Desire (Kap. 24 ist online) von Rince (An Auron x Tidus Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 23: Slayer and Redeemer ------------------------------- Tadamm, da hamwa Kapitel 23 und es hat ewig gedauert. Eigentlich war ich schon sehr viel weiter mit der Story, so gut wie am Ende, aber mein Beta-Leser hats als vollkommen Stuss abgetan und deswegen mach nochma alles neu. Hiernach werden höchstens noch zwei Kapitel folgen und dann is Ende im Gelände. Naja, viel Spaß beim lesen und drückt mir eure Meinung rein^^ Mit freundlichen Grüßen, Rince Kapitel 23 Slayer and Redeemer Die Reisegruppe schritt auf die Gestalt zu. Die Dunkelheit löste sich von ihr und Tidus erkannte das angespannte Gesicht seines Vaters. Er hatte sich seit ihrer letzten Begegnung kaum verändert. Auron trat neben den Jungen, wie sein Bodyguard und musterte seinen alten Freund. Der Blondschopf warf dem legendären Gardisten einen Seitenblick zu. Ob sich auch in seinem Magen dasselbe unangenehme Gefühl breit machte? Jekkt legte sein klassisches Bubengrinsen auf. "Du kommst spät, Auron." "Ich weiß." erwiderte dieser leise. Die Gedanken in Tidus´ Kopf überschlugen sich. Er konnte es kaum fassen. Er stand hier, direkt vor seinem Vater, den er so lange tot geglaubt hatte. Er stand vor dem Mann, der ihm stets so verhasst gewesen war. Vor dem Mann, der Tausende Menschenleben auf dem gewissen hatte. Was sollte der Blondschopf sagen? Wie oft hatte er sich den Tag ausgemalt, an dem er seinem alten Herren entgegentreten konnte. Er konnte ihm vorwerfen, was für ein schlechter Vater er gewesen war. Er konnte ihm sagen, wie sehr er ihn vermisst hatte und ihm um den Hals fallen. Er konnte ihm erzählen, was für ein großartiger Blitzballspieler er geworden war, und es endlich geschafft hatte ihn zu übertrumpfen. Er konnte ihm offenbaren, dass seine Mutter nur wegen ihm gestorben war. Aber egal, wie oft Tidus sich ein Treffen mit seinem Vater ausgemalt hatte, niemals hatte er miteinbezogen, dass er ihm am Ende dessen, ein Schwert in die Brust rammen musste. "Du bist groß geworden, mein Junge." machte Jekkt den Anfang und lächelte sanft. "Daheim bin ich in der Profiliga." sagte Tidus kleinlaut. Die Gegenwart seines Vaters war unglaublich seltsam und ungewohnt, aber mit ihm sprechen zu können noch viel mehr. "Ich bin der Starspieler der Abes." "Ich hätte nichts anderes von dir erwartet." gestand sein Vater mit rauer Stimme. "Wie geht es deiner Mutter?" Tidus zögerte einen Moment. Wie oft hatte er innerlich seinem Vater entgegengeschrieen, dass seine Mutter allein wegen ihm elendig verreckt war? Jetzt war die Gelegenheit dazu, es ihm ins Gesicht zu sagen. Jekkt konnte für seine Schuld bezahlen, indem sein Sohn sie auf seine Schultern laden konnte. Du bist es schuld, sprach er in Gedanken. Mit vier Worten konnte er seinen verhassten Vater vernichten, der ihn selbst nach seinem Verschwinden aus dem Schatten der Erinnerung heraus weitergequält hatte. Jetzt war der Augenblick, indem Tidus ihm alles sagen konnte... "Ihr geht es gut." antwortete er hastig, nachdem er auffällig lange geschwiegen hatte. Er konnte es einfach nicht übers Herz bringen. Das hatte sein Vater nicht verdient "Dein Verlust hat sie damals sehr geschmerzt und meiner sicherlich ebenso." Jekkt zögerte einen Augenblick, bevor er seinen