Desire (Kap. 24 ist online) von Rince (An Auron x Tidus Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 13: Scenes from a Memory -------------------------------- Oh, Mann. So lange habe ich noch nie fürn Kapitel gebraucht. Erwartet deswegen aber nichts herausragendes. Ich habe mich ziemlich damit herumgeärgert und eigentlich finde ich es nicht sooo prickelnd, aber habs halt nicht besser hingekriegt. Das nächste wird aufjedenfall besser und kommt hoffentlich auch schneller, ich kann aber nix versprechen, da mein Rechner kaputt ist und ich immer auf die meiner Brüder ausweichen muss. Tja, was soll man machen. @Sugaa: Falls dir die Gedankengänge nicht reichen, das nächste Kapitel wird davon wahrscheinlich auseinanderbersten. ^^ Bei der Beschreibung von Yunalescas dritter Form sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Also, viel Spaß dann mit diesem Chap. Rince Chapter 13 Scenes from a Memory "Okay, dann müsste es wohl das hier sein." spekulierte Tidus und trat auf eine Bodenplatte, die kaum Unterschiede zu den anderen aufwies, doch der Blondschopf schien des Rätsels Lösung gefunden zu haben. Die Platte sank wenige Zentimeter tiefer und färbte sich gelb. Eine neue Rune leuchtete in der Mitte der Halle auf. Der Boden war von einem Muster übersäht, das Tidus auf dem Bildschirm an der nördlichen Wand abgelesen hatte. Für die Menschen aus Spira mochte das Rätsel vielleicht schwierig sein, aber nicht für einen gestandenen Bewohner Zanarkands. "Wie hast du das nur so schnell hinbekommen?" fragte Wakka beeindruckt. "Ich war schon immer ein Tetris Freak." antwortete Tidus und zuckte mit den Achseln. "Ähm... was?" entgegnete der Captain der Besaid Aurochs. Das Licht setzte aus. Auron hatte einen Sphäroiden aus seiner Wandhalterung genommen, der die Halle vermutlich mit Strom versorgte. "Schon gut, vergiss es." sagte Tidus, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und folgte den anderen zurück in die vorige Halle. Der legendäre Gardist legte den Sphäroiden in den letzten Altar, der noch übrig war und schob ihn gegen die Wand. "Dann auf, zu der Astrahkammer." sagte Rikku gedrückt, als der Altar selbstständig weiter zurückfuhr und hinter einer massiven Tür verschwand. "Wir müssen uns bestimmt noch durch einen Kampf gegen ein dickes, fast unbesiegbares Monster als würdig erweisen." warf Tidus ein und sah zu Auron hinüber, der sich bisher strickt geweigert hatte, weiteres über die Prüfungen preiszugeben. Auch jetzt verriet seine Miene nichts. Wie immer. Tidus würde sich den rechten Arm abhacken, um nur einen kurzen Blick in die Gedanken des legendären Gardisten werfen zu können, zumal er von seinen Körperteilen sowieso nicht mehr allzu lange etwas hatte, hoffentlich ... oder nicht? Die Frage war, ob er das Unheil namens Sin, wirklich für immer abwenden konnte. Er oder Yuna. Die Reisegruppe betrat die düstere Halle. "Ich wusste es doch." gab Tidus triumphierend von sich, dann wurden sie in einen Kampf verwickelt. (Anm. des Autors: Hoffentlich stört es nicht, wenn ich den Kampf gegen den Spectral Keeper weglasse, aber ich habe voll vergessen, wie das Vieh aussieht... tja. Überhaupt könnte es zu leichten storytechnischen Mangeln kommen, da es etwas länger her ist, dass ich das Spiel durchgezockt habe und leider nicht im Besitz einer PS2 bin) Wakka ließ sich flach atmend auf den Boden fallen. Die Reisegruppe hatte unerbittlich gefochten, aber das Wesen, das den Eingang zu der Kammer der Astrah bewachte, war riesig und schnell noch dazu. Selbst Tidus´ Flinkheit nutzte nichts, denn sein Gegner hätte vielleicht sogar den Schall in