A Song For Your Tears von Akki ================================================================================ Kapitel 1: First Song --------------------- Hi ^-^ Zur Entstehung der Story: Ich bin weggefahren ohne die Aufschriebe zu meinen anderen Stories mitzunehmen, konnte also nicht an denen weiterschreiben, musste etwas Neues anfangen, war etwas müde, hatte leicht sentimentale Musik als Background und bin dann bei dieser Story gelandet. Ich lese ja eigentlich grundsätzlich keine "Deaths". Dass ich jetzt selbst eine schreibe, ist total irrational, aber was solls^^ Die Story ist ner neuen Freundin und Kollegin gewidmet, ohne die ich wohl immernoch nach geeigneten Texten suchen würde. Vielen, vielen Dank ^___^ Wer die Songs kennt: ich beziehe mich nur auf den Text der Songs, ich weiss selbst, dass manche von der Musik her nicht passen *g* Und jetzt will ich euch nicht weiter aufhalten, sondern bitten meine Story zu lesen. Sie ist nicht super, sie ist nichts besonderes, aber vielleicht liest man sie trotzdem gern. Charas und Grundstory gehören nicht mir sondern Kaori Yuki und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. "I'm singing in the rain..." - gesprochen //Don't sing in the rain^^// - gedacht ~ ~ ~ - Zeitenwechsel/ Handlungswechsel * * * - Songbegrenzung First Song Es war ein verlassenes, düsteres Viertel, in den es den jungen Mann verschlagen hatte. Seinem umherschweifenden Blick boten sich halb eingefallene Schuppen, verwahrloste Häuser, leere Strassen und vor Ewigkeiten abgestellte Autos dar. Kein Anzeichen von Leben in dieser Totenstadt... Es regnete. Schwerer, säurehaltiger Regen fiel in Bindfäden vom Himmel und setzte die Betonstraßen unter Wasser. Die Gullis waren schon seit Jahren verstopft und unter dem überall vorherrschendem Unrat nicht mehr zu entdecken. Es war dunkel. Abenddämmerung erst, aber die dicke schwarzgraue Wolkenschicht tat ihr übriges um jedes Licht zu ersticken und das Viertel noch trostloser wirken zu lassen. Dennoch schritt der einsame Wanderer zielstrebig durch die verlassenen Gassen. Erinnerungen an lachende Menschen, überfüllte Straßen, Gedrängel, das helle Licht bunter Neonreklamen kamen ihm in den Sinn und ein bitterer Kloß bildete sich in seiner Kehle, als er sie mit der Gegenwart verglich. Wie hatte es nur soweit kommen können? Der Regen hörte auf und nun waren die Schritte des Besuchers das einzige Geräusch in der grabesähnlichen Stille. Immer mehr fühlte er sich als Eindringling auf diesem Friedhof längst vergangener Zeiten. Seine Erinnerungen an das Leben, das diesem Orte mal inne gehörte, waren hier unerwünscht und das Viertel selbst schien alles zu versuchen sie aus dem Wanderer herauszusaugen. Aber der junge Mann kämpfte um seine Erinnerungen. Kämpfte mit einer Kraft, der sich sogar die Macht jahrelangen Vergessens beugen musste. Schließlich verstummte auch das Geräusch der plätschernden Schritte. Vor dem Besucher tat sich ein großes dunkles Loch auf. Suchend schweifte sein Blick zur Seite und blieb an einem unter Schutt halb begrabenen Gegenstand hängen. Überrascht beugte er sich nach unten und befreite das Schild aus seinem Grab. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er die mit dem Ärmel seines Gewandes freigelegten Buchstaben entziffern konnte: Heaven's madness. ~ ~ ~ stand auf dem großen Emailschild über dem Eingang der Bar. Die Lippen des Fremden verzogen sich zu einem ironischen Grinsen. //Wie passend.