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Broken Heart 2

Sind wir noch Freunde, wenn wir uns das nächste Mal treffen?
von

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Fehlschlag und Flucht

Broken Heart 2 - Sind wir noch Freunde, wenn wir uns das nächste Mal treffen?

02. Kapitel: Fehlschlag und Flucht
 

Das Forschungszentrum wirkte moderner, als ich es in Erinnerung hatte. Zwar kam es immer noch nicht an die technische Ausrüstung von Biovolt heran, aber immerhin hatten sie sich etliche neue Gerätschaften angeschafft. Ich hatte nur leider das ungute Gefühl, dass die 'Bedrohung' durch Biovolt daran Schuld war.

Als ich die ersten paar Schritte in den Raum trat, beachtete mich niemand. Die suchenden, umherschweifenden Blicke schienen auch Niemandem aufzufallen. So weit, so gut. Ich musste mich nun als Einer von ihnen ausgeben, ich musste natürlich wirken und durfte auf keinen Fall einen Fehler machen. Mit langsamen Schritt ging ich durch die Halle, auf der Suche nach dem Chip. Laut meinen Informationen befand er sich irgendwo in diesem Raum und wurde höchstwahrscheinlich gerade untersucht, um an den Code zu kommen. Es würde schwer werden, an den Chip zu kommen, aber ich würde es schon hinbekommen.

Mein Plan, den ich mir überlegt hatte, war eigentlich recht simpel; was vielleicht daran lag, dass mir nichts Anderes eingefallen war.

Sobald ein geeigneter Zeitpunkt gekommen war, würde ich einen Fehlalarm auslösen. Die Verwirrung der Wissenschaftler würde die perfekte Tarnung sein, um die zwei Chips - die Fälschung (die ich bei mir trug) und das Original - auszutauschen.

Wiederum blickte ich mich kurz um und suchte nach einem geeigneten Standort für meine ‚wissenschaftliche Arbeit’. Tatsächlich schien ich langsam Aufmerksamkeit zu erregen, weil ich nur da stand und mich umschaute, ein paar Schritte lief und wieder um mich blickte. Verflucht, wenn das so weiter ging, dann würde ich noch wirklich den Auftrag verhauen! Ausgerechnet den ersten offiziellen Auftrag, der mir zugeteilt worden war.

Ich setzte mich in Bewegung und ging zum anderen Ende der Halle. Im vorderen Bereich hatte ich schon für viel zu viel Aufsehen gesorgt. Im nächsten Moment fiel mir eine Gruppe Wissenschaftler auf, die um eine Art kleine Säule herumstanden, Daten eingaben und sich Notizen machten. In der Mitte der gläsernen Säule lag sanft eingebettet der gesuchte Datenchip. Um nicht noch mehr aufzufallen, drehte ich mich weg und konzentrierte mich auf eine völlig andere Gerätschaft. Allerdings schenkte ich den Daten nur geringes Interesse, bis ich erkannte, wofür die Daten waren.

Die Wissenschaftler der BBA beschäftigten sich mit dem selben Problem, mit dem ich mich vor zwei Wochen beschäftigt hatte: die Stabilität der Powerringe. Es hatte mich ziemlich viel Zeit gekostet, bis ich hinter den Trick gekommen war, doch nun konnte ich der Versuchung einfach nicht widerstehen, mir die Daten genauer anzusehen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen musste ich feststellen, dass die BBA bei der Lösung genauso große Probleme hatte wie ich.

Nur, dass ich inzwischen wusste, wie man die Powerringe verbessern konnte, und die BBA nicht.

Leise seufzend wandte ich mich ab und setzte mich an einen der ‚Grübeltische’, wie wir es bei Biovolt nannten. Es waren einfach Tische, die jedem Forscher frei zur Verfügung standen und an denen er ungestört über Probleme, die sich bei seiner Arbeit ergeben haben, nachdenken konnte. Ich legte Dizzy ab, klappte sie auf und mit einem leisen Surren erwachte sie zum Leben.

In der letzten Woche hatte ich meinen Plan mehrmals mit ihr durchgesprochen und ich hoffte, dass sie trotz der Auseinandersetzung, die wir gestern Abend gehabt hatten, mitarbeiten würde und mich nicht im Stich lassen würde. Allerdings kannte ich Dizzy gut genug, um zu wissen, dass ich ihr bedingungslos vertrauen konnte.