einem Wettrennen geschlagen und anscheinend hatte das Ungetüm auch im Hinterkopf Augen, denn Treffer zu landen war alles andere als einfach. Selbst Kimahri atmete erleichtert auf, als Bahamut erschien. Mit Leichtigkeit machte dieser seinem Gegner den Garaus. Ein gezielter Schlag mit der Pranke, einmal Mega-Flare und schon war das Vieh dahin. Der Schaden, den es angerichtet hatte, war erträglich und Yuna hatte noch genug Kraft um eine Schnittwunde hier und eine Verstauchung dort, zu behandeln. Das Loch in der Mitte des Bodens, wurde nun von einer leuchtenden Plattform eingenommen, welche die Media in die Kammer der Astrah gelangen ließ. Erstaunlich, wie viel Technik in den Heiligtümern Spiras benutzt wurde, obwohl Machina strickt gegen die Lehren Yevons waren. Aber inzwischen hatte Tidus es aufgegeben, verwundert zu sein. Macht korrumpiert und die "Kirche" Spiras hatte davon eine Schiffsladung voll. "Ich werde jetzt gehen." sagte Yuna und ging vorsichtig auf die Plattform zu. "Wir kommen mit." warf Tidus hastig ein. "Okay..." Yuna lächelte erleichtert. Die Zeit floss träge dahin und Tidus fragte sich, ob die Plattform irgendwann noch einmal halten würde. Das Licht bevorzugte die oberen Gefilde und somit war die Gruppe in Dunkelheit gehüllt. Ich will Auron sehen, dachte Tidus und starrte in die Dunkelheit, Ich will ihn berühren... aber er verschmäht bereits potenzielle Nähe....hm, aber jetzt ist es dunkel.... Die Plattform stoppte abrupt und offenbarte einen schmalen Gang nach Süden, durch den schwaches Licht drang. Mist... dachte Tidus und folgte den anderen. Dem Gang schloss sich die Astrahkammer an. Wie üblich, war eine reliefartige Statue in den Boden eingelassen. Yuna schritt mit zitternden Gliedern auf sie zu. "A-aber... was?" stammelte sie. Die Statue war leer. Nicht mal ein Anzeichen für eine Astrah war zu spüren. "Dies ist die Statue von Lord Zaon, der erste Astrah, der sich für die finale Beschwörung opferte." Eine dunkle und alte Stimme hallte von den Wänden der kleinen Kammer wider. Tidus wandte sich um und sah einem verblassten Mann ins Gesicht. Auch er schien eine Erinnerung zu sein. Aber konnte eine Erinnerung auf Geschehnisse in der Realität eingehen..? Er war wohl doch ein Leibloser, obwohl er für diese Verhältnisse zu irreal wirkte. "Doch Lord Zaon ist schon lange verschwunden. Ihr werdet ihn nicht beschwören können. Aber sorgt euch nicht." sagte er eindringlich. "Lady Yunalesca wird euch geben, wofür ihr gekommen seid." Er drehte sich um die eigene Achse, verschwand hinter dem Rauschen seines Mantels und schließlich endgültig. Dem Anschein nach, hatte er diesen Abgang sicherlich Jahrhunderte lang geübt. Yuna nickte unsicher zu einem weiteren Gang. Auron bildete die Spitze des Trupps, der sich ängstlich im Gänsemarsch fortbewegte. Der Blondschopf ärgerte sich erneut, dass Auron eisernes Schweigen über die Geschehnisse im Yevon Dom bewahrt hatte. In Relation zu der kleinen Astrahkammer, war die folgende Halle riesig. Die Galeonsfigur der Heroen stand in ihrer Mitte. Sie war groß und schlank, trug seltsame Kleidung und davon viel zu wenig. Ihr Gesicht war feingeschnitten, zartblass und wurde von glattem, grauem Haar gerahmt. Auf eine seltsame Art und Weise war sie schön. "Lady Yunalesca!" stieß Yuna bei dem Anblick ihrer Namensgeberin nervös hervor. "Du bist weit gereist und hast viele Gefahren auf dich genommen. Alles was du bist und was du getan hast, hat dich hierher geführt. Ich gratuliere dir zu dieser Leistung." erklang die sanfte Stimme der Frau. "Habt Dank." stammelte Yuna und machte einen unbeholfenen Knicks. "Du