ist besiegt!“ sagte sie zu Inuyasha und umarmte ihn. „Ja, aber es war so real in dem Moment. Ich habe diese Angst und diese Trauer wirklich empfunden!“ „Hey, hör auf zu weinen, mir geht es doch gut. Und außerdem hast du eins vergessen: du bist hier der Held, und das Gute gewinnt immer“, lachte sie ihn an. Langsam fasste sich Inuyasha wieder und sah Kagome an. „Ich pass immer auf dich auf, versprochen! Ich liebe dich!“ Kagome war baff, aber innerlich hätte sie vor Freude am liebsten geschrien.

„Komm, lass uns zurück zu den Anderen gehen. Die werden dich auch schon vermissen“, sagte Kagome und nahm Inuyasha bei der Hand. Beide gingen zum Brunnen und verschwanden wieder im mittelalterlichen Japan.

Auf dem Weg zu den Anderen blieb Kagome plötzlich stehen. Inuyasha erschrak sehr, denn er dachte an seinen Traum. Da war diese Szene, ähnlich der jetzigen, in der Kagome von Naraku entführt wurde. Er strengte sich sehr an, doch konnte er ihn nicht spüren noch wahrnehmen. Wie auch, er war tot. Aber leider beschlich ihn des Öfteren dieses Gefühl, er könnte noch leben. Und das hieße, Kagome war in Gefahr. Vielleicht war das auch nur eine Warnung vor einem neuen Dämon. Oder aber, es war nur ein Traum und alles Andere bildete er sich ein. Er versuchte angestrengt fröhlich zu wirken und bald gelang es ihm auch, fröhlich zu sein.

„Ach übrigens Inuyasha, ich liebe dich auch!“ sagte Kagome und ging weiter. Nun war Inuyasha überglücklich. Vor lauter Freude packte er sie wieder und schleuderte sie in der Luft herum. Den ganzen Weg zu Kaedes Hütte. Als sie dort ankamen, staunten die Anwesenden nicht schlecht. „Was ist denn in die Beiden gefahren?“ fragte Miroku und rieb sich die Augen. Hatte er das gerade wirklich gesehen? Hatten die Anderen das auch gesehen? Sango stutzte. Sicher hatten die Beiden schon oft herumgescherzt, aber nicht so innig. „Ich frage mich was da in Kagomes Zeit passiert ist“, sagte Shippo und wunderte sich mit den Anderen.

Inuyasha und Kagome bemerkten nicht, dass sie schon so nah bei Kaedes Hütte waren. „Ich bin so glücklich!“ sagte Inuyasha zu Kagome und küsste sie zart auf ihren Mund. „Ich auch, Inuyasha“, erwiderte Kagome und küsste Inuyasha ebenfalls. Dieses Gefühl das Beide durchfuhr war so wunderschön, dass sie beinahe aus dem Gleichgewicht kamen. Glücklich sahen sie sich in die Augen.

Sango und Kaede blieb der Mund offen stehen. Miroku grinste nur zufrieden. „Na endlich“, sagte er und Shippo nickte. Das frisch gebackene Paar versank noch einige Minuten in einem innigen Kuss, bis es erschrocken aufhorchte. „Wie … wie lange steht ihr schon hier?“ fragte Kagome schüchtern. „Lange genug, um zu sehen, dass ihr euch endlich gefunden habt“, grinste Miroku. Und Sango zog mit: „Tja, wir haben’s doch schon immer gewusst.“ Mit hochroten Köpfen standen die Beiden da. Aber glücklich darüber, endlich ihren Gefühlen ohne Kompromiss nachgeben zu können. Dass sie sich liebten, hatten sie sich nie gestanden, obwohl sie schon so lange Gefühle füreinander hatten.

Kaede bat alle in ihr Haus um etwas zu essen. Mittlerweile war es schon wieder Mittag und Kaede hatte ein wunderbares Essen gekocht. Alle ließen es sich schmecken, doch über den ‚Vorfall’ traute sich keiner zu reden. Man sah nur alle innerlich grinsen und grübeln. Und Inuyasha und Kagome sahen sich die ganze Zeit verliebt an.
 

„Du, Miroku?!“ „Ja, Sango?“ „Glaubst du eigentlich an Vorsehung und Bestimmung?“ fragte Sango Miroku als sie am Nachmittag mit ihm am See saß. „Hm, gute Frage. Eigentlich müsste ich das ja, das gehört zu meinem Glauben. Aber manchmal frage ich mich, warum es mein Schicksal so schlecht mit mir meint. Nicht das ich es schlecht fände euch alle zu kennen, ich meine nur das schwarze Loch und den Kampf gegen Naraku“, sagte er nachdenklich. „Ich verstehe dich. Die Sache mit Naraku hatte uns allen zu schaffen gemacht. Ich meinte aber eigentlich den Teil mit den Menschen, denen man im Leben begegnet“, sagte Sango schüchtern. Miroku sah sie von der Seite her an. Er dachte sich schon lange, dass das Schicksal gewesen war sie kennen gelernt zu haben. Schließlich war Sango die einzige Frau, die es so lange mit ihm aushielt. Und selbst bei seinen gelegentlichen Eskapaden blieb sie ruhig. Anfangs flippte sie bei jeder Kleinigkeit aus, doch mittlerweile behielt sie die Nerven und meckerte nicht mehr an ihm herum. Auch Miroku hatte sich verändert. Er fragte die Frauen nicht mehr, ob sie die Mutter seiner Kinder werden wollten. Zumindest nicht Jede. „Sango, bitte versteh mich jetzt nicht falsch, aber … “, er stoppte seinen Satz. Sangos Herz pochte wild. „Bitte sag nicht, dass du mich nicht liebst!“ bettelte sie innerlich. Doch warum sollte er ausgerechnet dieses Thema anschneiden? Das hielt sie für unmöglich. „Aber … aber ich muss dich noch einmal fragen: Willst du nicht doch irgendwann die Mutter meiner Kinder werden?“ setzte er fort. „Oh Miroku, ist das deine einzige Sorge?“ fragte sie ihn und lief zurück zur Hütte. „So ein Holzkopf“, schimpfte sie und rannte förmlich davon. „Tja, ich hätte mich eben nicht verlieben dürfen“, sagte sie sich und versuchte sich einzureden, dass das alles vorübergehen würde. Irgendwann …

„Sango, warte!“ rief er hinter ihr her und versuchte sie einzuholen. Kurz vor Kaedes Hütte konnte er sie fassen und bremste ihren Schritt ab. Als sie standen und er sie zu sich drehte, sah er Tränen in ihren Augen. „Du hast geweint!“ stellte er entsetzt fest und fragte, ob es seinetwegen war. Als Sango ja sagte, nahm Miroku ein kleines Tuch aus seinem Gewand und trocknete eine letzte Träne in Sangos Gesicht. Als sie so dastanden, mitten auf der großen Wiese, dachte Sango, das alles so schön sein könnte. Wenn Miroku sie doch nur auch lieben würde.

„Sango, ich habe das nicht so gemeint. Es tut mir leid! Ich weiß nur nicht, wie ich es dir sonst sagen soll“, sagte Miroku und sah Sango tief in die Augen. „Was sagen?“ fragte Sango und Miroku begann zu erzählen: „Ach Sango. Wenn alles nur so einfach wäre, wie wegzurennen. Ich habe Angst etwas Falsches zu sagen, oder einfach nur etwas zu sagen, was dir nicht gefällt. Ich meine, dass du nicht genauso fühlst wie ich. Dann wäre alles umsonst. Dann hätte ich umsonst meinen ganzen Mut zusammengefasst.“ „Miroku, was willst du mir damit sagen? Etwa, dass du mich auch liebst?“ fragte Sango und sah Mirokus erschrocken-fröhliches Gesicht. Jetzt hatte sie sich doch glatt verraten. Jetzt wusste er, was Sango für ihn fühlte. Doch was nun? Er wird schon nicht das Gleiche fühlen. Nein, das ist unmöglich. Schließlich hätte sie das bemerkt. „Sango!“ sagte Miroku und nahm sie in seine Arme. „Wenn du wüsstest“, lachte er und hob sie hoch. Sango verstand seine Reaktion nicht ganz und wunderte sich, dass er vom einen auf den anderen Moment ganz ernst wurde und sie wieder zu Boden ließ. Als Sangos Gesicht vor seinem war ergriff er die Gelegenheit und küsste sie. Sango glaubte zu träumen und kniff sich. Doch als sie merkte, dass sie den Kniff spürte, machte ihr Herz vor Freude jede menge Purzelbäume.

„Hey, was machen die denn da?“ fragte Shippo und Kaede versuchte ihm die Augen zu zuhalten. „Kaede, das habe ich doch schon mal gesehen. Bei Kagome und Inuyasha“, lachte Shippo und sprang auf Kagomes Schulter. „Das war auch nur eine Frage der Zeit“, meinte Kaede und ging in die Hütte zurück als wäre nichts Weltbewegendes geschehen. Die Anderen taten es ihr gleich und so setzten sich alle in Kaedes Hütte und warteten auf Sango und Miroku. Die Beiden kamen dann auch einige Minuten später nach. Als sie mitbekamen wie alle grinsten wurden sie so rot wie zuvor Kagome und Inuyasha. Ausgelassen feierten sie bis spät abends diesen wunderschönen Tag.
 

„Also manchmal wünschte ich, ich wäre auch noch mal so jung“, sagte Kaede zu sich selbst und lachte. Das war wahrscheinlich der schönste Tag seit Langem. Seit Narakus Tot, um genau zu sein. Nach dem Essen spielten Shippo und Kirara ausgelassen vor dem Haus miteinander. Sie waren mittlerweile richtige Spielgefährten geworden. Das freute natürlich alle. Doch war Shippo ab und zu traurig. Meist verging das wieder so schnell, wie es kam, doch manchmal dauerte es auch länger an. Aber wenn er mit Kirara spielte, vergaß er alles um sich herum.

Kagome und Sango gingen spazieren. Sie unterhielten sich über die Ereignisse dieses Tages. Sie verrieten sich gegenseitig, wie alles zu dem kam, was sie beide sehr glücklich machte. „Ob Miroku und Inuyasha auch so ein Gespräch führen?“ fragte Sango und Kagome nickte. „Du kennst die Beiden doch, außen hart wie Stein und innen weich wie Butter.“ Sango nickte zustimmend. Sie und Kagome waren sich einig. Das war ganz bestimmt Vorsehung. Anders konnte man sich das nicht erklären. Und anders würde diese Geschichte seine Romantik verlieren.

Es war schon wunderbar, wie alles gekommen ist. Aber es war schon sehr merkwürdig, dass das alles an einem Tag geschah.

Inuyasha führte mit Miroku eine ähnliche Unterhaltung. Bei ihnen ging es aber im Wesentlichen darum, was das jetzt für sie hieß. Jetzt hatten sie die Frauen, von denen sie schon so lange träumten. Wenn man bedenkt, dass sie sonst alle Gefühle abstritten, war das ein großer Fortschritt.

Noch ein wenig später trafen sich die vier an der Lichtung wieder, an der alles sein glückliches Ende fand. Oder den Anfang, wie man es auch sehen will. Lachend und scherzend gingen sie zurück zur Hütte. Kaede, Kirara und Shippo warteten schon. „Es gibt Abendessen“, sagte Kaede und ließ alle eintreten. „Das sieht ja wieder lecker aus, Kaede. Morgen kochen wir“, versprach Sango und ließ es sich schmecken. So wie alle Anderen.

Die Adoption

„Manchmal fühle ich mich echt einsam hier. Verstehst du mich?“ fragte der kleine Shippo Kirara, die gerade mit ihm in Kaedes Zimmer saß. Die Beiden kuschelten sich aneinander, um zu schlafen. Sie wohnten sozusagen mit Kaede zusammen in einem Zimmer. Sango teilte sich mit Kagome eines und Miroku und Inuyasha ein anderes. Kirara schnurrte. Leider verstand sie Shippo nicht wirklich, aber sie stupste ihn an, um ihm zu zeigen, das sie da war. „Ach Kirara. Alle sind hier glücklich. Alle haben jemanden. Jemanden den sie lieben. Ich freue mich ja, dass ich dich zum spielen habe, aber ich will auch geliebt werden. Ich will auch eine Familie haben“, schluchzte Shippo und schlief ein. Die Anderen schliefen schon tief und fest, bis auf Kagome, die in dieser Nacht nicht schlafen konnte. Daher suchte sie im Wald nach einigen Kräutern für das Frühstück. Als sie zurückkam, hörte sie den kleinen Shippo weinen.

Am nächsten Morgen:

Kagome war traurig und hatte kaum geschlafen. Sie ging zu Inuyasha um mit ihm zu reden. „Inuyasha, Shippo fühlt sich einsam. Er vermisst seine Familie“, sagte sie zu ihm und Inuyasha sah sie verdutzt an. „Woher weißt du das?“ fragte er, und Kagome erzählte ihm, wie sie letzte Nacht zur Tür herein kam und ihn mit Kirara sprechen hörte. Es hatte ihr fast das Herz gebrochen, als sie seine traurige Stimme hörte. Inuyasha und Kagome machten sich lange Gedanken darüber, wie man dem kleinen Shippo helfen könnte. Doch fiel ihnen leider nichts ein. Nicht auf Anhieb zumindest. Dann hatte Kagome eine Idee. „Wir können nichts tun, um ihm seine Familie wieder zu bringen. Stimmt´s? Außer, wir werden seine Familie. So richtig offiziell. Wir adoptieren ihn!“ sagte sie voller Begeisterung. „Was ist adoptieren?“ fragte Inuyasha und Kagome erklärte es ihm. Dann gingen sie zu Kaede und den Anderen, um ihnen diese Idee zu unterbreiten. Shippo schickten sie mit Kirara auf einen kurzen Spaziergang in den Wald unter dem Vorwand, das Essen würde noch etwas dauern.

„Das ist ja schrecklich!“ sagte Sango und sah Miroku an. Kaede konnte sich diese Traurigkeit auch nicht erklären. In den letzten Tagen gab es so viele unerklärliche Gefühlsausbrüche. Doch jetzt war es erst einmal egal, warum alle so intensiv fühlten. Wichtig war der kleine Shippo.

„Und diese Adoption machen Leute, die keine Kinder bekommen können? Aber ihr… Naja, ihr habt ja noch keine… Oder habt ihr es schon … probiert?“ stotterte Miroku. Kagome lachte und erklärte ihm und den Anderen die ganze Idee. „Wir wollen ihn adoptieren, damit er weiß, dass er eine Familie hat. Im Prinzip sind wir das ohnehin schon, doch wenn wir es offiziell machen, fühlt er sich vielleicht besser. Dann kann ihm das keiner mehr nehmen“, sagte sie und sah fragend in die Runde. Diese Idee war gut, das fanden alle. Doch wie macht man so etwas offiziell? Kagome grübelte und dachte dann an ein kleines Fest. Damit war das beschlossene Sache und in den nächsten Tagen planten sie dieses Fest. Mit Feuereifer machten sie sich Gedanken, was es zu essen geben wird und wie die Zeremonie ablaufen soll.

Einen Tag vor dem geplanten Fest kam Kaede eine Frage in den Sinn. „Sagt mal, wisst ihr eigentlich, ob Shippo das auch will? Oder ob das reicht, um ihn glücklich zu machen?“ Alle sahen Kaede erschrocken an. Daran hatte keiner gedacht. Aber es konnte ihm doch nur recht sein, dachten sie sich. „Und wenn wir ihn fragen? Und dann sagen, dass er morgen wählen kann. Und zwar zwischen einem Fest, bei dem er zu unserem Kind wird und einem Fest unserer Freundschaft? Dann kann er selbst entscheiden, was er will“, sagte Kagome. „Aber wird das nicht eine schwere Entscheidung? Und das auf der Stelle zu entscheiden, wird sicher nicht einfach für ihn werden. Er ist doch noch ein Kind“, wandte Sango ein. Kaede brachte die Idee ein, ihm schon jetzt davon zu erzählen. Schließlich hatte er dann noch ein wenig mehr Zeit sich zu entscheiden. Und bis zu dem Fest war es dann auch nicht mehr lange, egal für welches er sich auch entscheiden würde.

Als Kagome und Inuyasha auf Shippo zugingen wurde der Kleine nervös. Er hatte natürlich bemerkt, dass in den letzten Tagen alles anders war als vorher. Sobald er ein Zimmer betrat, schwiegen plötzlich alle. Und wenn er sich in eine Unterhaltung einklinken wollte, wurde er abgewiesen und zu Kirara geschickt. Die war natürlich eingeweiht, soweit es eben ging ihr alles zu erklären. Zumindest ging sie mit Shippo immer die größte Runde spazieren.

„Shippo, wir müssen dir etwas sagen. Aber es könnte sein, das du dann etwas verwirrt bist“, stimmte Kagome ihn auf das Gespräch ein. Shippo hatte Angst. Versuchte das aber zu verstecken. „Keine Angst, es ist nichts Schlimmes“, sagte Inuyasha und Kagome fuhr fort. Sie erzählten ihm von ihrer Idee. Shippo hörte gut zu und ließ sich alles ganz genau erklären. Er schien fast erwachsen, wie er da so seine Fragen stellte. Dann fing er an zu weinen und sprang Kagome in die Arme. „Oh Kagome, ich bin so glücklich! Ab morgen habe ich eine neue Familie!“ japste er und sprang aufgeregt hin und her. „Dann hast du dich also schon entschieden?“ fragte Kagome erstaunt. „Ja, Kagome. Aber ihr zwei abapt … - wie hieß das noch mal – doch nur mich. Dann feiern die Anderen wohl nicht mit?“ fragte er und sah die überglückliche Kagome und den sanft blickenden Inuyasha an. „Doch, mein Kleiner. Mit ihnen feierst du eure Freundschaft und sie müssen doch bezeugen, dass du unser Kind wirst. Ok?“ sagte Kagome und in dem Moment rollten ihr Tränen über die Wangen. Zur Verblüffung aller – Kaede und die anderen standen lauschend an der Tür – weinte auch Inuyasha.

Das war allerdings sehr ungewöhnlich. Als alle Anderen fröhlich lachten, ging Kaede aus dem Haus in den Wald. Ein kleines Stück weiter darin lebte Myoga. Nur Kaede wusste, wo er dort zu finden war. Sie suchte ihn aber auch nur im Notfall auf. Schließlich genoss er die Ruhe dort sehr.

„Myoga, ich bin’s, Kaede“, rief sie leise in Richtung Rotbuche. Dort drinnen hatte er sich eine kleine Behausung gebaut. Myoga kam herausgehüpft und begrüßte sein Gegenüber. „Wie kann ich dir helfen, Kaede?“ fragte er und sie erklärte ihm die Situation. Sie fragte ihn, ob er nicht wüsste, warum auf einmal alle so übermäßig sensibel und gefühlvoll sind. Wenn selbst Inuyasha wegen einer Adoption weinte, musste einfach irgendetwas faul sein. Myoga traute seinen Ohren nicht. Inuyasha hatte geweint? Nicht das er je gefühlskalt war, aber weinen passte doch nun wirklich nicht zu ihm.

Nachdem Kaede ihm erklärt hatte, was eine Adoption war, versprach er ihr nachzuforschen. Sie bedankte sich und ging. Noch im Gehen lud sie ihn zur Feier am folgenden Tag ein. Myoga sagte zu und verschwand wieder in seinem Baum.

Der Tag des Festes war gekommen und der kleine Shippo konnte sich kaum beruhigen. Er hüpfte pausenlos hin und her und machte alle ganz verrückt. Die Freunde freuten sich aber für ihn und ließen ihn seinen Spaß haben.

Kagome und die Anderen bauten derweil alles auf. Eine kleine Bank, auf der der kleine Shippo dann mit Kagome und Inuyasha sitzen wird. Ein pultartiges Etwas, hinter dem Kaede stehen wird, um ihre Rede zu halten. Und einige Sitzgelegenheiten für die ‚Zeugen’. „Die wichtigsten Leute überhaupt“, dachte sich Kagome. Sie hoffte sehr, das ihm diese kleine Zeremonie gefällt. „Hey, Kagome, keine Angst. Er findet die Idee doch gut. Was soll denn da noch schief gehen?“ meinte Kaede und nahm Kagome in den Arm. „Kaede, langsam glaube ich, du kannst Gedanken lesen. Und danke, danke für alles!“ schluchzte sie. Kaede beruhigte sie wieder und sagte ihr, dass sie unbedingt fertig werden müssen, bevor Shippo noch komplett durchdreht. Er sprang nämlich zuletzt auch in der Hütte herum und hatte dort schon den einen oder anderen Gegenstand zu Fall gebracht. Im Verlaufe der letzten Vorbereitungen erinnerte sich Kagome, das sie noch etwas besorgen wollte. „Um Gottes willen, das hätte ich ja fast vergessen!“ schrie sie und sagte, das sie noch einmal schnell in ihre Zeit reisen musste, um etwas zu holen. Inuyasha wollte sie gerne begleiten, da er immer noch an seinen Traum denken musste, doch Kagome bat ihn bei den letzten Handgriffen zu helfen. Schließlich war er der Stärkste. Und so half er weiterhin mit.

„Hallo Mama, Sota, Opa, ich bin´s, Kagome. Wo seid ihr denn alle?“ rief sie durch das ganze Haus doch erhielt keine Antwort. Dann, in ihrem Zimmer stieß sie auf die komplette Familie. „Kagome, schön das du da bist. Ich habe es gespürt. Ich wusste, dass du heute nach Hause kommst. Wie lange kannst du denn bleiben?“ fragte Kagomes Mutter ihre verwunderte Tochter. „Ach Mama, nicht lange, aber ich komme euch bald wieder besuchen. Versprochen! Ich möchte nur ein paar Kleinigkeiten holen“, sagte sie und kramte nach einem Blatt Papier, dem Stempelkissen und einem Stift. „Wozu brauchst du das alles?“ fragte Sota seine Schwester und Kagome antwortete: „Für die Adoption von Shippo!“ „Adoption?“ fragte Kagomes Mutter ungläubig und fiel auf Kagomes Bett. Sie hatte sehr gehofft sich verhört zu haben und fragte ihre Tochter erneut: „Eine Adoption?“ Kagome beruhigte ihre Mutter. Sie erklärte ihr, das das nur ein Fest wird bei dem Shippo sie und Inuyasha als Eltern bekommt. Und dann erinnerte sie ihre Familie daran, das Shippo im Laufe der Zeit zu Kagome eine besonders gute und innige Bindung aufgebaut hatte. Wie eine Mutter zu ihrem Kind. Und da läge es doch nahe, ihn zu adoptieren und ihm eine Familie zu geben. Diese wünschte er sich seit dem Tot seines Vaters mehr als alles Andere. Kagomes Familie verstand sehr gut und ließ Shippo diese Freude. Aber über Inuyashas plötzliche Liebe zu dem Kleinen staunten sie alle sehr. Gerade wenn man bedenkt, was Kagome ihnen schon alles für Geschichten erzählt hatte. Und wenn sie von all seinen Ausbrüchen wissen, hatte Shippo schon mindestens zwei dutzend Beulen von Inuyasha. Nach diesem Gespräch verabschiedete sich Kagome und machte sich wieder auf, in das mittelalterliche Japan zu Inuyasha und den Anderen.

