Bin ich eine Elbe oder was?! von Channah ================================================================================ Kapitel 11: Interlude: Get the party started -------------------------------------------- Hallo! Tjoa, eigentlich sollte dieses Kap schon vor ein paar Tagen on sein, doch es wird noch fleißig Korrektur gelesen. Allerdings bin ich selbst ein seeeehr ungeduldiger Mensch und da gerade nur 14 FF's zum Freischalten da sind, wollte ich die Chance nutzen, und es jetzt schnell on stellen..*grins* Sobald ich es verbessert zurückbekomme, werde ich das Kap selbstverständlich noch einmal überarbeiten. An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an Iary, die sich freiwllig dazu angeboten hat, dieses Mammutkap zu betan!*dich knuddel* Danke! Desweiteren eine Warnung: Also dieses Kap ist, wie schon angedeutet, ein Interlude und ist NICHT aus der Sicht von Cala beschrieben! Zudem habe ich deshalb meinen Schreibstil in diesem Kap etwas verändert, was ihr aber selbst wahrscheinlich merken werdet. *lol* Aber keine Angst, die nächsten Kaps werden garantiert so, wie die 10 vorigen.Nur wollte ich in diesem Kap viele verschiedene Situationen und Meinungen und solche Dinge darstellen, die ich sonst nur umständlich hätte andeuten können..und das war mir zu blöd. *rofl* Dann noch ein Hinweis: bei den Charabeschreibungen habe ich dank Sakuracat-chans Aufmerksamkeit jetzt auch die Twins und Tulu hinzugefügt, wer es sich mal durchlesen will, ist also herzlich eingeladen, mir seine Meinung darüber zu schreiben. Schlagt mich bitte wegen dem Zwillingsbild nicht, aber ich habe kein passenderes gefunden...*drop* Ich suche aber weiter. Dann zum Schluss noch ganz liebe Grüße an Nilli, die bestimmt schon seit 2 Monaten auf dieses Kap warten muss...*doppeldrop* Mensch, Süße, meld dich mal wieder! Hab schon lange nichts mehr von dir gehört!*schmoll* *zwinker* So....und nun endlich zum Kap. *lol* Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen! (das ist nun die Korrektur gelesene Version! Noch einmal ganz herzlichen Dank an Iary!! *knuddelz*) 11. Kapitel Interlude: Get the party started "Morgen, Cala!" Angesprochene spürte, wie ihr Bett noch ein Stückchen tiefer sackte und "etwas" neben ihr Platz nahm. Gequält stöhnte sie auf. "Glowy, was soll'n das...?", murmelte sie schläfrig und drehte ihrer besten Freundin den Rücken zu. "Aufstehen, du Schlafmütze! Draußen scheint so schön die Sonne!", plapperte Glowy munter los und Calas noch nur mäßig funktionierender Verstand fragte sich langsam, was ihre beste Freundin um diese frühe Uhrzeit schon so munter in ihrem Zimmer zu suchen hatte... "Ist mir egal!", murrte Cala und zog sich ein Kissen über den Kopf, während Glowy nur grinsend den Kopf schüttelte. Wie erwartet hatte da wohl jemand einen gehörigen Kater... Das Grinsen wurde breiter. "Aber Cala, Omi und Opi erwarten uns beim Frühstück und du willst sie doch nicht etwa warten lassen, oder? Und was soll Legolas erst dazu sagen..." Unschuldig gewissenhaft prüfte die Schwarzhaarige die Länge ihrer Fingernägel, als die Dunkelblonde mit zusammen gekniffenen Augen unter ihrem Kissen hervorlugte. Seit die beiden ihren Streit beigelegt hatten und Glowy sich einen ganzen Abend lang mit König Eomer bestens verstanden hatte, hatte die Schwarzhaarige ein fast schon unheimliches Interesse darin entwickelt, Cala mit Legolas zu verkuppeln...und das innerhalb eines Abends! "Der kann mir gestohlen bleiben!", schrie Cala kurz darauf los, was Glowy nur mit einem unbeeindruckten Schulterzucken quittierte. Sie wusste ja, dass Cala ein "kleiner" Dickschädel war und deshalb hatte sie auch am Abend zuvor spontan einen Entschluss gefasst: sie würde ihrer besten Freundin mal ein wenig unter die Arme greifen... ~~~ "Kommt Lady Cala nicht zum Frühstück?", fragte Gimli und konnte seine Enttäuschung darüber kaum verbergen. Zu sowohl Thranduils, als auch Legolas Leidwesen hatte der muntere Zwerg