wirst die finale Beschwörung von mir erhalten, nun wähle..." Das Medium starrte Lady Yunalesca verwirrt an. "Ich soll was?" "Wähle denjenigen der zur finalen Beschwörung werden muss." erläuterte Yunalesca geduldig. "I-ich verstehe nicht." "Die finale Beschwörung fordert Opfer. Um sie zu rufen, musst du dein Leben geben, aber um sie erschaffen muss es einer der deinen tun. Jemand dem du nahe stehst und vertraust. Ich selbst habe vor tausend Jahren meinen geliebten Ehemann Zaon gewählt. Habe keine Angst. Das Leben ist kalt und schlecht. Mit ihm endet all dein Schmerz und Leid. Nun wähle... ich werde geduldig auf deine Entscheidung warten." Sie stieg die Treppe hinauf und wurde mit jedem Schritt blasser, bis sie gänzlich verschwunden war. Auron starrte auf den Boden. "Ich mache es." sagte Jekkts manifestierte Erinnerung. "Was habe ich noch zu verlieren? Ich werde nie wieder zu meinem Sohn nach Hause zurückkehren können. Ich werde die finale Beschwörung." "Aber-" begann Braska. "Aber was? Willst du das Auron sich opfert? Ich gehöre nicht in diese Welt. Ob ich hier lebe oder sterbe macht für mich keinen Unterschied." unterbrach Jekkt ihn. Die jüngere Gestalt Aurons blickte, wie das Original, starr zu Boden. "Das kann nicht richtig sein. Ihr wollt euch opfern? Wofür? Sin kehrt in zehn Jahren zurück. Was sind schon zehn Jahre?" sagte der junge Gardist leise. Seine Brust bebte vor Zorn. "Viele Menschenleben." "Die oder ihr!" begann Aurons Erinnerung zu schreien, "Was macht das für einen Unterschied? Merkt ihr nicht, was das für eine absurde Idee ist? Ihr wollt den Tod mit dem Tod bekämpfen?" "Wir bekämpfen den Tod mit dem Leben, aus diesem Grund müssen wir es opfern." Tidus entfloh ein leiser Schluchzer, aber einen Augenaufschlag später, hatte er sich wieder unter Kontrolle, achtete genau darauf, bei jedem Atemzug Haltung zu bewahren. Auron beobachtete ihn. Der Blondschopf wollte keine Schwäche zeigen. Nicht schon wieder. In letzter Zeit war es ihm gelungen dem legendären Gardisten äußerlich die kalte Schulter zu zeigen, diese Fassade wollte er nicht bröckeln lassen. Er weinte nicht. Nicht wegen Auron, Jekkt oder sonst irgendjemanden. "Bin zu allem bereit." bekundete Wakka. "Ich ebenfalls." sagte Lulu und warf dem Captain der Besaid Aurochs einen Blick zu, als wolle sie ihn mit dem gesagten strafen. "Damit würde der Teufelskreis weitergehen. Was würde das bringen? Zehn Jahre Frieden, dann müssen die Menschen erneut um ihr Leben bangen. Wenn wir jetzt versuchen alles zu ändern, wird niemand mehr in Angst leben müssen." erklärte Tidus energisch. "Glaubst du, es gibt eine andere Möglichkeit?" übernahm Lulu das Ruder. Sie schien wohl ganz scharf aufs Sterben zu sein. "Sieh dir die Ära der Helden an, die Sin mit der finalen Beschwörung besiegt haben. Denkst du nicht sie hätten eine Möglichkeit gefunden, den Tod ihres Mediums zu verhindern, wenn es eine geben würde?" "Das werden wir nur erfahren, wenn wir es versuchen." sagte Tidus und sah Yuna herausfordernd an. "Wie hast du dich entschieden?" fragte Yunalesca und lächelte wissend. Die Reisegruppe hatte den letzten Raum des Gebäudekomplexes erreicht. "Bevor ich antworte, möchte ich noch etwas wissen. Wird Sin wiederkehren, wenn wir es nun besiegen?" "Ihr werdet Sin niemals vernichten können, denn es ist ewig. Wenn ihr Sin mit euren Bestia besiegt, so wird dessen Astrah zu Sin. Es wird ewig im Kreislauf existieren." "Aber warum dann all das? Warum schickt man so viele Media und Gardisten in den Tod, wenn Sin niemals vernichtet werden kann?" fragte das Medium verzweifelt. "Um den Menschen Hoffnung