// Einer seiner vielen Informanten hatte ihm vor wenigen Tagen den Namen der Bar nennen können und mit seiner Beschreibung war es auch nicht weiter schwer gewesen sie zu finden. Die taubengrauen Augen des jungen Mannes musterten das Gebäude mit gemischten Gefühlen: Hier also sollte seine Suche endlich ein Ende haben. Jetzt, nach so vielen Jahren sollte er endlich bekommen, wonach ihm schon so lange dürstete... Nur der Ort entsprach kaum seinen Erwartungen dieses denkwürdigen Ereignisses würdig zu sein. Aber das wo war schließlich unwichtig, solange er endlich bekam, was er wollte... Ein dämonisches Lächeln auf den Lippen öffnete er die Tür und betrat endlich das Gebäude. Sofort schlug ihm ein Schwall dicker, verrauchter Luft entgegen und der Geruch nach Bier, Schweiss und kaltem Rauch traf seine Nase mit einer Wucht, die ihn fast umhaute. Japsend atmete er durch den Mund ein und zog damit die Aufmerksamkeit eines misstrauisch dreinblickenden Gastes auf sich. Einen Augenblick später verzogen sich die Mundwinkel des Mannes zu einem Wolfsgrinsen, das erstaunlich gepflegt wirkende Zähne offenbarte. "Frischfleisch..." Der Neuankömmling starrte den Mann irritiert an, während er sich innerlich schon auf einen Kampf gefasst machte. Plötzlich fiel eine Hand schwer auf seine Schulter und zog ihn ein Stük von dem Wolfsgrinsen weg. Zutiefst erschrocken wandte sich der Junge um. //Ich habe nicht gespürt, dass sich jemand nähert...// Ungläubig starrte er gleich darauf in das von schwarzen Haarsträhnen eingerahmte Gesicht des schlanken Mannes hinter sich. Er kannte diese Augen, in denen sich das Licht einer Neonreklame über der Theke spiegelte, auch wenn er sie etwas anders in Erinnerung hatte. Aber was ihn so fassungslos machte war das freundliche Lächeln, das sich ihm kurz zuwandte, bevor der Fremde sich mit dem Wolfsmann unterhielt. //Hat er jemals so gelächelt?// "Hey, Wolfram, Süßer, lass den Kleinen in Ruhe. Du weisst wie empfindlich Kato darauf reagiert, wenn seine Gäste schon die Flucht ergreifen, bevor er sie überhaupt zu Gesicht bekommen hat." Er zwinkerte und der Mann mit dem Wolfsgrinsen lachte kehlig auf. "Jaja, typisch Kato, will immer das Beste für sich." Er prostete dem Schwarzhaarigen mit seinem halbleeren Bierglas zu. "Nun denn, wir sprechen uns nachher noch, Kira." "Immerdoch, Sweety." Gekonnt schob Kira den wie erstarrten Neuankömmling in Richtung Theke und schubste ihn dort auf einen der Barhocker. "So, keine Sorge, hier sind nicht alle so. Lass dich nicht von Wolfie abschrecken, er meint es meist nicht ernst. Bestell dir was Feines zu trinken und genieß den Abend." Damit verabschiedete er sich von seinem kurzzeitigen Schützling und verschwand im Inneren der Bar. Ein Blick aus verwirrten, grauen Augen folgte ihm, als er sich gewandt seinen Weg durch die dicht zusammensitzenden Gäste bahnte. Sein schlanker und gut gebauter Körper wurden durch eine enge Jeans und ein lässig zugeschnürtes Hemd betont. Das dunkle Haar fiel ihm ungezähmt über die Schultern und wurde eben in einer wilden Mustangs eigenen, stolzen Bewegung zur Seite geworfen, als der Mann sich nach der kurzen Begrüßung eines Gastes wieder aufrichtete. Jede seiner Bewegungen strahlte eine solche natürliche Selbstsicherheit aus, dass der stille Beobachter gleichzeitig Bewunderung und Neid in sich aufkommen spürte. "Hey, Feuerschopf, was darfs sein?" Erschrocken über die plötzliche Anrede und innerlich seine eigene Unaufmerksamkeit verfluchend wandte der Fremde seinen Blick dem Mann hinter der Theke zu: zusammengebundenes, gebleichtes Haar, amüsiert funkelnde Augen, niemand, den der Junge kannte. "Öh, was?" Der Barkeeper lachte hell auf. "Das erste Mal hier, ja? Nunja, du wirst dich schon noch heimisch fühlen in meiner Bar..." Der Rotschopf dachte kurz nach, bis ihm der Name einfiel, der während des Gesprächs vorhin gefallen war. "Du bist Kato, nicht?" "Genau der. Und wenn du mir deinen Namen verrätst, Sweetheart, kann ich mich besser mit dir unterhalten." In Gedanken immernoch bei der Überlegung, was hier gerade schief lief, antwortete Angesprochener ganz automatisch. "Michael. Und ich bin kein Sweetheart, klar?" "Okeey." Der Barkeeper schien nicht besonders beeindruckt von Mikas abweisendem Tonfall zu sein. "Michael also. Schön, und was möchtest du nun trinken?" Michael starrte Kato an als hätte dieser ihm gerade erzählt, dass Gott in Wahrheit der Gesandte eines außerirdischen Volkes sei, der gerne spielte. "Ich möchte gar nichts trinken." Nun war es an Kato seinen Gast anzustarren und irritiert eine Augenbraue nach oben zu ziehen. "So? Und warum sitzt du dann hier an der Theke, wenn nicht, um etwas zu trinken?" "Ganz einfach weil..." Schnell drehte Mika sich wieder um und wäre bei diesem Manöver fast vom Barhocker gefallen. Hastig glitt sein Blick durch den überfüllten Raum. //Nein, nein, nein! Wie blöd kann man eigentlich sein?!