Die unzertrennlichen Brüder von Lizard (ein Schwertbann und ein Geschwisterproblem) ================================================================================ Kapitel 10: Ein Aufbruch und eine neue Gefahr --------------------------------------------- Huihuihui, das hat aber diesmal lange gedauert bis ich endlich das nächste Kapitel auf die Reihe bekommen habe. Entschuldigt, dass ihr so lange warten musstet. Doch ich war mit dem, was ich da so auf's Papier gebracht habe, zunächst überhaupt nicht zufrieden und so ganz bin ich es auch immer noch nicht... Nun ja, also wie es scheint, favorisieren die meisten von euch eine etwas längere Geschichte. Freut mich sehr, dass ihr noch soviel Geduld aufbringt und gerne noch länger etwas über die ,Unzertrennlichen' lesen wollt. Deshalb werde ich liebend euren Wunsch erfüllen und meine Story noch um ein paar Kapitelchen verlängern. Ein paar nette Ideechen habe ich schon noch, die euch hoffentlich gefallen werden. Ob Inu Yasha und Sesshomaru das gefallen wird, ist natürlich eine ganz andere Frage... *hihi* (es ist so schön ein bisschen fies zu sein, arme Hundebrüder...) Genug gelabert, ihr wollt sicher lieber wissen, was mit Inu Yasha und Sesshomaru in Kapitel 9 passiert ist (einige haben es ja schon erraten) und wie es mit dem Halbdämonen in Menschenform bzw. seinem ohnmächtigen Bruder weitergeht... Also liebe Grüße an meine Kommentatoren und viel Vergnügen mit Kapitel 10! Immer noch rat- und fassungslos starrte Inu Yasha am Boden hockend in sein Spiegelbild, das ihm die glänzenden Klingen von Tessaiga und Tensaiga zeigten. Fieberhaft ließ er die letzten Nächte vor seinem inneren Auge vorüberziehen und überdachte die zuletzt vergangene Zeit. Doch er kam immer wieder zu demselben Ergebnis: "Das kann einfach nicht sein", murmelte er verstört vor sich hin, "erstens müsste immer noch Tag sein, denn soviel Zeit haben wir hier drinnen nicht verbraucht. Und zweitens ist die nächste Neumondnacht erst in über zwei Wochen. In der Nacht, als die Räuber das Dorf überfallen haben, haben wir doch erst zunehmenden Halbmond gehabt. Wieso also habe ich mich plötzlich in einen Menschen verwandelt?" Grübelnd warf Inu Yasha einen Blick auf seinen weiterhin besinnungs- und reglosen Halbbruder neben sich. Hatte vielleicht dessen Kräfteverlust und dieser nervenaufreibende Fesselbann etwas damit zu tun? Es musste wohl so sein. Seufzend lehnte sich Inu Yasha zurück an die Felsenwand und befestigte die verklebten, schimmernden Schwerter wieder an seiner Seite. Mittlerweile konnte er sich zumindest erklären, weshalb Tessaiga und Tensaiga leuchteten, und war sehr froh darüber. Die menschenschützenden Klingen bewahrten Inu Yasha offenbar vor den lebensgefährlichen Dämpfen, die überall im Tal der Nacht verbreitet waren und die ihn in seiner Menschenform ansonsten sicherlich umgebracht hätten. Nützlicherweise hatte das magische Leuchten der Schwerter zudem den angenehmen Nebeneffekt, dass der Halbdämon ein wenig Licht hatte und etwas sehen konnte. Ohne seine dämonischen Kräfte und die dazugehörigen Sinne wäre er sonst in dem dunklen Höhlenlabyrinth ziemlich aufgeschmissen und orientierungslos gewesen. Trotzdem sah die Situation alles andere als rosig aus. Wie sollte Inu Yasha ohne Sesshomaru, der in seinem Zustand ja nicht einmal sich selbst helfen konnte, aus dem Labyrinth wieder herausfinden? Bereits auf dem Hinweg und als Halbdämon mit all seinen Kräften und Sinnen hatte Inu Yasha Schwierigkeiten gehabt sich in diesem Irrgarten zurecht zu finden. Er hatte sich