„Ich bin wieder da!“ rief Kagome von Weitem der hektischen Gruppe zu. Diese versammelten sich gleich um sie und fragten, was sie denn unbedingt noch so dringend besorgen musste. Als Kagome ihnen die Sachen zeigte, und erklärte wozu sie diese brauchte, staunten sie nicht schlecht. Kagome wollte damit die Urkunde schreiben, damit Shippo später etwas hatte, das ihn an das Fest erinnert. Nur für den Fall, dass er noch einmal in ein tiefes Loch fällt, wie es vor einigen Tagen der Fall war.

Kagome schrieb nur einen kurzen Satz auf das Blatt Papier: Kagome und Inuyasha sind die Eltern von Shippo. Dann machte sie drei Striche unter diesen Satz und schrieb den jeweiligen Namen darunter.

Als das Fest begann, nahmen Inuyasha und Kagome den kleinen Shippo in ihre Mitte und setzten sich auf die Bank. Kaede stellte sich hinter das Pult und Miroku, Sango, Kirara, Myoga und einige befreundete Dorfbewohner nahmen auf den Sitzen hinter Inuyasha und den Anderen Platz. Dann hielt Kaede ihre Rede: „Liebe Freunde, wir sind heute hier zusammengekommen um Shippo in die Hände von Inuyasha und Kagome zu geben. Heute ist Shippos großer Tag, denn er bekommt heute seine neuen Eltern“, sprach sie förmlich und sehr aufgesetzt. Sie hatte alle Mühe den Text, den Kagome ihr vorgab, zu wiederholen. Kagome bediente sich darin sehr den Worten einer Trauung, der sie einmal beigewohnt hatte. Doch Kaede machte es gerne, vor allem seit dem Augenblick, in dem sie Shippo sah. Mit glänzenden Augen und einem Lachen im Gesicht, das einfach nur die pure Freude zeigte. Ihre anfänglichen Zweifel waren in diesem Moment verschwunden. Dann sprach sie ruhig weiter: „Jetzt frage ich dich Inuyasha, ob du Shippo zu seinem Kind haben willst?“ Inuyasha willigte ein, sagte ja und unterschrieb auf Kagomes Zettel. Naja, eigentlich setzte er seinen Handabdruck auf den Zettel. Dazu hatte Kagome das Stempelkissen mitgebracht. Dann fragte Kaede Kagome, ob sie einwilligte. Auch sie sagte ja und setzte ihren Handabdruck auf die dafür vorgesehene Stelle. Sie hätte auch unterschreiben können, aber Shippo sollte es auf Anhieb erkennen können. Und nun war der kleine Shippo an der Reihe. Vor Aufregung konnte er kaum reden. Er musste sich die ganze Zeit auf die Lippen beißen. „Und nun frage ich dich, Shippo, möchtest du das Kind von Inuyasha und Kagome werden?“ fragte Kaede den Kleinen und der japste ein lautes Ja in Richtung Kaede. Dann setzte auch er seinen Pfotenabdruck unter den für ihn viel bedeutenden Satz. Kagome hatte ihn ihm vor der Rede vorgelesen und Shippo war begeistert gewesen. Mit dem letzten Abdruck auf dem Blatt Papier war die Zeremonie beendet und das Fest konnte beginnen. Es gab allerlei Leckereien und es wurde getanzt und gelacht. Kagome sah hocherfreut zu, wie Shippo aufblühte und herumhopste. Und auch die Anderen sahen das nur allzu gerne.

Später am Abend, als alle zu Bett gingen, ging Shippo zu Inuyasha und Kagome. Er wollte ihnen Gute Nacht sagen und das er es toll fand heute. Als er in der Zimmertür stand, sah er, wie die zwei lächelten und hörte sie über ihn reden. Er hörte, wie sie über ihn sagten, dass er lange nicht so fröhlich war und das sie ihn gerne öfter so lachen sehen wollten. Dann trat Shippo etwas schüchtern in das Zimmer ein. „Hey mein Kleiner, komm zu uns“, sagte Kagome und nahm Shippo auf den Schoß. Dann machte Inuyasha den Vorschlag, das Shippo diese Nacht bei den Beiden verbringen könnte. Das hieße natürlich, das auch Miroku und Sango in einem Zimmer schlafen mussten, doch die beiden fanden diese Idee nicht schlecht und stimmten zu.

Als Shippo und seine neuen Eltern so aneinandergekuschelt dalagen und sich eine gute Nacht wünschten, sagte Shippo ganz stolz: „Gute Nacht, Mama und Papa!“

Neue Freunde und alte Bekannte

Am Morgen saß Inuyasha auf der Wiese vor der Hütte. Scheinbar sah er nur in die Luft, ohne etwas Bestimmtes zu tun. „Hey, Inuyasha“, rief Kagome dem in Gedanken versunkenen Inuyasha zu. Als der ihren Ruf hörte, drehte er sich um und fing an zu strahlen. „Hey Kagome, ich habe gerade an dich gedacht!“ sagte er und stand auf um Kagome zu umarmen. Kagome war überrascht und umarmte Inuyasha auch. „Was wolltest du mir eigentlich sagen?“ fragte er sie, als sich beide setzten. „Ich wollte eigentlich nur sagen, dass wir uns nun schon fast zwei Wochen nicht gestritten haben. Und, dass ich superglücklich bin!“ sagte sie und lehnte sich an Inuyashas Schulter. „Das bin ich auch, Kagome!“ erwiderte er und kam ihrem Gesicht näher als er seinen Kopf drehte. Und als er mit seinen Lippen kurz vor ihren war, flüsterte er ein leises “Ich liebe dich“ und küsste sie dann. Kagome war erstaunt, und als sie begriff, was da gerade geschah, erwiderte sie seinen zärtlichen Kuss. So innig und liebevoll waren ihre Küsse bisher nicht gewesen. Glücklich ließen sie sich nach hinten fallen und lagen so schweigend nebeneinander. Beide lächelten.

„Hey, darf ich mich zu euch legen?“ fragte der kleine Shippo, als er die Beiden zufällig auf der Wiese antraf. Kagome und Inuyasha sagten ja und nahmen Shippo in ihre Mitte. „Danke“, sagte er und lächelte die Beiden an. Dann kuschelte er sich an sie heran und bat Kagome, ihnen eine Geschichte zu erzählen. Nach einigen Überlegungen erzählte sie Shippo und Inuyasha die Geschichte ihrer Mutter und ihres Vaters. Die Geschichte, die ihr ihre Mutter einst am alten Baum erzählt hatte, nachdem sie diese dort getroffen hatte. Das war an dem Tag, an dem sie zu Inuyasha zurückkehrte, um sich und ihm eine letzte Chance zu geben. Und sie hatte es keinen Tag bereut. Und obwohl sie immer wieder miteinander Streit anfingen, wussten letzten Endes doch alle, dass sie sich liebten.

„Siehst du das da?“ fragte Sango Miroku und zeigte auf die kleine Familie. Er nickte und beide gingen ein Stück weiter und legten sich ebenfalls auf die Wiese. Als sie sich unterhielten und für Shippo und seine neuen Eltern freuten, wurde Miroku etwas klar. „Du, Sango, mir ist gerade etwas eingefallen! Weißt du noch, wie wir uns das erste Mal begegnet sind?“ fragte Miroku und Sango lächelte. „Wie könnte ich das je vergessen!“ An diese ersten Tage erinnert, versuchten sie die Geschichte neu auferleben zu lassen. Manches amüsierte sie im Nachhinein, aber gerade die allerersten Tage bedrückten sie sehr. Doch dann besannen sie sich auf die guten Zeiten, denn schließlich war das alles Vergangenheit. Sango störte nicht einmal die Tatsache, das Kohaku nicht bei ihr lebte. Nach Narakus Tot schleppte er sich mit seinen letzten Kräften in das Dorf, in dem sie jetzt alle lebten. Mit dem Shikon-No-Tama konnten sie ihn retten. Nach allem was geschehen war, lebte er nun bei einer Familie im Dorf. Er wollte sich erst einmal erholen, meinte er, als er ging. „Ich komme erst dann zu dir, wenn ich mich besser fühle!“ versprach er seiner Schwester und zog von dannen. In den letzten Tagen besuchte er Sango, und bat sie, noch ein wenig Geduld zu haben. Doch dann, dann will er zurückkommen. Das war Sango Trost genug, für die Zeit ohne ihn. Und es war eine absehbare Zeit.

„Wenn Kohaku zurück kommt, wird es langsam eng in Kaedes Haus“, sagte Sango und Miroku sprang auf. Er malte ein Haus in die Luft und bat Sango, mit ihm einzutreten. „Das ist unser Haus, wenn du es willst!“ sagte er und erklärte ihr alle Zimmer. Auch Kohaku hätte sein Eigenes, meinte er. Das gefiel Sango sehr und sie willigte ein. Im ‚Vorgarten’ des Häuschens küsste sich das Paar und winkte dann Inuyasha, Kagome und Shippo zu, die gerade aufstanden. Zurück in Kaedes Hütte erzählten sie von ihren Plänen. Kaede wurde etwas traurig zumute. Schließlich lebten sie nun schon so lange alle unter einem Dach. Doch als Miroku ihr zusicherte im Dorf zu bleiben, willigte sie lächelnd ein. „Na das wird ein Leben!“ lachte Inuyasha und ahnte, was Miroku noch plante. Denn er hatte im Gegensatz zu den Anderen dessen Eskapaden Frauen gegenüber nicht vergessen. Inuyasha zog Miroku zur Seite und meinte ernst: „Wenn du Sango auch nur ein Härchen krümmst, du Casanova, dann gnade dir Gott!“ Miroku war erstaunt, doch verstand er Inuyashas Anspielung sofort und versicherte ihm, das er nichts tun würde, was Sango verärgern könnte. Darauf musste Miroku Inuyasha die Hand geben. „Hey ihr zwei, was habt ihr denn für Geheimnisse?“ fragte Sango und Miroku meinte nur, das Inuyasha ihm seine Hilfe für den Hausbau zugesichert hatte. Inuyasha sah Miroku wütend an, doch als Sango ihm dankend um den Hals fiel, nickte er so, als hätte Miroku die Wahrheit gesprochen. Immerhin hätte er sowieso geholfen, da Miroku ihm auch schon des Öfteren seine Dienste angeboten hatte. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung waren, waren sie doch gute Freunde geworden. So wie alle in diesem Haus, das seit Narakus Tot ein Platz der Freude und Freundschaft war.
 

„Ich muss für ein paar Tage nach Hause. Ich habe meine Familie lange nicht gesehen“, sagte Kagome und sah einem traurigen Shippo entgegen. „Ich bin bald wieder da. Versprochen!“ sagte sie und packte ihre Sachen zusammen. Und Shippo versprach Kagome, tapfer auf sie zu warten. Außerdem sagte er, sie solle ihre Familie hier nicht vergessen. „Wie könnte ich das?! Ich werde euch alle nie vergessen!“ flüsterte sie ihm ins Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Shippo sprang glücklich auf und ab. Bald würde sie wiederkommen, dachte er erfreut und winkte seiner Mama hinterher. „Bis bald!“ riefen alle und gingen wieder ins Haus zurück. So selten wie Kagome in letzter Zeit nach Hause ging, war es schon etwas Besonderes. Doch mussten sich alle zwangsläufig an die Eigenheiten des Mädchens aus einer anderen Zeit gewöhnen. Und das fiel allen leicht. Schließlich war sie sonst nicht anders als alle anderen Menschen, die sie kannten. Vielleicht aber noch ein bisschen besser. Schließlich war sie nicht irgendjemand. Sie war das Mädchen, in dem das Shikon-No-Tama verborgen war.

In der Neuzeit angekommen lief sie schnell ins Haus zu ihrer Familie. Als diese bemerkte das Kagome zurück war liefen alle schnell auf sie zu. Kagome umarmte alle stürmisch und erzählte auf Bitten ihrer Familie alles Geschehene der letzten Reise ins Mittelalter. Als sie die Sache mit der Adoption und dem geplanten Hausbau ansprach, bekam ihre Mutter ein wenig Angst. „Ihr seid ja alle mit Familienplanung beschäftigt“, sagte sie blass. „Ach Mama, keine Angst, so wie du denkst, ist das nicht. Ich bleibe mit Inuyasha und Shippo bei Kaede. Sango und Miroku wollen doch nur ausziehen, weil die Hütte langsam zu klein wird. Bald kommt Kohaku, Sangos Bruder, noch zu uns und dann wird es zu eng. Aber wer weiß, was in ein paar Monaten oder Jahren ist. Doch wenn sich etwas ändern sollte, werde ich zu dir kommen und mit dir darüber reden. Das verspreche ich dir, Mama!“ sagte Kagome und nahm ihre Mutter in die Arme. Ihren Bruder Sota und ihren Opa Ginzou umarmte sie auch. „Ach Mama. Mein lieber guter Großvater. Mein geliebter Bruder. Ich habe euch alle so vermisst!“ sagte Kagome und freute sich auf die Zeit zu Hause. So lange war sie weg, und so kurz nur würde sie bleiben. Sie wollte das Beste aus der Zeit machen, die ihr blieb. Und so verfolgte sie ihre Familie regelrecht auf Schritt und Tritt, damit sie nichts verpassen konnte.

Beim Abendessen erzählte sie noch weitere Geschehnisse. Langsam bekamen alle ein Bild von dem, was in der anderen Zeit so passierte. Neugierig und ängstlich stellten sie sich vor, wie es dort wohl aussehen könnte. Die anfänglich große Angst um Kagome wich langsam von ihnen, da Kagome berichtet hatte, wie sie diesen Dämon Naraku besiegt hatten, und das es nun dank des Shikon-No-Tamas kaum noch Feinde gab. Doch ein wenig Besorgnis spürten sie jeden Tag. Und wie immer versuchte Kagome ihnen begreiflich zu machen, das sie sich nicht mehr sorgen müssen. „Es ist alles in Ordnung, glaubt mir!“ sagte sie lächelnd.

Am nächsten Tag wachte Kagome in ihrem Bett auf. Als sie merkte, das sie zu Hause war, lachte sie. Mittlerweile hatte sie sich sehr an die Strohmatten gewöhnt das sie es als merkwürdig empfand, so weich zu liegen.

Kurze nach dem Aufstehen beschloss Kagome spazieren zu gehen um zu sehen, ob sich in dieser langen Zeit etwas verändert hatte. Auf ihrem Weg begegnete sie einem Mädchen, das sie kannte, konnte aber nicht einordnen woher. Sie überlegte angestrengt, doch es fiel ihr nicht ein. Dann ging sie auf das Mädchen zu und fragte, woher sie kommt. Das Mädchen antwortete und als es erkannte, wer vor ihr stand, fiel sie auf die Knie. „Du bist doch Kagome. Du und dein Freund haben mich damals gerettet!“ sagte sie zitternd. Da fiel es Kagome wieder ein. Das Mädchen hieß Yoi und das erste Mal sahen sie sich bei den Ereignissen um die alte Noh-Maske. Als Yoi vor einem Auto floh, das durch die Luft geschleudert wurde, rettete Inuyasha sie im letzten Moment. Geschockt saß sie damals am Straßenrand. Kagome brachte sie an diesem Tag zu sich nach Hause um ihre Verletzungen zu versorgen. Da erzählte Yoi ihr auch, das sie nun keine Eltern mehr hatte. Sie lebte bei ihrer Großmutter und versuchte dort damit fertig zu werden, dass ihre Eltern durch dieses Ding starben. Kagome fühlte sich verpflichtet ihr zu erklären was Yois Eltern getötet hatte und auch, warum Inuyasha Hundeohren hatte. Yoi saugte förmlich alles auf, was Kagome über das Mittelalter erzählte. Sie wünschte sich sehr, das alles mit ihren eigenen Augen sehen zu können. Leider ging das nicht, da Yoi nicht durch den Brunnen reisen konnte. Als Kagome ihr damals aber am nächsten Tag den Brunnen zeigte geschah Seltsames. Kagome fiel der Splitter aus der Hand, mit dem sie damals reiste und Yoi beugte sich über die Brunnenkante. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und drohte hineinzufallen. Kagome griff nach Yoi, konnte sie aber nicht halten. Und so fielen beide in den Brunnen. Als Kagome die Augen öffnete um sich umzusehen sah sie Yoi neben sich liegen. Danach öffnete auch Yoi ihre Augen. Sie hatte sie vor Angst geschlossen. Kagome wunderte sich. Warum war sie nicht mit dem Brunnen gereist? Warum lag Yoi neben ihr? Doch als sie nach oben blickte, erschrak sie. Da war kein Dach eines Häuschens, da war nur der Himmel. Das musste bedeuten, das Yoi mit Kagome ins mittelalterliche Japan gekommen war. Als sie aus dem Brunnen ausstiegen, sahen sie eine verdutzte Gruppe stehen. Sango und die Anderen machten einen Spaziergang und trafen nun auf Kagome und das fremde Mädchen. Freundlich nahmen sie Yoi auf und gaben ihr ein Nachtlager. Am nächsten Tag zeigten sie ihr alles, was sie gern sehen wollte. Yoi hatte sich vieles genau so vorgestellt. Nur vor Shippo und Kirara fürchtete sie sich Anfangs ein wenig. Am Abend ihres zweiten Tages bei Inuyasha und seinen Freunden tauchte Naraku erneut auf. Kagome brachte Yoi nach Hause und in Sicherheit. Seither hatten sie sich aus den Augen verloren.

Als Kagome Yoi fragte, wo sie die ganze Zeit war, erklärte sie: „Ich musste mit meiner Großmutter wegziehen. Seit dem Tot meiner Eltern hatten wir kein Haus und keinen Hof mehr. Wir mussten in ein Dorf hier in der Nähe zu Bekannten meiner Großmutter ziehen. Nun starb leider aber auch meine Großmutter vor einiger Zeit und so musste ich dort wieder weg. Ich weiß aber immer noch nicht wohin.“ Yoi sah traurig aus. Nun hatte sie also keinen mehr, dachte Kagome und hatte eine Idee. „Lass uns etwas zusammen unternehmen. Wir könnten doch ins Kino gehen. Oder einfach nur so spazieren gehen. Zu zweit macht es doch noch viel mehr Spaß!“ lachte Kagome und zog Yoi mit sich. Sie versuchte Yoi auf andere Gedanken zu bringen und nach einiger Zeit gelang es ihr auch. Bei Kagome zu Hause angekommen machte Yoi wieder ein gedrücktes Gesicht. Kagome sagte ihr, sie solle kurz warten. Nach einer Minute kam Kagome wieder und zog Yoi mit ins Haus. „Komm mit, du bist heute unser Gast!“ sagte Kagome und ging mit ihr in die Küche. Da gab sie Yoi erst einmal etwas zu essen und zu trinken und dann überlegten sie gemeinsam mit Kagomes Mutter, was sie für Yoi tun könnten. Kagomes Mutter nahm sie sofort für unbestimmte Zeit als Gast auf. In diesen Tagen bei Kagome kamen die Erinnerungen über das Mittelalter wieder zum Vorschein. „Wie geht es deinen Freunden in der anderen Epoche?“ fragte sie, und Kagome brachte auch Yoi auf den neusten Stand. So mitten im in ihren Erzählungen kam Kagome ein Gedanke. „Was hältst du davon, wenn du erst einmal im Mittelalter lebst? Du kannst dort sicher noch bei Kaede unterkommen. Oder wie Kohaku bei einer Gastfamilie. Du kennst ja bereits die meisten meiner Freunde. Und den Rest kann ich dir ja noch vorstellen. Ich glaube nicht, dass jemand etwas dagegen hat. Was sagst du dazu?“ fragte Kagome und Yoi lächelte. Das wäre schon eine gute Idee, sie verstand sich damals sehr gut mit Kagomes Freunden. „Ok, das machen wir. Aber …! Aber was ist, wenn ich nicht durch den Brunnen reisen kann? Was ist, wenn das damals reiner Zufall war? Du hast selbst gesagt, du kannst nur durch den Brunnen reisen, da du Kikyos Wiedergeburt bist und magisch mit der anderen Epoche verbunden bist“, sagte Yoi. Kagome musste ihr Recht geben, doch meinte sie, es käme auf den Versuch an. Schließlich hatte sie auch erst gedacht, sie bräuchte dafür unbedingt einen Juwelensplitter. Doch dies schien ein Irrtum, denn als Inuyasha ihr ihren Splitter abnahm und sie dann in den Brunnen stieß, kam sie auch auf der anderen Seite an. Und das ging seither immer so. Sie brauchte weder einen Splitter, noch Inuyasha, der sie mit sich nahm.

Gleich am nächsten Tag unternahmen sie einen Versuch. Kagome sprang als Erste, dann sprang Yoi. Und wieder funktionierte es. Im Mittelalter angekommen gingen sie zu Kagomes Freunden. Die staunten sehr, als sie Yoi wieder sahen. Sango ging gleich auf das Mädchen zu, mit dem sie vor fast einem Jahr darüber diskutierte, dass sie und Miroku ein Paar werden würden. Yoi hatte ihr damals prophezeit, das es so kommen würde. Als Sango nun diejenige wieder sah, die ihre Zukunft ein Stück weit vorausgesehen hatte, freute sie sich sehr. Und Yoi sagte zur Begrüßung: „Ich hatte doch recht, Kagome hat es mir verraten!“ Sango lachte und umarmte Yoi. Auch Miroku und die Anderen kamen auf Yoi zu. Alle schienen sich sehr zu freuen und bestätigten ihr, was sie ihnen allen vorhersagte. Bis zu diesem Tag hatte keiner etwas über Yois Prophezeiungen gesagt. Erst als alle bei einem gemütlichen Mahl zusammen saßen, wunderten sie sich über die vielen genauen Details. Besonders Kaede. Als sie damals mit Yoi sprach, meinte diese, der Schrecken würde bald ein Ende haben und das Böse würde vernichtet. Und Yoi sagte ihr auch wie. Als Kaede damals sagte, Kagome solle das Shikon-No-Tama zurück zur Priesterin in die Höhle bringen, um es ihr zurückzugeben, sagte sie das nur, weil Yoi meinte: „Das Juwel gehört zu seiner Schöpferin. Bringt es ihr zurück und ihr werdet sehen, alles Böse wendet sich von euch ab!“ Kaede wusste nicht warum, aber sie glaubte dem damals für sie seltsamen Mädchen. Das lag wohl an ihrer Aura, dachte Kaede bei sich und spürte wieder dieses merkwürdige Gefühl der Wärme und Güte. Irgendetwas war mit Yoi, doch sie konnte es sich nicht erklären.

