Eine Nacht im Mondschein von Liniya (Shinichi x Heiji) ================================================================================ Kapitel 3: Part III - Sleeping Beauty ------------------------------------- Titel: Eine Nacht im Mondschein Part: 3 / 6 (?) Autor: Liniya Fandom: Detektiv Conan Genre: Shonen-Ai, Lemon/Lime Pairing: Shinichi Kudo x Heiji Hattori Disclaimer: Keine der Figuren in dieser Fanfic ist mein Eigentum (leider... *snif*), sondern gehören Gosho Aoyama... und selbstverständlich verfolge ich auch keinerlei kommerziellen Zwecke damit. Kommentar: Sodele, endlich ist es soweit, das dritte Kapitel ist fertig ^--^ Erstmal ein dickes Sorry an alle Leser, dass es solange gedauert hat, bis es weiterging >.< Hatte den Arbeitsaufwand für das Studium schlichtweg unterschätzt ^^° Zwischenzeitlich kam dann noch ne Schreibblockade dazu.... *seufz* Und als das Kapitel dann endlich fertig war, hat auch noch das CD-Laufwerk des einzigen Internetfähigen PCs im Haus den Geist aufgegeben... fast könnte man eine Verschwörung vermuten U_U° Nyo, wie ihr seht, habe ich es letztlich doch noch geschafft, das Kapitel irgendwie online stellen zu können... ^-^ Und es ist sogar ein gutes Stück länger als die vorherigen! ^-^ (Ich hatte auch erst überlegt, es aufzusplitten in zwei Kapitel, da es doch fast so lange ist, wie die anderen zwei zusammen.... Aber ich habe mich dann doch dagegen entschieden, da es erstens keine gute Stelle zum Trennen gab - und ich mir zweitens dachte, dass mir von euch schon keiner böse sein wird, wenn es nach der langen Wartezeit dafür etwas mehr Lesestoff auf einmal gibt ^.~) Und man vergebe mir doch bitte die kitschige Kapitel-Überschrift - ich konnte einfach nicht widerstehen XD Nyo, genug der langen Vorrede *g* Ich hoffe das Kapitel gefällt euch, und ihr habt beim Lesen soviel Spaß wie ich beim Schreiben *grins* Würde mich freuen, wenn ihr mich wissen lassen würdet, wie ihr es fandet ^--^ (entweder direkt als Kommentar hier zum Kapitel, oder aber auch per ENS, Gästebuch, e-mail... wie ihr wollt ^^) /edit: So, da hatte doch tatsächlich der letzte Satz gefehlt >.< Vielen Dank an Kaito_1412 für den Hinweis, ohne den Satz wirkt es wirklich zu abgehackt... kein Wunder, da fehlte ja tatsächlich was ^^° Eine Nacht im Mondschein - Part III - Sleeping Beauty Shinichi seufzte leise. Er hatte das Gefühl als kenne er mittlerweile jede einzelne Faser des Zeltstoffes vor seinem Gesicht, so angestrengt hatte er das Stück Gewebe in der letzten halben Stunde betrachtet. So sehr er es auch versuchte, er konnte einfach nicht einschlafen... Ob er es doch noch mit Schäfchen zählen versuchen sollte? Aber das würde wohl auch kaum etwas daran ändern, dass er sich in unmittelbarer Nähe eines durchtrainierten gutaussehenden Jungen befand, der sich aufgrund der warmen Temperaturen immer noch nur mit einer Badeshort bekleidet in seinen Schlafsack gekuschelt hatte und nun im Schlaf leise vor sich hinmurmelte.... ,Verdammt... Er ist so nahe... ich müsste nur meine Hand ausstrecken...', ging es ihm unaufhörlich durch den Kopf, ,Ich müsste mich nur umdrehen, meinen Arm leicht in diese Richtung...' Nein! Fast schon ängstlich umklammerte Shinichi sein linkes Handgelenk mit der Rechten, als wolle er verhindern, dass es sich selbständig machte. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass vor seinem inneren Auge Bilder davon aufstiegen, wie er sich über den anderen beugte, seine Finger sanft über dessen nackten Brustkorb streichen ließ, die Linien des Schlüsselbeins, welches sich durch die dunkle Haut abzeichnete, nachfuhr... Shinichi unterdrückte ein Stöhnen. Manchmal war es wirklich ein Fluch so eine lebhafte Phantasie zu haben... Es half wohl wirklich nur eines: Er musste raus aus diesem Zelt! Notfalls würde er die Nacht eben unter freiem Himmel verbringen - warm genug war es schließlich. Immerhin hatten er und Heiji aufgrund der Temperaturen sogar beschlossen, sich lediglich andere Badeshorts zum Schlafen anzuziehen und nicht noch irgendwelche anderen Klamotten... Keine Klamotten, außer einer Badeshort an Heijis Körper... Der Meisterdetektiv aus Tokyo schüttelte energisch den Kopf. ,Nein, nein und nochmals nein! Alles was jetzt zählt, ist, aus diesem verdammten Zelt herauszukommen!' Und das am Besten so schnell wie möglich - bevor er sich doch noch zu etwas hinreißen ließ, was er ewig bereuen würde... Mit einem leisen Seufzen kletterte der braunhaarige Junge daher aus seinem Schlafsack, richtete sich leise auf alle Viere auf und wandte sich Richtung Zeltausgang - nur um direkt vor dem nächsten Problem zu stehen: Zwischen ihm und dem rettenden Sternenhimmel befand sich Heijis Schlaflager...! Der braungebrannte Junge lag völlig entspannt da und hatte den Mund im Schlaf leicht geöffnet. Volle Lippen, die einladend offen standen... ,Nein! Nicht daran denken!', ermahnte Shinichi sich nervös, ,Einfach schnell über ihn drüber klettern, die Gedanken leer machen, nur an die freie Lichtung draußen denken...!' Entschlossen richtete er den Blick nach vorne, vermied es tunlichst auch nur in die Nähe des schlafenden Jungen unter ihm zu blicken. Vorsichtig tastete er in der Dunkelheit nach einem Platz auf der anderen Seite des warmen Körpers um seine Hand abzustützen, bis er schließlich einen solchen fand und sein Gewicht darauf verlagerte. ,Nur noch en kleines Stück... Halt durch Shinichi... Nur noch ein kleines Stück...', machte er sich selbst Mut und hob den zweiten Arm. ,Gleich hast du es geschafft... gleich.' Und tatsächlich saß er nur wenige Minuten später schwer atmend einige Meter vom Zelteingang entfernt auf dem Boden und blickte erleichtert in den Sternenhimmel. ,Geschafft...' Kurz war es noch einmal kritisch geworden, als Heiji sich in genau dem Moment in seinem Schlafsack gedreht hatte, als Shinichi direkt über ihn gebeugt war und gerade mit dem Bein ausholen wollte um vollends über den anderen hinweg zu klettern. Doch auch diese Hürde hatte er schließlich genommen, auch wenn es beinahe seine gesamte Selbstbeherrschung gekostet hatte. ,Was muss er sich auch ausgerechnet zu mir drehen...' Allein der Gedanke, wie sich die weichen Gesichtszüge des anderen ihm zugewandt hatten, ließen den braunhaarigen Jungen mit der elfenbeinfarbenen Haut erneut schlucken. Heijis Wangenknochen waren durch das hereinfallende Mondlicht sanft betont worden, das weiche Haar fiel ihm zerzaust in die Stirn, die Lippen waren weiterhin leicht geöffnet und er murmelte selig lächelnd irgend etwas undefinierbares vor sich hin... Es hatte ihm wirklich einiges an Überwindung gekostet, sich nicht einfach völlig zu dem anderen hinunter zu beugen, sanft seine Lippen auf die des anderen zu legen, dessen Haare mit einer vorsichtigen Bewegung aus dem Gesicht zu streichen... Erneut tief aufseufzend ließ sich Shinichi rücklings ins Gras fallen und ließ den Blick über die endlose Sternenpracht schweifen, die sich über ihm am Himmelszelt erstreckte. ,Und was nun...?' In seinem eiligen Bemühen aus dem Zelt und damit aus Heijis Nähe zu entfliehen, hatte er gar nicht daran gedacht seinen eigenen Schlafsack oder zumindest eine Decke mit hinaus zu nehmen. Doch ohne ein derartiges Utensil würde die Nacht doch recht unbequem werden. Ein weiterer Seufzer entrang sich den Lippen des jungen Meisterdetektivs. ,Wunderbar, Shinichi, wirklich... Eine wahre Meisterleistung mal wieder...' Doch alles fluchen half nichts, er würde es wohl oder übel in Kauf nehmen müssen - denn ins Zelt zurückzukehren