Ein Wiedersehen mit ungeahnten Folgen von ayak ================================================================================ Kapitel 18: Musste das sein? ---------------------------- Hey ho! Hallo! So, hier habe ich das 18.Kapitel für euch. Also erstmal bin ich noch etwas auf Kari's und TK's Problem eingegangen und dann zu Mimi und Matt übergegangen. Naja ihre werdet es schon sehen. Viel Vergnügen beim Lesen. Ach ja. Ich habe mir überlegt, dass ihr mir beim Kommi schrieben vielleicht noch eine Note dazu abgebt. Also ganz normal wie bei Schulnoten. 1 ist das beste 6 ist das schlechteste. Und so könnt ihr das bewerten. Natürlich , aber auch sagen was gefällt, was nicht gefällt. Also dann 18.Kapitel Musste das sein? Kari wachte am nächsten Morgen auf, sie merkte das ihr Schädel brummte und fühlte sich wie gerädert. Doch als sie sah, dass sie noch nicht aufstehen musste, drehte sie sich kurzerhand noch mal um und kuschelte sich tief in ihre Decke. Jedoch war es wie verhext, denn sie konnte nicht mehr einschlafen. Irgendetwas brachte ihre innere Ruhe durcheinander, doch was war das? Vielleicht die Tatsache, dass sie nicht zu Hause bei Davis schlief oder dass sie Hunger hatte. Aber all das waren belanglose Dinge, die sie zur Seite schob. Es waren eher die Zweifel und die Unsicherheit, die an ihr nagten. Sie wusste immer noch nicht, was sie nun tun sollte. Wie sie sich wem gegenüber verhalten sollte, ob sie zu Davis gehen sollte oder zu TK. Sie beschloss, sich erst einmal anzuziehen und sich während des Frühstücks Gedanken darüber zu machen. Doch schon während des Anziehens dachte sie über die prikäre Situation nach. Ob es sinnvoll wäre sich mit beiden Männern zu treffen und vielleicht dann abzuwägen, wen von beiden sie möchte, aber das empfand sie als eine nicht sehr gute Idee. Tatsächlich dachte sie beim Frühstück über dieses, für sie so schwierige Thema nach, und ohne es zu merken, zog sie alle Aufmerksamkeit auf sich. Dabei fiel ihr nicht auf das Tai und Sora sie argwöhnisch ansahen, denn sie aß ihn Zeitlupe. Toast wurde in einem so langsamen Tempo zum Mund geführt, abgebissen und zermahlt, dass man denken konnte sie sei eine alte Oma. Aber Tai und Sora wussten ja auch nicht, was sich in Kari´s Kopf abspielte, dass sie sich immer wieder die selbe Frage stellte: *Warum kann ich mich nicht entscheiden? Wieso ist das so schwer? Warum muss das Leben manchmal so kompliziert sein?* Doch sie fand, wie so oft, keine richtige Antwort darauf. Eigentlich hatte sie gehofft, endlich eine Lösung zu finden, doch alles was sie bekam waren Vermutungen, noch mehr Unsicherheiten und vor allem nichts Sinnvolles. Allerdings wusste sie, dass sie mit TK mehr Gemeinsamkeiten hatte als mit Davis, und so fragte sie sich langsam, warum es dann so gekommen war. Und die Antwort, die sie fand, war alles andere als schön: Sie hatte Davis benutzt. Sie machte sich Vorwürfe, dass sie nur mit Davis zusammengekommen war, weil mit TK Schluss war. Das war nicht einmal Davis fair gegenüber gewesen, auch wenn er sie geschlagen hatte und es ihr im Innern immer noch so sehr schmerzte, dass sie am liebsten schreiend davon gelaufen wäre, wusste sie doch, dass ein sehr weicher und sanfter Kern in ihm steckte. Aber ihr wurde langsam klar, dass sie Davis nicht liebte, sondern nur mochte- mochte auf eine freundschaftliche Art und Weise. Doch ob sie TK deshalb gleich liebte, das wusste sie nicht, vielleicht mochte sie ihn ja auch nur, und nun wollte sie keinen durch eine Kurzschlusshandlung zu ihrem festen Freund ernennen. Kari erinnerte sich an Tk´s und ihre Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel ins Kino gehen und sich Horrorfilme ansehen. Bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Es war amüsant und irgendwie auch traurig, darüber nachzudenken, wie sie sich immer an TK geklammert hatte und kurz davor war zu schreien. Außerdem mochten beide es, in einer Pizzeria zu sitzen und danach zu quatschen. Mit Davis hatte sie immer eine Pizza gegessen und war danach sofort wieder gegangen. Es war auch schön, an die Zeit zurückzudenken, in der TK ihr die Sterne zu Füßen gelegt hätte, aber sie wollte nie, dass er sie auf diese Art verwöhnte und umgarnte. Da sie noch immer keinen Entschluss gefasst hatte, beschloss sie noch ein paar Tage weiter darüber nachzudenken, sich klar darüber werden, wen sie wollte, mit wem sie glücklich war. Und noch in der selben Woche kam sie zu einem Entschluss. Ein wenig ängstlich, aber fest entschlossen machte sie sich auf den Weg zu der Wohnung, in der sie und Davis die letzten Wochen gelebt hatten. Gegen ihrer sonstigen Gewohnheit klingelte