Nachdem Kagome mit Kaede sprach und ihr Yois Situation erklärte, stimmte sie Kagomes Plan zu. Yoi hatte ein Neues zu Hause. Und wieder war ein glücklicher Mensch mehr im Haus der guten alten Kaede. „So bleibt das Leben in meinem Haus!“ freute sie sich.

Am Abend erklärte Kagome der Gruppe, das sie noch ein bisschen in ihre Welt zurückgehen wollte. Schließlich war sie ja erst zwei Tage dort gewesen. Am späten Nachmittag brach sie erneut auf. Sie verabschiedete sich wieder und verschwand für einige Tage in die Gegenwart.

Am Abend unterhielten sich alle mit Yoi. Sie fragten, was alles geschehen war, und warum sie nun keine Menschenseele mehr hatte. Yoi tat Kaede sehr leid, doch irgendwie gelang es Yoi, das Blatt zu wenden. So sprach später keiner mehr von ihrem Leid, nur noch von Dingen, die kommen werden oder kommen könnten. Und wie vor einem Jahr machte Yoi eine Versprechung, die sich erfüllen sollte. „Ihr werdet sehen, es kommen viele Dinge, die wir nicht verstehen können oder müssen. Es werden Dinge im Weltall passieren, von denen wir nicht einmal ahnen, dass es sie gibt. Außerdem werden noch weitere Weggefährten auf euch warten. Und alle zusammen meistert ihr dann jede Situation!“ sagte sie und Kaede protestierte: „Nein, nicht nur wir. Auch du wirst dazugehören. Für immer!“ Das freute Yoi sehr. Obwohl sie erst so kurz bei der Gruppe war, nahm man sie auf, als wäre sie eine langjährige Freundin. Yoi war sehr glücklich und beschloss, alles dafür zu tun, um die Gruppe nicht zu enttäuschen.

Mittlerweile war es nachts und alle legten sich zu Bett. Yoi schlief bis zu Kagomes Rückkehr in deren Bett. Mit Sango, Kirara und Shippo in einem Raum fühlte sie sich sicher. Sie fühlte sich sehr wohl bei ihren neuen Freunden und schlief schnell ein. Sango merkte nun auch, was Kaede ihr zu erklären versuchte. Diese eigenartige aber gute Aura von Yoi ließ sie nicht in Ruhe. Lange überlegte sie, was das zu bedeuten hatte, entschloss sich aber dann doch erst einmal zu schlafen und sich gut für den nächsten Tag auszuruhen. Denn keiner konnte heute sagen, was morgen war.

Sesshomaru, Feind oder Freund?

Gerade als Kaede eingeschlafen war, hörte sie eine piepsende Stimme. „Kaede!“ schrie der Flohgeist Myoga und versuchte sich bemerkbar zu machen. Nach einiger Zeit entdeckte sie den kleinen Kerl und setzte sich auf. Von dem Gewühl aufgeschreckt, kamen alle in Kaedes Zimmer und sahen Myoga auf Kaedes Schulter sitzen. Sie begrüßten ihn und ließen ihn dann berichten. „Kaede, es ist schlimmer als wir dachten!“ fing Myoga an und versetzte alle in Schrecken. Sie wussten ja nicht, worum es geht. Dann sprach er weiter: „Es ist so: Alle eintausend Jahre gibt es eine Sternenkonstellation, die sich auf die Gefühle der Menschen auswirkt. Das es bei Inuyasha auch wirkt, liegt wohl an seiner menschlichen Seite. Dieses Zenit von Venus, Mars und Jupiter macht alle so verrückt!“ Alle sahen geschockt auf Myoga. In gewisser Hinsicht auch erleichtert. Schließlich ging es hier nur um Gefühle, und keine Dämonen. Doch machte es Shippo traurig. Er fing zu weinen an. Kaede tröstete ihn, sie wusste warum er weinte. Er dachte, seine Adoption wäre nur aus dieser Sternenkonstellation heraus entstanden. Doch Myoga konnte ihn beruhigen. „Nein, diese Konstellation hat mit deiner Adoption nichts zu tun. Das Zenit verstärkt nur die Gefühle die schon da sind. Das Gefühl selbst, wird nicht erzeugt“, sagte er zu Shippo. „Und wie heftig können diese Gefühle noch werden?“ fragte die verwunderte Kaede. Darauf wusste Myoga keine Antwort, aber auf die Frage wie lange das Zenit noch anhalten würde, prophezeite er: „Noch etwa einen Monat!“ Da waren alle noch mehr geschockt. Doch da sie es bisher recht gut überstanden hatten, machten sie sich keine all zu großen Sorgen darüber.

„Also ich wüsste schon gern, warum mir das nicht eher eingefallen ist“, dachte sich Kaede. Doch eine Antwort schien unendlich weit entfernt. Aber am meisten verwunderte sie die Tatsache, das Yoi wieder einmal recht hatte. Woher kam ihr Wissen? Woher kam diese Zuversicht? Kaede sah zu Yoi hinüber. Scheinbar war ihr nicht einmal klar, das sie etwas Großes vorhersagte, denn sie sah selbst sehr überrascht aus. Als Kaede Yoi darauf ansprach, wusste diese wirklich nicht, was sie da einen Tag zuvor gesagt hatte. Vielleicht kam es ihr einfach in den Sinn und sie sprach es aus. Doch als alle sagten, sie hätte schon so viel vorhergesagt, glaubte keiner mehr an Zufall oder nur gute Beobachtungsgabe. Vielmehr konnte sie wohl Dinge sehen, die kein Anderer spüren oder sehen konnte. Dies könnte auch der Grund sein, warum sie durch den Brunnen reisen konnte. Vielleicht spielte sie noch eine große Rolle in der Zukunft des mittelalterlichen Japans.

Eines Tages, als Kagome bereits seit längerem zurückgekehrt war, beschlossen Kaede und die Anderen, die Tatsache zu vergessen, dass alle so gefühlsbetont waren. Es wird schon alles seinen Grund haben, dachten sie. Und es gab ja wirklich schlimmeres. So gingen Tage und Wochen ins Land und keiner wusste mehr, worum man sich noch vor kurzem gesorgt hatte. Alles ging seinen gewohnten Gang und nichts konnte das Glück der kleinen Gruppe trüben. Yoi lebte sich bei ihnen ein und gehörte auch bald für das ganze Dorf zu Kaede wie der Rest der kleinen Truppe.

Und so wie das wundersame Zenit über sie kam, so verschwand es auch wieder unbemerkt. Und nichts änderte sich.
 

Bis auf eine Kleinigkeit: Irgendwo mitten im Wald saß ein Dämon. Scheinbar schlafend. Doch wenn man genau hinsah, sah man das er nachdachte. Es war Sesshomaru, Inuyashas Bruder.

Gequält saß er an einen Baum gelehnt. In seinem Kopf wirrten tausend Gedanken hin und her. Ihn überkam ein Gefühl das er nie zuvor in sich gespürt hatte. Es machte ihm Angst. „Was soll das? Was ist mit mir los? Warum vermisse ich meinen Bruder und warum hasse ich ihn nicht mehr?“ fragte er sich und konnte sich selbst keine Antwort geben. Um seinen Gedanken zu entkommen lief er scheinbar ziellos durch den Wald. Als er dann aber ein Dorf sah, bemerkte er das er zielstrebig auf das Dorf zugelaufen war in dem sein Bruder lebte. Und nun zog es ihn noch näher an dessen Bleibe heran. Dann überkam ihn aber ein Gefühl, das seine Neugierde plötzlich stoppte. Er war verunsichert und rannte schnell in den Wald zurück. Noch aufgebracht wegen des ihm bisher unbekannten Gefühls und angstbehangen versuchte e,r die Gedanken daran von sich zu streifen. Doch als er gerade wieder ruhiger wurde stieß er auf Inuyasha und seine Freunde. Mit einem Gefühl zwischen Angst und Wut auf sich selbst, trat er ein Stück auf die Gruppe zu. Er konnte kein Wort sagen, doch sah man seine Augen glühen. „Halt!“ schrie Inuyasha und Sesshomaru gehorchte. Keiner traute sich so recht den ersten Schritt zu tun. Besonders Sesshomaru nicht. Er hatte Angst, er könnte alles verderben. Doch dann rannte Yoi auf Sesshomaru zu. Als er der Fremden in die Augen sah, sah er ein böse dreinschauendes Mädchen. „Wer … wer bist du denn?“ fragte er erschrocken und Yoi antwortete: „Ich bin Yoi, und du musst Sesshomaru sein. Inuyashas Bruder. Habe ich recht?“ Sesshomaru war sehr entsetzt. Dieses Menschenmädchen hatte kein bisschen Angst vor ihm, man spürte nur ihre nackte Wut. Kagome hatte ihr vor einigen Tagen erst erzählt wie Inuyasha und Sesshomaru zueinander standen. Und das Sesshomaru seinen Bruder abgrundtief hasste, da er nur zu einem Teil ein Dämon sei. Doch als Yoi bemerkte, wie erschrocken und entsetzt Sesshomaru vor ihr stand, konnte sie gar nicht glauben, das er seinen Bruder oder jemand Anderes je hassen könnte. Sie sah Schmerz und Traurigkeit in seinen Augen und spürte etwas Gutes. Als sie auf ihn zuging und seine Hand nahm, erschrak Sesshomaru erneut. Dieses Mal aber wegen diesem Gefühl in seiner Bauchgegend. Ein Gefühl, das er nicht zuordnen konnte, es aber wunderschön fand. Alle fragten sich, was sie wohl mit ihm vorhatte. Doch so euphorisch und energiegeladen wie sie da vor ihnen stand und mit Sesshomaru plauderte, konnten sie nichts tun als einfach mitzugehen, um eventuell etwas Böses von ihr fern zu halten. „Ich glaube wir müssen eher Sesshomaru vor ihr schützen als umgekehrt“, scherzte Miroku, als er sah wie Yoi Inuyashas Bruder mit sich zog. „Komm mit uns. Und dann erzähl uns, was mit dir los ist“, bat sie den noch immer verdutzten Sesshomaru. Er fühlte sich sehr von ihr angezogen und so folgte er der Gruppe und begann in Kaedes Hütte zu erzählen. Bei vielen Dingen unterstützte Yoi ihn. Einige Gefühle, die er nicht erklären konnte, nannte sie ihm beim Namen und erstaunte Sesshomaru immer mehr. Sie redeten fast eine Stunde mit ihm und Inuyashas Freunde staunten allesamt über den neuen Sesshomaru. Den Sesshomaru, der ihnen offen sein Herz ausschüttete. Ein Herz, das sie ihm gerne abgesprochen hätten.

Nachdem sie über jede Kleinigkeit in Sesshomarus Gedanken aufgeklärt waren, sprachen Sango, Kaede, Inuyasha, Kagome und Miroku miteinander. Sie rätselten, was mit Yoi los war. Sie hatte etwas an sich, das sogar einen Dämon wie Sesshomaru lammfromm werden ließ. Sie wussten nicht, ob ihnen das Angst machen sollte, oder sie sich einfach darüber freuen sollten. Dann erinnerte sich Kaede an Yois Vorhersehung. „Sie sagte, es werden noch weitere Weggefährten zu uns stoßen. Vielleicht meinte sie damit Sesshomaru.“ Das würde die Zukunft alles beantworten, dachten sie und gingen zurück zu Yoi und Sesshomaru. Als Inuyasha seinen Bruder errötet neben Yoi sitzen sah, glaubte er seinen Augen nicht mehr trauen zu können. Aber er war nicht der Einzige, dem es so ging. Da es nun langsam Abend wurde, beschlossen sie, das Abendessen vorzubereiten und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Sesshomaru half so gut er konnte beim Essen zubereite mit. Yoi ermutigte ihn sogar dazu, das Gespräch mit den Anderen zu suchen. Und zu Sesshomarus großer Verwunderung, gingen alle auf seine Gespräche ein. Er musste sich zwicken, um zu merken, das er das nicht träumte.

Als Yoi ihn um einen Gefallen bat, sagte er sofort zu, ohne zu wissen, was sie wollte. Beide gingen ins Nebenzimmer und Yoi fragte glatt heraus was mit Rin passiert war. Schließlich verheimlichte er allen dieses Kapitel seiner Geschichte. Als sie ihn fragend ansah, konnte sie eine kleine Träne in seinen Augen entdecken. Yoi sah ihn immer noch an. Er wollte scheinbar nicht darüber reden und schwieg. Dann nahm Yoi all ihren Mut zusammen und wischte vorsichtig die Träne aus Sesshomarus Gesicht. Nachdem sie tief Luft geholt hatte, nahm sie ihn in ihre Arme. Sesshomarus Herz schien still zu stehen, er traute sich nicht zu atmen. Was machte sie nur mit ihm? Warum war sie so liebevoll zu ihm? Er wusste sich keine Antwort und konnte nur ihre Umarmung erwidern. Als sie so einige Sekunden still dastanden, erzählte er ihr was mit Rin geschehen war. Als er sprach ließ er Yoi aber nicht los. „Rin ist schon lange nicht mehr bei mir. Ich hielt es für zu gefährlich für sie, bei mir zu bleiben. Also jagte ich sie davon. Doch schon im nächsten Moment tat sie mir leid. Sie war bis dahin die Einzige, die sich weder vor mir fürchtete, noch meine Taten in Frage stellte. So konnte ich sie nicht gehen lassen und erklärte ihr, warum sie nicht bei mir bleiben kann. Dann ging ich mit ihr in ein nahe gelegenes Dorf und suchte mit ihr zusammen neue Eltern für sie. Eines Tages fanden wir schließlich ein paar sehr nette Leute, die Rin nur zu gerne bei sich aufnahmen. Und nun besuche ich sie gelegentlich um zu sehen wie es ihr geht. Es scheint ihr immer besser zu gehen“, sagte er traurig und Yoi flüsterte ihm etwas in Ohr, das ihm wieder ein bisschen Mut machen sollte. „Sie wird dich nie vergessen!“

Nachdem Sango zum Essen rief, löste Yoi sich aus Sesshomarus Umarmung und versprach ihm, immer da zu sein wenn er jemanden zum reden benötigte. Er nahm dankend an und beide gingen zurück ins Zimmer zu den Anderen. Dort aßen alle das vorher zusammen vorbereitete Essen und wunderten sich gemeinsam darüber, wie Sesshomaru sich Yoi gegenüber verhielt. Wenn sich ihre Blicke trafen, sah Sesshomaru schnell weg und errötete. Und als Yoi ihn aus Versehen berührte als sie nach einem Apfel griff, zog er seine Hand in Windeseile weg und wurde erneut rot. „Sag mal, siehst du was ich sehe?“ fragte Sango Kagome und diese antwortete: „Na klar, der hat sich in Yoi verliebt!“ Beide lachten über ihre Entdeckung und erzählten es im Flüsterton weiter, bis es bald alle wussten.

Auf einmal fühlte Sesshomaru sich sehr beobachtet. Er flüsterte Yoi eine Frage ins Ohr: „Was ist mit ihnen los? Trauen sie mir immer noch nicht? Das kann ich ja sehr gut verstehen, aber irgendwie scheint das keine Abneigung zu sein. Was ist es dann?“ Yoi lachte, sie erklärte ihm die Situation. Als Yoi ausgesprochen hatte, wurde er wieder rot. Yoi bemerkte dies, und lächelte Sesshomaru an. Das war ihm zu viel. Er sah noch einmal alle an und rannte dann nach draußen. Yoi folgte ihm. Als sie ihn einholte, sah sie, wie er versuchte seinen hochroten Kopf zu verstecken. Dies gelang ihm aber nicht sonderlich gut, stellte Yoi fest. Da Yoi schon von der ersten Minute an einen besonderen Draht zu Sesshomaru hatte, nahm sie sich seiner an. Sie versuchte ihm klar zu machen, das die Anderen ihm gegenüber zwar noch ein wenig skeptisch sind, aber sie verstanden ihn nach und nach besser. Er konnte nicht hoffen, das sie von heute auf morgen alles vergessen was bislang geschah. Aber er konnte alles dafür tun, das sie ihm irgendwann voll und ganz vertrauen. Und das machte ihm Mut. Vor lauter Glück und guter Laune umarmte er Yoi wieder. Doch dieses Mal ließ sie ihn nicht Gewehren. Sie stieß ihn wieder von sich weg. Verwundert aber dennoch von ihr angezogen ließ er sie gehen. Sie machte ihn verrückt. Und er spürte ein Verlangen nach ihr, das er noch nie zuvor für eine Person empfand. Auch dieses Gefühl war ihm gänzlich unbekannt. Doch merkte er, das es ihn immer wieder einholte, wenn er an Yoi dachte oder sie sah. Während Sesshomaru über seine Gefühle und neuen Freunde nachdachte, machte Yoi sich ebenfalls Gedanken. Irgendetwas war mit ihr passiert. Sie glaubte das Gefühl zu kennen, doch weigerte sie sich, zu glauben das es genau dieses war.

Als Kagome sah wie Yoi versuchte sich einen Gedanken oder ein Bild aus dem Kopf zu schlagen ging sie zu ihr. „Hör auf dir immer wieder auf den Kopf zu hauen!“ lachte Kagome und versuchte auch Yoi zum lachen zu bewegen. Als Kagome meinte, das es davon nur schlimmer werden würde, konnte sie sich ein lächeln nicht verkneifen. Aber der Gedanke ging ihr nicht entgültig aus dem Kopf. „Was ist denn eigentlich mit dir los?“ Kagome versuchte den Grund herauszufinden, warum Yoi in letzter Zeit so verändert war. Sie konnte sich schlecht konzentrieren und in manchen Situationen reagierte sie völlig über. Gerade als Yoi anfangen wollte Kagome ihre Gefühlsschwankungen zu erklären, kam Sango zu ihnen. Sie hatte diese Veränderungen auch beobachtet und wollte Yoi nun sagen, das sie immer mit ihr reden könne, wenn sie dies wollte. Das sich die beiden Sorgen um sie machten, freute Yoi ein wenig. So viel Zuneigung und Freundschaft hatte sie seit Langem nicht mehr erlebt. Eigentlich wollte Sango gerade gehen als sie sah wie Yoi an Kagome gelehnt dasaß, doch Yoi bat sie zu bleiben. Und so erzählte sie den beiden, was sie bedrückte. Die größte Sorge die sie hatte, galt den Anderen. Sie dachte, sie würde ihnen nur im Wege stehen und die Gruppe stören. Doch Sango und Kagome versicherten ihr, das es nicht so war. Alle waren froh, das sie jetzt da war und dazugehörte. Und das sahen alle so, versicherten sie ihr. Ein wenig überzeugt von den Beiden redete Yoi weiter. Sie hatte noch mit einigen Dingen zu kämpfen, die für sie neu und ungewohnt waren. Am schwersten kam sie mit den Dämonen klar. Sie hatte sich zwar gut mit Shippo und Kirara angefreundet, aber mit Inuyasha und Sesshomaru hatte sie noch so ihre Probleme. Kagome und Sango versprachen Yoi, ihr dabei zur Seite zu stehen und konnten mit ihren Erfahrungen ein wenig helfen. Als die drei sich noch über Dieses und Jenes unterhielten, fiel Sango und Kagome auf, das Yoi bei fast jedem Thema über Sesshomaru sprach. Anfangs dachten sie sich nichts dabei, doch als sie zu seinem Namen zusätzlich breit grinste, ahnten sie bereits Yois Gefühle für ihn. Darauf angesprochen, wies Yoi alles von sich. Sie hatte sich ganz sicher nicht verliebt. Schon gar nicht in so einen komischen und launischen Dämon. Kagome lachte. Genau das waren damals ihre Gedanken, als sie erkannte, das sie Inuyasha liebte. Am Ende des Gesprächs musste Yoi sich eingestehen, das sie doch mehr für Sesshomaru empfand, als sie sich anfangs eingestehen wollte. Ein bisschen mulmig war ihr schon bei dem Gedanken, doch sah sie ein, das sie gegen ihre Gefühle machtlos war. Und es waren doch wunderschöne Gefühle die sie hatte. Trotz dessen machte sie sich keine Hoffnung auf ein Happy End mit Sesshomaru. Er war viel zu sehr damit beschäftigt seinem Bruder und seinen Freunden zu zeigen, das er es ernst mit ihnen meinte.

Am nächsten Tag beobachtete Yoi Sesshomaru zunehmend. Sie versuchte zu deuten, was er fühlt. Leider ohne Erfolg. Während Yoi auf ein Zeichen von Sesshomaru wartete, konnte Inuyasha sich nicht mit seinem ‚neuen’ Bruder anfreunden. Er konnte es kaum glauben, obwohl er eine veränderte Aura an ihm feststellte. Schon an diesem Morgen, nur einige Tage nachdem Sesshomaru plötzlich in das Leben der Freunde eingetaucht war, war es wie selbstverständlich, das er da war. Er kam gut mit Kaede klar und half ihr, wo er nur konnte. Er schien auch sonst keine Hemmungen mehr zu haben auf die Anderen zu zugehen. Yoi bemerkte dies und sprach mit Inuyasha darüber. „Was hältst du eigentlich von deinem Bruder? Ich meine, glaubst du ihm seine Veränderungen?“ Inuyasha konnte ihr diese Frage nicht genau beantworten. Er hatte seine Zweifel, obwohl ihm sein ‚neuer’ Bruder viel besser gefiel. Nun fiel auch Inuyasha auf, das Yoi irgendwie anders war, wenn sie über Sesshomaru sprach. Doch wie auch Sango und Kagome vor ihm, dachte er sich erst einmal nichts dabei. Yoi bemerkte, das Inuyasha nachdachte und fühlte sich verpflichtet ihm irgendwie Mut zu machen. „Ich glaube wir müssen ihm und uns ein bisschen Zeit geben. Die Zukunft wird uns schon zeigen, ob er sich wirklich geändert hat. Und außerdem, wenn er dir nur ein wenig ähnlich ist, kann er nur ein netter Kerl sein!“ lachte sie ihn an und nahm ihn dann wieder mit zu den Anderen.

Als Yoi und Inuyasha wieder bei den Anderen waren, ging Inuyasha zu Kagome und verschwand nach einigem flüstern mit ihr nach draußen. „Was die beiden wohl vorhaben?“ fragte Sango den neben ihr sitzenden Miroku. Als dieser grinste und Sango bei der Hand nahm um mit ihr im Nebenzimmer zu verschwinden, versuchte Yoi sie mit Blicken zum bleiben zu bewegen. Denn ohne die beiden waren nur noch sie und Sesshomaru im Raum. Doch es half alles Bitten nichts, Sango und Miroku gingen. Sesshomaru wollte diese Chance ergreifen und sprach Yoi auf ihr Verhalten an. Schließlich hatte sie ihn anfangs umarmt, und als er sie umarmen wollte, wies sie ihn ab. Und er hatte auch bemerkt, das sie nach und nach immer komischer auf ihn reagierte. Yoi tat so, als wäre nichts geschehen. Sie war sich keiner Schuld bewusst. Doch in ihrem Inneren brodelte es. Sie versuchte immer wieder, ihm weis zu machen, das sie ihn nicht sonderlich mochte. Doch musste sie sich eingestehen, das sie ihn damit wohl sehr verletzte. Und das wollte sie ja eigentlich auch nicht. Und so kam sie in eine Zwickmühle. Was tun? Es ihm erklären? Nein, das konnte sie nicht. Und was würde das bringen? Nichts, gar nichts. Dachte sie zumindest.