// "Alles in Ordnung?" Der Barbesitzer musterte seinen Gast besorgt. Ob er allerdings wirklich um das Wohl des Jungen oder eher um die Einrichtung seines Hauses besorgt war, war nicht zu sehen. "Nein, ich, der Mann..." Mikas Hirn fühlte sich hoffnungslos überfodert jetzt auch noch sinnvolle Sätze artikulieren zu lassen. Als Resultat rutschte Katos Augenbraue gleich noch höher. "Der Mann? Welcher Mann?" "Schlank, schwarzes Haar..." Kato lachte trocken auf. "Schätzchen, wir sind hier in Japan. Fast jeder hier hat schwarzes Haar und schlank sind die meisten auch. Du musst also schon etwas präziser werden." Mikas Gehirn lief auf Hochtouren, bis ihm plötzlich der Name einfiel, den der Wolfsmann genannt hatte. "Kira!" Fast wäre Kato wieder in Lachen ausgebrochen, aber angesichts des gespannt-erwartungsvollen Ausdruckes auf dem Gesicht seines doch etwas jüngeren Gastes verzichtete er darauf. "Ach der." Er gestattete sich ein breites Grinsen. "Der ist - da." Sein ausgestreckter Arm zeigte an Mika vorbei ans andere Ende des Raumes, wo eine kleine Bühne lag, die jetzt von Scheinwerfern hell bestrahlt wurde. Eine Band bestehend aus Schlagzeug, Keyboard und Bass begann gerade mit den ersten Akkorden eines Songs und der Mann, der erst jetzt den Scheinwerferbereich erklomm und sich eine Gitarre umschnallte war niemand anderes als - Kira. Und bevor Mika überhaupt Zeit fand sich zu wundern, schnappte der Schwarzhaarige sich auch noch das Mikro und sandte seine sanfte Stimme bis an den hintersten Winkel des Raumes. Innerhalb von Sekunden wurde Mika mitgerissen in die Welt des Mannes, den er zu kennen glaubte. * * * I used to shout across the room to you and you'd come dancin' like a fool shuffle step you funky mother come to me all warm as covers Rest with me my lovely brother for you see there is no other memory so sad and sweet I'll see you soon save me a seat ... * * * Die klare Stimme des Sängers im Kopf rutschte die regennasse Gestalt in die tiefe Grube hinunter. Wieviele Menschen konnten sich wohl noch daran erinnern, dass hier einst das gestanden hatte? Und wieviele davon hatten damals selbst darin gesessen, mit dem Barkeeper geschäkert, sich gegenseitig derbe Sprüche an den Kopf geworfen und in trauter Stille der Stimme des dunkelhaarigen Engels auf der Bühne gelauscht? Wieviele konnten heute noch von sich selbst behaupten Kira persönlich gekannt zu haben? Wieviele erinnerten sich in diesen Zeiten noch an einen guten Freund aus gute Zeiten? Gab es überhaupt noch jemanden, der sich erinnerte? ~ ~ ~ Irgendwann war auch der letzte Song verklungen. Die munteren Unterhaltungen der Gäste wurden fortgesetzt, Kato war damit beschäftigt seine Kunden zufrieden zu stellen und Kira hatte sich des so verloren wirkenden Neuen angenommen. Bemüht den Jüngeren aufzulockern flachste er herum, erzählte Anekdoten zu Stammkunden, verwickelte Mika in angeregte Gespräche und merkte dabei nicht, wie er den Rotschopf innerlich mit jedem freundlichen Blick zerriss. Mika war gekommen um sich an seinem kalten Bruder zu rächen, der ihn so hinterhältig verraten hatte und nun saß er diesem fröhlichen und freundlichen jungen Mann gegenüber, der sich so besorgt um ihn kümmerte. Es konnte doch unmöglich sein, dass dies tatsächlich sein Bruder war. //Aber er sieht genauso aus. Die Augen sind gleich, auch wenn Kiras meist freundlich strahlen. Und ich WEISS einfach, dass er es ist... aber... wie soll ich mich an jemandem rächen, den ich gerade anfange zu mögen?