völlig auf die weitaus besseren Sinne seines dämonischen Bruders verlassen müssen. Außerdem hatte er als Mensch nicht die Kraft den schweren Dämon lange Zeit herumzutragen. Folglich blieb ihm nichts anderes übrig als abzuwarten, ob und wann Sesshomaru wieder zu sich kommen würde. Wirklich ganz toll, dachte Inu Yasha, jetzt hocke ich hier neben einem starren, leblosen Eisblock fest und kann bloß tatenlos die Wände anglotzen. Das war eine Situation, die der ungeduldige Halbdämon absolut nicht ausstehen konnte. Zu allem Überfluss bekam er auch noch langsam Hunger und musste ständig an Kagomes leckere Fertignudeln denken. Wenn das so weiterging, wurde er noch wahnsinnig. Immer wieder musterte Inu Yasha unruhig seinen Bruder. Dessen zahlreiche Verletzungen sahen mittlerweile nicht mehr ganz so erschreckend aus. Erleichtert stellte Inu Yasha fest, dass die Selbstheilungskräfte des Dämons offensichtlich noch funktionierten, denn Sesshomaru blutete kaum noch und einige seiner Schnittwunden waren bereits verschwunden. Während Inu Yasha seinen Bruder betrachtete, wurde ihm auf einmal bewusst, dass ihn der Anblick merkwürdigerweise überhaupt nicht freute. Eigentlich hätte ihn doch jede so offen gezeigte Schwäche Sesshomarus mit Schadenfreude erfüllen müssen, aber der verwundete Zustand des Dämonen machte ihn kein bisschen froh. Im Gegenteil, er fühlte sich darüber eher unglücklich und irgendwie auch... "Keh", schnaubte Inu Yasha ungehalten und drehte sich weg, "jetzt fange ich schon an mir um diesen Idioten Sorgen zu machen oder ihn zu bemitleiden. Ich glaub, so langsam drehe ich wirklich durch..." "Inu Yasha-sama, endlich, ich habe Euch gefunden!" Überrascht riss Inu Yasha die Augen auf und sah sich verdutzt um. Hatte er sich verhört oder hatte da gerade jemand nach ihm gerufen? Im gleichen Moment spürte er einen Pieks auf seiner Nase und schlug reflexartig darauf. "Myoga! Wie kommst du denn hierher?" Der plattgedrückte Flohgeist in Inu Yashas Hand brauchte eine Weile bis er wieder genug Kräfte gesammelt hatte, um sich aufzurichten und zu antworten: "Ich habe von Kaede erfahren, dass Ihr mit Sesshomaru-sama ins Tal der Nacht aufgebrochen seid. Deshalb bin ich euch gefolgt, um euch zu helfen und euch von den Ergebnissen meiner Nachforschungen zu diesem fesselnden Bann zu berichten." "Tatsächlich?" bemerkte Inu Yasha ironisch: "Und ich dachte schon, du hättest dich aus dem Staub gemacht." "Also wirklich, Inu Yasha-sama, wie könnt Ihr nur so schlecht von mir denken. Auch Eurem Vater war ich stets ein sehr strebsamer und ergebener..." Plötzlich betrat fauchend eine riesige, flammenumhüllte Katze mit zwei Schwänzen den Labyrinthgang und gab einen freudig schnurrenden Ton von sich. "Oh, Kirara, du bist also auch hier", begrüßte Inu Yasha die sichtlich erfreute Katze. "Täusche ich mich oder warst du die freundlich treibende Kraft, die Myoga zu uns geführt hat?" Das glänzend scharfe Gebiss der Dämonenkatze verzog sich zu einem Grinsen. Beschämt drehte Myoga sich weg und hüpfte dann von Inu Yashas Hand zu Sesshomaru. "Er ist schon längere Zeit bewusstlos, ich habe allerdings keinerlei Ahnung warum", sagte Inu Yasha und erzählte schließlich von dem überstandenen Kampf gegen den ,Shurikenmeister'. "Nun, das erklärt einiges", meinte daraufhin Myoga nach Inu Yashas Bericht. "Sesshomaru-sama hat zuviel seiner dämonischen Kraft in sein Schwert Tokijin gelegt und damit eine gewaltige Energiewelle freigesetzt. Dadurch und durch seine kräfteraubenden Verletzungen muss er fast sein ganzes Youki verbraucht