Sohn weiter ausfragte. "Hat sie... ich meine... ist sie jetzt... glücklich...m-mit jemand... anderem?" erkundigte er sich vorsichtig. "Nein!" antwortete Tidus sofort. "Nein... sie ist dir ...ihr Leben lang treu geblieben." Jekkt lächelte und Tidus glaubte, seine Augen feucht zu sehen. "Das hätte sie nicht tun müssen." "Aber sie wollte es." "Sie hat dich gut erzogen." "Jaah..." Der Blondschopf warf Auron erneut einen flüchtigen Seitenblick zu. Eigentlich hatte er die Lorbeeren verdient. "Nun, ja..." sagte Jekkt verlegen und kratzte sich am Kopf. "Ihr seid wohl sicher nicht hier, um über alte Zeiten zu reden." "Wir sind hier, um euch zu erlösen, Sir Jekkt." band Yuna sich in das Gespräch mit ein, und trat hinter ihren übrigen Gardisten hervor, die sich dezent im Hintergrund hielten. Die Augen von Tidus´ Vater weiteten sich, als er das Mädchen erkannte. "Yuna..?" Das Medium nickte und verbeugte sich unbeholfen. Jekkt zwinkerte Tidus zu und stieß ihn in die Rippen. "Wow, Braska hat eine heiße Tochter." Yuna lächelte verlegen. Tidus sah peinlich berührt weg. "Nun ja, wir sollten keine Sekunde verschwenden. In letzter Zeit habe ich kaum noch Kontrolle über mein Handeln und meine Ohren sind selbst für die Hymne of Fayth taub geworden. Tidus, du weißt was zu tun ist." Der Blondschopf nickte stumm. "Dann leg schon los." Ob Jekkt wusste, dass die vollkommene Vernichtung Sins auch das Ende seines Sohnes nach sich zog? Vielleicht hatte er durch seine Metamorphose in das Ungeheuer einen Blick auf die Wahrheit werfen können. Vielleicht wusste er, dass sie nichts weiter waren, als das Produkt müder Geisterwesen, die in den Tempelhallen Spiras ruhten. Aber eigentlich war es egal, was Tidus´ Vater wusste und was nicht. Er musste sterben. Der Blondschopf konnte sich glücklich schätzen, dass er sein bisheriges Leben selbst hatte bestimmen können, er war nicht gezwungen gewesen, eine Freundin zu opfern, nur weil es die Tradition verlangte. Er hatte seine Geschichte selbst geschrieben, nicht wie Auron, der sie sich hatte erzählen lassen. Nur seinen Tod konnte er nicht bestimmen, aber wenigstens wann er geschah. Es gab nur eine Möglichkeit für ein Happy End und dafür musste Tidus sich selbst aufgeben. Eigentlich fiel ihm der Gedanke daran nicht sonderlich schwer. In ihm kam weder Wehmut, noch Angst auf. Vielleicht war es einfacher in den Tod zu gehen, wenn man damit schützen konnte, was einem lieb und teuer war. Aber dieses mal machte die Vorsehung ihm einen Strich durch die Rechnung, denn Auron konnte er nicht mehr retten. Der Blondschopf hätte alles getan, um ihm das Leben wiedergeben zu können. Aber das war ein schwachsinniger Gedanken. Der legendäre Gardist trat vor und hob seinen Zweihänder. "Du hast lange genug darauf gewartet." Tidus konnte es nicht glauben. Auron wollte es tatsächlich nicht ihm überlassen, seinen Vater selbst zu erlösen. Auf einen Schlag waren alle sanften Gedanken aus des Jungen Kopf gewischt. Was soll das? Er will mich doch nicht tatsächlich beschützen, jetzt in den letzten Augenblicken meines Lebens. Was hätte das noch für einen Wert? Glaubt er, ich sei nicht in der Lage dazu? Will er mir das Wohl seines alten Freundes nicht anvertrauen? Was glaubt er eigentlich wer er ist? Auf jeden Fall weder mein Vater noch meine verdammte Nanny!! "Nein." brüllte er