einen Narren an der quirligen Prinzessin gefressen. Nach einem Abend Entzug, freute sich dieser schon sehr auf weitere lustige Zusammenstöße zwischen der Dunkelblonden und allen anderen. Dieses Mädchen war tatsächlich ganz nach seinem Geschmack, besonders, da sie ebenso - trotz elbischer Abstammung - nicht viel von ihren Landsleuten zu halten schien und sie deshalb auch gerne einmal auf die Schippe nahm...insbesondere den werten Herrn aus Düsterwald. Dieser schien in diesem Moment etwas entrückt zu sein, während er sein Spiegelei massakrierte. Gimli unterdrückte ein Glucksen. Selbst mit über Tausend Jahren war man wohl nicht gegen so einen Wirbelwind - wie dieses Mädchen einer war - gefeit... "Eigentlich sollte sie sehr wohl erscheinen...Glowy wollte sie wecken.", rissen ihn Galadriels Worte aus seinen Gedanken. Die hohe Frau unterbrach sich selbst und legte die Stirn in nachdenkliche Falten. Auch wenn sie nicht eingegriffen hatte, so hatte sie dennoch das Schauspiel beim Ball zwischen den beiden Prinzen des Düsterwaldes und Bruchtals verfolgt und war alles andere als glücklich darüber gewesen. Die aggressiven Spannungen zwischen den Prinzen wurden langsam unerträglich. Zu ihrer großen Mißbilligung schien es allerdings auch keine Möglichkeit zu geben, die Wogen zwischen ihnen zu glätten und das Auftauchen ihrer Enkelin trug auch nicht gerade zu einer Besserung dieses Umstandes bei... Sie seufzte kaum vernehmlich und lächelte ihren Gatten dankbar an, der seine Hand tröstend auf die ihrige gelegt hatte. Unmerklich wanderte ihr Blick weiter und blieb an König Thranduil haften, auf dem man gut und gerne ein Ei hätte braten können - so sehr kochte er vor sich hin. "Wann wollten sie eigentlich zurück zur Erde?", fragte Celeborn unvermittelt, während er die umher wuselnden Diener beobachtete, die immer mehr Gebäck, Konfitüren und anderes auf dem langen Tisch abstellten. "Heute Mittag, also in wenigen Stunden.", lautete die Antwort. Erschrocken hielt Legolas in seinem Ei-Massaker inne und sein Kopf ruckte in Rekordgeschwindigkeit nach oben, während Arwen vor Schreck beinahe vom Stuhl gekippt wäre. "WAS?!" Das Herrscherpaar Loriens, sowie König Thranduil, Meister Elrond und Gimli zuckten angesichts der doch ziemlich lauten Protestrufe der beiden heftig zusammen. Wenig später konnte man auch leises Gewimmer vernehmen. "Nicht so laut.....", stöhnten Elladan und Elrohir, welche auf den weit entferntesten Plätzen von Legolas saßen. Arwen warf den Zwillingen lediglich ein fieses Lächeln zu. Das geschah ihnen ganz recht. Doch das Lächeln verging ihr gleich wieder, als sie sich an die Worte der Galadhrim erinnerte. "Warum gehen sie denn zurück zur Erde?" Auch wenn sie das letzte Wort etwas seltsam betonte, wusste sie inzwischen recht gut über diese Welt Bescheid - ebenso wie die anderen. Auf der Versammlung am späten Nachmittag des vorigen Tages war zwar nach Calas - doch recht beeindruckendem - Abgang ziemliche Unruhe ausgebrochen. Sobald Galadriel und Celeborn die adelige Meute jedoch wieder zur Vernunft gebracht hatten, wurde ihnen alles über ihren Aufenthalt in dieser fremden Welt erzählt. Anfangs zwar schockiert über die wundersamen Sitten und Gebräuche auf der Erde, wurde ihnen doch bald allen klar, WARUM Cala und Glowy zwei so sonderbare Elbinnen waren... Galadriel wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als das Tor zum Speisesaal schwungvoll aufgerissen wurde und zwei lautstark diskutierende Mädchen eintraten...okay, nur eine diskutierte.... "...ach, komm schon! Jetzt hab dich doch nicht so!" "..." "Du hast das schließlich bei mir auch gemacht, während der Reise hierher!" "..." "Oh Eru, hör auf zu schmollen! Das ist doch kindisch!! Ich hab auch nicht geschmollt..." Die Dunkelblonde warf der Schwarzhaarigen einen giftigen Blick zu. "Nein, aber du wolltest mich lynchen! Willst du lieber um dein Leben rennen?!", fragte sie sarkastisch. Die andere lachte