Vorsichtig setzte ich meine Hände auf die Tasten und begann, den Fehlalarm vorzubereiten. Nachdem ich die nötigen Daten eingegeben hatte, öffnete ich, so geräuschlos wie es nur ging, ein kleines Verdeck, hinter dem sich mir einige Kabel offenbarten.Ich ließ einen wissenden Blick über sie schweifen und entdeckte auch recht schnell den gesuchten Anschluss, den ich sofort mit Dizzy vernetzte. Nach einem kurzen weiteren Check meiner Eingaben blickte ich mich nochmals genauestens um, um festzustellen, wohin ich mich begeben musste und wie der günstigste Weg war. Als ich mich letzten Endes vergewissert hatte, dass alles soweit in Ordnung war, atmete ich noch einmal tief durch.

Verflucht, beim nächsten Auftrag von Biovolt würde ich einfach ablehnen! Solche Jobs waren einfach nichts für mich. Bryan war der Typ für solche Arbeiten, ihm machte das womöglich noch Spaß, aber ich-... ich saß lieber im Hauptquartier und werkelte dort vor mich hin. Das war wesentlich ungefährlicher.

Langsam bewegte ich meinen Zeigefinger auf sein Ziel zu und atmete erleichtert aus, als ich endlich den Fehlalarmbefehl bestätigt hatte. Dieser würde nun in etwa zehn Sekunden erfolgen. So viel Spielraum hatte ich mir gelassen, um in die Nähe des Chips zu kommen. Ich packte meinen Laptop wieder zusammen und klemmte ihn mir unter den Arm, während ich mich näher zu dem Chip hin bewegte.

Noch acht Sekunden.

Ein leiser Hauch der Unsicherheit befiel mich. Was wäre, wenn die BBA den Notfallplan inzwischen geändert hatte und einer der Wissenschaftler bei dem Datenchip bleiben würde?

Zu meiner Zeit, als ich noch bei der BBA ab und an einmal mithalf, gab es die Order, dass, sobald ein Alarm - vor allen Dingen beim Feueralarm war die Anordnung extrem wichtig - ertönte, die Wissenschaftler sofort den Raum zu verlassen hatten, da dieser dann in eine Art „Gefriertruhe“ verwandelt wurde, damit den Daten auf den Computern nichts passierte. Dann betrug die Temperatur in dem Raum - der natürlich auch dementsprechend abgeriegelt wurde - mehrere Grad unter Null.

Noch 5 Sekunden.

Ich trat auf eine der Konsolen ganz in der Nähe der kleinen Säule, in der sich der Datenchip befand. In meiner Zeit bei der BBA hatte es nie irgendeinen Zwischenfall gegeben, insofern hatte ich keine Ahnung, wie die Wissenschaftler reagieren würden. Ich hoffte nur, dass sie mich nicht beachten würden, während ich die Fälschung und das Original vertauschen würde.

Noch drei Sekunden.

Obwohl ich innerlich aufgewühlt war, versuchte ich ruhig zu bleiben. Auf keinen Fall durfte ich auffallen.

Noch eine Sekunde.

Verflucht, wieso ging die Zeit so schnell vorbei! Ich war doch psychisch noch gar nicht so weit, ich-...

Das laute Sirenengeheul riss mich aus meinen Gedanken und einige der BBA-Forscher sprangen erschrocken auf, während der andere Teil eiligst die letzten Daten abspeicherte und sich dann in Richtung Ausgang begab.

Ich selbst wartete, bis ich mir sicher war, dass keiner mich beobachtete, lief möglichst nah an der Säule vorbei und tauschte mit einer gekonnten Handbewegung (die ich mir von Ian abgeschaut hatte) die beiden Chips aus. Dann schlug ich einen Weg in Richtung Ausgang ein, während immer noch verwirrte Wissenschaftler um mich herumwuselten. Spontan fragte ich mich, ob diese denn überhaupt eine Überlebenschance gehabt hätten, wenn es ein echter Notfall gewesen wäre.

Ich lief in Richtung Tür und schloss mich somit den übrigen Forschern an. Glücklicherweise war ich nicht der Letzte, so fiel ich wenigstens nicht mehr als nötig auf.

Der schwere Schritt in meinem Plan war endlich vollbracht, und die Wahrscheinlichkeit, dass mich irgendjemand jetzt noch erwischen würde, war sehr gering. Ich würde mit den Wissenschaftlern gemeinsam den Stützpunkt verlassen, und sobald dann ein günstiger Zeitpunkt gekommen war, würde ich mich aus dem Staub machen.