zornig und packte den legendären Gardisten rüde an der Schulter "Auron, du Penner, verzieh dich auf die Zuschauerränge und lass mich das übernehmen. Du hast doch immer davon geschwafelt, dass es meine verdammte Geschichte sei, also lass sie mich auch zu Ende führen. Nur weil du deine versaut hast, kannst du mir nicht einfach meine stehlen und behaupte jetzt bloß nicht, dass du mich nur schützen willst. Wenn das der Fall wäre, hättest du damit anfangen sollen, mich gar nicht erst in diese beschissene Welt zu verfrachten, also spiel dich, zum Teufel noch mal, nicht so auf." In dem Gesicht des Jungen erschienen rote Flecken. Er atmete schwer, denn er hatte durch seine Wut jegliche Satzzeichen vergessen. Manchmal kam ihm seine Beziehung zu dem legendären Gardisten, wenn man es denn so nennen konnte, fast krankhaft vor. Okay, es war schon seltsam genug, dass er auf einen einäugigen, alten Sack stand, aber hin und wieder fühlte es sich an, als würde er mit einem Vater sprechen. Andrerseits hatte Auron meist nichts mit einem solchen gemein. Diese verquere Geschichte bereitete Tidus nur Kopfschmerzen. Auron erstarrte und sah den Blondschopf im Schutz seiner Sonnebrille an. Er wirkte vollkommen unbeeindruckt, aber der Junge wusste, dass er ihm einen emotionalen Tiefschlag versetzt hatte... und es tat ihm kein bisschen leid. Im Moment spürte er kaum etwas von seiner Liebe für den Mann, die ihn in den letzten Wochen stets, und trotz all seiner Gemeinheiten, begleitet hatte. "Willst du mich unbedingt umlegen?" wandte Jekkt sich an seinen Sohn und lachte leise. Das brachte den Blondschopf aus der Bahn. "Nein, ich... du ..äh" "Schon okay, Junge, ich weiß wie du es meinst. Also, tu was du nicht lassen kannst." Tidus blickte Auron fragend an und hasste sich dafür, dass er trotz seiner überschwänglichen Rede noch eine Erlaubnis erbat. Der legendäre Gardist hatte den Kopf seltsam eingezogen, so dass sein Kragen noch mehr als gewöhnlich verbarg. Die verspiegelten Sonnebrillengläser reflektierten das rote Gesicht des Jungen. Erst als Auron nickte, war Tidus in der Lage sein Schwert zu packen. Langsam ging er mit unsicheren Schritten auf seinen Vater zu. Obwohl er fest entschlossen war, schaffte er es nicht seinen Körper von dieser Einstellung zu überzeugen. Jetzt war der Augenblick gekommen. Mit einem Schwertstoß wurde er gleichzeitig zum Mörder und Erlöser. Langsam hob er die Klinge, stockte aber, als er in die sanften Augen seines Vaters blickte. Es war einfach unfair. Als Kind hatte er ihn für immer verloren geglaubt und nun stand er ihm gegenüber und musste ihm Bruderherz in die Brust rammen, musste ihn töten. Jekkt hatte sich für Spiras Wohl und Aurons Leben geopfert, und er hatte keine Belohnung erhalten, nur Strafe war ihm widerfahren. Es war so ungerecht. Wieder ließ er Tidus allein zurück, der bald den letzten Kampf seines Lebens zu kämpfen hatte. "Komm schon Junge, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit." Der Blondschopf verkrampfte seinen Kiefer, als eine einsame Träne seine Wange herunterrann. Er blinzelte um das Brennen aus seinen Augen zu verbannen. Welcher Idiot hatte Gerechtigkeit erfunden? Es gab sie genauso wenig, wie Wahrheit und Glück. Spira lebte in einer traditionellen Lüge und stempelte es als ehrenhaft ab, Media für ein höheres Ziel in