und die Sachen zu holen, kam auf keinen Fall in Frage. Allein bei der Vorstellung erneut über den warmen Körper des anderen zu klettern, dabei eventuell diesen sogar zu berühren... Shinichi schluckte. Nein, das war ein Ding der Unmöglichkeit. Er war schließlich auch kein Heiliger... Und bevor er noch etwas tat, was er später wirklich bereuen würde, würde er lieber eine Nacht im Grünen auf sich nehmen - im wahrsten Sinne des Wortes. Und davor würde ihm ein kurzes Bad im kühlen Wasser des Sees bestimmt nicht schaden, wie er resigniert feststellte. Verdammt, warum nur reagierte er auch so stark auf den anderen? Und was war es, was er da empfand? Doch so sehr er auch darüber nachgrübelte, er kam zu keinem anderen Ergebnis, als in all den anderen Wochen zuvor auch: Er wusste es einfach nicht. Er war sich sicher, dass er nicht in den anderen verliebt war, zumindest nicht in dem Sinne dass er sein ganzes restliches Leben mit ihm verbringen und auf ewig mit ihm beisammen sein wollte... Doch wann immer er Heiji sah, den Blick von dessen funkelnden Augen auf sich ruhen fühlte, rann ihm ein wohliger Schauer über den Rücken, schien ein elektrischer Stoß seinen Körper zu durchfahren und er wünschte sich nichts sehnlichster als diesen durchtrainierten Körper zu erkunden, die weichen Lippen des anderen zu küssen, die braungebrannte Haut mit Streicheleinheiten zu verwöhnen.... Ein tiefer Seufzer entrang sich den Lippen des jungen Meisterdetektivs, während er sich langsam wieder aufsetzte. ,Es wird wirklich höchste Zeit dass ich ins kalte Wasser komme...' Währenddessen lag Heiji Hattori, Meisterdetektiv des Westens, in seinem Schlafsack und bekam nichts von den Nöten seines Detektivkollegens mit. Doch auch sein Schlaf war alles andere als ruhig, wurde er doch im Traum immer wieder von den Bildern des Tages verfolgt... Shinichi, wie er im Licht des Mondlichts auf dem Ast saß... Shinichi, wie seine Haut von den Wassertropfen glänzend, im Gras lag... Shinichi, wie er einem Wassergott gleich im klaren Wasser des Sees trieb... Allen Bildern war jedoch gleich, dass Shinichi stets die Augen geschlossen hatte - reglos und nicht ahnend, dass Heijis Blicke beständig auf ihm ruhten, jede Einzelheiten in sich aufnahmen... Und wieder änderte sich die Szenerie... Shinichi lag im Gras, die Lippen leicht geöffnet, die Augen wie immer geschlossen, sein Atem schien zwar langsam, aber dennoch gleichmäßig zu gehen. ,Ob er schläft?', fragte Heiji sich. Sein Traum-Ich schien sich die gleiche Frage zu stellen, denn langsam beugte es sich hinunter zu dem reglos da liegenden Jungen und betrachtete ihn. Irgendwie kam Heiji das Ganze bekannt vor... Ja, es war fast so, wie heute Abend, als er Shinichi aus dem Wasser geholt hatte und... Er spürte wie seine Wangen sich röteten. ,Ich werde doch nicht gleich...?' Doch genau das schien sein Traum-Ich vorzuhaben. ,Halt! Nein, du kannst du kannst doch nicht einfach... ICH kann doch nicht einfach...' Doch wie es so oft in Träumen war, konnte Heiji keinerlei Einfluss auf die Handlungen seines Traum-Ichs nehmen, sondern nur zusehen wie dieses sich immer weiter zu dem anscheinend wirklich in tiefem Schlummer daliegenden Shinichi neigte.. Seinem Gesicht immer näher kam... bis sich schließlich ihre Lippen berührten. So weich und zart fühlten sie sich an, und dabei dennoch fest und warm... Selbst im Traum überlief Heiji bei diesem Gefühl ein wohliger Schauer und ein seliges Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Und anders als am Abend zuvor war dies keine Wiederbelebungsmaßnahme, sondern genau dass, als was es ein unbeteiligter Zuschauer wohl betrachtet hätte... Ein Kuss... Und was für einer! Denn plötzlich lag Shinichi keineswegs mehr ruhig im Gras, sondern schlang