„Achtung, Achtung!“

Die donnernde Stimme riss mich unsanft aus meinen Überlegungen. Abrupt erstarb das Sirenengeheul und die Stimme fuhr fort: „Es handelt sich nur um einen Fehlalarm, der durch einen technischen Defekt ausgelöst wurde. Alle Mann zurück auf die Stationen. Ich wiederhole: Es besteht keine Gefahr, Sie können wieder zurück auf Ihre Posten gehen.“

Verdattert blieb ich stehen. Mist, ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie so schnell dahinter kommen würden, dass sie so schnell den Fehler bemerkten.Ein paar Wissenschaftler zogen mit erleichterten Gesichtern an mir vorbei und ich zwang mich dazu, ihnen langsam zu folgen. Ich wollte immerhin nicht zu viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Allerdings ließ ich mich langsam zurückfallen, und als ich am Ende des marschierenden Forschertrupps angekommen war, blieb ich kurz stehen und wartete, bis sie um eine Ecke gebogen waren.

Der Sicherheitsdienst würde mich Wohl oder Übel bemerken, das stand außer Frage. Die Kameraüberwachung war recht genau und ich konnte nur hoffen, dass der Wärter im Moment nicht auf den Monitoren im Kontrollraum beobachtete, wie ich mich mit Dizzy aus dem Staub machte.

Nun, wie konnte ich am besten abhauen, ohne das irgendjemand Verdacht schöpfte? Angestrengt dachte ich nach, während ich wieder weiter in Richtung Forschungsabteil lief. Würde ich einfach herumstehen, wäre das viel zu auffällig; allerdings war ich wahrscheinlich sowieso schon entdeckt worden. Aber vielleicht war ich ja nur ein Forscher, der zu weiteren Untersuchungen in ein anderes Labor wechselte?

Gedankenversunken lief ich um die Ecke, bemerkte zu spät, dass mir jemand entgegenkam und ehe ich mich versah, war ich auf meinem Hintern gelandet. „Verflucht!“, murrte ich, „Können Sie nicht besser aufpassen?“

Als ich aufblickte, sah ich in das Gesicht von keinem anderen als Johnny McGregor und im nächsten Moment starrte ich ihn entsetzt an. Ob er mich erkannt hatte? Für einen Bruchteil einer Sekunde kam es mir zumindest so vor, doch im nächsten Augenblick veränderte sich seine Miene und er reichte mir eine Hand, die ich zögerlich entgegen nahm. War das eine Falle?

„Sie sind in mich hineingerannt“, stellte er knapp fest, ehe er sich abwandte und in die andere Richtung weiterlief. Erleichtert atmete ich aus. Vielleicht wusste man hier in der BBA nicht, dass ich inzwischen anders aussah...?

„Und, Kenny, ich würde nicht diesen Weg nehmen. Robert und Kai kommen gleich da entlang.“ Erschrocken fuhr ich zu Johnny herum, dieser war jedoch bereits wiederum abgebogen und außer Sichtweite. Verflucht, wenn er wusste, wer ich war, warum hatte er mich dann nicht gefangen genommen? Und warum hatte er mich vor Kai und Robert gewarnt? Das roch einfach geradezu nach Falle!

Andererseits, wenn ich-...

„So, so, wen haben wir denn da?“
 

Nun, die Erkenntnis, dass Johnny Recht gehabt hatte, brachte mir nun auch nicht mehr sonderlich viel: ich saß hinter einem Tisch, gefesselt auf einem Stuhl in einer Art Verhörraum und dachte angestrengt darüber nach, ob ich die BBA wegen Freiheitsberaubung oder etwas ähnlichem anklagen könnte. Allerdings kam ich zu der Überzeugung, dass mir das in diesem Augenblick auch nicht sonderlich weiterhelfen würde.

Ich blickte überrascht auf, als sich die Tür zu meinem ‚Gefängnis’ öffnete und Robert den Raum betrat. Er schaute mich kalt an und ich erwiderte seinen Blick. Ich hatte keine Lust, dass es am Ende vielleicht so wirkte, als könnte ich diesem nicht stand halten.

„Nun“, begann er, wobei seine Stimme so ruhig und abweisend wie damals klang, als wir ihn kennen gelernt hatten, „So sieht man sich wieder.“

Während er auf mich zu trat, wandte er seine Augen nicht ab, auch als er begann, vor mir hin und her zu laufen, musterte er mich die gesamte Zeit über aufmerksam. Meine Aufmerksamkeit wandte sich für einen Augenblick einem großen Spiegel an der Wand zu. Ich kannte derartige Spiegel aus Krimifilmen und ich überlegte, ob sich auch in meinem Fall irgendwelche Leute dahinter befanden, die meine Reaktionen auswerteten. Plötzlich blieb Robert stehen und blickte mich ernst an. „Was hat Biovolt vor?“

Schweigend sah ich ihn an. Ich würde sicher nicht Biovolt, und damit meine Freunde, verraten! Zumal Biovolt meines Wissens nach nichts vorhatte, außer zu forschen. Er wartete kurze Zeit ab, doch ich sagte nichts.

