Wahre Gefühle von Sakiko_Seihikaru (Dafür ist es nie zu spät, oder doch?) ================================================================================ Wahre Gefühle ------------- Teil: 1/1 (oneshot) POV: Harry Genre: Darkfic, Tragödie & so'n ganz kleines bissel Shonen-Ai (obwohl ... lest selbst) Disclaimer: Reicht ja wohl, wenn ich schreibe das nix mir, sondern alles J.K.Rowling gehört, der ich dankbar bin, dass sie's erfunden hat und auf die ich neidisch aus genau dem selben Grund bin, denn im Gegensatz zu ihr, mach ich hiermit nicht einen müden Cent. Na ja, hoffe das es wenigstens für ein paar Kommis reicht. Warning: Tja, dass ist eben mal wieder eine total typische Story von mir, eben voll depri und sad. Mit anderen Worten: Nix lustig, nix fröhlich, nix Hoffnung. Wer's nix ... ähm ... nicht mag, soll's einfach lassen. Ach, noch was: Ich wechsle den Erzähler bei meinen Rückblenden, es wird zwar immer noch aus Harrys Sicht erzählt, aber dann eben als personaler Er-Erzähler und nicht mehr als Ich-Erzähler *doch noch irgendwas aus ihrem Deutschabi zu machen versuch*, hoffe das stört nicht all zu sehr (wenn doch einfach sagen), ich fand es eben nur passender für die Stimmung *unbedingt Meinungen dazu haben will*. Nach langer Zeit mal wieder was kurzes von mir, weiß echt nicht, ob ich es jemals wieder zu was längerem bringe, obwohl, da ich jetzt mein Abi bestanden habe, hab ich doch ein bisschen mehr Zeit und quäl euch vielleicht bald mal wieder mit einem Mehrteiler, falls Interesse besteht. Doch nun genug des ganzen Gelabbers, für alle die bis jetzt noch nicht vor Langeweile gestorben sind, hoffe es gefällt euch: Wahre Gefühle?! Meine Augen fahren immer wieder über das Papier. Lesen kann ich es schon nicht mehr nennen, denn ich kenne jedes einzelne Wort, das in der ganzseitigen Anzeige des Tagespropheten steht, sie haben sich schmerzhaft, wie ein im Höllenfeuer glühendes Eisen, in meine Gedanken, in meine Erinnerung, in meine Gefühle gebrannt und doch kann ich meinen Blick nicht davon abwenden. Mein Denken ist ausgeschaltet und das einzige was ich wirklich wahr nehme, bei jedem erneuten Erfassen der Seite, ist der in edlen, verschnörkelten Buchstaben geschriebene Name: Draco Malfoy und dieses eine Wort: Todesanzeigen. Wie kann das sein? Wie kann jemand wie du einfach sterben? Warum du? Tausende Fragen schießen durch meinen Kopf und sie alle drehen sich um dich, meinen alten Erzfeind aus der Schulzeit. Wir haben uns niemals verstanden, immer nur miteinander gestritten und uns gegenseitig beleidigt. Niemals ein freundliches Wort, eine freundliche Geste oder nur ein einfaches Lächeln. Und doch ist da ein Gefühl, das mir sagt, dass es nicht richtig ist, dass du sterben musstest, dass da noch etwas ist, was ich jetzt noch nicht sehe. Nur mit größter Anstrengung schaffe ich es endlich die Zeitung zu zerknüllen und in den Papierkorb neben meinem Schreibtisch zu werfen. Ich will sie nicht mehr sehen, will nicht mehr daran denken, will es einfach vergessen, doch kann ich das? Es ist zwei Uhr morgens. Ich liege wach in meinem Bett und starre an die Decke, wie schon seit vier Stunden. Ich finde einfach keinen Schlaf, immer wieder ziehen diese Bilder vor mir auf, Bilder aus meiner, aus unserer Schulzeit, Bilder, die doch immer wieder gleich ablaufen. ~ "Hey Potti! Na, führst du wieder dein Wiesel spazieren?" Es war bereits später Abend als Ron und Harry gerade aus der Küche zurückkehrten, wo sie sich noch ein paar Leckereien für die Nacht besorgt hatten, denn sie wollten heute noch ein paar Spielzüge für das Quidditchspiel in zwei Tagen gegen Slytherin besprechen. "Immer noch besser als zwei hirnlose Gorillas, was Malfoy?" Erwiderte der Schwarzhaarige nur knapp und sogleich sah er es in den sturmgrauen Augen des Slytherin aufblitzen. Es folgte wie schon so oft in ihrer bis