leise. "Na endlich eine Reaktion...dachte schon, ich müsste ewig Selbstgespräche führen! Nicht, dass es nicht äußerst interessant wäre, mich mit mir selbst auszutauschen, aber-" Nach einem weitaus bedrohlicheren Blick als zuvor aus blitzenden grünen Augen, entschloss sich die Schwarzhaarige spontan dazu, diesen Tag noch lebend zu überstehen und begnügte sich mit einem unschuldigen Lächeln in Richtung ihrer Freundin. Diese verengte ihre Augen zu Schlitze, kam aber nicht mehr dazu, dem Mädchen etwas entgegenzuschleudern, da sich jemand lautstark an sie wandte. Gezwungenermaßen blickte sie von ihrem "Dorn im Auge" zu ihrem "Dorn im Ohr"... "Cala, Glowy!! Guten Morgen ihr beiden!! Kommt, setzt euch! Wir haben schon auf euch gewartet!" Cala schüttelte hilflos den Kopf, hob das Gesicht in einer verzweifelten Geste zur Decke und schien ein stummes Gebet zu murmeln, was aber niemand verstand. Nur Glowy lachte hinter vorgehaltener Hand. Die Dunkeblonde fragte sich immer noch, was sie Gott, Eru oder wem auch immer so schlimmes getan haben konnte, dass er sie nun dermaßen bestrafte, aber ließ sich ohne Kommentar auf den Platz neben der freudestrahlenden Arwen plumpsen. Gefährlich musterte sie ihre Freundin, die immer noch nicht ihren munteren Redefluss gestoppt hatte und die drohende Gefahr nicht zu bemerken schien. Erst ein unsanfter Tritt von Glowy ließ sie in verwundertes Schweigen fallen. Cala seufzte vernehmlich auf und blickte auf ihre beste Freundin, die ihr genau gegenüber saß und auch schon angewidert das Gesicht verzog, als Gimli sie quer über den Tisch anbrüllte, damit sie seiner Bitte nach einer schönen dicken Hühnerkeule nachkam.... "Cala, da es bereits früher Mittag ist" Galadriel musterte ihre Enkelin mit einem strengen Blick, den diese mißmutig erwiderte. "habt ihr nicht mehr viel Zeit, euch für die bevorstehende Party vorzubereiten." Man konnte es förmlich "klick" machen hören, als ein verstehendes Raunen durch die Runde lief. Glowy und Cala sahen sich verwirrt an, ehe die neu-degradierte Prinzessin säuerlich antwortete: "Es ist jawohl unsere Sache, wann wir dorthin zurückkehren!" Celeborns Augen verdüsterten sich und alle Anwesenden hielten den Atem an, mal ganz abgesehen von Glowy und Cala. Calas morgenliche Launen waren eigentlich allgemeinhin bekannt, oder sollten es zumindest sein, darum war es vergebene Liebesmüh die Siebzehnjährige wegen etwas zurechtzuweisen, was man auch ganz leicht hätte umgehen oder aus Spaß an der Freude provozieren können...Glowy grinste. Okay, ihre verqueren Gedanken konnte wohl nicht jeder teilen. "Cala...." Galadriels Stimme hatte auf einmal einen beißenden Beigeschmack erhalten, der zu ihrer großen Enttäuschung keinerlei Wirkung auf das Mädchen ausübte. "Gimli, gibst du mir vielleicht das Brötchen? Danke." Cala lächelte den Zwerg freundlich an und ignorierte ihre Großmutter geflissentlich. Hach, war es nicht herrlich schon am so frühen Morgen dermaßen zickig sein zu können?! Für diesen Gedanken hätte die Dunkelblonde am liebsten ihren Kopf gegen die Wand geschlagen. Mittelerde schien ihrer Psyche irgendwie nicht gut zu tun... "Ihr geht also auf einen Ball?", fragte Arwen neben ihr neugierig und unterbrach somit das Streitgespräch zwischen Großmutter und Enkelin. Verwundert sah Cala sie an. Ball?! Es dauerte einen Moment, bis ihr noch leicht angeschlagener Verstand registrierte, was mit "Ball" gemeint war.... ,Also wirklich, dieses vorsinntflutliche Wort für Party sollte echt verboten werden...', dachte sie im Stillen und erhielt kurz darauf eine mentale Zurechtweisung von ihrer Großmutter, deren Nerven schon jetzt reichlich überstrapaziert zu sein schienen... Nachdem sie auch dies erfolgreich überstanden hatte, bemerkte sie, dass mal wieder aller Augen auf ihre Wenigkeit gerichtet waren - nicht unbedingt alle waren ihr wohlgesonnen. Ziemlich genervt, aber auch etwas verwundert, erwiderte sie die Blicke. Dass sie aber auch immer