„Also willst du nichts über die Pläne verraten“, während er das sagte, ließ er sich auf einem zweiten Stuhl auf der anderen Seite des kleinen Tisches nieder, „Nun, dann erzähle mir doch zumindest, was du hier wolltest. Der Datenchip ist noch da. Also, was macht Biovolt-Personal im BBA-Hauptquartier?“

Zufrieden lächelte ich in mich hinein. Es war also nicht aufgefallen, dass es eine Fälschung war. Wie auch? Die Chips waren vollkommen identisch, nur der Inhalt stimmte nicht überein. Den eigentlichen Chip hatte ich gut versteckt, sodass man ihn höchstwahrscheinlich auch nach einer ordentlichen Leibesvisitation nicht finden würde. Da sie allerdings nicht einmal ahnten, dass ich den Chip gestohlen hatte, würde es diese sowieso kaum geben.

Obwohl ich innerlich völlig erleichtert war, traute ich mich nicht, meine Freude nach außen hin zu zeigen; Robert würde sofort bemerken, dass etwas nicht stimmte. Ich starrte ihn weiterhin stumm an. „Auch nichts?“

Der Däne schnaubte und erhob sich. „Nun, dir wird dein Schweigen schon noch vergehen.“

Gerade als er sich auf den Tisch aufstützte und seinen Mund öffnete, um etwas zu sagen, ging die Tür auf. Robert fuhr genervt herum. „Was ist?“

Johnny hob kurz entschuldigend die Hände und zuckte dann mit den Schultern. „Ich soll dich holen, Kai möchte mit dir reden. Keine Ahnung warum.“ Der umherschweifende Blick Johnnys traf mich und er musterte mich genauestens, seinem Gegenüber schien das plötzliche Interesse an mir jedoch nicht aufgefallen zu sein und so lief Robert zur Tür, an Johnny, der ihm wortlos Platz machte, vorbei. Der Schotte blieb noch einige Zeit lang im Türrahmen stehen, ehe er den Raum endgültig betrat und die Tür hinter sich zu zog.

„Sag mal, glaubt ihr Japaner das, was man euch sagt, grundsätzlich nur dann, wenn ihr euch selbst davon überzeugt habt?“

Es klang nicht wütend, aber dennoch merkte man ihm aufgrund seiner Haltung an, dass er leicht verstimmt war. Er schnaubte und kam auf mich zu, während ich ihn immer noch verwirrt musterte. Ich wurde aus diesem Typen einfach nicht schlau! Er arbeitete doch für die BBA, nicht wahr? Also warum hatte er dann versucht mir zu helfen und warum warf er mir jetzt vor, warum ich nicht auf ihn gehört hatte? Es ergab keinen Sinn!

Als er nun endgültig vor mir stand, beugte er sich vor, stützte seine Hände auf die Stuhllehnen und blickte mich genervt an. „Nun, was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“

Mit einem leisen Seufzen gab er seine Position auf und trat hinter meinen Stuhl.

Im nächsten Moment war ich meine Fesseln los und blickte überrascht auf.

„Was soll das?“, fragte ich, doch Johnny ignorierte meine Frage vollkommen.

„Und jetzt hau’ ab, bevor Robert bemerkt, dass etwas nicht stimmt.“

„Wieso tust du das?“, erkundigte ich mich erneut. Anhand von Johnnys Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass er keine Lust hatte darüber zu diskutieren, „Das ist meine Sache.“

Ich blickte auf den großen Spiegel. Also war da wirklich jemand dahinter oder war die Sache mit Johnny nur eine Falle? Andererseits hatte ich das letzte Mal auch zu lange gezögert, wodurch sich meine Lage nur noch mehr verschlechtert hatte. Ein trockenes Lachen riss mich aus meinen Gedanken.

„Keine Panik, da ist niemand dahinter“, er trat auf den Spiegel zu und runzelte dann die Stirn, „Glaube ich zumindest...“

Plötzlich drehte er sich blitzschnell um. „Verflucht, hör’ auf mich ständig vom Thema abzubringen! Wenn du so weiterlaberst, dann kommt Robert noch zurück!“

Nun, ich war mir nicht ganz darüber im Klaren, ob Johnny mit sich selbst oder mit mir geredet hatte, da er mich zwar angesehen, ich aber innerhalb der letzten Minuten nichts mehr gesagt hatte.