„Was ist bloß mit ihr los? Ich dachte sie mag mich. Aber mittlerweile kann ich diesem Gefühl nicht mehr trauen. Habe ich etwas falsch gemacht?“ Sesshomaru wusste nicht was los war. Yoi machte nicht mehr den Eindruck als könnte sie ihn leiden. Und das machte ihm zu schaffen. Irgendwie zog ihn Yoi an. Er spürte mehr als nur Freundschaft für sie und fand dieses Gefühl toll. Und er wollte es ihr sagen, ihr sagen das er sich verliebt hatte. Doch ehe er nur ein Wort sagen konnte, kam Kaede von ihrem Spaziergang wieder. Sesshomaru ging hochroten Kopfes nach draußen und versuchte sich wieder zu fassen. Kagome und Sango hingegen zogen Yoi in ein anderes Zimmer. „Wir müssen dir was sagen!“ meinte Kagome und Sango erklärte weiter: „Ja, Sesshomaru ist auch in dich verliebt!“ Yoi glaubte an einen Scherz und lachte laut los. Als aber die beiden nur mit dem Kopf nickten und Yoi dabei ernst ansahen, konnte sie es kaum glauben. „Woher wollt ihr das wissen?“ fragte sie und Kagome meinte: „Das sieht man doch!“ Sango erklärte Yoi dann einige Anzeichen und Kagome erklärte ihrerseits einige Beobachtungen. Aber auch nachdem sie alles plausibel erklärten, wollte Yoi ihnen nicht so recht glauben. Um aber selbst dahinter zu kommen, rieten ihr Kagome und Sango ihn beim nächsten Essen zu beobachten. Dann würde sie es selbst sehen. Yoi nahm den Vorschlag an, machte sich aber keine Hoffnungen.

„Essen ist fertig!“ riefen Kaede und Sesshomaru und überraschten so alle. Ganz am Anfang konnte Kaede sich am schlechtesten damit anfreunden, das Sesshomaru jetzt zu ihnen gehörte, doch mittlerweile kam sie prächtig mit ihm aus. Und sie konnte ihn sogar zum kochen bringen. Voller Stolz präsentierte er sein selbst gekochtes Mahl und gab Yoi ein große Schüssel Suppe. Diese nahm dankend an und er freute sich wie ein kleines Kind. Er lächelte sie an, als gäbe es kein Morgen mehr. Sango sah dies und stupste Yoi an. „Siehst du?!“ sagte sie. Kagome blickte auch zu Yoi und gab mit Augenzeichen zu erkennen, das sie es doch richtig erkannt hatte. Yoi nickte und setzte sich provokant näher zu Sesshomaru. Dieser wurde ganz unruhig und traute sich kaum noch sich zu bewegen. Nach dem Essen gingen alle wieder nach draußen um die beiden alleine zu lassen. Sie trauten sich aber beide nicht, etwas zu sagen oder zu tun. Und so saßen sie nur da und schwiegen sich an. Lächelnd, aber schweigend.
 

Sesshomaru wachte die ganze Nacht lang über Yoi, die neben dem Feuer eingeschlafen war. Als sie aufwachte und in seine Augen sah, konnte sie kein Wort sprechen. Aber sie lächelte ihn an. Und allein dieses Lächeln machte Sesshomaru Mut mit ihr über seine Gefühle zu sprechen. Er versuchte sich nicht ungeschickt anzustellen, aber gena das war sein Fehler. Er klang wie ein Schuljunge der einen Aufsatz aufsagen wollte: „Du Yoi, ich muss dir was sagen. Ich meine, ich will dir was sagen. Ich weiß aber nicht wie ich es sagen soll. Ähm, ich meine ich mag dich sehr. Aber das ist auch schon fast gelogen, weil ich dich mehr mag. Ich meine, ich liebe dich!“ Mit diesem Satz war er fast überfordert und flüsterte nur noch. Doch Yoi hatte alles verstanden. Sie lächelte nicht mehr, aber sie näherte sich ihm. Und gerade als Sesshomaru darüber nachdachte, warum er ihr dies sagte – er ging noch immer davon aus, das sie ihn nicht so mochte wie er sie – küsste sie ihn. Er hatte die Augen geschlossen, vor Angst. Aber sie nahm ihm alle Furcht und so gab er sich dem Kuss hin. Und seit diesem Morgen waren sie ein Paar, auch wenn sie dies nicht immer so spürten. Den einen Tag waren sie sich nah, den Anderen wiederum nicht so sehr. Aber in ihren Herzen gehörten sie sich voll und ganz. Das sah man immer dann, wenn sie sich in die Augen sahen. Da war immer dieser Glanz und diese Liebe.

Für ein paar Tage glaubte man, sie würden sich nie wieder voneinander lösen können. Sie waren wie siamesische Zwillinge. Langsam schien es so, als würden sie sich offen dazu bekennen, und keinen mehr zu täuschen versuchen. Manchmal konnte man denken, sie wollten in der Öffentlichkeit keine Gefühle preisgeben. Doch irgendwann mussten auch sie zugeben, das man ihnen ihre Gefühle so oder so schon von weitem ansah.

Sesshomarus wahre Gefühle

In den letzten Tagen benahm sich Sesshomaru noch merkwürdiger als sonst. Nicht nur das er kleinlauter war, nun wurde er auch noch von Tag zu Tag trauriger. Und selbst Yoi kam nicht mehr an ihn heran. Als diese ihn eines Abends aufsuchen wollte, um mit ihm zu reden, war er verschwunden. Da sich keiner erklären konnte, wohin er verschwunden war, nahmen sie es letztendlich hin und suchten nicht mehr. Doch verwundert waren alle über sein plötzliches Verschwinden.

Mittlerweile war er seit fünf Tagen verschwunden.
 

Kagome und Sango rätselten über Yoi. Sie schlief und ihr rann eine Träne über die Wange. „Was sie wohl träumt?“ fragte Kagome Sango, die neben ihr stand. Sango mutmaßte, dass sie jemanden vermissen musste. „Aber wen?“ fragte Kagome. Sango riet: „Vielleicht ihre Familie. Aber sie sagt doch immer, wir sind ihre Familie. Ich weiß es: Sie vermisst Sesshomaru, auch wenn sie es immer wieder geleugnet hat!“ „Das muss es sein!“ nickte Kagome und sah mit Sango noch ein paar Sekunden der schlafenden Yoi zu. Als sie gehen wollten, hörten sie Yoi im Schlaf sprechen: „Sesshomaru, wo bist du?“ schluchzte sie. Sango und Kagome sahen geknickt zu Boden. Sie wussten nicht, wie sie ihrer Freundin helfen könnten.

Als sie das Zimmer verlassen hatten, stand plötzlich Sesshomaru vor Yois Strohbett. Er hatte alles mitbekommen, als er vor ihrem Fenster wartete, bis Kagome und Sango gegangen waren. Er hockte sich neben Yois Bett und sah sie an. Da lag sie nun vor ihm, nicht ahnend das ihr Liebster wieder zurück war. Zurück, um mit ihr neu anzufangen, seine ganze Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Yoi drehte sich und öffnete die Augen. Sie erschrak, als sie in Sesshomarus Gesicht sah. „Sesshomaru!“ sagte sie erstaunt und überglücklich. Als er sie mit einem sanften Blick ansah, vergaß sie fast ihre Wut. „Wo warst du, um Himmels willen? Ich habe mir große Sorgen gemacht!“ schrie sie ihn an und umarmte ihn dann stürmisch. Mit dieser Reaktion hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Liebte sie ihn denn wirklich so sehr? Mit fragenden Augen sah er ihr direkt ins Gesicht. „Ich hatte etwas zu klären“, sagte er ohne besondere Betonung. Yoi sah ihn irritiert an. Sie machte sich die größten Sorgen und er hatte nur etwas zu klären? Hätte er nicht etwas sagen können? Sie war verzweifelt. Bedeutete sie ihm mittlerweile so wenig, dass er nicht einmal ein Wort zu ihr sagte, bevor er verschwand? Und sie dachte, er würde sie genau so lieben wie sie ihn.

„Yoi, ich hatte etwas zu klären. Mit mir selbst“, fuhr er leise fort und sagte weiter: „Wäre die Antwort auf meine Frage ‚Nein’ gewesen, wäre ich nie zurückgekehrt. Dann hättest du mich nie wieder gesehen. Aber das wollte ich nicht. Ich hätte keine Ruhe gefunden, da ich doch weiß, was du für mich fühlst. Und ich selbst habe dich schon in diesen fünf Tagen unendlich vermisst!“ Yoi war sehr erstaunt über Sesshomarus Gedankengänge, aber sie konnte sich seine Frage nicht vorstellen. Was er wohl gemeint hatte? „Was soll das heißen?“ fragte sie ihn und hoffte, das sie ihr kleines Gefühl im Bauch nicht täuschte. Sesshomaru erklärte Yoi Alles. Seine Gefühle, Gedanken und Wünsche: „Ich habe mich gefragt, ob ich mit dir zusammen sein will. Ob ich es kann. Und ob du es wollen würdest. Doch dann erinnerte ich mich an diesen einen Tag. Du hast vor einigen Wochen einmal zu mir gesagt, das du nicht glauben kannst, das ich ein Dämon sei. Du meintest, das Dämonen doch alle böse und unheimlich sind. Aber ich sei doch eher ein freundlicher Zeitgenosse und netter Kerl. Ich selbst war mir da übrigens selbst nicht sicher. Und als du mich dann angestrahlt hast mit deinen leuchtenden Augen, sah ich keine Furcht oder ähnliches. Es war reine Zuneigung. Und das hat mich dazu gebracht, dir Hier und Heute mein Herz zu öffnen. Noch nie zuvor habe ich mich so geliebt gefühlt. So verletzlich. Und so glücklich!“

Yoi hatte ihm zugehört. Jedes Wort hatte sie aufgesaugt. Doch eines verstand sie immer noch nicht: „Warum hast du gezweifelt? Habe ich dir nicht deutlich genug gezeigt, wie sehr ich dich liebe und brauche?“ Sesshomaru lächelte. „Hast du nicht anfangs auch gedacht, ich sei ein böser Dämon? Haben dir das nicht Inuyasha und die Anderen eingeredet? Warum solltest du ihnen nicht glauben? Ich hatte nicht erwartet, dass du dich in mich verlieben könntest. Und ich kann es immer noch nicht glauben!“ sagte er und sah zu Boden. Yoi konnte es auch nicht fassen. Sesshomaru lief rot an, und fast klang es so, als wäre er ins Stottern geraten. So hilflos und süß saß er vor ihrem Bett. „Oh Sesshomaru. Du fürchterlicher süßer Dämon. Natürlich liebe ich dich! Und solange du deine Kräfte nicht an mir übst, werde ich dich immer lieben!“ grinste Yoi und umarmte ihn. Erstaunt nahm er sie auch in seine Arme. Er wusste nicht so recht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er hatte sich zwar für ein Leben mit Yoi entschieden, doch hatte er keine Ahnung, wie es sein würde. Er hoffte nur, dass es sich immer so wunderschön anfühlte wie in diesem Augenblick.

Als Inuyasha überraschend den Raum betrat, staunte er nicht schlecht. Sein sonst so kühler Bruder saß da Arm in Arm mit einem Menschen auf dem Boden. Das hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Und schon in den ersten Tagen von Sesshomarus und Yois Liebe glaubte er, man habe seinen Bruder ausgetauscht. „Was ist hier los?“ fragte er seinen Bruder und erhielt als Antwort nur ein donnerndes ‚Raus!’. Yoi erschrak und sah Sesshomaru an. „Tu nicht so kalt. So bist du nicht wirklich“, meinte sie und fragte ihn, warum er gerade so reagiert hatte. „Ach, ich kann ihn einfach nicht leiden …“, meinte er und rümpfte die Nase. „Das stimmt nicht! Du liebst ihn. Das weiß ich. Und du kannst es nicht leugnen. Ich sehe es doch. Schon am ersten Tag habe ich diesen Blick gesehen. Diese Güte ihm gegenüber. Das ist kein Hass. Ich glaube ja, dass du ihn nur schützen willst. Wenn du ihn nicht an dich heran lässt, können auch deine Feinde nicht an ihn heran. Nicht wahr? Du hasst ihn nicht wegen seiner menschlichen Seite, du willst ihn ihretwegen schützen! Habe ich recht?“ fragte sie und sah in ein entsetztes Gesicht. Sesshomaru fühlte sich ertappt. Wieder wurde er rot. Er fragte sich, ob nicht vielleicht sie diejenige ist, von der der Baum sprach. Meinte er sie, mit seinem “zweiten Ich“? „Bin ich so leicht zu durchschauen? Aber warum denkt Inuyasha immer noch ich sei sein Feind?“ fragte er und sie meinte: „Du glaubst immer noch dein kleiner Bruder wäre auf den Kopf gefallen, oder? Er ist bei Weitem nicht so dumm, wie du denkst!“ Jetzt wurde es ihm schlagartig klar. Das musste der Grund sein. Der Grund, warum Inuyasha und die Anderen ihn nie wirklich ernsthaft in Lebensgefahr gebracht hatten. Sie wussten es alle. Und vor allem Inuyasha wusste es. Das ärgerte Sesshomaru sehr, doch ließ er sich nicht von seinen Gefühlen leiten. Zumindest nicht von seinen Schlechten. Er nahm Yoi bei der Hand und ging mit ihr zu den Anderen. Die staunten nicht schlecht als Sesshomaru plötzlich seinen Bruder umarmte und Inuyasha es ihm gleich tat. Dass das längst überfällig war, fanden alle. Kagome und die Anderen sahen Yoi fragend an. Was hatte sie wohl mit Sesshomaru gemacht, das dieser diesen Schritt tat? Einen Schritt, den ihm keiner zugetraut hätte. Mit Gefühlen, die ihm keiner so recht zugetraut hatte. „Yoi, was hast du mit dem alten Sesshomaru gemacht? Wo ist er?“ fragte Sango ein wenig überbetont und sah gespielt suchend um sich. „Ich hab ihn eingetauscht, gegen ein neueres Modell“, grinste sie und sah hinüber zu Inuyasha und seinem neuen, alten Bruder. Die Beiden standen etwa eine Minute so da und sahen sich nur glücklich an.

„Sesshomaru, kann ich dich mal kurz draußen sprechen?“ fragte Yoi und ging vor ihm aus dem Haus. Er folgte ihr und setzte sich neben sie auf einen großen Stein. Sie erklärte ihm, das sie für ein paar Tage in ihre Epoche zurückkehren müsse, da sie dort noch einiges zu tun hatte. Sie wollte das Grab ihrer Großeltern und ihrer Eltern besuchen. In drei Tagen wäre sie wieder da, sagte sie. Ihm gefiel diese Idee überhaupt nicht. Jetzt, wo er sie doch gerade erst wieder für sich gewinnen konnte. Er schlug ihr vor mit ihr zu gehen, doch sie lehnte ab. Sie scheute vor dem Gedanken, allen erklären zu müssen, warum ihr Freund spitze Ohren und gelbe Augen hatte. Von den Streifen im Gesicht ganz zu schweigen. „Es ist besser wenn du hier bleibst. Dann kannst du dich mal so richtig mit deinem Bruder aussprechen“, meinte sie und sah in ein skeptisches und trauriges Gesicht. „Hey, wenn du so guckst, wie sollte ich dann je im Leben auf die Idee kommen, dich für einen bösen Dämon zu halten?“ grinste sie und Sesshomaru musste auch ein wenig lächeln. „Du bist unglaublich!“ meinte er und umarmte sie. Yoi war glücklich und küsste Sesshomaru. Überrascht und überwältigt von diesem Gefühl ließ er sich wieder mitreißen. Sein Herz pochte wie wild und er spürte Yois Herz, das genauso schnell schlug. So fühlte sich das also an, was er sich immer auszumalen versuchte. Und Glück ist etwas sehr schönes. Das meinte Rin also, wenn sie von ihren neuen Eltern sprach. Eines Tages sagte sie freudig zu ihm: „Sesshomaru, weißt du eigentlich wie glücklich ich bin? Ich danke dir! Du hättest keine besseren Eltern für mich aussuchen können. Sie sind so lieb mit mir. Und sie sind die nettesten Menschen die ich kenne. Ich liebe sie, und sie lieben mich. Das haben sie mir sogar schon mal gesagt!“

Wenn es nach Sesshomaru gegangen wäre, wäre Yoi nie in ihre Zeit zurückgekehrt. Doch sie musste einfach mal wieder ein paar Tage zurück. Genau wie Kagome. Und da Kagome ohnehin in den nächsten Tagen nach Hause wollte, bot sie sich sofort an noch heute mit ihr zu gehen. Doch bevor sie das Haus verließen, verabschiedeten sie sich von allen. Kagome besonders von Inuyasha und Shippo, Yoi von Sesshomaru und Sango. „Pst, Kagome!“ pfiff es hinter der Tür. Sesshomaru “lauerte“ Kagome auf, um ihr noch unbemerkt etwas zu sagen. Er machte sich sorgen um Yoi und bat sie, auf sie aufzupassen. Kagome war erstaunt. Aber sie musste sich eingestehen, das sie sich über Sesshomaru sehr geirrt hatte. Zwar hatte sie nie wirklich geglaubt, dass er Menschen hassen würde, doch so viel Liebe und Güte hätte sie nie für möglich gehalten. Sie versprach ihm, ein Auge auf Yoi zu haben und verschwand mit dem Satz: „Mach dir keine Sorgen, sie ist stärker als du glaubst!“

Als Kagome und Yoi verschwunden waren, ging er zurück zu den Anderen, die sich angeregt unterhielten. Scheinbar machte es hier keinem etwas aus, das Kagome und Yoi für einige Zeit weggingen. Ermutigt durch Yois Aussage, er solle mit Inuyasha reden, fragte er seinen Bruder, ob er kurz für ihn Zeit hätte. Die zwei Brüder gingen nach draußen und unterhielten sich. Sesshomaru war traurig darüber, das es scheinbar keinen gab, der es bedauerte, das Kagome und Yoi verschwunden waren. Als er dies seinem Bruder sagte, staunte dieser nicht schlecht. Mit einer so großen Wandlung seiner Persönlichkeit kam Inuyasha immer noch nicht ganz klar. Doch als er merkte, dass es Sesshomarus voller Ernst war, erzählte er ihm von seinen Erfahrungen mit Kagome. In einem stundenlangen Gespräch tauschten sich die Brüder aus. Als Kaede und die Anderen das mitbekamen, staunten auch sie. Doch freuten sich alle, da Inuyasha nun einen Teil seiner Sorgen los war. Zwar sprach Inuyasha nie darüber, doch konnten es alle zu jeder Zeit spüren. Alle glaubten an einen Neuanfang. Für Inuyasha, Sesshomaru und für sie selbst.

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Gerade als Kagome und Yoi in ihrer Zeit angekommen waren, trennten sich ihre Wege für ein paar Tage. Yoi wollte zum Grab ihrer Eltern und Großeltern und Kagome besuchte wieder für einige Tage ihre Familie. In drei Tagen wollten sie sich wieder treffen und zurück zu den Anderen gehen. Aber es kam alles anders als geplant.
 

Yoi wurde am Grab ihrer Eltern und Großeltern Zeuge merkwürdiger Vorgänge. Als sie am Abend betend vor den Gräbern saß, stieg auf einmal Rauch auf und vier Gestalten flogen davon. Yoi erkannte ihre Familie in ihnen und erschrak sehr. Als ihre Großmutter Yoi zitternd am Boden sitzen sah, schwebte sie auf sie zu und umarmte sie. "Meine geliebte Yoi, du bist am Leben! Wir haben dich jede Nacht gesucht, aber nie gefunden!" hauchte sie und Yoi sagte wie selbstverständlich. "Ja, ich lebe Großmutter. Ich bin gekommen um euch zu besuchen. Und ich freue mich, euch alle wieder zu sehen." Nachdem Yois Eltern und ihr Großvater mitbekommen hatten, das Yoi an ihrem Grab stand, freuten sie sich alle sehr, ihr geliebtes Kind wieder zu sehen. Yoi wunderte sich zwar, das auf einmal die Geister ihrer Familie vor ihr standen, doch überwog die Freude über dieses unverhoffte Wiedersehen. Yoi erzählte ihrer Familie, was in der Zeit nach dem Tot der Großmutter alles geschah. Sie erzählte auch, dass ihr seltsame Fähigkeiten nachgesagt wurden. Sie selbst konnte sich das alles nicht erklären. "Kind, du bist etwas ganz besonderes!" sagte Yois Mutter und erzählte, was sie über Yois Fähigkeiten wusste. Es war kein Zufall das Yoi durch den Brunnen reisen konnte, und auch nicht, dass sie Dinge und Ereignisse vorhersehen konnte. In ihrer Familie gab es seit Generationen diese Gabe, doch glaubte man, das Yoi ein besseres Leben haben würde, wenn sie davon nichts wusste. "Yoi, du hast eine Gabe. Du kannst sie für das Gute einsetzen, oder für das Böse. Für was auch immer du dich entscheiden magst, wir werden dir immer zur Seite stehen!" sagte Yois Großmutter und ihr Vater fügte noch hinzu: "Du lebst jetzt in einer Welt, in der es entscheidend für dich und deine Freunde sein kann, für welche Seite du dich entscheidest. Also wähle mit bedacht!" Yoi wunderte sich, wie ihre Familie auf die Idee kam, sie könnte ihre Gabe für etwas Schlechtes einsetzen. "Macht euch keine Sorgen, ich werde schon damit umzugehen wissen. Und wenn ich einmal nicht weiter weiß, dann komme ich zu euch und hole mir Rat!" sagte sie und erzählte von ihren bisherigen Vorhersagen. Und auch, das sie alle wahr geworden sind. "Diese Fähigkeit kann ein Segen oder ein Fluch sein, je nachdem was du siehst. Und auch, ob du dich danach richtest, oder es zu ändern versuchst. Du kannst zwar in die Zukunft sehen, aber du kannst auch entscheiden, ob sie so geschehen wird oder anders", meinte Yois Großvater und lächelte seinem Enkelkind zu. Yoi fühlte sich sehr geborgen. Bei ihren Freunden fehlte ihr immer etwas, tief in ihrem Herzen spürte sie es, konnte es aber nie erklären. Jetzt verstand sie, was das für eine Leere in ihr war. Ihre Familie fehlte ihr sehr. Nun, da sie wusste, dass sie immer mit ihr Kontakt aufnehmen konnte, wurde das Gefühl der Einsamkeit und der Leere immer kleiner. Um ihre Familie zu sehen, musste sie nur durch den Brunnen reisen und zum Grab ihrer Familie gehen. Das machte es ihr leichter die weitere Zeit im mittelalterlichen Japan zu verbringen. Obwohl ihr das angesichts ihrer Freunde schon sehr gut gelang. Sie war mittlerweile fast ein Jahr dort und hatte sich recht gut eingelebt. So gut es eben ging in einer anderen Zeit und ohne ihre Familie.