im Mittelpunkt stehen musste...Grinsend schüttelte sie den Kopf und bearbeitete ihr Brötchen - allerdings weitaus Gebäckfreundlicher als der düsterwälderische Prinz. "Ja, wir gehen auf diesen Ball." Sie betonte das Wort absichtlich und warf ihrer Omi einen triumphierenden Blick zu. "Das stand schon vor unserer Reise hierher fest, und außerdem freuen wir uns sehr darauf." Glowy fing an hibbelig auf ihrem Stuhl hin und her zu rutschen und bekam glänzende Augen. Arwen schmunzelte. "Kann es sein, dass ihr dort jemand bestimmtes trefft?" Ein Schuss ins Blaue und ein Treffer ins Schwarze - das war spätestens dann allen klar, als Glowy ruhig sitzen blieb und große Augen machte, während Cala fast an einem Schluck Wasser erstickte. "Weiß nicht, was du meinst...", brachte Cala keuchend hervor und wurde puterrot im Gesicht. Während Calas Eltern leicht schmunzelten, ihre Großeltern dagegen leicht verwirrt dreinsahen und Arwen Lunte gerochen zu haben schien, legte der Rest der männlichen Tischnachbarn nachdenklich die Stirn in Falten. "Los, sagt schon! Wie heißt er!" Leicht panisch sah Cala sich um. Ihr gefiel es absolut nicht, ihr Liebesleben auf einem Silbertablett vor sämtlichen Würdenträgern Mittelerdes zu servieren... Glowy schien es ähnlich zu gehen, denn keinen Augenblick später jaulte Arwen schmerzerfüllt auf und rieb sich unter dem Tisch ihr Schienbein. Die beiden Schwarzhaarigen versanken nun in einem stummen Augenduell, das von allen Anwesenden mehrheitlich irritiert verfolgt wurde. ,Vielleicht ist es auch für die Bewohner Mittelerdes mal ganz angenehm von Glowy und Cala eine Weile verschont zu sein...', dachte Calas Mutter leicht amüsiert. Schließlich räusperte sich König Thranduil und warf den beiden stumm-streitenden Elbinnen einen eindeutig mißbilligenden Blick zu, welcher beide wieder zur Vernunft brachte. Ein typisches Frühstück mit Glowy und Cala... ~~~ Nach dem Frühstück erhob sich Cala alsbald und verabschiedete sich von der Tischgesellschaft. Ihr waren die seltsamen Blicke des blonden Düsterwaldprinzen sehr wohl aufgefallen und irgendwie hatte es ihr nicht sonderlich behagt...Flucht war da schon eher ihr Fachgebiet, statt eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihren Taten. Schnurstracks begab sie sich auf ihr Zimmer, wo bereits Arveldis mit einem Kleid aufwartete. Seufzend verdrehte die Dunkelblonde die Augen. Als wenn sie im Aufzug einer lorischen Prinzessin zu der Party gehen würde... Bei Glowy sah es nicht viel anders aus. Auch in ihrem Zimmer wurde sie von einer Zofe erwartet, die ihr verschiedene Kleider zur Auswahl gab. Nach dem zehnten Kleid hatte sie jedoch das Gefühl, in einer elbischen Irrenanstalt voller Barbiekleidchen-Modepüppchen zu stecken und ergriff schlagartig die Flucht. Sie verschanzte sich bei der vor Wut schäumenden Cala, die ihre Zofe kurz zuvor mit einem mehr oder weniger freundlichen Wink zur Tür hinaus befördert hatte. Zu zweit verbarrikadierten sie sich nun in dem Zimmer, um gemeinsam den bösen Zofen, die ja absolut keine Ahnung von erdischen Kleidungsgewohnheiten hatten, ein Schnippchen zu schlagen... Schon bald darauf waren die beiden Zofen so am Ende, dass sie sich hilfesuchend an den vorbeikommenden Elrond wandten, der nur allzu gern mit seiner lockeren Art den beiden Mädchen entgegentrat... "Cala, Glowy?" Stille. "Wer bist du?" Elrond schmunzelte. "Ich bin Elrond. Darf ich eintreten?" Der Bruchtalelbe hörte lautes Gezeter hinter der Tür, pfiff aber höflich vor sich hin, um nicht unbeabsichtigerweise doch einige Gesprächsfetzen aufzuschnappen, als sich vorsichtig die Tür öffnete. Er lachte verhalten, als ein schwarzer Schopf mißtrauisch herausspähte und ihn von oben bis unten genauestens musterte, bevor ihm gestattet wurde, hereinzukommen. Beide Mädchen wirkten etwas niedergeschlagen, wie er sofort feststellen konnte. Besonders Cala schien sehr aufgeregt und nervös zu sein. Aufmunternd lächelte er sie an