zu geben." "Warum, zum Teufel?!" schrie Auron. Tidus drehte sich erschreckt zu ihm um. Verlor der legendäre Gardist gerade etwa seine Beherrschung? Der Blondschopf sah ihn an, aber er wirkte ganz ruhig und deutete auf den Eingang. Der junge Auron stand dort, sein Gesicht wutverzerrt, und zitterte. "Braska ist tot, Jekkt wurde zu Sin und wofür? Für deine beschissene Hoffnung!" schrie er, schwang dabei sein Schwert von der Schulter und rammte die Spitze, zur Untermauerung seiner Worte, in den Boden. "Ihr erzählt den Menschen Lügen, weil ihr glaubt, sie seien zu Schwach für die Wahrheit. Euch ist scheißegal wie viele dafür draufgehen." "Dir doch auch." entgegnete ein blasser Zwilling Yunalescas, "Es geht dir doch nur um deine zwei Freunde." "Du kaltherzige Schlampe!" schrie die manifestierte Erinnerung Aurons, riss das Schwert aus dem Boden und rannte auf Yunalesca zu. Wie ein blauer Blitz durchschnitt Aurons Klinge die Luft. Doch die Erinnerung des legendären Mediums wich mit einer elegant Bewegung aus. Im nächsten Moment flog Auron durch die Luft und schlug hart auf dem Boden auf. Er krümmte sich zusammen und stöhnte. Eine Blutspur auf dem Boden markierte seine Flugbahn. "Hoffnungslosigkeit erzeugt Wut. Wut macht berechenbar." sagte Yunalesca "Jetzt ist der Augenblick gekommen, um sich zu entscheiden." rief der legendäre Gardist dem Medium zu. "Entweder flüchten, somit in Angst und Hoffnungslosigkeit leben oder kämpfen und deinen eigenen Weg gehen. Wähle, ab jetzt gibt es kein zurück mehr." Tidus sah Auron an. Jeder Zweifel des Blondschopfes über die Zukunft war vergessen. Er wusste, was es zu tun galt und wandte sich Yunalesca zu. Die mächtige Frau blickte in die Runde der Gardisten und erkannte nichts, als felsenfeste Entschlossenheit. Sie waren bereit, für ihre Überzeugung zu kämpfen und den Kreislauf Sins zu brechen. Zum Schluss erschien das Medium in ihrem Blickfeld. Wie zuvor, war sie bereit für ihr Ziel zu sterben. Doch eben dieses hatte sich geändert. "Ihr wollt die Hoffnungslosigkeit also in Kauf nehmen? Dann wisst ihr nicht, wie es ist, sie zu fühlen. Bevor ihr das erlebt, werde ich euch durch den Tod erlösen." sagte Yunalesca. Sie sah Tidus herausfordernd an und winkte ihn zu sich herüber. Zorn stieg wie Galle in dem Blondschopf auf. Er verkrampfte seine Hand um den Schaft seines Schwertes und rannte auf die Leiblose zu. Mit voller Wucht schleuderte er ihr seine Klinge entgegen. In seinen Augen brannten Hass und Zorn. Yunalesca wich blitzschnell zur Seite und wahrte - trotz gewisser Hektik - damenhafte Würde. Tidus blinzelte. War die Leiblose etwa nicht mehr an physikalische Gesetze gebunden? Ihr Kampf glich mehr einem Tanz, als sie Wakkas Blitzball mit dem Handrücken abwehrte und gleichzeitig Kimahris Lanzespitze, die er ihr mit voller Wucht entgegen gestoßen hatte, mit dem nackten Fuß hoch trat. Der Ronso verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten, genau auf Rikku, die die Nachhut gebildet hatte. Das Kampfgeschehen hatte sich ein wenig von Tidus fortbewegt, der dieses stirnrunzelnd betrachtete. Eigentlich sollten sie Yunalesca überlegen sein, immerhin waren sie stark in der Überzahl, doch wenn er es sich recht ansah, war das Schlachtfeld nur ein großer Komplex, aus Menschen, die sich gegenseitig behinderten. Aber wenn nicht alle gegen die Leiblose antraten, reichte ihre Kampfkraft nicht aus, um sie zu besiegen. Was die Ausdauer betraf, waren sie Yunalesca wohl ebenfalls unterlegen, immerhin war sie tot und hatte keine Atmung mehr nötig. Sie hatten nur einen Trumpf: Zorn. Aber Zorn macht berechenbar, kam es