Bin ich eine Elbe oder was?! von Channah ================================================================================ Kapitel 12: Achtung, Achtung: Kollision mit der Erde in 3, 2, 1...Zu spät. -------------------------------------------------------------------------- Erst einmal hallo! *strahl* Hab ein neues Kap im Gepäck! *grins* An dieser Stelle einen ganz lieben Dank an meine Leser/ Reviewer! *euch mal alle spontan knuddel* Reviews erhalten mich echt am Schreiben! Deswegen mal die Info: Ich beiße niemanden. Wenn ich bei der Zugriffsstatistik sehe, dass fast 70 User (abzüglich der Doppelklicke und Reviews) meine FF lesen und sich nicht die Zeit nehmen, mir ein klitzekleines Kommi zu schreiben, finde ich das sehr schade. Freue mich über jedes Kommi. Reviews sind immerhin mein Ansporn, diese FF weiter zu schreiben. Also bitte hinterlasst mir eure Meinung, ja? Würde mich wirklich sehr freuen! Es ist nämlich immer interessant zu sehen, wem was besonders gefällt/ nicht gefällt! Und ich beiße wirklich nicht..nur manchmal..*zwinker* 12. Kapitel Achtung, Achtung: Kollision mit der Erde in 3, 2, 1...Zu spät. Ziemlich aufgebracht stapfte ich durch die Straßen. Es war ziemlich warm, eine heiße Sommernacht eben. Aber war ja egal, meine Laune besserte das auch nicht gerade. Wütend trat ich gegen einen Laternenpfahl. Na ja, war vielleicht keine meiner besten Ideen gewesen, denn kurz darauf bereute ich es doch arg.... Humpelnd setzte ich meinen Weg fort. Eine schwarze Katze kreuzte meinen Weg. Hmm, wie war das noch mal? Schwarze Katze von rechts und das Pech ist dir hold? Tz, so ein Quatsch.... "Aaaaaaaauuuuuuuaaaaaaaaa! Mist!" Fluchend rieb ich mir meine Stirn. Wo war nur plötzlich dieser dämliche Laternenpfahl hergekommen?! Frustriert ging ich weiter und schimpfte munter vor mich hin, als sich plötzlich über mir ein Fenster öffnete. Eine streng drein schauende Frau mit einer pinken Haube auf dem Kopf sah zu mir hinunter. In Erwartung eines heftigen Donnerwetters, erwiderte ich ihren Blick herausfordernd. ,Ein kleiner Streit tut mir sicherlich gut...', dachte ich und wartete. Und wartete. Plötzlich bewegten sich ihre Lippen, aber es schien kein Wort herauszukommen. Ärgerlich versuchte ich den penetranten Piepston zu ignorieren, der mich tierisch zu nerven begann, als ich bemerkte, dass dieser leidige Piepston ihre Stimme war....... Verzweifelt warf ich die Arme gen Himmel. "Warum? Warum nur? Wie kann ein Gott nur so egoistisch sein?! Nicht mal einen ordentlichen Streit gönnst du mir?!" Die Frau verschwand abrupt vom Fenster und ein bierbäuchiger Schlägertyp tauchte auf, der sich an Stellen kratzte, die ich in seinem Fall nicht mal gedanklich benennen wollte...uähh... "Hey, du da! Du willst Streit? Ich kann gerne runterkommen und deine Probleme mit dir klären...", fragte er mich und ich beschloss, dass ich jetzt vielleicht doch langsam mal zu Jonas sollte.... Also machte ich mich schnell aus dem Staub. Kurze Zeit später stand ich vor Jonas Haus und klingelte ein wenig zögernd. Was mich wohl erwarten würde? Bestimmt das reinste Chaos... Ich schnaubte frustriert. Klasse, ich war ja in richtiger Partylaune heute... Die Tür öffnete sich und der Gastgeber begrüßte mich. Jonas schien ungewöhnlich nervös zu sein. Ich betrat das Haus und fand die perfekte Partylocation vor. Omis Porzellan in den Vitrinen war von der Bildfläche verschwunden und durch bunte Eimerchen ersetzt worden, die wohl eine Funktion erfüllen sollte, über die ich lieber nicht weiter nachdenken wollte...uääh... Überall hatte Jonas Lichterketten und Girlanden aufgehängt, während im Wohnzimmer oben an der Decke eine fast schon monströse Discokugel baumelte. Mein erster Gedanke war: Respekt! Mein zweiter: Warum bin ich hier? Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Durch den unglücklichen Glücksfall, genannt Elladan und Elrohir, und meiner Standpauke an die Zwillinge, war ich etwas zu spät bei Jonas eingetrudelt. Allerdings, wenn ich mir jetzt die fertige Deko so ansah, das aufgebaute Buffet, den beleuchteten Pool im Garten..... und ich zudem nichts Zerbrechliches mehr im Haus entdecken konnte, fragte ich mich ernsthaft, weshalb ich überhaupt so früh hatte herkommen sollen... Der Grund ließ dann auch nicht lange auf sich warten. "Cala, ich muss mit dir reden...", eröffnete mir Jonas plötzlich mit Grabesstimme. Ein wenig irritiert sah ich ihn an, ehe mich der Geistesblitz traf. Erschrocken sah ich ihn an. "Oh nein, sag bloß, deine Großeltern haben ihren Nachbarschaftsstreit