sie, und wartete brav, bis ihr Freund die Tür öffnete. "Kari- Da bist du ja! Was zum..." Die brünette junge Frau fiel ihm energisch ins Wort. "Wir müssen reden." Tk lies sich seufzend in seinen Sessel fallen- was zum Teufel war mit Kari losgewesen? Ging es ihr auch gut, oder war etwas passiert? Und warum konnte er ihr nicht einfach die Zeit geben die sie brauchte? Er wollte sie so gerne wieder bei sich haben, wieder in seine Arme schließen, wieder... Die Türklingel riss ihn aus seinen Gedanken. Einen Moment zog er in Erwägung, das nervende Geräusch einfach zu überhören, dann raffte er sich doch noch auf und taperte zu Tür. "Hallo... Kari???" Verblüfft starrte er seine Jugendfreundin, die heute wieder einmal unverschämt gut aussah, an, doch bevor er weiter reden konnte, drängt sie ihn in den Flur und begann zu sprechen. "Ich glaube, ich liebe dich noch- zumindest sind da noch sehr starke Gefühle für dich, tief in mir. Aber ich will mir erst sicher sein- lass uns das Ganze langsam angehen, okay?" Überumpelt nickte er. "Klar- aber was ist mit Davis?" Kari senkte den Blick. "Wir sind noch Freunde..." Ohne das er es wollte, breitete sich auf Tk´s Gesicht ein breites Lächeln aus. "Na gut- wie wäre es dann mit einer Pizza?" In der Zwischenzeit waren Mimi und Matt mit ihrem Sohn sehr oft unterwegs und sie unternahmen viel. Sie gingen Eis essen, in den Park zum Picknicken oder an einen See. Doch diese Idylle sollte nicht sehr lange halten, denn es kam ein verhängnisvoller Tag, der alles verändern sollte. Mimi machte sich gerade fertig, eine alte Arbeitskollegin wollte sie gleich abholen und mit ihr etwas feiern gehen, denn Lucy, ihre alte Assistentin, wurde befördert. Sie fädelte gerade einen Ohrring in ihr Ohr, als Matt ins Bad kam. "O lala, du hast dich aber schick gemacht.", lachte er und umarmte Mimi liebevoll von hinten. Sanft strich er über ihren leicht gewölbten Bauch. "Danke mein Schatz. Ist Lucy schon da?" "Ja, sie ist gerade gekommen und sie sieht fabelhaft aus.", neckte er sie, doch Mimi sprang nicht darauf an, sondern reagierte gelassen. "Das hoffe ich auch für sie, denn immerhin ist das ja ihr Abend. So fertig. Wie seh ich aus?" "Immer noch Reizend.", grinste Matt. "Du Charmeur.", lachte Mimi und gab ihm einen schmatzenden Kuss auf die Lippen. Matt sah sie verträumt an. Doch das hielt nicht lange an, denn Alex kam ins Bad gelaufen und sollte fragen, wo Mimi denn bliebe. Diese flötete, sie komme gleich und war im Schlafzimmer verschwunden. Mit einem breiten Tuch um die Schultern kam sie wieder heraus. "So. Alex wie seh ich aus? Und jetzt sag nicht Reizend.", meinte Mimi und stellte sich in Pose. "Siehst hübsch aus, Mami. Und lass mir keine Klagen hören, ja?", antwortete Alex frech und lief mit ausgebreiteten Armen die Treppe hinunter. Mimi sah ihm argwöhnisch und leicht skeptisch hinterher. "Woher er nur diese Frechheit hat?!" Als die beiden jungen Frauen zur Tür herausgingen, rief Matt noch: "Ich wünsch euch einen schönen Abend." und ging ins Haus zurück zu Alex. Mimi nahm diesen Spruch sehr gelassen und setzte sich hinters Steuer. Sie fuhr Lucy hinterher, denn deren Wagen war bereits vollbesetzt, sodass sie ihren eigenen nehmen musste. Nach einer guten halben Stunde Fahrt kam die ganze Gesellschaft an dem Laden an. Er nannte sich "PUR" und schien ein Club und ein Restaurant gleichzeitig zu sein. Mimi kannte die Frauen, die Lucy mitgebracht hatte, noch nicht, aber sie war sicher, sie würde sich schnell mit ihnen anfreunden. Gemeinsam betraten sie die angesagte Bar mit nettem Ambiente und einem ägyptischen Stil. Mimi gefiel es auf Anhieb in dem Laden und sie fühlte sich pudelwohl. Nun war es ihr auch egal, ob sie die vier Frauen, die mit Lucy mitgekommen waren, kannte oder nicht. Sie setzte sich neben Lucy an einen Tisch und legte ihr Jackett ab, um es sich bequemer zu machen. Sie sah sich im Pur um und bemerkte das es gut besucht war. Ein süßer Kellner kam zu ihrem Tisch und musterte eine nach der anderen. Bei einer der Frauen blieb er etwas länger hängen. Sie hatte blondes, gewelltes Haar und war stark geschminkt, sodass Mimi dachte, sie wäre in einen Farbtopf gefallen. Doch sie hielt sich zurück, denn sie wollte heute über niemanden herziehen, auch nicht in Gedanken. Die Frau hatte einen tiefen Ausschnitt, so dass Männer, die standen, ihn gut einsehen konnten. Er fragte jeden Einzeln, was er trinken möchte, Mimi nahm sich einen lieblichen Rotwein, Lucy wählte ein Alster und auf die anderen drei verteilte sich ein Wasser, eine Cola und ein Cocktail. "So Mädels, ich möchte euch eine gute Freundin von mir vorstellen. Sie war lange Zeit mein Boss, doch das hat sich geändert als sie gekündigt hat. Nun ja, lange Rede, kurzer Sinn: Das ist Mimi Tachikawa...." "...und sie hat bestimmt nicht nur wegen diesem Vorfall gekündigt.", lachte die Blondine gehässig, die sich "besonders" hübsch gemacht hat. Mimi schluckte. *Das scheint ja ein richtiges Biest zu sein und eine Zicke obendrein!