und fragte sich gleichzeitig, ob seine Tochter mit ihrer Vermutung über eine bestimmte Person, die die Mädchen in ihrer Welt treffen wollten, nicht vielleicht doch genau richtig gelegen hatte... ~~~ "Meinst du, es ist klug, sie jetzt zur Erde zurückzuschicken? Jetzt, wo sie doch eigentlich ihr wirkliches Zuhause gefunden haben?" Galadriel sah besorgt zu den vielen Beeten, die außerhalb ihres Pavillions gelegt worden waren. Ihr gefiel der Gedanke nicht, die beiden alleine zurückreisen zu lassen. "Aber warum denn nicht? Sie werden ja wiederkommen, darüber musst du dir wirklich keine Gedanken machen. Ich versichere dir, dass sie lieber hierherkommen, als noch länger auf der Erde zur Schule gehen zu müssen." Beide schmunzelten. Dieser Fakt war allerdings umumstößlich. "Aber was ist, wenn ihnen etwas geschieht? Wer weiß schon, wo Lephisto sich zurzeit aufhält...und was er vorhat! Vielleicht wartet er ja nur auf solch eine Gelegenheit, um den beiden etwas anzutun?! Sie sind doch noch so jung..." Celeborn seufzte lautlos und schlang einen Arm um die Schultern der Waldelbin. "Seit wann fürchtest du das Schicksal so sehr? Hast du nicht in den Spiegel gesehen?" "Doch, sicher habe ich das...und ich sah, was passiert, wenn sie zu lange auf der Erde bleiben.." Erwartungsvoll blickte Celeborn auf seine Gattin hinab. "Was wird geschehen?", fragte er sanft. Galadriel zitterte leicht. "Lephisto wird sie finden...und töten." Ein unangenehmes Schweigen breitete sich über die beiden aus. Sie wussten, dass die Mädchen irgendwie geschtützt werden mussten, doch wussten sie ebenso, dass sie lieber alle zwergischen Heimatlieder vorsingen würden oder sich eine Woche lang tatsächlich NETT verhalten, als zuzulassen, dass ihre Großeltern oder Eltern mit auf die Party kamen... "Du weißt, dass wir daran nichts ändern können. Sie werden gehen - mit oder ohne unsere Zustimmung. Sie freuen sich so sehr darauf und ich bin nicht der Meinung, dass wir ihnen diesen Spaß verderben sollten, weil womöglich ihre Sicherheit auf dem Spiel steht. Lass uns ihnen das Versprechen abringen, um Mitternacht in ihrer Zeit wieder nach Mittelerde zurückzukehren, doch mehr können wir nicht tun." Galadriel nickte gequält. Sie konnte sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, ihre Enkelin und das Mädchen, das mittlerweile ebenso zu ihrer Enkelin geworden war, schutzlos der Gefahr auszusetzen...doch Celeborn hatte Recht: sie würden es ihnen nie verzeihen, wenn sie jetzt nicht gehen durften. "Ja, vielleicht ist dem so..." Erneut kehrte Stille ein. Es war früher Mittag und es versprach ein tatsächlich wundervoller Tag zu werden, doch die beiden Herrscher kümmerte das nicht. Ihre Gedanken kreisten einzig und allein um zwei junge Mädchen, die nichts anderes als Unsinn im Kopf hatten... "AHH!" Ein zweifach erschrockener Ausruf zerstörte die traute Zweisamkeit abrupt. Überrascht wandten sich Galdriel und ihr Gatte um, nur um dann direkt in das wütende Gesicht Haldirs zu blicken, der je an einer Hand den Hemdkragen Elladans und Elrohirs festhielt. "Sie waren in den Büschen und lauschten Eurem Gespräch, Herrin..." ~~~ "Cala, was hast du denn?" Beruhigend strich Elrond dem Mädchen über den Rücken, während Glowy sich in Calas Bett gelegt hatte und friedlich Musik hörte. Der discman war auf volle Lautstärke gedreht, sodass sie nichts von dem Gespräch Calas mit ihrem Onkel mitbekam. Onkel. Für die Dunkelblonde war es immer noch eine seltsame Tatsache, dass dies auf einmal ihr Onkel sein sollte... "Nichts..es ist alles okay...wieso?" Sie hatte schon einmal besser gelogen, das wusste sie selbst. "Es geht also tatsächlich um einen Jungen?", fragte Elrond geradeheraus und war nur wenig überrascht, als Cala ihn aus schreckengeweiteten Augen heraus anstarrte. "W-woher...." "Beim Frühstück, als Arwen dies erwähnte. Glowy trat ihr unter dem Tisch gegen das Bein, richtig? Nun, es war ja dann nicht mehr sehr schwer zu erraten, warum