Rêve Noir and Blue Fake von black_rain ================================================================================ I/14 ---- ~ 14 ~ Shay fühlte sich unwohl in der riesigen, rein westlich gehaltenen Präsidentensuite. Zwar verhehlte auch die Einrichtung ihres eigenen Hauses ihr astronomisches Jahresgehalt keineswegs, aber dieses Zimmer war nichts anderes mehr als Luxus in seiner reinsten Form - und wenn man ihn fragte auch überflüssigsten. Innerlich seufzte er tief, dann versuchte er sich auf die wesentliche Einrichtung zu konzentrieren, die für die Fotos irgendwie genutzt werden konnte: Da gab es ein breites, schimmernd schwarzes Canapé inklusive zweier bequem aussehender Sessel, in denen Rei allerdings vermutlich sofort verschwinden würde so elfenhaft schlank wie er war. Weiterhin zierten ein offensichtlich handgedrechselter in einem warmen Braunrot lackierter Holztisch mit schwarzen Einlegearbeiten sowie die vier dazugehörigen weich gepolsterten Stühle den Raum. Ansonsten gab es noch ein paar Regale, die ihnen nichts brachten, zumal sie fast gänzlich aus Glas zu bestehen schienen, und dann einfach nur noch so viel Platz wie möglich: Gut die Hälfte des edlen Parkettbodens war frei zugänglich und auf der Fensterseite des Raumes lag noch ein geradezu gigantischer runder Perserteppich, der einen Durchmesser von bestimmt zweieinhalb Metern hatte. Nicht nur für japanische Verhältnisse war dieser Raum also praktisch leer und äußerst "geräumig" zu nennen. Nereis, der solche Räume ablehnte und nicht voll gestopfte aber gut gefüllte Zimmer lieber hatte, sah sich eindeutig missgelaunt um, zuckte dann aber doch nur mit den Schultern und verbeugte sich sacht und elegant wie ein Elf vor der Fotografin, die sich bereits wortreich bedankt hatte, dass Nereis und Ayumi sich so kurzfristig noch Zeit genommen hatten. Ayumi tat es ihm gleich und sah die Frau dann einfach nur fragend an, welche auch sofort zu erklären begann: "Wir haben eine Fanservice-Fotostrecke im Auge, wie Yokomitsu-san Ihnen vielleicht schon mitgeteilt hat." Rei nickte schweigend. Sein Rotschopf redete nie viel in Anwesenheit fremder Personen - und schon gar nicht _mit_ diesen -, wodurch er oft sehr kühl wirkte, auch wenn er eigentlich das genaue Gegenteil, nur eben etwas verschlossen, war. "Allerdings dachte ich mir, nachdem ich zur Vorbereitung einige Videos Ihrer Konzerte angesehen habe, dass improvisierte Posen Ihre", sie errötete leicht, "natürliche Schönheit noch unterstreichen würden und habe daher eine bewegliche Ausrüstung mitgebracht. Ich würde Sie dann also gern überall hier im Raum - auf einem Sessel, auf dem Teppich und was Ihnen vielleicht noch gefiele - fotografieren, um eine gute Auswahl zu haben. Bewegen Sie sich einfach frei durch den Raum und beachten Sie mich gar nicht." /Blablabla/, dachte Shay leicht genervt, ohne jedoch seine unbewegte Miene zu verändern. /Als ob wir Amateure wären!/ Rei dagegen nickte nun schon wesentlich begeisterter und sah sich noch einmal prüfend im Raum um. Fanservice und alles was irgendwie damit zu tun hatte möglichst sexy und verrucht auszusehen war genau seine Welt. Shay wusste nicht einmal genau warum, doch es brachte ihn innerlich zum Lächeln: Manche Dinge würden sich an Rei wohl nie ändern und irgendwie beruhigte ihn diese Tatsache ganz ungemein, denn es bedeutete zugleich, dass er nicht eines Tages aufwachen und einen völlig anderen Menschen vor sich haben würde. "Den Teppich nehmen wir zuerst!", bestimmte Nereis und Shay zuckte nur zustimmend mit den Schultern, während Yokomitsu entschuldigend zur Fotografin blickte, die ihre Ausrüstung bereits vor einem der beiden Sessel positioniert hatte und nun versuchte, gute Miene zu bösem Spiel