*, dachte sie sich und blickte die Giftspritze lächelnd an. "Marion, bitte! Wenn du nichts besseres zu tun hast, dann geh dir doch die Nase pudern.", meinte Lucy entnervt und warf Marion, die sich über Mimis Zustand lustig gemacht hatte, einen bösen Blick zu. "Tze, ich weiß echt nicht, was du an der findest. Die zu deiner Freundin zu machen, also bitte. Ich..." "Entschuldigen Sie bitte, Marion?! Aber wenn ich ihre kleine Party störe und Sie mich nicht dabei haben wollen, brauchen sie mir das nur zu sagen und ich gehe.", konterte Mimi sofort, ohne Marion aussprechen zu lassen. Verblüfft sah Marion sie an und hob ihre Nase hochnäsig in eine andere Richtung. "Hallo Mimi. Es freut mich sehr, sie endlich kennen zu lernen, denn Lucy hat mir schon so viel von ihnen erzählt. Also, ich bewundere sie wirklich. Dass sie ihren Sohn alleine großgezogen haben und nun wieder schwanger sind- das würde ich niemals so durchstehen.", brabbelte eine gutaussehende Rothaarige. Ein entzückendes Lächeln trat auf Mimis Lippen und zu diesen wurde auch gleich das Weinglas geführt und daran genippt. "Danke für ihr Verständnis, aber ich denke jede Frau, die in meiner Lage ist oder war, kann sich durch so etwas beißen, auch wenn es hart ist. Und ich bin sicher, dass sie das auch geschafft hätten, äh....wie war ihr Name noch gleich?" "Ach ja- mein Name ist Karen. Karen Lester." "Ich muss ihr zustimmen, Mimi, denn ich bin ebenfalls von dir beeindruckt, wie du das immer hingekriegt hast. Also ich hätte das sicher nicht, du weißt ja, ich habe kein Händchen für Kinder.", lachte Lucy verlegen. "Naja, das kommt mit der Zeit.", grinste Mimi vielsagend. "Und wer sind sie?", fragte sie die letzte Frau am Tisch. Sie hatte dunkelblondes bis braunes Haar, dass aus lauter kleinen, krausen Locken bestand, sodass ihr Haarschopf einem kleinen Feuerball glich. "Ich heiße Ripley, sehr erfreut. Ich kenne Lucy wohl von uns allen am längsten, wir sind schon lange Zeit Nachbarn.", antwortete sie und hatte ein leichtes Lächeln aufgesetzt, das bei ihren schmalen Lippen sehr dünn wirkte. *Vielleicht verspricht das ja doch noch ein schöner Abend zu werden, trotz der anfänglichen Schwierigkeiten mit Marion. Was sie nur gegen mich hat?*, überlegte Mimi und nahm noch einen Schluck aus ihrem Weinglas, das in der Zwischenzeit hingestellt wurde. In der Tat wurde der Abend noch recht unterhaltsam. Es wurde viel gelacht und Ripley und Karen tanzten auch ausgelassen, doch irgendwann um ein Uhr Uhr hatten sie keine Lust mehr und setzten sich wieder zu den Anderen. "Als was arbeitest du eigentlich, Mimi?", fragte Marion gerade in einem äußerst bissigen Ton. "Ich arbeite als Verantstaltungskauf- und fachfrau in dem bekannten Geschäft Lettiv. Es ist ein schöner Beruf und ich freue mich auch dir zu beglückwünschen das du es auch endlich geschafft hast, Lucy-Schätzchen." Mimi lallte schon sehr stark. Offensichtlich hatte sie einen über den Durst getrunken und das in der Schwangerschaft. Lucy sah sie etwas ärgerlich an und fragte dann harsch: "Mimi, sag, wieviel hast du getrunken? Verdammt noch mal, du hast eine Fahne und bist sturzbesoffen. Mensch Mimi, du bist schwanger! Was hat dich nur geritten? Du bist doch sonst auch nicht so verantwortungslos!" meinte Lucy streng. "Ach Quatsch. Erzähl doch nicht so einen Blödsinn, ich bin höchstens angeheitert....das is alles!" Mimi schien sich keiner Schuld bewusst, und nun setzte Marion auch noch einen oben drauf. "Also wirklich, dein Kind muss mir leid tun, denn ich hätte nicht gern eine Frau zur Mutter, die Alkoholikerin ist!", lachte sie gehässig und fing sich dafür ein paar böse Blicke ein, und das nicht nur von Mimi und Lucy. "Du willst also behaupten, ich sei Alkoholikerin? Du hast doch einen an der Klatsche, du Barbiepuppe. Für wen machst du dich so hübsch? Denkst du, es würde dich jemand ansehen, wenn du nicht deine Brüste zur Schau stellst?!", konterte Mimi und stand auf. Dann war sie samt ihren Sachen auch schon verschwunden. "Toll gemacht Marion, wirklich toll!", motzte Lucy noch und lief Mimi hinterher, doch als sie draußen ankam, sah sie, wie Mimi gerade von dem Parkplatz fuhr. Sie schien nicht mehr ganz bei Sinnen, denn das Auto fuhr Schlangenlinien. Lucy lief wieder in die Bar und informierte die anderen Mädels, darüber