den Tod zu schicken. Diese Helden, konnten sich glücklich schätzen, dieses Schicksal erwählt zu haben. All diese Ideale und Hoffnungen waren Blödsinn. Vielleicht hatte Yunalesca Recht behalten. Vielleicht gab es nichts als den Tod und das ganze Leben mit seinen Facetten war einfach nur ein "davor". Das Leben wurde einem als Joch auf die Schultern gelegt. Erst im Tode konnte man es abwerfen und wieder aufrecht gehen. Er musste sich vor Augen führen, dass er seinen Vater erlöste, seinem Schmerz ein Ende bereitete, verhinderte, dass seine Schuld noch weiter wuchs. Mit einem Stoß konnte er seinen Vater und seine Mutter nach so langer Zeit wieder vereinen. "Es tut mir leid, Dad." flüsterte Tidus. "Mir auch, mein Sohn." Jekkt Mundwinkel zuckte leicht und er lächelte. Der Blondschopf schloss die Augen und stieß zu. Er hörte das Ächzen seines Vaters, einen dumpfen Schlag, als sein Körper zu Boden fiel, seinen schweren Atem, aber der Junge hielt die Augen fest verschlossen. Er stand da, auf weiter Flur, in die Finsternis seiner Lider gehüllt und biss die Zähne zusammen. Das Blut rauschte in seinen Ohren und heiße Tränen strömten über seine Wangen. "Du Heulsuse.." hörte er Jekkts leise Stimme, im Tosen seines Blutkreislaufes. Ein schwaches Lachen schloss sich an. Tidus begann zu schluchzen. "Na, und?" fragte er weinerlich ins Leere, als der keuchende Atem seines Vaters langsam verklang. "na, und...?" Seine Knie waren weich und würden jeden Moment unter der Last seines Körpers zusammenbrechen. "Ich habe ihn erlöst. Ich habe ihn erlöst. Es war besser so. Er hat nur gelitten. Ich habe ihn erlöst." betete er sich mit gebrochener Stimme vor. Er wollte stark sein, wünschte sich, dass sein Tränenfluss endlich versiegte, denn jeder salzige Tropfen war ein weiterer Beweis das Auron Recht behalten hatte. Tidus war für diese Aufgabe einfach zu schwach. Der Blondschopf hatte immer noch die Augen geschlossen, das blutige Schwert in seiner Hand, als er gepackt und in eine Umarmung gezogen wurde. Er ließ Bruderherz klirrend fallen, krallte seine Hände in Kleiderstoff und entlastete seine zitternden Knie. Seine heißen Tränen fielen auf nackte Haut. "Natürlich hast du ihn erlöst." flüsterte Wakka beruhigend, "Und du hast den ersten Schritt für die Rettung Spiras getan." Langsam öffnete Tidus die verquollenen Augen und blickte über Wakkas Schulter zu Auron herüber, der sich von dem Geschehen abgewandt hatte. Nervös fuhr er sich mit der Hand durchs Gesicht. Irgendwie hatte diese Geste etwas verzweifeltes an sich. Warum stand er dort in der Ecke und nicht an Wakkas Stelle? Tidus drückte diesen weg und sah verlegen zur Seite. "Und was passiert jetzt?" fragte er leise. Er drehte sich um und erblickte den regungslosen Körper seines Vaters, der in einer roten Lache am Boden lag. Der Blondschopf biss sich auf die Unterlippe. Ein schwaches Heben und Senken des Brustkorbes verriet, dass er noch nicht tot war. Tidus warf einen Blick auf die klaffende Wunde in Jekkts Brust, schloss dann aber wieder hastig die Augen. Er wollte das nicht sehen, doch nun hatte es sich in sein Gedächtnis eingebrannt und projizierte sich auf die Innenseite seiner Lider. Die Schwärze wandelte sich, als gleißendes Licht den Raum erfüllte und das Blut durch die dünne Haut hindurchscheinen ließ. Der Blondschopf rieb sich