// * * * Well I'm cryin' now my lovely man yes I'm cryin' now and no one can ever fill the hole you left my man I'll see you later my lovely man if I can In my room I'm all alone waiting for you to get home Listen to Roberta Flack but I know you won't come back * * * Als Lucifel sich damals gegen Gott aufgelehnt und den Himmel verraten hatte, konnte sein jüngerer Bruder Michael das nicht verstehen. Wie konnte ihm sein perfekter Bruder nur so etwas antun? Und wie konnte er ihn nur allein zurücklassen, allein unter Engeln, die ihm mit Skepsis und Häme begegneten? Irgendwann hatte der Feuerelementar akzeptiert, dass sein Bruder nicht zurückkommen würde um ihn zu holen. Und mit der Akzeptanz kam der Hass. Jahrhundertelang war dieser Hass sein ständiger Begleiter gewesen. Seine süße Stimme hatte ihm unentwegt ins Ohr geflüstert. Und dann hatte eine sanfte Stimme angefangen ihn zu übertönen, zu verdrängen und durch etwas neues, wunderbares zu ersetzen. ~ ~ ~ Am Grund der Grube angekommen blieb Mika stehen und lauschte dem Geräusch der nachrutschenden Steine hinterher. Hier unten war es sogar noch dunkler als oben und er konnte kaum etwas erkennen. Aber das war auch nicht nötig, denn hier unten gab es nichts zu erkennen, nur zu hören. * * * Just in case you never knew I miss you sum I love you too see my heart it's black and blue when I die I will find you ("My Lovely Man" by Red Hot Chili Peppers) * * * //Lügner! Lügner, Lügner, Lügner...// Die Augen des Engels blieben trocken. Allgegenwärtiger Schmerz hatte sie ausgebrannt. //Du hast mich nicht gefunden. Du hast nicht...// Gequält sank der Besucher aus einer anderen Zeit auf die Knie, ließ sich gleichgültig in den lehmigen Schlamm fallen und grub die Hände tief in den Bauschutt. Wie war es überhaupt dazu gekommen? Kapitel 2: Second Song ---------------------- Second Song Total in Gedanken versunken hatte der Neue mit dem feuerroten Haar nicht einmal mitbekommen, wie Kira sich verabschiedet hatte und gegangen war. Erst als Kato ihn freundlich darauf hinwies, dass er bald schließen müsse, tauchte der Junge wieder aus seiner Gedankenwelt auf. Fast sofort bemerkte er Kiras Fehlen und sprang auf. Auf sein hastiges Umschauen reagierte der Barkeeper gelassen. "Kira is schon weg. Da haste Pech gehabt, Kleiner. Aber komm doch einfach morgen wieder her. Würd mich freuen..." Verwirrt nickte Mika und verließ die Bar ohne mit einer seiner üblichen Wutattacken auf die Anrede "Kleiner" zu reagieren. Dass er wieder zurück fand kam einem kleinen Wunder gleich. Und als er seine Gemächer schließlich erreichte klappte er seinen besorgten Männern schlicht die Tür vor der Nase zu und ließ sich total erschöpft auf sein riesiges Bett fallen. Noch einmal blitze Kiras lächelndes Gesicht im Chaos seiner Gedanken auf, dann umhüllte ihn eine dunkle Wolke und nahm ihn mit sich in Morpheus Reich. Am nächsten Abend stand er wieder vor , starrte die geschlossene Tür unschlüssig an und konnte sich seine eigene Unsicherheit nicht erklären. Warum nur hatte er so Herzklopfen bei dem Gedanken diese Tür zu öffnen um dahinter einen freundlich lächelnden Schwarzhaarigen zu treffen? Mit Schwung wurde die Türe von innen aufgestoßen und ein lachendes Pärchen trat heraus. Für einen kurzen Moment drangen Musik und eine vertraute Stimme an Mikas Ohr und als die Tür wieder zugefallen war, war der Platz vor der Bar verlassen. * * * ...a young man, of no particular persuasion. I like silence, as much as I like conversation. Don't be scared of, some of the things that they're saying. Because it's a godsend, but not enough people are praying. Don't you like it when I'm high? Well I don't care - oh yeah * * * Ja, anfangs hatte er es gehasst, dass Kira so gut gelaunt und freundlich sein konnte, während er von Hass und Liebe zerrissen wurde. Später dann hatte er begonnen gerade das an ihm zu schätzen - und auch andere Seiten an ihm gesehen. Je besser er den Mann namens Kira kennen lernte, desto mehr begann er zu sehen und zu begreifen. Der Kira, der abends im für jeden da war und mit seiner Stimme die Seelen der Zuhörer berührte war nur eine von vielen Seiten ein und derselben Person. Genauso wie es eine einsame Seite gab. Getrieben von der Sehnsucht nach etwas, das er nicht benennen konnte, versuchte