was gerade passiert war und gemeinsam stiegen sie in Lucy's Wagen und fuhren Mimi hinterher. Die saß derweil stocksauer in ihrem Wagen und fuhr eine Landstraße mit Tempo 120 km/h entlang. Sie war mehr in der Mitte als auf der rechten Fahrbahnseite und es war ihr auch relativ egal, doch das änderte sich schlagartig, als sie einen Kleinlaster rasend schnell auf sich zurollen sah. Durch den enormen Alkoholgehalt in ihrem Blut - der bereits schon zu Kopf gestiegen war - wich sie erst sehr spät aus. Sie trat auf die Bremse, riss das Lenkrad herum und wusste nicht, was sie in diesem Moment noch denken sollte. Ihr Kopf war wie leergefegt und sie sah das große schwere Ungetüm immer weiter auf sich zukommen, doch die Lichter tauchten, wie bei einem Leuchtturm, erst nach ein paar Millisekunden wieder auf. Allmählich bekam es Mimi mit der Angst zu tun. Sie schrie aus vollem Halse, sie wollte noch nicht sterben, sie wollte noch nicht sterben, sie wollze nicht mit ihren Kindern sterben. Panisch sah sie noch einmal in die Lichter, bis sie nur noch einen harten Aufprall spürte und mit dem Kopf auf dem Lenkrad aufschlug. Sie spürte nur noch, wie der Aufprall ihren Kopf gegen den Lenker schleuderte, sah für einen Moment das viele Blut, das ihr in die Augen lief und wusste, dass sie sterben würde. Dann wurde alles Schwarz. Der Kleinlasterfahrer hatte keine schlimmen Verletzungen davon getragen und er stieg sofort aus, als er seinen Wagen gestoppt hatte. Nach dem er seinen Wagen verlassen hatte, sah er ein grauenvolles Bild. Ein kleiner Mini war von seinem Laster weiter an einen Baum geschleudert worden, war schlimm verbeult und sah zusammengepresst aus. Der 59-jährige Fahrer fuhr nun schon seit mehr als zwanzig Jahren dieselbe langweilige Strecke, und schon oft hatte er sich eine Abwechslung gewünscht- doch nun, wo sie eingetreten war, gefiel es ihm überhaupt nicht. Vielleicht lag es daran, dass er unter Schock stand, vielleicht daran, dass er übermüdet war, oder vielleicht nur daran, dass der kleine Mini, den er fast gerammt hätte, nun an einem Baum klebte- er fühlte sich scheußlich. Schnell lief er zum Wagen, um zu sehen, ob mit den Insassen alles in Ordnung war, doch dass schien nicht so, denn die Fahrerin, ein hübsche junge Frau, blutete stark aus einer Kopfwunde, und er wusste nicht, ob sie noch lebte. Der Fahrer wartete keine Sekunde, er öffnete die Beifahrertür und schnallte die junge Frau von ihrem Sitz. Von der Fahrerseite konnte er ihr nicht helfen, da die eng mit dem Baum verschlungen war. Er zog sie heraus und trug sie zum Grünstreifen, wo er sie vorsichtig auf seine Jacke legte. Plötzlich erblickter er helle Scheinwerfer, die näher kamen, und als der Fahrer aufsprang und den Wagen anhalten wollte, hielt er schon von selbst und vier Personen stiegen aus und liefen um den Kleinlaster herum. Eine von ihnen schrie entsetzlich auf, als sie den Mini in den Baum gekeilt sah. Die anderen drei standen wie erstarrt und schauten auf das Zerstörte, dann auf die Person, die geschrien hatte. "He, ihr da. Kennt ihr das Mädel, das in dem Wagen gesessen hat?", rief der Fahrer zu den Frauen hinüber. Erst nach einem Augenblick reagierten sie und wendeten ihren Blick, wie ein Roboter, von dem Mini zu der Person, die gerufen hatte. Sie kamen näher, langsam, fast schon in Zeitlupe. Als sie die Person auf dem Boden erblickten, rannten sie plötzlich los. Eine von ihnen kniete sich hin und nahm die junge Frau in ihre Arme. Sie wiegte sie hin und her und weinte bitterlich . "Oh mein Gott, Mimi....Wieso denn nur?...Es ist alles meine Schuld, Es tut mir Leid...Mimi bitte. Bitte! Du darfst nicht sterben, ich flehe dich an....MIMI!" schrie sie, um ihrer Verzweiflung, ihrer Leere und ihrer Ansgt Luft zu machen. Lucy hockte immer noch, mit Mimi im Arm, auf dem Boden, als der Krankenwagen eintraf. Der Fahrer hatte ihn über sein Funkgerät verständigt und blieb dann wartend am Rand stehen. Marion machte sich große Vorwürfe, wegen dem, was sie gesagt hatte. Durch sie war der Stein erst ins Rollen gekommen und er war zu einer riesigen Lawine herangewachsen. Sie hatte Angst und Sorge, ob Mimi durchkommen würde und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Doch Lucy und die anderen Frauen wussten es. Sie gingen auf Marion zu und machten ihrer Verzweiflung mit Schuldzuweisung Luft. "Du bist Schuld, dass Mimi jetzt vielleicht stirbt. Du bist Schuld daran, dass sie die Kinder verliert und du bist auch Schuld daran, dass du sie gekränkt und verletzt hast. Warum denn? Bist du glücklicher, wenn du die Freundin von Yamato aus dem Weg schaffst, wie du es sagst? Verdammt noch mal, sieh