Kagome hatte inzwischen einen ruhigen und normalen Tag bei ihrer Familie verbracht. Alles war so schön wie eh und je, wenn sie nach Hause kam. Sota nervte sie, ihr Großvater erklärte ihr wundersame Dinge, die ihm keiner glaubte und Kagomes Mutter freute sich nur riesig über den seltenen Besuch. Als Kagome am nächsten Morgen mit ihrer Mutter den Tisch deckte, klingelte es an der Haustür. Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, sah sie einer strahlenden Yoi entgegen. "Was ist denn passiert? Du strahlst ja wie ein Honigkuchenpferd! Ist Sesshomaru in der Nähe?" mutmaßte Kagome lachend, doch Yoi schüttelte den Kopf. "Noch viel besser!" meinte sie und Kagome fragte sich, was für sie im Moment noch besser sein könnte, als ein Besuch ihres geliebten Sesshomaru. Als Yoi Kagomes fragenden Blick sah, begann sie, ihrer Freundin alles zu erzählen. Jedes Detail und auch unwichtige Dinge, die Yoi aber viel bedeuteten. Kagome sah, wie sehr Yoi sich freute und sah ihr nach, das sie einiges wiederholte. Bei den unerklärlichen Dingen wie Yois Prophezeiungen lauschte Kagome gespannt. Und auch bei dem Teil, bei dem sich endlich erklärt, das Yoi nicht durch Zufall durch den Brunnen reisen kann. Geahnt hatten es alle schon, erklärte Kagome der aufgeregt vor ihr sitzenden Yoi. „Kaede sagte immer, du hast eine Aura, die sie sich nicht erklären konnte. Und sie war sich sicher, das du etwas mit der ganzen Geschichte zu tun haben musst. Und Kaede war sich auch sicher, das das alles kein Zufall sein kann. Wohl eher Bestimmung, wie bei mir. Und ich freue mich sehr, dich als Freundin und Gefährtin zu haben. So habe ich jemanden, mit dem ich darüber reden kann, wie es ist zwischen zwei Welten hin und her gerissen zu sein. Aber ich finde, wir halten uns tapfer!“ lächelte Kagome und umarmte Yoi. Ähnlich aufgewühlt war sie anfangs, als das für sie selbst alles noch neu war, mit dem mittelalterlichen Japan und den Dämonen. „Du, Kagome, kann ich dich mal was fragen?“ „Natürlich kannst du!“ „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber … naja … ich sagte ja ich habe die ganze Nacht mit meiner Familie gesprochen und … naja …“ Yoi wusste nicht so recht, wie sie es aussprechen sollte. Ihre Großmutter hatte ihr verraten, das sie und Sesshomaru bald Kinder haben würden. Nicht einmal zwei Jahre sollte sie warten müssen. Als Kagome das hörte, blieb ihr der Mund offen stehen. „Naja, und nun bin ich verunsichert. Du bist doch schon länger mit Inuyasha zusammen … ich mein, habt ihr schon mal darüber gesprochen?“ fragte Yoi und sah in ein hochrotes Gesicht. „N … nein, noch nicht“, stotterte Kagome, und als sich die beiden ansahen, mussten sie auf einmal laut loslachen. „Mach dir keine Sorgen, vielleicht hat sich deine Großmutter einfach nur geirrt. Oder es liegt weiter in der Zukunft, als ihr beide denkt. Und außerdem, wenn es passiert, dann soll es so sein. Dann ist das eure Bestimmung“, meinte Kagome und Yoi lächelte. Kagome hatte sicher Recht, wenn es passiert, dann passiert es eben. „Ok, ich lass mich einfach überraschen. Und außerdem hat Sesshomaru da auch noch ein Wörtchen mitzureden!“ sagte Yoi und stand vom Tisch auf. Sie verabschiedete sich von Kagome und ging zurück durch den Brunnen zu Sesshomaru und den Anderen. Sie hatte zwar geplant, länger zu bleiben, doch nachdem ihre Familie ihr aus dem Jenseits versicherte, das sie nun wüssten das sie lebt und so nicht mehr nach ihr suchen müssten, konnte sie beruhigt zurückkehren.

Als sie ankam und aus dem Brunnen stieg, sah sie Sesshomaru daneben sitzen. Dieser schien so in Gedanken versunken zu sein, das er nicht einmal ihre Anwesenheit spürte. „Hey, Sesshomaru!“ lächelte sie ihn an und er erschrak sehr. „Yoi, was machst du denn schon hier? Oh, ich freu mich so!“ sagte Sesshomaru während er Yoi umarmte. „Ich bin eher zurückgekehrt weil ich dich vermisst habe und außerdem hat meine Familie gesagt, ich solle lieber bei meinen Freunden sein. Und bei dem liebsten Menschen, der noch auf Erden wandelt.“ „Deine Familie? Ich denke es gibt keinen mehr aus deiner Familie?“ stellte Sesshomaru fest und Yoi erklärte ihm die ganzen Begebenheiten aus dem neuen Japan. „Tja, da hast du an einem Tag ja ganz schön was erlebt“, lächelte er und fragte sich, was sie ihm verheimlichte. Er spürte es ganz deutlich, irgend etwas verschwieg sie ihm. Nachdem sie zu Kaedes Hütte zurückgekehrt waren, hielt Yoi es nicht mehr aus. „Sesshomaru, ich muss unbedingt noch etwas mit dir bereden. Kommst du bitte noch einmal mit mir nach draußen?“ Sesshomaru zögerte, er hatte Angst vor dem, was sie sagen könnte. Schließlich bemerkte er, wie viel Mut es sie kostete dieses Thema anzuschneiden. „Also, ich muss dir was sagen. Ich meine, ich will dir was sagen …, ich bin ein bisschen nervös deswegen“, sagte Yoi und sah zu Boden. „Ein bisschen?“ Sesshomaru lachte. So zerstreut hatte er sie noch nie erlebt. Als Yoi ihn mit einem hochroten Kopf ansah, wusste er, dass es nichts all zu Schlimmes sein konnte. „Sag einfach, was dir auf dem Herzen liegt. Ich werde schon nicht gleich weglaufen!“ scherzte er und Yoi fasste sich wieder. „Also gut. Ich möchte dir gern sagen was meine Großmutter zu mir gesagt hatte, als sie über meine Freunde und Zukunft sprach. Sie prophezeite mir, dass ich eine wundervolle Zukunft mit all meinen Freunden haben werde. Vor allem mit dir! Und sie meinte, dass ich in den nächsten zwei Jahren Mutter werden würde.“ Jetzt war es raus, und es war nur halb so schlimm, wie sie es sich vorgestellt hatte. Aber Sesshomarus Reaktion erschreckte sie ein wenig. Er schien nicht verstanden zu haben, dass er der Vater dieses Kindes sein würde. Doch genau in dem Moment, in dem Yoi über seine Reaktion nachdachte, wurde Sesshomaru erst rot und dann blass. „Du meinst, wir werden ein Kind bekommen?“ Das war zu viel für Sesshomaru. Erst hatte er einen großen Wandel hinter sich, in dem er herausfand, wo er wirklich hingehörte. Dann fand er seine Liebe in Yoi und nun sollte er schon an Familienplanung denken? Yoi redete auf ihn ein, als wäre er ein Kleinkind: „Das ist doch nicht so schlimm, oder magst du keine Kinder?“ Als Sesshomaru ihren besorgten und traurigen Tonfall hörte, wurde ihm schlagartig klar, das er den Rest seines Lebens mit Yoi verbringen wollte. Zumindest solange sie lebte. Ihm gefiel langsam der Gedanke eines eigenen Kindes immer mehr. Nach nur wenigen Minuten freute er sich sogar darüber. „Das ist doch toll! Ein Baby! Aber … wem gefallen diese Aussichten eigentlich am wenigsten? Mir oder dir?“ fragte er und Yoi überlegte angestrengt. „Ich glaube mir“, sagte sie dann leise und wandte sich von Sesshomaru ab. „Hey, was hast du?“ fragte er und umarmte Yoi. Beide saßen jetzt aneinander gelehnt da und sahen in die gleiche Richtung. Yoi erklärte Sesshomaru, das sie sich einfach noch nicht vorstellen konnte, ein Baby zu bekommen. Sie war doch erst achtzehn und Sesshomaru war in Menschenjahren doch auch erst um die zwanzig. Und das ist echt verdammt früh für ein Kind, meinte sie. Sesshomaru nahm sie noch fester in seine Arme und flüsterte ihr ins Ohr: „Siehst du dort vorn die Waldlichtung? Das ist unser Leben. Unsere Zukunft. Wir haben einen Weg zu gehen, der uns vorbestimmt ist, aber wir können immer noch entscheiden, was wir mit unserem Schicksal machen. Und wo auch immer wir zum Schluss ankommen, es war der richtige Weg, wenn wir unseren Eigenen gegangen sind!“ So philosophisch und nachdenklich kannte sie Sesshomaru nicht, aber ihr machte dieser Gedanke Mut. Und er stimmte sie wieder fröhlich. „Du hast recht, genau wie Kagome. Sie sagte auch schon, wenn etwas passieren soll, dann passiert es. Und ich kann selbst entscheiden, wie ich mein Schicksal meistere. Und mit dir wird alles gut, egal was mein Schicksal für mich bereit hält und was ich daraus mache. Ich liebe dich!“ Nachdem Yoi ausgesprochen hatte, drehte Sesshomaru sie zu sich um und küsste sie.

„Entschuldigt bitte, darf ich kurz stören?“ fragte Kaede und tippte den beiden auf die Schulter. Sie erschraken sehr und zuckten zusammen. „Ich wollte euch nur sagen, das ihr zum essen kommen könnt. Ihr hattet mich doch gebeten euch zu rufen. Als ihr nicht reagiert habt, musste ich euch eben holen kommen“, stammelte Kaede. So sehr Kaede sich auch für die drei Pärchen freute, sie merkte doch immer wenn sie sie sah, das sie selbst recht einsam war, was die Liebe anbetraf. Damals, als sie noch jung war, war sie sehr verliebt. Doch sie hatte diesen jungen Mann aus den Augen verloren. Und noch heute, wenn sie an ihn dachte, fühlte sie diese tiefe und innige Liebe zu ihm. Und das, obwohl sie damals nur eine einzige Nacht miteinander verbrachten und sie nicht einmal seinen Namen wusste.

Ein wenig geknickt bei dem Gedanken daran, ging Kaede wieder in ihre Hütte zurück. Die beiden werden schon kommen, wenn sie Hunger haben, dachte sie sich. "Ich wüsste schon gerne, wer das damals war. Er ist mir in all den Jahren nicht aus dem Kopf gegangen", flüsterte sie sich selbst zu. „Kaede, warte!“ schrie Yoi und versuchte, sie einzuholen. „Yoi, was hast du? Du bist ja so aufgeregt!“ „Kaede, ich habe etwas gesehen. Als du mich berührt hast. Ich habe einen Mann gesehen. Und ich habe dich mit diesem Mann gesehen. Dieser Mann sah aus wie mein Großvater und mein Vater zusammen. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wer das sein könnte. Ich habe gespürt, dass ich ihn kenne. Ich glaube, du hast diesen Mann sehr geliebt“, sagte Yoi und sah in Kaedes kreidebleiches Gesicht. „Ich … ich glaube das nicht. Woher weißt du das alles? Ach, was frage ich denn, du kannst ja Dinge sehen und spüren“, lächelte Kaede. „Du hast recht, ich erinnere mich sehr gut an diese Zeit. Kikyo war etwa zehn Jahre tot, als ich ihn kennenlernte. Ich kenne seinen Namen nicht, aber ich habe mich in dieser Nacht in ihn verliebt. Und ich liebe ihn auch heute noch!“ sagte Kaede und bat Yoi, noch einmal in die Vergangenheit zu sehen. Vielleicht konnte sie erfahren, was damals noch geschah. Und vielleicht würde Yoi entdecken, wohin der Unbekannte verschwunden war. Yoi sammelte sich und berührte dann Kaede. Anfangs geschah nichts, doch einige Minuten später, als Yoi tief in sich versunken war, sah sie etwas. Sie sah ein Haus, davor stand ein Mann der Kaede zuwinkte, als sie sich von ihm entfernte. Das war der letzte Tag, an dem Kaede ihren Geliebten sah. Der Tag nach ihrer ersten und letzten gemeinsamen Nacht. Als Yoi wieder bei Sinnen war, erzählte sie Kaede das, was in ihren Wortfetzen fehlte. Fast nebenbei erwähnte sie, dass das Haus genauso aussah, wie das Anwesen ihrer Familie. Als sie diesen Satz beendet hatte, sah sie noch einmal den Mann aus ihren Visionen vor sich. Jetzt wusste sie endgültig, dass es sich dabei um einen ihrer Vorfahren handeln musste. Er trug eine Kette mit einem Kreuz, das Yoi von ihrer Großmutter geschenkt bekam, als sie ihm sterben lag. Als Yoi diese Geschichte erzählt hatte und Kaede somit fast alle Fragen beantworten konnte, ging sie zurück in ihre Welt. Aber nur für kurze Zeit. Sie wollte ihre Familie fragen, ob sie ihr nicht sagen könnten, was es mit dem Mann in ihren Visionen auf sich hatte. Und auch, warum er so plötzlich verschwand. Am Grab angekommen, rief sie ihre Familie mit besagtem Kreuz und schon bald stand sie ihr wieder gegenüber. Dieses Kreuz hatte über so viele Generationen die Gefühle der Familie aufgenommen, das seine Energie mittlerweile bis in den Himmel strahlte. Mit dieser Energie, so nah neben dem Grab, konnte sie jederzeit ihre Familie rufen. „Du hast schnell gelernt, mein Kind“, lächelte Yois Mutter und fragte nach, warum sie so schnell zurückgekehrt war. Yoi erklärte ihrer Familie die Geschichte und bat, ihr noch ein paar Dinge zu erklären. Ihre Eltern konnten ihr dazu nichts sagen, im Gegensatz zu ihren Großeltern. Yois Großmutter erinnerte sich an ein Ereignis, das ihr ihr Großvater einst erzählte. „Es muss etwa fünfhundert Jahre her sein, das dein Urururururgroßvater Kakeru ein Mädchen kennen und lieben lernte. Leider war diese Liebe nicht von Dauer, denn er verschwand irgendwann spurlos. Als er eines Tages wieder auftauchte, hatte er sein Gedächtnis verloren. Aber er sagte immer wieder den Namen eines Mädchens. Später lernte er wieder eine nette Frau kennen, mit der er dann einen Sohn bekam. Bevor er damals starb, beichtete er seiner Frau, dass er noch mehr als sie, ein anderes Mädchen Namens Kaede liebte und sie nie vergessen hatte. Er wurde damals neben einem Baum begraben, in den er ihren Namen eingeritzt hatte. Dieser Baum steht auch heute noch und der Name ist noch lesbar“, erzählte sie und Yoi wusste sofort, welcher Baum gemeint war. „Um herauszufinden, ob er in der Vergangenheit noch lebt, muss ich nur an diesem Baum den Namen suchen, nicht wahr?“ fragte sie, und begriff auch gleich, das, wenn sie ihn noch lebend finden würde, sie Kaede nicht davon abhalten konnte ihn aufzusuchen. Und dann könnten die Dinge einen anderen Lauf nehmen und sich die gesamte Zukunft ändern. „Aber wenn er noch leben würde, hätte Kaede ihn doch sicher schon wieder erkannt. Der Baum steht doch nahe unserem Dorf. Und ich hätte unseren Tempel auch wieder erkennen müssen. Aber ich habe ihn dort noch nie gesehen. Auch nicht in der Nähe des Dorfes. Wie kann das sein?“ fragte Yoi sich, fand aber keine Antwort. „Vielleicht sollte ich dir dazu noch verraten, das es noch etwas gibt, das du nicht weißt. Alle männlichen Nachkommen des Urahns, der unsere Familie mit seiner Geliebten – einer Dämonin – gründete, haben eine weitere Gabe. Sie können Dinge nach außen hin anders aussehen lassen, als sie es wirklich tun. Sie können sogar Dinge scheinbar verschwinden lassen“, erzählte Yois Großvater und verunsicherte Yoi ein wenig. Und auch ihr Vater hatte noch eine Kleinigkeit zu berichten. „Yoi mein Kind, du bist etwas ganz Besonderes, das weißt du, aber du ahnst nicht, wie besonders. Seit jeher gab es in unserer Familie nur männliche Nachkommen, doch du warst das erste Mädchen. Du hast diesen Kreis durchbrochen.“ Yoi stutzte. Das war nun eindeutig alles zu viel. Aber sie machte sich gleich auf den Weg, um Kaede alles zu erzählen.

„Kaede? Bist du in Ordnung?“ fragte Sango und wedelte ihr mit einem großen Blatt Luft zu. Als Yoi ihr die Geschichte erzählte, hörte sie noch gespannt und betroffen zu, doch als Yoi fertig war, schien sie ihr Bewusstsein verloren zu haben. Nach einiger Zeit ging es Kaede wieder besser und sie fasste sich. „Yoi, tu mir bitte noch einen Gefallen. Geh zu dem Baum und suche meinen Namen. Berichte mir dann. Ich nehme alles als gegeben hin, ich werde nicht zusammenbrechen und auch nicht die Zukunft ändern. Ich möchte nur wissen, ob er lebt oder nicht!“

Yoi ging zum alten Baum und suchte Kaedes Namen. Nachdem sie stundenlang gesucht hatte, fand sie ihn letztlich doch noch. Er war klein aber deutlich in eine Wurzel eingeritzt. Unter dieser Wurzel musste er liegen, das spürte sie deutlich. Doch sie machte keinen gebrauch davon, ihn zu sich zu rufen. Das wollte sie für Kaede aufheben. Zurück in Kaedes Hütte, gab Yoi ihr das Kreuz in die Hand. „Hier, nimm das mit zum Baum und halte es nah an dein Herz. Es wird dir Kraft geben!“ Aufgeregt ging Kaede los und pflückte ein paar Blumen. Sie wollte ihm wenigsten etwas zum Gruße dalassen. Doch dann: Gerade als Kaede niederkniete, um zu beten, stieg Rauch auf und Kakerus Geist stand vor ihr. Beide erschraken, doch freuten sie sich sehr, sich wieder zu sehen. Nachdem Kakeru den Grund erfahren hatte, warum Kaede im Besitz des Kreuzes war, unterhielten sie sich über die Zeit, die seit ihrer letzten Begegnung vergangen war. Sie unterhielten sich lange bis in die Nacht hinein. Dann ging Kaede zur Hütte zurück und gab Yoi das Kreuz mit folgenden Worten zurück: „Ich danke dir, das du mir einen Teil meines Lebens zurück gegeben hast!"

Hausbau und andere Zukunftspläne

"Der Himmel ist heute ganz besonders blau!" sagte Kagome, als sie den Kopf zur Tür herausstreckte. Es war wirklich ein schöner Tag, noch wärmer als in den letzten Tagen und kein Wölkchen trübte den Himmel. Irgendwie schien es, als wäre das alles nur gemalt, so wunderschön und selten sah es aus. "Also ich würde sagen, das ist der perfekte Tag, um ein Haus zu bauen!" sagte Miroku und sah Sango lächelnd an. Diese nickte zustimmend und Kirara schnurrte erfreut. Endlich war es so weit, sie würden bald ein eigenes Haus haben, dachte Sango sich und dann schweiften ihre Gedanken zu Kohaku ab. Er würde sehen, das Sango nun ein eigenes Haus hatte und vielleicht ein wenig eher zu ihr kommen. Sie hoffte so sehr, das es nicht mehr ganz so lange dauern würde, bis sie wieder eine Familie waren.
 

Nachdem sie sich gemeinsam mit Miroku ausgedacht hatte, wie ihr Haus aussehen soll, begannen sie mit der Planung. Wie viel Holz wird gebraucht, wie fängt man am besten an und das Wichtigste: wo genau wird gebaut? Bisher hatten sie einen Fleck vor Kaedes Hütte im Auge, doch später fanden sie, das Kaede am Ende nicht mehr den wunderschönen Blick in den Wald genießen konnte. Nach einigen Überlegungen hatten sie sich dann für den Platz neben Kaedes Hütte entschieden. Er war zwar ein kleines Stück weit entfernt, aber noch lange nicht außer Sichtweite. So hatte man einen gewissen Abstand zueinander, konnte aber jederzeit Kontakt aufnehmen. Die kleine Wiese, die Sango zwischen den Häusern anlegen wollte, würde später ein idealer Spielplatz für Shippo und Kirara sein. Sango freute sich sehr auf ihr eigenes Heim. Zusammen mit Miroku, Kohaku und Kirara würde sie glücklich sein, wusste sie. Doch dazu musste das Haus erst einmal gebaut werden. Und dazu animierte sie die ganze Gruppe. „Kirara. Du, Miroku, Inuyasha und Sesshomaru geht Holz suchen. Ich werde mit Yoi und Shippo den Boden bearbeiten und dann mache ich uns allen ein leckeres Essen!" strahlte sie und klatschte in die Hände. In dem Moment kam Kagome wieder. "Inuyasha, Shippo, ich bin wieder da!" lachte sie und umarmte ihre beiden Männer. "Was ist denn hier los?" fragte sie angesichts der großen Betriebsamkeit und Sango grinste ihr entgegen: „Familienplanung!" Nicht nur Kagome stutzte bei diesem Wort, auch Miroku. Das war ihm nicht so ganz geheuer. Plante Sango mehr als nur einen Hausbau? Einerseits freute er sich, dass sein Wunsch eines Kindes nun endlich wahr werden könnte, aber andererseits beunruhigte ihn Sangos euphorische Art. "Das war nur ein Scherz", sagte sie zu Miroku, der total in seinen Gedanken versunken war. „Ein Scherz? Mist!“ dachte er sich und versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Freute sich aber, das Sango scheinbar doch noch ganz die Alte war. „Ok, und was kann ich tun?“ fragte Kagome und wurde von Sango zum Essen zubereiten eingeteilt. Eigentlich wollte sie das selbst tun, aber so blieb ihr mehr Zeit am Haus zu bauen. Schließlich war es ihre Hütte, da konnte sie die Anderen nicht so sehr anstellen. Aber sie hatte ihre Freunde gewaltig unterschätzt. Alle halfen nach Leibeskräften mit und so stand der Grundbau schon am gleichen Abend. Und am nächsten Tag würde die Hütte fertig sein. Auch dann wollten wieder alle helfen. „Wollt ihr uns loswerden?“ lachte sie und sprach schnell weiter: „Nein, ich möchte euch danken! Ihr seid einfach die Besten. Danke!“ Als Sango sich verbeugte, um ihre Dankbarkeit auszudrücken, stand Kagome auf. „Wir haben noch eine Kleinigkeit für euch. Zum Einzug morgen, aber ihr sollt es schon jetzt bekommen“, sagte sie und zog eine Rolle aus ihrem Rucksack, die sie Sango in die Hand drückte. Erwartungsvoll, was es wohl sein könnte, rollte sie das Blatt auf. Sie und Miroku sahen auf das Blatt und ihnen schossen Tränen in die Augen. „In Erinnerung an eine wundervolle Zeit … Das ist so lieb von euch. Und selbst Shippo hat sich verewigt. Vielen Dank!“ sagte Sango mit tränenerstickter Stimme. „Aber warum weint ihr? Wir feiern doch keinen Abschied, sondern nur einen neuen Abschnitt in unser aller Leben“, lachte Kagome. Sango nickte und bedankte sich erneut. Und dieses süße Geschenk würde garantiert einen Platz in ihrer Hütte bekommen. Da stimmte auch Miroku zu.