er durch seine Songs Erlösung zu finden. Und obwohl er sich oft einsam fühlte und ihm wohl schon jeder Besucher der Bar eindeutige Angebote gemacht hatte, lebte er allein, als Mika ihn kennenlernte, und war auch sonst noch auf keines der Angebote eingegangen. Wenn es überhaupt eine Person geschafft hatte, näher an den düsteren Engel ran zu kommen, dann war es Kato. Was zwischen den beiden gelaufen war wusste Mika nicht. Sie hatten nie darüber gesprochen, Kira und er. Und im Endeffekt war es auch egal. * * * I'm not bothered, about representing your nation. So please be gentle, and do not forget relaxation. It's the time! Time! For beating the one that your scared of. It's the time of year, for being the one that you're thinking of. * * * Weit riss der Rotschopf die Augen auf und starrte den Sänger an, der seinerseits nnur ihn anzusehen schien. Diese Worte, dieser Text... Woher wusste dieser Mann so genau, was ihn ihm vorging? Oder wusste er es nicht? Denn wenn er es wüsste, würde er Mika wohl kaum auffordern ihn zu bekämpfen, oder? Andererseits hatte er Mika nicht gerade zu verstehen gegeben, dass er tatsächlich der war, für den er ihn hielt, an der er dachte? * * * Don't you like it when I'm high? Well I don't care - oh yeah. Hey! Hey you. Come here. Come here right now. * * * Unbewusst ging Mika einige Schritte auf die Bühne zu, während sein zukünftiges Ich an fast genau derselben Stelle den Kopf hob und verklärt geradeaus starrte. * * * Said I'm a young, I'm a young man don't you like it when I'm high? Well I don't care - oh yeah. Hey stop whining. See I'm still smiling. I don't care oh yeah. ("Don't you like it when I'm high?" by Reef) * * * Verblüfft beobachtete Kato die Interaktion zwischen seinem Sänger und dem Neuen. Über die Wangen des Jüngeren tropften Tränen, Kira lächelte liebevoll und in seinen Augen, die einzig und allein den Rotschopf sahen, lag ein weicher Glanz, bei dessen Anblick sich Katos Herz schmerzhaft zusammenzog. All die Jahre hatte der Barkeeper versucht den süßen Dunkelhaarigen für sich zu gewinnen und dabei Stück für Stück Erfolge verbuchen können. Aber soviel Gefühl hatte noch nie im Blick des Mannes gelegen. Einen solch liebevollen Blick hatte er, Kato, noch nie empfangen dürfen. Damit war sein Argument, Kira würde seine Emotionen nur nie zeigen, wohl nichts weiter als eine Ausrede, die er für sich selbst erfunden hatte um der Wahrheit zu entfliehen. Diesmal hatte er wohl endgültig verloren. Kapitel 3: Third Song --------------------- Third Song * * * Hey there! Won't you give me a smile? I've not seen one in a while. * * * "Kira?" Die leise Stimme war in der erdrückenden Stille kaum zu hören. * * * I think you'd look better smiling. * * * "Kira!" Erinnerungslärm verschluckte den Ruf, nahm ihn mit, drehte und dehnte ihn, ließ ihn in allen Zeiten gleichzeitig erklingen und doch verhallte er ungehört. Aufschluchzend schlug Mika mit den geballten Fäusten auf die Erde vor sich ein und merkte nicht, wie der scharfe Bauschutt seine Hände zerschnitt und rotes Blut sich mit dem Rost der Vergangenheit vermischte. "Kira..." Einmal entfesselt ließen sich die Bilder der Vergangenheit nicht mehr aufhalten, nahmen Realität an am Grunde einer Grabes, das einst Ort regen Lebens gewesen war... ~ ~ ~ Längst war der junge Rotschopf gern gesehener Stammgast im "Heaven's madness" und wenn ihm auch insgeheim der eine oder andere seine besondere Beziehung zu Kira neidete, so wurde der Kleine doch von allen geschätzt und als guter Kumpel betrachtet. Dies war ein weiteres dieser neuen Elemente in seinem Leben, die erst durch seine Freundschaft zu Kira aufgetaucht waren. Freundschaft, Vertrauen, der Respekt Gleichwertigen gegenüber, Offenheit und die Chance zu sein, was man wirklich war. Für Mika, der unter Sevorthartes Regime aufgewachsen war, etwas völlig Neues. Und vor allem am Anfang fühlte er sich damit leicht überfodert. Ohne Kira als seine Stütze hätte er vielleicht aufgegeben, aber die Nähe des Mannes, sein warmes Lächeln und