es ein: Der wird sich nicht mal in seinen Träumen auf dich einlassen! Und jetzt erst recht nicht!", brüllte Lucy und war voller Wut, Verzweiflung. "Aber... Ich weiß ja, dass ich Schuld bin. Ich mache mir auch so große Vorwürfe, durch mich ist der Stein doch erst ins Rollen gekommen. Meine Güte- ich war eifersüchtig auf sie, weil sie so einen tollen Mann hat und ich nicht. ....", jammerte Marion und sank auf die Knie. Es dauerte knapp eine halbe Stunde bis der Krankenwagen mit Mimi am Krankenhaus ankamen. Lucy war mit ihrem Wagen, nach dem sie sich einigermaßen beruhigt hatte, sofort hinterher gefahren. Nun standen alle vier Frauen gebannt im Flur der sechsten Station des Baikerkrankenhauses und warteten auf ein Lebenszeichen von Mimi. Doch es waren bereits eineinhalb Stunden vergangen und noch immer geschah nichts. Lucy machte sich allmählich große Sorgen, ob es Mimi gut ging. *Hoffentlich wird sie überleben. Bitte Herr, nimm sie uns nicht weg. Nicht mir, nicht Alex und vor allem nicht Yama...* "...to! Yamato! Er weiß ja noch gar nicht was passiert ist. Ich muss ihn sofort anrufen..." Hektisch lief Lucy den Gang entlang zum Fahrstuhl. Dort blieb sie stehen und wartete bis der Lift in der sechsten Ebene hielt. Die Türen öffneten sich langsam und Lucy wartete keine Sekunde, bevor sie hineinsprang, auf den Knopf, auf dem ein "E" prangte, drückte und ungeduldig darauf wartete, dass sich der Fahrstuhl in Bewegung setzte. Es dauerte vielleicht eine halbe Minute bis der Aufzug im Erdgeschoss hielt und Lucy hinausstürzen konnte. Sie stolperte über ihre igenen Füße und wäre fast gefallen, hätten sie nicht zwei starke Arme aufgefangen. Irritiert - wieso sie nicht auf dem Boden, sondern in zwei Armen lag - schaute sie den Mann mit den rotbraunen Haaren an, der sie gerade überrascht ansah. Er hatte ein charmantes Lächeln und zwei schmale Augen, so glich er einer Katze. "Alles in Ordnung?" fragte er besorgt. Seine Stimme klang rauchig und gleichzeitig auch geschmeidig, samtig. Lucy dachte, sie hätte der Blitz getroffen, denn dieser Mann sah einfach zu gut aus. Dieser Körper, diese Arme und dieses leuchtende Grün der Katzenaugen waren geradezu hinreißend und machten ihn wahnsinnig attraktiv. Es war als würde sie sich in diesen Augenblick in den Mann verlieben, doch sie wurde in die harte Realität zurückgeholt, als er sie auf die Beine stellte und wie ein Sack Kartoffeln verließ. Sie kam sich sehr verarscht vor und drehte sich noch einmal um. Zu ihrem Glück, oder zu ihrem Pech, je nachdem, wie man es sah, stieg dieser Mann gerade in einen der drei Fahrstühle. Er schenkte ihr noch einen letzten, unglaublich warmen Blick, bevor sich die Türen des Auzugs schlossen. Nun stand sie da und wusste nicht, was sie machen sollte, war einfach da und wirkte wie bestellt und nicht abgeholt. Es dauerte eine Weile, bis sie ihre Fassung wiederfand und sich darauf besann was sie vorgehabt hatte. Sie kramte ihr Handy aus ihrer Tasche und ging auf den Ausgang des Krankenhauses zu. Als Lucy bei Karen, Ripley und Marion ankam, sah sie recht niedergeschlagen aus. "Was ist denn mit dir passiert? Hat dir Mimis Mann den Kopf abgerissen?", fragte Karen leicht besorgt. "Nein...na ja doch. Also .... was ich sagen will....er hat mich zur Schnecke gemacht, wieso ich nicht aufgepasst hätte, immerhin wäre Mimi schwanger und dann auch noch betrunken autofahren. Er hat die ganze Schuld auf mich geschoben. Tja, das kommt davon, wenn man sich opfert, und die Männer einer schwangeren Frau anruft." scherzte sie, doch der Witz kam nicht sonderlich gut an. Keiner konnte zur Zeit Witze machen, denn Mimi war immer noch nicht aus dem OP zurück und es liefen auch ständig Ärzte hinein oder Krankenschwester hinaus. Ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, konnte keine der vier Frauen sagen. Plötzlich wurde Lucy auf auf einen Mann aufmerksam, der einen weißen Kittel trug und sich angeregt mit einer Krankenschwester unterhielt. Er ging schnellen Schrittes den Flur entlang und es sah so aus, als ob er in den OP laufen wollte. Es war genau der Mann, der sie aufgefangen und sie wieder auf die Beine gestellt hatte. Er nahm ein Klemmbrett zur Hand, dass ihm die Krankenschwester reichte, und studierte es ausführlich. Lucy sah ihn wie gebannt an und fragte sich, ob er wohl die gleichen Gefühle gehabt hatte. Doch als er an ihr vorbeilief, ohne Notiz von ihr zu nehmen, war sie doch sehr enttäuscht. Sie hatte gehofft, er würde sie wenigstens ansehen, doch natürlich sah sie ein, dass er sich in einer solchen Situation konzentrieren musste und darum weniger auf herumsitzende Frauen achten konnte. Trotzdem, ein