dato sechsjährigen Schulzeit ein Streit, der erst endete als sie Schritte näher kommen hörten, die eindeutig keinem Schüler gehören konnten. Immer noch mit vor Wut funkelnden Augen rannten beide in entgegengesetzte Richtungen davon, zurück in ihre Schlafsäle. ~ Eigentlich verliefen unsere Streitereien immer gleich. Ein Wort gab das andere, wir schaukelten uns gegenseitig hoch und nicht selten flog auch der ein oder andere Fluch, doch ich empfand es irgendwie nie als Belastung. Es war wie ein Ritual, bestehend seit ewiger Zeit und fest im Denken der Menschen verankert. Keiner von uns wäre jemals auf die Idee gekommen, wir könnten auch normal miteinander sprechen. Ich erhebe mich aus meinem Bett. Der Himmel vor meinem Fenster ist mit schweren, dunklen Wolken verhangen. Es erscheint, als habe die Finsternis Einzug auf Erden gehalten. Mein Blick fällt auf meinen Wecker, ungerührt verkünden die leuchtenden Ziffern, das einzige Licht in diesem Raum, eine immer gleich bleibende Realität des Fortschritts. Alles geht weiter. Egal wie grausam oder schön der Augenblick ist, die Zeit schreitet unbarmherzig und gnadenlos immer weiter voran. Reißt alles hinfort, was uns einmal etwas bedeutet hat. Es ist halb drei. Ohne es wirklich bemerkt zu haben, habe ich mich angezogen. Als ich den Flur betrete, schalte ich mehr aus Routine als aus eigenem Willen, das Licht an. Es schmerzt in den Augen und doch ist es ein angenehmer, realer Schmerz. Ich werfe einen kurzen Blick in den Spiegel, der am Ende des Flures aufgehängt ist und stocke einen Augenblick. Ich bin völlig in schwarz gekleidet. Schwarz, die Farbe ist so dunkel und absolut wie die nagenden Gefühle, die mein Innerstes beherrschen, von denen ich aber noch immer nicht weiß, was genau sie eigentlich bedeuten sollen. Mit einem Knall fällt die Haustür hinter mir ins Schloss, doch ich nehme es nur noch am Rande wahr, denn schon bin ich verschwunden. Der Ort an dem ich wieder erscheine, jagt mir eisige Schauer über den Rücken. Das große, schmiedeeiserne Tor wird zu einer grotesken, fast lebendig erscheinenden Masse im klaren Licht des Mondes. Ja, hier an diesem Ort ist der Himmel völlig klar, was den alten Friedhof noch um einiges unwirklicher erscheinen lässt. Woher ich weiß, dass du gerade hier liegst? Nenn es Instinkt, nenn es Zufall, nenn es wie immer du willst, doch ich weiß es eben. Mit einem leichten Wink meiner Hand schwingen die schweren Torhälften auf und ich schreite mit bedächtigen Schritten voran. Hier also hast du deine letzte Ruhe gefunden, allein und kalt in der feuchten Erde. Allein und kalt, ja so war wohl auch dein Leben. ~ Es war schon weit nach Mitternacht, als Harry noch immer durch die Gänge des Schlosses geisterte. In wenigen Tagen würden sie ihre Prüfungen schreiben und dann hieß es: Leb wohl, Hogwarts. Irgendwie machte es den Gryffindor traurig, die Schule zu verlassen, war sie doch einer der wenigen Orte an denen er sich Zuhause fühlte. Deshalb wollte er die verbleibende Zeit nutzen, alles noch einmal intensiv zu erleben. Lautlos wie eine Katze bewegte er sich durch die alten Gänge, den Tarnumhang griffbereit und immer mit einem Blick auf die Karte der Rumtreiber, auf welcher sich nun Fußspuren und ein Name in seine Richtung zu schieben begannen. Es war Draco Malfoy. Ohne lange zu zögern warf Harry seinen Umhang über, hatte er doch weder Lust von dem Slytherin gesehen zu werden, noch wegen ihm seinen Weg zu ändern. Als er um die nächste Ecke bog, erblickte er auch schon den Malfoysproß. Er stand an einem der großen Fenster, sah hinaus in die mondklare Nacht und als Harry näher trat, erkannte er etwas, dass er bei dem Blonden niemals vermutet hätte. Über seine Wangen rollten kristallklare Tränen. ~ Wenn ich so darüber nachdenke, war es genau so eine mondklare Nacht wie heute. War es nicht sogar die gleiche