Desire (Kap. 24 ist online) von Rince (An Auron x Tidus Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 6: Give me a Reason to hate you --------------------------------------- Oje, meine Kapitel werden irgendwie immer kürzer. Na ja, was soll's, umso kürzere Kapitel um so mehr werden es. Ich hoffe niemand stört sich daran, dass ich die ganze Al Bhed Heim- und Beveille Geschichte nur als Zusammenfassung auftauchen lasse, aber ich hatte kein Bock, das ganze Spiel noch einmal aufzuwärmen. Also, viel Spaß mit Chap 6, Rincewind Chapter Six Give me a Reason to hate you Er spürte nichts als Erleichterung, obwohl er damit gerechnet hätte, diese Gefühl niemals mehr erleben zu dürfen. Müde, hungrig und schmutzig war die Reisegruppe an der Al Bhed Herberge auf der stillen Ebene angekommen. Nun lag Tidus auf seinem weichen Bett und starrte an die Decke, war zum einem glücklich über die gelungene Flucht, zum anderen betrübt, denn nun, da der Kriegstumult beendet war, wanderten seine Gedanken immer wieder zu Auron. Nein, darüber sollte ich nicht nachdenken, tadelte er sich selbst und blickte auf den vergangenen Tag zurück. Der Blondschopf hatte immer noch Rikkus panische Augen in seinem Gedächtnis, geprägt von Verzweiflung und Hass. In dem Moment, als sie ihr unterlegenes Volk den Kampftruppen der Guados gegenüber sah, hatte sie ihre Unberührtheit verloren. In dem Moment, als sie durch die aufgebahrten Leichen lief, war nichts mehr von ihrer Kindlichkeit übrig geblieben. Äußerlich hatte sie sich nicht verändert, aber wenn man in ihre Augen sah, erblickte man diese Traurigkeit, genau wie bei Auron... Die Al Bhed hatten eine ganze Reihe Media entführt, aber Yuna war nicht unter ihnen. Guado Truppen hatten sie aufgesammelt und nach Beveille gebracht. Die Reisegruppe hatte sich in Cids Obhut begeben und war Yunas Spuren mit der Highwind gefolgt. Das Heim kam nicht so gut davon, nun ja, eigentlich gar nicht, denn es wurde von Raketen vollkommen zerstört. Nach der erfolgreichen Flucht hatte Tidus gedacht, dass Schlimmste sei vorüber, aber Fehlanzeige, denn sie hatten sich nur aus der Höhle des Löwen gerettet um einem seiner Artgenossen ins Maul zu springen. Der Angriff auf die Hauptstadt Spiras war im wahrsten Sinne des Wortes ein Drahtseilakt. Der Blondschopf hatte fest damit gerechnet eine Hinrichtung verhindern zu müssen, stattdessen platzte er in eine Hochzeit. Seymour hatte Yuna tatsächlich gezwungen ihn zu ehelichen. Diese Leiblosen machten wirklich nur Stunk. Was war das überhaupt für eine Welt in der Menschen nach ihrem Tod fröhlich weiter umherhüpfen konnten? Die Folge der ganzen gewagten Befeiungsaktion äußerte sich dann in einem relativ kurzen Gefängnisaufenthalt, womit genau das passierte, was Tidus am wenigsten erwünscht hatte: Er wurde mit Auron zusammen in einen Käfig gesperrt, was es ihm reichlich schwer machte, diesem aus dem Weg zu gehen. "Toll, was machen wir jetzt?" fragte der Blondschopf und starrte durch die Gitterstäbe in die große Halle. Der legendäre Gardist und er befanden sich in einer Art Vogelkäfig, der an der Decke hing und unter ihnen war, abgesehen von einem schmalen Weg, nur trübes Wasser. Den Käfig von der Decke zu lösen wäre wohl weniger ein Problem gewesen, aber Tidus wollte nicht