Abschied nehmen von PhantomOfTheOpera ================================================================================ Nein! ----- Ich sehe ihr tief in die Augen. Denke an nichts und doch an alles. Ich kann meine Gedanken weder fassen, noch ordnen. Meine Augen werden ganz nass, ich kann kaum noch etwas sehen. Viel habe ich mit ihr durchgemacht. Zu viel um mich jetzt von ihr einfach so ohne Gefühl trennen zu können. Eine feuchte Spur zieht meine Wangen hinunter. Obwohl die Sonne scheint und wir Sommer haben ist mir kalt. Ich zittere am ganzen Körper. Immer und immer wieder. Ich stehe auf einer Lichtung und als ich meine Augen auf den Himmel richte, blendet mich die Sonne. Ich versuchte durch blinzeln meine Augen ans Sonnenlicht zu gewöhnen, doch die Sonne ist stark und machte mich blind. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Ich will etwas sagen, doch mein Mund bleibt stumm. Kein einziges Wort kommt aus meinem Mund. Ich will etwas tun, irgendetwas. Rennen, springen, auf sie zu gehen. Doch ich blieb wo ich war: viele Meter abseits von ihr. Mein Herz tat mir weh, ich fühlte, wie es vor zerbrochener Liebe in tausend Einzelteile zerfiel. Neue Tränen liefen hinab und ich schmeckte Salz in meinem Mund. Doch es war zu spät, zu spät, um zu weinen, denn dieser Tag war schon gewesen in mir und doch hatte ich mir die Tränen für die Realität aufgehoben. Wollte ich denn, dass sie mich so sah? - Es war nicht mehr wichtig...Oder doch? Es würde der letzte Anblick sein, der letzte Gefühlsausbruch den wir zusammen erlebten. Ich wischte mit dem Handrücken meine Tränen fort, konnte es jedoch nicht verhindern, dass sich meinen Augen schon wieder mit Tränen füllten. Tapfer hielt ich sie zurück. Ich wollte ihr noch ein letztes Mal nahe sein, ehe sie für immer ging. Tief atmete ich ein und aus und wieder ein und aus. Ich brachte alle Willenskraft auf und schaffte es schließlich, dass mein Körper auf meine Befehle reagierte. Unsicheren Schrittes ging ich auf sie zu. Während den paar Metern fasste ich einen Gedanken - kein Gefühl zeigen! Als ich direkt vor ihr stand, es war noch nicht mal ein Meter, sah ich in ihren Augen, was in meinen hätte stehen müssen. Ihr Atem strich sanft mein Haar und zum ersten Mal bemerkte ich, dass ihr Atem nach Mandarine roch, so lecker süß und doch sauer. Ich mochte Mandarinen, der Duft betörte mich. Verwirrt schloss ich meine Augen. Einen Moment blieb ich so mit geschlossenen Augen stehen, doch dann straffte ich die Schulter und blickte ihr ausdruckslos in die Augen. Wenn sie meinen Schmerz sähe, wäre ich verloren. Wir hätten uns nicht trennen können. Ich durchlebte noch einmal die Zeit mit ihr, sah in ihren Augen unsere Geschichte. Als ich sie durchgelesen hatte, schaute ich ihr ein aller letztes Mal in die Augen, merkte mir jedes Aufflackern in ihren Augen, prägte mir alles genau ein - für die Ewigkeit. Abrupt wandte ich mich ab und drehte ihr so den Rücken zu. Umdrehen und sie noch einmal ansehen konnte ich nicht, denn der Abschied war schon Vergangenheit. Ich wollte, ich könnte sie zu etwas anderem machen, ich wollte ich könnte mich zu etwas anderem machen, aber sie bleibt so wie sie ist und ich so wie ich bin. Ich sauge die Luft ein. Sie schmeckt nach Mandarine. Ich kann es nicht mehr aushalten, die Spannung, den Schmerz, die Sehnsucht - die Ewigkeit. "Leb wohl." Ich betone kein Wort davon, sage alles ausdruckslos. Ein kleiner Windstoß - einen Brise kommt auf, nur ganz kurz. Sie ist weg, es war ihre kleine Umarmung - der Wind. Ich mache mich auf den Heimweg. Als ich gerade am Ende der Lichtung angekommen bin höre ich den Wind durch die Bäume streifen, es hört sich an wie ein Flüstern von jemandem... Nun mehr bin ich nur noch einen leblose Hülle. Die Zeit kann vielleicht Wunden heilen, die von außen sind, niemals aber von innen. Ich spreche aus Erfahrung. Ich bin jetzt eine alte Frau, vom Leben geprägt. Vom jungen Leben, das so viel versprechend angefangen hat. Ich erinnere mich gerne an sie, denn sie war wohl die einzige, die mich sehen konnte. Sie wusste wer ich war und wie ich war...Sie hatte mich verstanden. Jetzt fallen mir die Worte ein, die der Wind mit sich gebracht hat... ...Rika...ich bin du... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)