Sesshomaru und Inuyasha waren geschafft. Sie hatten einen Großteil der Arbeit am Haus übernommen. Schließlich waren sie die stärksten und die schnellsten der Truppe. Und das sehr gerne. Sie liebten die Umarmungen ihrer Freundinnen und träumten insgeheim auch vom eigenen Heim. Doch zugeben würden sie dies nicht. Noch nicht.

„Kommt ihr Helden, es gibt was zu essen!“ rief Kagome und alle folgten ihr in Kaedes Hütte. Beim Essen fiel Sango auf, dass es das letzte gemeinsame Mahl sein würde. Das stimmte sie ein wenig traurig, doch der Gedanke an vergangene Zeiten und die Zukunft, machten es ihr leichter. Aber auch wenn sie nur ein paar Meter weiter weg wohnen würde, es wäre nicht das Gleiche. „Komm schon, lach mal wieder“, meinte Miroku und erzählte ihr und den Anderen von seinen Vorstellungen der Zukunft. Er stellte sich Sango gerade als Hausmütterchen vor. Wie sie ihm Essen kocht und putzt. Da musste Sango lachen und meinte, es wäre sicher das totale Chaos, wenn Miroku einen Tag allein im Haus verbringen müsste. Ohne Hilfe von irgendjemandem. Noch bevor Miroku ein beleidigtes Gesicht machen konnte, bot Kaede ihre Hilfe an. Miroku dankte ihr und bat Sango, mit ihm nach draußen zu kommen. Als sie ihm bis zu ihrer gemeinsamen Hütte folgte, fragte sie sich, was er denn vorhatte. Wollte er nur reden oder musste er einfach nur an die frische Luft? Nur Sekunden später begann Miroku zu erzählen. „Sango, ich weiß das du es nicht leicht mit mir hattest. Aber ich bin mir nie sicherer gewesen mit meiner Wahl. Du bist die Frau, die ich liebe und mit der ich alt werden will. Ja, und ich will auch, dass du die Mutter meiner Kinder wirst. Nicht, dass du mich falsch verstehst. Es ist egal wann es soweit ist! Ich wollte dir eigentlich nur sagen, das ich dich sehr liebe und mich schon auf unsere gemeinsame Zukunft freue. Und jetzt lass mich dich umarmen“, grinste er. Sango war zwar überrascht, aber sie wollte in diesem Moment auch nichts sehnlicher, als ihn endlich zu umarmen. Und ihr brannte auch noch etwas unter den Nägeln. „Miroku, lass mich nie wieder los!“ hauchte sie ihm ins Ohr ohne ihre Umarmung auch nur ein kleines Stück zu lösen. Dann sprach sie weiter: „Du weißt sicher, das ich dich auch über alles Liebe. Aber ich sage es dir trotzdem immer wieder gern. Und ich war mir nie sicherer, dir und deinem Kinderwunsch zuzustimmen. Ich meine, ich will nicht für die nächsten Monate planen, aber für unsere Zukunft. Und die wird wunderschön, dessen bin ich mir sicher!“ Miroku hielt den Atem an. Er hatte so viele Jahre darauf gewartet, eine positive Antwort auf seine Frage zu bekommen, dass er es nicht fassen konnte. Sein Herz pochte wie wild und er wurde rot. „Ist das dein ernst?“ fragte er und fürchtete sich sehr vor der Antwort. Doch Sango nickte und küsste ihn erneut. So wie beide in ihrem eigenen Haus standen, schien es als hätten sie das Glück der ganzen Welt um sich. Und so fühlten sie sich auch. „Aber kein Wort zu den Anderen! Das soll eine Überraschung werden. Ok?“ fragte Sango und Miroku stimmte zu.

„Du, kann ich dich mal was fragen?“ Shippo war nervös, seit einigen Tagen wollte er seine Mama schon etwas fragen, traute sich aber nicht so recht. „Natürlich darfst du, mein Kleiner!“ sagte Kagome und nahm ihren Sohn auf den Schoß. „Wenn Inuyasha mein Papa ist, Sesshomaru sein Bruder und du meine Mama. Was ist dann Sesshomaru von mir? Gehört er zur Familie?“ Kagome staunte über diese fast erwachsene Art. Immer wieder hatte sie das Gefühl, das er nicht mehr der kleine Shippo war, den sie alle kannten, sondern ein kleiner Erwachsener. Das kam wohl daher, das er in seinen jungen Jahren schon einiges hatte durchmachen müssen. „Das ist eine gute Frage. Stimmt, deine Familie ist jetzt noch größer geworden. Sesshomaru ist dein Onkel und Yoi sicher bald deine Tante. Das ist doch schön, nicht wahr?“ fragte sie Shippo und der freute sich so sehr, das er zu Sesshomaru und Yoi rannte und “hallo Onkel und Tante“ schrie. Beide verstanden den Zusammenhang sofort und umarmten ihren Neffen. „So schnell wird man also Tante“, lachte Yoi und zwinkerte zu Sesshomaru hinüber, der gleich rot anlief und zu Boden sah. „Du brauchst doch nicht rot zu werden. Manchmal bist du wie ein kleines Kind und manchmal so unnahbar und erwachsen. Das liebe ich so an dir!“ flüsterte Yoi Sesshomaru ins Ohr und küsste ihn auf die Wange. Da wurde Sesshomaru noch roter und gemeinsam lachten sie darüber.

Kaede war in Gedanken versunken. Ein wenig wehmütig saß sie in ihrem Zimmer und sah aus dem Fenster. Langsam wurden ihre jungen Freunde flügge und suchten sich ein eigenes Nest. Doch bei dem Gedanken daran, sie alle glücklich zu wissen, lächelte sie gen Himmel. „Komm schon, Kaede. Du altes Weib solltest dich freuen wieder deine Ruhe zu bekommen“, flüsterte sie sich lachend selbst zu. Als sie so dasaß und aus dem Fenster sah, kam ihr die Idee, am nächsten Tag einen Ausflug zu machen. Camping nannte Kagome es wohl. Alle zusammen, raus aus dem Alltag. Und ein wenig Abwechslung hatten sie sich nach dem Hausbau doch alle verdient. Und mit dem Fertigstellen des Hauses sollte am nächsten Tag begonnen werden. Also konnte man am Abend oder übernächsten Tag aufbrechen. Sie blieb noch ein paar Minuten allein und beschloss dann zu den Anderen zu gehen und ihnen ihre Idee zu unterbreiten. Als sie diese unterbreitet hatte und sie auf Gefallen gestoßen war, plante die Familie, wie Kaede sie nun allesamt nannte, ihre Tour. Dann gingen sie schlafen um am nächsten Tag mit aller Kraft weiter zu bauen.
 

„Kommt schon, noch das letzte Brett und die Hütte steht!“ feuerte Sango den völlig kaputten Inuyasha an. Sesshomaru, der ihm das Brett reichte, grinste. „Los kleines Brüderchen, das schaffst du.“ Angespornt durch den frechen Spruch seines Bruders legte Inuyasha in Windeseile das letzte Brett aufs Dach und befestigte es gut. Unter dem Applaus der Gruppe sprang er zu Boden. „Geschafft!“ strahlte er und bekam einen Kuss zur Belohnung für sein Werk. Aber da alle nach Kräften mitgeholfen hatten, dankten Sango und Miroku auf ihre eigene Art. Im Chaos der Arbeiten hatte die es nämlich tatsächlich geschafft, einen Kuchen zu backen. Und wirklich keiner hatte etwas bemerkt. Nicht umsonst war Sango in letzter Zeit Dauergast bei den Leuten, die Kohaku bei sich aufnahmen. Während sie mit ihnen Kuchen backte, erzählte sie Kohaku ihre Pläne mit Miroku und alles über den Hausbau. Natürlich nur dann, wenn Kohaku fragte. Langsam näherten sich die Beiden wieder an und ihre Geschwisterliebe stärkte Kohakus Verlangen nach einer Wiedervereinigung. Er versprach, zum Tag der Fertigstellung, würde er kommen, und es mit ihnen versuchen. Sango behielt es noch für sich, nur Miroku weihte sie ein. Sie wollten es bei der kleinen Feier anlässlich der Fertigstellung kundtun. Und beide waren sehr gespannt, wie die Anderen reagieren würden.

„Kommt mal alle zusammen!“ baten sie gemeinsam und die große Familie sammelte sich vor der neuen Hütte. „Also, wir wollten euch allen danken, das ihr so fleißig wart. Das ist unglaublich, das wir in nur zwei Tagen unser eigenes Haus haben. Und deshalb habe ich etwas für euch. Hier!“ sagte Sango und Miroku kam mit dem Kuchen um die Ecke. Dort hatte er sich versteckt, um alle zu überraschen. Aber noch jemand stand hinter der Ecke und wartete. „Aber bevor ihr essen dürft, möchte ich noch etwas bekannt geben. Und zwar wird mein Bruder zu uns kommen und mit bei uns einziehen!“ Nachdem Sango das gesagt hatte, kam Kohaku zu den Anderen und sah sie schüchtern an. Nachdem bei der Gruppe die Nachricht langsam ankam und sie begriffen was Sango da sagte, klatschten sie Beifall. Dann nahmen sie Kohaku nacheinander in die Arme und begrüßten ihn in ihrer nun noch größeren Familie. Noch schüchtern und unbeholfen versuchte er, die Nähe seiner Schwester zu suchen. Leider gelang das nur mäßig. Doch nach ein paar Minuten war der Kuchen gegessen und die Aufregung verflog. Er hatte sich ein wenig daran gewöhnt, dass alle um ihn herumwuselten und ihn in ihre Gespräche einbezogen. Auch wenn es noch zu viel für ihn war, so half ihm das, sich einzuleben. Nach dem Essen trennte sich die Gruppe, um zum ersten Mal seit langer Zeit getrennte Wege zu gehen. Zumindest für diese Nacht. Kagome, Inuyasha, Shippo sowie Sesshomaru, Yoi und Kaede gingen in Kaedes Hütte, Sango, Miroku, Kohaku und Kirara in ihre. Drinnen angekommen gingen Inuyasha und Co. ins Bett, Sango und Miroku hingegen zeigten Kohaku sein Zimmer und redeten bis in die frühen Morgenstunden mit ihm über seine Zeit bei den anderen Dorfbewohnern. Diese waren nun so etwas wie seine Großeltern und sie ließen ihn nur gehen, da er versprach sie so oft wie möglich zu besuchen. Und das versprach er sehr gern. Als die neue kleine Familie so dasaß, musste Sango daran denken, was sie Miroku versprochen hatte. Und sie war sich sicher, das sie es Kohaku erzählen konnte ohne das sie eine schlechte Reaktion zu erwarten hatte. „Kohaku, ich muss dir aber noch etwas erzählen. Und zwar habe ich vor mit Miroku alt zu werden. Das weißt du sicher schon. Neu ist, dass wir gerne ein Kind haben wollen. Also später einmal. Die Anderen wissen es noch nicht, aber du solltest es wissen. Ich fand es nur fair, es dir zu sagen.“ Kohaku war zwar ein wenig überrascht, seine sonst so bestimmende Schwester errötet zu sehen, freute sich aber mit ihr und Miroku. „Alles klar Schwesterchen!“ lachte er und ging in sein Zimmer, um zu schlafen.

Sango lehnte sich geschafft an Mirokus Schulter und atmete tief aus. „Das waren zwei Tage. Ich bin froh das es jetzt vorbei ist.“ „Es fängt gerade erst an!“ sagte Miroku und zog Sango nach oben. Im Stehen packte er sie und wedelte sie durch das Zimmer. Erschöpft ließ sie sich mitreißen. Lachend und scherzend fielen sie auf eine dicke Strohmatte und schliefen dann nebeneinander ein. Und so verbrachten sie die erste Nacht in ihrem eigenen Heim.
 

Im Haus von Kaede schliefen alle schon tief und fest. Nur Yoi drehte sich von der einen auf die andere Seite. Gerade eingeschlafen wachte sie wieder auf und schlief wieder ein. Als Sesshomaru das bemerkte, rutschte er näher zu Yoi. Beide hielten des Nachts noch einen gewissen ‚Sicherheitsabstand’. Offiziell für die Anderen, aber inoffiziell wegen ihrer Unsicherheit. Beide hatten nie vorher einen Partner gehabt und trauten sich nicht so recht auf dieses neue Terrain. Als Sesshomaru nun aber näher zu Yoi rückte, pochten ihre beiden Herzen wie wild. Jedoch, als Sesshomaru seinen Arm um Yoi legte, wurden beide ruhiger und schliefen ohne nur ein Wort gesprochen zu haben aneinander gekuschelt ein. Am nächsten Morgen, als beide aufwachten, sahen sie sich in die Augen. Und als ob sie beide das gleiche dachten, lächelten sie sich an. „Ich bin sehr glücklich mit dir. Wirklich. Aber es gibt eine Sache, die ich dir noch erzählen muss. Und ich hoffe, dass du mich danach nicht hasst …“, erzählte Sesshomaru und Yoi war verunsichert. Was könnte so schrecklich sein, das sie ihn dafür hassen könnte? Als Sesshomaru begann ihr zu erzählen was ihn bedrückte, hörte sie sehr gespannt zu. Und als er das Thema genau ansprach, unterbrach sie ihn kurz: „Sesshomaru, hast du wirklich geglaubt das ich dich deswegen hassen könnte?“ Sesshomaru rührte sich nicht. Er hatte Angst eine falsche Bewegung zu machen. Yoi sagte leise, das sie sich sogar darüber freute, und ließ Sesshomaru seine Geschichte weiter erzählen. Sesshomaru wollte seine kleine Rin zu sich holen. Wenigstens für ein Kennenlernen mit seiner neuen Familie. Und da sollte Rin auch dazugehören. Sie war die Erste, die ihm vertraute und ihn unendlich liebte. Kindlich und ehrlich. Yoi bestärkte Sesshomaru in seinem Vorhaben. Und sie wollten es Beide gemeinsam angehen. Schon am nächsten Tag, für den eigentlich ab dem Mittag der Ausflug geplant war. Aber um Rin die Neuigkeiten zu unterbreiten, reichten ein paar Stunden aus. Und als diese sich Sesshomarus Worte angehört hatte, rannte sie quirlig hin und her. Ihre Ersatzeltern fanden die Idee zwar nicht ganz so gut, doch, als sie sahen wie Rin sich freute, stimmten sie ersten vereinzelten Besuchen zu. Eigentlich wussten sie, das sie die Kleine eines Tages wieder hergeben mussten, aber das dieser Tag so schmerzlich sein konnte, ahnten sie damals noch nicht. Yoi fragte, ob sie Rin gleich heute mitnehmen könnten. Schließlich wäre der Ausflug die beste Gelegenheit die Anderen kennenzulernen. Sie wäre nicht in einer völlig fremden Umgebung und mit Menschen zusammen, die sie ein wenig kannte. Und ihr Sesshomaru war da, das war das wichtigste. Als Rins Augen strahlten, konnten ihre Ersatzeltern nur zusagen. Sesshomaru musste aber versprechen, sie am nächsten Tag wieder zu bringen. Nachdem alles besprochen war, machten sich Sesshomaru, Rin und Yoi auf zu den Anderen. Denen hatten sie gesagt, sie wollten noch einen kleinen gemeinsamen Spaziergang machen. Nun mussten sie allen erklären, warum Rin mit ihnen zurückkam. Aber sie fürchteten keine schlechten Reaktionen, nur erstaunte Gesichter.

Als die drei auf dem Weg zu Kaedes Hütte waren, liefen Sesshomaru und Rin Hand in Hand. Yoi lief einen Schritt hinterher. Als Rin dies bemerkte, blieb sie stehen und als Yoi aufholte nahm sie Yois Hand. Erstaunt über Rins Annäherung sah sie Sesshomaru fragend an. Der lächelte und meinte, nun wäre seine Familie komplett. Dieser Kommentar rührte Yoi sehr. Doch Rin überraschte beide noch mehr. „Yoi, du bist doch sicher die Freundin von Sesshomaru. Darf ich ab jetzt euer Kind sein?“ Ein wenig geschockt über das Wort Kind, liefen die beiden dunkelrot an. Aber nach ein paar Schrecksekunden gefiel ihnen die Idee recht gut. Sie sahen sich nur in die Augen und nickten sich gegenseitig zu. Dann sagten beide ‚Ja’.

Ausflüge und Überraschungen

Nachdem Sesshomaru, Yoi und Rin bei Kaede ankamen, sahen sie in Reihenweise erstaunt blickende Gesichter. „Was zum …“, begann Miroku zu fragen und wurde auch schon von Sesshomaru unterbrochen. „Ich weiß, ihr fragt euch sicher, warum wir euch von unserem Vorhaben nichts erzählt haben. Aber um ehrlich zu sein, kam uns erst heute Morgen die Idee. Und Yoi hatte erst bei Rin die Idee, das sie mit auf den Ausflug kommen könnte. Schließlich ist das die beste Gelegenheit euch alle kennen zu lernen. Oder was meint ihr?“ Als Sesshomaru ausgesprochen hatte, lachten alle. Sesshomaru und Yoi waren erstaunt über diese Reaktion. „Also ihr seid ja zwei“, lachte Kaede und fuhr fort: „Es ist schon urkomisch Sesshomaru lange Reden halten zu hören. Aber das ihr denkt das wir das nicht verstehen, wundert mich sehr. Und nun kommt, wir müssen noch packen.“ Kaum hatte Kaede ihren Satz beendet, nahm sie Rin schon bei der Hand und führte sie ins innere des Hauses. Dort zeigte sie ihr alles und erklärte ihr, was sie vorhatten. Wie eine Oma. Und das gefiel der kleinen Rin. „Du, Kaede, wohnen meine Eltern etwa hier bei dir?“ fragte die Kleine und Kaede konnte sich einen fragenden Blick nicht verkneifen. „Das erkläre ich dir später“, sagte Yoi und packte ebenfalls ihre Sachen zusammen.

Ein paar Minuten später standen alle fertig bepackt vor den Hütten und es ging los. Ab ins Grüne. Obwohl angesichts der Gruppengröße ein wenig Völkerwanderungsstimmung aufkam, lachten alle fröhlich vor sich hin. Vor allem Rin. Sie hatte ihren Sesshomaru schon so lange nicht gesehen. Und er freute sich ebenfalls riesig und ließ seine Kleine nicht aus den Augen.

Erfreut stellten alle fest, das Rin sich wunderbar mit Kohaku, Shippo und Kirara verstand. Sie tobten ausgelassen im Wald herum. „Unsere Kinder verstehen sich blendend“, meinte Miroku und Kaede erinnerte sich bei diesen Worten daran, das Yoi ihr noch etwas sagen wollte. „Yoi, du wolltest mir da doch noch etwas erklären“, fing Kaede an und Yoi erzählte dann Kaede die ganze Geschichte. Sango und die Anderen hörten natürlich auch zu. Denn auch ihnen blieb nicht verborgen, das Rin Sesshomaru und Yoi Mama und Papa nannte. Als Yoi die ganze Geschichte zu Ende erzählt hatte, stellte Kagome fest, das auch da eine Adoption angebracht wäre. Sesshomaru gehörte zu Shippos Adoption noch nicht zur Gruppe, deshalb erzählten ihm alle etwas von der schönen Feier. Und als er dann begriff, was das ist, beschloss er mit Rin darüber zu reden. Schließlich musste sie ja auch gefragt werden. Aber damit wollte er sich noch Zeit lassen.

„Rin, Kohaku, Kirara und Shippo. Kommt essen!“ rief Kaede und stellte das köstliche Essen breit. Ein Salat, den sie selbst noch am Morgen zubereitet hatte, war als Erstes alle. Er war kurz, nachdem sie ihn hinstellte, leer. „An deine Kochkünste reicht keiner heran, Kaede“, meinte Sango und bedankte sich für das tolle Essen. Rin und Kohaku trauten sich anfangs nicht so recht auch etwas zu nehmen, aber als Kaede ihnen die Schüssel entgegenhielt, konnten sie nicht widerstehen. Eilig bedankten auch sie sich und liefen dann wieder mit Shippo und Kirara zum spielen davon.

„Davon kann ich nicht genug bekommen“, murmelte Kaede vor sich hin und lächelte zufrieden. Sie sah wie glücklich und friedlich alle waren und wünschte sich, das es nie zu ende gehen würde. „Mir geht es genauso“, sagte Kagome und sah die verdutzte Kaede an. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie das laut gesagt hatte. Doch Yoi, Sango, Sesshomaru, Inuyasha und Miroku stimmten ihr ebenfalls zu. Gemeinsam saßen sie im Wald, erfreuten sich an der Natur und dem lauten Geschrei der Kinder, die immer mehr herum tollten.

Später am Abend machten sie gemeinsam ihr Bettlager fertig. Inuyasha machte ein Lagerfeuer und Kagome erzählte, was das eigentlich war. Sie erzählte von den Ausflügen, die sie einst mit ihrer Familie erlebt hatte, und von denen, mit ihrer Schulklasse. Vor allem Shippo, Kohaku und Rin hörten ganz besonders gut zu. Sie freuten sich sehr, dass das Lagerfeuer schon bald beginnen konnte.