seine Arme um Heiji, zog ihn näher zu sich heran, während er gleichzeitig den Kuss immer weiter intensivierte... Und Heiji ließ es geschehen, spürte die warme Haut des anderen an der eigenen, nahm dessen Duft war, fühlte dessen Ponyfransen auf seiner Stirn kitzeln, während der Kuss immer inniger wurde... Schwer atmend lag Heiji in seinem Schlafsack und blickte zum Dach des kleinen Zeltes. ,Was war das denn gerade?', fragte er sich und schluckte leicht. Noch immer meinte er die warmen Lippen des anderen auf den seinen zu spüren, Shinichis Geruch einzuatmen, seinen Atem auf der Wange zu spüren... Was war das nur für ein Traum gewesen? Und dennoch... Die kleine, ihm schon wohlbekannte Stimme in seinem Unterbewusstsein wies ihn genugtuend darauf hin dass es ihm durchaus gefallen hatte... er sich fast wünschte, es wäre nicht nur ein Traum gewesen... ,Verdammt, was denke ich denn da?!' Entschlossen und fast ein wenig panisch schüttelte er den Kopf und zauste sich durch die Haare. "Als ob ich so etwas jemals... Nein, völlig unmöglich, dass Shinichi und... ich..." Erschrocken schlug er sich mit der Hand vor den Mund, als er merkte, dass er die letzten Worte zwar leise, aber dennoch gut hörbar ausgesprochen hatte und schielte mit einem unguten Gefühl im Bauch zu dem Platz, an dem der andere Junge sein Schlaflager aufgeschlagen hatte. ,Bitte lass ihn das nicht gehört haben...!', flehte er innerlich, denn er wusste, dass er einer genaueren Nachfrage, was er denn damit gemeint habe, im Moment vermutlich nicht gewachsen wäre. Doch zu Heijis Verwunderung - und unendlichen Erleichterung - lag dessen Schlafsack aufgeschlagen und leer neben ihm, von dem jungen Meisterdetektiven keine Spur. ,Nanu? Wo mag er denn hin gegangen sein?', wunderte er sich. "Shinichi?" Doch von dem war keine Spur zu sehen. ,Ob er mal kurz für kleine Detektive ist?', grinste er innerlich und war froh, dass sich die Temperatur seiner Wangen mittlerweile wieder fast auf ein normales Maß reduziert hatte. Doch ein rascher Griff in den glatten Stoff des Schlafsacks bewies ihm, dass der Junge bereits eine ganze Weile fort sein musste, war doch keinerlei Restwärme mehr zu spüren. "Seltsam..." Langsam und noch etwas ungelenk vom Schlaf, kroch der Junge mit der bronzefarbenen Haut vollends aus seinem eigenen Schlafsack heraus und blickte durch den halboffenen Zelteingang nach draußen. Doch von Shinichi keine Spur... ,Wo kann er nur stecken?'. Entschlossen schlug Heiji die Plane beiseite und kroch aus dem kleinen Zwei-Mann-Zelt. An Schlaf war so oder so nicht mehr zu denken. Es würde ihm schlichtweg keine Ruhe lassen, bevor er nicht wusste, wo sein Freund aus Tokyo war, also konnte er genau so gut aufstehen und nachschauen, wohin der andere verschwunden war. Zumal Heiji sich alles andere als sicher war, ob er überhaupt allzu bald noch einmal einschlafen wollte... Er schluckte kurz und schob den Gedanken eilig beiseite. ,Nein... Bloß nicht daran denken...' Statt dessen ließ er den Blick über die Wiese schweifen, während er sich ein wenig reckte. Sie hatten ihr Zelt auf einem kleinen Hügel aufgeschlagen, sodass der dunkelhaarige Junge eine gute Sicht über die nähere Umgebung hatte. Auf der rückseitigen Hälfte war Shinichi nirgends zu sehen, doch auf der Vorderseite entdeckte er nach kurzem Suchen eine plattgedrückte Stelle im Gras. Mit einigen wenigen Schritten war er an der Stelle und fuhr leicht mit der Hand über die Stelle. ,Er muss eine ganze Weile dort gelegen haben, die Halme haben sich erst halb wieder aufgerichtet...' Heijis Blick schweifte erneut über die Landschaft, schweifte über den sanften Abhang der zum See führte, schweifte kurz zu einigen Büschen am Rand und wanderte schließlich weiter zum silbern glänzenden