kleines Stechen in ihrer linken Brust machte ihr zu schaffen, und plötzlich überlegte sie sich beschämt, wie sie bei Mimis Zustand auch nur an so etwas denken konnte. Matt stürzte ins Krankenhaus, und sein Herz klopfte so laut, dass er kaum hören konnte, was die Rezeptionistin auf die Frage, wo die Notaufnahme wäre, antwortete. Ohne weiter nachzudenken stürmte er die Treppen hinauf, und noch während sein Atem immer schneller wurde, fragte er sich, wie er überhaupt so konzentriert hatte arbeiten können, nachdem er von dem Unfall erfahren hatte. Alex hatte er nicht mitgenommen, sondern ihn ruhig schlafen geschickt, damit er nichts von all dem mitbekam. Es würde reichen, wenn er ihm später davon erzählen würde. Als Lucy ihn angerufen hatte und ihm die Schreckensmeldung überbracht hat, dass Mimi einen schweren Autounfall hatte und sie nun operiert wurde, hatte er erst einmal keine Reaktion zeigen können. Doch nun, wo er nun der Etage und so auch Mimi näher kam, fing breitete sich in ihm ein Gefühlgemisch aus Panik, Angst und Wut aus. Er stand schließlich vor der Tür und wartete nun, einerseits geduldig, wie es seinem Naturell entsprach, andererseits nervös und gehetzt wegen der Situation auf jemanden zu treffen, der ihm sagen konnte, wo Mimi war. Plötzlich sah er eine junge, stark geschminkte Frau, die nervös hin und herlief. Sie schien in seinem oder in Mimis Alter zu sein und auch sehr angespannt. Schnell lief Matt auf die junge Frau zu und sprach sie an: "Ähm...Hallo. Wissen sie, ob Mimi Tachikawa auf dieser Station ist?" Die Frau sah ihn an, vollkommen entgeistert und sprachlos an. Sie war wie entgeistert und Matt bereute es sie angesprochen zu haben, denn sie schien ihm keine große Hilfe zu sein. Er wollte sich auch schon umdrehen, als sie anfing zu sprechen: "Ja, sie ist auf dieser Station. Beziehungsweise wird gerade in den Aufwachraum, eine Etage tiefer, gebracht. Es tut mir Leid...es ist meine Schuld, dass das mit dem Unfall passiert ist. Das war keine Absicht und wenn sie mich deswegen hassen, kann ich das gut verstehen...." Matt unterbrach sie barsch und erbost: "Reden Sie keinen Unsinn! Das ist einzig und allein Mimis Schuld. Sie hätte niemals etwas trinken dürfen. Dafür wird sie auch die Konsequenzen tragen!" Er war sichtlich wütend über Mimi und die Tatsache, dass sie einen Unfall hatte und fast die Babys verlieren würde oder schon verloren hatte. Mit einem Gesichtsausdruck der Bände sprach, stapfte er zum Fahrstuhl und fuhr in den fünften Stock. Und während er im Aufzug stand gingen ihm die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Er konnte nicht verhindern, dass er daran denken musste, was gewesen wäre, wenn Mimi nicht mehr am Leben ist. Was wäre, wenn er sie und die Babys veloren hätte. Er fragte sich, ob er das überlebt hätte. Mimi zu verlieren, für immer und ewig. Sie nie mehr fest in die Arme zu nehmen und mit ihr zu lachen und zu weinen. Sich gemeinsam zu freuen, wenn der Sohn oder die Tochter in die Schule kommt, den Abschluss schafft und dann in den Beruf geht oder zu weinen, wenn ein geliebter Mensch stirbt, sich verabschiedet, weil er umzieht. All das ging ihm durch den Kopf und weil er in Gedanken war, prallte er prompt mit einer jungen Krankenschwester zusammen, nach dem er ausgestiegen war. Die verlor den ganzen Inhalt ihres Tabletts, das sie noch bis eben getragen hatte. "Entschuldigung.", sagte sie höflich und bückte sich, um die einzelnen Packungen und Tabletten wieder einzusammeln. "Nein, also ... es war meine Schuld. Ich habe nicht aufgepasst", erwiderte Matt und bückte sich ebenfalls. Doch als die Frau ihr Tablett wieder in den Händen hielt, ging er schnurstracks weiter. An einem Krankenschwesterzimmer hielt er dann noch mal an, um herauszufinden wo Mimi war. Freundlich wurde ihm die Auskunft gegeben: Sie wäre im Zimmer zweihundertzehn, dass sei der Aufwachraum, dahin wurde ihm der Weg erklärt und Matt rannte los. Seine Angst und seine Sorge waren immer noch nicht verflogen, sondern wurde immer stärker, je näher er dem Zimmer zweihundertzehn kam. Endlich kam er an, stürzte ins Zimmer, das ganz in weiß gehalten war und sah Luy und ein zwei ihm fremde Frauen, die vor einem großen Bett standen. Langsam ging er auf das Bett zu. Er atmete schwer, weil er die ganze Zeit gerannt war und nun wurde er wirklich nervös er begann zu zittern, denn seine Sorge und das Adrenalin, das durch seine Adern pumpte, raubte ihm fast den Verstand. Lucy wendete ihren Blick von dem Bett ab und ließ ihn zu Matt wandern. Der bemerkte sie nur unbewusst und schaute die ganze Zeit auf das helle Laken, auf dem die Frau lag, die er so sehr liebte. Er konnte nicht sagen, was gerade in ihm vorging. Er fühlte sich seltsam beschwert, als würden zwei Hände ihn zu Boden drücken. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und der innere Widerstreit seiner Gefühle zeichnete sich auch gut sichtbar auf seinem Gesicht ab. Auf der einen Seite wollte er Mimi nicht sehen, da er nicht wusste, was ihn erwartete und auch wusste er nicht, wie er reagieren würde. Andererseits hoffte er, sie würde sich entschuldigen, nicht zu sehr verletzt sein und er hoffte inständig, dass sie die Babys nicht verloren hatte. Sein Wunsch wurde teilweise erfüllt, denn Mimi hatte einen Verband um den Kopf, und sonst nur leichte Kratzer im Gesicht, anscheinend von der Glasscheibe, die zersplittert war. Sonst konnte man keine weiteren Verletzungen ausmachen, denn sie war bis zum Hals zugedeckt. Er sah sie genau an. Sie hatte kein geschwollenes Gesicht, aber ihre Augenlieder waren Blau bis Violett gefärbt, sodass man im ersten Moment dachte, sich wäre geschminkt. Die drei Frauen, die auf der anderen Seite des Bettes standen, blickten Matt mitleidig an. Sie merkten, dass eine Härte auf sein Gesicht trat, die nur durch Enttäuschung, Wut und Verzweiflung zurückführen konnte. Doch plötzlich schlug sie in reinste Trauer über. Seine Gesichtszüge wurden weiche, er versuchte verzweifelt, die Tränen, die in seinen Augen brannten, zurückzuhalten, und da er einen starken Willen hatte, gelang ihm das auch. Er wollte nicht vor den anderen Personen im Raum weinen. Seine Hände, die er um das Gitter des Bettes gelegt hatte, zitterten und Matt beugte sich zur Hälfte, um Mimi seinen Kopf auf den Bauch zu legen. "Wieso Mimi? Wieso nur...Warum hast du das getan? Verdammt noch mal, es hätte alles so schön werden können, aber du musstest es mal wieder verhindern.Verdammt wach auf, wach endlich auf!", brüllte er die letzten Sätze und tatsächlich Mimi öffnete langsam die Augen. Sie hob vorsichtig die Lider, da das Licht doch sehr grell schien. Als sie die Augen dann zur Hälfte aufgemacht hatte und auch langsam Konturen und Farben ausmachen konnte, bemerkte sie die umstehenden Personen. Doch als ihr Blick auf Matt fiel, sah sie gleich wieder weg. Wieso wusste sie nicht. Woher kannte sie diesen gutaussehenden Mann nur und wieso stand er an ihrem Bett und sah sie so besorgt und gleichzeitig ängstlich an? Sie fand darauf keine Erklärung und - ehrlich gesagt - wollte sie das auch nicht. Sie war viel zu erschöpft, doch wieso? Warum war sie erschöpft und weshalb stank es in diesem Raum so extrem nach Desinfektions- und strengem Putzmittel? Sie dachte, sie müsste sich übergeben und versucht, die Luft anzuhalten, damit sie den Geruch nicht mehr in die Nase bekam. Aber als die Personen, die um das Bett herumstanden, das bemerkten, sorgten sie sofort dafür, dass sie wieder atmen musste. Aber das wollte sie doch gar nicht. Oder doch? Verdammt, wer waren diese seltsamen, überempfindlichen und so traurig wirkenden Leute? Mimi blickte in Richtung Tür, wo eine dicke Frau in weißen Kitteln das Zimmer betrat und zielstrebig auf sie zu kam. Sie sah freundlich aus und redete mit den Personen ums Bett herum, aber eigenartiger Weise, verstand Mimi kein Wort. Sie sah zwar, dass die Personen mit einander redeten, aber hörte nicht was. Es regte sie allmählich auf. Sie wusste nicht, wo sie war und sie wusste auch nicht, was diese Personen mit einander beredeten. Auch dieses Gefühl der Vertrautheit, das sie dem blonden Fremden gegenüber hatte, war ihr suspekt, und so langsam bekam sie wirklich Angst, weil sie sich nicht orientieren konnte. Nun wurde sie auch noch aus diesem kleinen Raum gefahren und die vier Personen dackelten hinterher. Sie versuchte zu sprechen, bemerkte aber, dass kein Ton herauskam. Angestrengt versucht sie, endlich etwas zu sagen. Dabei schrie sie aber und sie beobachtete, wie die Personen sich die Ohren zuhielten und versuchten, mit ihr zu sprechen. Nach einer Weile wurde sie in einen sterilen, weißen Raum gefahren und mit dem Kopfende an die Wand geschoben. Langsam kamen die vier Personen näher. Jetzt versuchte sie genauer hinzusehen, wer diese waren. Zu ihrem Entsetzten erkannte sie zwei dieser Personen genauer. Den blonden Mann und eine dunkelbraunhaarige Frau. Es waren Matt und Lucy. Beide mit einem besorgten Gesichtsausdruck. Doch plötzlich gingen die drei Frauen, Lucy drehte sich noch einmal um, sah auf Mimi, dann zu Matt, lächelte Matt an und sagte dann etwas. Aber was, dass konnte Mimi wieder nicht verstehen. Nun sah sie ihn fragend an und auch etwas eingeschüchtert. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er seine Ruhe nur spielte. Es mochte für einen Außenstehenden nicht sichtbar sein, aber wer Matt gut kannte wusste, das er hervorragend seinen Zorn zügeln konnte. Er betrachtete sie durchdringend und wartete auf etwas. Sein Blick verriet nun eine angespannte Unruhe und eine wahnsinnige Ungeduld. Schnell wandte er sich von dem Bett ab und stellte sich ans Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie versuchte sich aufzurichten, aber sie konnte sich nicht einmal hochdrücken. Es war nicht so, dass sie gefesselt war, aber ihr fehlte die nötige Kraft. Da kam auch schon ein Arzt herein. Er sah gut aus, hatte rotbraune Haare und giftgrüne Augen. Die Farben harmonierten wunderbar miteinander und er sah auch sonst nicht schlecht aus. Er lächelte charmant und Mimi fiel auf, dass er nur auf einer Seite der Wange ein Grübchen hatte. Doch sein Lächeln erstarb sofort, als er zu Matt hinüber blickte. Dieser hatte einen Blick aufgesetzt, der Eifersucht verriet. Allerdings auch Gefahr: Lass-deine-Finger-von-ihr-oder-du-wirst-es-bereuen, zum Ausdruck bringen sollte. Mimis Oberkörper wurde durch das Bett aufgerichtet. Sie lag nun etwas erhöht und der Arzt begann, etwas an ihrem Kopf zu lösen. Als er fertig war, konnte sie wieder Geräusche wahrnehmen und hören. Lächelnd blickte sie zu Matt, der den Arzt immer noch sehr genau beäugte. Mimi versuchte langsam eine Hand zu heben und schloß sie um Matts, der wieder ans Bett getreten war. Dieser blickte sie an und sein Blick wurde wieder weicher. Er wusste, dass es nichts brachte, einen auf Eifersüchtigen zu spielen. Der junge Arzt sah sie noch ihren Kopf an und war dann verschwunden. Matt löste sich aus der Hand von Mimi und ging ein paar Schritte vom Bett weg. "So, da du wieder etwas hörst, können wir ja reden.", begann Matt und lehnte sich gegen den Tisch, der an der gegenüberliegenden Wand stand. "Ja.", antwortete sie und sah beschämt auf ihre Bettdecke. "Sie mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede, Mimi!", schimpfte Matt und sah verärgert aus. "Verdammt, was sollte das? Wieso hast du das getan? Ich versteh das einfach nicht. Du warst betrunken, hattest einen Alkoholgehalt von 1,2 Promille und bist dann noch Auto gefahren. Herr Gott, was ist in dich gefahren, Mimi? Willst du alles aufs Spiel setzen? Unsere Babys, dein Leben und dadurch auch Alex's und meins? Ich hätte das nicht ertragen, wenn du nie wieder zu mir zurückgekommen wärst.", brüllte er, um seinem Ärger und seiner aufgestauten Angst Luft zu machen. Mimi wollte gerade ansetzen, da sprach er weiter. "Du weißt, ich liebe dich. Aber wenn du dich betrinkst, soviel aufs Spiel setzt und somit auch keine Verantwortung übernimmst, möchte ich erst wieder etwas mit dir zu tun haben, wenn du weißt was es heißt. Für jemanden "Verantwortlich sein". Solltest du es bis zur Geburt nicht begriffen haben, werde ich dich selbstverständlich finanziell unterstützen. ... Das ist alles was ich dazu zu sagen habe." Matt wollte gehen. Mimi stockte der Atem, als er sie schmerzlich daran erinnerte was passiert war. Sie fühlte sich plötzlich wie ein Eiszapfen, vollkommen erstarrt und bewegungsunfährig. Ihr Gedanke, dass sie Matt und sogar die Babys verloren hat, machte ihr unbeschreibliche Angst, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ und die Brust zusammenziehen ließ. Und doch keimte die Hoffnung und die Freude in ihr auf als Matt eben angedeutet hatte, das sie die Babys nicht verloren hatte und immer noch schwanger war. Er marschierte auf den Ausgang zu, aber wurde durch Mimi noch einmal gestoppt, die sich nun wieder gefasst hatte. "Warte. Soll das heißen....soll das heißen du trennst dich von mir? Und du möchtest mich nicht in der Schwangerschaft unterstützen? Ich weiß doch, was Verantwortung ist, aber manchmal da hab auch ich einen Blackout. Ich bin nicht perfekt, Matt, und du auch nicht! Aber ich will dich nicht verlieren. Und wieso meintest du, bis zur Geburt? Ich denke ich habe die Babys verloren?", hakte sie noch einmal nach. "Nein hast du nicht. Es soll wohl wahnsinnig knapp gewesen sein. Du sollst wohl soviel Blut verloren haben, dass sie die Babys nur sehr schwer retten konnten. Ich möchte aber erst einmal für eine Woche Abstand von dir. Das zu dem Thema Trennung. Was danach kommt werden wir sehen.", erklärte Matt betrübt und ging nun endgültig aus dem Raum. Soo das wars für dieses Kapitel. Ich hoffe es hat euch wie immer gefallen udn ich bekomme nette, lange Kommentare. *gg* Ach ja das mit dem bewerten bitte nicht vergessen. Thanx. bis dann eure liebe Autorin: Lady of Sun ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)