die Augen und als sich der weiße Schleier lüftete, erkannte er die Antwort auf seine Frage. Ein ungeheures Wesen schwebte über dem Boden. Es hatte zotteliges, weißes Haar und einen nicht minder schäbigen Bart. Die Augen waren farblos und leer. Wilde Muskelwucherungen waren über den ganzen Körper verteilt, wie Pestbeulen. Es hielt ein riesiges Schwert in den Händen. Dies war die finale Beschwörung. Yu Yevon hatte nach Jekkts letztem Lebensfaden gegriffen und nutzte ihn damit als Marionette für seine Zwecke. Tidus sammelte sein Schwert von Boden auf. Sein Kampf war noch nicht zuende. Die finale Beschwörung richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und jagte Tidus einen Schauer über den Rücken. "Scheiße, Mann. Das Vieh könnte mit der Höhe eines Hauses mithalten." ächzte er und starrte zu dem zotteligen Gesicht herauf. Der Feind war nun in der Übermacht, aber das änderte nichts daran, dass er immer noch etwas von Tidus´ Vater in sich trug. Der Blondschopf würde jetzt nicht zurückschrecken, auch wenn das seiner Gesundheit eher weniger gut tun würde. Die Größe des Feindes spielt keine Rolle, dachte er hastig nach, ich brauche nur eine gute Taktik. Ein anständiges Manöver muss her. Er überlegte fieberhaft und schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn, als ob es seine grauen Zellen anregen würde. Das Ungeheuer bewegte schwerfällig die Arme, ließ das riesige Schwert fallen, so dass die Erde erzitterte und schlug blind nach seinen Feinden, die sich wie Ameisen auf dem Boden tummelten. Er ist langsam, bemerkte Tidus. Man könnte ihn mit einem Zauber ..nein, ich kann es auch ohne Hilfe schaffen. Ich beweise Auron das ich meine Geschichte selbst schreiben kann. Auch wenn ich vielleicht dadurch das Ende ein wenig vorziehe, kann ich wenigstens behaupten das jeder Buchstabe von mir stammt. Eilends umrundete er seinen Feind mit weitläufigen Schritten und betrachtete den buckligen Rücken. Dieses Monstrum schien es nicht weiter bemerkt haben, oder störte sich nicht besonders daran, denn es war noch immer damit beschäftigt, träge seine langen Arme den anderen entgegenzuschleudern. Es ärgerte den Blondschopf zwar gewaltig, dass sich das Ungetüm nicht nur auf ihn konzentrierte und die übrigen Mitglieder der Reisegruppe attackierte, aber so blieb ihm wenigstens Zeit einen anständigen Plan zu schmieden. Verzweifelt sah er erneut zu dem riesigen Rücken auf. Wenn er wenigstens die Chance hätte irgendwie dort heran zu kommen. Ein Blitzball traf den von einer alabasterweißen Mähne bedeckten Kopf, prallte ab und landete auf dem Boden. Diese Attacke schien keinerlei Wirkung erzielt zu habe. Eine riesenhafte Faust schlug auf den Boden und ließ ihn wie durch ein Erdbeben erschüttern. Plötzlich durchfuhr den Blondschopf ein Geistesblitz. Er lief zu Auron herüber, der schon fast gelassen in einer Ecke stand. "Leih mir bitte dein Schwert." keuchte er. "Damit wäre ich schutzlos." erwiderte der legendäre Gardist. "Dir fällt schon was ein." "Wir könnten dir einfach unter die Arme greifen." schlug Auron vor. "Nein, ich habe gesagt, ich erlöse meinen Vater alleine, also werde ich es tun." sagte Tidus energisch. Plötzlich legte sich ein Schatten über ihn und Auron. Die beiden sprangen auseinander und einen Augenblick später schlug eine riesenhafte, von pochenden Adern