sie das getan hat..." Cala blickte angestrengt zu Boden. Sie verspürte nicht gerade Lust dazu, Freudensprünge zu machen, dass ihr Onkel sie so leicht durchschaut hatte... "Und wenn es so wäre?" Nervös begannen ihre Finger am Saum ihres Kleides herumzunesteln. Zu guter letzt hatte auch das Gespräch mit Elrond hinsichtlich der bevorstehenden Fete nicht bewirken können, dass die beiden jungen Mädchen sich in ihrer Garderobenwahl beeinflussen ließen....stattdessen hatten sie vereinbart, etwas früher als geplant zur Erde zurückzukehren und sich im heimischen Kleiderschrank zu verschanzen, um das passende Oufit zu finden. "Nun, dann wäre ich natürlich sehr neugierig und würde gerne mehr über diesen jungen Mann erfahren, der offensichtlich einen so starken Eindruck auf dich gemacht hat.", schmunzelte Elrond belustigt angesichts der zarten Röte auf Calas Wangen. Aus schmalen Augen funkelte sie an. "Das ist NICHT witzig!", presste Cala mühsam beherrscht hervor, da ihr keineswegs das Zucken der Mundwinkel des Elben entgangen waren. Dieser hob abwehrend die Hände. "Schon gut, schon gut...ich glaube nicht, dass jetzt die richtige Zeit für einen weiteren Schlagabtausch ist." Nur zu gut erinnerte er sich noch an das Gesrpäch auf ihrer Reise nach Lórien, als er sie über seine beiden Söhne aufgeklärt hatte... Die Dunkelblonde seufzte tief und pustete sich eine leicht gelockte Strähne aus dem Gesicht. "Mama und Papa sorgen sich sehr, hab ich Recht?", fragte sie unvermittelt. Elrond fühlte sich leicht ertappt, war jedoch erfahren genug, dies zu verbergen. "Natürlich, immerhin werdet ihr beide alleine zur Erde reisen...deswegen werden sie bestimmt keine Luftsprünge vollführen..." KLOPF Cala zuckte leicht zusammen, war allerdings froh, dass das etwas unangenehm werdende Gespräch mit ihrem frisch gebackenen Onkel eine legitime Pause einlegte. "Ja?" Die Tür öffnete sich schwungvoll und hereinschauten ihre Eltern. "Es wird Zeit. Eure Großeltern haben bereits alles vorbereitet." Rasch entzog Cala Glowy den discman und zu fünft begaben sie sich aus dem Schloss. ~~~ ZISCH "Wahrlich ein Meisterschuss!" Haldir nickte anerkennend, während er dem Pfeil nachsah, der sich präzise in die Mitte der Zielscheibe bohrte. Legolas antwortete nicht. Für gewöhnlich hörte er gerne Lob, besonders von ebenso guten Schützen wie dem neben ihm stehenden Galadhrim, doch an diesem Tag stand ihm nicht der Sinn nach heiterer Konversation. Seine Gedanken waren ziemlich verstrickt, drehten sich jedoch immer wieder nur um das eine...oder eher gesagt: die eine... "Was ist mit dir, alter Freund? Nicht einmal das Bogenschießen scheint deiner Laune gut zu tun!" Besorgt legte Haldir dem Prinzen eine Hand auf die Schulter, sodass dieser gezwungen war, ihn anzuschauen. Die blauen Augen von Legolas schimmerten in einer Mischung aus Mitternachtsblau und helleren Nuancen. Es spiegelte nur zu gut seine momentane Gefühlsregung wieder, trotzdem vermochte Haldir nicht zu sagen, was genau mit seinem Freund los war. "Nichts.", antwortete ebendieser auf die Frage seines Freundes und wandte sich wieder seinem Bogen zu. Auch wenn ihm dieses freundschaftliche Messen in seiner Lieblingssportart sonst in jeder Situation Freude bereitete, fungierte es diesmal doch eher als willkomene Möglichkeit zum Abreagieren. Haldir schnaubte. "Lüg mich nicht an!" Sie schwiegen einen Moment, in dem Haldir seinen Freund aufmerksam fixierte, während dieser krampfhaft versuchte, dem Blick des Hauptmanns zu entgehen. Beide bemerkten nicht, wie sich ihnen jemand näherte. "Haldir! Herrin Galadriel wünscht Euch zu sprechen!" Stirnrunzelnd wandte sich Angesprochener dem jungen Elb zu, der es gewagt hatte, sie zu stören, als jener fortfuhr: "Auch Euch, Prinz Legolas, wünscht sie zu sehen." Verwirrt sahen sich die beiden Freunde an, ehe sie achselzuckend hinter dem jungen Laufburschen herstiefelten. ~~~ "Iiiiiihhhh! Das ist ja kalt!!!! Und.....NASS!!!!!!" Glowy