beigelegt!" Stille. Irgendwie hatte sein Blick etwas von einem Psychologen, der sich fragt, ob sein Patient überhaupt noch eine Chance auf Heilung von seiner geistigen Umnachtung hatte..... "Äh, nein...." Ich seufzte. Na, wenigstens konnte also die Party schon mal stattfinden. Was sollte denn jetzt noch Schlimmes übrig bleiben?! Ich flezte mich aufs Sofa und schnappte mir ein paar Salzstangen, an denen ich friedlich zu knabbern begann. Bei Gesprächen, die so ernsthaft anfangen, sollte man sich besser hinsetzen. Der Boden konnte manchmal ziemlich hart sein, wenn man auf einmal seinen Gleichgewichtssinn verliert....ich verlor zwar eher meine Beherrschung, aber die brachte mich ja nun auch nicht immer in sonderlich positive Situationen..... Jonas fuhr sich abwesend durch das Haar. Knuspernd musterte ich ihn. Er sah gut aus mit seinen hoch gegelten Haaren, der ausgewaschenen Jeans und dem roten Hemd. Sein angestrengter Gesichtsausdruck dagegen passte ganz und gar nicht zu ihm. Ungeduldig trippelte ich mit meinen Fingern auf meinem Knie rum. Ernste Gespräche waren nicht so ganz mein Ding....sie waren immer so langweilig....tiefenpsychologisch....einfach so...ernst...uäh.... Und am schlimmsten war es, wenn der ach so ernste Gesprächspartner so unglaublich ernst war, dass er vor lauter Ernsthaftigkeit einfach kein ernstes Wort herausbekam.... Hmpf. "Und worüber dann?", fragte ich gelangweilt, als er mir gegenüber auf einem Sessel Platz nahm. Er beugte sich ganz Pastor-like nach vorne und faltete die Hände, als würde er bei dem, was er mir zu sagen hätte, den Beistand Gottes brauchen....okay, wo war der Alkohol doch gleich? "Na ja....ähm, weißt du....über...äh..", stotterte er plötzlich los, als wäre statt Gott der Teufel (Anm. d. A.: Gruß an Iary.*lol* *knuffz*) höchst persönlich an seiner Seite erschienen. Irgendwann gab Jonas es schließlich auf und es herrschte klamme Stille in dem großen Haus. TICK TACK Man, war mir langweilig. TICK TACK Viel lieber hätte ich unsere beiden Möchtegern-Beschützer weiter zusammengestaucht. TICK TACK Bildeten die sich doch tatsächlich ein, wir wären in Not und bräuchten unbedingt ihren Schutz! TICK TACK Ich hab vielleicht gelacht...aber ich hatte ja gar nicht gewusst, wie beleidigt Elben, vor allem männliche, sein können.... TICK TACK Mmh....obwohl ich mir das ja eigentlich hätte denken können... TICK TACK "DIESE VERDAMMTE UHR MACHT MICH WAHNSINNIG! ENTWEDER DU SAGST MIR JETZT ENDLICH, WAS DU MIR ZU SAGEN HAST ODER DU LEGST MUSIK AUF!" TICK TACK "AHH! Andererseits würde ich diese liebreizende Uhr nur zu gerne in den liebreizenden Uhrenhimmel schicken!" Nun schien Jonas endlich gemerkt zu haben, dass es mir absolut ernst damit war, denn er sprang hastig auf die Füße und hob beschwichtigend die Hände. "Okay, okay....ich sag es dir.....in Ordnung?" Na, das war doch schon mal ein Fortschritt. Ja, ja, wenn Frau nicht immer alles ins Rollen bringen musste..... "Also? Ich höre." Jonas entließ die Uhr aus seiner festen Umklammerung - anscheinend führte er eine sehr innige Beziehung zu seinen Haushaltsgegenständen - und setzte sich mit einem Räuspern wieder auf den Sessel. Meine Güte, was war er denn so verklemmt? War ja wirklich furchtbar. Also musste Frau wieder ran. "....jahhhh?", hakte ich ungnädig nach. "..................Ben." Okay, das kam jetzt unerwartet.....Verständnislos sah ich ihn an. Irgendwie verstand ich das Problem noch nicht.... Also wartete ich darauf, dass er weitersprach, doch seine braunen Augen blickten mich erwartungsvoll an. Öhm...war ich irgendwie im falschen Film gelandet? Gab es irgendeinen Insider oder ein Codeword, welches man versäumt hatte, mir zu sagen? Mein Geduldsfaden - welche Geduld?! - war kurz vorm Zerreißen. "Was denn? Hat er etwa mal keine 1+ in einer Klausur bekommen? Oder hat er sich etwa mit Frau Macket in die Wolle gekriegt?" Gelangweilt sah ich ihn, bis sich meine Augen vor gespieltem Schock weiteten. "Oh nein! Sag nicht, er ist bei Herr Kohlbecher in Philosophie eingeschlafen!" - So wie der Rest des Kurses für gewöhnlich auch. Komisch, aber wahr: Es war Tradition, in Kohlbechers Kurs einzuschlafen. Außer für Ben natürlich. Nicht, dass ihm das jemand vorwerfen würde, aber das Fach hatte unser Kurs Montags in den ersten beiden Stunden....perfekte Schlafstunde für all die Alkoholleichen des Wochenendes. (Anm. d. A.: Okay, an diesem kleinen Stück habe ich mich schier aufgehangen und es war tatsächlich das Schwerste in diesem Kap, weil mir einfach nichts annähernd Witziges eingefallen ist, das Cala sagen könnte. Nun, ist es eben unlustig. *schmoll*) Jonas' Blick verfinsterte sich. Es schien ihm tatsächlich ernst zu sein. "Er ist nicht der, der er zu sein scheint...glaube ich.", erwiderte er geheimnisvoll. Mir kam die Erleuchtung! Jetzt wusste ich, in welchem Film ich gelandet war: Akte X, die unheimlichen Fälle des Doktor J. .... Hatte er etwa Nachhilfestunden im kryptisch-reden bei Haldir genommen? Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich genervt war? "Sag mal, bist du jetzt unter die Philosophen gegangen oder willst du mir heute einfach nur auf die Nerven gehen?", fragte ich dementsprechend. Nun wurde er offenbar wütend. Oha, endlich wurde es interessant.... "Hey, denkst du etwa, für mich ist das hier leicht? Immerhin reden wir gerade über meinen besten Freund!" "Ja, und was für ein schöner bester Freund du doch bist! Fängst an, mit mir über ihn zu lästern!" "LÄSTERN?! Sag mal, spinnst du?! Ich will dich doch bloß warnen..." "Oh, natürlich! Seht alle her, Ritter Lästerherz im Kampf für Philosophie und geistige Verwirrtheit!" Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. "Seit wann hast du eigentlich eine so große Klappe? Sonst gehörst du doch auch immer eher zu der stillen Groupie-Fraktion, die Ben anhimmelt, aber wenn er dich mal endlich anspricht, einen auf Mimöschen machst!" KLATSCH Mmmh, der rote Handabdruck sah richtig modisch an ihm aus..... Erschrocken hielt er sich die weinrote Wange, auf der man einen gut sichtbaren Abdruck meiner schönen, kleinen Hand entdecken konnte. Böse starrte ich ihn an. "Ich weiß zwar nicht, was du meinst, aber sag so etwas noch einmal und dann.....dann........DANN werde ich..." DING DONG Wir zuckten beide zusammen, als es so unvermittelt an der Tür klingelte. Triumphierend lächelnd verschränkte ich die Arme vor der Brust, als er missmutig zur Haustür stapfte. Ich würde sagen, dass diese Runde ganz eindeutig an mich ging....hehe..yeah me! Keine Sekunde später stürmte eine ganze Horde Party-wütiger Jugendlicher ins Wohnzimmer, trampelten alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Kurz darauf dröhnte laute Musik durch das ganze Haus, welches im Takt mit dem Bass in die Luft zu hüpfen schien, und der ganze Pulk verteilte sich auf alle Etagen und Zimmer. Eru, ich hoffte nur für Jonas, dass er die Schlafzimmer abgeschlossen hatte.... "Cala!" Jemand brüllte durch das ganze Geschnatter und Geknusper der Leute meinen Namen. Ich drehte mich um und erblickte Glowy........umringt von vier Elben. Wartet, wartet......VIER?! Ich sah genauer hin und erkannte zu meinem unglaublichen Entsetzen Elladan, Elrohir, Legolas und Haldir. Und mir wurde eins schmerzlich bewusst: Gott hatte mich endgültig verlassen......Und wo blieb eigentlich Eru, wenn man ihn mal brauchte?! Ärgerlich bahnte ich mir durch Schubsen und Drängeln einen Weg zu den fünfen. Ich baute mich zornig vor einer nicht gerade glücklich aussehenden Glowy auf. "Glowy! Was zum Henker wollen DIE hier?!" Ich zeigte mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf die vier Kerle, die sich leicht naserümpfend umsahen und deren Ohren unablässig zuckten. Ha, von wegen ICH sei ein Mimöschen..... "Na ja, kurz nachdem du weg warst, kamen Legolas und Haldir durch den Spiegel und erklärten, dass Omi sie geschickt hätte, um auf uns aufzupassen. Tja, als ich mich dann umgezogen und fertig gemacht habe, bestanden alle vier einstimmig darauf, mich hierher zu begleiten." Haldir nickte bekräftigend und sah mir in die Augen. "Ihr hättet nicht alleine vorgehen sollen zu dieser....Residenz." Sein Blick wanderte angewidert durch das Zimmer und sein Kinn hob sich leicht. Meine linke Augenbraue zuckte gefährlich. Residenz....sprachen wir mal wieder ein wenig hoch gestochen? Aber war das nicht eigentlich Legolas' Part? Oh nein! Haldir würde doch nicht etwa versuchen, Legolas seinen Platz als ungekrönte mein-Volabular-besteht-aus-tollen-und-vom-Aussterben-bedrohten-Wörtern-Queen streitig zu machen? Das war ja....skandalös! Meine rechte Augenbraue begann ebenfalls im Rhythmus der Musik zu zucken, als die vier Elben angewidert die Spaß habende Menschenmenge beobachteten.... Jetzt schlug's aber dreizehn.....Wenn die keinen Spaß haben konnten, mussten sie noch lange nicht so großkotzig tun! Immerhin hatte niemand sie gezwungen, hierher zu kommen! "Na, hör mal! Ich bin doch kein kleines Kind mehr, das man auf Schritt und Tritt bewachen muss! Soweit kommt es grad noch!", rief ich aufgebracht. Es war ja schon schlimm genug, die