sein aufmunterndes Zureden ließen ihn durchhalten. Und so wurde in einer kleinen Bar irgendwo in Japan aus dem großen Heerführer des Himmels das rotzfreche Jüngelchen Mika, das es geschafft hatte das Herz eines beliebten Musikers zu erobern. Natürlich war sein süßes Aussehen und seine natürliche Unkompliziertheit auch den anderen Gästen aufgefallen, aber als 'Kiras Liebchen' besaß er beinahe unumschränkten Schutz. Und so hatte der Barkeeper noch nicht befürchten müssen, dass sein geliebtes Ein und Alles von einem wütenden Feuerteufel zerstört würde. Mehrere Wochen, die Mika fast jeden Abend im "Heaven's madness" verbracht hatte, waren vergangen, bis der Rotschopf zum ersten Mal Kiras Wohnung betrat. Gut gelaunt hatte er die Bar betreten, als ihn Kato auch gleich zur Seite gezogen hatte um ihm leise ins Ohr zu flüstern, dass Kira heute nicht kommen könne, da er krank im Bett läge. Einige geschlagene Sekunden starrte Kira den Mann vor sich einfach nur an. Krank? Kira? Wovon redete der Typ eigentlich? Warum sollte sein Kira plötzlich krank sein? Und vor allem: warum sollte er deswegen nicht in die Bar kommen können? Kato redete indessen weiter und erzählte Mika, dass Kira sich eine leichte Grippe eingefangen hatte, selbst aber meinte schon in wenigen Tagen wieder fit zu sein. "Grippe?" In Mikas Kopf fing eine ganze Batterie Alarmglocken an zu klingeln. "Kann man daran nicht sterben?" Kato glotzte den Feuerengel verdutzt an. "Öhm... nun... an einer schweren Grippe kann man unter Umständen sterben, wenn man nicht die richtigen Medikamente..." Schockiert brach er ab, als er fühlte, wie schlanke Arme ihn in die Höhe rissen und Mikas funkelnde Augen direkt vor seinem Gesicht auftauchten. "Wo? Wo wohnt Kira?" Viel zu durcheinander um die ganze Situation zu hinterfragen lieferte er die gewünschte Information und fand sich gleich darauf wieder hinter statt über dem Tresen. Mika war verschwunden. "Jaa komme gleich..." Als der Schwarzhaarige die Tür zu seinem Apartment öffnete fiel ihm der davor wartende, heftig atmende Mika beinahe in die Arme. "Was..?" Mikas entschlossener Gesichtsausdruck erstickte jedes weitere Wort. Fest bohrten sich zwei glitzernde Kieselsteine in seine Augen und hielten sie gefangen. "Wenn du jemals vorhaben solltest ohne mich zu sterben, dann töte ich dich." "Öhm, ok..." Total perplex versuchte Kira die Bedeutung dieses Satzes zu ergründen, doch sofort hing ein süßer Rotschopf an seinem Hals und zarte Lippen suchten die seinen, um ihn in eine Welt jenseits aller Gedanken zu entführen. Erst viel später sollte er sich wieder an die Worte seines geliebten Freundes erinnern. * * * Here I come - step away There's a message on my face. I'll tell you just what it's saying: I'm not scared. * * * Die einsame Gestalt lächelte. * * * I'm not scared. * * * Ja, das stimmte. Der große Dunkelhaarige hatte sich tatsächlich nicht von Mikas wahrer Identität abschrecken lassen, sondern ihn so genommen, wie er war. Der einzige düstere Punkt in Mikas Erzählung war für ihn die Aufdeckung der eigenen Identität gewesen... Lange - viel zu lange für den Todesängste ausstehenden Mika - saß Kira einfach nur stumm auf dem Bett und schwieg, nachdem Mika mit seiner Erzählung geendet hatte. Er war verwirrt. Zu hören, dass er die Reinkarnation Lucifers, des Fürsten der Finsternis, sein sollte... das war einfach zu abwegig, als dass sein Verstand es akzeptieren konnte. Andererseits würden dann all die Unklarheiten in seinem Leben einen Sinn ergeben: seine Sehnsucht nacht etwas, das er nicht benennen konnte; seine Flucht vor allem Religiösem, weil es ihn auf eine seltsame Weise zugleich anzog und abschreckte; der innere Drang nach Freiheit, obwohl ihn nichts hielt; das schnelle Verheilen seiner Wunden und ein Kampfwissen, das immer dann aus den Tiefen seines Unterbewusstseins auftauchte, wenn er es brauchte. All das schien sich nun wie die Teile eines Puzzles zusammenzusetzen. Aber... bedeutete das wirklich, dass er die Wiedergeburt des gefallenen Engels war? Und Mika... Mika wäre dann... er wäre sein Bruder... Als diese Gedanken in seinem Bewusstsein Gestalt annahmen, setzte sein Herzschlag für einen Moment aus. //Nein! Nein, das kann nicht... das darf nicht... Nein, alles, aber das akzeptiere ich nicht!