machte einen Satz zurück und zog ärgerlich ihren nassen Schuh fort. Kopfschüttelnd verpasste Cala ihr eine Kopfnuss. "Dummerchen! Natürlich ist das kalt und nass! Ist ja schließlich auch Wasser, meinst du nicht?" Lady Galadriel und ihr Gatte konnten sich aufgrund dieses Schauspiels nur schwer das Lachen verkneifen. Es war auch wirklich zu amüsant, wie sich die beiden Mädchen stritten, wer zuerst in das Becken steigen sollte und wie sie sich dabei anstellten. "So hört doch auf, euch zu streiten! Niemand muss in das Becken steigen!" Calas Mutter wirkte leicht genervt - kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie den beiden Zofen der Mädchen begegnet war und gründlich Wiedergutmachung zu leisten gehabt hatte, nach den beinah-Nervenzusammenbrüchen der jungen Elbinnen. Verdutzt wurde sie von vier Augen gemustert. "Mutter, hast du ihnen etwa nichts davon erzählt?" Wütend wandte sie sich an die Herrin Lóriens, die sich offenbar keiner Schuld bewusst zu sein schien. Leicht grinsend schritt sie um das Becken herum und blieb vor einer Felswand mit dicht behangenen Efeuränken stehen. "Nein, entschuldigt, aber es muss mir wohl entfallen sein..." Glowys Mörderblick ignorierte sie gekonnt. Sie zog es vor, den Vorhang aus Efeu beiseite zu wischen und einen blitzenden Spiegel zum Vorschein zu bringen. Cala und Glowy staunten nicht schlecht. "Aber....ich dachte...das Becken....Spiegel....hn?!" Elrond grinste. "Wirklich ungewöhnlich geistreich, das muss ich schon sagen...." Jetzt war es an Cala, mit bösen Blicken um sich zu schießen. "Nun, Cala, du hast Recht: im Becken befindet sich der Spiegel, der mich vergangenes, gegenwärtiges oder womöglich zukünftiges sehen läßt, doch ist dies gewiss nicht das rechte Reisemittel zur Erde." Cala grummelte irgendetwas von "besserwisserisch", "angeberisch" und "könnte sie auch ruhig ohne diesen nervig überlegenen Tonfall sagen". "Es ist, nun sagen wir, der Schwesternspiegel zu jenem im Becken - aber dies ist eine andere Geschichte. Ich erzähl sie euch ein anderes Mal..." Sie bemerkte sehr wohl, dass diese Sache offenbar niemanden zu interessieren schien. "Wo bleiben eigentlich Haldir und Legolas?", fragte Calas Vater seufzend und fuhr sich durch sein dichtes schulterlanges Haar. Die beiden Mädchen sahen ihn verständnislos an. "Warum sollten sie hierher kommen?!" Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als es auf einmal im Gebüsch, ein paar Schritte entfernt, zu rascheln begann. Alle Anwesenden schreckten leicht zusammen und beobachteten mißtrauisch den Busch, doch es regte sich nichts mehr. Cala war versucht, sich hinzuschleichen und nachzusehen, was oder vielmehr WER sich dahinter verbarg, als zwei Blondschopfe schnellen Schrittes die Stufen zu ihnen hinabliefen. Abrupt wurde der Busch in die Kategorie "unwichtig" verbannt. Glowy begann zu grinsen, was ihrer Freundin einen unheimlichen Schauer über den Rücken laufen ließ. Dieses Lächeln verhieß meist nichts gutes...zumindest nicht für sie. Legolas sah leicht verwundert zu dem Herrscherpaar Lóriens, dann zu Cala. Sein Gesicht war undurchschaubar. Nervös knetete die Dunkelblonde ihre Finger und tapste automatisch näher zu der verschwommenen Oberfläche des Spiegels. "So, also, dann..ähm, bis.....ähm....morgen?!" Sie schnappte Glowy am Ärmel und gemeinsam traten sie immer näher zu ihrem Transportmittel. "Stop!" Beide Mädchen zuckten leicht zusammen bei dem autoritären Befehl Lady Galadriels und blieben sofort stehen. "Ihr müsst mir eins versprechen!" Die Mädchen nickten verwirrt. "Um die Mitternachtsstunde, in erdischer Zeitrechnung, werdet ihr in unser Haus gehen und von dort aus mithilfe des Spiegels hierher zurückreisen!" Cala nickte seufzend und wollte sich schon endgültig dem Spiegel zuwenden, als ihre Großmutter sie erneut aufhielt. "Und nur damit ihr dieses Mal auch wirklich dort ankommt, wo ihr ankommen sollt: während ihr durch die Fläche des Spiegels