Mondphase gewesen? Ich weiß noch immer nicht, was dich in dieser Nacht dazu brachte zu weinen, denn es hatte mich so überrascht und geschockt, dass ich so schnell es ging umkehrte. Am nächsten Morgen warst du wie immer und doch bildete ich mir ein in deinen Augen einen traurigen Schimmer erkennen zu können. Deine sturmgrauen Augen schienen auf einmal voller Gefühl zu sein. Ruckartig bleibe ich stehen, dass Grab zu dem mich mein Weg geleitet hat, ist das deinige. Ein marmorner Engel thront über ihm, als Wächter? Den Kopf hoheitsvoll gen Himmel gestreckt, einen regelrecht arroganten Ausdruck auf dem sonst so harten und kalten Gesicht. Die Flügel wirken, als wolle er sich jeden Augenblick in die Lüfte erheben, hinfort in die Unendlichkeit schweben, in welcher er für jeden Sterblichen unerreichbar sein würde. Er gleicht dir auf eine so schmerzliche Art und Weise. Erst in diesem Moment wird mir klar, was das für ein Gefühl ist, dass mich beherrscht seit ich zum ersten Mal deine Todesanzeige im Tagespropheten las, es ist Trauer. Eine so tiefe Trauer, dass sie droht mein Herz zu zerreißen. Ich kann sie mir irgendwie nicht erklären. Warum trauere ich um dich? Warum ist der Gedanke daran, dich nie wieder zu sehen, unerträglich für mich? Warum all diese Gefühle, die mich mehr schmerzen, als all das Leid, dass ich bis heute erlebt habe? Mit zitternden Fingern fahre ich die Konturen deines Namens auf dem edlen Grabstein nach. Es ist als jage diese Berührung schmerzhafte, silberne Blitze durch meinen Körper und im selben Augenblick löst sich ein Bild aus meiner Erinnerung, dass ich vollkommen vergessen oder vollkommen verdrängt hatte? ~ Es war der letzte Abend in Hogwarts. Morgen würden sie Abschied nehmen müssen, von ihrer Schule, von ihren Lehrern, von ihrer Kindheit. Tiefe Dunkelheit beherrschte bereits das Gelände der Zaubererschule, als Harry noch einmal über die Wiesen hinüber zum See lief. Er hatte keinen Schlaf finden können und wollte sich lieber noch einmal so die Zeit vertreiben. Am See angelangt, ließ er sich in das weiche Gras fallen und blickte fasziniert zu den Sternen hinauf. Jegliches Zeitgefühl schien sich in der Unendlichkeit der funkelnden Himmelslichter zu verlieren. Um so mehr erschreckte den Gryffindor das leichte Räuspern, das plötzlich neben ihm erklang. Ruckartig richtete er sich auf und starrte für einige Augenblicke die Person an, die plötzlich neben ihm saß. Es war niemand anderer als Draco Malfoy. Doch hingegen seiner üblichen Verhaltensweisen blickte er weder arrogant, noch mit seinem typischen Malfoygrinsen auf ihn hinab, sondern mit einem leichten, fast schüchtern wirkenden Lächeln. "Hi Harry! Na, kannst du auch nicht schlafen?" Erst recht diese Worte des Slytherin ließen den Gryffindor schwer an seinem Verstand zweifeln. "Ähm ... ja, irgendwie schon." Harry war viel zu perplex um eine intelligentere Antwort zu geben, dass konnte einfach nicht Malfoy neben ihm sein. "Wie sind eigentlich deine Prüfungen gelaufen?" Langsam wurde es dem Schwarzhaarigen doch etwas zu viel, was sollte das denn bitte? "Was willst du von mir, Malfoy? Du bist doch nicht hier, um mit mir Smalltalk zu halten, oder?" Zuerst sah der blonde Slytherin seinen Gegenüber nur überrumpelt an, doch dann trat so etwas wie Schmerz in seine Augen, seine wundervollen sturmgrauen Augen. "Da hast du recht, Harry. Ich wollte dir etwas sagen, bevor alles zu spät ist." Entschlossenheit begann nun wie ein helles Licht in den ansonsten von undurchdringlichen Nebelschleiern verhangenen Augen des Malfoys zu leuchten. "Bevor was zu spät ist?" Der Gryffindor verstand all das nicht. "Unsere Lebenswege werden sich am morgigen Tag auf ewig trennen, jeder wird nur noch eine Erinnerung im Leben des anderen sein, wenn überhaupt und deshalb will ich wenigstens jetzt ehrlich zu dir sein. Was glaubst