// Sein Entschluss stand fest. Mit einem Ruck drehte er sich zu Mika um und versetzte diesem damit einen so gewaltigen Schreck, dass der Jüngere beinahe vom Bett gefallen wäre, hätten Kiras Arme sich nicht im letzten Moment um seine zierliche Gestalt geschlungen und ihn wieder zu dem Dunkelhaarigen gezogen. Ängstlich schaute der Rotschopf in das entschlossene Gesicht des Mannes vor sich. Wofür hatte er sich entschieden? Was würde jetzt aus ihnen beiden werden? Würde jetzt alles aus sein? War jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem der unerbittliche Wecker ihn aus seinem süßen Schlummer riss? "Mika?" Der Angesprochene schreckte auf und erwiderte erst jetzt den Blick seines Gegenübers. "Ja?" Schwach und zittrig klang seine Stimme. Eigentlich hasste er sowas an sich, aber er konnte einfach nichts dagegen tun. "Es tut mir Leid..." Der Herzschlag des Jungen setzte aus. Eiskaltes Entsetzen legte sich wie ein Ring aus Stahl um sein Herz und drückte es fest zusammen. Zerquetschte es zwischen drei Worten. //Aus... alles ist aus...// "...tut mir Leid, aber ich kann nie dein Bruder sein." Die Worte drangen wie durch Nebelwände an sein Ohr und konnten nicht in logische Zusammenhänge gestellt werden. "Was?" Kiras Gesichtsausdruck wurde noch eine Spur entschlossener. "Ich liebe dich Mika. Ich liebe dich mehr als mein Leben, mehr als ein Bruder seinen Bruder je lieben könnte. Deswegen kann ich nie dein Bruder sein. Es tut mir Leid..." Ohne es zu wollen liefen Mika Tränen über die Wangen, als die Anspannung in seinem Inneren sich auflöste und der Stahlring mit einem Klirren zerbrach. "Du li... du liebst... mich?" Kiras zärtliches Lächeln füllte seine ganze Wahrnehmung aus. "Ja, ich liebe dich." Schluchzend vergrub er sein Gesicht in Kiras weichem Hemd, fühlte Kiras Hände beruhigend über seinen Rücken streichen und konnte nur von Schluchzern unterbrochen seine Liebe zu dem Älteren stammeln. Und dann fing Kira leise und sanft an zu singen: * * * So then won't you give me a smile? I've not seen one in a while. I'm sure you'd look better smiling. I'm not scared. * * * Langsam hob Mika den Kopf, schaute in das Gesicht, die Augen, die er so liebte und versuchte vorsichtig zu lächeln, während ihm weiterhin die Tränen übers Gesicht rannen bis sie von sanften Lippen weggeküsst wurden. Und während er noch das Brennen der Tränen auf seiner Haut spüren und Kiras salzigen Kuss schmecken konnte, gingen Jahrzehnte später einem Wanderer durch die Zeiten die restlichen Worte des Songs durch den Kopf und wurden am Grunde der Grube lebendig: * * * And I walk through the land, with a bond in my hand, for the people who spurned, I will look at each turn. With my arms opened out, to you all I will shout: I'm not scared. ("I'm Not Scared" by Reef) * * * Kapitel 4: Fourth Song ---------------------- Fourth Song Es folgte die glücklichste Zeit in Mikas Leben. Es war eine Zeit für Verliebte. Es war ihre Zeit - und sie kosteten sie voll aus. Kira dachte vielleicht nicht darüber nach, aber Mika wusste, dass der Hohe Rat alles unternehmen würde um seine Liebe zu Kira zu unterbinden. Deshalb erlebte der junge Rotschopf alles noch viel intensiver, kostete jede Sinnesempfindung voll aus und legte jede Erinnerung fein säuberlich in ein kleines, goldenes Kästchen in seinem Innerem ab. Um nicht aufzufallen kehrte Mika regelmäßig in den Himmel zurück um den launischen Heerführer zu mimen, aber die immer gleichen Schlachten gegen die Horden der Dämonen langweilten ihn und er sehnte sich jedesmal zurück auf die Erde, wo Kira ihm zu leben lehrte. Mit Mika an seiner Seite blühte der dunkelhaarige Sänger richtiggehend auf und ging endlich auf das Angebot eines angesehenen Musiklabels ein. Zusammen mit seiner Band ging er nun immer öfter auf