Inuyasha hatte es gerade geschafft das Feuer zu entfachen, da saßen Kagome und die Anderen schon in ihre Schlafsäcke und Decken eingehüllt da. „Und nun folgt der beste Teil“, grinste Kagome und begann eine Gruselgeschichte zu erzählen. Schon nach einigen Minuten ihrer Geisterstory, sah sie Rin und Kohaku zittern und Shippo ängstlich schauen. Kagome war verdutzt. Die Kinder haben schon so viele Menschen sterben sehen, kämpfen gegen Dämonen, und bekommen Angst bei Geistern. „Soll ich aufhören?“ fragte sie und die Kleinen schüttelten ihre Köpfe. Scheinbar war es nur die Spannung, die sie fesselte. Erfreut setzte sie ihre Geschichte fort und versuchte mit Taschenlampe und Grimassen alle zu erschrecken. Bei Inuyasha und Sesshomaru konnte sie keinerlei Regung hervorrufen, aber bei den Anderen konnte sie wenigstens einen kleinen Schrecken erreichen. Als sie zum Ende kam, lachten alle gemeinsam und applaudierten der Geschichtenerzählerin. Nun war es aber so spät, das die Kleinen schlafen sollten und die ‚Großen’ setzten sich ein wenig näher zusammen und unterhielten sich über verschiedene Begebenheiten. Dinge, die sie erlebt hatten, die sie sich für die Zukunft erhofften und Dinge, die sie dringend erledigen wollten.

Inuyasha und Kagome hörten gespannt zu, als Miroku und Sango von ihrem eigenen Haus schwärmten. Irgendwie spürten sie den Drang, dem Beispiel der zwei zu folgen. Doch laut aussprechen wollten sie dies beide nicht. Sie hatten viel zu sehr Angst, Kaede zu verletzen. So kurz nach dem Auszug von Sango und Miroku wollten sie ihr das nicht antun. Allerdings wurde Kaede auch nicht jünger. Und so viele Leute in einem Haus waren auf Dauer sicher auch zu viel. Sie wollten sich noch ein wenig Zeit lassen, aber dann dieses Projekt in Angriff nehmen.

Nach einiger Zeit legten auch sie sich hin und schliefen ein. Und schon am frühen Morgen wachten alle glücklich auf. Dieser Ausflug hatte ihnen allen gut gefallen und sie versprachen sich, ihn zu wiederholen.

Nachdem sie gefrühstückt und zusammengepackt hatten, machten sie sich auf den Weg nach hause. Ein großzügiger Umweg diente als gemütliche Spazierroute und so fanden sie sich kurz vor dem Mittagessen wieder zu hause ein. Kaede hängte die nebenbei gesammelten Kräuter zum Trocknen auf und Kagome und Sango begannen, das Mittagessen zu kochen. Yoi unterhielt sich derweil mit Inuyasha über den Traum vom eigenen Haus. Yoi hatte in dieser Nacht im Wald geträumt, das dieser Wunsch nicht mehr lange auf seine Erfüllung warten ließ. Inuyasha bat Yoi um Stillschweigen Kagome gegenüber. Er hatte da eine tolle Idee und die wollte er schon in den nächsten Tagen umsetzen. Zu diesem Zweck musste er aber mit allen reden, und vor allem mit Kaede.

„Kaede, ich muss mal mit dir reden“, sagte Inuyasha, der sich in Kaedes Zimmer geschlichen hatte. Erschrocken sah sie sich um und fragte sich, was er meinen könnte. Als sie ihm den Platz neben ihr anbot, setzte er sich hin und erzählte Kaede von seiner Idee. Und davon, wie er sie umsetzen wollte. Kaede war überhaupt nicht verwundert, das Inuyasha und Kagome diesen Wunsch hatten. Ein eigenes Haus ist nun einmal etwas Schönes, das hatte sie bei Sango und Miroku gesehen. Inuyasha sah im Gegensatz sehr verwundert aus. Er hatte mit mehr Protest gerechnet, überhaupt mit einer anderen Reaktion. „Dann bist du nicht traurig, das wir ausziehen?“ fragte er verdutzt und Kaede schüttelte lächelnd ihren Kopf. „Traurig schon, aber ich freue mich auch für euch.“ Dann war alles abgemacht und der Plan konnte umgesetzt werden. Und zwar genau dann, wenn Kagome zu ihrer Familie in die Neuzeit reiste und für ein paar Tage blieb. Dann sollte ihr Traumhaus gebaut werden.

Inuyasha war nervös wie ein kleines Kind. Ob alle wieder nach Kräften mithelfen würden? Schließlich wusste außer Kaede und Yoi noch keiner bescheid. Er wollte sicher gehen, dass keiner etwas verraten konnte. Doch als es dann so weit war, sah er seine Zweifel unbegründet. Die Überraschung konnte also durchgeführt werden.

Wie bei Sangos und Mirokus Haus waren sie nach nur zwei Tagen fertig. Und in zwei Tagen sollte auch Kagome wieder kommen. So schnell er sich von den Strapazen des Baues erholt hatte, so schnell begann er auch mit seiner kleinen Extraüberraschung. Als er sich das Haus so betrachtete und an Kagomes Zuhause dachte, kam ihm die Idee ein echtes Bett für ihn und seine Liebste zu bauen. Nun ja, er war kein Schreiner, aber es sah gut aus. Stabil war es auch. Fehlte nur ein wenig weiches Material und es war fast so bequem wie Kagomes Bett aus der Neuzeit. Und als er die Schlafsäcke fand, die Kagome einst mitbrachte, nutzte er sie, um das Bett gemütlich zu machen.

Nun konnte Kagome also wiederkommen, dachte er sich und sah fröhlich auf das Haus, das nun hinter dem von Miroku und Sango stand und eine Art Dreieck mit Kaedes Hütte bildete. „Es wird ihr sicher gefallen“, sagte Kaede und die Anderen stimmten ihr zu. Sie mussten schon ein wenig schmunzeln, als er versuchte so ein Bett zu bauen, wie es wohl in der Neuzeit modern war. Aber er gab sich so viel Mühe, dass sie wussten, Kagome würde vor Freude strahlen.

Als Kagome dann endlich wieder zurückkam, sah sie erst gar nicht, dass sich etwas verändert hatte. Nur weil alle grinsten, bemerkte sie, dass etwas anders sein musste. Kaede und Sango hatten zwischen ihren Hütten die größten Laken aufgehängt, so das Kagome nur ein paar kleine Stellen vom neuen Haus sehen konnte. Doch darauf achtete sie nicht, sondern begrüßte ihre Freunde. Die verschwanden dann aber eilig in Kaedes Hütte und Sango bat Kagome, noch schnell die Laken mit hereinzubringen. Diese nahm wie selbstverständlich die Laken ab und wunderte sich etwas über die geringere Aussicht. Als sie aber ein zweites Mal hinsah, schrie sie vor Schreck. Die Anderen hatten sich indes an sie herangeschlichen und applaudierten, als Inuyasha Kagome ihr neues gemeinsames Haus vorstellte. Kagome schossen vor Freude Tränen in die Augen. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.

„Shippo, wir haben ein eigenes Haus“, sagte sie und hüpfte vor Freude auf und ab. Shippo nickte und freute sich mit seiner Mama. Und mit seinem Papa, der Kagome jetzt das Highlight des Hauses vorstellen wollte. „Komm mit, ich habe noch eine Überraschung für dich“, sagte er und griff Kagomes Arm. So zog er sie sanft in die Hütte und hielt darin angekommen ihre Augen zu. Erst als sie im Zimmer mit dem Bett angekommen waren, nahm er seine Hände herunter und Kagome hatte freien Blick auf Inuyashas Eigenkonstruktion. Und sie war hin und weg. Dass er sich extra für sie die Mühe machte, noch ein Bett zu bauen, das ihrem aus der Neuzeit glich, fand sie sehr rührend. Als Dank dafür umarmte sie ihren Inuyasha und küsste ihn lange und innig. Ein wenig später kam Shippo zu ihnen und sprang auf Kagomes Arme. Wie eine echte kleine Familie standen sie nun da und freuten sich über ihr eigenes Haus, und ihre gemeinsame Zukunft darin.

Während Inuyasha, Kagome und der kleine Shippo in ihrem Haus träumten, gingen die Anderen zufrieden in ihre Hütten.

Sesshomaru sah Yoi verträumt an. Ihm machte es zu schaffen, das seine kleine Rin nun wieder bei den Dorfleuten war. Am Tag nach dem Ausflug brachte er sie zurück und verabschiedete sich auf unbestimmte Zeit. Das war nun schon wieder eine Woche her und er vermisste sie immer mehr. Yoi sah ihrem Sesshomaru die Qualen an und strich ihm sanft über sein Gesicht. „Du wirst sie bald wieder haben, das weiß ich genau!“ sagte sie und legte sich in seine Arme. Eng umschlungen lagen sie so in ihren Strohbetten und sahen durch ein Fenster die Sterne an, bevor sie gemeinsam einschliefen.

Nächstes Ziel: Familienplanung abschließen!

Als Yoi am nächsten Morgen in Sesshomarus Armen aufwachte und ihn eine ganze Weile beim Schlafen beobachtete, sah sie ein wenig Schmerz in seinem Gesicht. „Er wird sicher von Rin träumen“, dachte sie sich und strich ihm sanft durch sein Haar. Als nun auch Sesshomaru aufwachte und in Yois mitfühlend dreinschauende Augen sah, wusste er, dass er das alles nicht allein durchstehen muss. „Yoi, du bist unglaublich!“ sagte er und umarmte sie innig. Dann drückte er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und stand auf. „Komm mit, ich will dir etwas zeigen“. Yoi hatte nicht eine Sekunde Zeit darüber nachzudenken, was er meinte. Er zog sie sanft mit sich und nahm sie dann huckepack. Im Eiltempo sausten sie durch den Wald zu einem sehr alten Baum. Als er das letzte Mal dort war, war er noch im Kampf mit seinem Bruder. Doch diesmal spürte er, ist es richtig, diesen Ort aufzusuchen. Der Baum bemerkte ihre Anwesenheit und gab sich zu erkennen. Yoi war ein wenig verunsichert, aber vertraute Sesshomaru vollkommen. Der Baum sprach Sesshomaru an. Er ahnte, was ihn zu ihm trieb. „Sesshomaru, es ist schön zu sehen, das du jetzt glücklich bist. All der Hass, der Neid und alles andere Negative sind aus deinem Gesicht verschwunden. Aber ich sehe, du hast Angst und leidest. Was ist geschehen?“ fragte der Baum und Sesshomaru rang um Worte. Diese Ansprache hatte ihn glatt umgehauen. Yoi sah ihm in die Augen und er nickte. Sie würde dem Baum alles erklären. Und so erzählte sie ihm, was in der letzten Zeit, nachdem sie Sesshomaru kennen lernte, passiert war. Der Baum schien nicht verwundert, eher wissend mit Yoi zu sprechen. Als Yoi aber zu dem Teil der Geschichte kam, an dem sie jetzt standen, da wurde der Baum ratlos. Nicht alles kann ein Wesen wie er wissen, erkannte sie. Doch er gab den beiden einen Rat. „Haltet zusammen. Das ist der einzige Rat für gutes Gelingen.“ Und so verließen Sesshomaru und Yoi den Baum mit einem Lächeln auf den Lippen.

Zurück zu Hause angekommen, beriefen sie ein Treffen ein. Nur wenige Minuten später waren die Freunde komplett und berieten, was sie tun könnten. Einfach so konnten sie Rin nicht zu ihnen holen, das war allen klar. Doch dann erinnerte sich Kagome an ihre Ferien, in denen sie oft zu Verwandten gegangen war. Vielleicht war das die Lösung. Nach einer gewissen Zeit, immer wenn Rin es wollte, könnte sie zu den netten Dorfleuten zurückgehen. Ja, sogar wenn sie es gern wollten. Und so machten sie sich auf zu Rin, um sie abzuholen.

Bei Rin und ihren Zieheltern angekommen, wurden sie herzlich empfangen. Leider ging es den beiden nicht sehr gut. Sie waren doch schon etwas älter und waren von der Idee begeistert. Aber es war ein langer Weg, den sie jeweils hätten gehen müssen und so schlug Sesshomaru vor, das sie in die Nähe ihres Dorfes ziehen könnten. Oder direkt zu ihnen ins Dorf, so waren sie immer in Rins Nähe. Natürlich sicherte er Unterstützung zu. Und so kamen viele Ereignisse Schlag auf Schlag aufeinander. Sesshomaru und Yoi begannen mit ihrem eigenen Hausbau. Als das Haus fertig war, holten sie Rin zu sich und etwas später bauten sie für das alte Paar ein Haus in der Nähe und halfen ihnen beim Umzug. Und so war schon nach ein paar Wochen eine gewisse Routine eingekehrt. Kaede gewöhnte sich langsam daran, wieder den ganzen Platz im Haus für sich alleine zu haben. Doch ab und zu hatte sie einen Gast. Myoga kam jetzt öfter vorbei. Es waren ja auch ruhige Zeiten. Vor allem aber Zeiten der Liebe und Freude. Und so gab es schon bald das nächste Fest zu feiern. Rins Adoption.

Genau wie bei Shippo, wollten sie Rin fragen, was sie davon hält. Allerdings musste man gar nicht lange reden, denn sie hatte schon schnell mit einem fröhlichen ‚Ja’ geantwortet. Und so wurden die Pläne genau so schnell umgesetzt.

„Schaut mal, das ist meine Urkunde!“ rief Shippo, nachdem er den Zettel aus seinem Haus geholt hatte. Stolz zeigte er auf die Abdrücke, die er und seine Eltern gemacht hatten. „So will ich es auch“, sagte Rin und sofort wurden alle Vorbereitungen getroffen. Kagome reiste mit Inuyasha in ihre Epoche, um Papier, Stifte und das Stempelkissen zu holen. Diesmal wollte sie, das Inuyasha mit ihr kam, denn er hatte ihre Familie schon lange nicht besucht. Sie hielt es für eine passende Gelegenheit, denn sie hatten Zeit. Das Fest würde erst Morgen stattfinden und so konnten sie über Nacht bleiben.

Shippo wollte natürlich gerne mit, aber das war unmöglich. Aber sie wollten es auf einen Versuch ankommen lassen. Und so sprang Inuyasha mit Shippo in seinen Armen, diese schützend um ihn gelegt, falls es nicht klappt, in den Brunnen. Als Kagome nach vielen Sekunden noch nichts hörte was auf einen Fehlversuch deutete, sprang auch sie hinterher. Überrascht, aber überglücklich, kamen sie in ihrer Epoche aus dem Brunnen gestiegen. Kagome, Inuyasha und ihr Adoptiv-Sohn Shippo. Lachend und ein wenig erschöpft liefen sie zum Haus und gingen hinein. Drinnen angekommen begrüßten sie sich alle, und vor allem den kleinen ‚Neuling’ Shippo. Wie es aber funktionierte, das er mit ihnen diese Reise machen konnte, konnten sie sich nicht so recht erklären. Aber es war ihnen auch egal. Allein Shippos Lachen machte sie einfach nur glücklich über diesen Zustand.

Im mittelalterlichen Japan ging es eben so fröhlich zu. Alle lachten und freuten sich auf den kommenden Tag. Das Shippos Reise geglückt war, sprach sich dank Miroku sehr schnell herum. Und so konnten alle noch glücklicher mit den Vorbereitungen fortfahren. Nachdem alle noch wussten, wie es war, als Shippo adoptiert wurde, ging es sehr gut voran. Und so war schon am Abend der letzte Schritt erledigt worden. Und nach einem gemütlichen Essen zu dem alle Freunde zusammen gekommen waren, gingen alle früh zu Bett.

Am nächsten Morgen wachten sie dann auch erholt und fröhlich auf. Gegen Mittag wollten Kagome, Inuyasha und Shippo zurück sein. Und so bereiteten sie sich ein schönes Frühstück. Als sie aßen, erklärten sie Rin noch einmal den genauen Ablauf. „Also Rin, erst wird Kaede sprechen und dann nach und nach ihr. Das heißt, erst Sesshomaru, dann Yoi und dann du. Alles klar?“ fragte Sango und grinste Rin etwas verschmitzt an. Eigentlich hatte sie das Ganze schon beim ersten Mal verstanden, das wusste sie. Doch es war ihr eine Freude, es noch einmal zu erzählen. Und nun waren es ja nur noch ein paar Stunden, bis es endlich losgehen konnte.

Nachdem alle ein wenig Zeit für sich persönlich in Anspruch genommen hatten, trafen sie sich zum Mittag wieder. Kagome, Inuyasha und Shippo verabschiedeten sich von der Neuzeit und kamen zurück zu ihnen. Und so saßen alle zusammen und verbrachten die letzte Stunde vor der Zeremonie gemeinsam. Kagome ließ Yoi den Zettel vorbereiten, wie sie es damals bei Shippo tat. Und kurz vor Beginn der Zeremonie gingen sie zu den vorbereiteten Plätzen. Wie schon bei Shippo waren wieder Dorfleute dabei. So auch Rins Großeltern. Seit sie bei Sesshomaru und Yoi lebte, nannte sie sie nur noch so. Es war so, als wäre es nie anders gewesen.

Als alle saßen, begann Kaede ihre Rede. Den Zettel von Shippos Adoption hatte sie sorgsam aufbewahrt. Es lag ihr viel daran, diesen Moment für ewig in ihren Erinnerungen zu halten. Und so konnte sie nun sogar zwei gute Gedanken mit diesem Zettel verbinden. Leicht in Gedanken sprach sie weiter. Wieder bei vollem Bewusstsein, begann sie zu fragen: „Möchtest du, Sesshomaru, Rin zu deiner Tochter nehmen?“ Sesshomaru sah Kaede an, dann sah er zu Rin, die über alle Maßen strahlte, sagte ‚Ja’ und platzierte seinen Handabdruck auf den Zettel. Dann war Yoi an der Reihe. Auch sie wurde gefragt und stimmte freudig zu, bevor auch sie ihren Handabdruck abgab. Und nun kam die wichtigste Frage. Rin wurde von Kaede lächelnd gefragt: „Willst du, Rin, Sesshomaru und Yoi als deine Eltern haben?“ und auch sie sagte ‚Ja’. Sie platzte fast vor Stolz. Sie erinnerte sich daran, was Kagome und Yoi ihr erzählten. Und zwar, dass eine Adoption in ihrer Welt etwas Tolles war. Etwas, das einem Niemand wieder wegnehmen konnte. Aber vor allem keiner wollte. Mit kleinen Tränchen in den Augen trat sie nach vorn. Sie drückte ihre Hand auf das Stempelkissen und dann auf das Blatt Papier. Dann rannte sie zurück zu Yoi und Sesshomaru und fiel beiden um den Hals. Vor Freunde weinend umarmten sie ihre kleine Adoptiv-Tochter und wurden dann von Inuyasha, Kagome und Shippo beglückwünscht. Nach und nach kamen alle Freunde und klatschten Beifall.

In diesem Moment sahen Kagome und Yoi sich an. Ein wenig an Hochzeiten in ihrer Welt erinnert, erröteten sie. Denn, was sie den Anderen verschwiegen hatten, war, das vor einer Adoption das Elternpaar verheiratet sein musste. Sango sah den beiden an, das etwas nicht stimmte und so zog sie sie zur Seite. „Was ist denn los? Ihr seht aus, als wäre euch ein Geist begegnet“, meinte Sango und Kagome und Yoi wurden noch roter. „Kein Geist, Sango“, begann Kagome und Yoi erzählte weiter: „Ja, weißt du, wir haben einen Teil der Adoptionsgeschichte verschwiegen.“ Und so erzählten sie Sango die ganze Wahrheit. Doch als Sango lachte, waren sie verunsichert. War das so lächerlich sich darüber Gedanken zu machen? Oder fand Sango es nur übertrieben? „Ihr seid doch echt total zu beneiden“, lachte Sango. „Wie sieht denn so eine Hochzeit in eurer Zeit aus? Was macht man da denn genau?“ Sie wollte alles ganz genau wissen. Kein Detail sollte man ihr verschweigen. Und als ihr Wissensdurst fast gestillt war, hatte sie nur noch eine Frage. „So ein Hochzeitskleid, wie sieht das aus?“ „So wie du es willst“, sagten Kagome und Yoi in einem Atemzug. Yoi holte einige Stücke Papier und ein paar Stifte. Kagome brachte Gott sei Dank immer genug mit. Und nun bat sie alle, das schönste Kleid zu zeichnen, das sie sich vorstellen konnten. Kagome und Yoi, beeinflusst von dem, was sie in ihrer Welt gesehen hatten, zeichneten eher modern. Sango hingegen, sehr einfach und traditionell. Als sie fertig waren, zeigten sie sich gegenseitig ihre Entwürfe. Ein Zeichentalent war an keiner der drei verloren gegangen, aber Sangos Bild beeindruckte Yoi und Kagome sehr. „Darin würdest du wunderschön aussehen“, meinten sie.

Sie bemerkten nicht, das Kaede sich ihnen genähert hatte. Als sie die Bilder sah, fragte sie verwundert was das ist. Die drei erklärten es ihr und schon bald hatten sie sich so in Rage geredet, das die Idee aufkam, diese Entwürfe zu nähen. Gesagt getan, wie das Motto der Freunde war, machten sie sich auf, die Stoffe zu besorgen. Und wo bekam man die besten Stoffe her? Natürlich aus der Neuzeit. Aber Kaede hatte eine bessere Idee. Sie zeigte den jungen Frauen, wie sie sie von jetzt an nennen wollte, eine Truhe. Darin waren so viele schöne Stoffe, die sie über die Jahre hinweg gesammelt hatte. Damals, als Kikyo noch lebte, hatten sie bei ihren Reisen immer etwas als Erinnerung mitgebracht. Und Kaede fand, das jetzt der beste Zeitpunkt sei, etwas aus diesen Erinnerungen zu machen. Sie waren bestens dafür geeignet, das ließ sich nicht leugnen. Und so bannte Kagome den Gedanken an Kikyo weit von sich. Sie verstand Kaede sogar, sie war immerhin ihre geliebte Schwester. Und ein herzensguter Mensch. Erst die Ereignisse um Naraku veränderten die Dinge. Und so suchte auch sie sich den schönsten Stoff aus.

„Kaede, wir wollen dir danken. Das ist echt nett von dir. Danke!“ sagte Sango und Kagome und Yoi nickten zustimmend. „Ihr braucht mir nicht zu danken. Es ist mir eine Freude euch diesen Gefallen tun zu können“, sagt sie und lächelte.

Am nächsten Tag trafen sich die angehenden Schneiderinnen und Kaede, um die Kleider zu nähen. Tag für Tag taten sie das, bis sie etwa nach einer Woche fertig waren. Und das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen. Drei wunderschöne, wenn auch völlig verschiedene, Kleider. Jede war ein bisschen neidisch auf die Andere. Aber das brachte sie nur zum Lachen, denn sie wussten genau, das jedes Kleid eine besondere Bedeutung hatte.