beiden Zicken-Twins um sich zu haben, aber jetzt auch noch Spießer-Prinz und kryptisch-redender-Eisklotz dabei zu haben, war wirklich zuviel des Guten..... "Allerdings.", mischte sich plötzlich Legolas ein, sah aber stur an mir vorbei in den Raum. Ach ja, ich vergaß: er war ja immer noch sauer auf mich, weil ich seinen Vater pseudo-beleidigt hatte.....meine Güte, Papi und Sohnemann konnten sich echt anstellen.... Was erwarteten die eigentlich? Dass ich sie mit Samthandschuhen anfasste?! Man, wusste gar nicht, dass männliche Elben solche Weicheier waren.....und da wunderte sich Legolas, was ich gegen ihn hätte? TZ! "Außerdem: Was, bei Eru, trägst du da eigentlich?!", fragte mich Elladan ein wenig entgeistert. Alle fünf Augenpaare richteten sich wie auf Knopfdruck auf mein hellblaues, bauchfreies Top und meinen weißen Minirock. Ich spürte, wie ich rot wurde: Der Calad'sche Vulkan brach wieder mal aus. "DAS GEHT EUCH ÜBERHAUPT NICHTS AN! DAS HIER IST DIE ERDE UND WIR BEFINDEN UNS GERADE AUF EINER FETE: DA TRÄGT MAN NUN MAL SO ETWAS!" Schweigen. Zum Glück standen wir ein wenig abseits und da der Bass sowieso das meiste übertönte - oder eher überdonnerte - hörte niemand Unerwünschtes mein Geschrei. Glowy grinste mich an und zwinkerte mir zu, was so viel bedeutete, wie: ,Hey Süße, siehst echt stark aus!' Ich erwiderte ihr Grinsen und nickte ebenfalls anerkennend, als ich ihren schwarzen Faltenrock und das blütenweiße Top betrachtete: ,Du aber auch!' Glowy hatte sich im Haus unserer Großeltern umziehen können, da sie dort noch ein paar Sachen von sich bunkerte, doch ich hatte kurz nach Hause gehen müssen, um mich anzuziehen und zu stylen - das war auch der Grund, warum mich bisher keiner der fünf in voller Partymontur gesehen hatte. Plötzlich beugte sich Legolas vor und streifte in einer geschmeidigen Bewegung den Mantel von seinen Schultern, um ihn um mich zu wickeln. Einen Moment verblüfft sah ich ihn an, als sich das erste Mal an diesem Tag unsere Blicke begegneten. Ich sah die innere Zerrissenheit in seinen Augen. Offenbar hatte ich mit den Beleidigungen gegen seinen Vater das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht, sodass er nun nicht mehr wusste, wie er sich mir gegenüber verhalten sollte..... Aber hey: Das, was ich zu Thranduil gesagt hatte, konnte man doch nicht wirklich als Beleidigung auffassen..........oder? Mental schüttelte ich den Kopf. Beleidigung hin, Eingeschnapptsein her: Ich ließ mir doch von diesen vermaledeiten Elben nicht den Abend versauen! Sie waren alleine hierher zur Erde gekommen, also sollten sie auch mal schön selbst sehen, wie sie hier zurechtkamen. Eine Diskussion schien ja momentan eh sinnlos zu sein, also warum sich noch länger mit den Spaßbremsen aufhalten? Auf dem Absatz kehrt machend, warf ich mich zurück ins Getümmel..... .......direkt zur Theke. Auf diesen gänzlich unerwarteten Schock brauchte ich erst mal was zu trinken. Also kippte ich mir ein Glas Wodka hinter die Binde und schon sah die Welt - beziehungsweise die Party - ganz anders aus. Dümmlich grinsend warf ich mir eine Haarsträhne in den Nacken. Man, irgendwie fühlte ich mich echt gut heute...... In eine durch Wodka bedingte Stimmungsschwankung erblühend, begrüßte ich überschwänglich ein paar Klassenkameraden und grinste ununterbrochen dämlich vor mich. Die Elben hatte ich beinahe vergessen. Aber nur beinahe. Bald schon füllte sich die Mitte des großen Raumes mit Tanzfreudigen, die zu POP und R'n'B ihre ach so coolen Moves zeigten...ey, jo, ey....check it out.....Alter. Ich währenddessen verbrachte meine Zeit damit, der wirklich äußerst attraktiven Bar in regelmäßigen Abständen einen feucht-fröhlichen Besuch abzustatten, sodass ich schon recht bald spürte, wie meine Glieder langsam schwer wurden. Ich torkelte fröhlich von der Bar weg und peilte eine noch unbesetzte Couch an - wobei ich die Qual der Wahl hatte, da es dieselbe Couch irgendwie zweimal zu geben schien....Auf einmal ging ein Ruck durch meinen Körper, als mich zwei Hände an der Hüfte fassten und auf einen Schoß zogen. Mein letzter Gedanke galt meinem der Bedrohung durch Überschwappung ausgesetzten Sektglas. Yeah....das sind die Dinge, die wirklich zählen..... Als mein Gehirn nach einigen Anlaufschwierigkeiten endlich registriert hatte, dass nichts von dem benebelnden Inhalt in meinem Glas verloren gegangen war, machte ich mir die Mühe, meinen Kopf zur Seite zu drehen und direkt in funkelnde, braune Augen zu sehen. Sanft strich mir Jonas eine Strähne hinter das Ohr und