Tournee und nahm den Rothaarigen Engel überallhin mit. ~ ~ ~ Der junge Mann am Grunde einer mit Bauschutt angefüllten Grube lächelte bei der Erinnerung an diese Zeit. Einmal nur, ein einziges Mal, hatte es nicht so ganz geklappt und Kira hatte ohne Mika zu einem Konzert fahren müssen. Als dieser dann in das leere Apartment getreten war und sich fröstelnd umgeschaut hatte, klingelte plötzlich das Telefon. Überrascht ging Mika ran. "Äh... ja?" (zum Glück hatte Kira ihm die Funktionsweise eines Telefons erklärt) "Hi Mikaschatz. Ich bins, dein guter Freund Kato." "Ah... hi..." (nur mit viel Willensstärke konnte er sich dazu überwinden den Hörer nicht sofort wieder aufzulegen) "Du, hör mal. Jemand, den wir beide gut kennen, wollte, dass ich dich anrufe, dir sage, dass du gut zuhören sollst, und dann den Hörer Richtung Bühne halte. Was ich hiermit getan habe." Kato lachte. "Keine Ahnung, was der Verrückte jetzt schon wieder vor hat... aber hör zu, ja?" Mika war viel zu verwirrt um zu antworten. Er beschränkte sich schließlich aufs zuhören. Geistesgegenwärtig drückte er auf den Knopf für die Freisprechanlage, damit ihm eventuelle Überraschungen nicht den Hörer aus der Hand reissen konnte... Musik setzte ein, ein neuer Song. Kira... * * * Two thousand miles but that's allright I'll see you in the morning if that's allright * * * Die Musik änderte sich plötzlich und als Kira erneut anfing zu singen war es Mika als würde der junge Sänger direkt vor ihm stehen. Die dunklen Augen auf ihn gerichtet, das Mikrofon nah am Mund [wenn ihr mich fragt eine Barriere vor diesen süßen Lippen] und die Worte direkt in sein Herz gesungen... * * * What would you do if I wrote you a song? would you give me some loving when I get home or would you be mad at me if I had a hardtime? getting a hold of you, I try all the time. * * * Verwundert, berührt und mit weit aufgerissenen Augen lauschte Mika weiter dem Song und nahm die Wohnung um sich herum gar nicht mehr wahr. * * * I'll bet that you don't know anybody that could be so bad But if you did you'd be wondering where I'm at I'll be home when tomorrow morning comes. * * * Der Rotschopf konnte förmlich spüren wie seine Gesichtsmuskeln sich zusammenzogen bis er wie ein Honigkuchenpferd strahlte. //Kira. Zu Hause. Morgen!// * * * What would you do if I sang you this song? (//...Ich würde dich lieben...//) The connection is so bad but that's only the phone (//...Du hast das geplant?!...//) when my words kiss your ear, I'll be right there (//...Mhm... nimm mich in deine starken Arme...//) the message is long, because, baby, this is your song ( "Ich liebe dich." ) I'll bet that you don't know anybody that could be so bad but if you did you'd be wondering where I'm at I'll be home when tomorrow morning comes. ("Tomorrow Morning" by Jack Johnson) * * * Überglücklich fiel Mika seinem Geliebten am nächsten Morgen in die Arme, ließ sich von dessen starken Armen halten und im Kreis schwingen, um dann in einem leidenschaftlichen Kuss mit ihm zu verschmelzen. ~ ~ ~ //War es vermessen zu denken diese glückliche Zeit würde nie enden? War es Sünde zu wünschen, dass seine Berührungen für immer auf meiner Haut brennen sollten? War es Frevel mein eigenes Leben leben zu wollen?// Diese Gedanken gingen dem von Trümmern der Vergangenheit umgebenen Mika durch den Kopf. Bitter schmeckten sie und dumpf hallten sie in seinem Kopf wieder. Wie Parasiten hatten sie sich in seiner Gedankenwelt festgesetzt und begonnen ihre Umgebung zu verseuchen. Und nur Kiras Songs hielten ihrem überwältigenden Druck noch stand. Wäre alles anders ausgegangen, wenn... ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ohje... also einen glücklichen Song bekommen die beiden noch und dann überstürzen sich die Ereignisse. Ich hoffe, dass ich das richtig hinkriege. Ich hab jetzt schon das Gefühl, die ganze Stimmung nicht richtig rüberzubringen *seufz* Bitte lest weiter, dann bemüh ich mich auch weiterhin ^-^ Frohe Ostern ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)