Tidus in den Sinn. Tja, einen Versuch, ist es wohl wert. Mit erhobener Klinge sprang er ins Kampfgetümmel. Yunalesca hatte gerade Lulu mit einem gezielten Schlag auf die Bretter geschickt. Kimahri, Rikku und Wakka bildeten einen Haufen und versuchten gegenseitig ihre Gliedmaßen zu entwirren, was die ganze Sache noch schlimmer zu machen schien. Yuna stand weitab vom Geschehen und konzentrierte sich darauf Bahamut zu rufen. Die Leiblose stand frei. Tidus riss die Klinge herunter und ließ sich damit auf einen Zweikampf mit einer der mächtigsten Frauen ein, die jemals auf Spira gelebt hatten. Der Blondschopf versuchte mit aller Kraft, sein gewöhnliches Tempo zu übertrumpfen. Sie mussten einfach siegen. Das ist die ideale Gelegenheit, dachte Auron und lief von hinten auf Yunalesca zu. Tidus stellte ein gutes Ablenkungsmanöver da. Die Spitze von Aurons Schwert strich leicht über den Boden, als er es nach oben riss um Vergeltung zu üben. In diesem Augenblick ging es ihm nicht darum Yuna zu schützen. Er hatte nur eines im Sinn: Rache. Rache für seine beiden Freunde und für sich selbst. Rache für Tidus, der ohne Vater aufgewachsen war. Rache für alle die gestorben waren. Tidus´ Klinge war kaum noch eine Elle von Yunalesca entfernt. Wenn er traf, würde er ihr den Schädel spalten. Das leiblose Medium sah dem Blondschopf einen Moment in die Augen, dann ließ sie sich seitlich zu Boden fallen, stützte sich mit den Händen auf und rollte sich elegant ab. Stahl prallte auf Stahl. Unbeabsichtigt kreuzten Auron und Tidus ihre Klingen. Keiner von beiden rührte sich. Ich will nicht gegen dich kämpfen, aber du zwingst mich dazu, dachte Tidus und riss sein Schwert funkenstiebend fort. Mit einem Kloß im Hals, wandte er sich wieder seinem eigentlichen Gegner zu. Blitze schossen auf sie nieder und Lulu lächelte triumphierend. Yunalescas Körper erzitterte unter dem Strom, den die Schwarzmagierin durch ihren Körper jagte. War sie besiegt? Sie war kaum verletzt worden, also wieso hatte sie mit einer simplen Stromattacke ihre Probleme? Schlagartig versagte der Blitz. Yunalescas Körper zitterte und dünne Rauchschwaden stiegen auf, als wäre sie innerlich geröstet worden. "Wenn dies euer Verlangen ist...." sagte sie. Ihre Stimme war tief und klang mehr nach einem Chor. "Nun erntet ihr, was ihr gesät habt!" kreischte sie und lachte wahnsinnig auf. Ihre Schönheit schien vollkommen vergangen zu sein. Ihr Gesicht war mit pulsierenden Adern und Falten des Zorns übersäht. Graues Haar wallte unnatürlich umher und wirkte wie ein Haufen dünner Tentakel, die sich nach allen Seiten ausstreckten, um Unheil anzurichten.. Ihre unbekleidete Haut nahm immer mehr die Farbe von altem Pergament an, bis sie sich schließlich braun färbte und langsam begann, sich vom Körper zu lösen. Sie blähte sich auf und wirkte wie ein lebendiges Gewand, dessen Saum hinterhältig über den Boden kroch. Rikku und Kimahri rannten von entgegengesetzten Seiten auf Yunalesca zu. Der Ronso warf seine Lanze. Die Leiblose wich aus und um ein Haar, hätte die Waffe die Al Bhed getroffen. Tidus seufzte. Yunalesca spielte sie gegeneinander aus. Wakka erschien hinter Rikku, ließ seine Waffe fallen, fing die Lanze und trat mit dem rechten Fuß nach seinem Ball, der Yunalesca entgegen sauste. Die Leiblose wehrte ihn erneut ab und trat, ohne sich umzusehen, Auron hinter ihr nieder. Der legendäre Gardist rammte im Fall, sein Schwert in den Boden und hielt sich daran fest, während er Yunalesca seine Antwort auf ihren Angriff, ebenfalls in Form eines festen Trittes, gab. Die Balance der Frau geriet durcheinander, sie taumelte