zu machen. "Aber natürlich", erwiderte sie mit ihrer leisen, einem beständigen Seufzen nicht unähnlich klingenden Stimme und ließ sich von Yokomitsu bei der Umstellung der Geräte helfen, damit es schneller ging. Unterdessen setzte sich Rei in die Mitte des Teppichs, die Beine seitlich vom Körper auf dem Boden liegend und sich mit einer Hand abstützend. Ayumi sah anerkennend zu, wie Nereis sich in Sekundenschnelle zurechtrückte, setzte sich dann an die linke Seite des Rotschopfes und zog ihn halb an sich. "Wartet!", rief Shigeharu und kam schnell heran, knüpfte dann eilig die Lederriemen um Reis Hals wieder auf und drückte sie Ayumi in die Hand. Dieser blinzelte ihn einen Moment nur verwirrt an, dann verstand er und grinste Nereis leicht an. "Jetzt habe ich wohl ein neues Haustier, was?", flüsterte er dem Jüngeren direkt ins Ohr und zog jenen dann mithilfe seiner neuen _Leine_ vorsichtig noch ein Stück näher zu sich heran. "Meoow..." schnurrte der Neunzehnjährige zur Antwort und vergrub seine Finger über Shays Brust in dessen Oberteil. Noch bevor Ayumi blinzeln konnte, huschte das Blitzlicht über ihre Gesichter und wenige Minuten später, in denen sie sich gekonnt auf dem Teppich räkelten und mit ihrer Herrchen-und-Haustier-Rolle experimentierten ohne die Kamera noch recht zu registrieren, weil sie viel zu sehr miteinander beschäftigt waren, musste die junge Frau auch schon den ersten Film wechseln. Flink wie ein junger Fuchs sprang der Rothaarige auf und schleppte Ayumi durchs Zimmer, sodass sich der Schwarzäugige innerhalb von ein paar Dutzend Sekunden bereits wieder auf der Seite liegend und mit einem angewinkelten Arm auf der Lehne abstützend auf dem Canapé vorfand. Mit einem kurzen "Da!" packte Nereis ihm wieder die weichen schwarzen Lederbänder in die Hand und verbiss sich, auf dem Rücken liegend, spielerisch in Ayumis Kehle, knurrte leicht, auch wenn man das auf dem Foto logischerweise nicht hören können würde. Dafür jagte es dem Blauhaarigen jedoch einen angenehmen Schauer über den Rücken und erneut vergaß er alles um sich herum, bemerkte nicht einmal das grelle Blitzlicht, nur den weichen Hals unter seinen zärtlich werbenden Fingern und Reis heißen Atem auf seiner Haut. /Ich liebe dich/, dachte er atemlos in diesem Augenblick, der sich in sein Gedächtnis grub - unglaublich schön und wertvoll, aber auch ebenso grausam... "Hab ich nur das Gefühl oder wird es hier irgendwie heiß?", hörte er Shigeharu wie durch dicken Nebel hindurch flachsen. "Wenn's dir zu heiß wird, kannst du dich gern etwas freier machen, Shiro", gab Yokomitsu anzüglich zurück, was die Fotografin erröten ließ, als Shay, gerade nur mühsam in die Realität zurückfindend, aufsah. "Wohin wollen wir jetzt?", erkundigte sich Nereis und sah sich bereits suchend um, während sie wieder aufstanden. /Seit wann sagst du wieder in aller Öffentlichkeit ,wir'?/, gab Ayumi in Gedanken zurück. Laut antwortete er bloß schulterzuckend: "Lass uns den Tisch nehmen!" Daraufhin grinste Rei breit und ging mit betont aufreizendem, wippendem Gang vor Shays Augen zu dem Möbelstück, drehte sich dort angekommen mit einem gekonnten Hüftschwung um und setzte sich dann elegant und mit übergeschlagenen Beinen auf die Tischplatte, sodass der Stoff seines Gewandes wieder die Festen Oberschenkel preisgab. Schluckend bemerkte er, wie Rei eine perfekt geschauspielerte höflich-interessierte Miene aufsetzte, registrierte allerdings auch das aufreizende Blitzen im Blick seines Rotschopfes, der ihm direkt in die Augen sah. Ayumi nahm die Herausforderung an, gönnte sich noch einen bittersüßen Augenblick lang den Luxus, Nereis einfach nur bewundernd anzustarren, bevor er sich mit der gefährlichen Langsamkeit eines