überzogene, Faust auf den Grund, auf dem sie zuvor gestanden hatten. Der Blondschopf keuchte, als er sich wieder erhob. "Bitte." wandte er sich an den legendären Gardisten. Ein verzweifeltes Flehen lag in seiner Stimme. Stumm reichte Auron ihm seinen Zweihänder. Tidus lächelte und versuchte ihn in einer Hand zu halten, versagte aber kläglich. Sein Gegenüber lächelte in seinen Kragen hinein. "Was meinst du, warum es Zweihänder heißt?" fragte er. Der Blondschopf warf ihm einen verärgerten Blick zu. Er hievte Aurons Waffe auf seine Schultern, umfasste das Heft mit der rechten, während er mit der linken Bruderherz hielt. Bis an die Zähne bewaffnet, begann er einen Plan in die tat umzusetzen. "Hey, Blödgesicht!" brüllte er der finalen Beschwörung zu. Diese reagierte nicht. "Hey, du Vollidiot!! Hier bin ich, du buckliger Hirni." höhnte er weiter, aber es funktionierte nicht so, wie er sich das erhofft hatte. Mist, im Fernsehen gelingt das immer, dachte er verärgert. Er trat direkt vor das Angesicht des Ungeheuers und blickte zu ihm auf. Es hob eine kräftige Pranke und ließ sie auf ihn niedersausen. "Na, bitte, geht doch!" rief Tidus erfreut und wich mühelos aus, als die riesige, flache Hand den Boden erneut erschüttert ließ. "Was, zum Teufel, hat er vor?" flüsterte Auron und runzelte die Stirn. Die anderen waren nicht minder verwundert. Der Blondschopf rammte Bruderherz mit voller Wucht in den Handrücken der finalen Beschwörung. Der scharfe Stahl fuhr durch das weiche Fleisch hindurch und bohrte sich in den darunter gelegenen Grund. Das Ungeheuer brüllte auf und wollte sich mit seiner anderen Hand von dem schmerzenden Schwert befreien. Wie vorhersehbar, dachte Tidus überheblich. In dem Moment, in den die finale Beschwörung mit der anderen Hand nach dem Schwert griff, nahm der Blondschopf Anlauf und sprang. Haarscharf landete er auf dem esstischgroßen Handrücken des Kolosses, der sich mit Bruderherz zwischen den gewaltigen Fingern wieder in die Höhe hob. Tidus hoffte sehr, dass es nicht zu Bruch ging. Heb mich höher. dachte er und fragte sich, ob die finale Beschwörung ihn überhaupt bemerkt hatte. Doch als sich leere Augen auf ihn richteten und sich zu Schlitzen verengten, war seine stille Frage damit beantwortet. Er musste jetzt attackieren, oder er hatte seine Chance vertan. Mit aller Kraft sprang er, ohne sich Gedanken über seine Landung zu machen, hievte Aurons Schwert von seiner Schulter und riss die nackte Brust seines gigantischen Gegners der Länge nach auf. Die scharfe Spitze durchdrang den Brustkorb und fuhr in die darunter gelegenen Organe ein. Doch es war zu kurz, um wirklich Schaden anrichten zu können. Nun wurde er der Junge mit dem Boden konfrontiert, schlug hart darauf auf und verlor Aurons Schwert aus den Händen. Knochen knackten. Tidus schrie vor Schmerz und trat mit den Beinen in die Luft. Stöhnend versuchte er sich umherzuwinden um sich von der Qual abzulenken. Aber Stechen und Brennen durchfuhren zugleich sein Mark. Anscheinend hatte er sich die Wirbelsäule gebrochen. Ein düsterer Schatten legte sich über ihn und das mürrische Gesicht der Beschwörung starrte ihn an. Tidus fragte sich, was ihm nun lieber war. Ehrenhaft, aber elendig zu verrecken oder armselig die Hilfe seiner Gefährten zu erhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)