„Hör’ gut zu. Ich geh’ gleich da raus und lenke den Wachposten ab. Du verschwindest währenddessen, kapiert? Wenn du um die Ecke biegst wirst du rechts an der Seite, hinter ein paar Pflanzen versteckt, Klamotten finden, mit denen fällst du nicht so sehr auf. Aber ich rate dir: pass’ auf die Kameras auf!“

„Moment mal...“, unterbrach ich leicht irritiert und versuchte alle Informationen in mir aufzusaugen, „Wo ist Dizzy?“

Johnny stöhnte entgeistert auf. „Gibt es nicht wichtigere Sachen, als so einen blöden Computer?“

„Dizzy ist kein blöder Computer!“, warf ich gereizt ein.

„Was auch immer. Wenn du ihn mitnehmen willst, musst du ihn selbst finden. Ich weiß nicht genau, wo Robert ihn hingeräumt hat. Wahrscheinlich in irgendeinem bewachten Raum oder so. Und ich warne dich: wenn du dich noch mal erwischen lässt, dann werde ich dich bestimmt nicht noch mal da rausholen.“

Mit diesen Worten trat er aus dem Raum, ließ die Tür leicht angelehnt und ich blickte durch den schmalen Spalt. Johnny trat auf den Wachposten zu und begann ein Gespräch. Worüber wusste ich nicht und wollte ich auch eigentlich gar nicht wissen. Der Schotte stellte sich allerdings wesentlich geschickter an, als ich erwartet hatte. Bereits nach kurzer Zeit hatte er die Aufmerksamkeit der Wache auf den anderen Teil des Flures gelenkt und ich nutzte die Gelegenheit und huschte aus dem Zimmer.
 

Tatsächlich fand ich unauffällige Klamotten genau dort, wo Johnny gesagt hatte, dass ich sie finden würde und obwohl ich Johnny eigentlich hätte dankbar sein müssen, brachte ich das einfach nicht über mich. Nun gut, er half mir jetzt schon zum zweiten Mal, aber bewies das nicht geradezu, dass es sich um eine Falle handelte?

Die Frage war nur: was für eine Art Falle? Würde irgendjemand mir jetzt gleich auflauern oder würden sie mich erst schnappen, sobald sie sich darüber im Klaren waren, was ich hier überhaupt wollte? Letzteres war sehr wahrscheinlich. Aber ich hatte ja bereits erledigt, was ich erledigen sollte: der Chip war ausgetauscht.

Oh Gott, hoffentlich war Stephan nicht hinter den Zwischenfall gekommen, sonst würde ich mir garantiert eine Standpauke anhören dürfen!

Seufzend sah ich mich um. Wo sollte ich nach Dizzy suchen? Ich konnte sie ja schlecht einfach zurücklassen... Ich warf einen berechnenden Blick auf die Überwachungskamera, wartete kurz und huschte dann unter ihr hindurch. Hoffentlich war ich im richtigen Winkel gewesen, damit mich die Kamera nicht gesehen hatte... Vorsichtig blickte ich über meine Schulter.

Nein, die Kamera war nicht auf mich gerichtet, sondern zog weiterhin ihre prüfenden Bahnen, ohne etwas zu entdecken. Erleichtert wandte ich mich wieder meinem Weg zu, vernahm jedoch im nächsten Moment Stimmen.

Erschrocken zuckte ich zusammen. Wer auch immer das war... Er war auf direktem Weg zu mir!

Ich blickte mich suchend nach einem Versteck um, nur um festzustellen, dass es hier überhaupt keine Möglichkeiten gab, sich zu verstecken und dass es wahrscheinlich zu gefährlich war, den Weg zurück zu gehen. Vor allem aber würde ich es kaum in der Zeit schaffen, die mir noch blieb...
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MuckSpuck
2008-06-01T10:50:51+00:00 01.06.2008 12:50
wie versprochen bin ich bei deinen ffs wieder eingestiegen ^^
Von:  musi
2006-06-11T18:59:16+00:00 11.06.2006 20:59
ui das war ja wieder spannend geschriebe
mach weiter so
greez musi
Von:  LindenRathan
2006-06-11T14:39:54+00:00 11.06.2006 16:39
Ja, das hat mir gut gefallen.
Es war spannend und flüssig geschrieben.
Von: abgemeldet
2006-06-11T13:41:52+00:00 11.06.2006 15:41
*.*
Das war ein echt gutes kappi^^
richtig spannnend ich hoffe du schreibst schnell weiter^^

elfchen


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