„Nun müssen wir nur noch unsere Männer überzeugen“, lachte Kagome. „Dann musst du aber den Anfang machen. Ihr seid immerhin die Ersten, die sich näher gekommen sind“, lachte Sango. „Um Gottes Willen. Inuyasha wird nicht begeistert sein“, spekulierte sie. Da trat er wie aufs Stichwort zur Tür herein. „Worüber soll ich nicht begeistert sein und was sind das für Stoffe, die hier herumliegen?“ fragte er und Kagome wusste vor Schreck nicht, was sie sagen sollte. Inuyasha roch Kikyo, er wusste, dass der Geruch von den Stoffen kam, doch sagte er darüber nichts. Er sah Kaede nur mitfühlend an. Diese war nicht erstaunt, eher dankbar, dass er keine große Sache daraus machte. Immerhin hätte er vermuten können, dass sie Kagome damit wehtun könnte. Doch Kagome war eher peinlich berührt, als schlecht gelaunt. Und so fragte er erneut. „Was ist hier los, Kagome?“ „Einen Moment, Inuyasha“, sagte Kagome und flüsterte zu Sango und Yoi: „Ihr redet jetzt auch mit Miroku und Sesshomaru. Dann treffen wir uns hier und werten die Reaktionen aus.“ Irgendwie klang das sehr nach einem militärischen Feldzug und nicht nach Heiratsplänen. Aber sie fühlten sich alle drei auch so, als täten sie etwas Hochriskantes.

Kagome nahm Inuyashas Arm und zog ihn hinaus in ihre Hütte. Die Anderen taten es ihr gleich und zogen Miroku und Sesshomaru jeweils in ihre Häuser. Ein wenig später trafen sie wieder bei Kaede ein. Mit hochroten Köpfen und etwas verwirrt setzten sie sich. Kaede war gespannt, was sie zu berichten hatten. „Er meinte, das wäre schön“, sprachen sie alle gemeinsam los. Irritiert und ein wenig ängstlich sahen sie sich an. Kaede lachte laut. „Dann gibt es hier bald eine dreifache Hochzeit!“ sagte sie und versank in Gedanken über die Zeremonie. Nachdem sich die jungen Bräute, was sie nun waren, wieder besannen, unterhielten sie sich bis tief in die Nacht hinein. Schließlich war das der wichtigste Tag im Leben einer Frau. So hieß es doch immer. Und allein der Gedanke löste bei ihnen ein inneres Lächeln aus, das sich unweigerlich auch von Außen zeigte.

Am nächsten Morgen, gleich, nachdem sich alle zusammengefunden hatten, hielten sie eine Art Besprechung ab. Um allen zu erklären, was da auf sie zukam, und vor allem, was es bedeutete verheiratet zu sein, bedurfte es einiger Zeit. Ein wenig verlegen hörten Sesshomaru, Miroku und Inuyasha zu. Die Kinder folgten der Unterhaltung mit erfreuten Gesichtern. Kirara schien zu grinsen. Vielleicht konnte sie sich Miroku als Ehemann ebenso wenig vorstellen, wie vor einiger Zeit noch als treuen Freund ihrer Gefährtin.

„Na dann mal los“, sagte Inuyasha zur Verwunderung aller. Sesshomaru und Miroku standen ebenso schnell auf wie Inuyasha und folgten ihm. Was sie wohl vor hatten? Die Frauen machten sich aber nach Plan der Besprechung an das Essen. Denn das war genauso wichtig. Eine Torte sollte es sein. Zu diesem Zweck ging Kagome in ihre Zeit und besorgte einiges Zubehör. Shippo wollte zu Kagomes Verwunderung nicht mit. Er, Kohaku und Rin gingen mit Kirara in den Wald. Spazieren, sagten sie. Doch sie wollten eine Überraschung vorbereiten. Kagome vermied es dieses Mal, ihrer Familie zu erklären was sie vorhatten. Obwohl sie es eigentlich versprochen hatte. Bei der Verabschiedung meinte sie nur „Ich komm bald mal wieder vorbei mit meiner Familie.“ Ihre Mutter wunderte sich nicht sonderlich, denn Kagome sagte immer mal wieder etwas Wundersames.

Zurück in der Vergangenheit versammelten sie sich um die Torte zu backen. Kagomes bunte Mitbringsel ließen Sango staunen. Yoi erinnerte sich etwas wehmütig an bessere Tage in ihrem Leben. Doch lange musste sie nicht trauern, merkte sie. Dieses Leben hier, war umso schöner. Sie lachte laut auf und begann die Zutaten für den Kuchen zu sortieren. Sehr schnell hatten sie den Teig fertig und konnten sich dann an die Dekoration machen. So etwas hatte man hier noch nie gesehen. Doch mittlerweile waren wohl alle im Dorf ‚abgehärtet’ und wurden von nichts mehr schockiert.

Inuyasha, Sesshomaru und Miroku bemühten sich derweil um alles Technische. Sie stellten mit Kaedes Hilfe eine nette Sitzecke zusammen, an der sie dann am Abend alle platz nehmen konnten. Aus den Stoffen hatte Kaede noch ein paar Kissen genäht. Als Kagome eines Tages ihre weichen Sachen mitbrachte, fand Kaede das so gut, das sie unbedingt auch so etwas haben wollte. Und nun hatte sie ihre eigenen Kissen. Stolz gab sie diese Inuyasha in die Hand und lieh sie ihnen aus.

Etwas verwundert über die große Betriebsamkeit näherte sich Myoga der Gruppe. „Was ist denn hier los?“ fragte er Kaede, die in diesem Gewusel den Überblick suchte. Nebenbei erzählte sie ihm, was vor ihnen lag. Eine Hochzeit. Myoga war sehr überrascht. „Und so was machen Inuyasha, Sesshomaru und Miroku mit? Sehr seltsam. Aber mittlerweile wundert mich so etwas nur noch wenig“, lachte er und versuchte den vielen Füßen aus dem Weg zu gehen.

Dank einiger Sachen aus der Neuzeit, vielen Helfern und noch mehr Freude, konnten die Hochzeiten schon bald gefeiert werden. Aber man wartete doch noch einen Tag, um sich der Sache klar zu werden. Denn morgen um diese Zeit waren Sango und Miroku, Kagome und Inuyasha und Yoi und Sesshomaru Eheleute.

Bis ans Ende ihrer Zeit…

Nachdem alle sehr früh zu Bett gegangen waren, waren sie auch früh wach. Und so blieb noch ein wenig Zeit für kleine Unternehmungen.

Kagome und ihre kleine Familie gingen spazieren. Sie machten eine große Runde um das Dorf und verschafften sich mit viel frischer Luft Kraft für den Tag. „Es ist so herrlich hier draußen. Obwohl ich meine Familie in der Neuzeit vermisse, gefällt es mir besonders gut hier. Hier habe ich euch zwei, viele Freunde und die tolle Natur. Und genau genommen ist meine restliche Familie nur einen Katzensprung von hier entfernt. Ich glaube ich bin wunschlos glücklich!“ Kagome sprach fast eher mit sich selbst als mit Inuyasha und Shippo. „Das hast du aber schön gesagt Mama“, sagte Shippo und sprang mit einem Satz in Kagomes Arme. Inuyasha lächelte die Beiden glücklich an. So hatte er sich das erträumt. Zugegebenermaßen nicht am ersten Tag, als er Kagome traf, aber seit einiger Zeit schon. Umso glücklicher war er, dass es endlich soweit war. Er und Kagome zusammen für immer, und den kleinen Shippo als Bonus zum Glück dazu.

Sesshomaru und Yoi hingegen gingen mit Rin in den Wald zum allwissenden Baum. Als sie zu dritt vor ihm standen, zeigte sich der Baum und lächelte wissend. „So wie es aussieht, habt ihr meinen Rat befolgt“, sagte er. Sesshomaru nickte glücklich und Rin plapperte fröhlich von der Hochzeit drauf los. Der Baum mag allwissend sein, wenn es um Dinge des mittelalterlichen Japans geht, aber mit den neuzeitlichen Dingen nicht so sehr. Um große Erklärungen zu vermeiden, sagte Yoi nur schnell: „Wir wollen aus Freude darüber ein Fest feiern“. Der Baum lächelte immer noch und verschwand dann wieder. Mit einem leisen ‚Danke’ verabschiedete Yoi sich von dem Baum, der Sesshomaru neue Hoffnung gab.

Sango wiederum hatte eine einfache aber genauso entspannende Idee. Einfach mal liegen bleiben und nichts tun. Nun, da sie offiziell ein Paar waren, durften sie ruhig mal den Morgen im Bett verbringen. Im Gegensatz zu ihrem kleinen Mitbewohner Kohaku, der schon seit einiger Zeit mit Kirara herumtobte.

„Das ist ein Leben. So könnte es ruhig die nächsten Jahre weitergehen. Wir zwei zusammen und das für immer.“ Miroku gefiel die Zeit nach Narakus Tod um einiges besser, als die stressige Zeit davor. Immer wieder mussten sie weiterziehen und ruhelos ihre Nächte im Wald verbringen. Es war nicht die schlechteste Zeit seines Lebens, da war er sich sicher. Denn ohne diese Zeit hätte er nie die Frau fürs Leben gefunden. Und mit Sango, da war er sich noch sicherer, hatte er die tollste Frau gefunden. „Ja, ich fühle mich auch total wohl. Es war nicht immer leicht mit dir, aber letzten Endes hast du es geschafft und mich rum bekommen“, lachte Sango und kuschelte sich noch näher an Miroku heran.

Als es Mittag wurde, versammelten sich alle bei Kaede und gingen die Tagespunkte noch einmal gemeinsam durch. Das bedeutete, dass erst einmal alle die Festtafel und alles drum herum aufbauten und schmückten, um später ein entspanntes Fest feiern zu können. Dann blieben die Bräute in Kaedes Hütte um sich umzuziehen. Streng geheim hatten sie die Sache mit den Kleidern gehalten. Nicht einmal Shippo, Rin und Kohaku wussten davon. Auch wenn Inuyasha den Stoff schon einmal gesehen hatte, Kagomes Kleid hatte er nicht entdeckt. Zuletzt schmückten sich Kagome, Sango und Yoi gegenseitig die Haare. „Ihr seht einfach bezaubernd aus.“ Kaede war den Tränen nahe als sie ihre drei jungen Damen in ihren wunderschönen Kleidern sah. Ein bisschen wehmütig, weil Kikyo diesen Moment nicht mit ihr teilen kann, dachte sie zurück an die Zeit mit ihr. Doch als Kagome auf sie zukam und sagte, das sie näher ist als sie glaubt und fühlt, wurde es Kaede leichter ums Herz. „Kaede, egal was passiert ist und passieren wird, Kikyo wird immer Teil deines Lebens sein. Sichtbar und unsichtbar. Und auch wenn es nicht oft vorkommt, wir denken an sie. Genau wie du. Und nicht im Zorn oder vor Bitterkeit. Wir behalten sie in Erinnerung als deine Schwester. Also wenn du traurig bist oder einfach nur reden möchtest, dann komme gern zu mir. Und auch zu Inuyasha. Auch wenn es manchmal nicht so erscheinen mag, er ist genauso wie ich für dich da. Selbst wenn du über Kikyo reden möchtest.“ Kaede war ein wenig verunsichert. Dieses Thema war in der vergangenen Zeit fast nie zur Sprache gekommen. Aber genau so, wie Kagome jetzt zu Inuyasha gehörte, so tat es Kikyo vor ihr. Und das ihre Schwester vielleicht mit gebrochenem Herzen starb, das machte ihr sehr zu schaffen. Doch nachdem Kagome ihr versicherte, sie könne mit ihnen offen darüber reden, fühlte sie sich sehr erleichtert. Auch wenn sie viel Glück empfand, über all das Neue das geschah, ein wenig Trauer hatte sie immer noch im Herzen. Doch nun wusste sie, dass sie nicht allein da stand mit diesem Gefühl. Vom Restballast befreit nahm sie erneut ihren Zettel aus der Tasche und las ihn leise für sich noch einmal durch.

Nachdem Kagome ihr verraten hatte, das sie wieder denselben Text, nur in leicht abgeänderter Version zum Besten geben sollte, kamen nun noch mehr gute Erinnerungen zusammen. Dieser Zettel war nun so etwas wie das Allerheiligste für sie. Eine Art von heiliger Schrift könnte man sagen.

Miroku, Sesshomaru und Inuyasha wunderten sich ein wenig, was bei ihren Bräuten, so hatte Kaede sie genannt, so lange dauerte. „Also, langsam habe ich das Gefühl, da stimmt was nicht“, sagte Miroku und Sesshomaru stimmte zu. „Also, ich habe den Geruch von Kikyo in der Nase. Das letzte Mal, als ich diesen Geruch wahrgenommen habe, war ich bei Kaede in der Hütte. Da lag Stoff auf dem Boden, der nach ihr roch. Kaede, Sango, Yoi und Kagome waren dort. Und die vier haben sich sehr merkwürdig benommen. Danach haben sie mit uns über das hier gesprochen“, erinnerte Inuyasha sich. Aber einen Reim konnte er sich darauf nicht machen, und so taten sie das, was sie seit einiger Zeit taten – warten.

Einige Minuten später kam Kaede aus ihrer Hütte und sagte „So, sie sind soweit. Hier sind eure wunderschönen Bräute!“ Kaede zeigte mit sehr viel Stolz auf ihre Tür und schon kam Kagome heraus geschritten. Inuyasha hatte es glatt die Sprache verschlagen. Kagome in einem wallenden Kleid. Sie sah sehr hübsch aus, fand er. Doch roch er jetzt Kikyos Geruch noch stärker. Als er erkannte, dass das Kleid aus dem Stoff war, den Kikyo einst mit Kaede von ihren Reisen mitbrachte, wurde er sich bewusst, was Kaede für ein Opfer brachte. Leicht wird ihr das nicht gefallen sein, das wusste er. Und so lächelte er Kaede an und sagte leise ‚Danke’. Sie verstand seine Geste und war nun wieder den Tränen nahe. Doch sie konnte nicht lange nachdenken, denn Sango kam aus der Hütte. In ihrem kimonoähnlichen Kleid sah sie fast aus wie eine Göttin. Miroku ging langsam auf sie zu und sah ihr nur fest in die Augen. Sango begriff schnell und freute sich, ihn einfach mal sprachlos zu sehen. Dann schritt Yoi aus der Hütte heraus. In ihrem schlichten, schmal geschnittenen Kleid sah sie hinreißend aus, das wollte Sesshomaru so schnell wie möglich loswerden. Doch er kam nicht dazu, denn Rin rannte auf Yoi zu und umarmte sie. „Ich habe die hübscheste Mama auf der ganzen Welt!“ rief sie laut, doch Shippo sprach dagegen: „Meine Mama ist die schönste auf der ganzen Welt!“ Und Kohaku, etwas schüchtern, wollte seine Schwester gern in Schutz nehmen und sagte: „Also, ich finde, Sango ist die Schönste von allen!“ Er hatte nie richtig Gelegenheit gehabt, seine Schwester zu verteidigen, ihr zu zeigen, wie gut er im Beschützen ist. Es war nie nötig gewesen in der letzten Zeit. Umso mehr genoss er dieses Gefühl, das sich in ihm ausbreitete, als Sango ihn liebevoll ansah.

Wenn Kirara hätte sprechen können, dann hätte sie bestimmt gesagt, dass alle drei gut aussehen. Sie schlich um alle drei herum und schubste sie vorsichtig in eine Richtung. Eine nach der Anderen zum Pult. Denn die Zeremonie sollte schnellstens beginnen. Und so stellten sich die drei Paare vor Kaedes Pult auf und los ging es. „Bevor ich wieder mit meiner offiziellen Rede anfange, möchte ich noch etwas sagen. Also, wie soll ich am besten anfangen? Nun … es fällt mir schwer … aber ich muss einsehen, dass ich eine alte Dame bin … die ein wenig neidisch ist auf euch. Ich gönne euch euer Glück … aber es fällt mir von Tag zu Tag schwerer, euch gehen zu lassen. Irgendwann ist meine Zeit auf Erden vorbei … und ich habe Angst, dass ich etwas verpasse. Denn, seit ihr hier seid … nun ja, da fühle ich mich so wohl. Ich komme eigentlich gar nicht dazu, Trübsal zu blasen. Ihr baut mich immer wieder auf. Ja … ich glaube, dafür will ich euch einfach nur Danken!“ Kaede konnte nun ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Alle Anderen aber auch nicht, und so flossen noch einmal Tränen. Vor Glück.

„Gut … kommen wir zum eigentlichen Programm zurück“, schluchzte Kaede und räusperte sich für ihre Rede. „Wir sind heute hier zusammengekommen um Inuyasha und Kagome, Miroku und Sango und Sesshomaru und Yoi in den Stand der Ehe zu begleiten. Wenn man erklären müsste, was ein Paar benötigt, um verheiratet zu werden, dann muss man nur auf diese drei perfekten Paare schauen. Die Blicke, mit denen sie sich ansehen, die Worte, die sie füreinander finden, zeigen die wahre Liebe zwischen ihnen. Und deshalb sollten wir jetzt damit beginnen, diese Paare zu vereinen.“

„Inuyasha, möchtest du die hier anwesende Kagome zu deiner Frau nehmen, sie Lieben und Ehren, bis ans Ende eurer Zeit? So antworte mit ‚Ja’.“ Inuyasha sagte natürlich ‚Ja’ und so fragte Kaede Kagome: „Kagome, möchtest du den hier anwesenden Inuyasha zu deinem Mann nehmen, ihn Lieben und Ehren, bis ans Ende eurer Zeit? So antworte auch du mit ‚Ja’.“ Auch Kagome antwortete mit ‚Ja’.

„Kommen wir nun zu Miroku und Sango. Miroku, möchtest du die hier anwesende Sango zu deiner Frau nehmen, sie Lieben und Ehren, bis ans Ende eurer Zeit? So antworte mit ‚Ja’.“ „Ja, das will ich“, sagte er etwas schüchtern. „Gut, und Sango, möchtest du den hier anwesenden Miroku zu deinem Mann nehmen, ihn Lieben und Ehren, bis ans Ende eurer Zeit? So antworte bitte mit ‚Ja’.“ „Ja“, sagte Sango und Kaede lächelte sie herzlich an.

Etwas verunsichert wartete Sesshomaru seinen Einsatz ab. „Sesshomaru, möchtest du die hier anwesende Yoi zu deiner Frau nehmen, sie Lieben und Ehren, bis ans Ende eurer Zeit? So antworte mit ‚Ja’.“ Auch er antwortete mit ‚Ja’ und Kaede stellte ein letztes Mal die Frage: „Yoi, möchtest du den hier anwesenden Sesshomaru zu deinem Mann nehmen, ihn Lieben und Ehren, bis ans Ende eurer Zeit? So antworte auch du mit ‚Ja’.“ Yoi nickte heftig mit dem Kopf als sie ‚Ja’ sagte und freute sich auf Kaedes letzen Satz.

„Dann seid ihr jetzt Mann und Frau und dürft euch küssen“, sagte sie und grinste in sich hinein. Diesen Zusatz hatten Kagome und Yoi ihr erst am vergangenen Tag hinzugefügt. Die Blicke von Miroku, Sango, Sesshomaru und Inuyasha waren es allemal wert, dieses Geheimnis etwas länger gehütet zu haben. Denn, auch wenn es nicht der erste Kuss für sie war, so war ein Kuss vor Publikum doch schon etwas anderes.

Leicht errötet standen Inuyasha, Miroku und Sesshomaru da. Sollten sie wirklich hier vor allen Leuten küssen? Irgendwie behagte ihnen dieser Gedanke nicht sonderlich. Doch als sie die leuchtenden Augen ihrer Bräute sahen, waren sie sich einig. Alle drei nickten sich unauffällig zu und gaben ihren frisch angetrauten Frauen einen Kuss. Als die Paare eng umschlungen dastanden, begannen die Gäste zu applaudieren. So etwas hatte man hier noch nicht erlebt. Obwohl ungewöhnliche Dinge an der Tagesordnung waren, seit Inuyasha mit seinen Freunden aufgetaucht war. Im Verlauf des Festes wurde noch sehr viel gelacht und nicht nur die Torte wurde mit Vergnügen verspeist. Und so saß bis tief in die Nacht beisammen und feierte. Geschichten wurden erzählt, Ideen ausgetauscht und was sonst noch so passierte, an einem ganz ‚normalen’ Tag im mittelalterlichen Japan.
 

„Ihr sollt euch Lieben und Ehren bis ans Ende eurer Zeit!“ sagte Kaede leise und steckte sich den kleinen Zettel, der so viel Glück symbolisierte, lachend in ihre Tasche.
 

Ende



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Lucifer2001
2014-01-08T14:42:46+00:00 08.01.2014 15:42
Dies ist ein schönes Kapitel, und endlich ist es mal Inu Yasha der weint. :)
Aber ich fande es ging zu schnell mit: Ich liebe dich'' Das hat es irgenwie etwas kaputt gemacht.
Aber ich werde anderen Kapitel lesen und werde fleißig dir Kommis schreiben :D
Von:  cookie165
2013-10-03T18:12:25+00:00 03.10.2013 20:12
Süß vor allem das ende

Von:  cookie165
2013-10-03T18:12:24+00:00 03.10.2013 20:12
Süß vor allem das ende

Von:  cookie165
2013-10-03T18:12:24+00:00 03.10.2013 20:12
Süß vor allem das ende

Von:  cookie165
2013-10-03T18:12:22+00:00 03.10.2013 20:12
Süß vor allem das ende

Von:  cookie165
2013-10-03T18:12:12+00:00 03.10.2013 20:12
Süß vor allem das ende

Von: abgemeldet
2009-05-29T04:25:54+00:00 29.05.2009 06:25
wow wahnsinns geschichte ich finds total süß ;)
aber ich würde sagen die vorhersehung von yoi's oma ist doch schon wahr geworden ... sie ist ja schon mutter, von rin ;) na hab ich recht ?
Aber das mit der fortsetzung würde ich auch begrüßen
lass es mich wissen falls du dich dazu durchringen kannst ;)

LG
Saturia
Von:  Milena
2007-12-25T15:58:23+00:00 25.12.2007 16:58
Wow ganztolle Geschichte.
Wie das weitere zusammenleben der Familien verlief hast du ja offen gelassen wodurch wir nur erraten können ob die Vorhersehung von Yoi´s Oma stimmt oder nicht.
Vielleicht ringst du dich ja noch zu einer Fortsetzung durch. *hoff*
Lg, Milena
Von: abgemeldet
2005-04-22T11:49:19+00:00 22.04.2005 13:49
suuuuuuuper kapi^^
ich hoff, das du gaaaaanz schnell weiter schreibet^^

LG Kadda
Von:  Lorelei89
2005-04-14T12:25:33+00:00 14.04.2005 14:25
Hey du Klasse FF mach weiter so!ok?

Tschau Lorelei89


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