flüsterte in selbiges: "Tut mir leid wegen vorhin! Ich hatte dich nicht so anschreien wollen." Ich sah ihn wieder an und kniff ihm leicht in die Wange. "Schon vergessen....ich hätte ja auch nicht so zickig sein brauchen.", erwiderte ich mit schwerer Zunge und grinste schief. Er begann amüsiert zu lachen und strubbelte durch mein Haar. "Hey!", protestierte ich halbherzig und versuchte, meine Pseudofrisur wieder zu richten. Klappte natürlich überhaupt nicht. Schmollend gab ich es auf und ließ mich mit einem tiefen Seufzen zur Seite gegen Jonas' Brust fallen. Sein überraschtes "Uff!" überging ich einfach mal. "Na, schon müde?", fragte er mich und ich kicherte leicht, als sein Atem in meinem Ohr kitzelte. Er zog Legolas' Mantel - huch, wo kam der denn auf einmal her?! - hervor und wickelte mich darin ein. "Woher hast du den denn?", fragte ich und schaffte es tatsächlich, nicht zu lallen. Man, war ich stolz auf mich.... "Du hast ihn beiseite gelegt, als du an der Bar gesessen bist. Ich habe ihn aufgehoben und wollte ihn dir geben, aber da warst du schon weitergezogen.", sagte er grinsend. Ich nickte und fuhr ein wenig abwesend über das weiche Stück Stoff. Wenn mir mein gerade in Urlaub gegangener Verstand sich nicht vollkommen verabschiedet hatte, roch der Mantel sehr gut..... Ich kuschelte mich automatisch noch ein wenig mehr in den Mantel und an Jonas. Hmm, ziemlich gemütlich.....Schnurrend schloss ich die Augen, während Jonas sich köstlich über mich amüsierte. Aber das bekam ich nicht wirklich mit.... Plötzlich verspannte sich Jonas deutlich. Mit einiger Anstrengung hob ich den Kopf und sah einen erstarrten Jonas, der auf einen bestimmten Punkt direkt hinter mir starrte. Ich korrigiere: auf jemanden.... Etwas schwerfällig drehte ich mich nun in die andere Richtung, nur um erneut in braune Augen zu sehen. Im ersten Moment zu verdutzt und ein weeeeeenig schwer von Begriff, starrte ich ihn an, als die Information durchsickerte, dass auch mehr als nur ein Mensch braune Augen haben können. Ich gluckste leicht aufgrund meiner tollen ach so wissenschaftlichen Erkenntnis, und Bens Mörderblick richtete sich auf meine Wenigkeit. Er schien sogar noch wütender zu werden. Ich bekam große Augen und schob schmollend die Unterlippe vor - fühlte mich allerdings weiterhin durch seine kalten Blicke gelyncht, aufgespießt und gevierteilt, was mir irgendwie in meinem kleinen, sensiblen, Liebe bedürftigen Herzchen weh tat - ja, auch ich hatte so etwas ^^ - sodass kam, was niemand - nicht einmal ich selbst - für möglich gehalten hätte: Ich begann zu weinen. Wie ein Schlosshund fing ich hemmungslos zu plärren an und jammerte rum, dass sich alle Welten gegen mich verschworen hätten und niemand mich lieb hätte. Nun ja, so ganz falsch lag ich da wohl nicht, gelle? Jonas - vollkommen überfordert mit der Situation - ließ es zu, dass Ben seine Arme um mich schlang und mich in eine aufrecht stehende Position zog. Beruhigend streichelte er meinen Rücken. Ein Schauer lief mein Rückrat hinab, als ich merkte, dass ich noch von einer weiteren Person beobachtet wurde, doch war ich zu sehr mit Weinen und mein durch Alkohol bedingtes Selbstmitleid beschäftigt, um dies zu realisieren. Nach einer Weile schob mich Ben von sich und zog mich hinter sich her. Willenlos stolperte ich hinter ihm her, als wir kurz darauf auch schon wieder stehen blieben. Nur am Rande bekam ich mit, dass wir draußen auf der Terrasse neben dem schwach beleuchteten Pool standen. Ben stützte mich fürsorglich und drehte mich zu sich. Tief sah er mir in die Augen. "Was ist denn los mit dir, Cala? Wie kommst du nur auf die blöde Idee, niemand würde dich mögen? So kenne ich dich ja gar nicht....", sagte er gegen den etwas schwächer gewordenen Lärm. Ich schniefte leicht. Trotzdem, gute Frage: Wie kam ich eigentlich auf diesen Schwachsinn? Mein Blick fiel auf das halbvolle Glas in meiner rechten Hand. ,Blöder Alkohol.....macht mich immer so verdammt sentimental....', seufzte ich in Gedanken und zuckte leicht lächelnd die Schultern. Ben sah mich immer noch besorgt an, wurde plötzlich aber ein wenig rot um die Nasenspitze und brachte noch mehr Abstand zwischen uns. Leicht verständnislos sah ich ihn an, doch er wich meinem Blick aus. Hoppla, was ging denn jetzt?! Hatte ich schon wieder etwas verpasst?! Hmpf. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich Glowy neben mir auf und rief ein "Achtung!", als Elladan und Elrohir sich vor uns aufbauten. Stirnrunzelnd sah ich sie an. Was wollten die denn jetzt? "Wer bist du?", fragte Elladan Ben. "Woher kommst du?", hakte nun auch Elrohir nach. "Wie alt bist du?" "Du kennst Cala?" "Woher kennt ihr euch?" "Wie lange kennt ihr euch schon?" "Was willst du von ihr?" "In welcher Beziehung steht ihr zueinander?" Wie aus der Pistole geschossen stellten die Zwillinge ihre Fragen. Ein wenig hilflos starrte Ben sie an, während Glowy erfolglos versuchte, die Zwillinge zum Schweigen zu bringen. Doch das war auch nicht mehr nötig, denn beim Wort "Beziehung" schrillten alle meine Alarmglocken und die Sicherung brannte schließlich durch.... "JA, DREHT IHR JETZT VOLLKOMMEN DURCH?! ICH BRAUCHE EUREN SCHUTZ NICHT!! STECKT EUCH EURE BABYSITTERGENE SONST WOHIN UND LASST MICH IN FRIEDEN!! IHR HABT HIER NICHTS ZU SUCHEN!", schrie ich los und erntete einen überraschten Blick von Ben. Meine beiden Cousins dagegen sahen mich leicht bedröppelt an. "Wer sind die beiden überhaupt?", fragte Ben und musterte Elladan und Elrohir eingehend. "Sie sehen ein wenig.....seltsam aus." "Das sind meine Cousins.", antwortete ich und Ben kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Und du sagst uns gefälligst erst einmal, wer du bist!" Drohend tippte Elladan Ben an die Brust. Meine Augenbraue begann mal wieder Frühsport zu treiben... Kurz entschlossen stellte ich mich zwischen Ben und meine Cousins und sah letztere mit einem zuckersüßen Lächeln an. Langsam ging ich einen Schritt vorwärts, während mich die Zwillinge leicht verdutzt ansahen und gleichzeitig einen Schritt zurückwichen. Mmh.. sie schienen mich mittlerweile doch recht gut zu kennen... "Jungs, das ist ja so lieb von euch, dass ihr so besorgt um mich seid..." Gott, mir wurde fast schlecht...Ich ging noch einen Schritt weiter nach vorne... "..wirklich, ich bin froh, dass ihr hier seid, ich kann es nicht genau ausdrücken...wie soll ich es nur sagen?..." Argh, wo war das nächste Eimerchen? ..Und noch ein Schritt.... Schließlich blieb ich stehen - die Zwillinge ebenso - und lächelte triumphierend, ehe ich losschrie: "ABER NOCH SCHÖNER FÄNDE ICH ES, WENN IHR MICH ENDLICH IN RUHE LASSEN WÜRDET MIT EUREM KINDISCHEN BESCHÜTZERGETUE!" Und schwups, hatte Klein-Cala die beiden verdutzten - und sich die empfindlichen Öhrchen zuhaltenden - Elben an die Brust gestoßen, sodass beide rückwärts fielen... ...und fielen... ...und fielen... PLATSCH Zufrieden betrachtete ich zwei klitschnasse Elbleins, die ärgerlich im Pool rumplanschten. Mein Grinsen war in diesem Moment sicher waffenscheinpflichtig... Mmh, wenn ich bin betrunken bin, habe ich zwar normalerweise ein Herz für alles und jeden, aber bei den beiden hört's dann doch - bei aller Liebe für dramatische Kindertheater - auf. Gespielt tadelnd hob ich den Zeigefinger. "Aber Jungs, seid doch nicht so schüchtern! Zum Baden hättet ihr ruhig eure Kleidung ausziehen können! Die ist doch so schwer und unhandlich im Wasser..." Ich zwinkerte den vor sich hin köchelnden Zwillingen gut gelaunt zu. Unerwarteter Weise tauchte nun Haldir hinter den beiden Brüdern auf und packte sie grob an ihren Hemden. Unsanft zog er sie aus dem Wasser. Er warf mir noch ein kleines Lächeln zu, ehe er mit den wild um sich schlagenden und kreativ vor sich hin fluchenden Bruchtalelben von dannen schritt. Glowy direkt hinter sich. Die verwunderten Blicke, die zuvor noch mir gegolten hatten, wanderten nun zu ihm. Er ignorierte sie genauso rigoros, wie ich es zuvor getan hatte. Mmh, vielleicht war Haldir ja doch ganz in Ordnung...immerhin schien er sich auch über die beiden unfreiwilligen Badegäste amüsiert zu haben.... Vielleicht konnte man mit ihm ja doch noch was anfangen...außer Hobby-Mystik-Man zu spielen.... Lächelnd sah ich ihm hinterher, bis mir etwas einfiel: Wo steckte eigentlich Legolas? Suchend sah ich umher, konnte in der Dunkelheit der Nacht um uns herum, aber nicht mehr allzu viel erkennen - Schuld mochte auch noch Bruder Wodka gewesen sein . Ich sah Jonas im Haus hinter der Musikanlage stehen und mit ausgestrecktem Daumen nach oben zeigend, als er in Bens Richtung nickte. Wenig später erklangen die ersten Töne von Marios "Let me love you". (Anm. d. A.: Ich lieeeeebe dieses Lied! Hach. *schwärm* *grins* Darky, wann krieg ich endlich die CD? *heul*) Ich seufzte wohlig und schloss für einen Moment genießerisch die Augen. Als ich sie wieder öffnete, sah ich direkt in Bens lächelndes Gesicht. Auffordernd streckte er mir eine Hand entgegen, die ich, ohne richtig nachzudenken, ergriff. Im nächsten Augenblick schon fühlte ich mich erneut in seiner Umarmung