ausprobieren, wie tief der Grund des künstlichen Sees lag. "Wir warten." antwortete Auron ruhig. Er lehnte mit dem Rücken an den Messingstäben und blickte zu Boden. "Warten?" wiederholte der Blondschopf ungläubig, "Worauf denn?" "Wenn es nach Mika geht, wohl auf die Hinrichtung." antwortete Auron, "Aber ich warte lieber auf eine Möglichkeit zu flüchten." "Das klingt schon besser." "Wahrscheinlich werden wir getrennt. Vielleicht wirst du sogar auf dich allein gestellt sein. Wenn das der Fall ist, achte nur auf dich selbst, verstanden?" Was soll das denn?, dachte Tidus und schwieg. "Wenn du es schaffst dich zu befreien, kommst du auf keinen Fall zurück. Versprich mir das." "Aber was ist mit Yuna?" Allein wirst du sie sowieso nicht retten können, dachte Tidus sich eine mögliche Antwort. "Vertrau mir." sagte Auron schlicht und blickte den Blondschopf, über den Rand seiner Brille hinweg, eindringlich an. Er sah Tidus direkt in die Augen und dieser starrte zurück. "Ich ... ähm, und was ist mit dir?" stotterte der Blondschopf und blickte verlegen zu Seite. Langsam breite sich Schamesröte auf seinen Wangen aus. "Ich komme schon zurecht." beruhigte Auron ihn. "...A- aber ich .. vielleicht nicht." Auron schwieg einen Moment bevor er antwortete. Tidus' Aussage hatte ihn wohl überrascht. "Du bist stärker, als du denkst." "Ach, glaubst du?" "Ich weiß es." Du weißt weniger, als du glaubst, dachte Tidus und die, von Rikkus Erzählung verursachte, Vorstellung Auron zu küssen erschien vor seinem geistigen Auge, was ein Anlass war, um noch röter zu werden. Auron hatte Tidus jegliche Angst um sein eigenes Leben genommen, aber umso mehr Angst hatte er um Auron. Was sollte der Blondschopf ohne ihn tun? Ich bin total abhängig von ihm., machte er sich schmerzlich bewusst, Das hat nichts mit Liebe zu tun, sondern mit Hilflosigkeit. Aber vielleicht sah er in Auron nur eine Vaterfigur, vielleicht liebte er den Gardisten wie einen Vater? Woher sollte er wissen, wie sich die Liebe zu einem Vater anfühlte, konnte er seinem doch nur Hass entgegenbringen. Aber stellte man sich vor, wie man von seinem Vater geküsst wurde? Tidus schüttelte sich vor Ekel. Ich habe ja keinen Ödipuskomplex. Da war ihm alles andere lieber als das. Er musste aufhören sich darüber Gedanken zu machen. Was die anderen wohl gerade machen? Ein armseliger Versuch sich abzulenken. Yuna, Wakka und Kimahri jagten wohl momentan über die Ebene und feilten an dem können des Mediums. Seitdem sie von den Guados entführt worden war, fühlte sie sich für die Prüfungen ihres weiteren Weges zu schwach. Die Gruppe hatte zwar den größten Teil hinter sich gelassen, doch erst jetzt begann es schwierig zu werden. Die Reise bis zur stillen Ebene zu bringen war ein Kinderspiel und die meisten Media versagten auf den Irrwegen Gagazets oder erfroren kläglich, so dass ihre Seelen und die der Gardisten durch Verbitterung zu Monstern wurden. Von Erzählungen her, hatten die wohl einiges drauf. Außerdem wollte Yuna nicht tatenlos an der Gebirgshöhle vorbeigehen, in der die Bestia Yojimbo hauste. Die Sonne war erst vor ein paar Stunden aufgegangen und tauchte die Grasebene in mattes Licht. Schon jetzt war es Tidus langweilig nur herumzusitzen, doch er hatte Yuna bereits gestern begleitet