Wasser des Sees, wo er meinte, einen Schatten zu erkennen. ,Schwimmen? Um diese Zeit?', wunderte sich der Junge aus Osaka, begab sich aber dennoch mit gemächlichen Schritten hinunter zum See, wobei er die sich nur schemenhaft vom glitzernden Wasser abhebende Gestalt nicht aus den Augen ließ. "Er ist es tatsächlich...", murmelte er verdutzt, als er den Rand des kühlen Nasses erreicht hatte. Deutlich konnte er nun die zerzausten braunen Haare erkennen, deren widerspenstiges Haarbüschel am Hinterkopf unverwechselbar war. Ja, es war wirklich Shinichi, der da draußen mitten in der Nacht unter dem Licht des vollen Silbermondes seine Bahnen zog, so völlig in sein Tun vertieft, dass er gar nicht bemerkte, dass er mittlerweile einen Zuschauer hatte... "Shinichi...", murmelte Heiji leise, schaffte es aber weder, seine Stimme zu einem Rufen zu erheben, noch konnte er sich von dem Anblick losreißen, der sich ihm im Licht des vollen Silbermondes bot. ,Er ist also nur nochmal eine Runde schwimmen gegangen...' Erleichtert, aber auch irgendwo dennoch fasziniert von der Szenerie, ließ sich Heiji ins weiche Gras sinken und beobachtete die fast irreal erscheinende Gestalt mit der elfenbeinfarbenen Haut, die, einem Nymphen gleich, fast eins zu werden schien mit dem sie umgebenden schillernden Wasser des Sees. Gleichmäßig bewegten sich die Glieder des Jungen aus Tokyo, während er in gemächlichem Tempo eine Runde nach der anderen durch das kühle Nass antrat und dabei eine kleine Insel etwa hundert Meter vom Ufer entfernt, immer wieder aufs neue umkreiste. Fast erschien es Heiji, als befände er sich noch immer in seinem Traum... Ertappt zuckte der Junge aus Osaka zusammen. ,Nein... nicht daran denken...' Dennoch konnte er nicht verhindern, dass ihm erneut die noch frischen Bilder seines Traums vor seinem inneren Auge erschienen. Ein roter Schimmer breitete sich auf seinen Wangen aus und er wandte den Blick zur Seite. "Nein.... Ich bin wach. Und so einen Unsinn wie diesen Traum vergesse ich besser sofort...!", flüsterte er mit entschlossener Miene und zählte innerlich bis zehn, bevor er wieder in Richtung des Sees blickte - gerade rechtzeitig um Shinichi hinter der kleinen Insel, kaum mehr als eine bewachsene Sandbank, verschwinden zu sehen. ,In Ordnung... Sobald er wieder auf der anderen Seite erscheint, werde ich ihm zurufen und fragen wieso er mitten in der Nacht alleine schwimmen geht...', sprach sich der Junge aus Osaka selber Mut zu und fixierte den entsprechenden Punkt des Sees mit seinen blaugrünen Augen, ,Schließlich könnte ihm sonstwas passieren, wenn er so alleine...' Er stockte, hatte dieser Gedanke doch erneut die Bilder des Abends hervorgerufen, die sich nun erneut mit denen seines Traumes zu vermischen drohten... ,Nein, verdammt nochmal!', schalt er sich selbst und stand wütend auf, wobei er das warme Kribbeln, welches sich von seinem Bauch ausgehend nach und nach in seinem ganzen Körper auszubreiten schien, geflissentlich zu ignorieren versuchte. Allerdings ohne allzu großen Erfolg. "Ich glaube, mir könnte etwas Abkühlung ebenfalls nicht schaden...", seufzte der braungebrannte Junge missmutig. Und bevor er noch weiter an irgend etwas denken konnte, mit dem er sich nicht beschäftigen wollte, watete er in das kühle Nass des Sees und schwamm mit langsamen, aber kräftigen Schwimmzügen zu der Stelle, an der Shinichi gleich wieder hinter der Insel auftauchen musste. Und während die beiden Jungen im schimmernden und funkelnden Wasser des Sees ihre mitternächtlichen Bahnen zogen, lag über allem das sanfte Licht des vollen Mondes, der still und wissend am Himmel stand und die milde Sommernacht mit seinem silbernen Leuchten erfüllte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)