gefangen. Aber irgendwie hatte ich auch nicht wirklich etwas dagegen...Einen weiteren Seufzer unterdrückend legte ich meine Hände in seinen Nacken. Stumm sahen wir uns in die Augen. Irgendwie war es seltsam, als wir langsam begannen, uns zum Takt zur Musik zu bewegen. Meine, durch den Alkohol aktivierte, sensible Seite vollführte zwar Salti, aber mein ins Nebelgebirge geschickter Verstand tauchte nur ab und zu aus seinen Irrwegen hervor. Momentan tat er es leider nicht und so war mir kein heller Augenblick beschieden. Trotzdem war es seltsam. Wenn ich ehrlich war, hatte ich nie zuvor mit einem Jungen getanzt....jedenfalls nicht SO! Tanzkurze hatte ich glanzvoll gemieden und die Tänze, die ich beherrsche, hatte ich in der harten Schule namens "Familie" lernen müssen. Zum Glück war mein Opa ein exzellenter Tänzer....auch wenn er es mit den Umdrehungen immer ein wenig übertrieb..... Fast schon automatisch rieb ich mir meine Nase. Äh, ja, zurück zum Thema: In Bens Armen fühlte ich mich beschützt....nicht, dass das nötig wäre oder so was, nur es war einfach.....seltsam. Eigentlich war ich ganz gut darin, die Emanzipation der Frauen anzutreiben und nun so was?! Diese ganze Situation verwirrte mich. OKAY, das Lied war schön - aber kitschig, die Atmosphäre war schön - aber absolut klischeehaft, das enge Tanzen mit Ben war schön - aber ungewohnt. Zugegeben, mein erster richtiger Tanz mit einem Jungen war es wohl eher doch nicht. Dumpf erinnerte ich mich noch an den Ball in Lórien, als ich mit Legolas über das Parkett gefegt war.... ....Aber irgendwie konnte man das nicht miteinander vergleichen - fand ich. Immerhin mochte ich Legolas nicht einmal. - Und ja, ich kreuze meine Finger gerne...eine Art Fingerübung, okay? Ich bin NICHT abergläubisch und lügen tue ich auch nicht! ... Nicht immer. ... Okay, ab und zu... ... Öfters? ... Hmpf. Na gut, Legolas ist nicht ganz so schlimm, wie er aussieht...Aber deswegen muss ich ihn noch lange nicht mögen! Meine - mal wieder - verwirrten Gedanken wurden in ihrer lustigen Achterbahnfahrt unterbrochen, als Ben mich noch ein wenig enger an sich zog und ich nun mit meinem Gesicht an seiner Schulter lehnte. Mmmh. Peinlicherweise fing ich an zu schnurren, was ihn natürlich zum Lachen brachte. Hmpf. So lief das aber nicht, Freundchen! Das altbekannte Calad'sche Feuer war nahe dran, wieder einmal entfacht zu werden. Ben schien meine Versteifung zu merken - klar, ich stand ja auch nur an seine Brust gepresst! - und strich mir beruhigend durch das Haar. "Ist ja gut. War nicht so gemeint!" Sicher, und darf ich mich bitte vorstellen? Mein Name ist Hein Blöd. Tz. Ich wollte gerade den Mund aufmachen, um eine mehr oder weniger geistreiche - geistreich? Seit wann das denn? - Antwort zu liefern, als er mich in einen wahren Schockzustand beförderte in dem Moment, wo seine Lippen flüchtig meine Stirn streiften. Nur am Rande bekam ich eine Bewegung am anderen Ende des Pools mit. Ein wenig in Trance löste ich mich aus der Umarmung und sah hinüber - alles Tarnung, denn sehen tat ich nicht wirklich etwas. Das lag allerdings auch an der ach so romantischen Dunkelheit. Verschwommene Neugierde hin oder her - jetzt gab es erst einmal Wichtigeres. Ben schien das ähnlich zu sehen, denn schon schlangen sich erneut seine Arme um meine Taille. Und noch während ich genüsslich meine Augen schloss, entschied ich, dass es schön war, jemandem so nahe zu sein. Das würde ich sicherlich vermissen. Plötzlich keimten wieder diese Bedenken in mir auf: Wollte ich wirklich zurück nach Lórien? Wollte ich wirklich weg von hier? Wollte ich wirklich weg von Ben? Und wollte ich wirklich in Zukunft Staatskaffeekränzchen mit Legolas halten? Auf einmal war das Lied zuende. Ben lockerte unsere Umarmung ein wenig, um mir in die Augen sehen zu können. Mein Herzschlag raste. "Cala....ich....weißt du....." Ein seltsamer Ausdruck trat in Bens Augen. ".....ich habe dich sehr gern....", stotterte er plötzlich und sah schüchtern zu Boden. Einen Moment lang stockte mir der Atem. Hatte er gerade wirklich das gesagt, was ich dachte, das er gesagt hatte?! Fassungslos starrte ich ihn an, unfähig zu sprechen - und das wollte etwas heißen! Das hatte noch nie ein Junge gesagt! Ach ne, wartet, Pickel-Joe hatte auch so etwas angedeutet...grr...Nicht dran denken! Mein Herz raste in Formel 1-Tempo und nach dem Verlust meines Haltes torkelte ich ziellos hin und her. Mein Verstand hatte ein paar Schwierigkeiten damit, denken in Bezug auf Ben mit denken in Bezug auf stehen bleiben zu