und sie bestand darauf, dass er sich heute ausruhte. Sie selbst rastete nicht einen Moment, stand im Morgengrauen auf, hastete über die Ebene, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und fiel Abends erschöpft ins Bett. Jeden Tag die selbe Tortur. Alle machten sich Sorgen, doch keiner wollte dem Medium den Wind aus den Segeln nehmen. Umso länger wir hier bleiben, umso länger habe ich Zeit nach einer Lösung zu suchen, die Yuna rettet, dachte Tidus und seufzte. Außerdem musste er seine Gefühle für Auron klären, um endlich mal wieder an etwas anderes denken zu können. Ein dumpfes Geräusch erklang, als jemand an die Tür klopfte. Tidus teilte sich mit Wakka ein Zimmer, aber dieser war wohl momentan damit beschäftigt Ballspiele mit Morbolen und anderen Untieren zu spielen, also wer wollte ihn in den frühen Morgenstunden aufsuchen? Vielleicht Auron...? Tidus spürte wie Hitze in ihm aufstieg. Was war nur mit ihm los? "Herein." würgte er hervor. Der plötzliche Kloß in seinem Hals machte ihm zu schaffen. Rikku spazierte hinein und ließ sich auf Wakkas Bett fallen. Sie und der Blondschopf hatten seit dem Angriff auf das Heim, kein Wort mehr miteinander gewechselt. Eigentlich hatte Rikku seit dem Angriff auf das Heim, mit niemandem ein Wort gewechselt. Tidus konnte sich den Grund nur allzu gut ausmalen. Die junge Al Bhed hatte keine Heimat mehr, ihr ganzes Volk hatte keine Heimat mehr und nun ging sie wieder auf eine Reise, an deren Ende Yunas Opfertod lag. Vielleicht wollte sie sich aussprechen. Aber warum kam sie dann zu Tidus und ging nicht zu Auron, wo dies doch ein idealer Vorwand gewesen wäre, um mit ihm zu sprechen? "Kann ich dich um einen Gefallen bitten?" fragte sie, ohne um den heißen Brei herum zu reden. "Klar, was gibt's?" antwortete er und ließ seine Füße auf und ab schwingen. "Ähm.., es ist mir ein bisschen peinlich," sie zögerte und ihr Gesicht rötete sich leicht "aber könntest du mit Auron reden?" Tidus runzelte die Stirn. Sie wollte, dass Tidus dem legendären Gardisten von ihren Gefühlen erzählte? Noch vor ein paar Tagen hatte sie behauptet, sie ziehe die Hoffnung der Gewissheit vor und würde Auron niemals von ihrer Liebe erzählen. Sie hatte ihre Meinung schnell geändert. "Worüber?" fragte er sicherheitshalber noch einmal nach. Der Blondschopf seufzte. "Soll ich ihm sagen, dass du auf ihn stehst?" "Nein," entgegnete Rikku energisch "du sollst nur rausfinden was er von mir hält, verstehst du?" "Ich dachte, du willst es ihm nicht sagen." "Tja, ich habe nachgedacht. Die Prüfungen im Yevon Dom haben einiges für sich. Wenn man die Laufbahnen der letzten Media verfolgt hat, muss einem aufgefallen sein, dass mindestens ein Gardist dabei draufgegangen ist. Was wenn ich es bin?" Aha, verstehe, dachte Tidus. Lebe jeden Tag vollkommen aus, denn es könnte dein letzter sein. "Also hilfst du mir oder nicht?" "Hm, okay, aber warum ich?" "Du hast doch ein Draht zu ihm." Hatte er das? Am liebsten hätte Tidus Auron für die nächsten zwei Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen, aber das war eine Lüge... Das hatte er nun davon. Jetzt stand er unschlüssig vor Aurons Zimmertür . Was sollte er sagen? Wie sollte er es anstellen, ohne das Auron den Braten roch und was war, wenn er Rikku gegenüber