haben. Durch die magische Verbindung zu ihm habt dann auch Ihr all Eure dämonischen Kräfte verloren, Inu Yasha-sama, weswegen ihr Euch in einen Menschen verwandelt habt. "Aha", meinte Inu Yasha, "also ist das tatsächlich noch so eine blöde Nebenwirkung dieses bescheuerten Fesselbanns. Solange Sesshomaru kraftlos ist, bin ich ein schwacher Mensch... so ein Mist!" "Seid froh, dass Ihr kein vollwertiger Dämon seid", versuchte der Flohdämon ihn aufzumuntern, "ohne Eure menschliche Seite wärt Ihr sonst auch bewusstlos geworden und wärt zusammen mit Eurem Bruder in der zusammenstürzenden Felsenhalle erschlagen worden." "Hmpf", grummelte Inu Yasha, "so sind wir beide auch nicht überragend klasse dran. Wie lange bleibt denn das so?" "Sesshomaru-samas Kräfte müssen sich erst wieder regenerieren. Das braucht seine Zeit. Durch den fesselnden Bann zwischen Euch beiden scheint das zudem sogar länger als gewöhnlich zu dauern. Ihr müsst Geduld haben." Geduld war leider etwas, das Inu Yasha überhaupt nicht besaß. "Ich will hier weg", maulte er, "dieser Ort hier ist zum Kotzen und außerdem habe ich Hunger!" "Nun, dann würde ich vorschlagen wir kehren ins Dorf zurück", sagte Myoga, "Kirara kann Sesshomaru und Euch tragen. Eure Freunde waren ebenfalls erfolgreich und sind bereits auch wieder auf dem Rückweg. Kirara und ich sind ihnen begegnet, denn ursprünglich wollten wir ihnen helfen." "Soso", frotzelte der Halbdämon, "du wolltest also lieber erst zu Sango und Miroku. Bei mir und Sesshomaru war es dir ängstlichem Floh wohl zu gefährlich, was?" Beleidigt begann Myoga wegzuhüpfen: "Wenn Ihr so mit mir redet, könnt Ihr allein zurückkehren." "HEY, warte", rief Inu Yasha schnell und lud dann den reglosen Körper seines Bruders auf Kiraras Rücken. Hastig kletterte er ebenfalls auf die Dämonenkatze und jagte Myoga hinterher, der befriedigt auf ihn wartete und auf seine Schulter sprang. "Wie hast du eigentlich durch das Labyrinth zu uns gefunden und wie finden wir hier wieder raus?" fragte Inu Yasha den Flohgeist. "Ich bin dem Duft von Eurem und Sesshomaru-samas Blut gefolgt", antwortete Myoga, "es riecht fast genau so schmackhaft und unverwechselbar wie das köstliche Blut Eures ehrenwerten Herrn Vaters. Diesen Duft würde ich überall finden. Und damit wir auch den Rückweg wieder hinaus finden, hat Kirara die richtigen Abzweigungen mit einem Rußstreifen markiert." Ganz schön clever, dachte Inu Yasha, auf die Idee den Hinweg zu markieren, bin ich gar nicht gekommen. Und Myogas Geschmack an meinem Blut ist ja ebenfalls recht praktisch. Liebe geht halt doch durch den Magen... hmm, dabei fällt mir ein... ob Kagome wohl auch schon wieder zurück ist... und ob sie etwas zu essen mitgebracht hat? Während in Inu Yasha die Gelüste auf Fertignudeln immer größer wurden, packte Kagome zuhause in ihrer Zeit gerade ihren Rucksack. Eigentlich wäre sie gern noch einen Tag länger daheim geblieben, aber ihre Sorge um ihre Freunde im Mittelalter ließ ihr einfach keine Ruhe. Bereits in der Schule hatte sie sich schon den ganzen Tag nicht konzentrieren können. Zudem nervten sie ihre Schulfreundinnen. An Erholung war da einfach nicht zu denken. "Das war eine saudumme Idee nach Hause zu gehen", murmelte Kagome, "hoffentlich ist Inu Yasha nichts passiert. Was, wenn er mit Sesshomaru nicht zurecht kommt, und was, wenn dieser dritte Waffendämon viel gefährlicher als seine Geschwister ist. Was, wenn in diesem Tal der Nacht noch ganz andere Gefahren lauern? Und was ist mit Sango und Miroku? Wie konnte ich mich nur dazu überreden lassen