koordinieren. Beides war definitiv zuviel für Klein-Cala. Auf einmal drehte sich alles vor meinen Augen und ich stolperte ein paar Schritte rückwärts. Der Alkohol hatte wohl beschlossen, doch noch mal ein Machtwort zu sagen. Schließlich fand ich doch noch Halt und blieb gerade stehen. Schon wollte ich mich zufrieden zu meinem guten Gleichgewichtssinn selbst in alkoholisierter Verfassung beglückwünschen, als ich erkennen musste, dass ich nur deshalb stand, weil Legolas mich festhielt. Schmollend schnaubte ich. "Cala, es wird Zeit, zu gehen. Komm.", sagte der Elb und zog mich hinter sich her in Richtung Terrassentür. Was?! Schon so spät?! Mmh, ich hätte vielleicht öfter auf meine Armbanduhr schauen sollen....wozu hab ich das Ding schließlich?! Na ja, abgesehen davon, dass sie wirklich stylisch aussieht mit ihrem weißen Ziffernblatt und den goldenen Zeigern....richtig bonzig.... Meine Gedanken gingen mal wieder völlig unsinnige Wege und so bemerkte ich gar nicht, wie schnell wir uns von Ben entfernten. Nachdem wir bereits wieder das Haus betreten hatten, richtete sich mein vollkommen desorientierter Blick durch die Fensterscheibe nach draußen auf Ben, der mir ein wenig traurig und enttäuscht nachsah. Erst jetzt fiel mir wieder das gerade geführte - na ja, okay, begonnene - Gespräch mit ihm. Schon wollte ich mich aus dem eisernen Griff des Elben winden, doch dieser ließ es nicht zu. Wütend versuchte ich Legolas zu schlagen, als er mit mir durch die Haustür ins Freie marschierte, doch dies kümmerte ihn nicht weiter. "Lass mich sofort los!" Er reagierte nicht einmal. Holla die Waldfee! Was war denn in den gefahren? Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr und ließ mich wie einen Kartoffelsack von Legolas zurück zum Haus meiner Großeltern ziehen. Hoffentlich war ich schwer....ich versuchte verzweifelt, mich schwerer zu machen, was Legolas lediglich mit einem kurzen Blick über die Schulter quittierte. Hmpf. Irgendwie war ich mit der Gesamtsituation unzufrieden... Im Haus meiner Großeltern angekommen, trafen wir auf eine vor sich hin seufzende Glowy und die drei anderen Elben, die seltsamerweise ziemlich erleichtert aussahen, uns zu sehen..... Es war kurz vor Mitternacht erdischer Zeitrechnung - ich kam mir vor, wie in einem billigen Abklatsch von Disneys Cinderella - als wir den Spiegel durchquerten und erneut in Mittelerde landeten. Zurück in Lórien setzte ich mich wortlos in Bewegung. Schnurstracks und mit hoch erhobenen Haupt - man mag es kaum glauben, aber im alkoholisierten Zustand ist es schwer, beides zugleich auszuführen - an unserem Empfangskomitee vorbei und auf leicht schwankendem Wege zum Palast. Als ich nach einigem Suchen endlich mein Zimmer wieder gefunden hatte, knallte ich die Tür in einer elbenunfreundlichen Lautstärke zu und warf mich auf mein Bett. Ein leichtes Schwindelgefühl setzte ein, was mich fast verrückt werden ließ. Eins war klar: Es würde eine seeeehr lange Nacht werden... ~~~ Okay, erst einmal tut es mir leid, dass dieses Kap so lange gedauert hat, aber es fiel mir tatsächlich schwer, diese Situation angemessen zu beschreiben....gelungen ist es mir nicht wirklich. *drop* Aber irgendwann muss die Handlung ja weiter gehen.... Bevor ihr mich also haut, gibt's ein paar News: - ab nächstem Kap wird's spannender - das Pairing steht fest! Na? Ist das nicht schon mal was? *grien* Zudem, schätze mal, werdet ihr jetzt alle auf die Barrikaden gehen, weil in diesem Kap a) recht wenig von den Elben kam b) eurer Meinung nach sicher zuviel von Ben und Jonas kam. Nya, *sich am Kopf kratzt was* soll ich sagen? Mmh, sollte es euch tatsächlich nicht gefallen, muss ich leider sagen: Pech. Das Kap stand schon von Anfang an fest und so wollte ich es auch haben. Es hat lange gedauert, bis ich mit der Version dieses Kaps wenigstens einigermaßen zufrieden war und das ist das Ergebnis. Die Sentimentalität und der Kitsch in diesem Kap waren übrigens beabsichtigt - allerdings wird das wahrscheinlich eine einmalige Sache sein....höchstwahrscheinlich. Cala ist nicht wirklich ein Kind von Rosamunde Pilcher-Romanze und daher wird es so etwas wohl eher kaum geben in dieser story... Trotzdem wollte ich diesen Kitsch in diesem Kap haben, um ein bisschen was über Calas gut versteckte Gefühle zu zeigen, die irgendwo unter ihrer zickigen, bissigen, sarkastischen, usw. Schale stecken.^^ Zumindest angedeuteterweise. Denn so etwas hat sie natürlich auch. Ist ja auch nur ein armes Elblein. *lol* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)