abgeneigt war? Was sollte Tidus der Al Bhed erzählen? Oder noch viel schlimmer, was wenn Auron ihre Gefühle teilte? Eine zentrale Frage Tidus' Daseins. Na, dann los, dachte und machte einen energischen Schritt auf die Tür zu. Nein, ich kann das nicht. Was ist wenn ich ... vielleicht doch in ihn..., ich muss mir erst über meine Gefühle klar werden. Obwohl ich schon die Vermutung anstellen kann, dass da nichts bedenkliches ist. Es wird schon alles glatt gehen. Langsam entfernte Tidus sich von der Höhle des Löwen und schlenderte nach draußen. Das junge Licht der Sonne blendete ihn, so dass er seine Hände schützend vor seine Augen halten musste. "So früh schon auf?" erklag die Stimme des legendären Gardisten. Tidus wandte sich überrascht zur Seite und erblickte den Mann mittleren Alters, der auf der Eichenholzbank neben dem Eingang saß und dem Horizont entgegen blickte. "Ähm, ja." antworte der Blondschopf und kratzte sich verlegen am Kopf. Die Bilder in seinen Erinnerungen hämmerten mit aller Macht gegen die Wände aus männlichem Stolz und Angst vor Enttäuschung, die sie gefangen hielten. Tidus hatte das Gefühl, als wollten sie endlich Wirklichkeit werden, "ich bin es nicht mehr gewohnt in einem Bett zu schlafen." Nervös ließ er seine Hände in die Hosentaschen gleiten und ging zielstrebig auf das Tor des Herbergsgarten zu. "Wo willst du hin?" fragte Auron. "Ich wollte spazieren gehen und meine Gedanken ordnen." antwortete Tidus ohne sich umzudrehen. "Die Ebene ist nicht ungefährlich." "Ach, sag' bloß." rief der Blondschopf sarkastisch. "Vielleicht solltest du hier bleiben." "Ach, und was dann?" fragte Tidus gereizt und drehte sich nun doch um, "Soll ich hier versauern, während die anderen draußen ihre Muskeln stählen?" "Du sollst nur Yunas Anweisungen befolgen." antwortete Auron emotionslos, was sein Gegenüber fast rasend machte. Auf einmal hatte er eine Riesenwut auf den rotbemantelten Mann. "Warum sollte ich das tun? Nur weil du es machst?" Hör auf, Tidus, du regst dich wegen billigem Popanz auf und blamierst dich nur, wurde der Blondschopf von seinem Unterbewusstsein gewarnt, doch er konnte nichts gegen sein kindisches Verhalten unternehmen. "Nun, gut, ich kann dich nicht davon abhalten, aber wenn du gehst.." "Was dann?" unterbrach der Blondschopf ihn, "Hör einfach auf, mir zu sagen, was ich tun soll, okay? Ich bin kein verdammtes Kind mehr. Mag sein, dass ich unerfahren bin, aber ich kriege alles besser auf die Reihe, wenn ich meine Erfahrungen selbst mache und du mich nicht mit deinen Weisungen volltextest, alles klar?" "Wenn du deine Erfahrungen selber machen willst, solltest du auch aus ihnen lernen." Tidus sah den legendären Gardist verwirrt an. "Nimm deine Waffe mit." spielte dieser auf die Geschehnisse in Macalania an. "Ach, leck mich doch." murmelte Tidus, holte sein Schwert und stürmte an dem Mann vorbei, ohne ein Wort zu sagen. Er wollte wütend auf Auron sein, aber dieser gab ihm keinen Grund, er gab ihm nie einen Grund, und das machte den Blondschopf nur noch rasender. Er brauchte einen Grund um ihn zu hassen, damit es keinen Grund mehr gab ihn zu lieben. Niemand hatte ihn gefragt, ob er das alles wollte, denn dann hätte er verneint. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)