du, Harry, was fühle ich für dich?" Der Ernst im Gesicht Dracos ließ den Schwarzhaarigen schwer schlucken. "Ich glaube, dass du mich hasst, oder?" Dies war für Harry eine Tatsache gewesen, jedenfalls bis vor wenigen Minuten. Ein schmerzliches Lächeln erschien auf den Lippen seines Gegenübers. "Das glaubst du also von mir? Aber warum auch nicht, hab ich dir doch niemals einen Grund gegeben es anders zu sehen, oder?" Unverständnis trat in das Gesicht des Gryffindors, worauf wollte der Slytherin hinaus? "Ich weiß, ich war in all der Zeit ein absolut schrecklicher Mensch. Immer hab ich dich nur von oben herab behandelt, war gemein zu dir und hab dich beleidigt wo ich nur konnte. Aber das alles war nur, damit du nicht merkst, was wirklich in mir vorgeht. Ich ... ich..." Leichte Röte zog sich über die Wangen Dracos und er wand den Blick von Harry ab. Nervös zupfte er an ein paar Grashalmen herum und wartete scheinbar auf eine Reaktion des Schwarzhaarigen, doch dieser war viel zu perplex um irgendetwas zu sagen. Nur langsam hob der Blonde seinen Blick und atmete noch einmal tief durch, ehe er weitersprach. "Ich ... ich liebe dich, Harry." Man sah regelrecht wie eine schwere Last von dem Slytherin abfiel. Erst nach und nach begriff Harry den Sinn dieser Worte und mit der Klarheit kam ein Gefühl, das alles in Scherben schlagen würde, die Angst. "Du bist doch total verrückt, Malfoy. Such dir für deine abgewrackten Scherze jemand anderen." Und ohne den Blonden noch eines Blickes zu würdigen, sprang der Gryffindor auf und rannte davon, den zutiefst verletzten Ausdruck in den Augen Dracos sah er nicht mehr. ~ Was habe ich damals nur getan? Ich habe deine Gefühle mit Füßen getreten, wo es dich doch soviel Überwindung gekostet hatte, sie auszusprechen und selbst ein Blinder gemerkt hätte, dass es sich um keinen Scherz handelte. Doch war da plötzlich diese Angst. Angst vor den Reaktionen der anderen. Angst vor der Abneigung, der Missgunst und der Zukunft. Angst vor meinen eigenen Gefühlen. Bis zum heutigen Tag hab ich diesen Abend in die tiefste, dunkelste Ecke meiner Erinnerungen verbannt, nur um mich nicht mit meinen damaligen und eigentlich auch momentanen Gefühlen auseinander setzten zu müssen. Hätte ich darüber nachgedacht, wäre ich zweifellos zu einer Erkenntnis gekommen, die erneut all diese Ängste heraufbeschworen hätte. Schon so lange hab ich es gewusst und doch verdrängt, wollte einfach nicht wahrhaben, dass dies wirklich meine Gefühle sind. Als du mir es dann gestanden hattest, brachen all die Ängste und Emotionen über mir zusammen und um mich wenigstens noch ein wenig zu schützen, verleumdete ich mich selbst. Ich habe es bis zum heutigen Tage nicht gewagt, auch nur die Erinnerung daran zuzulassen. Jetzt stehe ich hier und sehe was ich davon habe. Durch meine Feigheit und meine Angst ist es nun zu spät. Ich, der Bezwinger Voldemorts, der Goldjunge der Zaubererwelt, hatte Angst vor ein paar kleinen Worten und den damit verbundenen Gefühlen, die für uns beide vielleicht eine andere, bessere Zukunft bedeutet hätten. Zumindest wäre es eine ehrlichere gewesen. "Ich liebe dich auch, Draco." FIN Tja, so mit habt ihr es mal wieder überstanden und ich hab mir wieder was von der Seele geschrieben. Ich hoffe, ihr hinterlasst mir ein paar Kommis, damit ich weiß, ob wenigstens die Gefühle rüberkommen (solltet ihr euch in einer Tour vor Lachen vor dem Computer gekullert haben, war das nicht unbedingt im Sinne des Fanficschreibers, also in meinem, will es dann aber trotzdem wissen). Freu mich über jeden Kommi und alle die einen solchen hinterlassen, dürfen sich ganz megadoll geknuddelt fühlen *alle Kommischreiber megadoll knuddel*. Das war's auch schon wieder von mir, hoffentlich bis demnächst. Tschau, ja mata ne, bye bye Eure Sakiko n_n Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)