witternden Jaguars in Bewegung setzte und scheinbar zögernd herankam. Die Fotokamera war endgültig vergessen, Yokomitsu, Shigeharu-san und die Fotografin schlicht und einfach ausgeblendet. Shay verbeugte sich schmal und fast ein wenig maliziös lächelnd vor dem Jüngeren, setzte dabei ein neckisches Küsschen auf das entblößte Knie. Nereis dagegen schwieg einfach, blieb völlig still, sah ganz und gar unschuldig drein und strahlte gleichzeitig eine sehr subtile Art Erotik aus, ließ seinen blauhaarigen Freund großzügig gewähren. Ayumis kaum wahrnehmbares Lächeln begann leicht diabolisch zu werden, während er mit seinen Fingerkuppen federleicht über Reis linkes Bein strich bis sich eine feine Gänsehaut unter seinen Fingerspitzen bildete. Einige Momente lang beobachtete er, wie Nereis' stoische Züge nur für ihn und vielleicht noch die Kamera sichtbar zu entgleisen begannen, dann umfasste er die schmalen Knie mit seinen Händen und drückte sie mit sanften Nachdruck auseinander, sodass der seidige Stoff wie in Zeitlupe zwischen die Beine des Kleineren rutschen konnte und verdeckte, was verdeckt bleiben sollte, ließ dann seine Fingernägel über die weichwarmen Schenkelinnenseiten bis wenige Millimeter vor die Körpermitte des anderen und dann jäh nach schräg außen zu den Hüftknochen gleiten. Ein leises Knurren vibrierte in der Luft und Rei drückte leicht den Rücken durch, doch der Schwarzäugige ließ sich nicht stören als er genüsslich über den flachen Bauch leckte bis er am Schlüsselbein angekommen war und seine Hüfte von zwei schlanken Beinen verlangend umschlungen wurde. Nicht ohne Genugtuung bemerkte er, dass sich nicht nur in seinem eigenen Schoß etwas regte und als er sich endlich mit Reis zarten Lippen befasste, waren sie bereits so lustgerötet wie auch dessen Wangen, während sich ein verräterischer Schleier auf die blauen Tiefen gelegt hatte. Nereis' Zunge war warm und anschmiegsam, ließ sich willig von ihm verführen als er sie, ganz im Gegensatz zu seinen fordernden Händen, sanft und liebevoll neckte. Langsam drückte er den schlanken Oberkörper auf den Tisch nieder, vergrub sein Gesicht kurz in der dichten feurigen Haarpracht. "Hat dir niemand gesagt, dass man nicht mit dem Feuer spielt, mein süßes Unschuldslamm?", hauchte er dunkel in die hübsch geschwungene Ohrmuschel des völlig wehrlosen Engels in seinen Armen, der seine Finger kraftlos in seinem Hemd zu vergraben suchte. "Außer dir sind mir sowieso alle anderen egal... und _du_ musst vergessen haben, mir das zu sagen...", hauchte Nereis sehr leise zurück, was den Älteren ganz instinktiv dazu brachte, ihn beruhigend zu streicheln, während er ebenso leise bemerkte: "Du könntest dich böse an mir verbrennen, Kleiner..." Doch jener lächelte nur warm und zog ihn enger an sich, sodass er an seinem Hals knabbern konnte. "Nein", murmelte er mit verträumt klingender Stimme. "Ich weiß, dass du mir niemals wehtun würdest..." "Nicht mutwillig", stimmte er zu und zog Rei langsam vom Tisch. "Aber es liegt in der Natur des Feuers zu verbrennen und gegen die Natur kann man nichts ausrichten, ohne dass sie zurückschlägt..." "Lieber verbrennen als erfrieren", entgegnete Nereis besorgniserregend wehmütig, als er noch seine Arme um Shays Hals schlang, sodass jener ihn zu dem weitaus bequemeren Sessel tragen konnte, auf dem er sich vorsichtig niederließ, sodass Rei nun direkt auf seinem Schoß saß und sich noch näher an ihn drängen konnte. "Dann lass mich dich ein bisschen wärmen, mein süßes kleines Klammeräffchen", hauchte er zärtlich und begann wieder, den jungen Geiger zu streicheln und zu küssen, der seine Gesten verschmust, aber ebenso leidenschaftlich erwiderte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)