ein Päuschen zu machen. So schwach bin ich nun auch wieder nicht..." "Schwesterherz", ertönte plötzlich eine helle Stimme an der Tür von Kagomes Zimmer, "da ist jemand für dich!" "Was?" Vedutzt sah Kagome auf und zu ihrem kleinen Bruder Sota. "Ein gutaussehender Junge steht an der Haustür und möchte dich sprechen", erklärte Sota ihr grinsend. "Ein Junge?" Rasch stand Kagome auf, schob ihren grinsenden Bruder beiseite und rannte zur Haustür. "Hojo-kun! Äh... das ist aber nett. Was machst du denn hier?" Der Bursche vor der Tür strahlte sie freudig an und drückte ihr ein dünnes Heft in die Hand: "Du hast dein Aufsatzheft in der Schule liegen lassen. Und da wir ja bis morgen den Aufsatz abgegeben haben müssen, dachte ich, ich brin..." "Ein Aufsatz? Bis morgen?" Völlig entgeistert starrte Kagome ihren Verehrer Hojo an. "Was für einen Aufsatz sollen wir denn schreiben?" "Oh, deine Hirnhautentzündung muss aber schlimm gewesen sein... hast du vergessen, dass wir für den Geschichtsunterricht einen Bericht über die seit kurzem eröffnete Mittelalter-Ausstellung schreiben sollen?" Panik kroch in Kagome hoch: "Auweia, das habe ich ja völlig vergessen. Ich habe mir diese Ausstellung ja noch nicht einmal angeschaut." Als ob sie nicht schon genug Mittelalter um die Ohren hatte, dachte sie dabei genervt. "Wenn du möchtest, könnten wir ja heute noch zusammen hingehen", bot Hojo freundlich an, "ich erzähle dir gern das Wichtigste dazu. Dann kannst du den Aufsatz heute abend noch schreiben." "Echt? Das würdest du für mich tun?" "Aber natürlich. Das tue ich doch gerne." Grübelnd legte Kagome ihre Stirn in Falten. Sie konnte es sich nicht leisten noch mehr in der Schule hinterher zu hinken. Viel zu viel hatte sie schon verpasst. Außerdem war Hojos Angebot wirklich sehr freundlich und nützlich. Sie wäre wirklich dumm und sehr unhöflich gewesen es abzulehnen. Schon allein auch deswegen, weil sie ihn bei all ihren Verabredungen ständig hatte sitzen lassen. Die Zeitreise musste eben noch ein wenig warten. Inu Yasha würde schon zurecht kommen, der sture Bock glaubte sowieso immer alles allein besser machen zu können. Warum sollte sie sich ständig um ihn sorgen? "Also gut", meinte Kagome und lächelte Hojo lieblich an, "ich hole mir nur schnell einen Notizblock und zieh etwas anderes an, dann können wir gleich losgehen!" Hätte Kagome gewusst, was sich in den Stunden, in denen sie mit Hojo die Mittelalter-Ausstellung besuchte, im wahren Mittelalter zutrug, wäre sie wahrscheinlich weniger leicht ruhig und sorglos geblieben. Denn Inu Yasha befand sich in einer äußerst brenzlichen Situation. Alles hatte damit angefangen, dass Kirara auf dem Rückweg in Kaedes Dorf eine Pause benötigte. Nachdem die Dämonenkatze Inu Yasha, Sesshomaru und Myoga aus dem Tal der Nacht heraus gebracht hatte, war sie völlig erschöpft. Schließlich war sie vorher mit Myoga noch zum Nebelgebirge geflogen, um nach Sango und Miroku zu sehen, und war seit vielen Stunden ununterbrochen unterwegs gewesen. Jetzt auch noch länger die beiden Hundebrüder zu tragen, wurde ihr letztendlich zuviel. Deswegen landete sie noch etwa zwei Stunden von Kaedes Dorf entfernt am Rande eines riesigen Waldes neben einem kleinen Bach, um sich ausruhen zu können. Inu Yasha war diese Unterbrechung der Rückreise gar nicht recht. Sein Hunger wurde langsam übermächtig und er war extrem neugierig auf Sangos und Mirokus Erlebnisse sowie auf Myogas Bericht zu dem magischen Bann. Doch der Flohgeist wollte erst berichten, was er Neues über den Fesselbann und den letzten