und Wakka nutzte seine Chance. Er warf ihr Kimahris Lanze zwischen die Beine. Als sie einen Schritt tat, um ihren Stand zu festigen, fiel sie zu Boden. Lulu konzentrierte ihre magische Kraft. Rikku schnellte hervor und bohrte dem leiblosen Medium im Fall, ihren Dolch in den Rücken. Ein Feuer erschien kurz über dem Boden und Yunalesca fiel mitten hinein. Mit wutverzerrtem Gesicht, wirkte sie nun wesentlich weniger würdevoll und schön, als zuvor. Sie griff hinter sich und zog Rikkus Dolch aus ihrem Rücken. Blut lief die Klinge hinunter, sammelte sich an der Spitze und tropfte auf den Boden. Irgendwie schien sich Yunalescas Form erneut wandeln. Ihr Körper sackte zusammen, wie ein Ballon, aus dem die Luft herausgelassen wurde, ihr Kopf schwoll an, wurde immer dunkler und feine Risse ließen die steinerne Struktur aufplatzen. Grauenhaft leuchtendgrüne Augen starrten ins nichts. Einzelne Haarsträhnen verschmolzen zu dicken Strängen, schienen immer schuppiger zu werden als sie langsam die Farbe von niederträchtigen Apfelsinen annahmen und ließen dünne Zungen die Luft schmecken. Die Heldin, von der man sich seit jeher Geschichten erzählte und sie sich zum Vorbild machte, hatte im Wandel des Zornes die Form einer Medusa angenommen. Wakka schlug hart auf. Bodenplatten platzten und kleine Bruchstücke stoben davon. Yunalesca schien unbesiegbar. Plötzlich erzitterte die Erde und Wind begann unbesonnen an Tidus Kleidern zu zerren. Der Blondschopf wandte sich um. Bahamut stand neben Yuna auf malträtierten Bodenplatten. Mit würdevoll gehobenem Kopf, breitete er seine gefiederten Schwingen aus und jagte reißende Böen auf Yunalesca nieder. Die Frau, oder besser gesagt: das Wesen schien davon keine Notiz zu nehmen. Nicht einmal ihre Haare schienen den stürmischen Wind zu bemerken. Sie wanden sich umher, wie Schlangen in einer Grube und die Intuition des Blondschopfes behauptete, dass sie auch genauso gefährlich waren. Die Gruppe zog sich hinter Bahamut zurück und nutzte die Zeit, um sich von dem kräftezerrenden Kampf zu erholen. Elixiere und Potions wurden herumgereicht. Yuna warf die leere Flasche ihres letzten Äthers fort und sprach ein Gebet, welches das Durchhaltevermögen im Kampfe wenigstens um ein paar Minuten erhöhen sollte. Bahamut brüllte - Tidus verglich es im Stillen mit grollendem Donner - und schleuderte Yunalesca seine Pranke entgegen. Ein hitziger Kampf brach zwischen den beiden aus und Yunalesca schien ihre Probleme mit dem riesigen Drachen zu haben. Keuchend sank sie zu Boden und Tidus seufzte erleichtert. Sie warf Yuna einen Blick zu und lächelte. Das Medium starrte ihre Namenspatronin verwirrt an und zog sich schutzsuchend hinter ihrer Bestia zurück. Yunalesca rannte auf Bahamut zu, wich einem flimmernden Strahl weißen Feuers aus und rutschte geduckt durch seine Beine hindurch, direkt auf Yuna zu. Yunalesca kommt gegen Bahamut nicht an.... also was tut sie? Tötet sie das Medium, verschwindet die Bestia auch. Tidus riss entsetzt die Augen auf und versuchte Yuna zu erreichen, bevor Yunalesca es tat. Kimahri war schneller. Er packte Yuna und sprang aus Yunalescas Reichweite. Die Frau schrie schrill auf, ihre Augen wanderten umher und fixierten schlussendlich Tidus. Sie schwebte auf den Blondschopf zu und riss ihre Hand hoch. Luftdruck, schärfer als geschliffener Stahl, riss Tidus´ Brust der Länge nach auf. Wie in Zeitlupe tanzten dunkelrote Tropfen durch die Luft. Tidus riss die Augen auf und stieß einen stummen Schrei aus. Schmerz wallte in ihm auf, als er zu Boden fiel. Ich sterbe... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)