treten, DENKT GANZ FEST an den Ort, wo ihr landen wollt! Das ist sehr wichtig!" Die Mädchen nickten verstehend und wirkten leicht verlegen - ihnen war nur zu gut noch ihre erste Reise und den damit verbundenen Schwierigkeiten alias Bekanntschaften in Erinnerung. "Zudem wäre es wahrscheinlich besser, wenn ihr euch an den Händen festhaltet - dann seid ihr wenigstens zusammen, egal wo ihr letztendlich landet." Glowy schnaubte leicht und Cala wirkte beleidigt. Ihre Verwandtschaft schien ihnen aber auch wirklich rein gar nichts zuzutrauen... Die beiden Mädchen verabschiedeten sich artig und durchtraten gemeinsam, Hand in Hand, den Spiegel. Kurz bevor sie ganz im Innern des Spiegels verschwanden, warf Cala einen letzten Blick zu Legolas, den dieser ausdruckslos erwiderte. Nachdem die beiden Mädchen endgültig verschwunden waren, blieb es noch eine Weile still unter den Elben, nur die Oberfläche des Spiegel verschwamm unruhig. Plötzlich jedoch knackte und raschelte es ein weiteres Mal im Gebüsch. Schneller als ein menschliches Auge es erfassen konnte, hechteten zwei schwarzhaarige Elben aus einem Dornbusch hervor und warfen sich regelrecht in die immer noch leicht aufgewühlte Oberfläche des ungewöhnlichen Transportmittels. "NEIN!" ~~~ "Sind wir Zuhause?!", fragend sah sich Glowy in der unerwarteten Dunkelheit um, die sie umgab. Cala zuckte die Schultern, was ihre Freundin natürlich nicht sehen konnte. "Ich weiß nicht..." Tastend wanderten sie durch die bodenlose Schwärze, als es einen dumpfen Laut und einen schmerzverzerrten Ausruf seitens der Dunkelblonden gab. "Aua!" Erschrocken zuckte Glowy zusammen und drückte besorgt die Hand ihrer Freundin, die sie immer noch fest umschlossen hielt. "Cala, was ist passiert?!" "Oh, verzeiht, holde Dame!" "Elrohir?!", keuchte Glowy erschrocken, als es einen zweiten Schmerzensruf gab. "Zur Stelle, genauso wie Elladan." Das überdimensionale Grinsen des Zwillings wurde durch die Dunkelheit auf willkommene Art und Weise vertuscht. "Elladan..Elrohir...w-was........WAS ZUM TEUFEL MACHT IHR HIER?!?!", brüllte Cala plötzlich los, sodass drei der vier Anwesenden scharf die Luft einsogen. ~~~ "Oh nein!" Bestürzt schlug sich Galadriel die Hände vor das Gesicht. Die beiden Chaoten Elladan und Elrohir bei den beiden Mädchen zu haben, beruhigte sie nicht gerade. "Was haben sie sich nur dabei gedacht?" Auch Elrond wirkte alles andere als erfreut. Sein Gesicht ließ zwar keine Regung zu, doch seine Augen blitzten umso mißfälliger. "Diese Lausjungen....nichts als Unsinn im Kopf....." Seufzend fuhr er sich durchs Haar. "Armes Bruchtal.." Haldir trat nachdenklich neben seine Herrin und starrte wie alle Anwesenden verdattert auf die Oberfläche des Spiegels, welche immer noch leichte Wellen schlug. Sein Blick wanderte weiter zu Legolas, der sich offensichtlich ziemlich zusammenreißen musste und dann zu seiner Herrin. Lächelnd verbeugte er sich leicht vor letzerer. "Meine Herrin, als Ihr uns zu Euch rufen ließet, geschah dies aus einem bestimmten Grund...und ich sehe diesen Grund nun als mehr als nur bestätigt an.", sagte er in seinen so eigenen kryptischen Worten, die niemand außer der Herrin und ihrem Gatten zu verstehen schienen. Galadriel erwiderte das Lächeln mühsam. "Ich würde mich....besser fühlen, wenn Ihr mir diese Bitte erfüllen würdet." Haldir lächelte warm, als er sich neben den Düsterwaldprinzen stellte und ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Es wird uns eine Ehre sein, Euch Eure Bitte zu erfüllen." Nachdrücklich drückte er des Prinzen Schulter, der ihn ein wenig verwirrt ansah und schließlich nickte unter Haldirs durchdringendem Blick. Er sollte erst kurze Zeit später erfahren, worauf er sich da eingelassen hatte... ~~~ Ach ja, damit keine Mißverständnisse aufkommen: Cala hat im letzten Kap am Ende mit König Thranduilchen, Leggis Papa, ein Pläuschchen gehalten..*zwinker* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)