zu findenen Waffendämon wusste, wenn die Gruppe wieder komplett war. Kiraras Erschöpfung zwang den Halbdämonen somit dazu sich wieder einmal in der ihm überaus verhassten Geduld zu üben. Als Kirara landete und sich müde zusammen rollte, hob Inu Yasha seinen immer noch bewusstlosen Bruder vom Rücken der großen Dämonenkatze und legte ihn vorsichtig zu Füßen eines Baums im Gras ab. Kirara verwandelte sich in ihre kleine Form und schlief augenblicklich ein. Auch Myoga war eingepennt und döste im Fell der Katze. Leicht genervt betrachtete Inu Yasha das schlafende Trio und starrte dann in den wolkenverhangenen Himmel. Es schien später Nachmittag zu sein. Der Boden war nass, was darauf schließen ließ, dass es geregnet hatte. Wenigstens hatte der Regen zur Zeit aufgehört. Hungrig wandte sich Inu Yasha dem nahegelegenen Bach zu und mühte sich daraufhin beim Fischfang ab. Als Mensch bereitete ihm das ziemliche Schwierigkeiten. Fluchend klatschte Inu Yasha mit seiner Hand auf die Wasseroberfläche, als ihm die glitschigen Fische immer wieder entwischten. "Vielleicht solltest du lieber Beeren pflücken gehen", sagte eine sarkastische Stimme in Inu Yashas Rücken. Erschrocken fuhr der Halbdämon herum und sah Sesshomaru leicht aufgerichtet im Gras sitzen. Er lehnte sich an den Baumstamm hinter sich und blickte Inu Yasha aus kalt glänzenden Augen an. Sofern es ihn verwunderte seinen Bruder in menschlicher Gestalt zu sehen oder er sich fragte wie er hierher gekommen war, ließ er sich davon nichts anmerken. "Oh, du bist wach!" "Was für eine überragende Erkenntnis!" "Geht es dir gut?" "Seit wann machst du dir Sorgen um deinen älteren Bruder?" "Pah", schimpfte Inu Yasha zornig, "du bist mir scheißegal. Ich will bloß wissen, ob du jetzt deine dämonischen Kräfte zurück hast. Denn erst dann werde ich endlich wieder meine Menschengestalt los." "Da muss ich dich leider enttäuschen", bemerkte Sesshomaru widerwillig und schloss kurz müde die Augen. Offensichtlich war ihm die Situation auch nicht besonders angenehm. "Mein Youki ist leider noch nicht ganz wiederhergestellt. Deswegen kann ich mich immer noch fast gar nicht bewegen." "Was hast du da eigentlich gemacht, dass du so ausgelaugt bist?" fragte Inu Yasha neugierig. "Ich hätte nie gedacht, dass dich ein Kampf dermaßen schwächen könnte." Sesshomarus eisig funkelnde Augen verengten sich zu Schlitzen. "Tokijin ist nicht so leicht zu handhaben wie Tessaiga. Um diesem Stahl ähnliche Fähigkeiten wie deinem Schwert zu verleihen, muss ich es mit meiner Kraft stärken. Eine übermäßige Freisetzung meiner Kräfte ist allerdings sehr schwer zu kontrollieren. Ich hätte dabei auch mich selbst inklusive des ganzen Tals der Nacht und dir in die Luft sprengen können. Wäre dir das lieber gewesen?" Ein wenig betreten sah Inu Yasha zur Seite. Es war nicht fair, sich über Sesshomarus bewegungsunfähigen Zustand lustig zu machen. Immerhin hatte sein Bruder so den vervielfältigten ,Shurikenmeister' besiegt, ihnen beiden damit das Leben gerettet und für Inu Yashas Schutz sogar gefährliche Verletzungen in Kauf genommen. Und irgendwie hatte Inu Yasha das Gefühl, dass er das alles nicht nur getan hatte, um bloß sich selbst zu retten. "Ähm... danke für deine Hilfe und deinen Schutz", murmelte der Halbdämon leise und entschuldigend. Sesshomaru sagte nichts. Erst nach einer Weile betretenen Schweigens bemerkte er tonlos: "Du hast mich getragen..." Ach du Schreck, dachte Inu Yasha, ist er jetzt wegen dieser für ihn peinlichen Behandlung sauer? Wahrscheinlich würde er mir nun am liebsten an die Kehle springen, wenn er sich richtig bewegen könnte. "Äh ja, also, ich musste dich zwangsweise tragen", erklärte der Halbdämon hastig, "die Felsenhalle war nach deinem Vernichtungsfeldzug gegen den ,Shurikenmeister' nicht mehr in bestem Zustand und wäre fast über uns zusammengekracht." "Dann sind wir ja quitt", stellte Sesshomaru trocken fest, "danke." Danke? Inu Yasha fielen fast die Augen aus dem Kopf. Sein arroganter, überstolzer Bruder bedankte sich bei ihm? War das etwa ernst gemeint oder war Sesshomaru nur erleichtert, dass er nicht in Inu Yashas Schuld stand und ihn so bei der nächstbietenden Gelegenheit nach Lösung des Fesselbanns ruhigen Gewissens umbringen konnte? Der Dämon äußerte sich nicht weiter dazu. Stattdessen drehte er leicht seinen Kopf und sah zum Wald. "Wir bekommen Besuch", sagte er. Inu Yasha erschrak und sah ebenfalls zum Wald. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Einen feindlichen Angriff, während Kirara völlig erschöpft, Sesshomaru bewegungsunfähig und er selbst ein schwacher Mensch war, konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen. Hoffentlich erwies sich der Besuch, den Sesshomaru gewittert hatte, als harmlos. Leider erwiesen sich die Hoffnungen des Halbdämonen als umsonst. "Ja, da schau einer an", höhnte eine lispelnde Stimme aus den Waldesschatten, "so eine nette überraschung! Wer hätte gedacht, dass wir uns nochmals unter solch interessanten Umständen wiedersehen." Entsetzt starrte Inu Yasha die grobschlächtige Gesatlt an, die nun mit einem gezückten Schwert in der Hand zwischen den Bäumen hervor trat und ihn zahnlückig angrinste. "Nicht du schon wieder", stöhnte der Halbdämon, "hast du denn immer noch nicht genug und immer noch nicht genug Zähne verloren?" Der Räuber vor ihm verbreiterte sein Grinsen. "Ich glaube, wir haben da noch eine kleine Rechnung wegen meinem kleinen Schätzchen offen", meinte der Schurke spöttisch, "und dieses Mal scheinen meine Chancen gegen euch dreckigen Dämonenabschaum ja deutlich besser zu stehen, nicht wahr, du verabscheuungswürdiges Halbblut? Jetzt wirst du und dein widerwärtiger Gefährte endlich dafür büßen, dass ihr mir meinen Splitter abgenommen habt." Hohnlachend winkte der Räuber mit einer Hand, woraufhin weitere Gestalten aus dem Wald hervorbrachen und sich vor dem Halbdämonen aufbauten. Inu Yasha schluckte hart. Das durfte doch nicht wahr sein, dieser räuberische Mistkerl hatte sich wieder Verstärkung zugelegt und die war nicht ohne. Denn der Räuber hatte nicht nur weitere Menschen bei sich, sondern wurde auch von einigen Dämonen in großer Spinnenform begleitet. Wo hatte er denn die alle aufgegabelt? Das sah alles überhaupt nicht gut aus, Inu Yashas Feinde schienen zudem genau zu wissen wie hilflos und schwach er und sein Bruder zur Zeit waren. Wie sollten sie sich gegen diese übermächtigen Feinde zur Wehr setzen? _ _ _ _ _ Oh, ich weiß, ich bin sooo gemein... Erst lasse ich euch ewig auf ein neues Kapitel warten und dann höre ich ganz fies mit einem Cliffhanger auf. Wie gut, dass ihr mich über das Internet nicht umbringen könnt... Was wird nun passieren? Wird Inu Yasha sich und Sesshomaru retten können? Oder stehen wir jetzt vor dem tragischen Ende der Geschichte? Öhm, na ja, ich habe euch ja eigentlich eine noch etwas länger andauernde Geschichte versprochen, also lasst euch überraschen... (*ganz fies lach*) Ich verspreche auch euch dieses Mal nicht ganz so lange warten zu lassen. Kommentare wären wieder supernett! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)